[ => Original lesen: 1872 Nr. 6 Seite 1] Es wird bekannt gemacht, daß die Ehefrau des Arbeitsmannes Renzow hieselbst, vor dem Siemzerthore Nr. 146 wohnhaft, an den natürlichen Menschenblattern erkrankt ist und zur Vermeidung einer Ansteckung, vor dem Verkehr mit den betreffenden Hausbewohnern gewarnt wird.
Zugleich wird angezeigt, daß die beiden Knechte des Hauswirths Joch. Bruhn in Grieben von der Blattern-Krankheit genesen und die desfallsigen Vorsichtsmaßregeln aufgehoben sind.
Schönberg, den 17. Januar 1872.
Großherzogl. Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben.
- Klanglos, fast unbemerkt läuft durch die Zeitungen die Nachricht, daß Heinrich v. Gagern "auf sein Nachsuchen und unter Anerkennung seiner treuen und vorzüglichen Dienste in den Ruhestand versetzt worden ist. Er war in dem letzten Jahrzehnt Darmstädtischer Gesandter in Wien. Das ist das Ende der öffentlichen Laufbahn des ersten Präsidenten des ersten deutschen Parlaments, des einst gefeierten und einflußreichsten Mannes in Deutschland. Er hat das erste Programm der deutschen Frage aufgestellt, auch er wollte Preußens König an die Spitze Deutschlands stellen, aber er scheiterte mit seinem friedlichen Programm in Berlin und Wien. Bismarck löste die deutsche Frage mit Blut und Eisen, indem er den Knoten in zwei Feldzügen mit dem Schwerte durchhieb. Bismarck fährt mit vollen Segeln auf dem hohen Meere der Politik, Gagern hat sein gescheitertes Boot auf den einsamen Strand gezogen. In manchem deutschen Hause hängt Beider Bild neben einander. A. Z.
- Gambetta hat in seinen neuesten Reden erklärt, die republikanischen Heere Frankreichs hätten überall gesiegt, obwohl sie überall das Feld räumten. Victor Hugo erklärt in seiner jüngsten Ansprache, Paris habe dem wilden Ansturm deutscher Waffen siegreich widerstanden. - Diese Prahlereien sind selbst englischen Blättern, welche auf französischer Seite standen, zu arg. Sie sagen: Wir waren gegen den Einzug der Deutschen in Paris, die Deutschen antworteten uns aber, daß in wenigen Jahren französische Geschichtsschreiber beweisen würden, Deutschland sei geschlagen und gedehmüthigt vor den Mauern von Paris abgezogen. "Ist diese Prophezeihung heute schon zur Wahrheit geworden? Ist Paris nicht zum Theil von deutschen Truppen besetzt gewesen? War die Erzählung von dem jungen Husaren-Offizier, welcher mit seinem Pferde über die Ketten des Triumphbogens setzte und ungehindert zu den Champs-Elysees hinabsprengte, eine ganz gewöhnliche Fabel? Allerdings haben die Deutschen das Pariser Volk nicht in dem Sinne bezwungen, daß sie es demüthig und unterwürfig gemacht haben. Allein in dem Sinne haben sie überhaupt auch keine andere Stadt, ja kein Dorf in Frankreichs unterworfen."
- Der preußische Cultusminister v. Mühler hat um seine Entlassung gebeten; er will seine seit Jahren angefeindete Stellung verlassen.
- Bayerische Blätter machen bekannt, daß am 1. Jan. 1872, wie es vorgeschrieben war, alle durch den Krieg entstandenen Abgänge an Waffen, Munition und Monturen wieder vollständig ersetzt sind, auch die ganze bayer. Infanterie mit dem trefflichen Werdergewehr versehen ist und das ganze Heer nach dem Mobilmachungsplan in kürzester Zeit mobil gemacht werden könnte. Auch die Kavallerie wird gegenwärtig mit der neuen Schußwaffe versehen. Bayern könnte gegenwärtig auch mit seiner vollständigen Landwehr, 32 Bataillone, in's Feld rücken, während es im vergangenen Kriege nur 16 Bataillone stellte.
- In Nizza ist Persigny an der Auszehrung gestorben. Er war der älteste, vertrauteste und ehrlichste Kamerad Napoleons. Sie haben manchen dummen und guten Streich zusammen gemacht; als sie einander kennen lernten, war der Prinz ein Gefangener und Persigny ein Feldwebel oder Sergeant. Letzterer brachte es bis zum Herzog und zum Inhaber einer der reichsten Französinnen.
- Minister Graf Eulenberg hat im Landtag lediglich die "Provinzial-Correspondenz" als amtliches Blatt bezeichnet, für deren Artikel die Regierung einstehe. Allen andern Blättern können wir glauben oder nicht glauben nach Belieben.
- In Wien ist ein Juwelier gestorben Namens Hollauer von Hohenfelsen. Der Mann war der letzte Nachkomme jenes Bauernjungen, welcher dem Kaiser Max als rettender Engel erschien, als er sich, Gemsen jagend, auf der Martinswand verstiegen hatte.
- Der Mühlbauer in der Jachenau in Oberbayern, gänzlich verschneit bis über das Dach, lechzte ebenso nach geistlicher wie nach leiblicher Stärkung. Er grub sich daher zwei Gänge durch den Schnee; der eine führte nach der Kirche, der andere nach - dem Wirthshaus.
Anzeigen.
Der von uns unterm 14. d. Mts. erlassene Steckbrief (wegen des gegen den Schmiedemeister Bockwoldt hieselbst verübten Betrugs) ist durch Einlieferung des signalisirten Verbrechers in der Person des angeblichen Kunsthändlers Mathias Schwanenberg aus Düsseldorf erledigt.
Schönberg den 18. Januar 1872.
Großherzogliches Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.) Arndt.
[ => Original lesen: 1872 Nr. 6 Seite 2]Es wird hierdurch zur allgemeinen Kenntniß gebracht, daß sich alle jungen Leute, welche im Jahre 1852 geboren sind, sowie die aus früheren Jahren zurückgestellten und disponibel Gebliebenen, Behufs Eintragung ihrer Namen in die Stammrolle bei den mit Führung derselben beauftragten Behörden unter Vorzeigung ihres Geburtsscheines bis zum 1. Februar cur. zu melden haben, und zwar a) diejenigen, welche sich am Orte ihres gesetzlichen Domizils aufhalten,
b) Studenten, Schüler, Haus- und Wirtschafts-Beamte, Handlungsdiener und Lehrlinge, Handwerksgesellen, Dienstboten, Fabrikarbeiter und andere in ähnlichen Verhältnissen lebende Militairpflichtige an dem Ort, wo sich die Lehranstalt befindet, gez. wo sie in Arbeit stehen.
Diese militairpflichtigen Leute, sowie deren Eltern, Vormünder, Lehr-, Brod- und Fabrikherren werden daher, in Gemäßheit des § 60 der Militair-Ersatz-Instruction vom 26. März 1868, hiermit aufgefordert, sich zu diesem Zwecke rechtzeitig bei den mit Führung der Stammrollen beauftragten Behörden zu melden, da im Unterlassungsfalle gegen sie die im § 176 der gedachten Instruction zulässigen Strafen in Anwendung gebracht werden müssen.
Schönberg, den 11. Januar 1872.
Der Civil-Vorsitzende der Kreis-Ersatz-Commision des Aushebungsbezirks für das Fürstenthum Ratzeburg.
F. Graf Eyben.
Der Johann Heinrich Wilhelm Wietfeld, geboren am 3. October 1849 zu Niendorf an der Stecknitz, welcher später mit seinen Eltern nach Ziethen hiesigen Fürstenthums verzogen und derselbe dort sein gesetzliches Domicil hat, und welcher sich bereits in den Jahren 1869, 1870 und 1871 zur Erfüllung seiner Militairpflicht hatte stellen müssen, sich aber bisher nicht gestellt hat, wird in Gemäßheit der Verordnung vom 23. December 1870, betreffend das Verfahren gegen ausgetretene Militairpflichtige X edictaliter hiedurch geladen, in dem auf Sonnabend den 1. Juni 1872, Morgens 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Justizamte anstehenden Termine sich einzufinden, unter dem Nachtheile, daß er im Falle seines Ausbleibens in dem anberaumten Termine dem Befinden nach des angeschuldigten Vergehens für überführt angenommen und gegen ihn auf die gesetzliche Strafe wird erkannt werden.
Schönberg, den 15. Januar 1872.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.) A. Dufft.
Antragsmäßig soll über das zu Schönberg in der Neuenwallstraße sub Nr. 119 belegene Wohnhaus c. p. des Zimmermeisters Chr. Egert hieselbst ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an dem bezeichneten Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Dienstag den 9. April d. J., Morgens 11 Uhr, peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und Von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als künftigem Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Schönberg, den 12. Januar 1872.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.) A. Dufft.
Antragsmäßig soll über das zu Schönberg in der Neuenwallstraße sub Nr. 118 a b c d belegene Wohnhaus c. p. des Zimmermeisters Chr. Egert hieselbst ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an dem bezeichneten Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Dienstag den 9. April d. J., Morgens 11 Uhr, peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und Von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als künftigem Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Schönberg, den 12. Januar 1872.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.) A. Dufft.
Der Johann Peter Heinrich Schäding, geboren am 1. Juni 1848 zu Schönberg im Fürstenthum Ratzeburg, ehelicher Sohn des allhier verstorbenen Mützenmachers Schäding, welcher sich bereits im Herbste 1869 zur Erfüllung seiner Militairpflicht hätte stellen müssen, sich aber bisher nicht gestellt hat, wird in Gemäßheit der Verordnung vom 23. December 1870, betreffend das Verfahren gegen ausgetretene Militairpflichtige etc., edictaliter hiedurch geladen, in dem auf Montag den 26. Februar 1872, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Justizamte anstehenden Termine sich einzufinden unter dem Nachtheil, daß er im Falle seines Ausbleibens in dem anberaumten Termine dem Befinden nach des angeschuldigten Vergehens für überführt angenommen und gegen ihn auf die gesetzliche Strafe wird erkannt werden.
Schönberg, den 30. October 1871.
Großherzogl. Justiz-Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
W. Saur.
(L. S.) A. Dufft.
Indagations- event. Concurs-Proclam.
Der Kaufmann Senator Moritz Stein in Ratzeburg ist am 5. d. Mts. mit Tode abgegangen, sein Nachlaß gerichtlicher Behandlung unterzogen und der Rechtsanwalt Barlach in Ratzeburg als Nachlaß-Curator bestellt worden.
Auf Antrag desselben werden zur Feststellung des Vermögensstandes des Verstorbenen hiemittelst Alle und Jede , welche aus irgend einem Grunde Ansprüche oder Forderungen irgend welcher Art, insbesondere auch aus Rechtsgeschäften mit der früheren Gesellschafts-Firma "Moritz Stein & Comp. in Ratzeburg" wider den weil. Senator Kaufmann "Moritz Stein" in Ratzeburg zu haben vermeinen, hiemittelst geladen, dieselben zur Vermeidung des Ausschlusses in dem auf den 5. März 1872, Vormittags 11 Uhr, angesetzten Termin vor dem unterzeichneten Gerichte anzumelden und zu bescheinigen.
Auswärtige haben Procuratur zu bestellen. Dies Proclam gilt zugleich als eventuelles Concurs-Proclam und wird der Ausschließungsbescheid nur an der Gerichtsstelle angeheftet werden.
Ratzeburg, den 14. Januar 1872.
Königlich Herzogliches Amtsgericht.
Sachau.
Bodmer.
Vorladung.
Auf Antrag Dris. Theod. Havemann als gerichtlich bestellten Güterpflegers des insolventen Viehhändlers Heinrich Johann Carl Westpheling werden hiedurch 1) die Gläubiger des insolventen Viehhändlers Heinrich Johann Carl Westpheling unter dem Rechtsnachtheile des Ausschlusses von der Concursmasse, im gleichen Alle, welche an einzelne im Besitze der Masse befindliche Gegenstände kraft Eigenthums- oder Separationsrechts oder aus irgend einem andern Grunde Ansprüche zu haben vermeinen, bei Verlust ihres Rechts aufgefordert und schuldig erkannt, ihre Ansprüche binnen sechs Monaten, also spätestens am 5. Juli 1872, bei dem Güterpfleger und Contradictor Dr. Theod. Havemann gegen Empfang eines Anmeldescheines, im Falle des Widerspruchs aber beim Stadt- und Landgerichte und zwar mit Beifügung der vorhandenen Beweisstücke in Original und Abschrift, sowie mit Angabe des etwa in Anspruch genommenen Vorzugsrechts anzumelden.
[ => Original lesen: 1872 Nr. 6 Seite 3]2) alle diejenigen, welche zur Concursmasse gehörige Gegenstände in Händen haben, aufgefordert, von diesen Sachen und von ihren vermeintlichen Pfand- und Retentionsrechten daran Anzeige zu machen unter dem Präjudize, daß sie widrigenfalls dieser Rechte für verlustig erklärt, zur unentgeltlichen Herausgabe der Sachen schuldig erkannt, auch unter Umständen als unredliche Besitzer zur Verantwortung werden gezogen werden,
3) alle Schuldner der genannten Concursmasse angewiesen, ihre Schuld sofort beim Verfall nur bei dem Güterpfleger Dr. Theod. Havemann bei Vermeidung abermaliger Zahlung zu entrichten.
Lübeck den 5. Januar 1872.
Das Stadt- und Landgericht.
Zur Beglaubigung Funk Dr., Act.
Bekanntmachung.
Nachdem die frühere Firma des Ratzeburger Gesellschafts-Registers Moritz Stein & Comp. in Ratzeburg (Ratzeburger Gesellschafts-Register Fol. l. N. 1) bereits unterm 16. Mai v. J. erloschen, Solches auch ordnungsmäßig bekannt gemacht worden, inzwischen aber der frühere Mitinhaber der gedachten Firma, "Senator Kaufmann Moritz Friedrich Stein" in Ratzeburg mit Tode abgegangen und sein Nachlaß gerichtlicher Behandlung unterzogen ist, wird allen Schuldnern der gedachten Gesellschafts-Firma hiemittelst Gerichtswegen aufgegeben, etwaige der früheren Firma Moritz Stein & Comp. in Ratzeburg noch zustehende Forderungen zur Vermeidung wirkungsloser doppelter Zahlung nicht anders als an den zum Nachlaß-Curator bestellten Herrn Rechtsanwalt Barlach in Ratzeburg zu berichtigen.
Ratzeburg, den 11. Januar 1872.
Königlich Herzogliches Amtsgericht.
Sachau.
Bodmer.
Verkauf eines Geweses in Ratzeburg.
Der Unterzeichnete ist beauftragt, das den Erben des weiland Zimmermeisters Plog in Ratzeburg gehörige Gewese auf dem Domhofe bei Ratzeburg öffentlich meistbietend zu verkaufen. Dasselbe besteht aus
einem sehr großen, zu 3 geräumigen Wohnungen eingerichtetem Hause,
einem zweiten Wohnhause,
Remise und Stall, einer Badeanstalt mit Einrichtung zu russischen Dampfbädern und warmen Bädern
zwei Gärten,
zwei Wiesen
einem großen, zur Zeit theils als Holzlager, theils als Bleiche u. s. w. benutzten Platze.
Der Verkaufstermin ist anberaumt auf den 9. Februar 1872, Vorm. 11 1/2 Uhr, im Locale des Hrn. Gastwirths Louis Müller in Ratzeburg.
Nähere Auskunft ertheilen der Unterzeichnete, sowie Herr Zimmermeister Gehrt in Ratzeburg, bei welchem auch die Bedingungen einzusehen sind.
Ratzeburg, den 15. December 1871.
Heinrich Barlach, Notar.
Für etwanige Kaufliebhaber bemerke ich schon jetzt, daß noch vor Ostern d. J. die zum Nachlasse des vor zwei Jahren hier verstorbenen Schustermeisters C. D. Rickert gehörigen Grundstücke, daher dessen an der Siemzerstraße belegenes Wohnhaus nebst Scheune und Zubehör, dessen Ackerstück im Moorkamp von etwa 19 Scheffel Aussaat Größe und zwar zuerst parcelenweise zu 1 Scheffel und dann im Ganzen, endlich dessen Wiese im Galgenmoor von 2 Scheffel Aussaat meistbietend öffentlich verkauft werden sollen.
Schönberg den 10 Januar 1872.
Kindler, Adv.
Die Ersparniß- und Vorschuß-Anstalt ist während des Antoni-Termines vom 17. bis 24. Januar 1872 täglich von 8 bis 12 Uhr Vormittags geöffnet.
Die Ersparniß-Anstalt berechnet auf jeden eingelegten Thaler alljährlich ein und drei viertel Schilling Zinsen.
Die Vorschuß-Anstalt verzinst die ihr anvertrauten Capitalien mit 4 % aufs Jahr.
Schönberg, den 23. December 1871.
Das Directorium der Ersparniß- und Vorschuß-Anstalt.
Burmeister. Aug. Spehr. C. Drevs. W. Gartz. Wigger.
Secretär: R. Rackow, Adv.
Alle Diejenigen, welche im bevorstehenden Termine Gelder und Sparcassen-Bücher durch mich an die Sparcasse in Schwerin besorgt zu haben wünschen, werden ersucht, solche bis spätestens zum 21. Januar bei mir abzugeben.
J. P. Bade, Buchbinder.
Für die Sparcasse des Schweriner Vorschuß-Vereins nehme ich zu jeder Zeit Gelder zu 4 pCt. und für größere Hypothekenposten zu der bekannten Sicherheit zu 5 pCt. entgegen.
Schönberg.
Kindler, Advocat.
Eine Parthie Kleiderzeuge zu halben Preisen empfiehlt August Creutzfeldt.
Feuerversicherungsbank für Deutschland zu Gotha.
Zufolge der Mittheilung der Feuerversicherungsbank für Deutschland zu Gotha wird dieselbe nach vorläufiger Berechnung ihren Theilnehmern für 1871 ca. 79 Procent ihrer Prämieneinlagen als Ersparniß zurückgeben.
Die genaue Berechnung des Antheils für jeden Theilnehmer der Bank, sowie der vollständige Rechnungsabschluß derselben für 1871 wird am Ende des Monats Mai d. J. erfolgen.
Zur Annahme von Versicherungen für die Feuerversicherungsbank bin ich jederzeit bereit.
Schönberg, den 6. Januar 1872.
Chr. Schrep, Agent der Feuerversicherungsbank f. D.
Am Sonntag den 28. Januar Concert unter gütiger Mitwirkung des Frl. Clara Herrmann (Sängerin), des Hrn. Organisten Meier und eines Cellisten im Saale des Gastwirths Hrn. Köster in Schönberg.
Programm in nächster Nummer d. Bl.
Anfang 7 Uhr Abends.
Entrée á Person 16 ßl.
wozu ergebenst einladet
Lübeck.
G. Herrmann.
5 Thaler Belohnung!
Am Sonntag Abend sind mir in meinem Garten neun junge Obstbäume von ruchloser Hand abgeschnitten. Ich sichere demjenigen, der mir den Thäter zur gerichtlichen Ahndung anzeigt, obige Belohnung zu.
H. Schulz, Frohnereipächter.
Jeden Bandwurm entfernt binnen 3 bis 4 Stunden vollständig schmerz- und gefahrlos; ebenso sicher beseitigt auch Bleichsucht und Flechten und zwar brieflich Voigt, Arzt zu Croppenstedt (Preußen).
[ => Original lesen: 1872 Nr. 6 Seite 4]Jedes Los à 8 ßl. gewinnt!!!
Mit hoher obrigkeitlicher Genehmigung erlaube ich mir ergebenst anzuzeigen, daß ich eine Blumen-, Pflanzen-, Obstbaum- und Sämereien-Verloosung zu veranstalten beabsichtige, worunter folgende Sachen verloost werden sollen, wie ca. 200 Stück der verschiedensten edelsten Obstbäume, einige hundert kräftige großfrüchtige Johannisbeeren, einige hundert kräftige großfr. Stachelbeeren in verschiedenen Sorten, sowie Himbeeren, Lambertsnüsse und Weinstöcke. - Einige Hundert von den neuesten höchst. und wurzelechten Rosen, einige tausend kräftige großfr. Erdbeerenpflanzen, ca. 600 von den schönsten Stauden, ca. 600 reichbl. Sträucher zu Garten-Anlagen, einige tausend Heckenpflanzen, als: Hamb. Weißdorn, Ligustrum und Hainbuchen. - Einige tausend Gemüse- und Kräuterpflanzen, als: Rhabarber, Sauerampfer, Spargel etc. - Einige tausend beliebte Blumen zu Einfassungen. - Einige hundert schöne Georginen-Knollen und blühende Zwiebeln. - Ca. 2000 verschiedene Topfpflanzen, worunter Camelien, Azaleen, gefüllte Pelargonien (ca. 400 Stück in 9 Sorten), eine Partie Hyacinthen, Tulpen, Crocus, Tazetten und Jonquillen, ca. 200 von den neuesten gefüllten Fuchsien und 200 Stück gefüllte Nelken nebst vielen andern Blumen und Pflanzen. - Ferner Gemüse und Blumen-Sämereien, Bouquets und Kränze von unverwelklichen Blumen, sowie einiges Garten-Geräth.
Das Loos kostet nur 8 ßl. und jedes einzelne Los gewinnt.
Indem ich mir achtungsvoll erlaube, die Aufmerksamkeit Derer, welche mich mit Abnahme von Loosen gütigst beglücken werden, darauf hinzulenken , daß die Verloosung nur aus dem Grunde geschieht, weil mir auswärts eine vortheilhaftere Existenz offerirt worden ist, und nun die Sachen einigermaßen zu verwerthen, ich mich zur erwähnten Verloosung veranlaßt fühle.
Um recht zahlreiche Abnahme der Loose bittet
Ergebenst C. Sörensen, Handelsgärtner.
NB. Der Verloosungs-Ort und Tag wird später veröffentlicht werden.
D. O.
Von heute an bis zum 27. d. Mts.
Ausverkauf zu bedeutend ermäßigten Preisen.
Julius Schweigmann.
Wegen Aufgabe des Geschäfts stehen eine Halbchaise und eine Droschke, beide so gut wie neu, preiswürdig zum Verkauf bei J. J. C. Bandhold, Fleischhauerstr. 90, Lübeck.
11. Kgl. Preuß. Lotterieloose.
3. Klasse (Ziehung 12., 13. u. 14. März) versendet gegen baar: Originale und Antheile letztere 1/4 13 Thlr.., 1/8 6 Thlr., 1/16 3 Thlr., 1/32 1 1/2 Thlr.
C. Hahn in Berlin, Jerusalemstr.
Dr. Koch's krystallisirte Kräuter-Bonbons, bewähren sich als lindernd, reizstillend und besonders wohlthuend und werden in Orig.-Schachteln à 5 und 10 Sgr. stets ächt verkauft bei J. P. Bade.
Donnerstag den 1. Februar Großer Maskenball, wozu ich das geehrte Publikum Schönbergs und Umgegend ergebenst einlade.
J. Köster.
W. Kolls, Juwelen-, Gold- u. Silber-Waaren-Handlung Lübeck, Sandstrasse 1006.
Bestellungen werden billig und prompt ausgeführt.
Kirchliche Nachrichten. Schönberger Gemeinde.
Sonntag den 21. Januar.
Vormittags-Kirche: Pastor Kämpffer.
Nachmittags-Kirche: Pastor Fischer.
Amtswoche: Pastor Kämpffer.
Meteorologische Beobachtungen. |
Jan. 1872 |
Barometer |
|
Wärme |
|
Wind |
Stärke |
|
Paris. Lin. 300 + |
niedrigste °R. |
höchste °R. |
|
|
|
|
16. 17. 18. |
38.42 35.40 30.95 |
-0.1 -1.5 -1.4 |
1.4 0.2 2.5 |
ONO OSO S |
1 1 2 |
Neb. bed. - trübe. |
Getreide=Preise in Lübeck. |
Weizen | 19 - 20 | | - | |
Roggen | 14 - 14 | | 4 | |
Gerste | 12 1/2 - 13 | | - | |
Hafer | 11 1/4 - 11 | | 8 | |
Erbsen | 12 1/2 - 14 | | - | |
Wicken | - | | - | |
Buchweizen | 12 - 12 | | 8 | |
Winter=Raps. | - | | - | |
Winter=Rübs. | - | | - | |
Schlagleins. | 20 - 20 | | 8 | |
Markt=Preise in Lübeck. |
Butter, Meckl. d. Pf. | 12 - 12 1/2, |
Holst. d. Pf. | 14 - 14 1/2 , |
Hasen d. St. | 44 - 48 , |
Enten d. St. | 20 - 32 , |
Hühner d. St. | 14 - 18 , |
Küken d. St. | 8 - 12 , |
Tauben d. St. | 4 - 5 , |
Gänse d. Pf. | 7 1/2 - 9 , |
Spickgans d. St. | 28 - 36 , |
Schinken d. Pf. | 10 - 11 , |
Schweinskopf d. Pf. | 5 , |
Wurst d. Pf. | 11 - 12 , |
Eier 4 - 5 St. | 4 , |
Kartoffeln d. Faß. | 8 - 9 . |
Hiezu Officieller Anzeiger Nr. 3 und eine Beilage.
Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.
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