[ => Original lesen: 1869 Nr. 28 Seite 1] Mit der heutigen Nummer wird Nr. 8 und 9 des Bundesgesetzblattes versandt.
- Neustrelitz den 27. März. Se. Königliche Hoheit der Großherzog haben nach der Beförderung des Rectors Friedrich Groth zu Schönberg in ein Pfarramt den Lehrer Carl Wesemann daselbst wiederum zum Rector und ersten Lehrer an der Mädchenschule in Schönberg, auch den Schulamts=Candidaten Wilhelm Saltzmann aus Emmerich zum dritten Lehrer an der Real= und Bürgerschule in Schönberg von Ostern c. ab zu ernennen geruhet.
- Neustrelitz, den 1. April. Se. Königliche Hoheit der Großherzog haben den Candidaten der Theologie Robert Stoehr aus Peitz zum vierten Lehrer an der Real= und Bürgerschule in Schönberg von Ostern c. ab zu ernennen geruht.
- Schönberg. Se. Excellenz der Großherzoglich Mecklenburg Strelitzische Staatsminister Freiherr von Hammerstein ist seit Freitag in Schönberg anwesend. Derselbe hat in diesen Tagen mit Hauswirthen des Fürstenthums, wie auch mit dem Magistrat und einigen Bürgern der Stadt Schönberg über die Grundzüge einer, dem Fürstenthum Ratzeburg zu gebenden Verfassung conferirt. Se. Excellenz wird, wie es heißt, am Mittwoch den 7. d. M. von hier wieder abreisen.
Anzeigen.
Vorladung.
Auf Instanz eines Gläubigers soll die Büdnerei der Ehefrau des Büdners Gode zu Duvennest, geb. Elisabeth Oldenburg zwangsweise versteigert werden. Es wird demgemäß ein Verkaufstermin auf Donnerstag, den 27. Mai d. J., Vormittags 11 Uhr, und ein Ueberbotstermin auf Donnerstag den 24. Juni d. J., Vormittags 11 Uhr, hiedurch angesetzt, wozu Kaufliebhaber sich auf hiesiger Gerichtsstube einfinden wollen.
Die Verkaufsbedingungen sollen im Verkaufstermin endlich regulirt werden und steht es der Schuldnerin, verehel. Gode, sowie deren an dem zu veräußernden Grundstück berechtigten Gläubigern frei, sich dabei zu betheiligen. Der Entwurf kann 14 Tage vor dem Termin auf der Gerichtsregistratur eingesehen werden und wird auf Verlangen Abschrift der Verkaufsbedingungen gegen die Gebühr ertheilt. Die Besichtigung der Büdnerei, zu der übrigens ca. 150 []Rth. Gartenland gehört, steht Kaufliebhabern jederzeit nach voraufgegangener Meldung bei der verehel. Gode frei.
Gleichzeitig wird auf Donnerstag den 27. Mai d. J., Vormittags 10 Uhr, Termin zur Anmeldung aller dinglichen Ansprüche an die Gode'sche Büdnerei, zur Vorlegung der Originalien und sonstigen schriftlichen Beweismittel, sowie zur etwanigen Prioritäts=Ausführung anberaumt, und werden dazu alle Berechtigten, unter dem Nachtheile der Abweisung und des Ausschlusses, hiemittelst vorgeladen.
Schönberg, den 4. März 1869.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
(L. S.) A. Dufft.
Auf Antrag Dris. W. Brehmer für den Tischlermeister Johann Jochim Boldt hieselbst wird hiedurch zur öffentlichen Kunde gebracht, daß das dem Hans Jochim Dittmer am Stadtbuche geschriebene Haus sub Nro. 262 in der Glockengießerstraße durch Erbtheilung nach Inhalt einer Notariatsacte vom 21. Juli 1830 an seine Wittwe Engel Elsabe geb. Seiffert gefallen und von dieser angeblich durch Kauf an ihren zweiten Ehemann, den Tischlermeister Johann Jochim Bolte oder Boldt übergegangen ist, daß die Umschrift des gedachten Hauses auf den letzteren bislang nicht geschehen ist, von dem Imploranten aber jetzt beabsichtigt wird und werden dem entsprechend alle diejenigen, welche sich berechtigt erachten, dieser Umschrift zu widersprechen, aufgefordert und schuldig erkannt, binnen doppelter sächsischer Frist, also spätestens am 3. Juni d. Js. ihr Widerspruchsrecht dem hiesigen Stadt= und Landgerichte unter nach dem Rechtsnachtheile zu verfolgen, daß sie widrigenfalls mit ihren Ansprüchen ausgeschlossen und das gedachte Haus auf den Imploranten am Stadtbuche umgeschrieben werden soll.
Lübeck, den 5. März 1869.
Das Stadt= und Landgericht
Zur Beglaubigung Funk, Dr., Act.
Concurs-Proclam.
Mittelst Proclams vom heutigen Tage sind alle Diejenigen, welche Forderungen oder Ansprüche irgend einer Art an den in Concurs gerathenen hiesigen Bürger und Töpfermeister Adolph Langhans zu haben glauben, zur Anmeldung und Bescheinigung derselben auf Freitag den 16. k. Mts. zu Rathhause hieselbst verobladet, unter Androhung der mit Ablauf des Termins eintretenden Präclusion.
Ratzeburg, den 2. März 1869.
Königlich Herzoglicher Stadthauptmann, Bürgermeister und Rath.
In fidem:
(L. S.) Richter, Stadtsecretär.
Verkaufs=Anzeigen.
Am Montag den 12. d. Mts. April, von Morgens 9 Uhr an, soll im Hause der Ackerbürgerwittwe Boye in Schönberg öffentlich meistbietend gegen gleich baare Zahlung verkauft werden, als:
1 Sopha mit Krollhaaren, 1 Sophatisch, 1 Ecktisch, 1 großer runder Tisch, mehrere Tische, Waschtische, Bettstellen, Stühle, Fliegenschrank, 1 amerikanische Uhr, Spiegel, 1 Fischketscher, 9 Ellen wollen Zeug, 1 Küchenschrank, Kesseln, 1 Stuhlwagen, 1 Bauwagen und verschiedene Sachen mehr.
Schönberg, den 5. April 1869.
Seegert, Landreiter.
[ => Original lesen: 1869 Nr. 28 Seite 2]Vermischte Anzeigen.
Von nun an wieder dazu fähig, allen Anforderungen meines Geschäfts vollständig genügen zu können, bitte ich meine Gönner und Freunde, mir ihr früher bewiesenes Vertrauen auch für die Zukunft wieder zuwenden zu wollen.
Rehna, den 25. März 1869.
O. Köhler, Tierarzt.
An meine Geschäftsfreunde.
Um den in jüngster Zeit so häufig bei mir geschehenen Anfragen zu begegnen, zu deren einzelnen Beantwortung ich weder Lust noch Zeit habe, erkläre ich hiemit ein für allemal, daß ich keine Capitalien höher als gegen 4 % Zinsen annehme und auch wie bisher bereit bin, Jedem, der genügende Sicherheit in hiesigen Grundstücken bieten kann, so lange es mir irgend möglich, Gelder zu 4 % anzuschaffen. Bankgeschäfte, die auf kürzere Fristen berechnet, und daher höheren Diskont bedingen, sind selbstverständlich davon ausgeschlossen.
Da ich die Länder für die glücklichsten halte, wo ein niedriger Zinsfuß besteht, so kann ich in dem künstlichen Hinaufschrauben des Zinsfußes auf 5 % u. s. w. nur ein Mittel erblicken, hier wo Bauten und Miethen so schon hoch und theuer genug sind, den gänzlichen Ruin vieler Stadtbewohner herbeizuführen, und selbst manchem verschuldeten Hauswirth dürfte das Zahlen so hoher Zinsen verderblich werden.
Ist nun auch allerdings das Geld eine Waare, deren Werth steigt und fällt, so kann ich aus obigen Gründen doch nicht anders verfahren, und hoffe, daß Jeder, der Mitgefühl für seine Nebenmenschen hat, meine Handlungsweise nur billigen werde.
Schönberg im April 1869.
J. P. Bade.
Geschäfts=Eröffnung.
Heinrich Behrens, Dach= und Schieferdecker, empfiehlt sich dem geehrten hiesigen und auswärtigen Publikum zum Anfertigen von Schiefer=, Pappe= und Asphaltdächern, sowie Reparaturen unter Garantie bei schneller Bedienung und billigstem Preise.
Auch übernehme ich das frische Theeren von Pappdächern.
Schiefer, Asphalt, Dachpappe und Theer sind stets bei mir auf Lager vorräthig.
Meine Wohnung ist in der Sabowerstraße bei Hrn. Eckmann.
Schwedische Knechte und Mädchen besorgt zum 1. Mai
Heinr. Frentz=Grevesmühlen.
2 Cand. theol., 3 Erzieherinnen, 1 Bonne, werden sogleich gesucht; empfohlen 4 Wirthschafter, erfahrene Inspectoren, Meierinnen durch
Heinr. Frentz=Grevesmühlen.
R. Reimann's Eis-Pomade, anerkannt berühmtes Mittel zum Kräuseln der Haare und Beförderung des Haar- und Bartwuchses. Nur ächt in der Niederlage bei Herrn Joh. Heinr. Ruesch in Lübeck.
Bandwurm=Leidenden,
selbst solchen, welche bereits vergeblich medicinische Kuren gebrauchten, wird unter Garantie leichte und gefahrlose Heilung in 2-3 Stunden durch die Adresse L. Dr. 30 poste restante Detmold, Westfalen. Prospect und Zeugnisse gratis.
H. L. Haukohl empfiehlt sein Colonial-Waaren-Geschäft en gros und en detail.
Lübeck, Sandstrasse 1003
Die Mecklenburgische Lebensversicherungs= und Spar=Bank in Schwerin schließt Lebensversicherungen, Leibrenteversicherungen, Kapital=Einlage=, Darlehns= und alle sonstigen Geld=, Inkasso= und Commissions=Geschäfte durch die unterzeichnete Agentur zu den vortheilhaftesten Bedingungen ab. Die Geschäfts=Prospekte (Nr. I. für Lebensversicherungen, Nr. II. für Leibrentenversicherungen, Nr. III. für Spar=Bank=Geschäfte) sind bei derselben unentgeltlich zu entnehmen und wird jede gewünschte nähere Auskunft bereitwilligst ertheilt. Die von der Gesellschaft an die Lebensversicherten zur Vertheilung disponirten mittleren Dividenden betragen für die drei letzten Jahre resp. 36, 36 und 32 Procent der eingezahlten Prämie.
Agentur Schönberg.
J. P. Bade.
Ausverkauf von gußeisernen Kochgeschirren und Grapen zu heruntergesetzten Preisen.
Schönberg.
C. J. W. Burmeister.
Wohnungsveränderung.
Von heute an wohne ich nicht mehr in der Marienstraße Nr. 39, sondern in der Lübeckerstraße im Zölker'schen Hause Nr. 188.
Ernst Wolgast, Korbmacher.
Wohnungsveränderung.
Meinen werthen Kunden zeige hierdurch an, daß ich jetzt nicht mehr bei der Krämerwittwe Maaß, sondern beim Hrn. Uhrmacher Hagemeister wohne.
Schönberg.
Heibey, Schuhmacher.
Mein Lager von Tapeten und Borden, sowie von Rouleaux in vielen geschmackvollen Mustern empfehle ich dem geehrten Publikum zur Abnahme bestens.
Maler Wolgast.
Ansbacher, Freiburger, Mailänder und sonstige Original=Staats=Prämien=Loose sind stets vortheilhaft von uns zu beziehen und überall zu spielen erlaubt.
Man biete dem Glücke die Hand!
250,000 als höchsten Gewinn bietet die Neueste große Staats=Prämien=Verloosung, welche von der hoh. Regierung genehmigt und garantirt ist. Unter 22,400 Gewinnen, welche in wenigen Monaten zur sichern Entscheidung kommen, befinden sich Haupttreffer von 250,000, 150,000, 100,000, 50,000, 30,000, 25,000, 20,000, 15,000, 12,000, 10,000, 8000, 6000, 5000, 4000, 3000, 105 mal 2000, 156 mal 1000, 206 mal 500, 300, 200 etc.
Jedermann erhält von uns die Original=Staats=Loose selbst in Händen. (Nicht mit den verbotenen Promessen zu vergleichen.) Für Auszahlung der Gewinne leistet der Staat die beste Garantie und versenden wir solche pünktlichst nach allen Gegenden.
Schon am 14. kommenden Monats findet die nächste Gewinnziehung statt.
1 ganzes Original=Staats=Loos kostet Thlr. 2. -
1 halbes oder 2/4 Original=Staats=Loos kostet Thlr. 1. -
gegen Einsendung oder Nachnahme des Betrags.
Wir führen alle Aufträge sofort mit der größten Aufmerksamkeit aus, legen die erforderlichen Pläne bei und ertheilen jegliche Auskunft gratis.
Nach stattgefundener Ziehung erhält jeder Theilnehmer von uns unaufgefordert die amtliche Liste und Gewinne werden prompt überschickt.
Man beliebe sich daher baldigst direct zu wenden an S. Steindecker & Comp. Bank= & Wechsel=Geschäft in Hamburg.
[ => Original lesen: 1869 Nr. 28 Seite 3]Tödtliche Hustenkrankheiten bei Kindern
kommen deshalb leider so oft vor, weil der Husten im Anfang zu wenig beachtet wird. Gewissenhafte Eltern sollten doch bedenken, wie sehr leicht sich aus einem vernachlässigten einfachen Husten die gefährliche Lungenentzündung und Bräune sowie der qualvolle Keuchhusten entwickeln kann. Sobald ein Kind hüstelt, muß es daher unter allen Umständen bei reiner Luft ruhig in der warmen Stube gehalten werden. Es darf durchaus nicht ins Freie und muß im Warmem schlafen. Dabei gibt man dem Kinde jede 2-3 Stunden einen kleinen Theelöffel Schlesischen Fenchelhonig=Extract, am besten erwärmt ein. Derselbe ist kenntlich an Siegel, Etikette, Facsimile, sowie an der im Glase eingebrannten Firma von L. W. Egers in Breslau und allein echt zu haben
beim Buchbinder C. Sievers in Schönberg.
Nordamerikan. Lloyd.
Directe Passagier=Dampfschifffahrt zwischen Kopenhagen und New-York mit den großen prachtvoll eingerichteten amerikanischen Dampfschiffen.
Abgangstage:
Ariel den 15. April, ferner den 15. und 30. jeden Monats.
Northern Light den 30. April, ferner den 15. und 30. jeden Monats.
Ocean Queen den 15. Mai, ferner den 15. und 30. jeden Monats.
Passagierpreis:
1. Kajüte 200 Rd. Rm.
2. do. 130 Rd. Rm.
Zwischendeck 70 Rd. Rm.
Kinder bis 12 Jahren bezahlen die halbe Passage, Säuglinge 4 Rd.
Im Passagepreis ist inbegriffen vollständige und reichliche Kost von Kopenhagen bis New=York, ärztliche Hülfe und Medicin im Krankheitszufall.
Kajütspassagiere haben 20 Cubikfuß und Zwischendeckspassagiere 10 Cubikfuß Fracht frei.
Jedem Schiff wird ein von der Compagnie bezahlter Dollmetscher und Condukteur beigegeben.
Passagiere müssen sich in Kopenhagen 48 Stunden vor der bestimmten Abgangszeit einfinden.
Die Fracht von Kopenhagen ist Pfd. Strl. 1. 10 pr. Ton mit 15 % Primage.
Hinsichtlich der Fracht beliebe man sich an C. K. Hansen in Kopenhagen zu wenden.
Ueber Passage ertheilt das Nähere auf mündliche oder schriftliche Anfragen N. P. Frederiksen, autor. Agent, St. Anna Plads 24, Kopenhagen.
NB. Die Schiffe sind den Ansprüchen und Bedingungen, welche vor deren Abgang vom Justizministerium zugestellt werden, unterworfen, in Folge des Auswanderungsgesetzes § 3.
Für die Direction:
Dührssen & Lübbers.
Hauptpreis 250,000 Ziehung am 14. k. M.
Ausdrücklich bemerke, daß hier nur von den Staatsloosen die Rede ist, und Jederann die Original=Loose in Händen bekommt.
Nachdem das Spielen aller Anlehensloose gesetzlich überall gestattet ist, beehrt sich unterzeichnetes Handlungshaus zur Betheiligung der schon am 14. k. Mts. stattfindenden großen Gewinnziehung der neuesten von allerhöchster Regierung ausgegebenen Staatsloose höflichst einzuladen.
Jedes gezogene Loos muß unbedingt einen der entfallenden Gewinne von 250,000, 150,000, 100,000, 50,000, 30,000, 25,000, 2 mal 20,000, 2 mal 15,000 2 mal 12000, 11,000, 3 mal 10,000 2 mal 8000, 3 mal 6000, 5 mal 5000, 4000, 14 mal 3000, 105 mal 2000, 6 al 1500, 156 mal 1000 etc. etc. erlangen und dürfte überhaupt keine Staatslotterie gleiche Vortheile bieten als hier dem Einleger geboten sind.
Diese Original=Staatsloose à fl. 3 1/2 = 2 Thlr. (amtliche Pläne und Listen gratis) versendet hierzu gegen Einsendung, Posteinzahlung oder Nachnahme des Betrages das Bankgeschäft von
Gustav Schwarzschild,
Hamburg.
Zickelfelle kauft zu höchsten Preisen
Wilh. Heineke.
Rigaer Säe=Leinsaat empfiehlt bestens
A. Wigger.
Theerseife ist wieder vorräthig bei
J. F. Eckmann.
Heeden und flächsen Leinen kauft und zahlt die höchsten Preise
J. H. Sterly in Dassow.
[ => Original lesen: 1869 Nr. 28 Seite 4]Den geehrten Herrschaften der Stadt und des Landes erlaube ich mir, zur bevorstehenden Sommersaison mein reichhaltiges Proben=Sortiment aller erdenklichen Manufacturwaaren zur gefälligen Auswahl angelegentlichst zu empfehlen, von denen ich theils ganze Stücke vorräthig halte. Aus diesem Proben=Sortiment führe ich die nachfolgenden als besonders preiswürdig an:
Schwarze Seidenzeuge a Elle 38 bis 40 ßl.
Kleiderstoffe in allen Farben a Elle 7 bis 34 ßl.
Rein wollenes Kleiderzeug a Elle 20 ßl.
Zu jedem Stoffe passende Knöpfe sind gleichfalls vorräthig.
Kattun in allen Farben von 4 ßl. bis 8 ßl.
Pique=Kleiderzeug a Elle 9 ßl.
Mired Lüstre von 5 ßl. bis 12 ßl.
Schwarzen Orleans von 8 bis 18 ßl.
Gedrucktes Kleiderzeug in allen Farben a Elle 5 bis 10 ßl.
Jaconnetts in allen Farben a Elle 4 bis 11 ßl.
Schwarzen Russel zu Kleidern und Jacken a Elle von 20 bis 32 ßl.
Wollen Atlas=Kleiderzeug a Elle 22 bis 40 ßl.
Baumwollen Bettüberzüge a Elle 5 1/2 bis 8 ßl.
Baumwollen Schürzenzeug a Elle 5 1/2 bis 12 ßl.
Biber in allerlei prachtvollen Farben a Elle 7 ßl.
Schwarzer, hellgrüner und dunkelgrüner Sammet a Elle 14 bis 28 ßl.
Moirée in allerlei Farben zu Damenröcken a Elle 11 bis 25 ßl.
Gelben Stouts a Elle 4 1/2 bis 8 ßl.
Schwarzen Crêpe und Cachemir a Elle 14 bis 24 ßl.
Weißen Parchent a Elle 6 bis 9 ßl.
Corsett=Drell a Elle 18 ßl.
Neglige=Drell a Elle 8 bis 11 ßl.
Weißen Piquée a Elle 8 bis 16 ßl.
Weiß Halblein a Elle 6 bis 10 ßl.
weißen Shirting a Elle 4 bis 11 ßl.
Zeug zu Oberbetten a Elle 14 bis 22 ßl.
Bett=Stouts a Elle 10 ßl.
Flanell in allen Farben von 16 bis 24 ßl.
Wollen Zeug zu Unterröcken und Unterjacken a Elle 20 bis 30 ßl.
Unterbetten= und Matratzen=Drell a Elle 9 bis 36 ßl.
Grau und schwarz Taillenfutter a Elle 5 bis 7 ßl.
Blau und grün Haartuch a Elle 7 bis 10 ßl.
Leinen Hosen=Drell a Elle 9 bis 34 ßl.
Sehr schöne schwarze Tuche, 9/4 breit, a Elle 44 ßl. bis 2 Thlr. 40 ßl.
Gekeperten Buckskin in allerlei prachtvollen Farben, sehr schön, 9/4 breit, a Elle 2 Thlr. bis 2 Thlr. 40 ßl.
Schwarzen Buckskin und Tricot zu Hosen, 9/4 breit, a Elle von 1 Thlr. 32 ßl. bis 2 Thlr. 32 ßl.
Sommer=Hosenzeug in allerlei Farben a Elle 8 bis 12 ßl.
Sommer=Buckskin zu Hosen und Röcken a Elle 24 ßl.
Doppelten Casinett, 9/8 breit, zu Röcken und Hosen in allerlei Farben a Elle 16 bis 18 ßl.
Sehr schönen Buckskin in allerlei Farben, 9/4 breit, a Elle 1 Thlr. 8 ßl. bis 1 Thlr. 32 ßl.
Starkes englisches Leder in allerlei Farben a Elle 24 bis 32 ßl.
Manchester=Sammet zu Hosen a Elle 32 ßl.
Ferner erhalte ich in ca. 14 Tagen aus Leipzig eine weitere Zusendung von ca. 2000 Probeabschnitten von verschiedenen Manufacturwaaren, worunter auch Seidenzeuge (schwarze und couleurte).
Alle Preise sind auf das Billigste in Mecklb. Crt. berechnet, und werden die Waaren den geehrten Bestellern ohne weitere Kosten an Porto etc. von mir frei ins Haus geliefert.
Zugleich empfehle ich mich zur Anfertigung aller Damenkleidungsstücke, die unter Garantie modern und gut gearbeitet abgeliefert werden. Meine fertigen Kindergarderobestücke halte ich zugleich angelegentlichst empfohlen.
Schließlich bemerke ich noch, daß die Proben in großen Abschnitten vorhanden, damit man Muster und Farbe hinreichend beurtheilen kann.
Hochachtungsvoll
Wilhelmine Präfke,
wohnhaft beim Bäckermeister Vielhack in der Sabowerstraße.
Ich suche für Schönberg und Umgegend einen thätigen Agenten.
Friedrich Schwartz, Rostock.
General=Agentur der "Patria", Feuerversicherungs=Aktien=Gesellschaft zu Berlin.
Die glänzenden und langjährigen Erfolge der Stollwerk'schen Brust=Bonbons, welche nach Vorschrift des Professors der Medicin, Dr. Harleß, gefertigt sind, haben diesem Hausmittel, ungeachtet aller Anfechtungen von Feinden der raschen und sichern Selbsthülfe, einen Weltruf erworben. Bis heute steht dieses Fabrikat noch vollkommen unerreicht da und verdient allen Brustleidenden auf das Gewissenhafteste zu werden.
Wenn in neuester Zeit in meinem Hinterhofe, sowohl unmittelbar hinter meinem Garten als unten am Teiche Schleichsteige, insbesonders nach dem früher Threms'schen Acker, angelegt sind, so sehe ich mich genöthigt, hiemit alles Gehen und Karren bei Strafe gerichtlicher Anzeige ernsthaft zu verbieten.
Schönberg, den 6. April 1869.
C. Maaß, Wittwe, Kaufmann.
Am Freitag Abend ist von der Sabowerstraße bis zur Kirche eine Cigarrentasche mit Notizbuch verloren worden. Der ehrliche Finder wird gebeten, dieselbe gegen eine Belohnung in der Exped. d. Bl. abzugeben.
Zwischen Selmsdorf und Hohenmeile ist am Dienstag Abend den 30. März ein seidener Regenschirm verloren worden. Der ehrliche Finder wird gebeten, denselben gegen eine Belohnung abzugeben bei Weber Kloth in Schönberg.
Ein zu Neu=Vorwerk bei Dassow belegenes, massiv erbautes einstöckiges Wohnhaus, welches ca. 50 Thlr. Miethe einträgt, soll Umstände halber unter der Hand preiswürdig verkauft werden bei mäßiger Anzahlung.
Näheres zu erfragen bei H. F. Wigger in Dassow.
Ein hieselbst belegenes Wohnhaus nebst Stallgebäude und Garten habe zum Verkaufe nachzuweisen. Forderung: 1200 , Anzahlung nach Uebereinkunft.
Eine in Mecklenburg=Schwerin belegene Erbpachtstelle von 2 1/2 Last schönem Weizenboden soll sammt completem Inventar preiswürdig unter der Hand verkauft werden. Forderung: 14,000 .
Näheres bei H. F. Wigger in Dassow.
Wohnungsveränderung.
Allen meinen geehrten Kunden die ergebene Anzeige, daß ich nicht mehr in der Siemzerstraße im Lenschow'schen Hause, sondern bei dem Bäckermeister Pöhls in der Lübecker Straße neben dem Kaufmann Herrn Schweigmann wohne.
C. Ollmann, Schlossermeister.
Schönberg, den 1. April.
Meteorologische Beobachtungen. |
April 1869. |
Barometer |
|
Wärme |
|
Wind |
Stärke |
|
Paris. Lin. 300 + |
niedrigste °R. |
höchste °R. |
|
|
|
|
2. 3. 4. 5. |
35.35 32.61 31.75 38.05 |
1.2 1.7 3.0 2.8 |
9.9 9.9 12.4 8.2 |
NO SSW OSObr>WSW |
1 2 1 1 |
wolkig. - - - |
Markt=Preise in Lübeck. |
Butter, Meckl. d. Pf. | 15 1/2 - 16 , |
Holst. d. Pf. | 16 - 16 1/2 , |
Hasen d. St. | 32 - 40 , |
Hühner d. St. | 12 - 16 , |
Tauben d. St. | 4 - 6 , |
Spickgans d. St. | 24 - 32 , |
Flickgans d. St. | 20 - 24 , |
Schinken d. Pf. | 9 - 10 , |
Schweinskopf d. Pf. | 5 1/2 - 6 , |
Wurst d. Pf. | 10 , |
Eier 7 St. | 4 , |
Kartoffeln d. Faß. | 6 . |
Getreide=Preise in Lübeck. (pro Sack in Lüb. Crt.) |
Weizen | 18 1/2 - 19 | | - | |
Roggen | 15 - 15 | | 4 | |
Gerste | 14 - 15 | | 4 | |
Hafer | 12 - 12 | | 8 | |
Erbsen | 15 - 17 | | - | |
Wicken | 16 - 18 | | - | |
Buchweizen | 14 - 15 | | - | |
Winter=Rapssaat | - | | - | |
Winter=Rübsen | - | | - | |
Schlagleinsaat | 20 - 20 | | 8 | |
|
Weizenmehl | Nr.0: 24 | | 8 | , |
| Nr.1: 22 | | 8 | , |
| Nr.2: 16 | | 8 | , |
pr. 200 Netto zum Consum. |
(Hiezu eine Beilage.)
Herausgegeben unter Verantwortlichkeit von L. Bicker in Schönberg.
[ => Original lesen: 1869 Nr. 28 Seite 5]Beilage
zu Nr. 28 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 6. April 1869.
- Der wesentliche Inhalt des vom Ausschuß des Bundesraths zur Annahme empfohlenen Gesetzes über die Maischsteuer ist dahin zusammenzufassen, daß die Steuer um den dritten Theil erhöht und die Fabrikatsteuer in der Art eingeführt wird, daß jedem Brenner unter gewissen Bedingungen freigestellt wird, die Besteurung des Fabrikats zu wählen, die nach einer fallenden Scala so abgemessen ist, daß der Uebergang zu derselben nur allmählig erfolgen wird. Der Entwurf enthält mehrere Erleichterungen der Controlvorschriften, aber auch neue Strafvorschriften.
- Bei allen Infanterieregimentern der bayerischen Armee ist am letzten März ein Drittel der Präsenzstärke beurlaubt und damit jede Compagnie von 90 auf 60 Mann reducirt worden.
- In öffentlichen Blättern und selbst im Landtage werden Klagen laut, daß der bäuerliche Wohlstand in Bayern im sinken sei, die Vergantungen, Zwangsverkäufe von Häusern und Grundstücken mehrten sich auffällig, die Hypotheken= und Wechselbank in München biete Bauerngüter, die ihr wegen Zinsrückständen heimgefallen, gegen äußerst geringe Anzahlung öffentlich und sehr häufig aus. Die Entwerthung des Grund und Bodens nehme jährlich zu, weil die Capitalisten die Landwirthschaft nicht unterstützen und das ungarische Getreide die Preise der bayerischen Produkte drücke. Vor einem Jahrzehnt hätte sich's Niemand träumen lassen, daß man im reich gesegneten Lande Bayern ungarisches Mehl verbrauche, das mit dem Weizen des so fruchtbaren Tunkelbodens an der Donau concurrire.
- Seit dem Palmsonntag ist in Elberfeld eine Jesuitenmission in Thätigkeit. Große Schaaren von Katholiken und Protestanten kommen, um die Patres Rieva, Hund Zurstraßen predigen zu hören.
- In Madrid ist eine protestantische Kirche feierlich eingeweiht worden; 50 Personen nahmen das heilige Abendmahl. Der Gemeinderath gedenkt der Gemeinde ein Grundstück zum Bau einer zweiten Kirche zu schenken, jedenfalls ein schönes Beispiel der Toleranz, die im katholischen Spanien herrscht.
- Die schwarzen Punkte in jeder Gesellschaft waren die Herren in ihren schwarzen Fräcken. Das wird anders werden und aus Paris, wo man die schwarzen Fräcke und Punkte zuerst erfunden hat, kommt der Anfang der neuen Zeit. Schwarze Fräcke werden Leute von gutem Ton nur noch bei Trauerfeierlichkeiten tragen, auf Bällen aber, bei Hochzeiten und Kindtaufen nur noch gelbe, grüne und blaue Fräcke.
- Soeben hat die diesjährige Generalversammlung der Leipzig=Dresdener Eisenbahn stattgefunden, sie genehmigte 28 1/2 Prozent Dividende, ein finanzieller Sieg, welchen bis jetzt auch nicht eine einzige deutsche Bahn aufzuweisen hat.
- In Potsdam hat sich General v. Schöler, früher unter Friedrich Wilhelm IV. der einflußreiche Chef des Militärkabinets, erschossen. Einige Tage nachher erschoß sich auch ein Hauptmann v. B.
- Der bekannte Bogumil Goltz in Berlin fuhr eines Nachts spät nach Hause und gab dem Droschkenkutscher aus Versehen zwei Friedrichsd'or statt Viergroschenstücke. Der Kutscher machte sich von dem splendiden Trinkgeld einen lustigen Tag, wurde aber der Unterschlagung angeklagt und zu 3 Wochen Gefängniß verurtheilt.
- Die Pariser wissens jetzt ganz genau, daß James Rothschild 1700 Mill. Frcs. hinterlassen hat.
- Um ihren verliebten Lebenswandel fortsetzen zu können, hat ein 16jähriges Mädchen in Liverpool seine eigene brave Mutter vergiftet.
- Eine unlängst in Neuvorpommern aufgefundene Hünengräberstätte ist in voriger Woche durch Prof. Virchow und einige andere Gelehrte aus Berlin besucht worden. Das eine dieser Gräber ist bereits abgetragen worden, die Steine desselben haben hingereicht, ein ländliches Gebäude vollständig aus dem Material herzustellen, eine nicht unbedeutende Ausbeute an Steinwerkzeugen, Hämmern, prismatischen Messern und Schleifsteinen ist gemacht worden. Der interessanteste Fund jedoch, ein Schädel, ist leider von dem Bauern, auf dessen Feld der Hügel sich befand, wieder der Erde übergeben worden, damit "de ol Heide sin Rauh hett un nicht Spoiken mößt", und der Mann ist leider nicht zu bewegen gewesen, den Ort der Vergrabung zu verrathen.
- In Passau hat der pensionirte Feldwebel Beyerer sein 50jähriges "Wirthshausbesuchsjubiläum" gefeiert. Er besuchte seit 50 Jahren allabendlich dasselbe Wirthshaus, das inzwischen 5 mal seinen Besitzer gewechselt hatte. Man hat ihm nachgerechnet, daß er während dieser Zeit 450 Eimer Bier vertilgt hatte.
- In Amerika trägt man nicht nur papierene Kragen und Manschetten, sondern auch Hüte von Papier. Sie sind federleicht und wasserdicht und kosten ein Spottgeld.
- Es taugt nichts, wenn man zu groß ist, man steht den Leuten überall im Wege. Rittmeister Vittori, ein Italiener, maß seine 7 Fuß und saß einmal im Theater in Wien. Die Herren hinter ihm ersuchten ihn, sich zu setzen, er verstand zwar kein Deutsch, erkannte aber doch ihren Irrthum und erhob sich in seiner ganzen Länge. "Jetzt steigt er gar auf den Sitz!" riefen nun Alle, "nieder! nieder!" bis endlich allgemeine Heiterkeit das Mißverständniß löste.
- Vor der Porta Cavallegieri in Rom lagerte eine Bande Zigeuner, die Tausende von Fremden und Römern hinauszieht, von denen sie reichlich beschenkt wird. Halb Rom läßt seine schadhaft gewordenen Kessel, Bratpfannen und kupfernen Eimer von ihnen flicken und ist jedenfalls billiger und besser bedient als von den Landsleuten. Zwei Neugeborne ließen sich taufen, ein Knäblein hob der päpstliche Kriegsminister Kanzler aus der Taufe. Als der Papst davon hörte, war er sehr erfreut und meinte, es wäre vielleicht möglich, die ganze Bande zu taufen. Als man ihm aber sagte, daß die eben getauften Kinder vielleicht noch an sechs andern Orten getauft würden, um Geschenke zu erhalten, erwiederte er: non sia mai! (das geschehe nie!)
- Fünfzehn Zoll lange Spargelpfeifen erziehen die Wiener Gärtner dadurch, daß dieselben die zum Vorschein kommenden Köpfe mit Thonröhren von entsprechender Länge und einem Durchmesser von 2 Fuß bedecken, welche am obern Ende geschlossen und nur mit einem kleinen Loch versehen sind. Die Spargeln verlieren dabei nicht im geringsten an Zartheit und Wohlgeschmack.
Ein Verbrecher.
(Erzählung von Friedrich Friedrich.)
(Fortsetzung.)
[ => Original lesen: 1869 Nr. 28 Seite 6]Ein Verbrecher.
(Erzählung von Friedrich Friedrich.)
(Fortsetzung.)
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