[ => Original lesen: 1866 Nr. 32 Seite 1] Publicandum.
Jede Verunreinigung der Straßen und öffentlichen Plätze, sei es durch Ausgießen schmutziger Flüssigkeiten, Aufschütten von Kehricht u. s. w., oder auf andere Weise, wird hiedurch bei angemessener Strafe verboten.
Schönberg, den 18. April 1866.
Großherzogl. Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben. C. L. v. Oertzen. Seip.
- Wegen der geschäftlichen Behandlung der preußischen Reformanträge am Bunde sollen sich die deutschen Regierungen noch nicht einig sein. Einige empfehlen die Verweisung an den holsteinischen Ausschuß, andere an den politischen. Die meisten Regierungen haben sich bereit erklärt, die preußische Bundes=Reformen zu berathen, ja Oestreich, Bayern, Sachsen und Württemberg sollen entschlossen sein, die abermals angeregte Bundesreform unter allen Umständen nunmehr zur Durchführung zu bringen. Die liberalen Parteien Deutschlands sehen diesen Antrag Preußens mit größten Mißtrauen an; sie wollen nicht glauben, daß ihre kühnsten Hoffnung aus den 48ger Jahren jetzt mit eins verwirklicht werden sollten.
- Am 14. April hat Preußen seine Antwort an die österreichische Depesche vom 7. d. in Wien übergeben. Von der Fassung derselben, wollte man wissen, hänge die Entscheidung ab, ob Krieg oder Frieden uns die nächste Zukunft bringen werde. Wenn's hiernach geht, so bleibt uns der Friede erhalten, denn die preußische Antwort ist ruhig gehalten. Die Note lehnt die Aufhebung des preußischen militairischen Anordnungen ab, indem sie andeutet, daß Oesterreich, welches zuerst gerüstet habe, mit Herstellung des Friedensfußes beginnen müsse.
- So glänzend ist das Osterfest lange nicht in Rom begangen worden, wie diesmal. Der Papst erschien in seiner dreifachen Krone und gab vom Balcon der Peterskirche Orbi et Urbi mit sonorer Stimme seinen Segen. Auf dem Platze knieeten mehr als 200,000 Menschen und es herrschte eine solche Stille, daß man das Plätschern der Fontaine vernahm. Abends wurde die Kuppel am St. Peter prachtvoll erleuchtet.
- In einer Proclamation verkündigt Präsident Johnson, daß der südstaatliche Aufstand beendigt sei und nun wieder Gleichheit des Gesetzes im Süden und Norden eintrete.
- Zum Fürsten von Rumänien ist der zweite Sohn des Fürsten von Hohenzollern=Sigmaringen, der als Premierlieutenant bei der Garde in Berlin steht, fast einstimmig vom Volke gewählt. Er soll unter dem Namen Carl I. den Thron besteigen.
- In der Nähe von Mainz ist ein Mann aufgegriffen worden, der für 50,000 Thlr. falsche preußische Kassenscheine bei sich trug. Er wollte mit seinem Gelde über die französische Grenze.
- Unter die Gutschmecker ist ein großer Schreck gefahren, denn unter die Austern an der norwegischen Küste ist die Pesth ausgebrochen. Diese Krankheit verdirbt das Fleisch des Thieres und macht es zu einem tödtlichen Gift. Durch zahlreiche Todesfälle von Austernessern, die lange unerklärt blieben, kam man der Krankheit auf die Spur.
- Schwarz auf weiß mit sprechenden Zahlen weist das statistische Amt nach, daß in Wien Gewerbefleiß und Wohlstand sinkt, die Armuth steigt, daß die Auspfändungen, Zwangsversteigerungen etc. seit Jahren ums Doppelte bis Dreifache gestiegen sind und das es oft nichts zu pfänden und zu versteigern gibt; daß der Fleischbedarf abgenommen hat, obgleich die Kopfzahl der Einwohner gestiegen ist u. s. w. Die Statistik ist eine unbarmherzige Wissenschaft, obgleich noch in den Windeln. Kein Wunder, daß sich in Wien allein 15,000 Personen um Stellen in Mexiko beworben haben sollen - in Mexiko!
- Unter den 5000 österreichischen Freiwilligen, welche im Laufe dieses Sommers nach Mexiko expedirt werden sollen, befindet sich eine ziemliche Anzahl verheiratheter Männer, welchen nach abgelaufener Dienstzeit im Staate Puebla Land für sich und ihre Familie versprochen worden ist. Es existirt daselbst schon eine nicht unbedeutende österreichische Colonie. Auf seine Oesterreicher kann sich Kaiser Maximilian jedenfalls besser verlassen, als auf seine Mexikaner. Wenn er nur schnell so 30-40,000 Mann derselben um sich versammeln könnte!
- Der Verkaufstermin einer Bauerstelle im hiesigen Fürstenthume am 18. d. M. hat zu keinem Resultate geführt. Es hatte sich ein sehr zahlreiches Publikum und zwei Kaufliebhaber eingefunden, die aber keinen genügenden Bot abgaben, so daß wahrscheinlich ein neuer Termin angesetzt wird.
- In der katholischen Kirche in Hamburg predigen seit Ostern direct aus Rom gekommene Jesuiten dreimal täglich.
- Weder die Warnungen der deutschen Gesellschaft in New=Orleans, noch die Mahnungen der Presse sind bisher im Stande gewesen, dem Unwesen zu steuern, welches in den südlichen Staaten der Union von gewissenlosen Einwanderungs=Agenten
[ => Original lesen: 1866 Nr. 32 Seite 2]getrieben wird. Leichtgläubige, mit den Verhältnissen des Landes unbekannte Deutsche fallen zumeist dem Menschenhandel, der ein Spott auf die Abschaffung der Sclaverei ist, zum Opfer. Immer neue Transporte bethörter Deutschen kommen in New=Orleans an, um sich in die Leibeigenschaft zu begeben, welcher sie durch Abschließung von Kontrakten in New=York oder Philadelphia sich überantwortet haben. Wer einen unbesiegbaren Drang nach den Südstaaten empfindet, möge sich wenigstens vor jeder Berührung mit den Schwindlern in nordstaatlichen Landungsplätzen hüten und seine Arbeitskraft nicht eher feilbieten, als bis er an den Ort seiner Bestimmung gelangt ist.
- Aus den Petroleum=Districten in Amerika. Der in Franklin erscheinende "Citizen" schreibt: Trotz des Abschlags im Preise von Oel war die Speculation in Oelländereien und Oelbrunnen nie lebhafter als jetzt. Besitzer von Ländereien in guten Lagen fordern gegenwärtig fünf Achtel von dem zu gewinnenden Oel und erhalten sie. Die fortwährende Verminderung im Gesammt=Ertrag der Oelquellen macht es klar, daß eine Zeit kommen wird, wo die Seltenheit des Artikels seinen Werth bedeutend erhöhen wird und deshalb halten Landeigenthümer fest auf hohe Preise.
- Der Zopf des Kaisers von China. - Der Engländer Margillon erzählt in einem Reisewerke, daß er die Auszeichnung genoß, von dem Kaiser von China zur Tafel gezogen zu werden. Seine chinesische Majestät haben die Gewohnheit, sich während der Tafel beim Essen den Zopf ordnen und flechten zu lassen. Das Amt eines kaiserlichen Zopfflechters ist ein sehr angesehenes und gut bezahltes, es gehört aber nicht nur viel Geschicklichkeit, sondern auch Muth dazu, dieses Staatsamt zu vollziehen; denn der Unglückliche, der sich bei diesem Toilettengeschäft ungeschickt benimmt oder ein Härchen mit einem unbehaglichen Gefühle herausreißt, ist dem Tode geweiht. Vor einigen Jahren erhielt ein Mandarin das ehrenvolle Amt eines Hoffriseurs, er zog es jedoch vor, sich selbst zu entleiben, ehe er an das schwierige Geschäft ging. Der gegenwärtige Hoffriseur, der einen unaussprechlichen Namen hat, ist seit zwei Jahren im Dienst und unterzieht sich dem genannten Staatsamte mit solcher Zufriedenheit seines Herrn, daß er, mit allen nur erdenklichen Ehrenämtern überhäuft, über eine Million Thaler sich in Folge der Dankbarkeit und Großmuth seines Herrn zurücklegen konnte. Man hat berechnet, daß der Zopf des Kaisers von China dem himmlischen Reiche jährlich so viel kostet, als der Prinz von Wales an Apanagen bezieht.
- In dem Hause des Grafen B. in Berlin wurde der Geburtstag seiner einzigen und liebenswürdigen Tochter gefeiert. Abends war eine glänzende Gesellschaft eingeladen , wobei man auch der Gefeierten viele Aufmerksamkeiten und Ueberraschungen bereitete. Als die heiterste Stimmung in der Gesellschaft herrschte, trat ein Kapuziner ein und überreichte unter vielen Bücklingen schweigend ein Körbchen und entfernte sich. Als man den Inhalt des Körbchens untersuchte, fand sich ein kleiner Sarg darin und in demselben ein Dolch und eine durchstochene weiße Rose. Alles war außer sich, der Geber aber war entflohen. Man dachte an Rache und Bosheit. Jetzt aber hat sich herausgestellt, daß der Ueberbringer ein junger Grieche war, der erklärte, daß es in seinem Lande Sitte sei, in fröhlicher Stunde auch an den Tod zu erinnern.
- Vor einem in der Nähe von Berlin gelegen neu Kreisgericht erschien jüngst ein Bauer unter der Anklage der Wilddieberei. Der Staatsanwalt führte eine Menge Zeugen für die Richtigkeit der Anklage vor; der Bauer, der längst in dem Rufe stand, ein arger Wilddieb zu sein, leugnete aber hartnäckig und mit besonderem Glücke, denn das Gericht erhielt nicht die Ueberzeugung von seiner Schuld und sprach ihn daher frei, ordnete auch des bis dahin verhaftet gewesenen Angeklagten sofortige Freilassung an. Der Bauer, der sich wohl schon auf längere Zeit im Strafgefängniß gesehen hatte, war durch die Freisprechung und Entlassung derart gerührt, daß er, nachdem die Verlesung der Gründe beendet war, vor allem Volke in die Worte ausbrach: "Herr Justizrath, der erste Rehbock, den ich schieße, ist Ihrer." - Diese Geschichte, fügt die Berl. Gerz. hinzu ist keine Lüge, sondern erst ganz kürzlich vor dem Amte in J. passirt.
- Kürzlich wurde in London ein berüchtigter Taschendieb, ein gewisser Thompson, verhaftet und man fand bei ihm sein vollständiges Tagebuch, unvorsichtig genug für einen Spitzbuben. Dasselbe wurde vorgelesen und lautet u. A.: Mittwoch. Meine gewöhnlichen Streifereien mit demselben Erfolge gemacht. Sehr dumm gehandelt, mehr Geld ausgegeben, als ich sollte. Mit Willey um 2 Schl. gestritten. Nachher sehr böse gewesen. Nach Hause zurückgekehrt, auch um 12 Uhr schlafen gelegt. Donnerstag. Die Taschen von zwei Parlamentsmitgliedern geleert. In der Tasche des einen einen Pfropfenzieher und eine angerauchte Pfeife gefunden. Zu Wasser nach St. James=Park gegangen. Freitag. Der Verurtheilung Jack's zu einem Jahr Zwangsarbeit beigewohnt. Der Ungeschickte. Um 11 Uhr Abends in einen Club gegangen. Donnerstag. Tom ist todt. Eine Flasche Whisky auf seine Gesundheit getrunken. Donnerstag Einem Geistlichen drei Pfund (21 Thaler) aus der Tasche genommen. Einer vornehmen Dame zu Pall=Mall ein gesticktes Taschentuch mit 3 Briefen von ihrem Vater und einem vierten auf rosa Papier, ohne Unterschrift, der mit den Worten anfing: "Theurer Engel!" Emilie hat mich besucht; sie hat sich mit Symons geprügelt. Viel getrunken. In meinen Club gegangen; zu Emilie zurückgekehrt. Noch mehr getrunken. Stierbetrunken auf der Straße geschlafen." In diesem Tone fährt das Tagebuch einige hundert Seiten lang fort; der Gerichtshof konnte kaum Ernst behaupten. Thompson selbst lachte herzlich mit.
- Im Requiriren waren die Franzosen immer Meister, sie nahmen nicht nur, was sie fanden, sondern wußten auch zu finden, was sich nicht fand. Die Coblenzer wissen ein Stücklein davon zu erzählen. Die Franzosen waren in der Revolutionszeit eingerückt und waren nicht nur "Ohnehosen", sondern auch "Ohneschuh". Sie requirirten, was das Zeug halten wollte und nachdem sie alles hatten, auch noch 12000 Schuhe und Stiefeln. Unmöglich, sagte der Magistrat, aller Vorrath ist ausgegangen!-Ei, so beruft eine Volksversammlung, die weiß in schwierigen Dingen immer Rath! sagten die Franzosen - Die Volksversammlung fand statt, aber guter Rath war theuer und kein Schuh war aufzutreiben. Als die Versammlung auseinander gehen wollte, fand sie die Ausgänge von den Franzosen besetzt; sie ließen Niemand fort, bevor er seine Stiefel oder Schuhe ausgezogen hatte. Die Coblenzer gingen strümpfig nach Hause.
Vorladung.
Auf Instanz der Erben des zu Herrnburg verstorbenen Productenhändlers Lanschow ist der öffentlich meistbietende Verkauf der dem Käthner Starck gehörenden, zu Herrnburg belegenen Käthnerstelle c. pert. verfügt worden und der Verkaufstermin auf Dienstag, den 29. Mai d. J., Morgens 11 Uhr, der Ueberbotstermin auf Dienstag, den 26. Juni d. J., Morgens 11 Uhr, vor dem Großherzoglichen Justiz=Amte angesetzt, wozu Kaufliebhaber hiedurch geladen werden. Dem Käthner Starck, sowie dessen Gläubigern wird freigelassen, in dem Verkaufstermin zur Regulirung der Verkaufsbedingungen bei Strafe anzunehmender Zustimmung zu erscheinen.
Gleichzeitig ist zur Anmeldung aller dinglichen Ansprüche an die vorgedachte Starck'sche Käthnerstelle c. p., zur Vorlegung der Originalien und sonstigen schriftlichen Beweismittel und zur etwaigen Prioritäts=Ausführung Termin auf Dienstag, den 29. Mai d. J., Morgens 10 Uhr,
[ => Original lesen: 1866 Nr. 32 Seite 3]anberaumt, wozu die etc. Starck'schen Gläubiger, soweit sie nicht gesetzlich von der Anmeldungspflicht ausgenommen sind, unter dem Nachtheil der Abweisung und des Ausschlusses hiedurch vorgeladen werden.
Schönberg, den 26. Februar 1866.
Großherz. Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
(L.S.) A. Dufft.
Verkaufsanzeigen.
Holzverkauf.
Unter den bekannten Bedingungen sollen gegen gleich baare Zahlung meistbietend verkauft werden:
1) am Mittwoch den 25. April in den Wahrsower und Leuschower Tannen:
48 Faden tannen Kluftholz.
Versammlung der Käufer Morgens 10 Uhr auf dem Wege von Wahrsow nach Lenschow an den Wahrsower Tannen.
2) Am Donnerstag den 26. April in den Hohenmeiler Tannen:
100 Faden tannen Kluft= und Knüppelholz.
Versammlung der Käufer Morgens 1/2 10 Uhr beim Forstgehöfte Hohenmeile.
Schönberg, den 19. April 1866.
Danckwarth.
Am Mittwoch den 25. April, Morgens 10 Uhr, sollen im Hause des Ackerbürgers Spehr zu Schönberg gegen gleich baare Zahlung meistbietend verkauft werden:
14 Bolzen heeden und flächsen Leinen, 1 Bolzen Tischzeug, Leinzeug und Betten, eine Lade, gute Frauenkleidungsstücke und was sich sonst noch vorfindet.
Seegert, Landreiter.
Auctionsanzeige.
Am Montag, den 23. d. M., Morgens 9 Uhr, sollen im Hause des Brennerei=Pächters Meyns zu Schattin
Mobilien, Betten, Haus= und Küchengeräthe u. dgl. m.
in öffentlicher Auction verkauft werden.
Lübeck, den 14. April 1866.
A. Schmidt, Auctionar für die Landbezirke.
Vermischte Anzeigen.
Der diesjährige Frühjahrs=Beitrag der Mitglieder des Lübecker Feuerversicherungs=Vereins für Landbewohner ist zwischen dem 17. u. 31. Mai d. Js. mit 1/2 Simplum - der Hälfte des einfachen Ansatzes -auf dem hiesigen Büreau zu entrichten.
Lübeck, den 10. April 1866.
Namens der Direction
Bruhn, Secretair des Vereins.
Eine Parthie sehr schönen groben Java=Bruch=Reis, das zu 2 1/2 empfiehlt Aug. Spehr.
Durch die bevorstehende Abtretung von Grundeigenthum im Fürstenthum Ratzeburg an die Lübeck=Kleinen=Eisenbahn=Gesellschaft sind voraussichtlich viele Kapitalien im nächsten Johannis=Termine zu belegen. Diejenigen, welche dafür sichere ritterschaftliche 4 procentige Obligationen zu haben wünschen, wollen das Nähere befragen in der Exped. d. Bl.
Ein ganz neuer starker Handwagen, auch passend für ein kleines Pferd, ist billig zu verkaufen bei
D. Hempel, Cantor.
Ein Garten von ca. 45 []Ruthen, an der Ecke der Lübecker Straße und des Bauhofganges gelegen, soll auf mehrere Jahre Sonnabend, 6 Uhr Abends, bei Herrn Senator Spehr meistbietend verpachtet werden.
Alle Diejenigen, welche noch zur Nachlaßmasse des verstorbenen Mühlenpächters L. Wieschendorf hieselbst, bis Januar d. J., Schulden, werden hierdurch aufgefordert, binnen vier Wochen a dato Zahlung zu leisten.
Schönberg, den 16. April 1866.
G. Grapow, W. Wieschendorf, als Vormünder.
Prima Stettiner Portland Cement empfehlen billigstens Boye & Schweighoffer, Königstraße Nr. 854 in Lübeck.
Augenleidenden wird das kleine Buch:
Sichere Hülfe für Augenkranke dringend empfohlen. Es ist ein zuverlässiger Rathgeber, wie man bei zerstörtem Sehorgan eine rasche Wiederherstellung erlangen, das Gesicht stärken und im zunehmenden Alter sich vor erblinden schützen kann und wird gratis abgegeben durch Carl Sievers, Buchbinder in der Siemzerstraße.
Möbel-Magazin.
Das Möbel=Magazin im Hause des Kaufmanns Wieschendorff empfiehlt den geehrten Landbewohnern und einem geschätzten Publicum Schönbergs eine Auswahl modern und dauerhaft gearbeiteter Tischler= und Stuhlmacher=Arbeiten zu möglichst billigen und festen Preisen, auch nimmt das Magazin Bestellungen auf Aussteuern und einzelne Arbeiten jeder Art an, welche prompt und reell ausgeführt werden.
Schönberg 1866.
Das Tischleramt.
Englischen Portland Cement aus der Fabrik von Otto Trechmann, Hartlepool, in Originaltonnen und Packung unter Garantie.
Asphaltirte Dachpappe und Papier,
Asphaltröhren für Gas= und Wasserleitungen,
Patent=Dach=, Schiff=, Wand=Filz,
Zinkbleche von der schlesischen Actien=Gesellschaft empfiehlt zu billigen Preisen zur gefälligen Abnahme
Arnold Riesland, Lübeck, obere Johannisstraße Nr. 6., Joh.=Quart.
Mit Georginen, darunter die neuesten Sorten, empfiehlt sich zur Pflanzzeit L. Bohn. Demern 1866.
Bergmann's Zahnwolle zum augenblicklichen Stillen jeder Zahnschmerzen, empfiehlt à Hülse 4 J. F. Eckmann.
Aromatische Gichtwatte bei allen rheumatischen Leiden unfehlbar wirkend, empfiehlt à Packet 8 u. 12 J. F. Eckmann.
U. Beermann & Co., Lübeck, Klingberg 927,
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Bunte braune graue Landschafts= und gestreifte Rouleaux auf Lager bei C. Schwedt.
[ => Original lesen: 1866 Nr. 32 Seite 4]Ich litt seit zehn Tagen an sehr starker Heiserkeit, so daß ich nicht einen Laut hervorbringen konnte. Da hörte ich von dem berühmten L. W. Egers'schen Fenchel=Honig=Extract und zu meiner großen Freude erhielt ich nach dem Verbrauch einer Fasche in 2 Tagen meine Sprache zurück.
Böddenstedt, 8. Januar 1866.
Behnecke, Lehrer.
Der L. W. Egers'sche Fenchel=Honig=Extract ist kenntlich an Siegel Etiquette und Facsimile, sowie an der in die Flaschen eingebrannten Firma von L. W. Egers in Breslau, worauf man der vielen elenden Nachpfuschungen wegen genau achten muß.
Alleiniger Verkauf in ganzen Flaschen zu 18 und 12 1/2 Sgr., in halben Flaschen zu 10 und 7 1/2 Sgr. beim Buchbinder C. Sievers, im Sattler Bohnhoff'schen Hause.
Dr. Pattison's Gichtwatte lindert sofort und heilt schnell Gicht und Rheumatismen aller Art, als Gesichts=, Brust=, Hals= und Zahnschmerzen, Kopf=, Hand= und Kniegicht, Magen= und Unterleibsschmerz etc.
In Paketen zu 12 Schilling und zu 7 Sch. sammt Gebrauchsanweisung allein ächt bei Wilh. Heincke.
Hierdurch erlaube ich mir den geehrten Bewohnern Schönbergs und Umgegend die ergebene Anzeige zu machen, daß ich heute mein Material= u. Colonial=Waaren=Geschäft am hiesigen Platze eröffnete.
Indem ich reellste Bedienung zusichere, bitte ich um recht zahlreichen Zuspruch.
Schönberg d. 20. April 1866.
C. J. W. Burmeister.
Den Bewohnern der Stadt Schönberg sowie des ganzen Fürstenthums mache ich hiedurch die ergebene Anzeige, daß ich mich hieselbst als Drechslermeister etablirt habe und empfehle mich zugleich zur Anfertigung aller derartigen Arbeiten. Meine Werkstatt ist im Hause des Tischlermeisters Oldenburg vor dem Siemzerthore.
Ernst Ehlers, Drechslermeister.
2 Fuder gutes Kuhheu hat noch zu verkaufen H. Brüchmann.
Einige Scheffel Rigaer Säe=Leinsamen, die 2te Saat, billig zu haben bei C. H. Fock.
Concertanzeige.
Unterzeichneter erlaubt sich, am Sonntage, als den
22. April d. J., im Saale des Herrn Senators Spehr in Schönberg ein Concert zu veranstalten, unter Mitwirkung des Herrn Organisten Meier zu Schönberg und zweier namhafter Dilettanten aus Lübeck.
Anfang 7. Uhr Abends. Entree 16 .
Programm.
1) Gr. Sonate für Pianoforte und Violine von Beethoven, vorgetragen von Herrn Meier und Unterzeichnetem.
2) Recitativ und Arie aus Figaro's Hochzeit von Mozart.
3) Adagio für Violine aus dem 9ten Concert v. L. Spohr. vorgetragen von Unterzeichnetem.
4) "Das Hochgericht zu Mantua". Gedicht v. Alexander Graf von Würtemberg, componirt von C. L. v. Oertzen.
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5) Solo für Pianoforte, vorgetragen von Herrn Meier.
6) a. "Ammen's Lied", aus Bulver's "Eroberung von Granada", componirt von C. L. v. Oertzen.
b. "Es klingt ein Lied so lieblich schön" componirt von Herrmann.
(Gesänge für Sopran.)
7) Arie für Tenor.
8) Fantasie brillante für Violine von Vieuxtemps, vorgetragen von Unterzeichnetem.
Billette sind zu haben im Spehr'schen Hotel und bei den Herren Gebr. Schweigmann und Ludwig Creutzfeldt.
G. Herrmann, Kapellmeister.
Brauner Leber=Thran besonders vortheilhaft, ist vorräthig bei J. F. Eckmann.
Den geehrten Bewohnern Schönbergs und der Umgegend empfehle ich zum bevorstehenden Schönberger Frühjahrsmarkt mein reichhaltiges Lager von Tuch= und Manufactur=Waaren und bitte unter Zusicherung billigster und reellster Bedienung um zahlreichen Besuch.
Außer den bekannten Artikeln bringe ich das Modernste in Shawl=Tüchern, Umhängen in Seide und Wolle und leichten, fertigen Herren=Röcken nach dort; auch empfehle ich den Landleuten etwas ganz schönes in Atlas=Schürzen und eine Parthie blanke Bänder, die ich trotz der hohen Seidenpreise 2 ßl. pro Elle billiger verkaufe.
Hochachtungsvoll G. A. Levissohn.
Die Bude befindet sich wie früher vor dem Hause des Gastwirth Herrn Fick.
Rehna im April 1866.
Mehrere Fuder Dung sind billig abzulassen Näheres in der Expedition.
Sehr schönes russisches Säe=Lein empfiehlt Aug. Spehr.
Die Tage nach Pfingsten, am 22. u. 23. Mai, beide Tage Nachmittags, wird bei mir Scheibenschießen stattfinden, wozu ich meine Bekannten und überhaupt Schießfreunde hiedurch einlade.
Büchsen und Schießbedarf wird von mir geliefert.
Krüger Jabs in Schlagresdorf.
Meteorologische Beobachtungen. |
1866 April |
Barometer |
|
Wärme |
|
Wind |
Stärke |
|
Paris. Lin. 300 + |
niedrigste °R. |
höchste °R. |
|
|
|
|
17. 18. 19. |
34.42 35.84 36.92 |
6.8 3.8 1.6 |
9.4 8.7 5.8 |
W WNW NNW |
3 3 1 |
wolkig.*) -**) zieml. heiter. |
*) 12 u. **) 13 Kub.zoll Regenauf 1 Q.fuß.
Markt=Preise in Lübeck. |
Butter, Meckl. d. | 14 1/2 - 15 . |
Holst. d. | 15 1/2 - 16 . |
Enten, d. St. | 16 - 20 . |
Hühner, d. St. | 12 - 16 . |
Tauben, d. St. | 4 . |
Spickgans d. St. | 28 - 40 . |
Flickgans d. St. | 16 - 20 . |
Schinken, d. | 7 1/2 - 8 . |
Schweinskopf, d. Pf. | 4 1/2 - 5 . |
Wurst d. | 8 - 10 . |
Eier 7-8 St. für | 4 . |
Kartoffeln, d. Faß. | 4 - 5 . |
Karpfen d. | 8 - 10 . |
Getreide=Preise in Lübeck. (per Sack in Lüb. Crt.) |
Weitzen | 16 1/2 - 19 | | - | |
Roggen | 13 - 13 | | 6 | |
Gerste | 12 - 13 | | - | |
Hafer | 11 - 11 | | 8 | |
Erbsen | 14 - 16 | | 4 | |
Wicken | - | | - | |
Buchweizen | 12 - 13 | | - | |
Winter=Rapsaat | - | | - | |
Rübsen. | - | | - | |
Schlagleinsaat | 20 - 21 | | - | |
Herausgegeben unter Verantwortlichkeit der Buchdruckerei von L. Bicker in Schönberg.
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