[ => Original lesen: 1872 Nr. 58 Seite 1] - In der großen Politik Europas scheint sich ein Umschwung zu Vollziehen. Von Berlin aus gehen neuerdings Berichte durch die Zeitungen, die mit diplomatischen Aktenstücken frappante Aehnlichkeit haben und unsere Aufmerksamkeit deshalb besonders in Anspruch nehmen Der Inhalt wendet sich nachdrücklich gegen die in Norddeutschland eingebürgerte Furcht und Kriecherei vor Rußland und das gehässige Herabsehen auf Oesterreich. Die Absicht, heißt es, mit Rußland Frieden zu halten, gilt auch für uns löblich; daran aber muß mit allem Nachdruck festgehalten werden, daß die Grundlage des europäischen Friedens die Freundschaft zwischen Deutschland und Oesterreich ist, und daß diese Verbindung auf die Friedfertigkeit Rußlands sehr viel nachdrücklicher wirkt, als Alles, was in Deutschland mit guten und freundlichen Worten Rußland gegenüber erreicht werden könnte. Der Gefahr eines Krieges bei Gelegenheit der nächsten Papstwahl kann nur gesteuert werden, wenn Deutschland und Oesterreich fest zusammenstehen und gemeinsam dem mittleren Europa die Wege seiner Entwickelung anweisen, Frankreich kann, wenn es für das Papstthum das Schwert zieht, auf Rußland nicht zählen, weil die slavische Großmacht, als Schützerin der orientalischen Kirche, dauernd nicht an der Seite Roms marschiren kann. In unserer Macht aber liegt es, ein französisch-österreichisches Bündniß zu verhindern.
- Wiener und Berliner Officiöse wiedersprechen übereinstimmend der Meldung, daß Kaiser Franz Joseph auf seiner Reise nach Berlin von der Kaiserin, zahlreichen Erzherzögen und Ministern begleitet sein werde. Wahrscheinlich werden nur der Minister Andrassy und ein Erzherzog das Gefolge bilden.
- In der französischen Nationalversammlung bekämpften sich bisher zwei Steuervorschläge. Die eine Partei wollte die Geschäftsabschlüsse besteuert wissen, die andere, an ihrer Spitze Thiers, verfocht die Rohstoffsteuer. Der Präsident hat auch hier wiederum gesiegt, indem der Vorschlag seiner Gegner bei der Abstimmung glänzend durchfiel. Für Frankreichs wirthschaftliche Entwickelung aber kann dieser Sieg der Präsidenten keinen Vortheil bringen, denn nun wird die Besteuerung der Rohstoffe angenommen, und dann steht Frankreich wirthschaftlich verlassen und allein.
- Auf der schwankenden Strickleiter eines Hamburger Dampfers hat der junge Prinz Friedrich Leopold, der Sohn Friedrich Carls, seine erste Standrede gehalten. Er leerte ein Glas Champagner "auf das Wohl des Schiffes, seines Capitäns und seiner Mannschaft." Die Mannschaften salutirten und alle Schiffe im Hafen flaggten. Ob das Erklettern der Strickleiter der erste Schritt zum Admiral war, weiß man um so weniger, als man sagt, ein Sohn des Kronprinzen werde die See-Carriere machen.
- 60,000 Franks hat die Bundesbehörde in Bern zur Unterstützung für intelligente Arbeiter bestimmt, welche die Wiener Ausstellung besuchen und dort vergleichen und lernen wollen. Dieses Beispiel verdient Nachahmung.
- Graf Moltke hat an Thiers ein Exemplar von dem Werke über den Krieg von 1870 u. 1871 übersandt und demselben einige äußerst schmeichelhafte Worte hinzugefügt.
- Das preuß. Handelsministerium empfiehlt wiederholt die Nutzbarmachung der Böschungen an den Eisenbahnen durch Anpflanzungen von Obstbäumen, Akazien, Korbweiden und anderen Baum- oder Straucharten.
- In Calcutta und Umgegend herrscht noch immer das Dengue Fieber in hohem Grade. Der indische Correspondent der Times bemerkt darüber, es seien mindestens 80 Procent der ganzen Bevölkerung von Calcutta von dieser Krankheit heimgesucht worden, und in vielen Fällen seien die Rückfälle heftiger als die ersten Anfälle. Die Krankheit scheint an Stärke zuzunehmen.
- Eine franz. Zeitung bringt folgende Uebersicht über die franz. Staatsschuld: Schuld der Regierung vor dem Kriege 7660 Mill., Anleihen (1870 1871) 3090 Mill., schuldige Beträge an die Ostbahn 325 Mill., an die Bank von Frankreich 1550 Mill., an die Stadt Paris 200 Mill., schwebende Schuld 705 Mill., Unterhalt der deutschen Truppen Entschädigung für die besetzten Departements, Unkosten der Emission der Anleihe u. s. w. 2450 Mill. Summa: 15,980 Mill. Nach der Anleihe von 3500 Mill. wird die Schuld von Frankreich 19,480 Mill. betragen.
- Napoleon ist am 20. Juli in Karlsbad zur Kur eingetroffen und hat sich im Hotel "zum goldenen Schild" einquartirt. Am 18. Juli soll er durch Belgien gefahren sein.
- In dem Befinden der unglücklichen Kaiserin Charlotte von Mexiko ist jetzt in sofern eine Aenderung eingetreten, als sie jetzt ganz still geworden ist, und gar nicht mehr spricht.
- Der Prinz und die Prinzessin von Wales gaben am 17. Juli einen Ball in Marlborough-House, an dem auch S. K. H. der Großherzog von Mecklenburg-Strelitz Theil nahm.
- Norwegen feiert sein tausendjähriges Jubiläum. Dasselbe wird in Christiania durch ein Volksfest gefeiert.
- In Madrid ist in der Nacht von Donnerstag zum Freitag v. W. auf den König Don Amadeo und die Königin Donna Maria Victoria, als dieselbe von den Gärten des Buen-Netino nach dem Palais zurückkehrten, von 5 Individuen ein glücklicherweise mißlungener Mordversuch gemacht. Ueberall wurde der König später enthusiastisch begrüßt.
- Der König von Schweden und Norwegen wird am 25. Juli auf der Durchreise nach Aachen Lübeck passiren. In Aachen soll derselbe die Bäder gebrauchen.
- Die Eisen- und Kohlenpreise sind seit einem Jahre enorm gestiegen; obgleich die Engländer versichern, daß ihre Vorräthe an Steinkohlen unerschöpflich sind, fahren sie mit der Steigerung von Woche zu Woche fort, so daß die Preise zum Herbst die doppelte Höhe des vorigen Jahres haben werden.
- Die Knechte und Mägde auf vielen Rittergütern im Königreich Sachsen haben Arm in Arm Strike gemacht. Sie wollen besser essen und länger schlafen und zur Entschädigung weniger arbeiten und mehr Lohn haben.
- Der Leipziger Burschenschaft "Germania", welche die Farben "Schwarz- Roth-Gold" mit den neuen Reichsfarben: Schwarz-Weiß-Roth zu vertauschen beschlossen hat, macht der Statth. v. Schopf-
[ => Original lesen: 1872 Nr. 58 Seite 2]heim den Vorschlag, den letzten Vers des Burschenschaftsliedes nunmehr in folgender Fassung zu singen:
"Das Band ist zerrissen,
War schwarz, roth und Gold,
Wir haben es gelitten,
Weil's Bismarck so gewollt."
- Hungersnoth und Pestilenz zu gleicher Zeit. Dieser fürchterliche Gedanke erschreckt die friedlichen Bewohner Londons wie ein Gespenst. Die Bäckergesellen drohen mit dem Kaltstellen des Ofens; sie meinen, es sey sogar der Gesundheit der Kunden sehr zuträglich, wenn weniger oft, dafür aber um so besser gebacken würde. London kann also eines Morgens brodlos aufstehen. Mit den aushungernden Bäckergesellen gehen aber Hand in Hand die Leichenbestatter - eine unheimliche Verbrüderung, - sie wollen die Todten nicht mehr begraben ohne Lohnerhöhung. So würde es also in London bald dahin kommen, daß es zu leben sich nicht mehr der Mühe lohnte, und daß man beim Sterben nicht einmal die Sicherheit hätte, begraben zu werden.
- In Berlin ging ein Student die Wette ein, daß er binnen einer Stunde wenigstens 4 Thlr. zusammenbetteln wolle. Er staffirte sich recht ärmlich aus, und kaum war die Frist verstrichen, zählte er das Geld in landesüblicher Kupfermünze bei Heller und Pfennig auf und die Wette war gewonnen. Bei einer solchen Virtuosität in der Fechtkunst wäre freilich die Arbeit Luxus.
Mit in das Grab. Novelle von Friedrich Friedrich. (Fortsetzung.)
[ => Original lesen: 1872 Nr. 58 Seite 3]Mit in das Grab. Novelle von Friedrich Friedrich. (Fortsetzung.)
Anzeigen.
Auf Instanz eines Gläubigers soll das dem Arbeitsmann Jochen Flügge zu Schönberg gehörige, daselbst in der Neuenwallstraße belegene Wohnhaus mit dahinter befindlichem Stall und kleinem Garten öffentlich meistbietend verkauft werden.
Demnach wird der Verkaufs-Termin auf Sonnabend den 14. September d. J., Mittags 12 Uhr, der Ueberbots-Termin auf Sonnabend den 5. October d. J., Vormittags 11 Uhr, vor hiesigem Großherzoglichen Justiz-Amte angesetzt, wozu Kaufliebhaber hiermit geladen werden.
Dem Schuldner, sowie den Gläubigern wird freigelassen, in dem Verkaufstermine zur endlichen Regulirung der Verkaufsbedingungen zu erscheinen.
Der Entwurf der Verkaufsbedingungen kann 14 Tage vor dem Verkaufstermine auf der hiesigen Gerichts-Registratur eingesehen werden, und wird aus denselben hieher bemerkt, daß die Conventionalpoen 200 beträgt, die eine Hälfte des Kaufgeldes bei der Tradition des Grundstückes, unter An- und Abrechnung der Conventionalpoen und die andere Hälfte des Kaufgeldes zu Antoni 1873 zu entrichten ist mit Zinsen à 4 % vom Tage der Uebergabe an. Die in dem zu verkaufenden Wohnhause befindlichen Miethseinwohner werden Michaelis d. J. Gerichtsseitig zur Räumung zu Ostern 1873 gekündigt werden, jedoch bleibt dem Käufer die Effectuirung der Kündigung ohne Schadloshaltung überlassen.
Gleichzeitig wird zur Anmeldung aller dinglichen Ansprüche an das zu verändernde Grundstück, zur Vorlegung der Originalien und sonstigen schriftlichen Beweismittel und zur etwaigen Prioritäts-Ausführung ein Termin auf Sonnabend den 14. September d. J., Morgens 11 Uhr, anberaumt, wozu die nicht gesetzlich von der Anmeldungspflicht ausgenommen Gläubiger bei Strafe der Abweisung und des Ausschlusses geladen werden.
Schönberg, den 21. Juni 1872.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.) A. Dufft.
Nachdem über das Vermögen des heimlich von hier entwichenen Korbmachers Wendelborn (auch Stell genannt) heute der formelle Concurs eröffnet, der Maurermeister Wolff hieselbst zum interimistischen Güterpfleger bestellt, auch die sonstigen Sicherheitsmaßregeln getroffen sind, haben wir
1) zur Feststellung des Schuldenstandes einen Liquidationstermin auf Sonnabend den 7. September d. J., Vormittags 10 1/2 Uhr,
2) zur Prioritäts-Deduction und zum Versuche einer gütlichen Beilegung des Debitwesens event. zur Wahl eines definitiven Güterpflegers und zur Beschlußfassung über eine des Ehefrau Wendelborn zuzubilligende Competenz und die Ableistung des Manifestationseides durch dieselbe einen Termin auf Sonnabend den 21. September d.J., Vormittags 10 1/2 Uhr,
anberaumt und werden dazu
ad 1. sämmtliche Wendelborn'sche Gläubiger zur genauen und beistimmten Anmeldung ihrer Ansprüche, sowie zur Beibringung der darauf bezüglichen Original-Urkunden, unter dem Nachtheite des Ausschlusses von der gegenwärtigen Wendelborn'schen Debitmasse resp. mit der Beibringung sonstiger Beweis-Urkunden;
ad 2. alle nicht präcludirten Wendelborn'schen Gläubiger, unter dem Nachtheile, resp. des Ausschlusses und des Gebundenseins an die Beschlüsse der erschienenen Gläubiger,
hiedurch vorgeladen.
Bezüglich der auf die Wendelborn'schen Grundstücke zu Stadbuch eingetragenen Capitalien bedarf es der Anmeldung der Zinsen nur, wenn sie länger als seit Antoni dieses Jahres rückständig sind.
Schließlich werden alle etwaigen Schuldner des p. Wendelborn angewiesen, bei Strafe der Nichtigkeit ihre Zahlungen nun an den Maurermeister Wolff hieselbst zu leisten.
Rehna, den 26. Juni 1872.
Großherzogliches Stadtgericht.
Verkaufs=Anzeigen.
Torfverkauf.
Sonnabend den 27. Juli sollen auf den Hohenmeiler Möoren
550 mille Ruthen- und Formtorf
meistbietend gegen gleich baare Zahlung verkauft werden, und wozu sich Kaufliebhaber Morgens 9 Uhr beim Forstgehöfte Hohemeile einfinden.
Schönberg, den 22. Juli 1872.
Danckwarth.
Auctions-Anzeige.
Am Montag, den 29. d. M., Morgens 10 Uhr, soll beim Gastwirth Kreutzfeld hieselbst in öffentlicher Auction gegen gleich baare Zahlung verkauft werden:
1 Bauwagen mit Räderschrauben und Zubehör,
1 Pflug, ganz von Eisen,
1 Schneidelade mit Messer,
1 Decimalwaage mit 250 p Gewichte,
1 Chatoulle mit Aufsatz.
Carlow den 22. Juli 1872.
Struck, Landreiter.
Vermischte Anzeigen.
Herzlichen Dank Allen, die meine geliebte Frau zu ihrer letzten Ruhestätte geleitet!
Schönberg den 22.Juli 1872.
J. P. Hinzelmann.
Diejenigen Herren, welche Forderungen an der Schützenkasse haben, werden ersucht, ihre Rechnungen binnen 14 Tagen beim Uhrmacher Hagemeister einzureichen.
Für die Inhaber von Tomola-Loosen bemerken wir, daß die gewinne innerhalb vier Wochen von dem Tischlermeister Flügge abgeholt werden müssen; die nicht abgeholten verfallen dann zu Gunsten der Tombola-Casse.
Schönberg, den 8. Juli 1872.
Das Comité der Tombola.
St. Peray mousseues à 1 Thlr. 15 Sgr.
Schönberg den 22. Juli 1872.
Bernh. Drenkhahn.
Zur Bauzeit empfehle mein Lager von copmpleten Thür- und Fensterbeschlägen, Dachfenstern, Kellerfenstern, Stallfenstern, Keller-Gittern, Rohrschiebern, Rohrdraht, allen Sorten Nägeln, Drahtstiften, Ofen- und Rohrthüren, Ofenröhren, Platten etc., Kochkasten, Oefen und Sparheerden billigstens.
= Sparheerde sind zur Ansicht fertig aufgestellt und werden auf Wunsch, ebenso Oefen, fertig inclusive Kacheln und Setzen geliefert.
Ratzeburg.
Moritz Stein.
[ => Original lesen: 1872 Nr. 58 Seite 4]Dr. John Jacoby's Wundertrank, dessen große Heilkraft durch 132,000 glückliche Kuren bewiesen ist, beseitigt auf dem allein richtigen naturgemäßen Wege, durch Reinigung und Erneuerung des kranken Blutes und der schlechten Körpersäfte die Grundursache aller Krankheiten und mithin auch die bertr. Krankheiten selbst.
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Attest! Lintorf, 20. 4. 72. - Unterzeichneter litt seit einigen Jahren an Engbrüstigkeit und Brustverschleimung. Mehrfach gebrauchte ärtzliche Mittel haben keinen Erfolg gehabt. Ich las von Ihrem berühmten Wundertrank und entschloß mich zum Gebrauch desselben. - Ich kann, Gott sei Dank! bedeutende Linderung seit dieser Zeit verspüren, wiewohl ich noch nicht völlig hergestellt bin, da mein Uebel jedenfalls ein veraltetes ist etc.
P. Wilh. Poschkamp.
Auf Verlangen wird hierdurch bescheinigt, daß der etc. Poschkamp etc. - Lintorf, 21. 4. 72
(L. S.) Der Pfarrer: Schönscheidt.
Dem Zeugnis des Herrn Pfarrer Schönscheidt pflichte ich hierdurch vollständig bei. Lintorf, 22. 4. 72
(L. S.) Der Vorsteher: Mentzen.
Großwieden, bei H.-Oldendorf, 24. 4. 72 - Meine Frau wurde mir vor 8 Tagen tödtlich krank, die Krankheit neigte sich zur Rippenentzündung etc. ......., sie war so matt, daß sie nicht stehen konnte und ihr Mund war ganz entzwei durch die Hitze. Zum Glück habe ich von Hrn. Eickhoff eine Flasche Wundertrank erhalten und da befindet sich meine Frau sehr gut nach und wird jeden Tag stärker. Da nun Ihre Medizin (der Wundertrank) so vortrefflich anschlägt etc. etc.
F. Eggerding, Schiffer.
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Niederlage à Fl. 16 Sgr. in Schönberg bei August Creutzfeldt, in Ratzeburg bei Siegm. Iben und in allen anderen Städten Deutschlands.
Nur ächt, wenn sich am untern Ende des Stopfens und in der Flasche erhaben meine Firma befindet.
F. Adolph Richter in Duisburg a. Rh., alleiniger Fabrikant des ächten Wundertrank.
Am 1. Königschußtage ist im Boye'schen Gasthause eine Uhr gefunden, die der Eigenthümer gegen Erstattung der Insertionskosten zurückerhalten kann beim Hausw. Oldenburg in Kl. Mist.
Drahtgewebe, schwarz lackirte,
No. |
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Maschen pro Zoll, 18 Zoll breit pr. laufenden Fuß 3 1/2 Gr., 21 Zoll breit pr. laufenden Fuß 4 Gr., blaue Drahtgewebe, blaue, grüne und gemusterte Oelgaze in allen Breiten empfiehlt Moritz Stein.
Ratzeburg.
Es ist von bösen Zungen das Gerücht verbreitet, als hätte ich seit der Trennung von meiner Frau bedeutende Schulden gemacht; ich muß solches als eine infame Lüge zurückweisen, indem ich in der Zeit mein Geschäft bedeutend verbessert hatte, welches ich durch meine Inventuraufnahme beweisen kann. Es sei hier noch bemerkt, daß mir vor dem Trennungsjahre an Waaren und Geld ca 900 verschwunden sind.
Schönberg, Juli 1872.
C. L. Creutzfeldt.
Filz- und Seidenhüte neuester Facon empfiehlt Ratzeburg. H. Scharnweber.
Reparaturen schnell und billig.
Alle Geschäfts- und sonstigen Freunde, die noch Forderungen an mich haben, wollen ihre Rechnungen binnen 14 Tagen bei mir einreichen, auch bitte alle, die mir noch schulden, solches binnen gleicher Frist an mich zu bezahlen.
Schönberg, Juli 1872.
C. L. Creutzfeldt.
Alle Diejenigen, die noch Forderungen an den Nachlaß des Hauswirths H. P. Freitag zu Lübseehagen zu stellen haben, werden hiedurch aufgefordert, dieselben innerhalb 4 Wochen bei den unterzeichneten Vormündern einzureichen; spätere Anmeldungen können nicht berücksichtigt werden.
Hausw. A. Lenschow zu Grieben, Hausw. Ollrogge zu Menzendorf als Vormünder der Freitag'schen Minorennen zu Lübseehagen.
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Preis-Courante auf Verlangen gratis.
Th. Peters & Comp.
Ein fast neuer vierrädriger Korbkinderwagen ist billig zu verkaufen. Wo? sagt die Expedition dieses Blattes.
Am Thierschautage ist auf dem Wege vom Hause des Ackerbürgers Spehr in Schönberg bis nach Schl.-Sülsdorf eine Sonnenschirm verloren; wer denselben in der Exped. d. Bl. abliefert, erhält eine Belohnung.
2 Wohnungen in der Siemzerstraße sind zu Michaelis zu vermiethen. Näheres bei E. H. Peters.
Meteorologische Beobachtungen. |
Juli 1872 |
Barometer |
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Wärme |
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Wind |
Stärke |
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Paris. Lin. 300 + |
niedrigste °R. |
höchste °R. |
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20. 21. 22. |
40.20 40.80 39.48 |
5.9 8.3 9.8 |
15.5 18.4 21.5 |
W ONO OSO |
2 1 2 |
zieml. heit. heiter. völlig heit. |
Getreide=Preise in Lübeck. |
Weizen | 20 - 21 | | 8 | |
Roggen | 12 1/2 - 13 | | 4 | |
Gerste | 11 1/2 - 12 | | 4 | |
Hafer | 11 1/4 - 11 | | 12 | |
Erbsen | 11 1/2 - 12 | | 8 | |
Wicken | - | | - | |
Buchweizen | - | | - | |
Winter=Raps. | - | | - | |
Winter=Rübs. | 25 | | 12 | |
Schlagleins. | 20 - 21 | | - | |
Markt=Preise in Lübeck. |
Butter, Meckl. | 11 - 12 , |
Hühner | 14 - 18 , |
Küken | 7 - 10 , |
Enten | 14 - 18 , |
Tauben | 4 - 5 , |
Eier 6-7 St. | 4 , |
Kartoffeln junge 10 Lit. | 7 - 8 , |
Blumenkohl | 4 - 6 , |
Kirschen 500 Gr. | 3 . |
Hiezu Offizieller Anzeiger Nr. 20.
Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.
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