No. 28
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 05. April
1867
siebenunddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1867 Nr. 28 Seite 1]

- Neustrelitz. Der Reichstags=Abgeordnete, Gutsbesitzer Pogge, hat wegen Krankheit längeren Urlaub erhalten.
- Der Reichstag erledigte in seiner 25. Sitzung am 2. April die Abschnitte 8 , 9. und 10. des Verfassungsentwurfs, welche das Post= und Telegraphenwesen, Marine und Schiffahrt und das Consularwesen behandeln.
- Ein nicht veröffentlichter Geheimartikel des Bündnisses Preußens mit Süddeutschland betrifft die Einrichtung der betreffenden Heere nach preußischem Muster und die Einführung des Zündnadelgewehrs.
- Aus Bayern wird die bedeutungsvolle Nachricht berichtet, daß vom Berliner Cabinet eine dringende Aufforderung in München eingetroffen sei, die Heeresorganisation möglichst zu beschleunigen und zu Ende zu führen. Zu diesem Zweck soll in nächster Zeit ein preußischer General als Militair=Bevollmächtigter nach München gehen.
- Im Haag, der Residenz des Königs von Holland, heißt es in dortigen diplomatischen Kreisen mit Bestimmtheit, daß die Absicht eines Verkaufes von Luxemburg seitens der niederländischen Regierung bestimmt aufgegeben sei.
- Luxemburg! "Apropos, wie stark, Herr Graf, ist die Besatzung in Luxemburg?" fragte ein Diplomat den Grafen Bismarck. - "In Luxemburg, ach! da liegen über eine Million Deutsche!" lautete die Antwort.
- Die Hetzereien in Luxemburg sind arg. Zahlreiche Maueranschläge lassen Napoleon und Frankreich leben, fordern zur Gewalt gegen Preußen auf, und stacheln das preußische, aus Nassauern bestehende Regiment zur Auflehnung an. Der preußische Gouverneur hat den Behörden ernste Mahnungen zugehen und ein paar Schreier beim Kopf nehmen lassen.
- Man hört, daß die norddeutschen Bundestruppen neben ihren Cocarden in den betreffenden Landesfarben auch solche in den Farben des Bundes (schwarz=weiß=roth) anlegen werden.
- In Frankfurt a. M. findet jetzt die Versteigerung des Bundesmobiliars statt.
- Man spürts wohl, daß die Zukunft nicht geheuer ist, die großen Mächte suchen nach Bundesgenossen. Italien ist von drei Werbern umschwärmt, von Frankreich, Preußen und Oesterreich, Frankreich soll bereits einen Korb bekommen haben und Preußen der bevorzugte Werber sein. Die Franzosen wollen sogar wissen, in einem Monat würden Oesterreich und Preußen politisch Verbündete sein.
- Frankreich hat, wenn sich das Gerücht bestätigen sollte, einen großen Verlust erlitten; Marschall Mac Mahon soll nämlich in Algier gestorben sein. Der Verlust wäre um so größer, als Frankreich in letzter Zeit einen großen Mangel an fähigen Generalen gezeigt hat. - Die neuesten Nachrichten über das Befinden des kaiserlichen Prinzen lauten ebenfalls sehr ungünstig; die Aerzte sollen dem Kaiser ihre Besorgniß ausgesprochen haben. Napoleons Glückstern scheint überall im Erbleichen zu sein!
- Die österreichischen Freiwilligen aus Mexiko kamen am 29. März elend, zerlumpt und halb verhungert auf demselben Ostbahnhof in Paris an, von welchem sie vor zwei Jahren unter so glänzenden Hoffnungen abmarschirt waren.
- In Napoleon mag's aussehen, wie ein Studentenlied sagt: "denn da inwendig brennt es ganz unbändig", aber äußerlich macht er ein Gesicht, als wäre ihm nur Liebes und Gutes von Preußen widerfahren. Dasselbe Gesicht hat er seinen Gesandten in Berlin zu machen befohlen. Nur einen Wunsch hat er scheinbar, daß der König von Preußen die Industrieausstellung besuche. Dann will er mit ihm sprechen.
- König Friedrich Wilhelm IV. der die schönen Aussichten und großen Bauten immer geliebt hat, steht seit ein paar Tagen in Erz an der neuen Rheinbrücke in Köln oder er sitzt vielmehr zu Pferde.
- Die preußischen Postbeamten werden vom 1. April an durcheinander geworfen wie Kartenblätter. Die aus dem Neupreußischen werden in das Altpreußische übersetzt und umgekehrt.
- Die Graizer haben am 28. März einen neuen jungen Fürsten und eine Verfassung zugleich erhalten. Große Festlichkeiten sind auf Wunsch des Fürsten unterblieben. Die künftige Landesvertretung wird aus 12 Abgeordneten bestehen, von welchen 3 von dem Landesherrn ernannt werden. Der Fürst verzichtet auf eine Civilliste und bezieht dagegen die Einkünfte des zum Haus= und Familiengut gehörigen Kammervermögens. Die Patrimonialgerichte und die privilegirten Gerichtsstände werden aufgehoben.
- Am Ende des Jahres 1866 zählte London 3,037,991 Köpfe, darunter 1,416,919 Männer etc. und 1,621,072 Frauen.
- v. Roggenbach, der frühere Minister in Baden, wird in preußische Staatsdienste treten.
- Einem Arbeiter bei Erfurt wurde bei einer Balgerei ein Ohr abgebissen. Er hatte keine Ahnung davon, ging seiner Arbeit nach und wurde auf seinen Verlust erst aufmerksam, als ihm das abgebissene Ohr gezeigt wurde. Richtig, sagte er, mein Gegner hat es einen Augenblick im Mund gehabt.
- In Amerika gibt es nicht nur weibliche Aerzte, sondern auch bereits einen weiblichen Consul der Vereinigten Staaten, Mistreß Francisca Lord Brand, die in London ihren Sitz hat.
- Ein schon oft bestrafter Landstreicher im Darmstädtischen wird vor Gericht zu 3 Monaten Gefängniß verurtheilt. Der neue Staatsanwalt will ihm das Rechtsmittel der Berufung erklären; da er aber das bisher dort geltende Gesetz nicht kennt, so sucht er nach der Gesetzsammlung. Er sucht lange vergebens; da erhebt sich der Landstreicher und deutet auf ein Bücherbrett über der Thür. "Herr Staatsprocurator, der Herr Amtmann hät's gewöhnlich da obe erunner hole!" - Und richtig, da oben stands.

[ => Original lesen: 1867 Nr. 28 Seite 2]

- Während der Ausstellung in Paris wird auf dem Marsfelde eine Kleinkinderbewahranstalt errichtet. In dieser bringen die zahlreichen bei der Ausstellung beschäftigten Frauen ihre noch nicht dreijährigen Kinder unentgeltlich unter. Es ist ein schöner Gedanke aus gutem Herzen.
- Am 28. März hat in Greifswald ein Vater sich und seine drei jüngeren Kinder durch Erhängen um's Leben gebracht. Das älteste der getödteten Kinder, ein Mädchen, soll 10 oder 11 Jahre zählen. Die Frau des Mannes befand sich auf Arbeit, eine ältere Tochter hatte der Vater mit Aufträgen fortgeschickt. Der unglückliche Mann, der Maurergesell war, soll seit längerer Zeit gekränkelt haben; dies und die Sorge um das tägliche Brod, scheint den furchtbaren Entschluß herbeigeführt zu haben.
- Ein Postillon am Rhein, der während der Fahrt wahrscheinlich eingeschlafen war, fuhr bei Wenzkau gegen den Chausseebaum, zerschmetterte sich das Kinn an demselben und zerbrach das Genick. Er war Familienvater. Die Pferde blieben stehen, weshalb dieser Unfall für die Passagiere keine weitern übeln Folgen hatte.


Vater und Sohn.
[Erzählung]


Anzeigen.

Verkaufs=Anzeigen.

Am Montag den 8. April c., Mittags 12 Uhr, soll vor der Gastwirth Köster'schen Wohnung hieselbst 1 zweijähriges, braunes Füllen öffentlich meistbietend, gegen sofortige Baarzahlung versteigert werden.
Die ebenfalls auf Montag d. 8. April angesetzte Versteigerung von 2 braunen Schweden findet nicht statt.
Schönberg, den 28. März 1867.
C. Ollrog, Executor.


Vermischte Anzeigen.

Am Mittwoch, den 10. d., beginnt die öffentliche Prüfung unserer Schüler.

Mittwoch Nachm. 2 Uhr: Choral; Mädchen=Classe III. Lesen; Mädchen=Classe II. Lesen und Aufsagen; Mädchen=Classe I. Religion. Entlassung.
Donnerstag Vormittag 8 Uhr: Choral; Real=Classe III. Religion; Real=Classe I. Mathematik und Physik. - 10 1/4 Uhr: Real=Classe II. Englisch. - Nachm.: Knaben=Classe I. Deutsch; Knaben=Classe II. Religion. - Entlassung; Choral.
Zu gefälliger Theilnahme an diesen Schul=Feierlichkeiten werden die hochgeehrten Mitglieder des Scholarchats, sowie alle Gönner und Freunde unserer schul=Anstalten, insbesondere die Eltern und Angehörigen unserer Zöglinge hierdurch höflichst eingeladen.
Schönberg, den 4. April 1867.
Dr. Wittmütz.


[ => Original lesen: 1867 Nr. 28 Seite 3]

Industrie-Ausstellung
am Thierschau=Tage, den 31. Mai 1867, zu Schönberg.
Mit der am Tage der Thierschau zu Schönberg stattfindenden Industrie=Ausstellung soll mit Erlaubnis der Großherzoglichen Landvogtei eine Verloosung von daselbst angekauften Industrie=Gegenständen verbunden werden.
Es werden daher alle Diejenigen, welche Erzeugnisse der einheimischen Industrie zur Ausstellung liefern wollen, ersucht, solche am 30. Mai Abends oder spätestens am 31. Mai bis 9 Uhr Morgens bei unterzeichnetem Comite einzuliefern und zwar in das eigens zu diesem Zweck aufgestellte Zelt auf dem Baubrink.
Jeder Aussteller hat seine Aussellungs=Gegenstände mit seinem Namen zu versehen und den Preis dabei zu notiren, wofür es käuflich.
Jeder Aussteller muß seine Ausstellungs=Gegenstände selbst beaufsichtigen oder durch sichere Personen beaufsichtigen lassen, da das Comite in keiner Beziehung eine Garantie übernehmen kann, wiewohl ein zuverlässiger Wächter im Zelte angestellt ist.
Jeder Aussteller muß sich den Anordnungen der Mitglieder des Industrie=Comite's hinsichtlich der Aufstellung fügen.
Loose zur Industrie=Ausstellung, à 16 Schilling (Mecklenburg) sind bei den unterzeichneten Mitgliedern des Comite's fortwährend zu haben, wie auch am Tage der Thierschau im Comite=Zelte.
Alle Aussteller werden gebeten, zum Zweck der Gewinnung von Platz möglichst früh die Ausstellungs=Gegenstände bei dem Herrn Lichtfabrikanten Spehr in Schönberg anzumelden, wo sie dann zugleich eine Karte zum freien Eintritt in die Ausstellungs=Räume entgegennehmen können.
Die Gewinn=Liste wird am Dienstag, den 4. Juni, durch die hiesigen "Anzeigen" publicirt werden.
Schönberg, den 4. April 1867.
H. Oldörp. G. W. Wicke.
J. P. H. Spehr. L. Bicker.


Verlobungs-Anzeige.
Bernhard Wendt, Pastor.
Josephine Koch.
Sülsfeld.


Die besonderer Umstände halber diesmal später als sonst ausgegebenen 78 Antoni=Landkasten=Obligationen sind jetzt angelangt und bitte ich, solche gegen Einlieferung der Interims=Scheine recht bald von mir abzuholen.
Zum diesjährigen Johannis=Termine sind bisher 40,000 Taler (Mecklenburg) zum Landkasten bei mir angemeldet und bitte ich, weitere Anmeldungen bald zu beschaffen, da dieselben nur der Reihenfolge nach berücksichtigt werden können, bis das Bedürfniß des Landkastens für den nächsten Johannis=Termin gedeckt ist.
Schönberg, den 5. April 1867.
Kindler, Advocat.


Als Erwiderung auf vielfache Anfragen zeige ich hierdurch an, daß die letzten der 218 Antoni=Bank=Policen jetzt eingetroffen sind, mithin jeder Zeit abgefordert werden können. Da Antoni für den Johannis=Termin zur Bank bereits 57,500 Taler (Mecklenburg) Cour. angemeldet sind und nach wie vor fast täglich Gelder eingehen, so haben Anmeldungen weiterer Pösten bei mir gar keine so große Eile, können vielmehr ganz nach Bequemlichkeit des geehrten Publikums gemacht werden.
Capitalien jedoch, welche hier im Lande belegt werden sollen und deren ich eine größere Zahl gegen gute hypothekarische Sicherheit und vier Procent Zinsen zu besorgen habe, sind je eher je lieber anzumelden.
Im Uebrigen empfehle ich die Benutzung der Bank um so mehr, da dieselbe nicht Gelder einseitig aus dem Lande herauszieht, sondern auch zu jeder Zeit gegen reelle Sicherheiten damit wieder aushilft.
Schönberg, den 21. März 1867.
J. P. Bade.


Für Confirmanden empfiehlt starke schwarze und weiße Glacé-Handschuhe
Emil Jannicke, Handschuhmacher, Schönberg.


Die Union
allgemeine deutsche Hagel=Versicherungs=Gesellschaft
-----------------
Grundkapital 3 Millionen Thaler,
wovon Thaler 2,509,500 in Aktien emittirt sind.
Reserven ult. 1866 Thaler 343,701.
----------------------
Thaler 2,853,201.
Diese Gesellschaft versichert Boden=Erzeugnisse aller Art gegen Hagelschaden zu festen Prämien ohne Nachschuß=Zahlung.
Jede Auskunft über dieselbe wird ertheilt und Versicherungen werden vermittelt durch den unterzeichneten Agenten, welcher gleichzeitig Agent der Aachener und Münchener Feuer=Versicherungs=Gesellschaft ist, die mit der Union in engster Verbindung steht.
J. P. H. Spehr in Schönberg.
Schwerin. Die Haupt=Agentur: Schall & Schwencke.


Der gute Ruf der Hoff'schen Malz=Fabrikate.
Nordstrand pr. Husum, den 28. März.
Das Hoff'sche Malz=Extract, welches ich in letzterer Zeit in vielen Fällen anwende, scheint mir recht gute Dienste zu leisten. (Folgt Bestellung.) P. N. Schacht, Landschaftsarzt.
Leck, im Herzogthum Schleswig, 7. Mai.
Durch eigene Erfahrung von der wohlthätigen Wirkung Ihres Malz=Extract=Gesundheits=Bieres bei eingetretener Schwäche und Mattigkeit überzeugt, habe ich nicht unterlassen können, einer Frau hier in der Gemeinde den Gebrauch desselben anzurathen, und bitte Sie daher (folgt Bestellung.) Schmidt, erster Compastor.
"Die Malz=Gesundheits=Chocolade hat sich als ein sehr kräftiges Heilnahrungs=Mittel bei sehr entkräfteten Kranken bewährt. Außerdem haben die Präparate von Malz=Zucker und Malz=Bonbons in Brust= und Hals=Krankheiten bei Kindern sich als sehr heilsam bewiesen." Dr. Weinschenk, Königl. Oberarzt des Invalidenhauses zu Stolp.
Niederlage in Schönberg bei wilh. Heincke.


[ => Original lesen: 1867 Nr. 28 Seite 4]

Weber-Twiste, beste Sorte in allen Nummern, Mule, per Bündel 12 Mark (Lübeck), Water, per Bündel 12 Mark (Lübeck) 6 Schilling (Mecklenburg), Maschinen-Leinen-Garn, gebleicht und ungebleicht, weiße Strick-Baumwolle, gute Qualität, per Pfund 26 Schilling (Mecklenburg), Maschinen-Garne und Seide bei
Hermann Wilde, Lübeck, Markt 251.


In meinem neu erbauten Hause an der Schlauentriff ist noch eine Wohnung zu vermiethen.
J. Greiff.


Apotheker Schauffert's Haarbalsam
ein untrügliches Haarwuchsmittel, nach dessen zwei= bis dreiwöchentlichem Gebrauche das Haar nicht mehr ausfällt und der neue Wachsthum der Haare selbst an kahlen Stellen unbedingt erfolgt, à Flasche 15 Sgr, bei J. F. Eckmann.


Ein gutes Fortepiano steht zum Verkauf. Näheres darüber beim Rector Schröder in Schönberg.


Hermann Wilde, Markt 251, Lübeck.
empfiehlt sein großes Lager von Kleiderstoffen in Wolle von 3 Schilling (Mecklenburg) Elle an,
6/4 breiten Cattun pr. Elle 3 Schilling (Mecklenburg),
10/4 breiten schwarzen Zanella,
schwarzen Seidenzeugen, sehr billig,
Cassinetts und Buckskins,
schwarze Tuche, sehr preiswürdig,
Leinen und Halbleinen,
ungebleichten Stouts pr. Elle 3 Schilling (Mecklenburg),
gedruckten Stouts pr. Elle 4 Schilling (Mecklenburg),
Shawltücher, reine Wolle, von 5 Mark (Lübeck) bis 25 Mark (Lübeck) pr. Stück.


Heinrich Schmid, Samenhandlung & Handelsgärtner, Lübeck, Königstraße 869,
hält sein Lager aller Arten Sämereien zur diesjährigen Frühjahrs=Aussaat bestens empfohlen. Preisverzeichnisse darüber, auch für Handelsgärtner und Samenhändler, werden auf gefl. franco Verlangen franco und gratis zugesandt.
Ebenfalls stehen Preisverzeichnisse über Obstbäume, Gesträuche, Rosen, Stauden, Georginen, Topfpflanzen etc. zu Diensten.


Ein Knabe, der Lust hat, das Schuhmacher=Handwerk zu erlernen, kann zu Ostern in die Lehre treten beim
Schuhmachermeister G. Eckmann.


Beachtenswerth!
Unterzeichneter besitzt ein vortreffliches Mittel gegen nächtliches Bettnässen, sowie gegen Schwäche=Zustände der Harnblase und Geschlechts=Organe. Auch finden diese Kranke Aufnahme in des Unterzeichneten Heilanstalt.
Specialarzt Dr. Kirchhoffer. in Kappel bei St. Gallen (Schweiz).


Nach abgelegter Prüfung vor Großherzoglichem Medicinal=Kollegium in Neustrelitz erlaube ich mir, einem hochgeehrten Publikum des Fürstenthums Ratzeburg bei vorkommenden Fällen in Aderlaß, Schröpfen, Zahn=Operationen und Zahnreinigen etc. mich bestens zu empfehlen.
Ergebenst H. Fick, Chirurg.


Ein zuverlässiges erfahrenes Kindermädchen kann sogleich in einem ordentlichen Hause auf dem Lande bei 20 Taler (Mecklenburg) Lohn einen guten platz bekommen. Näheres in der Expedition der Anzeigen.


Theater in Schönberg.
Freitag, den 5. April 1867, zum Benefiz für Herrn Berg: Neapel sehen und sterben, oder Garabaldi's Einzug. Posse mit Gesang in 1 Akt von Thalburg. Hierauf: Des Uhrmachers Hut. Lustspiel in 1 Akt von Friedrich. Zum Schluß: Potiphar in Oel. Schwank in 1 Akt von Görner.
Sonntag den 7. April: Verwandlungen, oder: Für Jeden Etwas. Posse mit Gesang in 1 Akt von Jacobsen. Vorher: Lieb' Mütterchen, ich bleibe bei dir. Solo=Scherz in 1 Akt von Görner. Zum Schluß: Das Versprechen hinter'm Herd. Eine Scene aus den österreichischen Alpen mit National=Gesängen in zwei Bildern von A. Baumann.
Montag, den 8. April: Der Allerwelts=Vetter, oder: Das Rendezvous im Garten=Häuschen. Preis=Lustspiel in drei Abtheilungen von Roderich Benedix.
Mittwoch, den 10. April: Vorletzte Vorstellung. Zum Benefiz für Fräulein Schleinitz: Der Goldonkel. Posse mit Gesang in drei Abtheilungen und sieben Bildern von Emil Pohl. Musik von Conradi.
Nächsten Freitag, den 12. April, letzte Vorstellung.
Carl Hocke, Theater=Director.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.

Geboren: 20. März dem Schulzen Freitag zu Wahlsdorf eine Tochter.- 21. März dem Schmiedemeister Dräger hieselbst ein Sohn. - 22. März dem Arbeitsmann Woisin vor Schönberg ein Sohn. - 23. März dem Kornhändler Oldenburg vor Schönberg ein Sohn. - 25. März dem Arbeitsmann Ollrogge zu Raddingsdorf ein Sohn. - 26. März dem Schlossermeister Oldenburg hies. ein Sohn. - 30. März dem Arbeitsmann Nevermann zu Sabow eine Tochter. - 30. März dem Maurergesell Groth vor Schönberg ein Sohn. -2. April dem Schulzen Arndt zu Gr. Siemz eine Tochter. -2. April der Wittwe des weil. Schuhmachermeisters Johann Joach. Lenschow vor Schönberg ein Sohn.

Gestorben: 27. März Joach. H. Ludw. Prüß aus Pokrent, Knecht auf dem hiesigen Bauhofe, 33 J. 6 M. alt.- 1. April Elsch Dusendschön, geb. Ollrogge aus Raddingsdorf, Arbeitsmanns=Frau zu Rupensdorf, 55 J. 5 1/2 M. alt. - 2. April Johann Heinrich Bockwold, Glasermeister hieselbst, 73 J. 3 M. alt. - 2. April Bertha C. M. Elis. Ollmann, Schlosser=Meisters=Tochter hieselbst, 16 Tage alt. - 2. April Elisabet C. M. Engel Schmidt, Arbeitsmanns=Tochter vor Schönberg, 4 M. alt.

Copulirt: 29. März Mathias Heinrich Freitag, Maurer=Gesell zu Kl. Siemz, und Anna Carolina Dräger zu Petersberg.

Freitag, den 5. April.
Passions=Predigt (Vormittags 10 Uhr): Pastor Fischer.

Sonntag, den 7. April 1867.
Vormittags=Kirche: Pastor Fischer.
Passions=Predigt (Abends 6 Uhr): Pastor Kämpffer.
Amtswoche: Pastor Fischer.


Meteorologische Beobachtungen.
1867
April
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
2.
3.
4.
35.04
34.56
30.27
2.2
2.9
2.2
7.3
5.4
6.2
SW
W
WSW
2
2
1
(Neb.) bedeckt.
trübe.
bedeckt.

Am 2. und 4. 25 und 31 Cbz. Regen auf 1 []'.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. d. Pfund12 1/2 - 13 Schilling (Mecklenburg).
Holst. d. Pfund13 - 13 1/2 Schilling (Mecklenburg).
Hühner, d. St.16 Schilling (Mecklenburg).
Tauben, d. St.4 - 5 Schilling (Mecklenburg).
Spickgans, d. St.28 - 32 Schilling (Mecklenburg).
Flickgans, d. St.16 - 20 Schilling (Mecklenburg).
Häringe, 4 - 6 St.2 Schilling (Mecklenburg).
Schweinskopf, d. Pfund5 - 5 1/2 Schilling (Mecklenburg).
Schinken, d. Pfund8 - 9 Schilling (Mecklenburg).
Wurst d. Pfund9 - 10 Schilling (Mecklenburg).
Eier 8 St. für4 Schilling (Mecklenburg).
Kartoffeln, d. Faß5 - 6 Schilling (Mecklenburg).


Getreide=Preise in Lübeck.
(per Sack in Lüb. Crt.)
Weitzen22 - 23Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)
Roggen15 - 15Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Gerste14 - 14Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Hafer9 - 9Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Erbsen13 - 15Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Wicken-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen11 - 12Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
W.=Rapsaat-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Wint.=Rübsen-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleinsaat20 - 21Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit der Buchdruckerei von L. Bicker in Schönberg.


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