[ => Original lesen: 1866 Nr. 98 Seite 1] - Der Mecklenburger Landtag hat den Vorschlag der Schweriner Regierung wegen Aufhebung der Doberaner Spielbank mit 26 gegen 6 Stimmen abgelehnt.
- Die Tagesordnung des preuß. Abgeordnetenhauses dieser Woche war folgende: Dienstag und Mittwoch Budget, Donnerstag Dotationsgesetz, Freitag die Annexionsverlage wegen Schleswig=Holstein, Sonnabend Budget.
- Der preußische Landtag wird die Dotation neu in der Gesammtsumme von 1,500,000 Thaler bewilligen. Die Generale, die an der Schenkung Theil nehmen, sind Prinz Friedrich Carl, v. Roon, v. Moltke, v. Herwarth und v. Steinmetz. Vogel v. Falckenstein ist nicht unter ihnen, die Einen sagen, aus zarter Rücksicht, weil er gegen deutsche Truppen gekämpft hat, die Andern, weil er in Ungnade gefallen sei. Graf Bismarck hat gebeten, ihn aus der Liste zu streichen.
- Der preußische Staatsanzeiger bestätigt amtlich, daß zur Vornahme der Wahlen zum Parlament die letzte Hälfte des Januar in Aussicht genommen sei. Das Parlament soll nur eine Kammer haben.
- Preußen hat nicht nur den Marstall in Hannover, sondern auch die Schlösser und das ganze Privatvermögen Königs Georg mit Beschlag belegt, um ihn zu zwingen, die nach London gebrachten Werthpapiere wieder herauszugeben. Der König ruft alle seine Gesandten an den Höfen, die er aus Privatmitteln erhalten müßte, ab.
- In Großbritannien beunruhigt gegenwärtig die neuerdings in Aussicht stehende Fenierbewegung nicht wenig die Gemüther. Die Ankündigung, daß der Fenier=Häuptling Stephens von Amerika nach Irland abgereist sei, hat die Regierung veranlaßt, die auf seine Gefangennehmung gesetzte Belohnung zu erneuern; 7000 Thlr. sind Demjenigen versprochen worden, der die Behörden auf die Spur des Verfolgten leitet, und 7000 Thlr. dem, der ihn festnimmt.
- Dem Landtage in Sachsen ist eine Vorlage über die allgemeine Wehrpflicht gemacht worden. Diese Pflicht wird bald überall als deutsches Menschenrecht verkündigt werden, zunächst im norddeutschen Bund und dann in Süddeutschland. Kein Deutscher wird diesem Recht entfliehen können.
- Die Volkszählung am 12. November hat ergeben, daß die Stadt Schönberg, ohne das Amt, an diesem Tage eine Bevölkerung von 2683 Seelen hatte, davon männlich 1394 und weiblich 1289. In den Jahren haben die Frauen den Vorzug, denn 10 von ihnen sind 80 Jahre und darüber (89, 88, 87, 84, 83, 82, 2 von 81 und 2 von 80 Jahren), während es nur 6 Männer auf 80 Jahre und darüber gebracht haben (85, 83, 82, 81 und 2 von 80 Jahren).
- Die öffentliche Meinung in Frankreich wird auf Aufhebung der Polytechnischen Schule vorbereitet. Diese Schule lieferte seit 1789 die ausgezeichnetsten Männer Frankreichs, aber auch viele Offiziere der Revolutionen.
- Aus Rio=Janeiro in Brasilien sind 94,000 Säcke Kaffee abgesendet worden. Davon gingen nach der Elbe und dem Canal 6900, nach der Ostsee 2600 und nach Nordamerika 67,600 Sack. Der Vorrath hat um 10,000 Säcke zugenommen. Die Kaffeepreise sind in Folge davon zurückgegangen, worüber sich die Kaffeekränzchen freuen werden.
- Der diesjährige Tokayer gehört zu den besten Jahrgängen dieses Jahrhunderts; leider ist nicht viel gewachsen und der Preis daher sehr theuer. So hat alles seinen Haken.
- England. Einer statistischen Tabelle über die Einfuhr von Rohmaterialien, Baumwolle, Brodfrüchten, Seide, Schafwolle, Butter etc. entnehmen wir, daß man deren Werth auf 3/4 Millionen Pfd. Sterling täglich schätzt, d. h. nach unserm Gelde über 5 Millionen Thaler täglich.
- Die Cholera mußte vor dem Donner der Kanonen verstummen, sie hat aber in Oesterreich furchtbar gehaust. 350,000 Menschen waren an ihr erkrankt, 150,000 sind an ihr von Mai bis October gestorben.
- Der schwarze König von Dahomei in Afrika führt Krieg gegen die Aschanti und ließ vor dem Auszug 200 seiner Unterthanen den Göttern zu Ehren schlachten, sein drittes Menschenopfer in diesem Jahre.
- Benedek hat seinen bisherigen Aufenthaltsort Graz verlassen und sich nach Pesth begeben.
- Der König von Bayern ist in Nürnberg angekommen; er wohnt auf der Burg. Der König wird überall auf seiner Reise mit Festlichkeiten überhäuft. - In Würzburg besuchte der König den Hofkeller und nahm seine ganze Dienerschaft mit, natürlich nicht zum Zusehen.
- In Romanshorn und Rorschach am Bodensee sind ungeheuere Massen von Getreide, namentlich aus den Donauländern, aufgestapelt. Kürzlich führte ein einziger Dampfer 8 Schleppschiffe von je 3-4000 Centnern Weizen nach Romanshorn.
- Vom 27.-29. November herrschte in London ein so dichter Nebel, daß die Stadt in eine wahrhaft egyptische Finsterniß gehüllt war. Aller Verkehr mußte eingestellt werden.
- Dem Schulmeister in Letzlingen ist eine alte Geschichte passirt, ohne daß ihm das Herz dabei gebrochen wäre. Er mußte den König von Preußen, der zur Jagd kam, mit einer Anrede begrüßen und machte seine Sache recht gut, als aber der König sich das Concept ausbat, fuhr er in die Tasche seines nagelneuen Fracks und brachte die Schneiderrechnung im Betrage von 16 Thlr. 15 S. zum Vorschein. Der König las, lachte und sagte: soll richtig bezahlt werden!
- Für das Abliefern eines genau beschriebenen Rattenpinschers wird in Maueranschlägen in Wien 200 Gulden geboten. Diese Anzeige hat ihre eigene
[ => Original lesen: 1866 Nr. 98 Seite 2]Geschichte. Der Hund gehörte einer jungen schönen Dame, die ihn nebst einer halben Million Gulden von ihrer Tante geerbt hatte. Die reiche schöne Dame hatte auch einen Courmacher, den das häßliche, bissige, verwöhnte Thier oft ärgerte. Die einzigen Streitigkeiten zwischen Ihr und Ihm gab's über den Hund. Eines Tages war er verschwunden, der Diener der Dame hatte ihn auf der Straße ausgesetzt und vorher von dem Bräutigam ein gutes Trinkgeld etc. erhalte. Die Braut war trostlos, todtunglücklich. "Aber warum, meine Theure? Ein so häßliches Thier!" - "Weißt Du's denn nicht? Meine Tante hat mir das Geld nur unter der Bedingung vermacht, daß ich den Hund bis an sein natürliches Ende treu verpflege; wenn nicht, so fällt die Erbschaft an die Armenkasse." Der Mann erschrack, das hatte er nicht gewußt, und daher die Prämie. Leider läßt aber auch die Armenkasse nach dem Hunde suchen. Da sitzt der Hacken.
- In Luzern gebar eine brave, blutarme Frau, die von ihrem Manne verlassen worden war, ein Büblein. Sie wußte nicht, wovon sie es taufen lassen sollte. Da meldete sich der Sängerverein "Frohsinn" als Pathe, ließ das Knäblein taufen, sang bei der Feier seine schönsten Lieder, Einer spielte die Orgel wie ein rechter Meister und Alle richteten der Mutter ein frohes Mahl aus und vergaßen auch nicht ein schönes Eingebinde. Jährlich am Tauftag werden die fröhlichen Sänger eine Summe in die Sparkasse legen, um ihren Pathen zu erziehen und sein Fortkommen zu bahnen.
- Ein junger 26jähriger Mann, seines Zeichens Kaufmann in Berlin, lebte in Saus und Braus und dachte nicht an's Arbeiten. Ich habe einen einzigen Vater, sagte er, und der ist reich und alt; wozu arbeiten! Er lebte aus des Vaters Tasche. Der Alte ließ den Notar kommen und machte sein Testament. Mein leichtfertiger, arbeitsscheuer Sohn soll mein Universalerbe sein, diktirte er, aber nur unter einer Bedingung; ehe er das Vermögen überkommt, muß er drei Jahre zuvor durch eigene Thätigkeit jährlich wenigstens 600 Thaler verdient haben; wenn nicht, so behält er nur seinen Pflichttheil und das Andere erhalten die Verwandten. Die bedenkliche Clausel blieb nicht geheim und scheint aus dem Müssiggänger einen fleißigen Mann zu machen; denn Noth bricht Eisen, sagt er.
- Es sind nicht immer friedliche Idyllen, die aus der gesegneten Schweiz zu melden sind, in den bekannten kindlichen Sinn der biedern Schweizer mischt sich auch mancher Mordgedanke, der in dem kindlichen Dialekt, den sie sprechen, mit entsetzlicher Ruhe verabredet wird. Ein Berner Blatt meldet folgende Unthat: In Hasle bei Wolfshalden wohnten bis vor kurzem die Eheleute Bischofberger. Die Ehe war keine glückliche. Die Frau hatte etwas Vermögen, war aber beim Austheilen des Verstandes etwas zu kurz gekommen, der Mann ist ein habgieriger, ausschweifender Mensch und hatte die Frau des Geldes wegen geheirathet. Trotz der schlechten Behandlung war die Frau sehr anhänglich an ihren Mann und that ihm alles zuliebe, wenn er ihr nur ein gutes Wort gab. Kürzlich begab sie sich auf einen Spaziergang mit ihrem Manne nach Thal. Um 11 Uhr begaben sich die beiden Eheleute auf den Rückweg, in Begleitung eines Schlachters, Johannes Meier. Die Frau bemerkte gar nicht, daß sie nicht auf dem gewöhnlichen Wege nach Hause gingen, sondern einen Umweg durch eine unheimliche Gegend einschlugen. Bischofberger ging vorauf, die beiden andern folgten ihm in geringer Entfernung. Da auf einmal stieß Meier die Frau über den Rand des Weges in einen mit Wasser angefüllten Steinbruch hinunter. Ein gräßlicher Hülferuf tönte in die Nacht hinaus - die beiden Männer aber setzten ihren Weg unbekümmert fort, sie wußten, daß da keine Rettung mehr möglich war, denn sie selbst hatten den gleichen Weg am vorhergehenden Tage miteinander gemacht und die Stelle ausgekundschaftet, welche für das grausige Verbrechen am geeignetsten schien. Seinen Helfershelfer hat Bischofberger durch das Versprechen eines Blutgeldes von 50 Frs. gewonnen. - Nun sitzen beide in St. Gallen und werden nächstens ihr Urtheil empfanden.
Heinrich der Arme. Eine Dorfgeschichte von Fr. Büchner. [Erzählung] (Fortsetzung.)
[ => Original lesen: 1866 Nr. 98 Seite 3]Heinrich der Arme. Eine Dorfgeschichte von Fr. Büchner. [Erzählung] [Fortsetzung.]
Anzeigen.
Es wird hiemit vom unterzeichneten Justiz=Amte zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß über den Oekonomen August Solvie zu Mannhagen eine Curatel angeordnet ist und derselbe ohne Zustimmung seiner Curatoren, des Chausseegeld=Einnehmer Schliemann zu Wietingsbaeck und des Holzwärter Solvie zur Römnitz, sich nicht rechtsgültig verpflichten kann.
Schönberg, den 1. December 1866.
Großherzogliches Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
(L.S.) A. Dufft.
Verkaufs=Anzeigen.
Holz=Verkauf.
Unter den bekannten Bedingungen sollen am Montag, den 10. December, gegen baare Zahlung im Niendorfer Zuschlage
15 Faden Tannenholz
und bei freier Concurrenz
15 Faden eichen Durchforstungsholz
meistbietend verkauft werden, wozu sich Kaufliebhaber Morgens halb 10 Uhr am Schlagbaum an der Chaussee einfinden wollen.
Schönberg, den 6. December 1866.
Danckwarth.
Am Montag, den 17. December, Morgens 11 Uhr, soll im Hause des Halbhüfners Boye zu Schlagsdorf öffentlich meistbietend gegen gleich baare Bezahlung verkauft werden:
Verschiedene Frauen=Kleidungsstücke, Wollenzeug, ein Koffer, eine Kiste, ein Kleiderschrank, sowie einige Bolzen Leinenzeug.
Krüger, Landreiter.
Oeffentliche Versteigerung in Lübeck.
Durch unten benannten beeidigten Makler soll in der Börse beim Becken verkauft werden:
Am Freitag, den 14. December, Nachmittags 3 1/2 Uhr,
auf Ordre von Herrn Curator hereditatis:
Das von Alters her sehr renommirte Hufschmiede=Haus sub Nr. 644, in der Dankwärtsgrube belegen, in welchem noch jetzt ein großer Betrieb stattfindet, mit vollem, in sehr gutem Zustande befindlichen Geschäfts=Inventarium.
Dasselbe enthält, auf der Diele mit der großen Esse und Wandschrank, noch eine zweite jetzt nicht benutzte Esse=Einrichtung, so wie unter der fast neuen Treppe einen Herd. In der Etage oben am hellen Vorplatze nach der Straße ein heizbares tapezirtes Zimmer, daneben ein nicht heizbares Zimmer und hofwärts ein heizbares tapezirtes Zimmer gegen Süden, mit Kammer daneben, alle vier durch Thüren verbunden.
Auf dem ersten Boden nach vorne eine große Schlafkammer und hofwärts zwei Kammern mit Verschluß, höher noch einen Dachboden mit Winde nach der Diele.
Im Seitenflügel gegen Süden, über dem Keller, in dessen erster Abtheilung die Küche mit Sparherd und in der zweiten die Vorraths=Kammer befindlich, sind zwei tapezirte heizbare Zimmer, darüber Dachboden mit zwei Abtheilungen.
Auf dem Hofe ein Waschhaus, kleiner Gartenplatz mit Laube, ein Schauer mit Commoditäts und ein Kohlen= Schuppen.
Die Abschrift des Inventars ist einzusehen bei Unterzeichnetem.
Joh. N. Stolterfoht Gottl. Sohn.
Der Landkasten in Rostock vergütet für die ihm gemachten Anleihen vier Procent vom Tage der Einzahlung des Geldes und gibt dadurch, daß sämmtliche Mecklenburg=Schwerin'sche Gutsbesitzer, sowie die Großherzoglichen Domainen und die städtischen Besitzungen zur ersten Hypothek für die Rückzahlung des Kapitals nach halbjähriger Kündigung gesetzlich verhaftet sind, die größte Sicherheit für diese überdies kostenfreien Anleihen.
Schönberg, den 22. August 1866.
Kindler, Advokat.
Als passende Weihnachts=Geschenke eignen sich die Pfeifenköpfe und Cigarrenspitzen aus plastisch poröser Kohle. Dieselben haben die Eigenschaft, die überaus schädlichen und übelschmeckenden Bestandtheile des Tabaks (Nicotin, Ammoniak etc.) zu absorbiren, ohne den Genuß des Rauchens zu beschränken. - Neben größter Eleganz sind diese Köpfe und Spitzen äußerst billig und vorräthig in Schönberg bei J. F. Eckmann.
Wallnüsse,
per Schock 3 und 4 , wie auch in Säcken empfiehlt
Heiden vor Schönberg.
[ => Original lesen: 1866 Nr. 98 Seite 4]Dem geehrten Publikum erlaube mir zum bevorstehenden Weihnachts=Feste mein wohlassortirtes
Manufactur=Waaren=Lager
in Erinnerung zu bringen; selbiges enthält alle Arten Tuche, Buckskins, Düffels, sowie eine gute Auswahl geschmackvoller Kleiderstoffe, Mäntel und Umschlagtücher; ferner als besonders zu Geschenken passend empfehle Fanchons, Seelenwärmer, Colliers, Cachez etc. etc. in den neuesten Facons und Mustern.
Aeltere Kleiderstoffe, sowie vorjährige Mäntel verkaufe zu bedeutend herabgesetzten Preisen.
A. Groth.
Aerztliches Zeugniß.
Die von dem Hof=Lieferanten Herrn Franz Stollwerck in Köln bereiteten Brust=Bonbons kann ich nach sorgfältiger Untersuchung bei catarrhalischen Hals= und Brust=Affectionen und daher rührender Heiserkeit und trockenem Reizhusten sehr empfehlen.
Durch den fortgesetzten Gebrauch derselben wird die Luftröhrenreizung gemildert, die Heiserkeit baldigst gehoben und die Expectoration wesentlich unterstützt, wie ich dies nicht allein an mir und meiner Familie, sondern auch durch Wahrnehmung an meinen Patienten zu beobachten Gelegenheit fand.
Magdeburg, 11. December 1858. Dr. Lembke, Königl. Ober=Stabs=Arzt.
Obige rühmlichst bekannten Stollwerck'schen Brust=Bonbons sind echt zu haben à 6 1/2 per Paquet in Schönberg bei Carl Bade, in Grevismühlen bei J. C. Schultze.
Zu Weihnachts=Geschenken passend, empfehle mein gut assortirtes Lager aller ins Manufacturfach schlagenden Artikel, wie Tuche, Düffel, Buckskins, Merinos, schwarz Satin, ital. Cloth, Parramatte und Orleans, echte Cattune von 4 an, Fanchons, Shawlstücher, sowie eine ganz neue Sendung Umschlagtücher mit und ohne Stickerei u. s. w. zu festen und billigen Preisen.
Wegen Mangel an Platz verkaufe ich noch verschiedene Artikel, wie Kleiderstoffe, wollene Kragen und Jacken und sonstige Wintersachen zu erstaunt billigen Preisen, sowie noch einige Muster alter Waare an leinenem Handtücher=Drell, um damit zu räumen, zu alten Preisen.
Schönberg, December 1866.
Heinrich Creutzfeldt, Siemzerstraße.
Größte Gewinn=Aussichten
700,000 Thaler,
zu gewinnen mit den neuen, für alle fünf Gewinn=Ziehungen gültigen Prämien=Loosen, deren Gewinn=Ziehung schon wieder am
1. Dezember 1866
beginnt. - Fernere Ziehungen: 1. März 1867, 15. April 1867, 1. Juni 1867, 1. September 1867.
Das Gesammt=Kapital von 80 Millionen Thalern wird zurückbezahlt durch Gewinne von 165,000 Thaler, 150,000 Thaler, 130,000 Thaler, 100,000 Thaler, 55,000 Thaler, 17,000 Thaler, 12,000 Thaler, 10,000 Thaler, 6000 Thaler bis abwärts 95 Thaler als geringster Gewinn.
Ein ganzes Prämien=Loos kostet zu allen 5 Ziehungen 10 Thlr.
Ein halbes Prämien=Loos kostet zu allen 5 Ziehungen 5 Thlr.
Fünf halbe Prämien=Loose kosten zu allen 5 Ziehungen 24 Thlr.
Fünf ganze Pramien=Loose kosten zu allen 5 Ziehungen 48 Thlr.
Jedes herauskommende Loos muß unfehlbar einen der Preise von 165,000 Thaler bis zum geringsten von 95 Thaler gewinnen. Man ist mit diesen Prämien=Loosen ohne weitere Zahlung auf alle fünf Gewinn=Ziehungen betheiligt und kann somit fünfmal gewinnen. Bei so billigem Preise der Loose und so großen Gewinn=Aussichten sind dieselben sehr begehrt und ersucht man daher das Publikum, Bestellungen unter Beifügung des Betrags in Cassenscheinen oder Posteinzahlung oder gegen Nachnahme baldigst und nur allein direkt zu senden an das Bankgeschäft
Anton Bing in Frankfurt a. M.
Jedermann erhält unentgeldlich sofort nach der Ziehung die Gewinn=Listen.
Hellen, dicken Syrup, süße Mandeln, Succade, Pottasche, Stearinlichter, sowie eine Auswahl von Spielwaaren empfiehlt zu den billigsten Preisen Heinr. Schreep.
Schwarze Tuche und Croise's
Schwarze Satins und Tricots,
Ratinés, Castorins und Double,
10/4 [] Coatings, Flanelle zu Röcken und Hemden,
Jacken= und Mäntel=Stoffe in glatt und gerippt,
Fertige Damen=Jacken,
Paletots und Mäntel
in hübscher Auswahl zu billigen Preisen empfiehlt
W. Stubbe, 606 große Burgstraße 606 Lübeck.
Fanchons, Seelenwärmer,
Shawls, Crinolines,
Victoria=Röcke,
Stulpen in Baumwolle und Leinen,
do. in Seide.
Shlipse, Hemden mit leinenen Einsätzen,
Unterjacken und Unterhosen,
Damen= und Kinder=Gürtel,
Leinene Taschentücher,
Cachenez von 20 meckl. an,
Comfortables etc. etc.
in großer Auswahl empfiehlt billigstens
W. Stubbe, 606 große Burgstraße 606 Lübeck.
NB. Muster=Abschnitte und Auswahl=Sendungen stehen gerne zu Diensten.
(Hiezu eine Beilage.)
Herausgegeben unter Verantwortlichkeit der Buchdruckerei von L. Bicker in Schönberg.
[ => Original lesen: 1866 Nr. 98 Seite 5]Beilage
zu den Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 7. December 1866.
10,000 Thaler sind zur Unterstützung deutscher Krieger oder deren Hinterbliebenen von dem Erlöse ausgesetzt.
Einlage Thlr. 1. Pr. Crt.
Hauptgewinn event. Gulden 300,000.
Kein Loos bleibt ohne Ersatz.
Große Verloosung
von Pferden, Wagen, Capitalien und Grundbesitz.
------------------------------------
Der Verwaltungsrath des Schwefelbades Fiestel bei Pr. Minden bringt hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß das reizende Bad Fiestel mit einem Flächenraum von circa 15 Morgen Gartenlandes auf dem Wege der öffentlichen Ausloosung veräußert werden soll. - Außer obigem Gewinn als Hauptgewinn kommen noch eine große Anzahl der schönsten Pferde, Equipagen, Silberwaaren und Staats=Prämien=Loose mit Treffern von: Gulden 300,000, 250,000, 200,000, 150,000, 50,000, 46,000, 43,000, 40,000, 35,000, 30,000 etc. zur Verloosung.
Sämmtliche Gewinne müssen in bevorstehender einen Ziehung gewonnen werden und sind Original=Loose, sowie ausführliche Verloosungs=Pläne nur und allein durch unseren General=Agenten bis 15. Dezember a. c. zu beziehen.
Ein Original=Loos kostet Thlr. 1. Pr. Crt. oder fl. 1. 45.
Elf Original=Loose kosten Thlr. 10. Pr. Crt. oder fl. 17. 30.
Gefl. Aufträge mit Baar=Sendung oder Ermächtigung zur Post=Nachnahme beliebe man baldigst und nur direkt an unseren General=Agenten Herrn Carl Hensler in Frankfurt a. M. zu richten.
Der Verwaltungsrath.
Agenten zum Wiederverkauf werden gegen angemessene Provision gesucht.
Bettzeuge, Hemden=Leinen, Düffel und Buckskin, Flanelle und Wollenzeuge empfiehlt Schönberg. J. J. Schäper
An meiner Ackergränze nach der Schönberger Seite zu sind mir aus dem Zaune wiederholt Pfähle gestohlen worden. Ich mache Jedermann hierdurch aufmerksam, daß ich die stehen geblichenen Pfähle anbohren und diese Löcher mit Pulver füllen werde. Hauswirth Will in Retelsdorf.
[ => Original lesen: 1866 Nr. 98 Seite 6]Vom Sonntag, den 9. d. M., ab werde ich meine mit vielen und billigen neuen Gegenständen versehene
Weihnachts=Ausstellung
eröffnen und empfehle dieselbe meinen geehrten Gönnern und Freunden.
J. P. Bade.
Zum bevorstehenden Weihnachts=Feste empfiehlt Unterzeichneter seine Lübecker Marzipane mit besonderen Verzierungen, als Jagd=, Blumen= und Fruchtstücke, Lübecker Ansichten und andere Gegenstände darstellend; ferner recht schmackhafte braune Kuchen und Pfeffernüsse, Pariser Pflastersteine, sowie alle in dieser Branche vorkommenden Artikel zu verschiedenen Preisen stets vorräthig hält
Wilhelm Prahl in Lübeck.
Backtafel für die Stadt Schönberg
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
Schönberg, den 5. December 1866.
Bürgermeister und Rath.
Die Großherzogliche Landvogtei zu Schönberg hat mir erlaubt: Fleisch auf Trichinen zu untersuchen. Auch empfehle ich eine giftlose Bereitung, welche für Hof= und Landbesitzer von großem Nutzem ist, womit Ratten und Mäuse sicher und schnell zu vertilgen sind. Auf Verlangen bin ich bereit, es unter Bedingung mitzutheilen.
Adresse: J. Joost aus Altona, zur Zeit in Schönberg bei Madame Boye.
Kirchliche Nachrichten. Schönberger Gemeinde.
Sonntag 9. December.
Vormittags=Kirche: Pastor Kämpffer.
Nachmittags=Kirche: Pastor Fischer.
Amts=Woche: Pastor Kämpffer.
Meteorologische Beobachtungen. |
1866 Dec. |
Barometer |
|
Wärme |
|
Wind |
Stärke |
|
Paris. Lin. 300 + |
niedrigste °R. |
höchste °R. |
|
|
|
|
4. 5. 6. |
33.15 34.62 36.26 |
2.0 8.0 5.7 |
8.5 8.6 8.0 |
SW SW WSW |
3 1 1 |
bedeckt. wolkig. trübe. |
Am 3., 4. und 5. fielen 25, 31 und 54 Cubikzoll Regen auf 1 Quadratfuß.
Markt=Preise in Lübeck. |
Butter, Meckl. d. | 12 1/2 - 13 . |
Holst. d. | 13 1/2 -14 . |
Hasen, d. St. | 32 - 40 . |
Enten, d. St. | 24 - 28 . |
Hühner, d. St. | 12 - 18 . |
Küken d. St. | - - . |
Tauben, d. St. | 4 - 5 . |
Gänse, d. | 7 1/2 - 8 . |
Spickgans, d. St. | 24 - 28 . |
Schinken, d. | 9 - 10 . |
Wurst d. | 9 - 10 . |
Eier 5 St. für | 4 . |
Kartoffeln, d. Faß | 5 - 6 . |
Häringe 10 St. für | 2 . |
Getreide=Preise in Lübeck. (per Sack in Lüb. Crt.) |
Weitzen | 23 - 24 | | 4 | |
Roggen | 15 - 15 | | 4 | |
Gerste | 13 - 14 | | - | |
Hafer | 9 - 9 | | 8 | |
Erbsen | 14 - 16 | | 8 | |
Wicken | 14 - 15 | | - | |
Buchweizen | 10 - 11 | | - | |
W.=Rapsaat | 24 | | 8 | |
Wint.=Rübsen | 23 | | 8 | |
Schlagleinsaat | 20 - 21 | | - | |
|