[ => Original lesen: 1872 Nr. 20 Seite 1] [Die Ausgabe Nr. 20 vom 8. März 1872 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstenthum Ratzeburg wurde ebenfalls mit Nummer 19 gedruckt.]
Es wird hierdurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß der Erbpächter, Kaufmann H. H. Schön zu Lübeck, da der Schulze Dräger gegenwärtig durch seinen Fortzug von Lauen verhindert ist, seinem Amte vorzustehen, einstweilen es übernommen hat, als Ortsvorsteher in Lauen zu fungiren.
Schönberg, den 6. März 1872.
Großherzogl. Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben.
Mit der heutigen Nummer wird Nr. 7 des Reichsgesetzblattes versandt.
- "Was wir von Frankreich lernen können", unter diesem Titel hielt Prof. Sybel dieser Tage in Bonn einen Vortrag, in welchem er uns Deutsche ermahnt, nicht zu wähnen, daß wir schon heute unsern Nachbarn in Allem überlegen seien. Es wäre sehr verkehrt und gefährlich, die Franzosen gering zu schätzen oder als verkommenes Volk zu verachten. Sie sind fleißig, geistreich, geschmackvoll und übertreffen uns noch heute auf manchem Gebiete; sie sind anders als wir, aber sie sind ebenso begabt wie wir; es wäre die größte Wohlthat für die Welt, wenn sie es uns möglich machten, uns wieder, wie vor dem Kriege, im Austausch der beiderseitigen Vorzüge zu ergänzen, auf den Gebieten friedfertiger Arbeit mit einander zu wetteifern. So lange sie uns aber feindlich bleiben, wäre es selbstmörderische Thorheit, wenn wir einen Augenblick vergäßen, daß wir allen Grund haben, uns angestrengt zusammenzunehmen. Ihr großer Nachtheil liegt in ihren Einrichtungen und Anschauungen in Kirche und Staat, wo sie Macht und Selbstständigkeit nicht zu versöhnen wußten, sondern unaufhörlich zwischen Willkürherrschaft und Resolution hin und herchwanken. Wollen wir uns ihnen überlegen zeigen, so hat sich unser Streben vor allem auf dieses Gebiet zu richten. Wir können das tüchtigste Volk der Erde werden, wenn wir im menschlichen Verkehr, in Ackerbau und Industrie, in Wissenschaft und Kunst von den starken Seiten der Franzosen lernen und zugleich der Versuchung widerstehen, in der Politik und in der Religion in ihre Fehler und Schwachheiten zu verfallen.
- Um schwarze Wäsche sind die Franzosen noch nie verlegen gewesen, ihre zerrütteten Nerven verlangen aber auch bisweilen einen Skandalproceß. Ein solcher spielt gegenwärtig vor dem Schwurgericht in Rouen. Ein kaiserl. Lebemann in schwarzem Frack und perlgrauen Handschuhen ist angeklagt, als Verwaltungsbeamter bedeutende Summen unterschlagen zu haben, die zur Unterstützung für die nothleidenden Arbeiter seines Kreises aufgebracht worden waren. Minister Senatoren, Abgeordnete und hohe Beamte sitzen auf der Zeugenbank.
- Wir haben lange nichts von Milliarden zu berichten gehabt, obgleich wir noch eine ganze Menge von Frankreich zu erwarten haben. Endlich regt sich Herr Pouyer=Quertier wieder einmal. Bis zum 6. März soll die 4. halbe Milliarde, d. h. die noch schuldigen 410 Millionen Frcs. - gezahlt werden.
- Den beiden Prinzen aus dem Hause Orleans ist ihr früherer Rang in der franz. Armee wiedergegeben worden, und sie beabsichtigen, in active Dienste zu treten. Jedenfalls sind sie da mehr an ihrem Platze, als in der Nationalversammlung.
- Es muß in Frankreich immer noch Leute geben, welche glauben, der Franzose werde als Gelehrter geboren. Auch in dem neuen Unterrichtsgesetz ist der Schulzwang nicht eingeführt. EItern, heißt es, haben nur die moralische Verpflichtung, ihre Kinder in die Schule zu schicken. Außerdem kann jede Person "aus Barmherzigkeit" eine Elementarschule gründen. Die gegenwärtige Schulbildung unter dem niedern Volke Frankreichs soll allerdings erbarmungswürdig sein.
- Die deutsche Marine wird nächstens zwei Schiffe neuester Construction erhalten. Es wird nämlich weniger bekannt sein, daß das zu den Verwickelungen zwischen England und Amerika Anlaß gebende Raubschiff "Alabama" auch die Ursache zur Einführung einer ganz neuen nach ihr genannten Schiffsclasse geliefert hat. Das Eigenartige dieser Fahrzeuge, die in der Construction jenem Raubschiffe nachgebildet sind, beruht in der Verbindung der möglichst größten Schnelligkeit mit einer überaus starken Artillerieausrüstung. Die Kanonen derselben, durchgehends 200= und selbst 300 Pfünder, befinden sich zu diesem Behufe auf Drehscheiben in der Mittellinie des Verdecks aufgedeckt, so daß sie die Verwendung nach jeder beliebigen Richtung und ebenso die gleichzeitige Abgabe ihres Feuers auf ein genommener Ziel gestatten. Die erhöhte Schnelligkeit wird hingegen durch den schlanken und schmalen Bau und überhaupt durch die auf eine solche berechneten Constructionsverhältnisse des Schiffes, wie durch eine besonders kräftige und leistungsfähige Maschine bedingt.
- Spanien gleicht einem feuerspeienden Berge. Fortwährend tost es in seinen Eingeweiden, und hie und da erfolgt ein Ausbruch. Man wurde den für einen Thoren halten, der sich etwa über dem Krater häuslich niederlassen wollte. Darum haben wir es auch Alle dem jungen König Amadeo verdacht, als er sich auf den spanischen Thron setzte. Er hätte die feuerspeienden Berge näher haben können, wenn er in Italien geblieben wäre. Die republikanische Partei wühlt wieder in größter Ausdehnung: es handelt sich um eine Erhebung mit bewaffneter Macht, und der König wird, falls der Anschlag gelingt, im günstigsten Falle nach Italien zurückkehren dürfen.
- Die Frauen und Jungfrauen Lübecks haben dem Offiziercorps des dortigen Bataillons eine prachtvoll ausgestattete Chronik der Kriegsthaten desselnen zum Geschenk gemacht. Der Kaiser und die königlichen Prinzen schrieben sich alle persönlich ein; ebenso Moltke, Roon und Bismarck. Dieser schrieb: "So lange die Frauen den Krieger ehren, wird dem Vaterlande die Wehr nicht fehlen." Gewiß ein schöner Spruch, sinnig und wahr und den Nagel auf den Kopf getroffen.
- Am 29. Februar war es 4 Jahre, daß der alte König Ludwig von Bayern in Nizza verschied. Seine Landeskinder können, da er an einem Schalttage starb, den Todestag nur alle 4 Jahre feiern. Dieses Jahr geschah es zum ersten Mal.
[ => Original lesen: 1872 Nr. 20 Seite 2]Die Tochter des Schmieds.
Aus dem Englischen.
(Fortsetzung.)
[ => Original lesen: 1872 Nr. 20 Seite 3]Die Tochter des Schmieds.
Aus dem Englischen.
[Fortsetzung.]
Anzeigen.
Nachdem der Baumwollenweber J. J. Schäper zu Schönberg unter dem Erbieten zur Güterabtretung sich gestern insolvent erklärt hat, ist unter Vorbehalt der creditorischen Rechte der formelle Concurs über sein Vermögen eröffnet.
Es ist daher ein Liquidations-Termin auf
Dienstag den 19. März d. J.,
Vormittags 10 Uhr,
vor dem Großherzogl. Justizamte hieselbst angesetzt, zu welchem Alle, welche aus irgend einem Grunde Ansprüche und Forderungen an den Cridar und dessen Vermögen, in specie an das zur Concursmasse gehörige Waarenlager zu haben verneinen, Zwecks Anmeldung ihrer Ansprüche und Vorlegung ihrer schriftlichen Beweismittel, unter dem hiedurch ein für alle Mal angedroheten Nachtheile der Abweisung von der vorhandenen Masse und des Ausschlusses mit ihren Beweismitteln hiermit peremtorisch geladen werden.
Zugleich ist auch ein Termin auf
Freitag den 12. April d. J.,
Morgens 10 Uhr,
vor dem Großherzogl. Justiz-Amte hieselbst anberaumt zum Versuche gütlicher Aufgreifung des Debitwesens und event. zur Prioritäts-Ausführung, zu welchem die Schäper'schen Gläubiger unter dem ein für alle Mal angekündigten Nachtheile der Einwilligung in die Gerichtswegen zu machenden Vergleichsvorschläge - wobei etwanige Ablehnungen oder Fristgesuche von Bevollmächtigten nur im Falle einer auf Widerspruch gerichteten Specialvollmacht, bloße schriftliche Erklärungen aber überall nicht berücksichtigt werden können - und der Ausschließung mit der Prioritätsdeduction hiedurch geladen werden.
Schließlich wird bemerkt, daß die erforderlichen Sicherheitsmaßregeln in dieser Concurssache getroffen sind, und wird den etwanigen Schäperschen Schuldnern hiedurch bei Strafe doppelter Zahlung aufgegeben, fortan nicht an den Cridar, sondern an den zum interimistischen Curator bonorum bestellten Photographen Schacht zu Schönberg oder an das unterzeichnete Justiz-Amt Zahlung zu leisten.
Schönberg, den 3. Januar 1872.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. v. Oertzen.
(L. S.) A. Dufft.
Auftragsmäßig setze ich zum meistbietend öffentlichen Verkaufe des zur Schustermeister C. D. Rickert'schen Nachlaßmasse gehörigen Hauses nebst der Scheune und Stall, sowie des Ackerstückes im Moorcamp und der Wiese im Galgenmoor Termin an auf
Dienstag den 26. März d. J.,
Morgens 10 Uhr,
im Hause der Frau Ackerbürgerwittwe Boye hieselbst und wird das Ackerstück im Moorcamp zuerst in Parcelen von ca. 50 []Ruthen und darauf als Ganzes zum Aufgebot kommen.
Schönberg, den 4. März 1872.
L. Hahn, Amtsverwalter,
als Notar.
Die im Jahre 1871 neu erbauete Häuslerei Nr. 2 zu Warnekow soll am
18. März d. J., Morgens 11 Uhr,
im Schreiber'schen Gasthause hieselbst meistbietend verkauft werden.
Aus den Bedingungen, welche beim Verkauf bekannt gemacht werden, auch beim Unterschriebenen einzusehen sind, wird nur bemerkt, daß der am Meistgebot Bleibende sofort eine baare Conventionalpön von 100 Crt. zu zahlen hat.
Die Besichtigung des Grundstücks ist nach zuvoriger Meldung beim Schulzen Rieckhof oder Erbpächter Jacobs zu Warnekow jederzeit gestattet.
Rehna, den 14. Februar 1872.
W. Neumann, Amtsprotocollist.
Vermischte Anzeigen.
Die diesjährige ordentliche Märzversammlung des landwirthschaftlichen Vereins für das Fürstenthum Ratzeburg wird am
Donnerstag den 4. April d. J.,
Vormittags 11 Uhr,
im Hause der Ackerbürgerwittwe Boye in Schönberg stattfinden.
Schönberg, den 7. März 1872.
Namens des Vorstandes:
C. Giehrke, Adv.,
d. Z. Secretair.
Der Saatkartoffel-Verkauf
zu Lindenberg bei Berlin
ist wieder eröffnet.
Es werden abgegeben 24 theils altbewährte, theils neue hervorragende Kartoffelsorten, und zwar:
feine und ertragreiche Speise-Kartoffeln
stärkemehlreiche Brenn-Kartoffeln
außergewöhnlich ertragreiche Futter-Kartoffeln
und vorzügliche Früh-Kartoffeln
für leichte und schwere Boden.
Mehrere dieser Kartoffelsorten sind durch ganz besondere Widerstandsfähigkeit gegen die Kartoffelkrankheit ausgezeichnet. – Näheres durch Verzeichnisse, welche auf Wunsch frankirt zugehen.
Lindenberg bei Berlin.
v. Gröling, Gutsbesitzer.
Ein Pferdeknecht wird noch zu Ostern gesucht auf Hof Stove.
Ein Sohn rechtlicher Eltern, welcher Lust hat, Tuchmacher zu werden, könnte sogleich oder zu Ostern in die Lehre treten bei
H. Kollmorgen, Tuchmacher.
Rehna.
Zu Ostern wird ein ordentliches Mädchen, das etwas in der Küche Bescheid weiß, bei hohem Lohn gesucht.
Näheres in der Exped. d. Bl.
Gesucht wird nach Lübeck zum 1. Mai ein kräftiges Mädchen als Köchin und zu häuslichen Arbeiten gegen hohen Lohn. Näheres durch
Aug. Spehr.
Ich beabsichtige meinen am Petersberger Wege belegenen Acker auf 6 hintereinander folgende Jahre in 14 Parcelen am Sonntag den 10. März, Nachmittags 4 Uhr, meistbietend zu verpachten. Pachtliebhaber wollen sich gefälligst an Ort und Stelle einfinden.
M. Threms Wwe.
An Stelle von abgehenden Confirmanden können zu Ostern d. J. wieder 2 Knaben, welche die unter meiner Leitung stehende Domschule besuchen sollen, bei mir freundliche Aufnahme finden.
Zugleich bemerke ich für diejenigen geehrten Eltern, die ihre Kinder meiner Leitung anvertrauen wollen, daß ich Anmeldungen neuer Schüler für die Domschule zum Ostertermin schon jetzt entgegen nehme.
Domhof Ratzeburg, den 27. Februar 1872.
J. H. Voss,
Lehrer der Domschule.
Von jetzt an sind wieder alle frischen Sämereien bei mir zu haben, späterhin alle Gemüsepflanzen.
Schönberg. Wwe. Prill, Gärtner.
Zu vermiethen: eine obere Wohnung zu Johannis oder Michaelis bei
W. Hagen, Schuhmacher.
Lübecker=Straße.
[ => Original lesen: 1872 Nr. 20 Seite 4]Das neueste Magazin
von
Mobilien, Spiegeln & Polsterwaaren
(hiesiges Fabrikat)
Braunstraße 146, Lübeck,
hält sich einem geehrten Publikum Lübecks und der Umgegend bestens empfohlen.
Reelle und feste Preise.
Bilanz
der
Mecklenburgischen Lebensvericherungs- und Spar-Bank
in Schwerin
pro ultimo Februar 1872
| Activa. | | Passiva. |
Lebensversicherungs-Prämien und Einlagen |
13,739 |
1 |
- |
|
110,036 |
32 |
3 |
Spar=Bank=Einlagen |
489,953 |
42 |
6 |
|
2,104,401 |
40 |
6 |
Belegungen |
2,961,203 |
16 |
6 |
|
1,040,258 |
15 |
6 |
Konto pro Diverse |
253,298 |
43 |
6 |
|
190,226 |
38 |
6 |
Agenturen=Konto |
733,224 |
20 |
9 |
|
680,476 |
11 |
3 |
Kasse |
763,968 |
19 |
6 |
|
642,089 |
31 |
9 |
Fonds, Gewinn= und Verlust=Konto |
55,734 |
40 |
3 |
|
503,687 |
14 |
3 |
---------- |
----------- |
---- |
-- |
|
------------ |
---- |
-- |
Crt. |
5,271,176 |
40 |
- |
|
5,271,176 |
40 |
- |
Umsatz und Bestände. | 1871. Am Schluß des Jahres. | | 1872. Am Schluß des Februar. |
Gesammt=Umsatz |
22,474,629 |
17 |
- |
|
6,678,074 |
8 |
6 |
Werbendes Kapital |
2,050,359 |
42 |
9 |
|
2,176,180 |
47 |
9 |
Zinstragendes Kapital |
1,908,486 |
20 |
9 |
|
2,001,554 |
2 |
6 |
Lebens=, Sterbekassen= und Leibrenten=Versicherungen |
2,093,224 |
32 |
9 |
|
2,099,379 |
34 |
9 |
Schwerin, den 5. März 1872.
Mecklenburgische Lebensversicherungs- und Spar-Bank.
C. A. Schwerdtfeger, Director. C. L. F. Soltau, General-Agent.
Die Mecklenburgische
Lebensversicherungs- und Spar-Bank
in Schwerin
schließt Lebensversicherungen, Leibrentenversicherungen, Kapital-Einlage=, Darlehns= und alle sonstigen Geld=, Inkasso= und Commissions=Geschäfte durch die unterzeichnete Agentur zu den vortheilhaftesten Bedingungen ab. Die Geschäfts-Prospekte (Nr. I. für Lebensversicherungen, Nr. II. für Leibrentenversicherungen, Nr. III. für Spar-Bank-Geschäfte) sind bei derselben unentgeltlich zu entnehmen und wird jede gewünschte näherer Auskunft bereitwillig ertheilt. Die von der Gesellschaft an die Lebensversicherten zur Vertheilung disponirten mittleren Dividenden betragen für die drei letzten Jahre resp. 36, 36 und 32 Procent der eingezahlten Prämie.
Haupt-Agentur Schönberg.
Carl Bade.
Das noch im Langencamp belegene in 7 Parcelen eingetheilte Ackerstück, sowie auch den Acker auf dem Cavalier nebst einer kleinen Wiese beabsichtige ich auf 6 Jahre zu verpachten, und wollen sich Pachtliebhaber am Sonntag den 17. März, Nachmittags 4 Uhr, in der Nähe des Ackerbürger Johann Burmeister'schen Gehöftes gefälligst einfinden.
Schönberg. C. L. Creutzfeldt.
Zu Ostern habe ich noch eine Wohnung im Hause Nr. 27, Sabowerstraße, bestehend in Stube, Stubenkammer und Küche, nebst Stall und Bodenraum zu vermiethen.
Schönberg. C. L. Creutzfeldt.
Theater in Schönberg.
Im Saale des Herrn Köster.
Heute Freitag den 8. März 1872
erste große
Vorstellung
der Gesellschaft Joannowitz aus Pest.
Alles Nähere besagen die Zettel.
Anfang 8 Uhr.
Zu recht zahlreichem Besuch ladet freundlichst ein
G. Joannowitz.
Nächste Vorstellung Sonntag.
Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.
Geboren. 22. Febr. Dem Zimmergesell Kohert zu Kl. Bünsdorf ein todter Sohn. - 25. Febr. Dem Zimmergesell Will vor Schönberg eine Tochter. - 28. Febr. Dem Kaufmann Groth hieselbst eine todte Tochter. - 29. Febr. Dem Zimmergesell Grevsmühl vor Schönberg eine Tochter. - 2. März. Ein unehelicher Sohn in Schönberg. - 5. März. Dem Hauswirth Hans Heinr. Oldörp zu B.=Resdorf eine Tochter.
Gestorben. 21. Febr. Ernst J. H. Christian Stuth, Tischler=Sohn hieselbst, 4 Tage alt. - 22. Febr. Des Zimmergesell Kohert zu Kl. Bünsdorf todtgebornes Söhnlein. - 25. Febr. Wilhelm Ernst Friedrich Voß, Sattlergesell hieselbst, 20 J. 9 M. alt. - 26. Febr. N. N. Dannemann aus Carlow, p. t. vor Schönberg, angebl. 46 J. alt. - 27. Febr. Johann Heinr. Pet. Joachim Boye, Schulmeisters=Sohn zu Lindow, 8 J. alt. - 28. Febr. Maria Elisabet Ollrogge, Arbeitsm.=Frau zu Sabow, geb. Vollert aus Pahlingen, angebl. 65 J. alt. - Des Kaufmanns Groth hieselbst todtgebornes Töchterlein. - 29. Febr. Catharina Dorothea Elisabet Steffen, Chausseeaufseher=Wittwe zu Kl. Siemz, geb. Nagel aus Dechow, 50 J. 6 M. alt. - 1. März. Johanna Dorothea Jabs, Arbeitsm.=Tochter hieselbst, 3 J. 3 M. alt. - 2. März. Dorothea PaulinesEmilie Schulze, Schulmeisters=Tochter zu Lockwisch, 7 J. 9 M. alt. - 3. März. Joh. Pet. Friedrich Beck, Arbeitsm.=Sohn a. d. hies. Bauhofe, 2 J. 1 M. alt. - Joachim Heinrich Körner aus Tramm, Fischer zu Gr. Bünsdorf, 73 J. alt. - Anna Peters a. d. hies. Bauhofe, Arbeitsm.=Wittwe aus Selmsdorf, geb. Lohse von dort, 74 J. 9 M. alt. - 4. März Christian Franz Peter Metscher, Schustermeisters=Sohn hieselbst, 13 J. 5 M. alt. - 5. März. Friedrich Wilhelm Carl Peter Heitmann, Lederhändlers=Sohn vor Schönberg, 4 M. alt.
Freitag den 8. März.
Passionspredigt (Vormittags 10 Uhr: Pastor Kämpffer.
Sonntag den 10. März.
Vormittags=Kirche: Pastor Fischer.
Nachmittags=Kirche: Pastor Kämpffer.
Amtswoche: Pastor Fischer.
Meteorologische Beobachtungen. |
März 1872 |
Barometer |
|
Wärme |
|
Wind |
Stärke |
|
Paris. Lin. 300 + |
niedrigste °R. |
höchste °R. |
|
|
|
|
5. 6. 7. |
41.30 38.73 35.40 |
1.9 0.2 1.7 |
11.3 11.4 11.2 |
S ONO OSO |
1 2 2 |
völlig heit. - - |
Getreide=Preise in Lübeck. |
Weizen | 18- 19 | | 8 | |
Roggen | 13 - 13 | | 8 | |
Gerste | 12 - 13 | | - | |
Hafer | 11 - 11 | | 12 | |
Erbsen | 12 - 14 | | - | |
Wicken | - | | - | |
Buchweizen | 12 - 12 | | 8 | |
Winter=Raps. | - | | - | |
Winter=Rübs. | - | | - | |
Schlagleins. | 20 - 21 | | - | |
Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.
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