No. 5
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 16. Januar
1872
zweiundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1872 Nr. 5 Seite 1]

- Die dauernden Aufgaben der deutschen Verwaltung von Elsaß-Lothringen betragen 987.000 Taler (Mecklenburg). Der Oberpräsident erhält 10, 000 Thl., jeder Rath 1700 Thlr. Das Leben ist dort so kostspielig, daß allen Militairs eine Theuerungszulage bewilligt werden mußte.
- Nach französischen Zeitungen sollte besonders bei Ivetot und Dieppe von einrückenden deutschen Truppen arg geplündert worden sein. Da kommt es jetzt an den Tag, wie das dort ganz mit rechten Dingen zuging. Franzosen selbst sind es gewesen. In preußische und sächsische Uniformen gekleidet, drangen 3 Cousins (schöne Vettern!), ein Vater und zwei Gebrüder Cousin, in der Regel bei Nacht und Nebel, in die Häuser, feuerten wohl auch blindlings darauf los, und raubten unter Bedrohung mit Mord und Todtschlag Uhren, Geld und sonstige Werthgegenstände. Jetzt stehen sie vor den Asiisen, nachdem der eine von ihnen von einem nicht so leicht einzuschüchternden Bauern verwundet und gefangen worden ist.
- Rustem Pascha, der türkische Gesandte in Petersburg, hätte auf der Bärenjagd beinahe sein Leben verloren. Er kämpfte mit einem Bären und fiel schwer verwundet unter ihn; da eilte ein deutscher Jäger herbei und streckte das angeschossene, wüthende Thier durch einen Schuß in's Ohr todt nieder. Der deutsche ist ein Kämpfer von 1870.
- Das neue Zwanzig-Markstück nimmt sich sehr stattlich aus. Es ist seinem Werth entsprechend größer und stärker als der Louisd'or oder Friedrichsd'or. Es zeigt auf der Vorderseite den Kopf des deutschen Kaisers mit der Umschrift: Wilhelm, deutscher Kaiser und König von Preußen. Unter dem Bilde steht als Bezeichnung der Münzstätte Berlin. Die Rückseite trägt in der Mitte das Reichswappen, als Umschrift die Worte: Deutsches Reich.
- Die Juristenfacultät in Leipzig hat sämmtliche Räthe des neuen Reichsoberhandelsgerichts für Deutschland zu Ehrendoctoren der Rechte ernannt.
- In München erwirbt sich der wackere Volksbildungsverein ein großes Verdienst durch zahlreiche Vorträge über die neuen Maße und Gewichte. Die Vorträge sind unentgeltlich, die städtische Behörde hat zu ihnen große Säle und Heizung und Beleuchtung bewilligt, die Erleuchtung besorgen die praktischen und aufopfernden vortragenden Mitglieder. es herrscht überall noch viel Dunkel und Unklarheit über die neuen Maße in der Praxis, so daß die Nachahmung des Münchener Beispiels in vielen Städten recht löblich und nützlich wäre.
- In Heidelberg ist ein junger Student aus Breslau, der das Licht hatte brennen lassen, in seinem Bette verbrannt: er wurde halb verkohlt gefunden.
- In München hat eine Actiengesellschaft den Löwenbräu, dort die größte Bierbrauerei, für 3 Mill. Gulden angekauft.
- Am Sylvester ist in Hadamar ein schreckliches Unglück passirt. Der Provisor in der Apotheke hat nämlich bei Zubereitung eines Recepts statt einer vorgeschriebenen Quantität Chinin Morphium gegeben, in Folge dessen Genusses die Patientin, die 24jährige Tochter eines Gymnasial-Oberlehrers, sofort verschieden ist.
- Eine Anzahl Leipziger Geschäftshäuser hat sich gegenseitig verpachtet, vom neuen Jahre an den üblichen Schluß der Geschäftsbriefe: "Hochachtungsvoll und ergeben" wegzulassen.
- In Schwechat bei Wien, wo das berühmte Bier gebraut wird, ist auch Strike ausgebrochen. 400 Brauer haben die Dreher'sche Brauerei ohne Aufkündigung verlassen. Zur Verrichtung der dringendsten Arbeiten (65, 000 Eimer Bier befinden sich in Gährung und viele Tausend Scheffel Gerste befinden sich in der Mälzerei) sind sofort 150 Soldaten commandirt worden.
- In Fulda hatte ein Landmann geschlachtet und ließ den Trichinenbeschauer rufen. Der fand das Schwein frei von Trichinen, aber im Magen ein prächtiges Goldstück und einen goldenen Ring aus den Zeiten des 30jährigen Krieges. Man möchte nun freilich den Ort kennen, wo das Schwein diese goldenen Sachen aufgewühlt und zu sich genommen hat, es könnte dort noch ein größerer Schatz begraben liegen.
- In St. Louis ist eine prachtvolle Versteinerung zu sehen. Dieselbe besteht in dem Bruchstücke eines versteinerten Tannenstammes; die Rinde ist schwarzer Achat, das Holz ist in milchweißen Kiesel verwandelt Der ganze Stamm wurde am Jefferson-Flusse gefunden, die Finder zerschlugen ihn leider in Stücke.
- Pferdestand in Preußen. Nach einer von des Kriegs-Ministeriums neuerdings gleichzeitig mit der Volkszählung veranstalteten Zählung des Pferdebestandes für Preußen hat sich herausgestellt, daß in den gesammten preußischen Provinzen 2, 314, 000 Pferde vorhanden sind, es kommen somit auf die Quadratmeile 3800 Menschen und 360 Pferde, auf je 1000 Menschen 97 Pferde und auf je 100 Pferde 17 Fohlen.
- In Amerika, dem Land der Wunder und des Schwindels, ist nicht nur ein Wetterprophet sondern ein Wettermacher entstanden. Der Civilingenieur Powers aus Chicago hat beim Congreß um Ueberlassung von 300 Geschützen, jedes von mindestens 24 Pfd. Kaliber (ja so, wir dürfen nicht mehr von 24-Pfündern, sondern von 12 Kilogrammen sprechen) nebst 30, 000 Kilogramm Pulver und einer elektrischen Batterie petitionirt. Durch gleichzeitiges Abfeuern sämmtlicher Stücke soll Regen erzeugt werden und geschichtlich wird nachgewiesen, daß es nach jeder großen Schlacht geregnet hat.


Frauentreue.
Eine Erzählung von Ernst Heyse.
(Fortsetzung.)
III.

[ => Original lesen: 1872 Nr. 5 Seite 2]

Frauentreue.
Eine Erzählung von Ernst Heyse.
(Fortsetzung.)


Anzeigen.

In Sachen betreffend das Debitwesen des Kaufmanns Ludwig Creutzfeldt zu Schönberg (Siemzerstraße) wird hiermit bekannt gemacht, daß in dem gestrigen Termine die unter dem 2. October v. J. angedroheten Präjudicien vollstreckt worden sind, wonach die Ludwig Creutzfeldt'sen Gläubiger als in die Gerichtswegen gemachten Vergleichsvorschläge einwilligend zu betrachten sind und mit ihrer Prioritätsdeduction ausgeschlossen werden.
Schönberg, den 12. Januar 1872.

Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.) A. Dufft.


[ => Original lesen: 1872 Nr. 5 Seite 3]

In Sachen betreffend die Niederlegung eines Hypothekenbuchs über die zur Bäk belegene Büdnerei c. p. des Bäckermeisters Jochen Berlin daselbst giebt das Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg auf das am 11. d. Mts. abgehaltene Liquidations-Protocoll, nachdem die öffentliche gehörige Bekanntmachung dieses Termins zu den Acten docirt worden, hierdurch den Bescheid:
daß alle weder in dem Liquidationstermine am 11. d. Mts. noch bis jetzt angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Von Rechts wegen!
Schönberg, den 12. Januar 1872.

H. Wohlfahrt.
(L. S.) A. Dufft.


Auf Instanz eines Gläubigers soll das zu Schönberg im Neuenwall belegene Wohnhaus c. p. des Zimmergesellen H. Freitag hieselbst zwangsweise versteigert werden. Es wird demgemäß ein Verkaufs-Termin auf Montag den 8. April d. J. Vormittags 11 Uhr, und ein Ueberbots-Termin auf Montag den 29. April c., Morgens 11 Uhr, hiedurch angesetzt, wozu Kaufliebhaber sich auf hiesiger Gerichtsstube einfinden wollen. Die Verkaufsbedingungen sollen im Verkaufstermine endlich regulirt werden und steht es dem Schuldner, Zimmergesellen H. Freitag, sowie dessen an dem zu veräußernden Grundstücke berechtigten Gläubigern frei, sich bei dieser Regulierung zu betheiligen.
Der Entwurf kann 14. Tage vor dem Termine auf der Gerichtsregistratur eingesehen werden. Gleichzeitig wird auf Montag den 8. April c., Morgens 10 Uhr, Termin zur Anmeldung aller dinglichen Ansprüche an das Freitag'sche Grundstück zur Vorlegung der Originalien und sonstigen schriftlichen Beweismittel, sowie zur etwanigen Prioritäts-Ausführung anberaumt, und werden dazu alle Berechtigten, unter dem Nachtheile der Abweisung und des Ausschlusses, hiemittelst vorgeladen.
Schönberg, den 12. Januar 1872.

Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.) A. Dufft.


Nach der heute gemachten Anzeige des Schmiedemeisters Bockwoldt hieselbst hat sich gestern bei ihm ein etwa 30 Jahre alter Mann eingefunden, sich für den Oberlazarethgehülfen Müller aus Lübeck ausgegeben und ihn zur Aushändigung von 15 Thlr. dadurch veranlaßt, daß er sich mit Seinen Familienverhältnissen bekannt gezeigt, ihm (unwahrer Weise) Grüße von seinem zu Lübeck in Garnison stehendem Sohn gebracht und ihm mitgetheilt habe, daß dieser durch seine, des p. Müller und des Oberarztes Vermittelung in den nächsten 8 Tagen vom Militair entlassen werden würde und sich gegen den letzteren mit dem Gelde erkenntlich zeigen wollte.
Wir ersuchen daher alle resp. Polizei- und Gerichtsbehörden zur Hülfe Rechtens auf den vorbezeichneten Menschen, welcher allhier nicht mehr aufzufinden gewesen, vigiliren, ihn im Betretungsfalle verhaften und an uns, zwecks Einleitung der Untersuchung wegen Betrugs, abliefern zu lassen. Derselbe hat die Größe von etwa 1 M. 76 CM., eine gesunde Gesichtsfarbe, rothes Haupthaar sowie einen kurzgeschnittenen rothen Vollbart gehabt, er hat gewandt und in süddeutschem Dialecte gesprochen.
Bekleidet ist derselbe mit einem noch neuen dunkelfarbenen Ueberzieher (an welchem ziemlich breite Litzen sich befunden) mit einem dunkelgrauen Beinkleide und mit einer flachen Pelzmütze ohne Schirm gewesen, und hat er einen Regenrock bei sich gehabt.
Schönberg den 14. Januar 1872.

Großherzogliches Justizamt der Landvogtei des Fürstentums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.) A. Dufft.


In Sachen betreffend die Anmeldung aller Ansprüche und Forderungen an den Weber Kähler zu Schönberg und an das den Gläubigern desselben abgegebene Vermögen giebt das Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg auf das am 9. d. Mts. abgehaltene Liquidations-Protocoll, nachdem die öffentliche gehörige Bekanntmachung dieses Termins zu den Acten docirt worden, hierdurch den Bescheid:
daß alle diejenigen, welche sich sowenig in dem Termine vom 9. d. Mts. als bis jetzt mit ihren etwaigen Ansprüchen an den Gemeinschuldner, und dessen Vermögen gemeldet haben, wie hiedurch geschieht, für immer präcludirt und abgewiesen sein sollen.
Von Rechts Wegen!
Schönberg, den 10. Januar 1872.

H. Wohlfahrt.
(L. S.) A. Dufft.


In Sachen betreffend das Debitwesen des Webermeisters Heinrich Kähler hieselbst wird der auf Freitag den 2. Februar d. J. Vormittags 11 Uhr anstehende Ueberbotstermin mit der Bekanntmachung in Erinnerung gebracht, daß in dem gestrigen ersten Verkaufs- Termine ein Gebot überall nicht abgegeben ist.
Schönberg, den 10. Januar 1872.

Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.) A. Dufft.


Bekanntmachung.
Nachdem die frühere Firma des Ratzeburger Gesellschafts-Registers Moritz Stein & Comp. in Ratzeburg (Ratzeburger Gesellschafts-Register Fol. 1. N. 1) bereits unterm 16. Mai v. J. erloschen, Solches auch ordnungsmäßig bekannt gemacht worden, inzwischen aber der frühere Mitinhaber der gedachten Firma, "Senator Kaufmann Moritz Friedrich Stein" in Ratzeburg mit Tode abgegangen und sein Nachlaß gerichtlicher Behandlung unterzogen ist, wird allen Schuldnern der gedachten Gesellschafts-Firma hiemittelst Gerichtswegen aufgegeben, etwaige der früheren Firma Moritz Stein & Comp. in Ratzeburg noch zustehende Forderungen zur Vermeidung wirkungsloser doppelter Zahlung nicht anders als an den zum Nachlaß-Curator bestellten Herrn Rechtsanwalt Barlach in Ratzeburg zu berichtigen.
Ratzeburg, den 11. Januar 1872.

Königlich Herzogliches Amtsgericht.
Sachau.
Bodmer.


Die Ersparniß- und Vorschuß-Anstalt ist während des Antoni-Termines vom 17. bis 24. Januar 1872 täglich von 8 bis 12 Uhr Vormittags geöffnet.
Die Ersparniß-Anstalt berechnet auf jeden eingelegten Thaler alljährlich ein und drei viertel Schilling Zinsen.
Die Vorschuß-Anstalt verzinst die ihr anvertrauten Capitalien mit 4 % aufs Jahr.
Schönberg, den 23. December 1871.
Das Directorium der Ersparniß- und Vorschuß-Anstalt.
Burmeister. Aug. Spehr. C. Drevs. W. Gartz. Wigger.
Secretär: R. Rackow, Adv.


Alle Diejenigen, welche im bevorstehenden Termine Gelder und Sparcassen-Bücher durch mich an die Sparcasse in Schwerin besorgt zu haben wünschen, werden ersucht, solche bis spätestens zum 21. Januar bei mir abzugeben.
J. P. Bade, Buchbinder.


[ => Original lesen: 1872 Nr. 5 Seite 4]

Von heute an bis zum 27. d. Mts.
Ausverkauf zu bedeutend ermäßigten Preisen.
Julius Schweigmann.


Für Land- und Ackerwirthe!
1. Engl. Futterrüben-Samen.

Diese Rüben, die schönsten und ertragreichsten von allen jetzt bekannten Futterrüben, werden 31 Neuzoll bis 1 Meter (1 bis 3 Fuß nach altem Maaß) im Umfange groß, und 2 1/2 Kilogramm, ja 5 - 7 1/2 Kilogramm (5, 10 - 15 p Zoll-Gewicht) Schwer, ohne Bearbeitung, denn sie verlangen weder das Hacken noch das Häufen. Die erste Aussaat geschieht sobald es die Witterung erlaubt, Ausgangs März oder im April. Die zweite Aussaat im Juni, Juli, auch noch Anfangs August und dann auf solchem Acker, wo man schon eine Vorfrucht abgeerntet hat, z. B. Grünfutter, Frühkartoffeln, Rapps, Lein und Roggen. In 14 Wochen sind die Rüben vollständig ausgewachsen, und werden die erstgebauten bis zum Anfang des Winters verfüttert, dagegen die zuletzt gebauten zum Winterbedarf aufbewahrt, da dieselben bis im hohen Frühjahr ihre Nahrhaftigkeit und Dauerhaftigkeit behalten. Das 1/2 Kilogramm (1p Zoll-Gew.) Samen von der großen Sorte kostet 2 Thlr., Mittelsorte 1 Thlr. Unter 125 Gramm (1/4 p Zoll-Gew.) wird nicht abgegeben. Aussaat pro 2, 500 K Meter (1 Morgen alt. Maaß) 250 Gramm (1/2 p Zoll-Gew.)

2. Bokharascher Riesen-Honig-Klee.

Dieser Klee ist so recht berufen, Futterarmuth mit einem Male abzuhelfen; denn er wächst und gedeiht nicht allein auf gutem, sondern auf jedem leichten Boden, sogar auf solchem, wo weißer Klee nicht mehr fortkommt. Er wird, sobald offenes Wetter eintritt, gesäet, und giebt im ersten Jahre 3 - 4 Schnitt, im zweiten Jahre 5 - 6 Schnitt. Man kann denselben unter Gerste und Hafer säen. Mit letzterem zusammengeschnitten, giebt er ein herrliches Futter für Pferde, auch ist der Klee seines großen Futterreichthums wegen ganz besonders für Milchkühe und Schafvieh zu empfehlen. Vollsaat pro 2500 K Meter (1 Morgen alt. Maaß) 6 Kilogramm (12 p Zoll-Gew.) mit Gemenge 3 Kilogramm (6 p Zoll-Gew.). Das 1/2 Kilogramm (l p Zoll-Gew.) Samen ächte Original-Saat kostet 1 Thlr. Unter 125 Gramm (1/4 p Zoll-Gew.) wird nicht abgegeben.

3. Schottischer Riesen-Turnips-Runkel-Rüben-Samen.
(Champignon Yellow Globus).
(Zum ersten Male in den Handel gebracht.)

Diese Rüben haben ganz glatte Form, fast ohne Nebenwurzel, orangefarben Fleisch und große saftreiche Blätter; im tiefgeackerten Boden werden die Rüben 9 - 11 Kilogramm (18 - 22 p Zoll-Gew.) schwer. Da der Samen doppelt gereinigt ist, so beträgt die Aussaat pro 2, 500 K Meter (1 Morgen alt. Maaß) nur 1 1/2 Kilogramm (3 p Zoll-Gew.). Das 1/2 Kilogramm (1 p Zoll-Gew.) kostet 20 Sgr. Eine Kulturanweisung wird jedem Auftrag beigegeben. Es offerirt diese Saamen:
Ferdinand Bieck in Schwedt a. O.
Frankirte Aufträge werden mit umgehender Post expedirt, und wo der Betrag nicht beigefügt, wird solcher per Postvorschuß wahrgenommen.


Samuel Jonas aus Altona.
Ich ersuche die Herren Oberförster, nebst Förstern und Jägern, die im Besitz sind von Fuchs-, Iltis-, Marder-, Otter-, Katzen-, Hasen- und sonstigem Rauhwerk, welches ich zu den höchsten Preisen ankaufe, die Güte zu haben und sich mündlich oder schriftlich zu melden bei der Gastwirthin Boye in Schönberg.


F. Schlüter in Ratzeburg
empfiehlt zu billigsten Preisen seine Fabrikate, wie:
Selters, Sodawasser Brauselimonade angelegentlichst.
Niederlage hält zu Fabrikpreisen Aug. Spehr in Schönberg.


Freitag, den 19. Januar d. J. Kränzchen der Liederkrone im Saale der Madame Boye.
Anfang 7 Uhr.
Der Vorstand. Einführung findet statt.


Feuerversicherungsbank für Deutschland zu Gotha.
Zufolge der Mittheilung der Feuerversicherungsbank für Deutschland zu Gotha wird dieselbe nach vorläufiger Berechnung ihren Theilnehmern für 1871 ca. 79 Procent ihrer Prämieneinlagen als Ersparniß zurückgeben.
Die genaue Berechnung des Antheils für jeden Theilnehmer der Bank, sowie der vollständige Rechnungsabschluß derselben für 1871 wird am Ende des Monats Mai d. J. erfolgen.
Zur Annahme von Versicherungen für die Feuerversicherungsbank bin ich jederzeit bereit.
Schönberg, den 6. Januar 1872.
Chr. Schrep, Agent der Feuerversicherungsbank f. D.


Meteorologische Beobachtungen.
Jan.
1872
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
13.
14.
15.
40.8
35.5
37.9
-2.5
-2.0
0.0
0.2
1.5
1.2
SO
OSO
W
1
2
1
bedeckt.
Neb. bed.
-


Getreide=Preise in Lübeck.
Weizen19 - 19Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)
Roggen13 1/2 - 14Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Gerste12 1/2 - 13Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Hafer11 - 11 Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Erbsen12 - 14Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Wicken-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen11 - 12Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Raps.-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübs.-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleins.20 - 20Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. d. Pf.12 - 12 1/2Schilling (Mecklenburg),
Holst. d. Pf.14 - 14 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Hasen d. St.41 - 48 Schilling (Mecklenburg),
Enten d. St.20 - 32 Schilling (Mecklenburg),
Hühner d. St.14 - 18 Schilling (Mecklenburg),
Küken d. St.8 - 12 Schilling (Mecklenburg),
Tauben d. St.4 - 5 Schilling (Mecklenburg),
Gänse d. Pf.7 1/2 - 9 Schilling (Mecklenburg),
Spickgans d. St.28 - 36 Schilling (Mecklenburg),
Schinken d. Pf.10 - 11 Schilling (Mecklenburg),
Schweinskopf d. Pf.5 Schilling (Mecklenburg),
Wurst d. Pf.11 - 12 Schilling (Mecklenburg),
Eier 4 - 5 St.4 Schilling (Mecklenburg),
Kartoffeln d. Faß.8 - 9 Schilling (Mecklenburg).


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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