No. 29
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 09. April
1869
neununddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1869 Nr. 29 Seite 1]

Mit der heutigen Nummer wird Nr. 10 des Bundesgesetzblattes versandt.


- Nach dem Bundes=Etat pro 1870 betragen die Matricularbeiträge der norddeutschen Regierungen die Summe von 25,754,723 Thlr. (gegen 1869 2,409,817 Thlr. mehr). Das Großherzogthum Mecklenburg=Strelitz hat für 1870 85,386 Thlr. zu zahlen, 4,253 Thlr. mehr als im vorigen Jahre; das Großherzogthum Mecklenburg=Schwerin hat für 1870 zu zahlen 493,589 Thlr., 45,140 Thlr. mehr als 1869.
- Im preußischen Finanzministerium liegt ein fertig ausgearbeitetes Börsensteuergesetz, das dem Bundesrathe zu Begutachtung vorgelegt werden soll. Was man über den Inhalt hört, beschränkt sich auf Andeutungen und bezieht sich auf eine Stempelabgabe für sämmtliche aus= und inländischen Papiere, sowie für Actien. Das eigentliche Börsengeschäft unterliegt einer nur mäßigen Abgabe, indem für jeden Schlußschein ein Stempel von 1 Sgr. erhoben werden soll, eine Abgabe, die man in Finanzkreisen auf ca. 300,000 Thaler anschlägt, während man sich von der ganzen Steuer einen Ertrag von 3-4 Millionen Thalern verspricht.
- Die Hansastädte gehen hinsichtlich des Bundeshandels=Gerichtshofes wahrscheinlich leer aus; der Preis ist der "großen Seestadt Leipzig" vom Ausschuß des Bundesrathes zuerkannt.
- Die Franzosen studiren eifrig den "Brief an einen Wähler". Dieser Brief ist eigentlich an alle Wähler gerichtet und von dem Kaiser dictirt; es ist ein genauer Nachweis, was der Kaiser für Frankreichs Größe und Wohlfahrt Alles gethan hat und eine Entschuldigung für das, was er 1866 gegen Preußen unterlassen hat.
- Bayerns Kriegsminister verlangte 4,765,000 fl. zur Anschaffung von 100,000 Werdergewehren, der Landtag hat aber vorläufig nur 100,000 fl. bewilligt. Mehrere Stimmen bedauerten, daß Bayern mit der Einführung des Werdergewehres statt der Zündnadel eine Ausnahme unter allen deutschen Staaten mache.
- Die Minister in Spanien sollen sich über Don Ferdinand (von Portugal) geeinigt haben, die Soldaten ziehen den Prinzen von Asturien, den Sohn der Isabella, vor. Napoleon intriguirt für diesen Prinzen, Isabella für sich selbst. Im Uebrigen langt Jeder selbst zu; aus dem Dom in Toledo z. B. sind Kirchen=Juwelen im Werthe von 14 Millionen Realen verschwunden.
- In Sachsen ist die Jubiläumsadresse an Papst Pius IX. von ca. 4000 Katholiken mit dem König und den beiden königlichen Prinzen an der Spitze unterzeichnet worden.
- Der Tag in Wien, an dem nicht irgend ein neues Aktien=Unternehmen gegründet wird, ist ein verlorener. Ein Bankier sagte zu seinem Disponenten im Börsensaal: "Lieber, ich gehe 10 Minuten hinaus; wenn inzwischen eine Bank gegründet werden sollte, so rufen Sie mich!"
- Von dem Segeberger Salzfund verspricht man sich in Handelskreisen einen bedeutenden Einfluß auf die Seeschiffahrt, namentlich Lübecks. Die Küste von Riga bis Ostende, sodann die völlig salzarmen Niederlande, Belgien, Norwegen und Schweden bedürfen Millionen und Millionen Centner Salz, die ihren Bedarf wegen der Lage Segebergs vornehmlich von dort beziehen werden; bisher wurde in den genannten Ländern vornehmlich englisches Salz verbraucht.
- Die unterirdische Eisenbahn in London hat am Ostermontage nicht weniger als 140,576 Personen befördert; alles innerhalb Londons und der Vorstädte.
- Der schwäbische Kriegsminister hat das neueste Hosentuch für das würtembergische Militair in Preußen bestellt. Darob großer Zorn im Lande, weil die Schwaben nicht in preußische Hosen gesteckt sein wollen.
- Ein speculativer Kaufmann in Köln machte seinen Guano selbst und verkaufte ihn, mit gelbem Sand brav vermischt, als Vogelguano an den landwirthschaftlichen Verein nach Münster. Dieser aber wurde klagbar und brachte es dahin, daß der falsche Vogel zu 500 Thaler Strafe und die Kosten verurtheilt wurde.
- Im Nordwesten in England haben 2 Erdstöße in kurzer Zeit die Einwohner erschreckt. Die Rückfälle der alten Mutter Erde zu den Excessen ihrer Jugend stören etwas die Gemüthsruhe der civilisirten Menschheit. Es fällt namentlich auf, daß die Erdstöße ihren Mittelpunke in dem sog. "schwarzen Lande" haben, wo die Widerstandsfähigkeit der Erdkruste gegen die im Innern wirkenden vulkanischen Kräfte durch Ausbeutung der Kohlenlager bedeutend verringert ist. Professor Philipps spricht in einem gelehrten Buche über die Ausbrüche. des Vesuvs die Ueberzeugung aus, daß die Erdkruste in der nächsten Zukunft heftige Kämpfe mit dem Centralfeuer bestehen werde, und daß die Erdbeben des vorigen Jahres schwerlich auf die bekannten vulkanischen Gegenden der alten und neuen Welt beschränkt bleiben werden.
- Die chinesische Igname oder Chinaknolle ist in dem diesjährigen Catalog der Samenhandlung Ernst Benary in Erfurt aufgenommen; 100 kleine runde Knollen kosten 1 1/2 Thlr., 12 St. 8 Sgr.
- Die Trichinen verfolgen ihre Verächter mit furchtbarer Rachsucht. Drei Fleischern in Königsberg, die ein Stück trichinöses Schweinefleisch herausfordernd verzehrten, setzten sie nach acht Tagen furchtbar zu und warfen sie wochenlang aufs Krankenbett.
- Ueber die Zündstreichhölzchen macht O. Ule in der von ihm und K. Müller redigirten "Natur" folgende Mittheilung: "Man hat berechnet, daß in Frankreich 6, in England 8, in Belgien 9 Streichzündhölzer pro Kopf und Tag verbraucht werden, und in dem rauchenden Deutschland dürfte die Zahl leicht noch größer sein. Nehmen wir indeß nur die kleinste Zahl als Durchschnitt an, so erhalten wir doch für ganz Europa einen täglichen Verbrauch von 2 Milliarden, und diese repräsentiren mindestens 400,000 Pfd. Der jährliche Verbrauch würde also etwa 145 Mill. Pfd. Holz betragen. Von den leichten Holzarten (Espe und Pappel), die dazu verwendet werden, wiegt der Cubikfuß nicht mehr als 15 Pfd. Demnach würden in Europa allein jährlich gegen 10 Mill. Cubikfuß oder 90,000 Klaftern Holz in den so wenig geachteten Zündhölzern vernichtet werden. Rechnen wir dazu den Verbrauch an Phosphor, der ungefähr 420,000 Pfd. jährlich beträgt,

[ => Original lesen: 1869 Nr. 29 Seite 2]

und den Lohn der Arbeiter, deren Zahl man auf 30,000 schätzt, so ergibt sich ein Gesammtwerth der jährlichen Zündhölzchenfabrikation in Europa von mindestens 65 Mill. Thlrn.


Ein Verbrecher.
(Erzählung von Friedrich Friedrich.)
(Fortsetzung.)

[ => Original lesen: 1869 Nr. 29 Seite 3]

Ein Verbrecher.
(Erzählung von Friedrich Friedrich.)
(Fortsetzung.)


Anzeigen.

Am Montag den 12. d. Mts. April, von Morgens 9 Uhr an, soll im Hause der Ackerbürgerwittwe Boye in Schönberg öffentlich meistbietend gegen gleich baare Zahlung verkauft werden, als:

1 Sopha mit Krollhaaren, 1 Sophatisch, 1 Ecktisch, 1 großer runder Tisch, mehrere Tische, Waschtische, Bettstellen, Stühle, Fliegenschrank, 1 amerikanische Uhr, Spiegel, 1 Fischketscher, 9 Ellen wollen Zeug, 1 Küchenschrank, Kesseln, 1 Stuhlwagen, 1 Bauwagen und verschiedene Sachen mehr.

Schönberg, den 5. April 1869.
Seegert, Landreiter.


Statt besonderer Meldung.
Heute wurde meine liebe Frau, Emilie geb. Rusch, von einem gesunden Knaben glücklich entbunden, was ich Freunden und Bekannten hierdurch ergebenst, anzeige.
Schönbeck, den 4. April 1869.
Gustav Drevs.


An meine Geschäftsfreunde.
Um den in jüngster Zeit so häufig bei mir geschehenen Anfragen zu begegnen, zu deren einzelnen Beantwortung ich weder Lust noch Zeit habe, erkläre ich hiemit ein für allemal, daß ich keine Capitalien höher als gegen 4 % Zinsen annehme und auch wie bisher bereit bin, Jedem, der genügende Sicherheit in hiesigen Grundstücken bieten kann, so lange es mir irgend möglich, Gelder zu 4 % anzuschaffen. Bankgeschäfte, die auf kürzere Fristen berechnet, und daher höheren Diskont bedingen, sind selbstverständlich davon ausgeschlossen.
Da ich die Länder für die glücklichsten halte, wo ein niedriger Zinsfuß besteht, so kann ich in dem künstlichen Hinaufschrauben des Zinsfußes auf 5 % u. s. w. nur ein Mittel erblicken, hier wo Bauten und Miethen so schon hoch und theuer genug sind, den gänzlichen Ruin vieler Stadtbewohner herbeizuführen, und selbst manchem verschuldeten Hauswirth dürfte das Zahlen so hoher Zinsen verderblich werden.
Ist nun auch allerdings das Geld eine Waare, deren Werth steigt und fällt, so kann ich aus obigen Gründen doch nicht anders verfahren, und hoffe, daß Jeder, der Mitgefühl für seine Nebenmenschen hat, meine Handlungsweise nur billigen werde.
Schönberg im April 1869.
J. P. Bade.


Gegen solche bankmäßige Sicherheit, die auch für Kindergelder genügt, kann ich jederzeit Kapitalien zu 5 Prozent jährlicher Zinsen unterbringen.
Bis jetzt hat sich nur Gelegenheit gefunden, diese mir anvertrauten Gelder in mit Hypothekenbüchern versehenen Grundstücken , namentlich der Stadt Schwerin, zu belegen, wo die Eigenthümer nachweisen, daß sie in einer soliden Brandkasse, namentlich in der für alle mecklenburgischen Städte, versichert sind, und ferner nachweisen, daß das gesuchte Geld - mitunter schon zur ersten Hypothek - stets aber unter der Hälfte des Versicherungswerthes eingetragen wird. Die Besitzer können freilich unter diesen Bedingungen auch von der Bank und aus der Sparkasse Geld erhalten, ziehen es aber vor, weil sie dort noch höhere Zinsen geben müssen, von Privatleuten anzuleihen.
Es scheint hier auffallend wenig bekannt zu sein, daß 5 % jetzt der ganz gewöhnliche Zinsfuß selbst für die sichersten Hypotheken in großen Städten ist, und daß daher, wer hier kaufen und bauen und dazu oder sonst fremdes Geld gebrauchen muß, wohlthut, diesen Preis des Geldes in Berechnung zu ziehen und hauptsächlich ein Hypothekenbuch niederzulegen. Für mich aber liegt gar keine Veranlassung vor, diesen Werth des Geldes verheimlichen zu helfen, oder für unsere Capitalisten nicht nutzbar zu machen. Wenn nun dennoch Privatleute bei der Schweriner Bank ihr Geld zu 4 % und bei der dortigen Sparkasse gar zu 3 5/8 % unterbringen mögen, so steht dies in ihrem eigenen Belieben ; - wenn aber Vormünder mit den ihnen anvertrauten Kindergeldern lieber der Sparkasse etc. den Verdienst gönnen, als nach so unbedingt sichern Hypotheken sich umzusehen, so möchten sie doch leicht von ihren Curanden später befragt werden, ob sie nicht fünf zählen können.
Zum Johannistermin werden übrigens auch in einem bekannten schönenmecklenburgischen Rittergute 4000 Taler (Mecklenburg) zu bankmäßiger Sicherheit in einer oder in getrennten Summen, natürlich zu 5 % jährlicher Zinsen gesucht.
Schönberg, den 8. April 1869.
Kindler, Advokat.


Ein Quantum Dänischen und Rügenschen Saat=Hafer in schöner Qualität zu billig gestellten Preisen.
F. J. Clasen.
Dassow, den 8. April 1869.


[ => Original lesen: 1869 Nr. 29 Seite 4]

Den geehrten Herrschaften der Stadt und des Landes erlaube ich mir, zur bevorstehenden Sommersaison mein reichhaltiges Proben=Sortiment aller erdenklichen Manufacturwaaren zur gefälligen Auswahl angelegentlichst zu empfehlen, von denen ich theils ganze Stücke vorräthig halte. Aus diesem Proben=Sortiment führe ich die nachfolgenden als besonders preiswürdig an:

Schwarze Seidenzeuge a Elle 38 bis 40 ßl.
Kleiderstoffe in allen Farben a Elle 7 bis 34 ßl.
Rein wollenes Kleiderzeug a Elle 20 ßl.
Zu jedem Stoffe passende Knöpfe sind gleichfalls vorräthig.
Kattun in allen Farben von 4 ßl. bis 8 ßl.
Pique=Kleiderzeug a Elle 9 ßl.
Mired Lüstre von 5 ßl. bis 12 ßl.
Schwarzen Orleans von 8 bis 18 ßl.
Gedrucktes Kleiderzeug in allen Farben a Elle 5 bis 10 ßl.
Jaconnetts in allen Farben a Elle 4 bis 11 ßl.
Schwarzen Russel zu Kleidern und Jacken a Elle von 20 bis 32 ßl.
Wollen Atlas=Kleiderzeug a Elle 22 bis 40 ßl.
Baumwollen Bettüberzüge a Elle 5 1/2 bis 8 ßl.
Baumwollen Schürzenzeug a Elle 5 1/2 bis 12 ßl.
Biber in allerlei prachtvollen Farben a Elle 7 ßl.
Schwarzer, hellgrüner und dunkelgrüner Sammet a Elle 14 bis 28 ßl.
Moirée in allerlei Farben zu Damenröcken a Elle 11 bis 25 ßl.
Gelben Stouts a Elle 4 1/2 bis 8 ßl.
Schwarzen Crêpe und Cachemir a Elle 14 bis 24 ßl.
Weißen Parchent a Elle 6 bis 9 ßl.
Corsett=Drell a Elle 18 ßl.
Neglige=Drell a Elle 8 bis 11 ßl.
Weißen Piquée a Elle 8 bis 16 ßl.
Weiß Halblein a Elle 6 bis 10 ßl.
weißen Shirting a Elle 4 bis 11 ßl.
Zeug zu Oberbetten a Elle 14 bis 22 ßl.
Bett=Stouts a Elle 10 ßl.
Flanell in allen Farben von 16 bis 24 ßl.
Wollen Zeug zu Unterröcken und Unterjacken a Elle 20 bis 30 ßl.
Unterbetten= und Matratzen=Drell a Elle 9 bis 36 ßl.
Grau und schwarz Taillenfutter a Elle 5 bis 7 ßl.
Blau und grün Haartuch a Elle 7 bis 10 ßl.
Leinen Hosen=Drell a Elle 9 bis 34 ßl.
Sehr schöne schwarze Tuche, 9/4 breit, a Elle 44 ßl. bis 2 Thlr. 40 ßl.
Gekeperten Buckskin in allerlei prachtvollen Farben, sehr schön, 9/4 breit, a Elle 2 Thlr. bis 2 Thlr. 40 ßl.
Schwarzen Buckskin und Tricot zu Hosen, 9/4 breit, a Elle von 1 Thlr. 32 ßl. bis 2 Thlr. 32 ßl.
Sommer=Hosenzeug in allerlei Farben a Elle 8 bis 12 ßl.
Sommer=Buckskin zu Hosen und Röcken a Elle 24 ßl.
Doppelten Casinett, 9/8 breit, zu Röcken und Hosen in allerlei Farben a Elle 16 bis 18 ßl.
Sehr schönen Buckskin in allerlei Farben, 9/4 breit, a Elle 1 Thlr. 8 ßl. bis 1 Thlr. 32 ßl.
Starkes englisches Leder in allerlei Farben a Elle 24 bis 32 ßl.
Manchester=Sammet zu Hosen a Elle 32 ßl.

Ferner erhalte ich in ca. 14 Tagen aus Leipzig eine weitere Zusendung von ca. 2000 Probeabschnitten von verschiedenen Manufacturwaaren, worunter auch Seidenzeuge (schwarze und couleurte).
Alle Preise sind auf das Billigste in Mecklb. Crt. berechnet, und werden die Waaren den geehrten Bestellern ohne weitere Kosten an Porto etc. von mir frei ins Haus geliefert.
Zugleich empfehle ich mich zur Anfertigung aller Damenkleidungsstücke, die unter Garantie modern und gut gearbeitet abgeliefert werden. Meine fertigen Kindergarderobestücke halte ich zugleich angelegentlichst empfohlen.
Schließlich bemerke ich noch, daß die Proben in großen Abschnitten vorhanden, damit man Muster und Farbe hinreichend beurtheilen kann.
Hochachtungsvoll
Wilhelmine Präfke,
wohnhaft beim Bäckermeister Vielhack in der Sabowerstraße.


Am Freitag Abend ist von der Sabowerstraße bis zur Kirche eine Cigarrentasche mit Notizbuch verloren worden. Der ehrliche Finder wird gebeten, dieselbe gegen eine Belohnung in der Exped. d. Bl. abzugeben.


Nordamerikan. Lloyd.
Directe Passagier=Dampfschifffahrt zwischen Kopenhagen und New-York mit den großen prachtvoll eingerichteten amerikanischen Dampfschiffen.
Abgangstage:
Ariel den 15. April, ferner den 15. und 30. jeden Monats.
Northern Light den 30. April, ferner den 15. und 30. jeden Monats.
Ocean Queen den 15. Mai, ferner den 15. und 30. jeden Monats.
Passagierpreis:
1. Kajüte 200 Rd. Rm.
2. do. 130 Rd. Rm.
Zwischendeck 70 Rd. Rm.
Kinder bis 12 Jahren bezahlen die halbe Passage, Säuglinge 4 Rd.
Im Passagepreis ist inbegriffen vollständige und reichliche Kost von Kopenhagen bis New=York, ärztliche Hülfe und Medicin im Krankheitszufall.
Kajütspassagiere haben 20 Cubikfuß und Zwischendeckspassagiere 10 Cubikfuß Fracht frei.
Jedem Schiff wird ein von der Compagnie bezahlter Dollmetscher und Condukteur beigegeben.
Passagiere müssen sich in Kopenhagen 48 Stunden vor der bestimmten Abgangszeit einfinden.
Die Fracht von Kopenhagen ist Pfd. Strl. 1. 10 pr. Ton mit 15 % Primage.
Hinsichtlich der Fracht beliebe man sich an C. K. Hansen in Kopenhagen zu wenden.
Ueber Passage ertheilt das Nähere auf mündliche oder schriftliche Anfragen N. P. Frederiksen, autor. Agent, St. Anna Plads 24, Kopenhagen.
NB. Die Schiffe sind den Ansprüchen und Bedingungen, welche vor deren Abgang vom Justizministerium zugestellt werden, unterworfen, in Folge des Auswanderungsgesetzes § 3.
Für die Direction:
Dührssen & Lübbers.


(Hiezu eine Beilage.)


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1869 Nr. 29 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 29 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 9. April 1869.


Arco Am zweiten Ostertage ist mir ein gelbbrauner Hund mit weißer Schwanzspitze und weißer Brust, auf den Namen "Phylar" hörend, entlaufen. Wer mir denselben wiederbringt oder genaue Auskunft über ihn geben kann, erhält eine Belohnung beim
Schulzen Kähler=Kl. Siemz.


Mit Stockrosen (Malven) empfiehlt sich jetzt und Georginen zur Pfanzzeit L. Bohn.
Demern, den 5. April 1869.


Meinen geehrten Kunden ergebenst zur Nachricht, daß ich von nun an in der Marienstraße im Hause des Hrn. Sattlermeisters Bockwoldt wohne, und bitte ich dieselben, mich auch in meiner neuen Wohnung mit ihren werthen Aufträgen zu beehren.
Zugleich mache ich bekannt, daß ich ältere abgetragene Kleider zu den annehmbarsten Preisen ankaufe.
Schönberg, den 7. April 1869.
Schneidermeister Krüger.


  Siegel

Die internationale Jury der letzten Weltausstellung zu Paris ertheilte der Firma Franz Stollwercks & Söhne in Köln für ausgezeichnete Qualität ihrer Dampf=Chocoladen die Preis=Medaille. Von den gangbarsten Sorten dieser rühmlichst bekannten Waare befinden sich Lager in Schönberg bei F. eitmann; in Grevismühlen bei Wilh. Hagen, und in Rehna bei H. Schreiber.


Diejenigen, welche in der bevorstehenden Frühjahrsbleiche Leinen bei mir bleichen lassen wollen, ersuche ich, dasselbe bis zum 15. April beim Herrn Gastwirth Fick in Schönberg niederlegen zu wollen, an welchem Tage ich dasselbe dort persönlich abholen werde. Ich bemerke noch, daß das Leinen mit reiner buchen Asche gebükt wird.
Domhof bei Ratzeburg, den 5. April 1869.
J. C. Wihe, Bleicher.


Haus Ein zu Neu=Vorwerk bei Dassow belegenes, massiv erbautes einstöckiges Wohnhaus, welches ca. 50 Thlr. Miethe einträgt, soll Umstände halber unter der Hand preiswürdig verkauft werden bei mäßiger Anzahlung.
Näheres zu erfragen bei H. F. Wigger in Dassow.


Ein hieselbst belegenes Wohnhaus nebst Stallgebäude und Garten habe zum Verkaufe nachzuweisen. Forderung: 1200 Taler (Mecklenburg), Anzahlung nach Uebereinkunft.
Eine in Mecklenburg=Schwerin belegene Erbpachtstelle von 2 1/2 Last schönem Weizenboden soll sammt completem Inventar preiswürdig unter der Hand verkauft werden. Forderung: 14,000 Taler (Mecklenburg).
Näheres bei
H. F. Wigger in Dassow.


Wenn in neuester Zeit in meinem Hinterhofe, sowohl unmittelbar hinter meinem Garten als unten am Teiche Schleichsteige, insbesonders nach dem früher Threms'schen Acker, angelegt sind, so sehe ich mich genöthigt, hiemit alles Gehen und Karren bei Strafe gerichtlicher Anzeige ernsthaft zu verbieten.
Schönberg, den 6. April 1869.
C. Maaß, Wittwe, Kaufmann.


Mein Lager von Tapeten und Borden, sowie von Rouleaux in vielen geschmackvollen Mustern empfehle ich dem geehrten Publikum zur Abnahme bestens.
Maler Wolgast.


W. Kolls, Juwelen-, Gold- u. Silber-Waaren-Handlung Lübeck, Sandstrasse 1006.
Bestellungen werden billig und prompt ausgeführt.


Wohnungsveränderung.
Allen meinen geehrten Kunden die ergebene Anzeige, daß ich nicht mehr in der Siemzerstraße im Lenschow'schen Hause, sondern bei dem Bäckermeister Pöhls in der Lübecker Straße neben dem Kaufmann Herrn Schweigmann wohne.
C. Ollmann, Schlossermeister.
Schönberg, den 1. April.


Wohnungsveränderung.
Von heute an wohne ich nicht mehr in der Marienstraße Nr. 39, sondern in der Lübeckerstraße im Zölker'schen Hause Nr. 188.
Ernst Wolgast, Korbmacher.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.

Geboren: 28. März. Dem Arbeitsm. Beck vor Schönberg eine Tochter - 2. April. Dem Schneidermeister F. Otto hieselbst eine Tochter. - 3. April. Ein unehelicher Sohn hieselbst. - 7. April. Dem Hauswirth Riekhoff zu Bechelsdorf Zwillinge (ein Sohn und eine Tochter). - Dem Arbeitsm. Freitag zu Kl. Siemz eine Tochter.

Gestorben: 28. März. Hans Joachim Dierk aus Carlow, unverheir. Knecht zu Törpt, 38 J. 7 M. alt. - 4. April. Wilhelmine E. M. Lenschow, Arbeitsm.=Tochter vor Schönberg, 7 J. 7 M. alt.

Copulirt: 30. März. Bernhard Carl Heinrich Drevs, Domänen=Pächter zu Golm, und Helene Elisabet Caroline Grapow hieselbst. - 2. April. Joachim Heinrich Freitag, Hauswirth zu Kl. Siemz, und Engel Catharina Lüttjohann zu Gr. Rünz. - Peter Heinrich Lüttjohann, Hauswirth zu Gr. Rünz und Catharina Maria Freitag zu Kl. Siemz.

Proclamirt: Gottfried Carl Jacob Siems, Schustermeister zu Dömnitz, und Maria Elisabet Magdalena Wienke hieselbst.

Sonntag den 11. April.
Früh=Kirche: Pastor Kämpffer.
Vormittags=Kirche: Pastor Fischer.
Amtswoche: Pastor Fischer.


Meteorologische Beobachtungen.
April
1869.
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
6.
7.
8.
39.30
36.41
38.20
3.8
4.8
4.0
9.8
8.4
6.5
WSW
SSW
N
1
2
0
trübe.
wolkig.
-

Am 7. 5 Cubikz. Regen auf 1 []'.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. d. Pf.15 - 15 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Holst. d. Pf.16 - 16 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Hasen d. St.32 - 40 Schilling (Mecklenburg),
Hühner d. St.14 - 18 Schilling (Mecklenburg),
Küken d. St.6 - 7 Schilling (Mecklenburg),
Tauben d. St.4 - 6 Schilling (Mecklenburg),
Spickgans d. St.26 - 30 Schilling (Mecklenburg),
Flickgans d. St.20 - 24 Schilling (Mecklenburg),
Schinken d. Pf.9 - 10 Schilling (Mecklenburg),
Schweinskopf d. Pf.5 1/2 - 6 Schilling (Mecklenburg),
Wurst d. Pf.9 - 10 Schilling (Mecklenburg),
Eier 7 St.4 Schilling (Mecklenburg),
Kartoffeln d. Faß.6 Schilling (Mecklenburg).


Getreide=Preise in Lübeck.
(pro Sack in Lüb. Crt.)
Weizen18 1/2 - 19Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Roggen15 - 15Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Gerste15 - 15Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Hafer12 - 12Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Erbsen15 - 17Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Wicken16 - 18Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen14 - 15Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rapssaat-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübsen-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleinsaat20 - 20Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
 
WeizenmehlNr.0: 24Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg),
Nr.1: 22Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg),
Nr.2: 16Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg),
pr. 200 Pfund Netto zum Consum.


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