[ => Original lesen: 1872 Nr. 56 Seite 1] - Schönberg. Das Gewitter am Sonnabend hat auch Hagelschauer mit sich geführt, die sich in hiesiger Gegend entluden. Wie es heißt, sind aus der Carlower Gegend und aus Lübseerhagen und Grieben Hagelschäden bei der hiesigen Hagelcasse angemeldet.
- Der am 15. August abgehaltene Schönberger Königschuß verlief in der aus früheren Jahren bekannten heiteren Weise. Der ansehnliche Festzug, in diesem Jahre durch eine Abtheilung Schützen in neuer kleidsamer Uniform (grauer Joppe mit grünen Schnüren) vermehrt, sowie die mit Flaggen und Guirlanden geschmückten Straßen beweisen, ein wie reges Interesse die ganze Stadt an dem Feste nimmt. Die ohnehin sehr große Mühe der Aeltesten der Schützenzunft im Arrangiren des ganzen Festes wurde diesmal noch vermehrt durch die Anschaffung eines Musikcorps zum Ausmarsch. Die Zusage zweier auswärtiger Musikcorps wurde noch einige Tage vor dem Feste aus triftigen Gründen nacheinander zurückgenommen, so daß schon Mancher befürchtete, daß das Fest diesmal ohne Musik abgehalten werden müsse. Um so größer war die Freude, als am Montag Morgen um 6 Uhr die Lübecker Militairmusik mit klingendem Spiel ihren Einzug in Schönberg hielt, dadurch zugleich die Bewohner in die nöthige Feststimmung versetzend. Am Abend zog der Schmiedemeister Köhler als diesjähriger Schützenkönig ein.
- Das Jesuitengesetz des deutschen Reichstages hat die kaiserliche Bestätigung erhalten und ist dieser Tage amtlich ausgegeben worden. Es sind gerade zwei Jahre her, daß in Ems der Krieg gegen den äußeren Erbfeind gezeitigt wurde; jetzt geht von demselben historisch denkwürdigen Orte die Kriegserklärung gegen den Innern Erbfeind aus: am 4. d. hat dort Kaiser Wilhelm das Verbot des Jesuiten-Ordens mit seiner Unterschrift versehen.
- Der große Generalstab in Berlin ist bekanntlich auch Schriftsteller. Die erste Lieferung seines umfassenden Werkes über den deutsch-französischen Krieg ist soeben erschienen. Sie enthält die Operationspläne und den Aufmarsch der deutschen und französischen Heerestheile und die ersten Ereignisse zur See: ein reiches diplomatisch-historisches, wie militairisch-strategisches Material. Trotzdem aber ist das Werk für jeden gebildeten Laien eben so gut verständlich, wie für den Militair von Fach. Eine klare und einfache Sprache, die das schlichte Wesen Moltkes getreu wiederspiegelt, soll des Buches großer Vorzug sein.
- Am Dienstag den 9. Juli, ist das Denkmal des alten Reichsfreiherrn v. Stein auf seiner Stammburg in Nassau feierlich enthüllt worden. Als im Jahre 1806 in der unglücklichen Schlacht bei Jena Preußen geschlagen war und am Rande des Abgrundes stand, war es Stein, der den kühnen Gedanken wagte, sein schmählich geknechtetes Vaterland wieder aufzurichten. Still und geheimnißvoll begann das Werk der Verschwörung gegen den französischen Tyrannen, aber je weiter das unsichtbare Gewebe sich spann, desto unlösbarer wurden seine Maschen, bis der Thron Napoleons fest umgarnt und sein Sturz ermöglicht war. Stein war das Haupt dieser patriotischen Verschwörung. Ob er sich jedoch von der Zukunft Deutschlands ein bestimmtes Bild entworfen, läßt sich nicht mit Sicherheit behaupten. Aber so viel ist gewiß: in seinen Gedanken lebte ein großes einiges Deutschland. Für sein preußisches Herrscherbaus hätte er hundertmal sein Leben gewagt, aber er würde es ohne Schwanken verleugnet haben, wenn es eines Tages nach seiner Ansicht sich von den Interessen Deutschlands entfernt haben sollte. Deutschland vor Allem! dann Oesterreich und Preußen vereint oder getrennt, je nach der Nützlichkeit für die gemeinsame Sache. Stein vereinigte in seiner Person mit einer bewunderungswürdigen und uneigennützigen Thatkraft eine tiefe und erleuchtete politische Einsicht und die edelsten sittlichen Eigenschaften. Alle Mittel und Kräfte mußten seinem hehren Zweck, der Befreiung Deutschlands von dem fremden Joche, dienen. Der Zorn der Denker, die Begeisterung der Jugend, der Schmerz der Mütter, die Exaltation der Frauen, die hervorragenden Talente von Scharnhorst und Gneisenau, das Ungestüm des Prinzen Louis Ferdinand, die aufopfernde Hingebung Schills, die Beredtsamkeit Fichtes, die vernichtende Kritik Arndts, die Gesänge Körners: Alles war ihm genehm, Alles wußte er zu verwenden. - Stein hat mit den Grund gelegt zu Deutschlands Größe und Macht.
- Am 7. September beginnt Frankreich mit seinen weiteren Zahlungen an der Kriegsentschädigung, am 21. Sept. werden die zwei ersten Departements geräumt. Die räumenden Truppen bleiben aber trotzdem noch auf französischem Boden, so daß die Zahl der Soldaten auf den übrigen besetzten Punkten wächst. Damit aber dort die Einwohner nicht darunter leiden, sollen Baracken für die neuen Ankömmlinge errichtet werden.
- Die aus Schrimm ausgewiesenen Jesuiten beabsichtigen sich in Krakau und Prag niederzulassen. An Geld muß es den gezwungenen Auswanderern nicht fehlen, denn in Prag sind die Häuser nicht billig und doch haben sie bedeutende Ankäufe gemacht.
- Philipp Melanchthon bezog mit 13 Jahren die Universität. Diese Notiz aus der Reformationsgeschichte will allen 13jährigen Buben heutzutage nur schwer einleuchten. Und doch steht diese auffällige Erscheinung nicht vereinzelt da. Auch unsere Zeit weist ein solches Wunderkind auf: nach dem Leipziger Studentenverzeichniß zählt dort der jüngste Student in diesem Semester ebenfalls nicht mehr als 13 Sommer. Das älteste bemooste Haupt derselben Universität könnte dieses Füchsleins Großvater sein, denn dieser Nestor zählt 47 Jahre.
- Die Japanesen wollen künftig wie andere gebildete Leute auch nach den Regeln der Kunst sterben. Sie gedenken deshalb in Myako, der Residenz des Mikado, eine medicinische Schule zu gründen. Ein Wiener Arzt hat die Stelle des Directors übernommen.
- Am 8. Juni starb in Chicago ein rennommirter Mörder von über 100 Jahren. Derselbe hieß Romeo und war ein - "Elephant" aus Ostindien. Seit seiner Ankunft in Amerika hatte er 5 seiner Wärter getödtet.
- Der Schimpanse aus dem Berliner Aquarium macht jetzt täglich bei dem schönen Wetter Mittags-Promenade in Begleitung seines Wärters.
[ => Original lesen: 1872 Nr. 56 Seite 2]Derselbe begiebt sich an der Hand desselben in eine benachbarte Restauration und tummelte sich ganz ungenirt in dem dortigen Garen. In der Regel genießt er ein Seidel Bayrisch Bier und ein Glas Glühwein, während er seine Unterhaltung im Verkehr mit einem daselbst befindlichen zahmen Reh findet.
Mit in das Grab. Novelle von Friedrich Friedrich. (Fortsetzung.)
[ => Original lesen: 1872 Nr. 56 Seite 3]Anzeigen.
Antragsmäßig soll über das zu Schönberg vor der Marienstraße sub Nr. 67 belegene Wohnhaus c. p. der Wittwe des Lohgerbers Ernst Spehr zu Schönberg, Lisette geb. Kaiser, ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Montag den 22. Juli d. J., Vormittags 9 Uhr, peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem, mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 2. Mai 1872.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.) A. Dufft.
Auf Instanz eines Gläubiger ist die Subhastation des dem Kaufmann Heinrich Boye zu Schönberg gehörigen Gütercomplexes, bestehend in einem zu Schönberg am Markte sub Nr. 27 belegenen Wohnhauses c. p., dem zu demselben als Pertinenz gehörigen Erbpachtackerstück auf dem Osterfelde von ca. 3 Schffl. Aussaat Größe, der im sog. Köppenmoor belegenen Wiese von 2 Schffl. Aussaat Größe, der im Stadtmoor belegenen Wiese, dem im Langencamp belegenen Ackerstücke von 1052 27 []Rth. Größe, und der an der Sabowerstraße sub Nr. 14 b belegenen Scheune c. p., in vim executionis verfügt worden.
Es ist demgemäß ein Verkaufstermin auf Montag den 22. Juli d. J., Vormittags 12 Uhr, und ein Termin zum Ueberbot auf Montag den 26. August d. J., Vormittags 12 Uhr, auf hiesiger Gerichtsstube angesetzt, und werden Kaufliebhaber zu demselben hiedurch mit dem Bemerken geladen, daß im Verkaufstermin die Verkaufsbedingungen, deren Entwurf 14 Tage vor dem Termine auf der Gerichtsregistratur eingesehen werden kann, endlich regulirt werden sollen, und daß es sowohl dem Schuldner, Kaufmann Heinrich Boye, als dessen gesammten, mithin auch den von der Meldungspflicht ausgenommenen Gläubigern freisteht, zwecks dieser Regulierung im Verkaufstermine zu erscheinen.
Gleichzeitig ist zur Anmeldung aller dinglichen Ansprüche an die genannten Grundstücke - mit Ausnahme der intabulirten Kapitalforderungen, der hierauf von Antoni d. J. laufenden Zinsen, sowie der sonstigen von der Anmeldungspflicht gesetzlich ausgenommenen Ansprüche ein Termin auf Montag den 22. Juli d. J., Vormittags 11 Uhr, anberaumt, zu welchem die interessirenden Gläubiger zwecks Liquidation ihrer Forderungen, Vorlegung der Originalien und sonstigen schriftlichen Beweismittel und zur etwaigen Prioritätsausführung hierdurch unter dem Nachtheil der Abweisung und des Ausschlusses geladen werden.
Schönberg, den 2. Mai 1872.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.) A. Dufft.
Antragsmäßig soll über das zu Schönberg vor der Marienstraße sub Nr. 46 belegene Wohnhaus c. p. des Kiepenmachers Peter Maaß hieselbst ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Dienstag den 30. Juli d. J., Morgens 10 Uhr, peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an den proclamirten Grundstücken sowohl gegen den jetzigen als künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 10. Mai 1872.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.) A. Dufft.
In Sachen betreffend die Niederlegung eines Hypothekenbuchs über das zu Schönberg an der Siemzerstraße sub Nr. 204 belegene Wohnhaus c. p. des Krämers Ludwig Petersen hieselbst giebt das Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg auf das am 6. d. Mts. abgehaltene Liquidations-Protocoll, nachdem die öffentliche gehörige Bekanntmachung dieses Termins zu den Acten docirt worden, hiedurch den Bescheid:
daß alle weder in dem Liquidationstermine vom 6. d. Mts. noch bis jetzt angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Von Rechts Wegen!
Schönberg, den 8. Juli 1872.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.) A. Dufft.
Auctions-Anzeige.
Am Montag den 22. d. M., Morgens 10 Uhr, soll beim Gastwirth Creutzfeldt hieselbst öffentlich meistbietend gegen gleich baare Zahlung verkauft werden:
1 rothe Kuh, 8 Jahre alt.
Carlow den 15. Juli 1872.
Struck. Landreiter.
Die Gewinnliste zur diesjährigen Tombola ist am 2. Königschußtage, eine Stunde nach Beendigung der Ziehung in der Druckerei des Unterzeichneten sowie auf dem Festplatze für 1 ßl. pro Stück zu haben.
L. Bicker.
Neuen Matjes-Hering empfiehlt F. Heitmann.
Frisch Portl. Cement, Frisch Faxö-Kalk, Frisch Segeberger Kalk, Frisch gebrt. Gips empfiehlt F. Heitmann.
Wurmkrankheiten der Kinder sowohl wie der Erwachsenen werden am schnellsten und ohne Gefahr beseitigt durch die ärztlich empfohlene "Wurmpasta", welche angenehm schmeckt und von den Kleinen gerne genommen wird. - Preis nur 1 Sgr. - Die Pasta ist in Etiquetten mit rother Schrift verpackt und mit der Firma: F. Adolph Richter, Duisburg versehen, worauf man gefl. achten wolle. - Vorräthig in allen größeren Geschäften, in Schönberg bei August Creutzfeldt.
[ => Original lesen: 1872 Nr. 56 Seite 4] Die Hagel-Assecuranz-Societät für das Fürstenthum Ratzeburg, gegründet auf Gegenseitigkeit und allerhöchst bestätigt im Jahre 1847, welche durch ihre Einrichtung die unzweifelhafteste Sicherheit gewährt, - welche die vorkommenden Schäden durch Abschätzung von ihren eigenen Mitgliedern in anerkannt coulantester Weise regulirt und deren Beiträge nach einem 24jährigen Durchschnittspreise die niedrigsten aller derartigen Gesellschaften sind - ladet hiemit alle Diejenigen, welche ihre Feldfrüchte gegen Hagelschlag versichern wollen, zum Eintritt in diese gemeinnützige Anstalt freundlichst ein.
Statuten und Antragsformulare sind bei den unterzeichneten Directionsmitgliedern jederzeit gratis zu haben.
Schönberg, den 1. Mai 1872.
Direction der Hagel-Assecuranz-Societät für das Fürstenthum Ratzeburg.
A. Wigger. Wilh. Heincke.
Bade-Ollndorf. Mette-Pahlingen. Lenschow-Grieben. Böttcher-Wendorf. Kröger-Lockwisch. Heitmann-Klocksdorf.
Aufgeschlossenen Peru-Guano
offeriren wir hiermit gegenwärtig zu folgenden Preisen:
Thlr. 5. 3 Sgr. - . bei Entnahme von 30,000 Kos. und mehr,
Thlr. 5. 8 Sgr. - . bei Entnahme von unter 30,000 Kos.
pro Kos. brutto inclus. Säcke, ohne Vergütung von Tara, Gutgewicht, Abschlag oder Decort, excl. Verladungsspesen gegen comptante Zahlung.
Auswärtige Käufer haben ihre Aufträge mit Baarsendungen zu begleiten, etwaige Porti und Stempel sind zu ihren Lasten.
An vorstehende Preise halten wir uns nicht eher gebunden, als bis ein Auftrag fest von uns angenommen worden ist.
Im Interesse der Landwirthschaft sowie des Guano-Geschäfts werden wir Niemand aufgeschlossenen Peru-Guano verkaufen, von dem bekannt ist, dass er rohen oder aufgeschlossenen Peru-Guano von anderen Ländern bezieht, Guano verfälscht, mischt, aufschliesst, oder Handel mit verfälschtem rohen oder aufgeschlossenen Peru-Guano oder von Unbeikommenden fabricirtem aufgeschlossenen Peru-Guano betrieben, oder auch an Düngerfabriken und Händler, welche in diese Katrgorie gehören, geliefert hat.
Unter solchen Umständen behalten wir uns das Recht vor, selbst diejenigen Ordres zu annulliren, welche wir bereits angenommen haben.
Wir liefern den Peru-Guano in steinfreier Waare und sofort verwendbarer Pulverform, garantiren in demselben bis weiter einen Gehalt von
9 - 10 % gegen Verflüchtigung geschützten Stickstoff,
9 - 10 % leicht löslicher Phosphorsäure
und vergüten, falls einmal der Gehalt unter dem garantirten Minimum bleiben sollte, den Mindergehalt im Verhältnis zum bezahlten Preise; dabei werden wir aber einen etwaigen Ueberschuss an löslicher Phosphorsäure auf den fehlenden Stickstoff und umgekehrt einen Ueberschuss an Stickstoff auf die fehlende lösliche Phosphorsäure anrechnen.
Schliesslich bitten wir das landwirthschaftliche Publikum, darauf zu sehen, dass bei allen Offerten von Zwischenhändlern ausdrücklich erwähnt werde: aufgeschlossener Peru-Guano von Ohlendorff & Co., welche Bedingung wir im Interesse der Landwirthschaft allen unsern Abnehmern, die sich mit dem Wiederverkauf beschäftigen, gestellt haben und deren Erfüllung selbst im Interesse dieser Herren Abnehmer liegt.
Hamburg, Ende Juni 1872.
Ohlenhoff & Co.,
Ausschliesslich autorisirte Fabrikanten des aufgeschlossenen Peru-Guano für Deutschland, die Schweiz, Dänemark, Schweden, Norwegen und Russland.
Peruanischer Guano
Wir bringen hiermit zur Kenntnis, dass unsere Preise für den
rohen Peru-Guano
ab Lager gegenwärtig die folgenden sind:
Bco. 192. 8 bei Entnahme von 30,000 Kos. und mehr,
Bco. " 202. 8 bei Entnahme von unter 30,000 Kos.
pro 100 Kos. brutto incl. Säcke, ohne Vergütung von Tara, Gutgewicht, Abschlag oder Decort, excl. Verladungsspesen gegen comptante Zahlung.
Auswärtige Käufer haben ihre Aufträge mit Baarsendungen zu begleiten, etwaige Porti und Stempel sind zu ihren Lasten.
Wir verkaufen diesen Peru-Guano nicht anders, als auf sofortige Lieferung, und geschieht letztere ab Schiff oder Lager. - An vorstehenden Preise halten wir uns nicht eher gebunden, als bis ein Auftrag fest von uns angenommen worden ist.
Im Interesse der Landwirthschaft sowie des Guano-Geschäfts werden wir Niemand Guano verkaufen, von dem es bekannt ist, dass er Peru-Guano von anderen Ländern bezieht, Guano verfälscht, mischt, aufschliesst, oder Handel mit verfälschtem oder von Unbeikommmenden fabricirtem aufgeschlossenen Peru-Guano betrieben, oder auch an Düngerfabriken und Händler, welche in diese Katrgorie gehören, geliefert hat. Unter solchen Umständen behalten wir uns das Recht vor, selbst diejenigen Ordres zu annulliren, welche wir bereits angenommen haben.
Auf Anfrage sind wir zu jeder weiteren Auskunft gern bereit.
Hamburg, Ende Juni 1872.
Ohlenhoff & Co.,
Alleinige Importeure des Peru-Guano für Deutschland, die Schweiz, Dänemark, Schweden, Norwegen und Russland.
Steinerne Schweinetröge und Trittstufen in gangbarsten Längen bei F. Heitmann.
Meteorologische Beobachtungen. |
Juli 1872 |
Barometer |
|
Wärme |
|
Wind |
Stärke |
|
Paris. Lin. 300 + |
niedrigste °R. |
höchste °R. |
|
|
|
|
13. 14. 15. |
37.83 35.75 34.25 |
12.8 10.7 10.2 |
18.3 17.4 15.2 |
O SSW WSW |
1 1 2 |
zieml. heit. bewölkt. - |
Getreide=Preise in Lübeck. |
Weizen | 20 - 21 | | 4 | |
Roggen | 12 1/2 - 13 | | 4 | |
Gerste | 11 1/2 - 12 | | 4 | |
Hafer | 11 - 11 | | 12 | |
Erbsen | 11 - 12 | | 4 | |
Wicken | - | | - | |
Buchweizen | - | | - | |
Winter=Raps. | - | | - | |
Winter=Rübs. | - | | - | |
Schlagleins. | 20 - 21 | | - | |
Markt=Preise in Lübeck. |
Butter, Meckl. | 11 - 12 , |
Hühner | 14 - 16 , |
Küken | 8 - 10 , |
Tauben | 4 - 5 , |
Schinken | 8 - 8 1/2 , |
Schweinskopf | 5 , |
Wurst | 10 - 11 , |
Eier 6-7 St. | 4 , |
Kartoffeln junge 10 Lit. | 8 - 9 , |
Blumenkohl | 4 - 6 , |
Kirschen 500 Gr. | 2 - 3 . |
Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.
|