[ => Original lesen: 1866 Nr. 97 Seite 1] Es wird hiermit bekannt gemacht, daß der Fuhrmann Warncke auf dem Domhofe sich verpflichtet hat, die Ueberfahrt über den Ratzeburger See zwischen dem Domhofe und der Baek
1) im Sommer von Morgens 5 bis Abends 11 Uhr,
2) im Winter von Tagesanbruch bis Abends 9 Uhr,
zu beschaffen und außerdem
3) Aerzte, Chirurgen und Hebammen, die zu Kranken resp. Wöchnerinnen gerufen sind, vom Domhofe aus zu jeder Tages= und Nachtzeit überzufahren.
Schönberg, den 24. November 1866.
Großherzoglich Mecklenburgische Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben.
- Am 1. December ist im Großherzogthume Mecklenburg=Schwerin die Verordnung publicirt, betreffend die Wahl von Abgeordneten zu einem in Folge des Bündnisses mit Preußen zu berufenden Parlamente, sowie eine Verordnung, betreffend die Ausführung der ersten Verordnung. Ferner ist an die betreffenden Obrigkeiten die Aufforderung ergangen, die Anfertigung der Wahllisten über die zur Wahl berechtigten Wähler bis Mitte December zu vollenden.
- Am 1. December ist Graf Bismarck wieder in Berlin eingetroffen. Sein Gesundheitszustand soll noch vieles zu wünschen übrig lassen.
- Von Kopenhagen aus wird der bevorstehende Besuch des Kronprinzen von Dänemark am Berliner Hofe bestätigt.
- Die Stadt Koblenz will dem preußischen Kriegsminister v. Roon ihr Ehrenbürgerrecht verleihen.
- Das "Officielle Wochenbl. für das Herzogthum Lauenburg" veröffentlicht das Wehrpflichtgesetz für das Herzogthum Lauenburg. Es heißt darin: 1) In Unserem Herzogthume Lauenburg wird die allgemeine Wehrpflicht nach Maßgabe der für den preußischen Staat geltenden Bestimmungen eingeführt. Mit der Publication des gegenwärtigen Gesetzes treten die auf die Wehrpflicht bezüglichen Bestimmungen des Gesetzes vom 3. Sept. 1814 in Kraft. Die Dienstpflicht soll jedoch erst mit dem 1. Januar des Kalenderjahrs beginnen, in welchem der Verpflichtete das 21. Lebensjahr vollendet. Ferner: 4) Die rücksichtlich des einjährigen freiwilligen Dienstes bestehenden Bestimmungen treten für junge Leute von Bildung mit der Maßgabe in Kraft, daß den bis incl. 1868 pflichtig werdenden der spezielle Nachweis der wissenschaftlichen Bildung erlassen wird.
- Der Papst ladet die Kaiserin von Frankreich und den kaiserlichen Prinzen ein, das Weihnachtsfest in Rom zuzubringen. Mit der vielbesprochenen Reise der Kaiserin scheint es demnach Ernst zu werden.
- Die Jesuiten in Rom treffen auffälligerweise Vorbereitungen zu ihrer Abreise. Es kommt ihnen selbst in der ewigen Stadt nicht mehr geheuer vor.
- Die Ausstellungs=Commission macht bekannt, daß die Annahme der zur Ausstellung in Paris bestimmten Gegenstände in der Zeit vom 20. Januar bis 20. Februar 1867 erfolgen muß.
- Das Großherzogthum Mecklenburg=Schwerin wird bei den in Kurzem in Berlin stattfindenden Berathungen über die Grundlagen des norddeutschen Bundes durch den bisherigen Bundestagsgesandten v. Wickede vertreten sein.
- Während der nächstjährigen großen Weltausstellung zu Paris, sollen dort sechs Stiergefechte stattfinden. Die Kaiserin unterstützt das Unternehmen.
- In Wien hat man nach vorgenommenen Versuchen das "Ramming=Gewehr" für die beste Waffe erklärt. Man hat aus einem Gewehr das man zuvor in Wasser getaucht, dann mit nassem Sand bedeckt hatte, tausend Schüsse gethan, ohne daß das Gewehr beschädigt wurde. Es wiegt 5 Pfund weniger als das preußische Zündnadelgewehr, ist sehr leicht zu handhaben und hat ein sehr elegantes Aussehen. Allein es verlangt eine Metallpatrone, welche man in Oesterreich noch nicht im Stande ist anzufertigen. Die Versuche werden fortgesetzt.
- Der Salonwagen, in welchem sich der Prinz von Wales befand, fing auf der Reise desselben von Petersburg nach Berlin Feuer und mußte in Bromberg verlassen werden.
- Rußland hat allen Italienern, welche ihre Theilnahme am polnischen Aufstand in Sibirien abbüßten. Amnestie ertheilt.
- Die Turnanstalt in Lübeck hat am 20. November ihr 50jähriges Jubiläum gefeiert.
- In München mehren sich schwere Raubanfälle und Mordversuche.
- In Ecuador in Amerika sind Goldlager von so verheißender Natur entdeckt worden, daß selbst von Californien aus Abenteurer dorthin ziehen.
- In Ostpreußen klagt man über das häufige Auftreten der Wölfe, die jetzt beim Eintritt des Winters sich wieder häufiger zeigen und namentlich den schönen Rehstand bedrohen. In der Alt=Johannisburger Forst wurden dieser Tage von dem Oberförster ein Wolf und eine Wölfin erlegt.
Eingesandt.
Schönberg. Am Dienstag, den 27. v. M., feierte der hiesige "Sonnabends=Verein" sein neuntes Stiftungs=Fest. Schon der Umstand, daß derselbe in einer dem Vereinswesen wenig günstigen Zeit sein Alter so hoch - und zwar bei fortwährender Zunahme seiner Mitgliederzahl - gebracht, wirft ein günstiges Licht auf den Verein und zeigt, daß er sich streng in den statutenmäßig gesteckten Grenzen bewegte, daß die von ihm vertretene Tendenz immer mehr Anhänger
[ => Original lesen: 1866 Nr. 97 Seite 2]und Freunde und der in ihm herrschende gesellige gemüthliche Ton fortdauernd neue Theilnehmer findet.
Zum diesjährigen Stiftungsfeste waren nun vom Verein resp. vom Fest=Comité besondere Anstrengungen zum Amüsement seiner Mitglieder gemacht, was um so mehr zu billigen ist, als - laut Bericht des Vorstandes - die Kassenverhältnisse des Vereins sich in so blühendem Zustande befinden, daß seine Mittel ihm dergleichen Aufwand erlauben.
Wer darauf geachtet hat, daß schon mindestens acht Tage vor dem Feste in unserem Schönberg, insbesondere unter den jungen Damen, von nichts Anderem die Rede war, als vom Stiftungsfeste des "Sonnabend=Vereins", der konnte voraussehen, daß der Besuch dieses Festes diesmal ein ungewohnt starker sein werde. Da nun von Seiten des Fest=Comité's noch besondere Einladungen gemacht und den Mitgliedern Einführungen gestattet waren, so erreichte der Besuch eine Höhe, daß ihn die Localitäten von "Stadt London" nicht befriedigen konnten. Wenn dennoch Alles in größter Gemüthlichkeit sich bewegte, so muß man dies gemeinsam den aufopfernden Anstrengungen des Fest=Comité's und der Bescheidenheit des Publikums danken.
Eingeleitet von einer Fest=Ouverture, begann die eigentliche Feier mit dem ziemlich umfangreichen Bericht des Vorstandes über das verflossene Vereins=Jahr, aus welchem wir nur die oberwähnten günstigen Kassenverhältnisse des Vereins und die nicht unbedeutende Zunahme desselben an Mitglieder=Zahl hervorheben wollen. Statt der sonst üblichen Vorträge und Gesangs=Piecen hatte man diesmal zur Abwechslung ein Liebhaber=Theater arrangirt, bei welchem von Vereins=Mitgliedern, unter freundlicher Mitwirkung einiger Damen, die beiden Lustspiele: "Eine blinde Frau" und "Die Braut=Reise" aufgeführt wurden. Machte schon die niedliche neu decorirte Bühne des hiesigen Actien=Theaters einen angenehmen Eindruck auf die zahlreichen Gäste, so wurden diese bei dem trefflichen Zusammenspiel der Dilettanten zu wohlverdientem Applaus hingerissen. Diese sofortige allgemeine Anerkennung enthebt uns der Pflicht einer Recension und wenn wir noch lobend hervorheben wollen, daß im Ganzen so gut memorirt war, daß beide Stücke ohne den sonst unvermeidlichen Souffleur gespielt werden konnten, so wollen wir auch die Bemerkung nicht unterdrücken, wie einzelne Mitglieder in Mimik und Vortrag uns vergessen ließen, daß die weltbedeutenden Bretter ihnen bisher unbekannt waren. Für die meisten, insbesondere älteren Gäste, welche an dem späteren Tanzvergnügen im beschränkten Local keinen Gefallen fanden, bildete die Vorstellung dieses Liebhaber=Theaters den Glanzpunkt des Festes!
Bei dem nach dem Theater folgenden Souper kamen die beschränkten Localitäten zum Verhältniß des Besuchs erst recht zur Geltung, indem es Manchem schwer wurde, einen, wenn auch nur beschränkten Tischplatz zu ergattern. Dieser Umstand und die Zersplitterung der Gäste in verschiedenen Zimmern ließ denn auch die bei früheren Vereins=Festen gewohnte Gemüthlichkeit nicht aufkommen. Von den ausgebrachten Toasten erwähnen wir das Hoch auf Serenissimus, auf den Verein und seine fremden Gäste und auf die am Tage vorher stattgehabte silberne Hochzeits=Feier eines ehrenwerthen Vereins=Mitgliedes. An einer unteren, wenig beachteten Tischecke wurde auch noch das Wohl der Fest=Schauspieler getrunken und wenn, wie zu erwarten, dies nicht zu ihrer Kenntniß gelangt ist, so wollen wir nicht unterlassen, ihnen hiermit noch einmal unseren Dank für das uns durch ihr Spiel bereitete Vergnügen zu sagen.
Nach aufgehobener Tafel sollte der Tanz beginnen. Die Musiker hatten schon auf einen Platz im Ball=Saal verzichtet und placirten sich im Nebenzimmer; eben dahin und auf den Vorplatz begaben sich auch die Herren, während der ganze Saal von Damen eingenommen war. An Tanzen schien man nicht denken zu können! - Da gelang es der Geschicklichkeit der Herren Tanzordner, zwischen dem lieblichen Chaos des Salons so viel Platz zum Antritt der ersten Paare der Polonaise zu gewinnen, es schlossen sich immer mehr und mehr Tänzer an und - der Ball war eröffnet. Trotz des beschränkten Raumes dauerte das Tanzvergnügen bis gegen 6 Uhr Morgens und schienen sich alle Theilnehmer insbesondere bei dem um 4 Uhr beginnenden Cotillon amüsirt zu haben.
Die Feier des Stiftungs=Festes hat uns wieder einmal den Mangel eines großen Locals, insbesondere eines großen Tanz=Salons, so recht fühlbar gemacht und wollen wir im Interesse der Wirthe und ihrer Gäste nur wünschen, daß dem baldmöglichst abgeholfen werde.
Heinrich der Arme. Eine Dorfgeschichte von Fr. Büchner. [Erzählung]
[ => Original lesen: 1866 Nr. 97 Seite 3]Heinrich der Arme. Eine Dorfgeschichte von Fr. Büchner. [Erzählung] [Fortsetzung.]
Anzeigen.
Vorladung.
Antragsmäßig soll über die Büdnerstelle c. pert. der Ehefrau des Fabrikanten August Staat, Mathilde, geb. Boldt, zu Selmsdorf ein Hypothekenbuch niedergelegt werden und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das anzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Freitag, den 11. Januar 1867, Morgens 10 Uhr, peremtorisch und unter dem Nachtheil hiermit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem, mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidations=Termin ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel richtig und vollständig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 17. October 1866.
Großherzogliches Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg
C. L. v. Oertzen.
(L.S.) O. Reinhardt.
Verkaufs=Anzeigen.
Holz=Verkauf.
Unter den bekannten Bedingungen sollen am Donnerstag, den 6. December in den Hohenmeiler Tannen gegen baare Zahlung
100 Faden Tannenholz
meistbietend verkauft werden und wollen sich Kauf=Liebhaber Morgens halb 10 Uhr beim Forstgehöft Hohenmeile einfinden.
Schönberg, den 28. November 1866.
Danckwarth.
Vermischte Anzeigen.
Verkauf einer Vollstelle.
Eine im hiesigen Fürstenthume in der Nähe von Schönberg belegene Vollstelle soll durch mich unter der Hand verkauft werden. Dieselbe ist circa 3 1/2 Last groß - theils Weizen=Boden, theils Roggen=Boden. Die Gebäude, Haus und Scheune, befinden sich in gutem, baulichem Stande.
Kauf=Liebhaber wollen sich an mich Zwecks weiterer Auskunft baldigst wenden.
Schönberg, den 29. November 1866.
Dufft, Advokat.
Angefangene und musterfertige Stickereien in geschmackvoller Auswahl und neuen Mustern, sowie ein Sortiment der verschiedensten Galanterie=Waaren, sehr passend zu Weihnachtsgeschenken, feinste Strick= und Ringel=Wollen in den modernsten Farben empfiehlt zu billigen Preisen
Carl Bade.
Nähmaschinen
aus Singer's Manufacturing in New=York - der größten Nähmaschinen=Fabrik der Welt - empfehle ich zu Original=Preisen.
Unterricht durch einen Sachverständigen lasse ich gratis ertheilen. Garantie ein Jahr. Credit wird ertheilt.
Wilh. Heincke.
Bergmann's Zahnwolle zum augenblicklichen Stillen jeder Zahnschmerzen, empfiehlt à Hülse 4 J. F. Eckmann.
Apotheker Bergmann's Theerseife, wirksames Mittel gegen alle Arten Hautunreinigkeiten, empfiehlt à Stück 8 J. F. Eckmann.
Ein Schatz für Kranke und Gesunde.
Den Liebhabern von Chocolade, Caffee, namentlich aber solchen Personen, denen wegen ihrer körperlichen Disposition der Genuß dieser Getränke unzuträglich, vielleicht gar verboten ist, (z. B. denen, die an Verschleimung leiden u. s. w.), wird hiermit eine neue Chocolade dargeboten, die die feinsten Sorten, welche Frankreich und England nur zu hohen Preisen produciren, sowohl an Geschmack, Aroma und Feinheit, als durch ihre Genußfähigkeit bei jeder körperlichen Disposition - auch während der Krankheit - bei weitem hinter sich zurückläßt; es ist die
Hoff'sche Malz=Gesundheits=Chocolade,
ein Fabrikat des Herrn Hof=Lieferanten Johann Hoff zu Berlin, Neue Wilhelmsstraße Nr. 1, dessen weltberühmtes Heilnahrungsmittel - das Hoff'sche Malz=Extract=Gesundheits=Bier - dafür bürgt, daß auch hier dem Publikum ein ganz vorzügliches Fabrikat zum Genusse übergeben wird.
Die Hoff'sche Malz=Gesundheits=Chocolade hat nicht die bekannten Gewürze in sich, zieht aber durch ihren überaus angenehmen Geschmack die besten Feinschmecker unwiderstehlich an. Sie verdaut sich schnell, schleimt nicht, wird von den geschwächtesten Verdauungs=Organen vertragen und ist zu den vorzüglichsten Diätmitteln zu zählen. Als Unterstützungsmittel beim Malz=Extract=Genuß ist sie von außerordentlichem Werth. Sie ist chemisch untersucht, praktisch erprobt und statt des bisherigen Kraft=Brust=Malzes eingeführt worden.
Säuglingen, die ohne Muttermilch erzogen werden sollen, älteren aber schwächlichen Kindern, die in ihrer körperlichen Entwickelung zurückgeblieben sind, wird das Hoff'sche Malz=Gesundheits=Chocoladen=Pulver bestens empfohlen. Es hat sich bereits als ganz vorzüglich bewährt.
Wilhelm Heincke in Schönberg.
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So eben ist wieder eine frische Sendung Hoff'sches Malz=Extract=Gesundheits=Bier angekommen, was ich dem geehrten Publikum und vorzugsweise den Leidenden zur Anzeige bringe.
Wilh. Heincke.
[ => Original lesen: 1866 Nr. 97 Seite 4]Soeben empfingen eine Sendung neuer Paletots, Mäntel und Jacken, welche wir dem hiesigen und auswärtigen Publikum bestens empfehlen.
Gebr. Schweigmann.
An hartnäckiger Heiserkeit und Verschleimung litt ich längere Zeit und versuchte es mit dem L. W. Egers'schen Fenchel=Honig=Extract. Nach Gebrauch von nur zwei Flaschen fand ich mich wieder vollständig hergestellt, so daß ich dieses Mittel allein ähnlich Leidenden warm anempfehlen kann.
Wickrath, den 24. Juli 1866. F. W. Clemens.
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Der L. W. Egers'sche Fenchel=Honig=Extract wird seiner erprobten Güte wegen vielfach nachgepfuscht, deshalb achte man genau auf Siegel, Etiquette nebst Faksimile, sowie eingebrannte Firma von L. W. Egers in Breslau. Gegen alle Hals= und Brust=Uebel, Husten, Heiserkeit, Catarrh=, Stick=, Keuch= und Krampf=Husten, sowie gegen Verstopfung und Hämorrhoidal=Beschwerden ist dieser Extract von bester Wirkung und nur allein ächt zu haben bei Buchbinder C. Sievers in Schönberg.
10,000 Thaler sind zur Unterstützung deutscher Krieger oder deren Hinterbliebenen von dem Erlöse ausgesetzt.
Einlage Thlr. 1. Pr. Crt.
Hauptgewinn event. Gulden 300,000.
Kein Loos bleibt ohne Ersatz.
Große Verloosung
von Pferden, Wagen, Capitalien und Grundbesitz.
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Der Verwaltungsrath des Schwefelbades Fiestel bei Pr. Minden bringt hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß das reizende Bad Fiestel mit einem Flächenraum von circa 15 Morgen Gartenlandes auf dem Wege der öffentlichen Ausloosung veräußert werden soll. - Außer obigem Gewinn als Hauptgewinn kommen noch eine große Anzahl der schönsten Pferde, Equipagen, Silberwaaren und Staats=Prämien=Loose mit Treffern von: Gulden 300,000, 250,000, 200,000, 150,000, 50,000, 46,000, 43,000, 40,000, 35,000, 30,000 etc. zur Verloosung.
Sämmtliche Gewinne müssen in bevorstehender einen Ziehung gewonnen werden und sind Original=Loose, sowie ausführliche Verloosungs=Pläne nur und allein durch unseren General=Agenten bis 15. Dezember a. c. zu beziehen.
Ein Original=Loos kostet Thlr. 1. Pr. Crt. oder fl. 1. 45.
Elf Original=Loose kosten Thlr. 10. Pr. Crt. oder fl. 17. 30.
Gefl. Aufträge mit Baar=Sendung oder Ermächtigung zur Post=Nachnahme beliebe man baldigst und nur direkt an unseren General=Agenten Herrn Carl Hensler in Frankfurt a. M. zu richten.
Der Verwaltungsrath.
Agenten zum Wiederverkauf werden gegen angemessene Provision gesucht.
An meiner Ackergränze nach der Schönberger Seite zu sind mir aus dem Zaune wiederholt Pfähle gestohlen worden. Ich mache Jedermann hierdurch aufmerksam, daß ich die stehen geblichenen Pfähle anbohren und diese Löcher mit Pulver füllen werde. Hauswirth Will in Retelsdorf.
Am Donnerstag den 6. December 1. Abonnement-Concert im Saale der Gastwirthin Boye.
Entree für Nicht=Abonnenten die Person 8 Schill.
Anfang 7 Uhr.
Wozu freundlichst einladen
Die Vereins=Musiker.
Eine Auswahl von Wurstmaschinen halte ich den geehrten Hausfrauen in Stadt und Land zum Ankauf bestens empfohlen.
Auch gebe ich Wurstmaschinen leihweise ab, pro Tag 4 .
J. Lenschow, Klempner.
Meteorologische Beobachtungen. |
1866 Nov. |
Barometer |
|
Wärme |
|
Wind |
Stärke |
|
Paris. Lin. 300 + |
niedrigste °R. |
höchste °R. |
|
|
|
|
30. 1. 2. 3. |
42.19 39.23 37.65 36.62 |
-2.8 -3.5 -2.0 1.2 |
1.3 -1.5 1.9 3.1 |
O O SO S |
1 1 1 1 |
völlig heiter. trübe. zieml. heiter. - |
Am 2. Abends 7 Cubikzoll Regen auf 1 Quadratfuß.
Markt=Preise in Lübeck. |
Butter, Meckl. d. | 12 1/2 - 13 . |
Holst. d. | 13 -13 1/2 . |
Hasen, d. St. | 32 - 40 . |
Enten, d. St. | 24 - 28 . |
Hühner, d. St. | 12 - 18 . |
Küken d. St. | - - . |
Tauben, d. St. | 4 - 5 . |
Gänse, d. | 7 - 8 . |
Spickgans, d. | - - . |
Schinken, d. | 9 - 10 . |
Wurst d. | 9 - 10 . |
Eier 5-6 St. für | 4 . |
Kartoffeln, d. Faß | 5 - 6 . |
Häringe 10 St. für | 2 . |
Getreide=Preise in Lübeck. (per Sack in Lüb. Crt.) |
Weitzen | 23 - 24 | | 8 | |
Roggen | 15 - 15 | | 8 | |
Gerste | 14 - 14 | | 12 | |
Hafer | 9 - 9 | | 8 | |
Erbsen | 14 - 16 | | 8 | |
Wicken | - | | - | |
Buchweizen | 10 - 11 | | - | |
W.=Rapsaat | 24 | | 8 | |
Wint.=Rübsen | 23 | | 8 | |
Schlagleinsaat | 20 - 21 | | - | |
(Hiezu "Officieller Anzeiger" Nr. 10.)
Herausgegeben unter Verantwortlichkeit der Buchdruckerei von L. Bicker in Schönberg.
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