No. 68
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 24. August
1869
neununddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1869 Nr. 68 Seite 1]

- Der große preußische Generalstab macht diesmal seine Uebungsreisen unter Leitung Moltke's im Königreich Sachsen. Die nord- und süddeutschen Contingente haben sich daran betheiligt, nur Bayern nicht.
- Der König von Preußen hat zum Bau einer katholischen Kirche in Ems, der ins Stocken gerathen war, weil die Mittel fehlten, 10,000 Thlr. bewilligt, womit der Bau vollendet werden kann.
- Auf der großen Kunstausstellung in Belgien haben die deutschen Maler nach einstimmigem Unheil den Preis der Künstlerschaft errungen. Auch auf der Ausstellung in München zeichneten sich die Gemälde lebender deutscher Maler aus und viele wurden verkauft.
- Student Großmann, der seinen Commilitonen Gablenz im Zweikampf erschossen hat, wurde vom Schöffengericht in Leipzig zu 3 1/2 Jahren Gefängniß verurtheilt.
- An dem Scheitern des Hamburger Auswandererschiffes "Germania" trägt der Nebel an den Neufundländer Bänken die Schuld. Mannschaft und Passagiere sind gerettet. Der Dampfer "Cimbria", der am 10. von Newyork abgegangen, hat Neufoundland angelaufen und Passagiere und Mannschaft an Bord genommen. "Germania" ist derselbe Dampfer, der voriges Jahr mit dem Könige von Preußen auf der Elbe festfuhr.
- Die Strikes=Epidemie scheint nun selbst in die stillen Hallen der Klöster eingedrungen zu sein. In Framwellgate in England haben die Nonnen Strike gemacht, d. h. Sammt und Sonders das Kloster verlassen. Der Grund dieses Strikes war der aller Strikes: ein knurrender Magen.
- Die neueste Nummer des 'Glückauf' bringt neue Abschiedsworte mehrerer Verschütteten im Plauenschen Grunde und sagt: Viele der Unglücklicher sahen mit wahrem Heldenmuthe stundenlang dem Tod in's Angesicht. Nur das unerschütterliche Gottvertrauen und der feste Glaube an das Wiedersehen der Ihrigen hielt die Männer aufrecht. Auf einer Schiefertafel stand geschrieben: 'Leb wohl, meine liebe Frau, lebt wohl meine lieben Kinder, ich reich euch meine Hände, lebt wohl meine Eltern, verlaßt meine Frau nicht, lebt wohl alle meine Bekannten, verlaßt meine Frau und Kinder nicht, lebt wohl. Lebt wohl meine beiden Geschwister, seht wohl auf meine Frau und Kinder, meine letzte Stunde leb wohl. Karl Hanisch. 1 Uhr.' - An einem Stempel war zu lesen: 'Um 3/4 1 Uhr waren wir alle in diesem Jammerthal. Alle Kameraden (21 an der Zahl).' Der Einsender dieser Notizen bemerkt hierzu im 'Glückauf: 'Welche treue Liebe zu Weib und Kind und zu den Ihren allen, welche brüderliche Kameradschaft und Freundschaft untereinander, - welche heldenmüthige, gläubige Gottergebenheit! Da ist kein Wehegeschrei der Verzweiflung, kein Murren wider Gott und ihr trauriges Loos; heim zu ihren Lieben ziehen die Gedanken, auf ein fröhlich Wiedersehen dort oben hoffen sie, - durch all die Niederschriften hindurch klingen die Worte des sterbenden Jacob 1. Mos. 48, 21: 'siehe, ich sterbe, aber Gott wird mit euch sein, und wird euch wieder bringen in das Land eurer Väter!' Unter den Verschütteten ist auch der Döhlener Todtengräber. Er hat wie eine Grabschrift an einen Stempel geschrieben: 'Hier liegt Vater und Sohn.' - 'Vorderhand,' schreibt 'Glückauf' ist vom Hülfskomité nur eine kleine baare Aushülfe von 3 Thlrn. an die Wittwen und 15 Ngr. an jedes noch nicht 14jährige Kind bestimmt worden. Den Schichtlohn, den die Hinterlassenen vom Baron v. Burgk voll erhalten, die häusliche Verpflegung, die der edle Albertverein auf eigene Kosten unter persönlicher Theilnahme der hohen Protektorin in Gemeinschaft mit dem Dresdener Frauenverein in ausgedehntester Weise geübt, die Vertheilung von mehr als 300 Thlrn., welche Se. Majestät der König, der Baron v. Burgk und Andere in die Hände der Geistlichen von Döhlen und Pesterwitz gelegt, damit sie als Seelsorger der dringendsten Bedürftigkeit steuern, alles dies hat der drückendsten Noth auf Wochen hinaus Abhülfe gethan. Aber wie wird es künftig werden: 221 Wittwen und 650 Kinder? Ach helft, helft!'
- Grevesmühlen. Am 17. August Nachmittags war der Klempner L. Hillmann=Ahme mit dem Repariren der Kirchthurmspitze beschäftigt. Er hatte zu dem Zwecke auf der etwa 4 Fuß von der Kirchthurmdachspitze entfernten, 3 1/2 Fuß im Durchmesser haltenden kupfernen hohlen Kugel Posto gefaßt und hielt die senkrechte hölzerne Säule umfaßt. Eben wollte er die Zinkumkleidung derselben mit einer Kneifzange ablösen, als plötzlich das morsche Holz unter seinen Händen durchbrach, und die ganze wohl 16 Fuß lange eiserne Spitze im Gewichte von ca. 3 Ctrn. unter Beschädigung verschiedener Stellen des Kirchendaches hinabstürzte. Glücklicherweise bückte sich der Klempner schnell und hatte Geistesgegenwart genug, sich mit den Beinen an der Kugel festzuhalten. Auch andere Bauhandwerker, die beim Anbringen des Gerüsts beschäftigt waren, blieben glücklich von den herunterstürzenden Massen verschont. (R. T.)
- In Niederbayern werden nach Anleitung eines neuen Gesetzes Versuche gemacht, aus drei Schulzen einen Bürgermeister zu machen. Viele Gemeinden haben aber gegen diese Zusammenlegungen protestirt und die Frau Schulzinnen auch.
- Die Jesuiten lassen sich nicht gern in die Karten gucken. In Hall bei Insbruck leiten sie eine große Erziehungsanstalt. In diesem Jahre zum erstenmale sollte ein weltlicher Commissar der Prüfung beiwohnen, sie aber hielten keine Prüfung ab; 'denn,' sagten sie, 'wenn keine Prüfung ist, so hat er nichts bei uns zu thun.'
- Die Münchener werden immer großstädtischer, sogar die blinden. Am Englischen Garten bettelt ein Blinder mit dem Zeugniß eines Arztes; ein Arzt tritt heran, liest sein eigenes Zeugniß und denkt, den Mann kennst du doch nicht! Er hebt dem Blinden die Augenlider und guckt in zwei sternhelle Augen. Andern Tags meldet sich der wirklich Blinde und bittet um ein neues Zeugniß, weil er das alte verloren; er hatte es aber dem Pseudoblinden à Tag 30 Kreuzer geliehen.
- Des Sultans Töchterlein hat vom Vicekönig von Egypten eine Puppe geschenkt bekommen, deren Ohrringe 14,000 Thaler kosteten. Die Frau Mama hat aber die Ohrringe sofort annektirt, 'denn das Kind verliert sie doch nur.'
- Der König von Preußen hat den Hinterbliebenen der verunglückten Bergleute 1000 Thlr. gespendet.

[ => Original lesen: 1869 Nr. 68 Seite 2]

- In der Nähe des Odeons in Paris sammelten sich dieser Tage eine Menge Leute um ein Mädchen, welches ein hölzernes Bein auf seiner Schulter trug, während aus dem Fenster der ersten Etage eines naheliegenden Hauses ein Mann schrie und gestikulirte, man möge jenes Mädchen festhalten. Dieses gab jedoch bald Aufschluß über den Zusammenhang der Dinge. Dasselbe war Wäscherin und der Herr der ersten Etage sein Kunde. Die Wäscherin hatte ihre Rechnung überreicht, und da er nicht zahlen wollte, nahm die unbarmherzige Gläubigerin, um sich selbst bezahlt zu machen, das künstliche, in einer Ecke stehende Bein, welches dessen Eigenthümer noch nicht angelegt hatte.
- Ein gräßlicher Unglücksfall hat sich kürzlich in Muddenbruch zugetragen. Ein kleiner Knabe von 9 Jahren wurde mit 2 Kühen fortgeschickt, um dieselben zu weiden. Der Junge führte die Kühe an einem Seile und kam auf der Weide auf den Gedanken, sich das Seil um den Leib zu binden. Gesagt, gethan. Doch nicht lange war dies geschehen, als eine der Kühe unruhig wurde, vom Platze sprang und den Knaben mitriß. Jetzt erst merkte der Unglückliche die Gefahr, fing an zu schreien und suchte sich loszumachen. Durch das Geschrei wurden die Kühe wild, und je mehr der Knabe schrie, desto rasender wurden die Kühe und sprangen von dannen, bis sie endlich im Dorfe anlangten, den todten Knaben als eine unförmliche Masse hinter sich herschleifend.


Der Dorfteufel.
(Novelle von Friedrich Friedrich.)
(Fortsetzung.)

[ => Original lesen: 1869 Nr. 68 Seite 3]

Der Dorfteufel.
(Novelle von Friedrich Friedrich.)
(Fortsetzung.)


Anzeigen.

Berlin, den 10. Juli 1869.

Bekanntmachung,
die Einführung von Freimarken zur Frankirung telegraphischer Depeschen betreffend.


Auf Grund des Bundesgesetzes vom 16. Mai d. J. (Bundes=Gesetzblatt Nr. 31) wird wegen Einführung von Freimarken zur Frankirung telegraphischer Depeschen Folgendes zur allgemeinen Kenntniß gebracht:

1. Vom 1. August d. J. ab kann die Frankirung aller telegraphischen Depeschen, welche bei einer Bundes=Telegraphen=Station aufgegeben werden, gleichviel, ob dieselben nach Telegraphen=Stationen des Norddeutschen Telegraphen=Gebiets oder nach Stationen des Telegraphen=Vereins (Oesterreich und Ungarn, Bayern, Württemberg, Baden und Niederland), oder nach Stationen des Auslands bestimmt sind, mittelst Freimarken bewirkt werden.
Bei der Frankirung durch Marken sind außer den Gebühren für die telegraphische Beförderung auch die sonstigen von dem Aufgeber zu entrichtenden fixirten Gebühren, z. B. für Weiterbeförderung per Post, durch Freimarken zu berichtigen.
Die Frankirung durch Freimarken ist dagegen vorläufig nicht zulässig bei allen Depeschen, welche bei Eisenbahn=Telegraphen=Stationen aufgegeben werden.
2. Die Telegraphen=Freimarken enthalten auf blau und weiß guillochirtem Grunde innerhalb eines mit einem Perlstabe eingefaßten Kreises die Umschrift: 'Norddeutsche Bundes-Telegraphie'. Die außerhalb des Perlstabes liegenden vier Ecken sind mit einem durch einen Ring gesteckten Pfeil ausgefüllt. Unterhalb des so gebildeten Quadrats befindet sich auf einem schmalen blauen Streifen mit weißer Schrift die Bezeichnung 'Groschen'. Die Werthzahlen sind innerhalb des obengedachten Kreises mit schwarzer Farbe hergestellt. Solche Marken sind vorläufig zu den Werthbeträgen von 1/2, 1 1/4, 2 1/2, 4, 5, 8, 10 und 30 Silbergroschen angefertigt worden. Die Marken zu 1/2, 2 1/2, 4, 5, 8 und 10 Silbergroschen sind gegen Erlegung des Werthbetrages vom 1. August d. J. ab bei jeder Bundes=Telegraphen=Station zu erhalten. Die Marken zu 1 1/4 Silbergroschen sollen vorläufig nur bei den Bundes=Telegraphen=Stationen im Bezirk der Telegraphen=Direction Berlin, die Marken zu 30 Sgr. nur bei den größeren Bundes=Telegraphen=Stationen verkauft werden.
3. Das Frankiren der telegraphischen Depeschen mittelst Freimarken geschieht in der Art, daß auf der Depesche selbst oder auf dem zum Niederschreiben der Depesche benutzten Formular und zwar in der oberen Ecke rechts oder an der rechten Seite eine oder so viele Marken als zur Deckung der tarifmäßigen Gebühren erforderlich sind, aufgeklebt werden. Es ist wünschenswerth, daß die Marken von den Aufgebern selbst auf den Depeschen befestigt werden.
4. Die Bundes=Telegraphen=Stationen sind verpflichtet, bei der Aufgabe von durch Freimarken frankirten Depeschen genau zu prüfen, ob die Frankatur richtig ist, d. h. ob der Werth der verwendeten Telegraphen=Freimarken dem tarifmäßigen Gebührenbetrage entspricht. Ergibt sich die Frankatur bei dieser Prüfung als ungenügend, so muß der fehlende Betrag gleich bei Aufgabe der Depesche eingezogen werden. Ist solches nicht ausführbar und der Station die Person des Absenders der Depesche nicht so bekannt, daß die nachträgliche Einziehung des fehlenden Betrages gesichert erscheint, so bleibt die Depesche event. bis nach erfolgter Nachzahlung des fehlenden Gebührenbetrags unbefördert.
Ist von dem Aufgeber ein höherer Betrag in Freimarken verwendet worden als die tarifmäßigen Gebühren erfordern, so wird demselben der Mehrbetrag gegen Quittung baar erstattet.
5. Damit einmal verwendete Marken nicht wiederholt benutzt werden können, werden dieselben mittelst eines Tintenstrichs entwerthet.
Depeschen, auf denen sich bei der Auflieferung Marken befinden, welche irgend ein Merkmal der Entwerthung an sich tragen, werden nicht eher abtelegraphirt, als bis der Aufgeber über die Beschaffenheit der Marken gehört worden ist.
6. Da durch die Einführung von Telegraphen=Freimarken den Aufgebern telegraphischer Depeschen das Mittel geboten ist, die aufzugebenden Depeschen zu frankiren, so wird vom 1. August d. J. ab das bisher gestattet gewesene Verfahren, wonach von denjenigen Aufgebern, welche den Telegraphen häufiger benutzten, Vorauszahlungen zur Berichtigung der Gebühren für Depeschen=Beförderung angenommen werden durften, aufhören.

Der Kanzler des Norddeutschen Bundes.
In Vertretung:
Delbrück.


Vorladung.
Antragsmäßig soll über nachstehende Grundstücke des Krämers Chr. Vock zu Schönberg, welche auf dem Schönberger Stadtfelde belegen sind und einen gemeinsam zu verschuldenden Gütercomplex bilden sollen, als:

1. das an der Moorstraße belegene Moor, genannt 'krause Schlagbaum' 371 []Rth. groß;
2. die Ackerparcele Nr. 26 von 57 []Rth. Größe auf dem Rübencamp;
3. die Ackerparcele Nr. 27 von 60 []Rth. Größe auf dem Rübencamp, und
4. die Ackerparcele Nr. 28 von 63 []Rth. Größe auf dem Rübencamp

ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesen Grundstücken zu haben vermeinen und deren

[ => Original lesen: 1869 Nr. 68 Seite 4]

Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Dienstag den 28. September d. J., Morgens 11 Uhr, peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte sowohl gegen den jetzigen als künftigen Besitzer der bezeichneten Grundstücke erloschen sein sollen.
Schönberg, den 5. Juli 1869
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
Seip.
(L. S.) A. Dufft.


Vermischte Anzeigen.

Die Ersparniß- und Vorschuß-Anstalt wird von jetzt ab an jedem Montag von 8-12 Uhr Vormittags geöffnet sein.
Die Ersparniß=Anstalt nimmt - auch nach dem Termine - jederzeit Einlagen an und berechnet die Zinsen für jeden vollen Monat vom ersten des auf die Einzahlung folgenden Monats an, so daß Einlagen, welche in diesem Monat gemacht werden, vom 1. August d. J. an, Einlagen, welche im August gemacht werden, vom ersten September an u. s. w. verzinst werden.
Ebenso nimmt die Vorschuß=Anstalt jederzeit beliebige Summen zur Verzinsung an, auch gewährt dieselbe jederzeit Darlehen in der Regel gegen 6 % und gegen Bürgschaft zweier solider im hiesigen Fürstenthume wohnhafter Männer oder gegen Verpfändung von Werthpapieren.
Schönberg, den 8. Juli 1869.
Das Directorium der Ersparniß= und Vorschuß=Anstalt.
C. Drevs. Wigger. Burmeister. W. Saß. Aug. Spehr.
Secretär: R. Rackow, Advocat.


Gegen gute inländische Hypotheken habe zu Michaelis noch Gelder zu 4 % abzugeben.
Carl Bade.


Gelder, die mir anvertraut werden, kann ich auch jetzt noch zu fünf pro Cent Zinsen zu den Hypothekenbüchern über Grundstücke in der Stadt Schwerin unter der Hälfte des Taxwerthes unterbringen.
Kindler, Advocat.


Mein Lager von Eisenwaaren als: Haus= und Stubenbeschläge, alle Möbelbeschläge, Schrauben, Nägel, in Fabrik= und selbstgefertigter Arbeit halte bestens empfohlen. Ferner: Gußeisenwaaren als: Keller=, Stall=, Haus= und Dachfenster, Ofenthüren, Roste, Roststäbe, Sparherdplatten, Brat= und Kochöfen, Kanonöfen, sowie emaillirtes Kochgeschirr, sodann Plätteisen, flache und halbrunde, in Fabrikarbeit und Selbstgefertigte, mit 2 Bolzen von 1 Thlr. an. Namentlich empfehle ich selbstbeschlagene Ofenthüren mit Klink und Schraube von 1 Thlr. an, geschliffen zu 1 Thlr. 28 ßl, wie auch Drahtgewebe in verschiedenen Nummern, fertige Wassertragen, Mulden und Decimalwaagen; ebenso: Messing=Kessel, Kesseltöpfe und verzinnte Theekessel, überhaupt alle Haus= und Küchengeräthe dieser Art. Auch sind bei mir Grabkreuze sowie behauene Grabsteine in allen Größen und zu sehr billigen Preisen vorräthig.
Schönberg.
J. Hagen, Schlossermeister.


Die im Auftrage des Generalstabs im Verlage der Hermberg'schen lithograph. Anstalt in Lübeck erscheinende neue Karte, enthaltend das ganze Manöver=Terrain, darunter auch das Fürstenthum Ratzeburg, ist vom 20 d. M. an zum Ladenpreise von 16 ßl. vorräthig bei J. P. Bade.


Nachstehende Waaren, nur beim Löschen naß geworden, sollen zu sehr billigen Preisen verkauft werden, für reell und fehlerfrei stehe ich ein.
Schwarze Tuche, rein Wolle, 9/4 breit, früher 1 Thlr., jetzt 36 ßl. die Elle; bessere Sorten 16 ßl. die Elle billiger.
Düffels in allen Farben 9/4 und 10/4 breit, von 24 ßl. die Elle an.
Doubles zu Ueberziehern zu 44 ßl. und 1 Thlr. früher 1 Thlr. 32 ßl.
Buckskins zu Beinkleidern und ganzen Anzügen, sehr billig.
Carrirte Lama's zu 4 ßl. früher 8 ßl., zu Kleidern und Jacken.
Hübsche Kleiderstoffe zu 5 und 6 ßl. die Elle.
Weiß und gelb Halblein zu 3 1/2, 4 und 5 ßl.
Kattune 3 1/2 ßl.
Bitte um zahlreichen Besuch. - Jeder wird mit seinen Einkäufen zufrieden sein.
Achtungsvoll J. Burchard.
Rehna, den 21. August 1869.


Zu sogleich oder Michaelis wird an Stelle eines erkrankten ein erfahrenes Kindermädchen gesucht. Wo? erfährt man in der Exped. des Bl.


Concert zum Besten der Hinterbliebenen der verunglückten Bergleute im Plauen'schen Grunde am Mittwoch den 25. August, Nachmittags 5 Uhr, im Boye'schen Garten.
(Bei ungünstiger Witterung Abends 8 Uhr im Saale.)
Entrée nach Belieben.
Der große Unglücksfall, furchtbar in seinem Umfange, ist hinlänglich bekannt, und bitten die Unterzeichneten um eine rege Theilnahme.
Die Vereins-Musiker.


Am Montag und Dienstag den 30. und 31. August, beide Tage Nachmittags, wird bei mir ein Scheibenschießen nach Gewinnen stattfinden, wozu ich hiedurch bestens einlade. Büchsen, Pulver und Blei wird von mir gehalten.
Auf einen Satz von drei Schüssen, der 16 ßl. kostet, kann nur ein Gewinn fallen.
Krüger Haack in Thandorf.


Meteorologische Beobachtungen.
Aug.
1869.
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
20.
21.
22.
23.
39.76
38.55
38.54
39.24
10.7
9.7
10.5
8.3
16.6
12.3
16.2
14.0
NNW
WNW
NNO
W
1
1
1
1
zieml. heit.
trübe.
heiter.
zieml. heit.

Am 21. auf 1 []' 11 Cubikz. Regen.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. d. Pf.14 1/2 - 15 Schilling (Mecklenburg),
Holst. d. Pf.15 - 15 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Enten d. St.18 - 20 Schilling (Mecklenburg),
Hühner d. St.14 - 15 Schilling (Mecklenburg),
Küken d. St.9 - 10 Schilling (Mecklenburg),
Tauben d. St.5 Schilling (Mecklenburg),
Eier 8 St.4 Schilling (Mecklenburg),
Kartoffeln d. Faß.4 1/2 - 5 Schilling (Mecklenburg),
Hamb. Kirschen d. Pf.2 - 2 1/2 Schilling (Mecklenburg).


Getreide=Preise in Lübeck.
(pro Sack in Lüb. Crt.)
Weizen21 - 22Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Roggen17 - 17Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Gerste13 - 14Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Hafer12 - 12Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Erbsen15 - 16Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Wicken-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rapssaat28 - 29Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübsen27 - 28Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleinsaat20 - 20Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
 
WeizenmehlNr.0: 27Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg),
Nr.1: 25Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg),
Nr.2: 19Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg),
pr. 200 Pfund Netto zum Consum.


Hiezu Officieller Anzeiger Nr. 22.


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit von L. Bicker in Schönberg.


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