[ => Original lesen: 1872 Nr. 19 Seite 1] Nachdem durch die von hoher Landesregierung unterm 22. Februar d. J. erlassene Bekanntmachung - Offic. Anzeiger Nr. 7 - zur allgemeinen Kenntniß gebracht ist, daß die in diesem Jahre angeordnete Musterung aller von den Districts-Vorständen dazu designirten Pferde in den Tagen vom 13. bis 16. März incl. unter Theilnahme von Militair-Commissarien statthaben wird und die näheren Anordnungen durch den Bezirks-Commissarius und die Districts-Vorstände zu beschaffen sind, werden hierdurch nachstehende Bestimmungen zur näheren Kenntnißnahme der Ortsvorstände und sämmtlicher Pferdebesitzer gebracht.
Es sind zu stellen sämmtliche von den Bezirks-Vorständen designirten Pferde
1) aus der Vogtei Schönberg incl. Torriesdorf am 13. März Vormittags 8 Uhr in Schönberg,
2) a. aus der Vogtei Rupensdorf am 14. März, Vormittags 8 Uhr,
b. aus der Vogtei Stove gleichfalls am 14. März, Vormittags 10 Uhr,
c. aus der Stadt Schönberg ebenso am 14. März, Nachmittags 2 Uhr, sämmtlich in Schönberg,
3) aus der Vogtei Schlagsdorf am 15. März, Vormittags um 8 Uhr in Schlagsdorf,
4) aus der Vogtei Mannhagen und den Gütern Horst und Dodow am 16. März, Vormittags 9 Uhr in Mannhagen.
Sollten Pferde, welche durch die Districts-Vorstände als tauglich bezeichnet sind, seit der letzten Besichtigung verkauft sein, so sind statt dieser die wieder angekauften Pferde von den Besitzern, auch ohne vorauf gegangene Besichtigung durch die Districtsvorstände zur Musterung zu stellen.
Zugleich werden sämmtliche Pferdebesitzer darauf aufmerksam gemacht, daß Nichtbefolgung der vorstehenden Anordnungen und ebenso der Anweisungen der Districts-Vorstände die nach § 28 des durch die Verordnung vom 2. März 1869 publicirten Regulativs festgesetzten Strafen nach sich zieht.
Schönberg, den 1. März 1872.
Der Districts-Commissarius.
F. Graf Eyben.
- Der Reichstag wird wahrscheinlich am 8. April zusammentreten. Die Sitzung soll aber nur 3 Wochen dauern, damit dann gleich der preußische Landtag seine Arbeiten aufnehmen kann. Die Hauptvorlagen für diese Frühjahrssession des Reichstags werden nach der Erklärung Delbrücks im Bundesrath u. A. sein: eine Brausteuer, ein Reichsbeamtengesetz und ein Preßgesetz.
- Der preußische Finanzminister Camphausen muß in seinem Geschäftskalender seine erste parlamentarische Niederlage verzeichnen. Es handelte sich wieder einmal um die seufzerreichen Steuern. Der Minister wollte die unterste Stufe der letzten Steuerclasse (Tagelöhner und Dienstleute) von der Classensteuer gänzlich befreien, die Schlacht- und Mahlsteuer als Staatssteuer beseitigen und die Schlachtsteuer nur als Gemeindesteuer für größere Städte bestehen lassen. Die Mehrzahl der Abgeordneten dagegen war für gänzliche Beseitigung der Schlagbäume an den Thoren der Städte , wodurch ein großer Theil der Bevölkerung nur zu Steuerunterschlagungen veranlaßt werde, sowie für eine Steuererleichterung von einem Drittel, die sich auf die ganze erste Steuerklasse erstrecke. Der Minister zog darauf seinen Antrag zurück. Es ist gewiß noch nicht dagewesen, daß eine Regierung vor eine Kammer mit dem Angebot tritt, fünf Millionen Menschen von jeder Steuer zu befreien, und die Kammer erwiedert: Behalte das Geld! Die Erklärung liegt jedoch darin, daß die Einen keine ausnahmsweise Steuerbefreiung, die Andern noch mehr als 5 Millionen an der blühenden Finanzen theilnehmen lassen wollen.
- Wer sich etwa durch das immer wieder ertönende Rachegeschrei der Franzosen aus seinen süßen Friedensträumen schrecken läßt, der möge sich nur ruhig wieder auf's Ohr legen: das Corps der Rache ist noch nicht gerüstet. Stimmen aus Frankreich selbst schildern die Disciplin in der Armee als beinahe unmöglich geworden. Die meisten Offiziere beschäftigen sich ausschließlich damit, die Zeitungen zu lesen und zu politisiren. Fern davon, ein National-Heer zu werden, neigt die franz. Armee dahin, zu bleiben, was sie unter dem zweiten Kaiserreiche war, ein Prätorianerhaufen. Kleinliche Eifersucht, unberechtigte Entrüstung, politische Streitigkeiten, Spöttereien über die im letzten Kriege besiegten Generale, unmäßige Gier nach Beförderung, das Alles bildet den auflösenden Gährstoff. Das Heer ist von einer moralischen Erschlaffung ergriffen, aus der es sich nicht sobald wieder wird erheben können.
- Der deutsche Botschafter in Petersburg hat kürzlich einen Ball gegeben, bei welchem der Kaiser von Rußland und sämmtliche Prinzen alle in deutscher Uniform erschienen. Selbst dem Thronfolger soll man nichts angemerkt haben, daß ihm die deutsche Uniform Brustbeklemmungen verursacht hätte. Vielleicht hat er seiner Gemahlin zu Liebe sich nichts merken lassen; diese amüsirte sich so gut, daß sie bis zum Letzten blieb.
- Die Holländer haben ohne Zweifel das älteste Schiff auf See. Dasselbe ist 1568 gebaut, also über 300 Jahre alt, ist noch immer seetüchtig und hat im Jahre 1864 die weite und gefahrvolle Reise von Batavia um das Cap Horn nach Holland zurückgelegt.
- Das neueste Bild des Malers Makart
[ => Original lesen: 1872 Nr. 19 Seite 2]"Huldigung der Catarina Cornaro", noch nicht einmal vollendet, ist von einer Wiener Kunsthandlung für die unerhörte Summe von 90,000 Gulden öster. Währung angekauft worden.
- Eine reiche amerikanische Familie gab kürzlich ein Kinderfest. Etwa hundert Gäste waren zugegen, die von ihrer jungen Festgeberin (einem zehnjährigen Fräulein) mit einem Anstand und Selbstbewußtsein, das einer Matrone zur Ehre gereicht hätte, empfangen wurden. Die Kleider bestanden aus reich garnirter und mit Flitter besetzter weißer, gelber, blauer und rosa Seide. Die kleinen Fräuleins trugen ihre Haare im neuesten Stiele frisirt, gepufft, gepudert und mit Blumen geschmückt, geschminkt waren sie gleichfalls reichlich. Ein kleines Mädchen (wenn es als solches betrachtet werden konnte) fesselte hauptsächlich die allgemeine Aufmerksamkeit. Es zählte anscheinend 10 Jahre. Außer gepudertem Haar und einem blendenden Costüm trug es ein paar Diamant-Ohrgehänge, eine schwere goldene Kette und ein mit Diamanten besetztes Medaillon zur Schau. An jedem Arme glänzte ein Armband von gediegener Arbeit. Die kleine Modedame ließ ihre Brillanten im Lichte funkeln mit dem Ausrufe: "Alles echte Steine, keine Imitationen!" Ein anderes kleines Mädchen von sieben Sommern erschien in einem Kleide aus rosafarbener Seide, von der die Elle 7 Dollar kostete, mit Blumen im Haare, einem Diamantschmuck und anderen kostbaren Juwelen, einem goldenen Gürtel, dessen Schnalle mit Diamanten besetzt war; seinen Kopf zierte ein goldenes Band und an einem Stirnbande funkelte ein Solitair von großem Werthe. Man hörte dessen Mutter sagen, daß die Abendtoilette ihres Kindes 5000 Dollars gekostet habe. Musik, Tanz und Charaden bildeten die Unterhaltung des Abends. Das Souper hätte sich der beste Epikuräer nicht besser wünschen können, und die Adieus wurden mit einer Grazie und Ceremonie gesprochen, die den eifrigsten Verehrer der modernen Etikette befriedigt hätte.
Die Tochter des Schmieds. Aus dem Englischen. (Fortsetzung.)
[ => Original lesen: 1872 Nr. 19 Seite 3]Die Tochter des Schmieds. Aus dem Englischen. (Fortsetzung.)
Anzeigen.
Antragsmäßig soll über die zu Schönberg belegenen Grundstücke des Drechslermeisters Heinrich Schleuß hieselbst, als:
1) das an der Siemzerstraße sub Nr. 102 belegene Wohnhaus c. p.,
2) das im Bürgermoor an der Maurine zwischen Wigger (jetzt Voß) und Wwe. Renzow belegene Moorstück von ca. 470 K Ruthen Größe und
3) das im Köppenmoor belegene Gartenstück von ca. 20 K Ruthen Größe
- welche Grundstücke einen gemeinsam zu verpfändenden Gütercomplex bilden werden - ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle diejenigen, welche Realrechte an diesen Grundstücken zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Sonnabend den 18. Mai d. J., Vormittags 11 Uhr, peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an den proclamirten Grundstücken sowohl gegen den jetzigen als künftigen Besitzer derselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem mit dem Gerichtssiegel versehenen, vor dem Liquidations-Termine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 29. Februar 1872.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.) A. Dufft.
Nachdem der Kaufmann August Groth hieselbst am heutigen Tage die Erklärung zu Protocoll abgegeben hat, daß er seine Güter seinen Gläubigern rein abgetreten, ist zu Recht erkannt:
daß über das Vermögen des Kaufmanns August Groth allhier, unter Vorhalt der creditorischen Rechte, der förmliche Concursproceß, wie hiermit geschieht, zu eröffnen.
Von Rechts wegen!
Schönberg, den 29. Februar 1872.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.) A. Dufft.
Auf Andrängen mehrerer Gläubiger ist über das Vermögen des Schlossermeisters Johann Hagen zu Schönberg, nachdem derselbe dem Gerichte seine Zahlungsfähigkeit, wie ihm aufgegeben, nicht nachgewiesen hat, der formelle Concurs, unter Vorbehalt der creditorischen Rechte, eröffnet.
Es ist daher ein Liquidationstermin auf Dienstag den 28. Mai c., Morgens 11 Uhr, vor dem Großherzoglichen Justizamte hieselbst angesetzt, zu welchem Alle, welche aus irgend einem Grunde Einsprüche und Forderungen an den Cridar und dessen Vermögen, in specie an das zur Concursmasse gehörige, zu Schönberg an der Sabowerstraße sub Nr. 45 belegene Wohnhaus c. p. desselben zu haben vermeinen, zwecks Anmeldung ihrer Ansprüche und Vorlegung ihrer schriftlichen Beweismittel unter dem hierdurch ein für alle Mal angedroheten Nachtheile der Abweisung von der vorhandenen Masse und des Ausschlusses mit ihren Beweismitteln, mit Ausnahme der von der Meldungspflicht ausgenommenen Hypothekgläubiger wegen ihrer intabulirten Kapitalpöste und laufenden Zinsen, hiermit peremtorisch geladen werden. Zugleich ist auch ein Termin auf Dienstag den 18. Juni c., Morgens 11 Uhr, vor dem Großherzoglichen Justizamte hieselbst anberaumt zum Versuche gütlicher Aufgreifung des Debitwesens und event. zur Prioritätsausführung, zu welchem die Johann Hagen'schen Gläubiger unter dem ein für alle Mal angekündigten Nachtheile der Einwilligung in die Gerichtswegen zu machenden Vergleichsvorschläge - wobei etwanige Ablehnungen oder Fristgesuche von Bevollmächtigten nur im Falle einer auf Widerspruch gerichteten Specialvollmacht, bloße schriftliche Erklärungen aber überall nicht berücksichtigt werden können - und der Ausschließung mit der Prioritätsdeduction hiedurch geladen werden.
Gleichzeitig sind auch Termine vor dem Großherzoglichen Justizamte hieselbst anberaumt 1) zum Verkaufe des zur Masse gehörigen, zu Schönberg an der Sabower Straße sub Nr. 45 belegenen Wohnhauses c. p. auf Dienstag den 28. Mai c., Morgens 12 Uhr, 2) zum Ueberbot auf Dienstag den 18. Juni c., Morgens 12 Uhr, wozu Kaufliebhaber hiedurch mit der Bemerkung geladen werden, daß die Besichtigung des Grundstücks nach voraufgegangener Meldung bei dem zum Curator bonorum bestellten Photographen Schacht zu Schönberg jederzeit freisteht und die Verkaufsbedingungen 14 Tage vor dem Verkaufstermine auf der Justizamts-Registratur einzusehen, auch gegen die Gebühr in Abschrift zu erhalten sind.
Sämmtlichen Gläubigern wird freigelassen, in dem zur endlichen Regulirung der Verkaufsbedingungen auf, Dienstag den 28. Mai c., Vormittags 1/2 12 Uhr, anberaumten Termine zu erscheinen.
Schließlich wird bemerkt, daß die erforderlichen Sicherheitsmaßregeln in dieser Concurssache getroffen sind, und wird den etwanigen Johann Hagenschen Schuldnern hierdurch bei Strafe doppelter Zahlung aufgegeben, fortan nicht an den Cridar, sondern nur an das unterzeichnete Justizamt oder den Curator bonorum, Photographen Schacht zu Schönberg, Zahlung zu leisten.
Schönberg, den 1. März 1872.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.) A. Dufft.
In Sachen, betreffend die Niederlegung eines Hypothekenbuchs über das zu Mannhagen belegene vormalige Schulgehöft c. p. des Müllers Friedrich Meyn daselbst giebt das Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg auf das am 27. d. M. abgehaltene Liquidations-Protocoll, nachdem die öffentliche gehörige Bekanntmachung dieses Termins zu den Acten docirt worden, hierdurch den Bescheid:
daß alle weder in dem Liquidations-Termin vom 27. d. M. noch bis jetzt angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Von Rechts Wegen!
Schönberg, den 29. Februar 1872.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.) A. Dufft.
Ratzeburg den 29. Februar 1872.
Bekanntmachung
die Abhaltung der Jahr- und Viehmärkte im Herzogthume Lauenburg betreffend.
In Gemäßheit höherer Verfügung wird das unterm 13ten d. M. erlassene Verbot wegen Abhaltung der Jahr- und Viehmärkte im Herzogthume Lauenburg von der Regierung wieder aufgehoben und Solches hiemit zur öffentlichen Kunde gebracht.
Königlich Preußische, Herzoglich Lauenburgische Regierung.
H. von Linstow.
Münch.
Auftragsmäßig setze ich zum meistbietend öffentlichen Verkaufe des zur Schustermeister C. D. Rickert'schen Nachlaßmasse gehörigen Hauses nebst der Scheune und Stall, sowie des Ackerstückes im Moor-
[ => Original lesen: 1872 Nr. 19 Seite 4]camp und der Wiese im Galgenmoor Termin an auf Dienstag den 26. März d. J., im Hause der Frau Ackerbürgerwittwe Boye hieselbst und wird das Ackerstück im Moorcamp zuerst in Parcelen in ca. 50 K Ruthen und darauf als Ganzes zum Aufgebot kommen.
Schönberg, den 4. März 1872.
L. Hahn, Amtsverwalter, als Notar.
Vermischte Anzeigen.
Die Ersparniß- und Vorschuß-Anstalt ist an jedem Mittwoch von 8 bis 12 Uhr Vormittags geöffnet.
Die Ersparniß-Anstalt nimmt - auch nach dem Antoni-Termine - jederzeit Einlagen an und verzinst dieselben alljährlich mit ein und dreiviertel Schilling auf jeden eingelegten Thaler.
Die Vorschuß-Anstalt verzinst die ihr anvertrauten Capitalien mit 4 % alljährlich, auch gewährt dieselbe jederzeit Darlehen gegen Wechsel und Bürgschaft zweier solider im hiesigen Fürstenthume wohnhafter Männer oder gegen Hinterlegung von sicheren Werthpapieren.
Schönberg, den 3. Februar 1872.
Das Directorium der Ersparniß- und Vorschuß-Anstalt.
Burmeister. Aug. Spehr. C. Drevs. W. Gartz. Wigger.
Secretär: R. Rackow, Adv.
Für die Sparcasse des Schweriner Vorschuß-Vereins nehme ich zu jeder Zeit Gelder zu 4 pCt. und für größere Hypothekenposten zu der bekannten Sicherheit zu 5 pCt. entgegen.
Schönberg.
Kindler, Advocat.
Heute ist unsere älteste Tochter Emmy ihrem vorangegangenen Bruder in's bessere Leben gefolgt.
Lockwisch. 2. März 1872.
H. Schulze und Frau.
Allen Denjenigen, welche unseren verstorbenen Sohn und Bruder Wilhelm die letzte Ehre erwiesen und ihn zu seiner Ruhestätte begleitet haben, unseren herzlichsten Dank.
Ch. Voß nebst Frau und Geschwister.
Landes- und Gewerbe-Ausstellung.
Die im September d. J. zu Rostock stattfindende Landes- und Gewerbe-Ausstellung ist nicht nur für industrielle und gewerbliche Erzeugnisse jeglicher Art, sondern auch für alle landwirthschaftlichen Producte bestimmt. Die unterzeichnete Committe ist dementsprechend bemüht gewesen, das Ausstellungs-Programm möglichst allen Industriellen in beiden Großherzogthümern, sowohl in den Städten wie auf dem Lande, zukommen zu lassen. Sollte aber doch einzelnen Bewohnern beider Großherzogthümer welche sich bei der Ausstellung zu beteiligen wünschen, das Programm nicht zugegangen sein, so werden dieselben gebeten, sich dieserwegen direct an die unterzeichnete Committe zu wenden, worauf sofort die Zusendung des Programms nebst Anmelde-Bogen erfolgen wird.
Rostock, den 29. Februar 1872.
Die geschäftsführende Committe.
Dr. A. Bolten, Vorsitzender.
Baumeister O. Ludewig. Kaufm. W. Scheel. Ingenieur Weber. Bürgermeister Dr. Zastrow.
Ich beabsichtige meinen am Petersberger Wege belegenen Acker auf 6 hintereinander folgende Jahre in 14 Parcelen am Sonntag den 10. März, Nachmittags 4 Uhr, meistbietend zu verpachten. Pachtliebhaber wollen sich gefälligst an Ort und Stelle einfinden.
M. Threms Wwe.
Rohes und gebleichtes Leinen und Heedengarn aus der Maschinen-Spinnerei zu Hannover empfiehlt zu Original-Preisen Carl Aug. Kniep.
Schönberg im Februar 1872.
F. Schlüter in Ratzeburg
empfiehlt zu billigsten Preisen seine Fabrikate, wie:
Selters, Sodawasser Brauselimonade angelegentlichst.
Niederlage hält zu Fabrikpreisen Aug. Spehr in Schönberg.
An Stelle von abgehenden Confirmanden können zu Ostern d. J. wieder 2 Knaben, welche die unter meiner Leitung stehende Domschule besuchen sollen, bei mir freundliche Aufnahme finden.
Zugleich bemerke ich für diejenigen geehrten Eltern, die ihre Kinder meiner Leitung anvertrauen wollen, daß ich Anmeldungen neuer Schüler für die Domschule zum Ostertermin schon jetzt entgegen nehme.
Domhof Ratzeburg, den 27. Februar 1872.
J. H. Voss, Lehrer der Domschule.
Von jetzt an sind wieder alle frischen Sämereien bei mir zu haben, späterhin alle Gemüsepflanzen.
Schönberg. Wwe. Prill, Gärtner.
Ich suche zu Ostern einen Lehrling für ein Colonialwaaren-Geschäft in Lübeck.
Schönberg, den 1. März 1871.
C. Schwedt.
Bei der am 3. März stattgefundenen Ziehung haben folgende Nummern gewonnen:
1. |
Eine Waschmaschine |
Nr. |
4 |
2. |
Ein Sophatisch |
" |
293 |
3. |
Eine Commode |
" |
33 |
4. |
Zwei Stühle |
" |
220 |
5. |
Ein Klapptisch |
" |
210 |
6. |
Zwei Stühle |
" |
28 |
7. |
Ein Waschtisch |
" |
246 |
8. |
Ein Toilettenspiegel |
" |
164 |
9. |
Ein Stuhl |
" |
183 |
10. |
Ein Stuhl |
" |
73 |
11. |
Ein Nähkasten |
" |
104 |
Schönberg.
J. F. Hauschild.
Zu vermiethen: eine obere Wohnung zu Johannis oder Michaelis bei W. Hagen, Schuhmacher.
Lübecker-Straße.
Ich habe sogleich oder zu Ostern noch zwei Wohnungen zu vermiethen.
C. H. Vock.
Sämmtliche Zimmerleute des Fürstenthums werden ersucht, sich am Sonntag den 3. März, Nachmittags 2 Uhr, auf der Herberge einzufinden.
Schönberg, den 26. Februar 1872.
Meteorologische Beobachtungen. |
März 1872 |
Barometer |
|
Wärme |
|
Wind |
Stärke |
|
Paris. Lin. 300 + |
niedrigste °R. |
höchste °R. |
|
|
|
|
2. 3. 4. |
40.88 41.88 42.22 |
0.9 0.5 5.5 |
4.0 8.8 10.8 |
O SSW WSW |
1 2 2 |
trübe. heiter. - |
Getreide=Preise in Lübeck. |
Weizen | 18 1/2- 20 | | - | |
Roggen | 13 - 13 | | 8 | |
Gerste | 12 1/2 - 13 | | - | |
Hafer | 11 1/2 - 11 | | 12 | |
Erbsen | 12 - 14 | | - | |
Wicken | - | | - | |
Buchweizen | 11 1/2 - 12 | | 4 | |
Winter=Raps. | - | | - | |
Winter=Rübs. | - | | - | |
Schlagleins. | 20 - 20 | | 8 | |
Markt=Preise in Lübeck. |
Butter, Meckl. pr. 500 Gr. | 14 - 14 1/2, |
Holst. pr. 500 Gr. | 14 1/2 - 15 1/2 , |
Hasen d. St. | 48 , |
Enten d. St. | 32 - 36 , |
Hühner d. St. | 18 - 22 , |
Küken d. St. | 8 - 12 , |
Tauben d. St. | 4 - 6 , |
Spickgans d. St. | 20 - 36 , |
Flickgans d. St. | 18 - 28 , |
Schinken pr. 500 Gr. | 8 - 9 1/2 , |
Schweinskopf pr. 500 Gr. | 5 - 6 , |
Wurst pr. 500 Gr. | 10 - 12 , |
Eier 6-7 St. | 4 , |
Kartoffeln d. Faß. | 8 - 9 . |
Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.
|