[ => Original lesen: 1869 Nr. 30 Seite 1] - Der Mecklenburgische Oberkirchenrath Dr. Kliefoth hat sich nach Braunschweig begeben, wo dem Vernehmen nach eine vorläufige Besprechung in Betreff einer abzuhaltenden zweiten lutherischen Conferenz stattfindet.
- Während in Dresden ein sächsischer Handwerkertag eine Petition an den Reichstag um Beschränkung der Gewerbefreiheit richtet, besteht die Leipziger Kammer=Innung in ihrer an denselben gerichteten Eingabe auf einer Erweiterung derselben. Der Reichstag ist seit einigen Tagen in die Vorberathung des Bundesgewerbegesetzes eingetreten, aus derselben ist hervorzuheben, daß die einzelnen Paragraphen der Regierungsvorlage vom Reichstage oft noch Erweiterungen erfahren; so z. B. soll die Aufhebung der Zwangsbannrechte bis zum 1. Januar 1871 anstatt bis zum 1. Juli 1875 erfolgen, ferner wird das Erforderniß der Dispositionsfähigkeit zum Gewerbebetrieb gestrichen, der Gewerbebetrieb soll von dem Besitz des Bürgerrechts unabhängig sein etc.
- In den russischen Ostseeprovinzen, Livland, Esthland und Kurland herrscht große Trauer. Man geht mit aller Strenge darauf aus, die deutsche Sprache und deutschen Protestantismus zu unterdrücken. Es soll nur die russische Sprache und die griechisch-katholische Religion in jenen Landen maßgebend sein. Dorpat, die alte deutsche Universität, soll eine russische Hochschule werden, v. Herleß, der bayerische Oberconsistorial=Präsident, hat eine lesenswerthe Schrift über die Unterdrückung des Protestantismus in den Ostseeprovinzen herausgegeben.
- Für künftige Kriegsfälle ist bestimmt, daß im norddeutschen Bund solche Mannschaften des Beurlaubtenstandes, welche sich durch Auszeichnung vor dem Feinde besonders verdient machen, selbst dann zu Reserveoffizieren der Armee in Vorschlag gebracht werden können, wenn sie in ihrer früher zurückgelegten activen Dienstzeit das vorgeschriebene Qualifications=Attest nicht erlangt haben.
- In Cherbourg ist der geheime Befehl des französischen Seeministers eingetroffen, alle gepanzerten Schiffe bis zum 1. Mai in Bereitschaft zu halten. Die Sache ist verbürgt, obgleich officiös berichtigt. Die Thatsache und die Berichtigung gehören zu jenem System der Napoleonischen Regierung, von welchem Jules Favre soeben in der Kammer sagte: Die Herren Minister stammeln Friedensworte, an die sie selber nicht glauben! (Die neueste Pariser Berichtigung giebt zu, daß das Panzergeschwader am 1. Mai auslaufe, aber nur zu einer Uebung, "wie gewöhnlich.")
- Auf den Vicekönig von Egypten war kürzlich im Theater ein Attentat im Anschlage. Eine mit explodirender Masse gefüllte Bombe war in dem Fußboden der Theater=Loge unter dem Stuhl des Vicekönigs angebracht, der Zünder erstreckte sich bis in die Coulissen. Wenn das Complot nicht entdeckt worden wäre, würde nicht blos der Vicekönig selbst in die Luft geflogen sein, sondern mit ihm noch ein gut Theil der Zuschauer.
- Don Ferdinand von Portugal hat wiederum entschieden, wenn auch vertraulich erklärt, sein Panamahut sei ihm lieber wie die spanische Krone. Er nimmt sie nicht an. Die Republik gewinnt an Aussichten.
- Der Kaiser von Rußland hat befohlen, nur die bereits in Arbeit befindlichen Büchsen nach dem Zündnadelsystem umzuarbeiten, und nach Beendigung dieser Arbeit die andern Büchsen zu Hinterladern nach dem neuen Modell mit Metallpatronen umzuarbeiten.
- Schönberg. Der Durchzug schwedischer Dienstboten nach Mecklenburg ist hier gegenwärtig ein sehr lebhafter. Fast Jedes von Schweden in Lübeck ankommende Dampfschiff bringt deren welche mit, die dann über Schönberg oder Dassow ihren Weg nach Mecklenburg weiter fortsetzen. Am Sonntag Abend waren diese Dienstleute nur mit Mühe in den hiesigen Wirthshäusern für die Nacht unterzubringen.
- Herr Higgs in London war Beamter einer Gasanstalt und bezog 1200 Thaler Gehalt. Er wußte damit etwas anzufangen; denn er kaufte sich ein fürstlich eingerichtetes Landhaus, hielt sich 9 Pferde, mehrere Ponnis, 2 Kutscher, 1 Reitknecht, 5 Gärtner und 8 Dienstboten; jede Woche gab er musikalische Abendunterhaltungen und ließ die Gäste und Künstler mit Extrazug zurückfahren, machte Kirchen und Schulen große Geschenke u. s. w. Unter der Hand verbreitete sich das Gerücht, sein Gehalt sei Nebensache, er sei der stille Compagnon des Geschäftes und habe eine große Erbschaft gemacht. In der That aber war er ein frecher Betrüger, der die Bücher falsch geführt und 70,000 Pfund Sterling unterschlagen hatte. Er wurde flüchtig und ließ Frau und 8 Kinder im größten Elend zurück.
- Ueber den Nutzen der Schwalben stellt der Gutsbesitzer Rubens in dem "Landw. Central=Blatt für d. Berg. Land" folgende Berechnung auf: Ein Schwalbenpaar ist täglich 16 Stunden in Bewegung und jede Schwalbe ätzt durchschnittlich in der Stunde ihre Jungen 20 Mal. Beide Eltern sind daher täglich 600 Mal beim Neste. Da nun jede der alten Schwalben jedes Mal 10-12 Insecten bringt, so vertilgt ein Schwalbenpaar täglich mindestens 2400 Insecten. Zur eigenen Nahrung brauchen die Alten etwa 600 Mücken und Fliegen, so daß durch eine Schwalbenfamilie täglich 7000, in einem Monat 210,000 schädliche Insekten vertilgt werden. Brauchen die Alten im ersten Monate, wenn sie allein sind, 30,000 Insekten, so kommen auf den ganzen Sommer für eine Schwalbenfamilie von 7 Köpfen 576,000 Insekten. Nisten sich nun in einem Dorfe auch nur 100 Schwalbenpaare an, so würden diese mit ihrer Nachkommenschaft in einem Sommer über 57 Mill. Insecten verzehren. Möge Vorstehendes recht Viele veranlassen, diese lieben Thierchen auf ihrem Hofe einheimisch zu machen. Haus und Stall werden dadurch von vielen tausend lästigen Gästen befreit. In dasselbe Capitel gehören die Staare.
- Ein Scalpirter. Wm. Thompson, ein Engländer, welcher vor einem Jahre sich auf dem Bahnzuge befand, der auf der Union=Pacific=Bahn von Indianern überfallen und scalpirt wurde, hatte Geistesgegenwart und Willensstärke genug, sich unter den gräßlichsten Qualen unter den Händen der Cannibalen todt zu stellen, bis sie sich entfernt hatten. Nach neunmonatlicher Pflege ist derselbe, sei=
[ => Original lesen: 1869 Nr. 30 Seite 2]nen wohlgegerbten Scalp in der Tasche, endlich im Stande, nach seiner Heimath zu reisen. Es ist dies einer von den seltenen Fällen, daß ein Mensch den Torturen des Scalpirens nicht erlegen ist.
- Auf der niederschlesisch=märkischen Bahn entgleiste der Courierzug dadurch, daß von ruchloser Hand eine Schiene quer über das Bahngeleise gelegt worden war. Die Passagiere kamen mit dem Schrecken davon, der Locomotivführer Riese wurde getödtet, dem Zugführer wurden beide Beine zermalmt. Die Direction hat 1000 Thaler auf Entdeckung des Thäters ausgesetzt.
- Eine treue Dienerin, Christiane Schache aus Hummelshain, hat das böse Omen des 1. April zu nichte gemacht. Vor 50 Jahren am 1. April trat sie als Dienerin in das Freiherrl. v. Ziegesar'sche Haus und dient heute noch in demselben. Es wurde ihr ein festliches Jubiläum bereitet, zu welchem die Großherzogin von Weimar eine Prachtbibel schickte.
- Der Hamburger Dampfer Holsatia hat die Reise von Newyork nach Cowes in England in 8 Tagen 17 Stunden zurückgelegt, was bis jetzt noch nicht da war.
Ein Verbrecher.
(Erzählung von Friedrich Friedrich.)
(Fortsetzung.)
[ => Original lesen: 1869 Nr. 30 Seite 3]Ein Verbrecher.
(Erzählung von Friedrich Friedrich.)
(Fortsetzung.)
Anzeigen.
Antragsmäßig soll über die zu Gr. Mist belegene Vollstelle c. p. des Hauswirths Jochen Heinrich Retelsdorf daselbst ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Freitag den 30. April 1869, Morgens 10 Uhr peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Schönberg, den 4. Februar 1869.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
Seip.
(L. S.) A. Dufft.
Concurs-Proclam.
Mittelst Proclams vom heutigen Tage sind alle Diejenigen, welche Forderungen oder Ansprüche irgend einer Art an den in Concurs gerathenen hiesigen Bürger und Töpfermeister Adolph Langhans zu haben glauben, zur Anmeldung und Bescheinigung derselben auf Freitag den 16. k. Mts. zu Rathhause hieselbst verobladet, unter Androhung der mit Ablauf des Termins eintretenden Präclusion.
Ratzeburg, den 2. März 1869.
Königlich Herzoglicher Stadthauptmann, Bürgermeister und Rath.
In fidem:
(L. S.) Richter, Stadtsecretär.
Vermischte Anzeigen.
Bekanntmachung.
Der diesjährige Frühjahrs=Beitrag der Mitglieder des Lübecker Feuerversicherungsvereins für Landbewohner ist zwischen dem 18. und 31. Mai d. J., mit 1/4 Simplum - einem Viertel des einfachen Ansatzes - auf dem hiesigen Büreau zu entrichten.
Lübeck, den 5. April 1869.
Namens der Direction:
Bruhn, Secretair.
Industrie-Ausstellung
am Thierschau=Tage den 20. Mai 1869, zu Schönberg.
Mit der am Tage der Thierschau zu Schönberg stattfindenden Industrie=Ausstellung soll mit Erlaubniß der Großherzoglichen Landvogtei eine Verloosung von daselbst angekauften Industrie=Gegenständen verbunden werden.
Es werden daher alle Diejenigen, welche Erzeugnisse der einheimischen Industrie zur Ausstellung liefern wollen, ersucht, solche am 19. Mai Abends oder spätestens am 20. Mai bis 9 Uhr Morgens bei unterzeichnetem Comite einzuliefern und zwar in das eigens zu diesem Zwecke aufgestellte Zelt auf dem Baubrink.
Jeder Aussteller hat seine Ausstellungs=Gegenstände mit seinem Namen zu versehen und den Preis dabei zu notiren, wofür es käuflich.
Jeder Aussteller muß seine Ausstellungs=Gegenstände selbst beaufsichtigen oder durch sichere Personen beaufsichtigen lassen, da das Comite in keiner Beziehung eine Garantie übernehmen kann, wiewohl ein zuverlässiger Wächter im Zelte angestellt ist.
Jeder Aussteller muß sich den Anordnungen der Mitglieder des Industrie=Comite's hinsichtlich der Aufstellung fügen.
Loose zur Industrie=Ausstellung à 16 ßl. Sind bei den unterzeichneten Mitgliedern des Comite's fortwährend zu haben, wie auch am Tage der Thierschau im Commite=Zelte.
Alle Aussteller werden gebeten, zum Zwecke der Gewinnung von Platz möglichst früh die Ausstellungs=Gegenstände bei dem Herrn Lichtfabrikanten Spehr in Schönberg anzumelden, wo sie dann zugleich eine Karte zum freien Eintritt in die Ausstellungs=Räume entgegennehmen können.
Die Gewinn=Liste wird am Dienstag, den 25. Mai, durch die hiesigen "Anzeigen" publicirt werden.
Schönberg, den 11. April 1869.
H. Oldörp. G. W. Wicke. J. P. H. Spehr. L. Bicker.
Auf die an meine Geschäftsfreunde gerichteten Worte ist mir die Zustimmung vieler meiner Mitbürger und Landleute, aber auch eine lange Entgegnung geworden, in der aber sonderbarer Weise der Hauptpunkt, nämlich die traurigen Folgen des so nebenher gerügten Verfahrens gar nicht berührt wird , und kann ich daher nicht umhin, noch einige Bemerkungen fallen zu lassen.
Daß der Zinsfuß, Miethe u. s. w. in größern Städten höher ist, wie bei uns, ist eine allgemein bekannte Sache, und es wäre geradezu lächerlich, dies verheimlichen zu wollen. Ebenso bekannt ist es aber auch und namentlich unter Geschäftsleuten und Professionisten, daß der Verdienst in größern Städten bedeutend höher ist wie hier, denn wenn z. B. dort ein gewöhnlicher Fabrik= oder Maschinenarbeiter wöchentlich 6-8 Thlr. Verdient, so hat hier der kleine Handwerker höchstens 3 Thlr. reines Geld.
Daß nun unter solchen Umständen der Grostädter viel leichter höhere Zinsen und Miethe zahlt, wird Jeder leicht einsehen, selbst wenn er auch nicht bis fünf zählen kann.
Ob nun ein solches Emporzwängen des Zinsfußes dem Lande zu Nutz und Frommen gereicht, oder ob im andern Fall der kleine Vortheil des Einzelnen das dadurch hereinbrechende Elend von Vielen aufwiegt, das zu erwägen überlasse ich allen Billigdenkenden.
Dies nun mein letztes Wort in dieser Sache.
Schönberg im April 1869.
J. P. Bade.
Dung=Gyps wirkt auf Korn, Hülsen und Oelfrüchte, so wie Rüben, Kohl und Lein außerordentlich fruchtbringend.
pr. 100 12 Sgr. pr. 100 16 ßl.
Niederlage bei H. L. Haukohl in Lübeck, Sandstraße 1003.
[ => Original lesen: 1869 Nr. 30 Seite 4]Nordamerikan. Lloyd.
Directe Passagier=Dampfschifffahrt zwischen Kopenhagen und New-York mit den großen prachtvoll eingerichteten amerikanischen Dampfschiffen.
Abgangstage:
Ariel den 15. April, ferner den 15. und 30. jeden Monats.
Northern Light den 30. April, ferner den 15. und 30. jeden Monats.
Ocean Queen den 15. Mai, ferner den 15. und 30. jeden Monats.
Passagierpreis:
1. Kajüte 200 Rd. Rm.
2. do. 130 Rd. Rm.
Zwischendeck 70 Rd. Rm.
Kinder bis 12 Jahren bezahlen die halbe Passage, Säuglinge 4 Rd.
Im Passagepreis ist inbegriffen vollständige und reichliche Kost von Kopenhagen bis New=York, ärztliche Hülfe und Medicin im Krankheitszufall.
Kajütspassagiere haben 20 Cubikfuß und Zwischendeckspassagiere 10 Cubikfuß Fracht frei.
Jedem Schiff wird ein von der Compagnie bezahlter Dollmetscher und Condukteur beigegeben.
Passagiere müssen sich in Kopenhagen 48 Stunden vor der bestimmten Abgangszeit einfinden.
Die Fracht von Kopenhagen ist Pfd. Strl. 1. 10 pr. Ton mit 15 % Primage.
Hinsichtlich der Fracht beliebe man sich an C. K. Hansen in Kopenhagen zu wenden.
Ueber Passage ertheilt das Nähere auf mündliche oder schriftliche Anfragen N. P. Frederiksen, autor. Agent, St. Anna Plads 24, Kopenhagen.
NB. Die Schiffe sind den Ansprüchen und Bedingungen, welche vor deren Abgang vom Justizministerium zugestellt werden, unterworfen, in Folge des Auswanderungsgesetzes § 3.
Für die Direction:
Dührssen & Lübbers.
Seit einigen Monaten litten meine Frau und meine beiden Kinder von 5 und 7 Jahren dermaßen an hartnäckigem Husten, daß viele angewandte Hausmittel, selbst ärztliche Hülfe ohne Erfolg blieben und kaufte in Folge dessen eine Flasche des Schlesischen Fenchelhonig=Extracts aus der Fabrik von L. W. Egers in Breslau. Nachdem nun die Leidenden dies Fläschchen nach Vorschrift und beobachteter Diät verbraucht, entnahm ich noch eins. Dies wurde ebenfalls nach Vorschrift eingenommen und sind nun meine Frau und Kinder von diesem lästigen Uebel genesen.
Louis Bäcker, Lithograph in Danzig.
Gegen alle Hals= und Brust=Uebel, Husten, Heiserkeit, Katarrhe, Krampf=, Keuch= und Stickhusten, sowie gegen Verstopfung kann der Schlesische Fenchelhonig=Extract von L. W. Egers in Breslau nicht genug empfohlen werden. Er ist allein zu haben beim Buchbinder C. Sievers in Schönberg.
Aerztliches Zeugniß.
Die Wirkung der Stollwerck'schen Brust=Bonbons ist reizmildernd, nach Umständen krampfstillend, vorzüglich aber gelinde auflösend und beruhigend; daher die Anwendung derselben in allen katarrhalischen Hals= und Brustbeschwerden und daherrührender Heiserkeit, nicht als arzneiliches, sondern als diätisches Mittel mit Recht empfohlen werden kann.
Dr. Kopp, Königl. Kreis=, Stadtgerichts= und Polizei=Arzt.
Man findet die Stollwerck'schen Brust=Bonbons echt in versiegelten Originalpacketen mit Gebrauchsanweisung à 4 Sgr. = 6 1/2 zu haben in Schönberg bei Carl Bade; in Carlow bei Kaufmann Siebenmark; in Dassow bei H. C. Bühring; in Grevismühlen bei Wilh. Hagen und in Rehna bei H. Schreiber.
Alleinige Niederlage von englischem Wasch=Crystall von Littlewood & Co. London offerire ich solches 4 Packete für 10 ßl., bei Abnahme einer Kiste Von 144 Packeten à Packet 2 ßl.
J. H. Sterly, Dassow.
Zum Ladentage am Sonntag den 25. April werden die zum hiesigen Gewerke gehörenden Maurergesellen aufgefordert, sich Nachmittags von 1-2 Uhr im Locale der Gastwirthin Krüger in Schönberg einzufinden, da am zweiten Ostertage nur wenige Mitglieder sich eingefunden hatten.
Die Altgesellen.
Zum Geburtstage unseres verehrtesten L. P. ein dreimaliges donnerndes Vivat!
Schönberg, den 13. April 1869.
Mehrere Cumpane.
Wenn in neuester Zeit in meinem Hinterhofe, sowohl unmittelbar hinter meinem Garten als unten am Teiche Schleichsteige, insbesonders nach dem früher Threms'schen Acker, angelegt sind, so sehe ich mich genöthigt, hiemit alles Gehen und Karren bei Strafe gerichtlicher Anzeige ernsthaft zu verbieten.
Schönberg, den 6. April 1869.
C. Maaß, Wittwe, Kaufmann.
Die heftigsten Zahnschmerzen beseitigen augenblicklich unfehlbar die berühmten Tooth-Ache Drops.
Verkauf in Originalgläsern à 12 in Schönberg bei J. P. Bade.
Aehnliche Anzeigen beruhen auf Anmaßung und Fälschung.
Bandwurm=Leidenden,
selbst solchen, welche bereits vergeblich medicinische Kuren gebrauchten, wird unter Garantie leichte und gefahrlose Heilung in 2-3 Stunden durch die Adresse L. Dr. 30 poste restante Detmold, Westfalen. Prospect und Zeugnisse gratis.
(Hiezu eine Beilage.)
Herausgegeben unter Verantwortlichkeit von L. Bicker in Schönberg.
[ => Original lesen: 1869 Nr. 30 Seite 5]Beilage
zu Nr. 30 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 13. April 1869.
Soeben empfing ich eine Sendung von vorzüglich schönem dicken hellgelben Syrup welchen ich hiermit das Pfund zu 3 und 3 1/2 als besonders preiswürdig empfehle.
J. F. Eckmann.
Ein Quantum Dänischen und Rügenschen Saat=Hafer in schöner Qualität zu billig gestellten Preisen.
F. J. Clasen.
Dassow, den 8. April 1869.
Den geehrten Herrschaften der Stadt und des Landes erlaube ich mir, zur bevorstehenden Sommersaison mein reichhaltiges Proben=Sortiment aller erdenklichen Manufacturwaaren zur gefälligen Auswahl angelegentlichst zu empfehlen, von denen ich theils ganze Stücke vorräthig halte. Aus diesem Proben=Sortiment führe ich die nachfolgenden als besonders preiswürdig an:
Schwarze Seidenzeuge a Elle 38 bis 40 ßl.
Kleiderstoffe in allen Farben a Elle 7 bis 34 ßl.
Rein wollenes Kleiderzeug a Elle 20 ßl.
Zu jedem Stoffe passende Knöpfe sind gleichfalls vorräthig.
Kattun in allen Farben von 4 ßl. bis 8 ßl.
Pique=Kleiderzeug a Elle 9 ßl.
Mired Lüstre von 5 ßl. bis 12 ßl.
Schwarzen Orleans von 8 bis 18 ßl.
Gedrucktes Kleiderzeug in allen Farben a Elle 5 bis 10 ßl.
Jaconnetts in allen Farben a Elle 4 bis 11 ßl.
Schwarzen Russel zu Kleidern und Jacken a Elle von 20 bis 32 ßl.
Wollen Atlas=Kleiderzeug a Elle 22 bis 40 ßl.
Baumwollen Bettüberzüge a Elle 5 1/2 bis 8 ßl.
Baumwollen Schürzenzeug a Elle 5 1/2 bis 12 ßl.
Biber in allerlei prachtvollen Farben a Elle 7 ßl.
Schwarzer, hellgrüner und dunkelgrüner Sammet a Elle 14 bis 28 ßl.
Moirée in allerlei Farben zu Damenröcken a Elle 11 bis 25 ßl.
Gelben Stouts a Elle 4 1/2 bis 8 ßl.
Schwarzen Crêpe und Cachemir a Elle 14 bis 24 ßl.
Weißen Parchent a Elle 6 bis 9 ßl.
Corsett=Drell a Elle 18 ßl.
Neglige=Drell a Elle 8 bis 11 ßl.
Weißen Piquée a Elle 8 bis 16 ßl.
Weiß Halblein a Elle 6 bis 10 ßl.
weißen Shirting a Elle 4 bis 11 ßl.
Zeug zu Oberbetten a Elle 14 bis 22 ßl.
Bett=Stouts a Elle 10 ßl.
Flanell in allen Farben von 16 bis 24 ßl.
Wollen Zeug zu Unterröcken und Unterjacken a Elle 20 bis 30 ßl.
Unterbetten= und Matratzen=Drell a Elle 9 bis 36 ßl.
Grau und schwarz Taillenfutter a Elle 5 bis 7 ßl.
Blau und grün Haartuch a Elle 7 bis 10 ßl.
Leinen Hosen=Drell a Elle 9 bis 34 ßl.
Sehr schöne schwarze Tuche, 9/4 breit, a Elle 44 ßl. bis 2 Thlr. 40 ßl.
Gekeperten Buckskin in allerlei prachtvollen Farben, sehr schön, 9/4 breit, a Elle 2 Thlr. bis 2 Thlr. 40 ßl.
Schwarzen Buckskin und Tricot zu Hosen, 9/4 breit, a Elle von 1 Thlr. 32 ßl. bis 2 Thlr. 32 ßl.
Sommer=Hosenzeug in allerlei Farben a Elle 8 bis 12 ßl.
Sommer=Buckskin zu Hosen und Röcken a Elle 24 ßl.
Doppelten Casinett, 9/8 breit, zu Röcken und Hosen in allerlei Farben a Elle 16 bis 18 ßl.
Sehr schönen Buckskin in allerlei Farben, 9/4 breit, a Elle 1 Thlr. 8 ßl. bis 1 Thlr. 32 ßl.
Starkes englisches Leder in allerlei Farben a Elle 24 bis 32 ßl.
Manchester=Sammet zu Hosen a Elle 32 ßl.
Ferner erhalte ich in ca. 14 Tagen aus Leipzig eine weitere Zusendung von ca. 2000 Probeabschnitten von verschiedenen Manufacturwaaren, worunter auch Seidenzeuge (schwarze und couleurte).
Alle Preise sind auf das Billigste in Mecklb. Crt. berechnet, und werden die Waaren den geehrten Bestellern ohne weitere Kosten an Porto etc. von mir frei ins Haus geliefert.
Zugleich empfehle ich mich zur Anfertigung aller Damenkleidungsstücke, die unter Garantie modern und gut gearbeitet abgeliefert werden. Meine fertigen Kindergarderobestücke halte ich zugleich angelegentlichst empfohlen.
Schließlich bemerke ich noch, daß die Proben in großen Abschnitten vorhanden, damit man Muster und Farbe hinreichend beurtheilen kann.
Hochachtungsvoll
Wilhelmine Präfke,
wohnhaft beim Bäckermeister Vielhack in der Sabowerstraße.
Am zweiten Ostertage ist mir ein gelbbrauner Hund mit weißer Schwanzspitze und weißer Brust, auf den Namen "Phylar" hörend, entlaufen. Wer mir denselben wiederbringt oder genaue Auskunft über ihn geben kann, erhält eine Belohnung beim
Schulzen Kähler=Kl. Siemz.
Mit Stockrosen (Malven) empfiehlt sich jetzt und Georginen zur Pfanzzeit L. Bohn.
Demern, den 5. April 1869.
Meinen geehrten Kunden ergebenst zur Nachricht, daß ich von nun an in der Marienstraße im Hause des Hrn. Sattlermeisters Bockwoldt wohne, und bitte ich dieselben, mich auch in meiner neuen Wohnung mit ihren werthen Aufträgen zu beehren. Zugleich mache ich bekannt, daß ich ältere abgetragene Kleider zu den annehmbarsten Preisen ankaufe.
Schönberg, den 7. April 1869.
Schneidermeister Krüger.
Diejenigen, welche in der bevorstehenden Frühjahrsbleiche Leinen bei mir bleichen lassen wollen, ersuche ich, dasselbe bis zum 15. April beim Herrn Gastwirth Fick in Schönberg niederlegen zu wollen, an welchem Tage ich dasselbe dort persönlich abholen werde. Ich bemerke noch, daß das Leinen mit reiner buchen Asche gebükt wird.
Domhof bei Ratzeburg, den 5. April 1869.
J. C. Wihe, Bleicher.
Meteorologische Beobachtungen. |
April 1869. |
Barometer |
|
Wärme |
|
Wind |
Stärke |
|
Paris. Lin. 300 + |
niedrigste °R. |
höchste °R. |
|
|
|
|
9. 10. 11. 12. |
39.52 38.75 39.59 39.48 |
3.8 0.8 4.0 5.0 |
8.2 10.6 10.4 16.7 |
ONO S WNW N |
1 1 1 0 |
heiter. trübe. wolkig. - |
Am 10. 3 Cubikz. Regen auf 1 [].
Markt=Preise in Lübeck. |
Butter, Meckl. d. Pf. | 15 - 15 1/2 , |
Holst. d. Pf. | 16 - 16 1/2 , |
Hasen d. St. | 32 - 40 , |
Hühner d. St. | 14 - 18 , |
Küken d. St. | 6 - 7 , |
Tauben d. St. | 4 - 6 , |
Spickgans d. St. | 26 - 30 , |
Flickgans d. St. | 20 - 24 , |
Schinken d. Pf. | 9 - 10 , |
Schweinskopf d. Pf. | 5 1/2 - 6 , |
Wurst d. Pf. | 9 - 10 , |
Eier 7 St. | 4 , |
Kartoffeln d. Faß. | 6 . |
Getreide=Preise in Lübeck. (pro Sack in Lüb. Crt.) |
Weizen | 18 1/2 - 19 | | 4 | |
Roggen | 15 - 15 | | - | |
Gerste | 15 - 15 | | 4 | |
Hafer | 12 - 12 | | 8 | |
Erbsen | 15 - 17 | | 8 | |
Wicken | 16 - 18 | | - | |
Buchweizen | - | | - | |
Winter=Rapssaat | - | | - | |
Winter=Rübsen | - | | - | |
Schlagleinsaat | 20 - 20 | | 8 | |
|
Weizenmehl | Nr.0: 24 | | 8 | , |
| Nr.1: 22 | | 6 | , |
| Nr.2: 16 | | 8 | , |
pr. 200 Netto zum Consum. |
|