[ => Original lesen: 1869 Nr. 69 Seite 1] Publicandum.
Auf Allerhöchsten Befehl soll im Fürstenthume Ratzeburg für das Jahr vom 1. Juli 1869 bis dahin 1970 zur Unterhaltung des Militair=Contingents, sowie zur Unterstützung der Chausseebauten nach dem unterm 5. October 1853 erlassenen und durch den Officiellen Anzeiger Nr. 13 publicirten Edicte eine Steuer erhoben und damit fördersamst angefangen werden, welches zur allgemeinen Nachachtung und mit dem Anfügen bekannt gemacht wird, daß der27. d. Mts. August als Normaltag für die Bestimmung des status quo, wonach die Steuer zu bezahlen, festgesetzt ist.
Diejenigen Landesbewohner, deren Dienstleute zu Michaelis d. J. ihren Dienst verlassen, haben von denselben die edictmäßige Steuer - sofern solche bis dahin nicht eingezahlt worden -zurückzubehalten und am Zahlungstage mitzuberichtigen.
Schönberg, den 26. August 1869.
Großherzogl. Mecklenburgische Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben. C. L. v. Oertzen.
- Das wiederholt aufgetauchte Gerücht von der beabsichtigten Errichtung einer apostolischen Gesandtschaft in Berlin wird aufs Neue von Berlin aus als falsch bezeichnet.
- Lübeck ist jetzt voll des regsten militärischen Lebens. Ueberall wimmelt es voll Soldaten, die mit den Einwohnern in gastfreiester Weise verkehren. Außer dem Höchstcommandirenden wird in den ersten Tagen nächster Woche Se. Königl. Hoh. der Großherzog von Mecklenburg=Schwerin gleichfalls zum Manöver erwartet. Interessant und von Tausenden aus dem Publikum begleitet sind die Zapfenstreiche am Abend, die von ca. 150 Spielleuten, sowie von ca. 100 Trommlern ausgeführt werden.
- Der Erzbischof von Bamberg hat seinen Geistlichen den Besuch von Wirths= und Kaffeehäusern strengstens untersagt. Die armen Herren sind übel daran: am häuslichen Herde ohne Familie und in Gesellschaften sollen sie auch nicht gehen. Man kann doch nicht Tag und Nacht studieren.
- Am 100. Geburtstage Napoleons I. theilte Napoleon III. mehr als 30,000 Patente an ehemalige Unterofficiere und Soldaten der Republik und des ersten Kaiserreichs aus. Das hat für diese freilich sehr alten Leute das Gute, daß sie eine Pension von 250 Fr. erhalten.
- Napoleon läßt den Professor Chelius in Heidelberg nach Paris kommen, um ihn wegen seines Hüftwehe's zu Rathe zu ziehen. Dr. Nelaton schneidet ein schiefes Gesicht dazu.
- In Berlin hat der Bankier Paderstein für 10,000 Thlr. Nähmaschinen kaufen und an hülfsbedürftige Frauen und Mädchen vertheilen lassen.
- Der Hamburg=Amerikanische Dampfer 'Cimbria' ist mit den 139 Passagieren, 120 Köpfen starken Bemannung und der Post der bei Cap Race vor Neufundland gestrandeten 'Germania' in Plymouth angekommen, um sodann ihre Fahrt nach Cherbourg und Hamburg fortzusetzen. Die Passagiere der 'Germania' waren nach der Strandung wohlbehalten ans Land gebracht und nach Trepassey Harbour befördert worden, von wo das französische Kanonenboot 'Latouche Treville' sie nach St. Johns brachte; dort wurden sie später von der 'Cimbria' aufgenommen. Ueber das Verhalten des Capitäns Kier der Officiere und der Bemannung während des Unglücksfalles sprechen sich die Passagiere mit Anerkennung aus; in gleicher Weise über die ihnen an Bord der 'Cimbria' gewordene Aufnahme. Die Baarfracht der 'Germania' ist fast ganz gerettet worden und den kleinen Rest hofft man noch zu bergen. Die Post hat zum Theil stark vom Wasser gelitten.
- Die Zigeuner sind gescheidter als die Bauern bei Kitzingen. Die Zigeuner machten mehreren Bauern weiß, sie wollten ihnen verborgene Schätze heben, allerlei Hokuspokus wurde getrieben und das Ende vom Liede war, daß die Zigeuner den Schatz hoben, aber für sich. Die Bauern kamen um mehrere 1000 Gulden, mit welchen die Zigeuner davonzogen. Sie sind aber jetzt in Würzburg in Untersuchung.
- Viele Heiterkeit erregt in Hildesheim folgende, und wie die 'N. Hann. Ztg.' sagt, buchstäblich wahre Geschichte. In einem nahegelegenen kleinen Badeorte ließ sich ein Arzt nieder, der lange im Auslande gelebt hat, und bekam bald eine ausgedehnte Praxis, so daß er das Bedürfniß fühlte, ein Reitpferd anzuschaffen. Dazu fand sich denn bald auch Gelegenheit, indem zwei Biedermänner ein Pferd anboten, welches der Doctor kaufte unter der Bedingung, daß der Kaufpreis Michaelis d. J. bezahlt werden sollte. Leider aber stellte sich bald heraus, daß dem Pferde gerade die Eigenschaft, auf die der Doctor besonders gerechnet hatte, fehlte: es ließ sich nämlich nicht reiten. Selbstverständlich waren alle Bemühungen, den Handel rückgängig zu machen, vergeblich, und von der dann beabsichtigten Anstrengung eines Processes nahm der Doctor Abstand, weil ein von ihm befragter Rechtsgelehrter der Ansicht war, daß davon bei Lage der Sache, insofern die fragliche Eigenschaft nicht ausbedungen, schwerlich der erwünschte Erfolg zu erwarten sei. Den Morgen nach dieser Consultation sitzt der Doctor mißmüthig und brütend über die Verworfenheit der Menschen in seinem Sessel, als der Barbier hereintritt und höflich seine Ergebenheit bezeugt, aber keine Antwort erhält. "Der Herr Doctor befinden sich doch nicht unwohl?" - "Nein." - "Ist es denn gefällig?" - "Nein." - "Soll ich wiederkommen?" - "Nein, ich will in diesem verwünschten Neste nicht länger bleiben, übermorgen ziehe ich weg von hier." - "Herr Doctor scherzen, Sie werden doch nicht eine so schöne Praxis aufgeben " - "Ich scherze nie, es bleibt dabei, nun gehen Sie!" - Betrübt zieht sich der wackere Schaumschläger zurück, und hat natürlich nichts Eiligeres zu thun, als Haus bei Haus, Kunden und Nichtkunden, den Entschluß des Doctors mitzutheilen. Herrschten nun hie und da noch Zweifel, daß das Unglaubliche geschehen werde, so schwanden sie, als der Doctor noch selbi=
[ => Original lesen: 1869 Nr. 69 Seite 2]gen Tages Wohnungsmiethe und was er sonst noch schuldig war, bei Heller und Pfennig bezahlte. Gar bald erfahren auch die beiden Pferdelieferanten die schreckliche Mähr und eilen schleunigst zum Doctor, werden aber kurz abgewiesen mit dem Bemerken, daß sie vor Michaelis kein Recht darauf hätten. Nach kurzer Zeit kommen sie wieder, um sich zu erbieten, das Pferd ohne weitere Ansprüche zurückzunehmen, aber auch das wird ihnen rundweg abgeschlagen. Da steigt ihre Angst und verzweiflungsvoll flehen sie den Doctor an, er möge doch irgend einen Vorschlag machen, damit das Geschäft abgewickelt werde. Eine Weile läßt sie der Doctor noch zappeln, dann fühlt er Erbarmen und sagt, sie könnten das Pferd bekommen, wenn Sie ihm sämmtliche Fütterungs= und sonstige Kosten, welche das Pferd bis dahin verursacht hatte, baar aufzählten. Was war zu machen? Das Pferd ohne Geld nach einer unbekannten Gegend ziehen zu lassen, schien den Schwindlern zu gefährlich; sie bissen also in den sauren Apfel und lösten sich das Pferd ein. Der Doctor aber freut sich heute noch im Orte seines Lebens und denkt gar nicht an's Wegziehen.
- Ein Ehepaar in der Pfalz wollte von Germersheim nach Dürkheim fahren und verfehlte den Eisenbahnzug. Der Mann machte der Frau den Vorwurf, sie komme überall zu spät, die Frau blieb die Antwort nicht schuldig und der Mann gerieth in solchen Zorn, daß er mit einem Terzerol seine Frau und dann sich selbst erschoß.
- (Im August erfroren) Am 11. d. Mts. ist eine 70 Jahre alte Bauernfrau eine halbe Viertelstunde von Unter=Urem (Bezirk Senosetsch in Innerkrain) durch die Kälte umgekommen. Die Arme kam zu Fuß aus Triest, wo sie für ihre Tochter, die an einen Bahnwärter verheirathet ist, einige kleine Einkäufe gemacht hatte. In dem furchtbaren eisigen Sturmwind, der an diesem Abend herrschte, fand sie, noch eine kurze Strecke von ihrem Hause entfernt, ein klägliches Ende.
- Einen merkwürdigen Kampf zwischen einem Adler und einem Hund im österreichischen Gebirgsland schildert eine Wiener Zeitung. Der aufgescheuchte Adler stieß auf einen großen Haushund, packte ihn an der Brust und wurde von ihm an dem Schnabel gepackt. Nach kurzem Kampf schwang sich der Adler mit seinem Gegner, der ihn am Schnabel festhielt, in die Luft über einen Alpensee, wurde müde, sank immer tiefer und endlich in das Wasser. Jeder ließ seinen Gegner los, der Adler schwamm ans Ufer und wurde gefangen; er mißt von einer Flügelspitze bis zur andern 9 Fuß.
- Rehna, 22. August. In der verflossenen Woche wurde unser Städtchen durch eine Spuckgeschichte in nicht geringe Aufregung versetzt. Der Postillon, welcher die Grevesmühlen=Rehnaer Post fährt, sah seit einiger Zeit an einer Stelle in der Nähe von Jeese einen zuerst kleinen, dann immer größer werdenden Mann in langem Rock aus der Hecke hervortreten, etwa 10 Schritte vor den Perden sich schwindelnd rasch im Kreise drehen und dann verschwinden. Was konnte das anders sein, als eine Spuckgestalt? Da sich dies mehrere Abende wiederholte, nahm der Schwager einige Knechte aus dem Dorfe als Besatzung mit. Einige von diesen sahen den Spuck, andere nicht, es gelang ihnen aber nicht, zu enträthseln, was es eigentlich sei. Nun entfiel dem Postillone völlig das Herz, und er erklärte, die Post nicht länger fahren zu wollen. Man vermochte ihn indeß, noch einen Tag zu fahren, damit man die Sache noch genauer untersuchen könne. Dies war am Dienstag. Am Abend gingen und fuhren noch eine Anzahl gläubiger und ungläubiger, furchtsamer und beherzter Leute nach Jeese, um von dort aus den Postillon bis zur Spuckstelle zu begleiten. Man sah das Gespenst zwar vom Bock aus, die Fußgänger sahen es indeß nicht - konnte seiner aber nicht habhaft werden. Am Mittwoch Abend stellten sich wieder einige Herren rechtzeitig in Jeese ein, nahmen den Ortsschulzen mit und hatten nun das Glück, die seltsame Gestalt schon in einiger Entfernung von der fraglichen Stelle in der bisherigen Weise erscheinen zu sehen. Mit einem Knüppel rückte der Postmeister auf dieselbe zu und fand - einen beweglichen Weidenbusch. Als derselbe abgeschnitten war, hatte der Spuck ein Ende. So geschehen in der Nähe von Jeese in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. (R. T.)
Der Dorfteufel.
(Novelle von Friedrich Friedrich.)
(Fortsetzung.)
[ => Original lesen: 1869 Nr. 69 Seite 3]Der Dorfteufel.
(Novelle von Friedrich Friedrich.)
(Fortsetzung.)
Anzeigen.
Gelder, die mir anvertraut werden, kann ich auch jetzt noch zu fünf pro Cent Zinsen zu den Hypothekenbüchern über Grundstücke in der Stadt Schwerin unter der Hälfte des Taxwerthes unterbringen.
Kindler, Advocat.
Gegen gute inländische Hypotheken habe zu Michaelis noch Gelder zu 4 % abzugeben.
Carl Bade.
PREIS-COURANT der Flaschenweine von Bernhard Drenkhahn in Schönberg bei Lübeck.
Ohne Glas und Kiste.
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pr. Bouteille. |
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Preuss. Cour. |
I. Französische Weine. |
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Sgr. |
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a) Languedoc (roth) |
- |
9 |
- |
b) Bordeaux (roth) |
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1. St. Estéphe 1862 und 1864 |
- |
10 |
- |
2. Latresne 1865 |
- |
12 |
6 |
3. St. Julien 1866 |
- |
13 |
9 |
4. St. Julien 1864 |
- |
18 |
- |
5. Vertheuil 1863 |
- |
14 |
- |
6. Château Livran 1864 |
- |
18 |
- |
7. Vin de Lafite 1852 |
1 |
- |
- |
8. Château Dauzac 1864 |
1 |
15 |
- |
c) Bordeaux (weiss) |
|
|
|
1. Graves |
- |
10 |
- |
2. Haut Saternes 1865 |
1 |
- |
- |
d) Burgund |
|
|
|
1. Moulin à vent (roth) |
1 |
- |
- |
2. Clos de St. George (weiss) |
1 |
- |
- |
e) Champagne (weiss) |
|
|
|
1. Roederer carte noir |
1 |
27 |
6 |
2. Delphine v. Walchh à Ay |
1 |
10 |
- |
3. Jacquesson et fils à 1/2 Fl. |
- |
22 |
6 |
II. Deutsche Weine. |
|
|
|
a) Rheinwein (weiss) |
|
|
|
1. Liebfraumilch |
- |
15 |
- |
2. Hochheimer |
1 |
- |
- |
b) Moselwein |
- |
10 |
- |
c) Markgräfler 1862 |
- |
9 |
- |
III. Spanische und Portugies. Weine etc. |
|
|
|
a) Xeres |
- |
16 |
- |
b) Portwein |
- |
20 |
- |
c) Malaga Sect à 1/2 Fl. |
- |
25 |
- |
d) Cap Constantia |
1 |
15 |
- |
IV. Spirituosen. |
|
|
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a) Ordinairer Rum |
- |
7 |
6 |
b) Westindia-Rum |
- |
12 |
6 |
c) Ganz alter Jamaica-Rum |
- |
25 |
- |
d) Alter feiner Goâ-Arrac |
- |
25 |
- |
V. Verschnittene Weine. |
|
|
|
a) Feiner Medoc |
- |
7 |
6 |
b) Feiner Graves |
- |
7 |
6 |
c) Malaga |
- |
10 |
- |
[ => Original lesen: 1869 Nr. 69 Seite 4]Berendsohn, gr. Neumarkt 43 Hamburg, 43 empfiehlt zu nachfolgenden billigen Preisen bei zollfreier Lieferung, ohne daß der Zoll den S. T. Auftraggebern berechnet wird, zu geneigten Aufträgen, wie auch den S. T. Besuchern der Anfangs September hier stattfindenden großartigen Gartenbau-Ausstellung Sommer= und Herbststoffe.
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5/4 bunt schott. od. türkische reinwollene Satinées für Kleider und Besatz (auch schräge geschnitten) 16 ßl.
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4/4 Wiener Leinen 3 ßl. - 4/4 gestr. 5 ßl. Ell.
6/4 Jaconnets 3à 4 ßl., feine französ. 5 ßl.
10/4 Lamas hell oder dunkel, 16 ßl. Ell.
10/4 Regenmantelstoff (Waterproof), bronze od. grau, 28 ßl.
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Reinwollene Cachemirs 12 à 16 ßl.
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Seidenzeuge, schwarz, glanzvoller Taffet 24 ßl., extra schön. Lyoner 26 ßl., 4/4 28 ßl., 5/4 breit 32 ßl., schwerer Gros faille, gereift, 40 ßl. Ell. - 4/4 schwarz. Atlas für Besatz 28 ßl.
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Schönberg.
J. Hagen, Schlossermeister.
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Achtungsvoll J. Burchard.
Rehna, den 21. August 1869.
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Verkauf in Originalgläsern à 12 in Schönberg bei J. P. Bade.
Aehnliche Anzeigen beruhen auf Anmaßung und Fälschung.
Hiezu eine Beilage.
Herausgegeben unter Verantwortlichkeit von L. Bicker in Schönberg.
[ => Original lesen: 1869 Nr. 69 Seite 5]Beilage
zu Nr. 69 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 27. August 1869.
Chefs-d' œuvre de toilette! Dr. Hartung's Chinarinden=Oel, zur Conservirung und Verschönerung der Haare, in versieg. und gestemp. Flaschen a 12 Sgr. Dr. Borchard's aromatische Kräuterseife, zur Verschönerung und Verbesserung des Teints und erprobt gegen alle Hautunreinheiten, in versieg. Original=Päckchen à 6 Sgr. Prof. Dr. Lindes vegetabilische Stangen=Pomade, erhöht den Glanz und die Elastizität der Haare, und eignet sich gleichzeitig zum Festhalten der Scheitel, in Originalstücken à 7 1/2 Sgr. Apotheker Sperati's italienische Honigseife, zeichnet sich durch ihre belebende und erhaltende Einwirkung auf die Geschmeidigkeit und Weichheit der Haut aus, in Päckchen zu 2 1/2 und 5 Sgr. Dr. Hartung's Kräuter=Pomade, zur Wiedererweckung und Belebung des Haarwuchses, in versiegelten und im Glase gestempelten Tiegeln à 12 Sgr. Dr. Suin de Boutemard's aromat. Zahn=Pasta, das universellste u. zuverlässigste Erhaltungs= und Reinigungsmittel der Zähne und des Zahnfleisches, in 1/1 und 1/2 Päckchen à 12 und 6 Sgr. Aecht werden die obigen , durch ihre anerkannte Solidität und Zweckmäßigkeit auch in hiesiger Gegend so beliebt gewordenen Artikel in Schönberg nach wie vor nur allein verkauft bei J. P. Bade.
Lungen- und Brustleiden.
Herrn Hoflief. Johann Hoff in Berlin (Filiale Hamburg, Schauenburgerstraße 36). - Berlin, 18. Juni 1869. "Ihnen und den Herren Aerzten Dr. Nagel und Dr. Bremer, welche mir Malzextract gegen 3/4jähriges Lungen= und Brustleiden verordnet und mich dadurch dem Leben wiedergeschenkt haben, meinen innigsten Dank!" C. Hein, Tischlermeister, Kl. Auguststr. 11 a. - Filehne, 16. Juni 1869. "Auch Ihre Malz=Chocolade ist außerordentlich heilsam und wohlthuend." Dr. Gerson, pract. Arzt.
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Grey Stouts 4 ßl. die Elle.
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Das gestrige Concert zur Unterstützung der Hinterbliebenen der verunglückten Bergleute hat einen Reinertrag von 35 Thlr. 36 ßl. erzielt und kann ich somit wohl allen gütigen Gebern im Namen vieler Wittwen und Waisen den herzlichsten Dank dafür aussprechen.
Für Diejenigen, die am Concert=Abende verhindert waren, bemerke ich, daß der Ertrag des Concerts am Montag von mir fortgeschickt wird, ich aber bis Sonntag Abend gerne erbötig bin, weitere Liebesgaben anzunehmen und mitzubefördern.
Schönberg, den 26. August 1869.
A. Creutzfeldt.
Meine an der Rottensdorfer Chaussee belegene Bretterbude, welche eine Zeit lang als Boutique gedient hat, will ich im Ganzen oder auch theilweise auf Abbruch verkaufen. Kauflustige können sich melden bei Patsch, Boutiquier.
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Kirchliche Nachrichten. Schönberger Gemeinde.
Geboren. Den 12. August. Dem Hausw. Baars zu Niendorf ein Sohn. - 17. Aug. Dem Arbeitsm. Duve vor Schönberg ein Sohn. - Eine uneheliche Tochter vor Schönberg. - Dem Schlossermeister Ollmann hieselbst eine Tochter. - 19. Aug. Ein unehelicher Sohn in Schönberg. - 21. Aug. Dem Arbeitsm. Ollmann zu Niendorf eine Tochter. - 24. Aug. Dem Arbeitsm. Lübcke zu Kl. Siemz Zwillinge (T. und S.). - Dem Arbeitsm. Arndt vor Schönberg ein Sohn.
Gestorben. Den 14. Aug. Joachim Heinrich Schäper, Arbeitsm. hieselbst, 67 J. 5 M. alt. - 18. Aug. Maria Sofia Elisabet Schmalfeldt, geb. Hamann, Schustermeisters=Frau hieselbst, 24 J. 5 M. alt. - 17. Aug. Anna Elsabe Kleinfeldt, geb. Warnemünde, hieselbst, Arbeitsm.=Wittwe aus Selmsdorf, 79 J. 4 M. alt. - 19. Aug. Johann Heinrich Bade, Arbeitsm. vor Schönberg, 75 J. 2 M. alt.
Proclamirt. Heinrich Hans Hartwig Schultz, Arbeitsm. in Lübeck, und Caroline Catharina Margareta Scheel zu Gr. Steinrade.
Sonntag den 29. August.
Früh=Kirche: Pastor Kämpffer.
Vormittags=Kirche: Pastor Fischer.
Amtswoche: Pastor Fischer.
Meteorologische Beobachtungen. |
Aug. 1869. |
Barometer |
|
Wärme |
|
Wind |
Stärke |
|
Paris. Lin. 300 + |
niedrigste °R. |
höchste °R. |
|
|
|
|
24. 25. 26. |
38.26 39.26 40.86 |
8.2 11.5 11.0 |
15.5 16.4 18.6 |
W N N |
1 1 0 |
wolkig. - zieml. heit. |
Markt=Preise in Lübeck. |
Butter, Meckl. d. Pf. | 14 1/2 - 15 , |
Holst. d. Pf. | 15 - 15 1/2 , |
Enten d. St. | 18 - 20 , |
Hühner d. St. | 14 - 15 , |
Küken d. St. | 9 - 10 , |
Tauben d. St. | 5 , |
Eier 7 St. | 4 , |
Kartoffeln d. Faß. | 6 - 7 . |
Getreide=Preise in Lübeck. (pro Sack in Lüb. Crt.) |
Weizen | 20 - 21 | | 8 | |
Roggen | 17 - 17 | | 4 | |
Gerste | 13 - 14 | | - | |
Hafer | 12 - 12 | | 8 | |
Erbsen | 14 - 16 | | 8 | |
Wicken | - | | - | |
Buchweizen | - | | - | |
Winter=Rapssaat | 28 1/2 - 29 | | - | |
Winter=Rübsen | 27 1/2 - 28 | | - | |
Schlagleinsaat | 20 - 20 | | 8 | |
|
Weizenmehl | Nr.0: 27 | | - | , |
| Nr.1: 25 | | - | , |
| Nr.2: 19 | | 8 | , |
pr. 200 Netto zum Consum. |
|