[ => Original lesen: 1866 Nr. 96 Seite 1] Es wird hiermit bekannt gemacht, daß der Fuhrmann Warncke auf dem Domhofe sich verpflichtet hat, die Ueberfahrt über den Ratzeburger See zwischen dem Domhofe und der Baek
1) im Sommer von Morgens 5 bis Abends 11 Uhr,
2) im Winter von Tagesanbruch bis Abends 9 Uhr,
zu beschaffen und außerdem
3) Aerzte, Chirurgen und Hebammen, die zu Kranken resp. Wöchnerinnen gerufen sind, vom Domhofe aus zu jeder Tages= und Nachtzeit überzufahren.
Schönberg, den 24. November 1866.
Großherzoglich Mecklenburgische Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben.
- Das denkwürdige Jahr 1866 geht mit interessanten und weitreichenden politischen Ereignissen zu Ende. Die Umwälzungen in Deutschland werden in den nächsten Wochen durch diplomatische und parlamentarische Arbeiten am norddeutschen Bund und Parlament befestigt werden. In Italien nimmt im December ebenfalls eine ungeheuere Umwälzung, deren Folgen durch alle Welttheile reichen, ihren Anfang. Die Franzosen verlassen Rom, das sie seit 1849 besetzt gehalten haben, und überlassen das tief erschütterte Papstthum sich selbst. Der weltlichen Herrschaft des Papstthums wird dadurch das Ende bereitet, die Römer werden sich dem Königreich Italien anschließen und der Papst wird nur als geistlicher Herrscher zurückbleiben. Das Königreich Italien unter einem Fürsten wird damit vollendet sein. - In Mexiko ist das neue Kaiserthum zusammengebrochen. Der Kaiser Maximilian hat Mexiko bereits verlassen und ist auf dem Wege nach Europa. Er hat viel verloren, aber nicht so viel als Napoleon, der ihn hinübergeführt und im Stiche gelassen hat. Napoleons Truppen müssen im Frühjahr einen schimpflichen Rückzug antreten, der Kaiser selber hat mit dem verunglückten mexikanischen Feldzuge seinen größten Rechenfehler gemacht und einen großen Theil seines Ruhmes eingebüßt. Der Rückschlag in Frankreich wird um so größer sein, je mehr die öffentliche Meinung und die Kammer von Anfang an dieses theure Abenteuer gemißbilligt hatte.
- Die Wahlen zum norddeutschen Parlament werden in der zweiten Hälfte des Januar stattfinden und das Parlament wird, nach Berliner Blättern, am 1. Februar 1867 eröffnet werden. Die norddeutschen Regierungen haben die Aufforderung erhalten, Bevollmächtigte nach Berlin zu schicken, um über die Verfassung des Bundes zu berathen. Spätestens am 15. December sollen die Verhandlungen anfangen.
- Herr v. Beust, der neue österreichische Premierminister müßte ein wahrer Hexenmeister sein, wenn er Oesterreich in ein paar Jahren nur halbwegs gründlich hilft. Er muß ein gesundes Verhältniß Oesterreichs zu Deutschland schaffen, das nicht auf Rache gegen Preußen gegründet ist, er muß Ungarn mit der Regierung aussöhnen und dem bunten Reiche eine Gesammtverfassung geben, er muß Geld schaffen, ohne die Steuern zu erhöhen und endlich die ungemein wichtige Stellung Oesterreichs im Orient verbessern.
- Ueberall Hinterladungsgewehre, Hintergedanken und Vorsorge. Der Bundesrath der Schweiz hat ein Anlehen von 10 Millionen Franks für schleunigste Einführung des Repetirstutzen und Abänderung alter Gewehre für Hinterladung beantragt.
- Die hannoverschen Offiziere sind in einer schlimmen Lage. Sie haben dem König Georg persönlich den Eid der Treue geleistet und der König hat sie desselben nicht entbunden. Von Preußen sind sie jetzt aufgefordert, entweder ihr Anstellungs= oder ihr Pensions=Gesuch einzureichen; die Entbindung von ihrem Eide hätten sie selbst beim König Georg nachzusuchen.
- Das Frankfurter Journal entwirft ein düsteres Bild der Verhältnisse und Stimmungen in Frankfurt. Das Geschäft liege darnieder, die Weihnachtszeit, früher die beste, spüre man nicht, strahlende Verkaufslocale, aber keine Käufer. Die Preise der Lebensmittel sehr hoch, die Einnahmen jeder Familie sehr verringert; hohe Miethpreise der Wohnungen und kaum ein merklicher Nachlaß möglich, weil die Häuserbesitzer hoch gekauft haben und hohe Zinsen zahlen müssen; neue Hypotheken schwer zu bekommen. Keine Hoffnung auf Besserung und darum Theilnahmlosigkeit am öffentlichen Leben. "Der Blick der Einwohner ist nach innen, auf die Familie, deren Zukunft und Existenz gerichtet; diese Sorge verzehrt alle übrigen Interessen."
- Am 26. October ist auf der Insel Sicilien die Räumung der Klöster vor sich gegangen. Die Mönche verließen in hellen Haufen ihre Zellen, ließen ihr Ordenskleid zurück und wurden Bürger, Bauern, Weingärtner, Hirten. Kurz, sie bauen jetzt ihren Kohl selbst und verdienen sich dazu ein Stück=
[ => Original lesen: 1866 Nr. 96 Seite 2]lein Brod. Die meisten sehen sich auch schon nach einem schönen Weiblein um.
- Der Abberufung des englischen Gesandten beim sächsischen Hofe ist jetzt auch die des russischen gefolgt.
- Die Gesammtzahl der Berliner Waisenkinder hat sich in diesem Sommer durch die Cholera=Epidemie um etwa 500 vermehrt.
- Die Aufhebung des Roulette= und Pharaospiels zu Doberan wird ernstlich beabsichtigt; wenigstens sollen die Bankhalter, welche auf jährliche Kündigung stehen, bereits gekündigt sein.
- Der Hopfen ist seit der Ernte bedeutend im Preise gestiegen. Es scheint nun doch, daß das Publikum mit dessen Ersatzmitteln sich nicht befreunden kann und den Fabrikanten von Quassiabier mehr auf die Finger sieht. Die Nachfrage nach Hopfen ist im Steigen.
- Unter den Pferden des ehemaligen Königs von Hannover, welche kommenden 12. December versteigert werden sollen (wenn die angeblich erfolgte Beschlagnahme des Marstalls nicht einen Strich durch die Rechnung gemacht), befindet sich auch ein Gespann von acht prächtigen Isabellen, wie schwerlich diese ihres Gleichen noch einmal finden dürften. Dieselben würden eine Zierde für jeden Marstall abgeben.
- Es soll eine wichtige Entdeckung gemacht worden sein, nämlich eine bewegende Kraft, welche den Dampf ersetzen und das Brennmaterial zu diesem Zwecke entbehrlich machen soll. Der Erfinder derselben hat um eine Audienz bei dem Kaiser nachgesucht und jedenfalls wird man bald Näheres darüber erfahren.
- In einer Versammlung von Fischzüchtern hielt neulich ein französischer Akademiker einen Vortrag über die Entwickelung und Lebensweise der Fische. In diesem kommt u. A. folgende Stelle vor: Die gütige Mutter Natur hat dafür gesorgt, daß das Fischlein, wenn es das Ei verläßt, einige Zeit ohne Mühe und Sorgen leben kann, indem sie ihm ein Säcklein mitgegeben hat, worin es für 40 Tage Nahrung findet. Sind diese Freiherrentage jedoch herum, so muß der junge Fisch in den Stand der Arbeiter übertreten und gleich seinen Standesgenossen im "Schweiße seines Angesichts" sein Brod verdienen." - Diese letzten Worte erinnern an einen Scherz Schillers. Auf der Karlsschule in Ludwigsburg hatte sich eine dichterische Begeisterung fast aller Zöglinge bemächtigt. An einem freien Sommernachmittage hatte sich einer derselben an seinen Schreibtisch gesetzt, um ein Gedicht auf den Sonnenuntergang zu verfertigen. Die erste Zeile war fertig und lautete: "Der Sonne goldner Strahl erwärmt der Berge Spitzen." - Ueber dem Sinnen nach einem passenden Reime auf "Spitzen" - war der angehende Poet eingeschlafen. Unterdessen war Schiller durch die halbgeöffnete Thür eingetreten und errieth sogleich, beim Anblick des Getriebenen, die Verlegenheit des Schläfers. Sofort ergreift er die Feder und schreibt unter die angefangene Zeile: "Der Nordpol glühet schon, die Fische im Meere schwitzen." - Darauf entfernt er sich leise. Als der Schläfer erwachte, erkannte er sofort an der Handschrift den Schalk und entsagte für immer der edlen Dichterei.
Anzeigen.
Vorladung.
Nachdem der Kürschnermeister Heinrich Schaeding jun. zu Schönberg seine Zahlungs=Unfähigkeit erklärt hat, ist unter Vorbehalt der creditorischen Rechte der formelle Concurs über das abgetretene Vermögen desselben, in specie über das dazu gehörige, in der Marienstraße allhier belegene Wohnhaus c. p. erkannt worden. Nach getroffener Verfügung zur Sicherstellung der Masse und nachdem dem Cridar die Disposition über sein Vermögen unter den gesetzlichen Nachtheilen entzogen und der Licht=Fabrikant Spehr hieselbst zum interimistischen Curator bonorum ernannt worden ist, ist zur speciellen Anmeldung und Rechtfertigung aller Ansprüche und Forderungen an den Gemein=Schuldner und dessen Vermögen Zwecks Feststellung des Schuldenstandes, zur Erklärung über die angemeldeten Forderungen, zum Versuch gütlicher Niederlegung des Debitwesens, zur Wahl eines definitiv zu bestellenden Güterpflegers, eventuell zur Produktion der Originalien und zur Erstigkeits=Ausführung, ein Termin auf Freitag, den 15. Februar 1867, Morgens 10 Uhr, anberaumt worden, zu welchem Alle, welche aus irgend einem Grunde Ansprüche und Forderungen an den gedachten Gemeinschuldner und das den Gläubigern desselben abgetretene Vermögen haben, unter dem Nachtheile der Abweisung von der vorhandenen Concursmasse und des Ausschlusses resp. der anzunehmenden Zustimmung zu den Erklärungen und Beschlüssen der erscheinenden Gläubiger und zu den zu machenden und endlich zu regulirenden Vorschlägen, des Verlustes des Beweises mit schriftlichen Beweismitteln und des Ausschlusses mit denselben und mit der Erstigkeits=Ausführung zu den gedachten Zwecken und mit dem Bemerken peremtorisch hiemit geladen werden, daß etwaige Ablehnungen oder Fristgesuche von Bevollmächtigten nur im Falle einer auf Widerspruch gerichteten Special=Vollmacht, bloße schriftliche Erklärungen aber überall keine Berücksichtigung finden können.
Etwanige Masse=Schuldner werden übrigens unter dem Nachtheile doppelter Zahlung hiedurch angewiesen, ihre Zahlungen nur an das unterzeichnete Justiz=Amt zu leisten.
Schönberg, den 26. November 1866.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg
C. L. v. Oertzen.
(L.S.) A. Dufft.
Verkaufs=Anzeigen.
Holz=Verkauf.
Unter den bekannten Bedingungen sollen am Donnerstag, den 6. December in den Hohenmeiler Tannen gegen baare Zahlung
100 Faden Tannenholz
meistbietend verkauft werden und wollen sich Kauf=Liebhaber Morgens halb 10 Uhr beim Forstgehöft Hohenmeile einfinden.
Schönberg, den 28. November 1866.
Danckwarth.
Oeffentliche Versteigerung in Lübeck.
Durch unten benannten beeidigten Makler soll in der Börse beim Becken verkauft werden:
Am Freitag, den 14. December, Nachmittags 3 1/2 Uhr,
auf Ordre von Herrn Curator hereditatis:
Das von Alters her sehr renommirte Hufschmiede=Haus sub Nr. 644, in der Dankwärtsgrube belegen, in welchem noch jetzt ein großer Betrieb stattfindet, mit vollem, in sehr gutem Zustande befindlichen Geschäfts=Inventarium.
Dasselbe enthält, auf der Diele mit der großen Esse und Wandschrank, noch eine zweite jetzt nicht benutzte Esse=Einrichtung, so wie unter der fast neuen Treppe einen Herd. In der Etage oben am hellen Vorplatze nach der Straße ein heizbares tapezirtes Zimmer, daneben ein nicht heizbares Zimmer und hofwärts ein heizbares tapezirtes Zimmer gegen Süden, mit Kammer daneben, alle vier durch Thüren verbunden.
Auf dem ersten Boden nach vorne eine große Schlafkammer und hofwärts zwei Kammern mit Verschluß, höher noch einen Dachboden mit Winde nach der Diele.
Im Seitenflügel gegen Süden, über dem Keller, in dessen erster Abtheilung die Küche mit Sparherd und in der zweiten die Vorraths=Kammer befindlich, sind zwei tapezirte heizbare Zimmer, darüber Dachboden mit zwei Abtheilungen.
Auf dem Hofe ein Waschhaus, kleiner Gartenplatz mit Laube, ein Schauer mit Commoditäts und ein Kohlen= Schuppen.
Die Abschrift des Inventars ist einzusehen bei Unterzeichnetem.
Joh. N. Stolterfoht Gottl. Sohn.
[ => Original lesen: 1866 Nr. 96 Seite 3]Bekanntmachung.
In der am 12. November d. J. abgehaltenen General=Versammlung der Hagel=Versicherungs=Gesellschaft für das Fürstenthum Ratzeburg wurde von dem Vorstande derselben zur Deckung der Entschädigungen für die durch Hagelschlag an Getreide erlittenen Verluste, sowie zur Bestreitung der gewöhnlichen Administrations=Kosten ein Beitrag von jedem versicherten Hundert Thaler mit Neun (9) Schillingen beliebt, deren Beträge die Mitglieder dieser Gesellschaft am 3. December, als am Montage nach dem ersten Advents=Sonntage d. J., Morgens 10 Uhr am gewöhnlichen Orte prompt einzuzahlen hiemit aufgefordert werden.
Schönberg, den 13. November 1866.
Die Direction.
Der Landkasten in Rostock vergütet für die ihm gemachten Anleihen vier Procent vom Tage der Einzahlung des Geldes und gibt dadurch, daß sämmtliche Mecklenburg=Schwerin'sche Gutsbesitzer, sowie die Großherzoglichen Domainen und die städtischen Besitzungen zur ersten Hypothek für die Rückzahlung des Kapitals nach halbjähriger Kündigung gesetzlich verhaftet sind, die größte Sicherheit für diese überdies kostenfreien Anleihen.
Schönberg, den 22. August 1866.
Kindler, Advokat.
Die heute Morgen 1/2 8 Uhr erfolgte glückliche Entbindung meiner lieben Frau von einem kräftigen Knaben zeige ich hiemit statt besonderer Meldung an.
Glambek bei Neustrelitz, den 27. November 1866.
V. Wentzel, Oberförster.
Verkauf einer Vollstelle.
Eine im hiesigen Fürstenthume in der Nähe von Schönberg belegene Vollstelle soll durch mich unter der Hand verkauft werden. Dieselbe ist circa 3 1/2 Last groß - theils Weizen=Boden, theils Roggen=Boden. Die Gebäude, Haus und Scheune, befinden sich in gutem, baulichem Stande.
Kauf=Liebhaber wollen sich an mich Zwecks weiterer Auskunft baldigst wenden.
Schönberg, den 29. November 1866.
Dufft, Advokat.
Dr. Pattison's Gichtwatte lindert sofort und heilt schnell Gicht, Rheumatismen aller Art, als Gesichts=, Brust=, Hals= und Zahnschmerzen, Kopf=, Hand= und Kniegicht, Magen= und Unterleibsschmerz etc. etc. In Paketen zu 12 und zu 7 bei Wilh. Heincke.
7200 Thaler werden zu nächstem Antoni gesucht in ein Rittergut im Mecklenburg=Schwerinschen zur ersten Hypothek, in beliebiger Posten von 500 und 1000 Thalern zu belegen, mit 4 pCt. jährlicher prompter Zinszahlung. Näheres bei Aug. Spehr.
Schönberg, 19. November 1866.
Club im Hause des Herrn Aug. Spehr in Schönberg am Mittwoch, den 5. December 1866. Mittag=Essen 3 Uhr Nachmittags.
Decimalwaagen von besonderer Güte empfiehlt zu nachstehenden billigsten Preisen ergebenst Ludwig Vogel.
Eine Decimalwaage von
100 Tragkraft, gestempelt, 6 32
200 Tragkraft, gestempelt, 8 -
300 Tragkraft, gestempelt, 9 -
400 Tragkraft, gestempelt, 10 -
500 Tragkraft, gestempelt, 11 -
600 Tragkraft, gestempelt, 12 -
800 Tragkraft, gestempelt, 14 -
Aerztliche Verordnung.
Herrn G A. W. Mayer in Breslau.
Herr Dr. Prasse hierselbst hat meiner Frau zur Herstellung ihrer Gesundheit, da dieselbe an einem katarrhalischen Brust= und Lungen=Uebel leidet, Ihren
weißen Brust-Syrup*)
empfohlen. Ich ermangele deßhalb nicht, dieser ärztlichen Verordnung Folge zu geben, um so mehr, als Herr Dr. Prasse das vollste Vertrauen am hiesigen Orte besitzt und Ihren Brust=Syrup von früher kennt etc.
Seidenberg bei Görlitz.
Karl Rob. Silling, Kr.=Ger.=Canzlist.
*) Dieses seit länger als 10 Jahren rühmlichst bekannte und wichtige Hausmittel ist stets vorräthig in der alleinigen Niederlage für Schönberg beim Buchbinder C. Sievers.
Einfache und doppelte Bruchbänder, Suspensorien (Tragbeutel), Fontanellbinden, Wundspritzen in Glas, Horn und Gummi zu jeglichem Gebrauch, Milchpumpen, sehr zweckmäßig bei wunder Warze, die Muttermilch im Glase aufzufangen, um das Kind damit zu stillen, Warzenzieher, zum gewöhnlichen Gebrauch, um die Warze hervorzuholen und zugleich die Milch aufzufangen, Warzendeckel, Mutterkränze, runde, sowie auch mir Flügel, Gummi=Zahnkitt. Sehr gut zum Gebrauch für hohle Zähne, Gummi=Wundpapier, zweckmäßig bei offenen Wunden, um dadurch das Durchnässen zu verhüten, sowie giftfreie Milchsauger von reinem Gummi sind stets zu haben bei Emil Jannicke, Bandagist u. Handschuhmacher. Schönberg.
NB. Auch mache ich darauf aufmerksam, daß ich von jetzt an Warzenzieher zum täglichen Gebrauch ausleihe.
aus der privilegirt. Fabrik von Franz Stollwerck, Königl. Hoflieferant in Köln a. Rh.
Ein sich stets bewährendes, dabei angenehmes Hausmittel gegen Husten, Heiserkeit, rheumatische und chronische Catarrhe, so wie alle Hals= und Brust=Affectionen. Für die vollkommene Vereinigung der vorzüglichsten, den Respirations=Organen zuträglichen Kräutersäften mit dabei gleichzeitig magenstärkenden Eigenschaften wurde das Fabrikat von vielen hervorragenden ärztlichen Autoritäten empfohlen, sowie mit Preis= und Ehren=Medaillen prämiirt. - Es befinden sich Depots dieser Specialität in fast sämmtlichen Städten des Continents. - Lager à 6 1/2 á Paquet in Schönberg bei Carl Bade, in Grevismühlen bei J. C. Schultze.
[ => Original lesen: 1866 Nr. 96 Seite 4]10,000 Thaler sind zur Unterstützung deutscher Krieger oder deren Hinterbliebenen von dem Erlöse ausgesetzt.
Einlage Thlr. 1. Pr. Crt.
Hauptgewinn event. Gulden 300,000.
Kein Loos bleibt ohne Ersatz.
Große Verloosung
von Pferden, Wagen, Capitalien und Grundbesitz.
------------------------------------
Der Verwaltungsrath des Schwefelbades Fiestel bei Pr. Minden bringt hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß das reizende Bad Fiestel mit einem Flächenraum von circa 15 Morgen Gartenlandes auf dem Wege der öffentlichen Ausloosung veräußert werden soll. - Außer obigem Gewinn als Hauptgewinn kommen noch eine große Anzahl der schönsten Pferde, Equipagen, Silberwaaren und Staats=Prämien=Loose mit Treffern von: Gulden 300,000, 250,000, 200,000, 150,000, 50,000, 46,000, 43,000, 40,000, 35,000, 30,000 etc. zur Verloosung.
Sämmtliche Gewinne müssen in bevorstehender einen Ziehung gewonnen werden und sind Original=Loose, sowie ausführliche Verloosungs=Pläne nur und allein durch unseren General=Agenten bis 15. Dezember a. c. zu beziehen.
Ein Original=Loos kostet Thlr. 1. Pr. Crt. oder fl. 1. 45.
Elf Original=Loose kosten Thlr. 10. Pr. Crt. oder fl. 17. 30.
Gefl. Aufträge mit Baar=Sendung oder Ermächtigung zur Post=Nachnahme beliebe man baldigst und nur direkt an unseren General=Agenten Herrn Carl Hensler in Frankfurt a. M. zu richten.
Der Verwaltungsrath.
Agenten zum Wiederverkauf werden gegen angemessene Provision gesucht.
Ein studirter Hauslehrer, am liebsten Cand. phil. findet zu Weihnacht eine gute Stelle zum Unterricht eines 10jährigen Knaben. Musik wird verlangt.
Ein zweiter Wirthschafter wird mit 80 Thlr. Gehalt ebenfalls zu Weihnacht gewünscht.
Mehrere erfahrene und einige 30 junge Wirthschafterinnen, unstud. Hauslehrer etc. suchen noch Engagements durch
Heinr. Frentz in Grevesmühlen.
Bei mir ist zu haben:
Karl Winterfeldt's Geschichte des Krieges von 1866
mit Karten, Schlacht=Plänen und Abbildungen. Achtzehnte Auflage, Preis broch. 16 ßl., geb. 24 ßl.
Ferner sind wegen Mangel an Platz diverse ältere Romane und Erzählungen, à Band 4-6 ßl., zu verkaufen, eine hübsche Lektüre bei den jetzigen langen Winterabenden.
Ebenso empfehle ich folgende beliebte Volks=Bücher, als:
"Des Pfarrers Tochter v. Taubenheim", 4 ßl.,
"Rosa von Tannenburg", 3 ßl.,
"Till Eulenspiegel", 6 ßl.,
"Dr. Faust's wunderbare Thaten", 3 ßl.,
"Robinson Crusoe's Abenteuer", 5 ßl.,
"Der Krieg in Schleswig=Holstein", 3 ßl.,
"Die Leiden des jungen Werther", 4 ßl.,
"Die heilige Genovefa", 4 ßl.,
"Hundertjähriger Kalender", 6 ßl.,
"Die Abenteuer der sieben Schwaben", 3 ßl.,
"Das Käthchen von Heilbronn", 3 ßl.,
"Kochbücher" von 5 ßl. an bis 1 Thlr. 16 ßl.
und andere mehr.
J. P. Bade.
Bergmann's Eispomade rühmlichst bekannt, die Haare zu kräuseln, zu stärken, und vor dem Ergrauen zu schützen, empfiehlt à Flac. 8, 12 u. 16 J. F. Eckmann.
An meiner Ackergränze nach der Schönberger Seite zu sind mir aus dem Zaune wiederholt Pfähle gestohlen worden. Ich mache Jedermann hierdurch aufmerksam, daß ich die stehen geblichenen Pfähle anbohren und diese Löcher mit Pulver füllen werde. Hauswirth Will in Retelsdorf.
Am Donnerstag den 6. December
1. Abonnement-Concert
im Saale der Gastwirthin Boye.
Entree für Nicht=Abonnenten die Person 8 Schill.
Anfang 7 Uhr.
Wozu freundlichst einladen
Die Vereins=Musiker.
Am Freitag, den 30. November, wird im Gasthause des Herrn Kohs zu Menzenberg bei Grieben
Concert & Ball
stattfinden, wozu wir hiedurch freundlichst einladen. Entrée für Herren 16 ßl., Damen 8 ßl.
Anfang 5 Uhr.
Die Vereins=Musiker.
Kirchliche Nachrichten. Schönberger Gemeinde.
Errat. In Nr. 92 zu lesen. 11. November dem Schustermeister Heinrich Eckmann vor Schönberg eine Tochter.
Geboren: D. 17. November dem Schneidermeister Fanselow hies. eine Tochter. - D. 20. dem Maurergesell M. H. Wilms zu Rupensdorf eine Tocht. - D. 21. dem Instrumentenschleifer Peters hies. ein S. - D. 23. dem Arbm. Kähler vor Schönberg ein S. - Dem Arbm. Schmidt hies ein S. - D. 26. dem Bürger in Helsen Bangert, z. Z. vor Schönberg, ein S.
Gestorben: D. 17. Elisabet. Dorothee Bielfeldt, geb. Brinkert, Holländers Wittwe hies., 88 J. 9 M. alt. - Hans Oldörp, Arbm. und Wittwer zu Lockwisch, 82 J. alt. - D. 21. Elise Magdal. Freitag, Schulzentochter zu Olndorf, 11 J. 8 M. alt. - Sophie Marie Friederike Ehlers, geb. Holst, Töpfermeistersfrau vor Schönberg, 38 J. 3 M. alt. - D. 28 Anna Catharina Lahn, geb. Nimphius, Arbm.=Wittwe von Wahlsdorf, z. Z. vor Schönberg, 84 J. a.
Copulirt: D. 16. Nov. Joachim Heinr. Pingler, Hausw. zu Duvennest, und Cath. Maria Wigger zu Lockwisch. - Johann Jochen Heinr. Wienck, Arbm. zu Lockwisch, und Cath. Maria Wegner das. - D. 22. Hans Heinr. Sager, Arbtsm. zu Malzow, und Cath. Else Dusendschön zu Rupensdorf.
Sonntage 2. December.
Vormittagskirche: Pastor Fischer.
Nachmittagskirche: Pastor Kämpffer.
Amtswoche: Pastor Fischer.
Meteorologische Beobachtungen. |
1866 Nov. |
Barometer |
|
Wärme |
|
Wind |
Stärke |
|
Paris. Lin. 300 + |
niedrigste °R. |
höchste °R. |
|
|
|
|
27. 28. 29. |
32.68 38.19 42.09 |
-0.5 0.5 -0.5 |
2.3 2.6 2.0 |
SSO NNW SO |
0 0 0 |
(Nebel) bed. wolkig. völlig heiter. |
Markt=Preise in Lübeck. |
Butter, Meckl. d. | 12 1/2 - 13 . |
Holst. d. | 13 -13 1/2 . |
Hasen, d. St. | 32 - 40 . |
Enten, d. St. | 24 - 28 . |
Hühner, d. St. | 12 - 18 . |
Küken d. St. | - - . |
Tauben, d. St. | 4 - 5 . |
Gänse, d. | 7 - 8 . |
Spickgans, d. | - - . |
Schinken, d. | 9 - 10 . |
Wurst d. | 9 - 10 . |
Eier 5-6 St. für | 4 . |
Kartoffeln, d. Faß | 5 - 6 . |
Häringe 10 St. für | 2 . |
Getreide=Preise in Lübeck. (per Sack in Lüb. Crt.) |
Weitzen | 23 - 24 | | 8 | |
Roggen | 15 - 15 | | 8 | |
Gerste | 14 - 14 | | 12 | |
Hafer | 9 - 9 | | 8 | |
Erbsen | 14 - 16 | | 8 | |
Wicken | - | | - | |
Buchweizen | 10 - 11 | | - | |
W.=Rapsaat | 24 | | 8 | |
Wint.=Rübsen | 23 | | 8 | |
Schlagleinsaat | 20 - 21 | | - | |
Herausgegeben unter Verantwortlichkeit der Buchdruckerei von L. Bicker in Schönberg.
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