[ => Original lesen: 1866 Nr. 31 Seite 1] Unter Bezugnahme auf die Bekanntmachung vom 9. Mai 1863, betreffend den projectirten Bau einer Eisenbahn von Lübeck nach Kleinen, wird hiermit zur allgemeinen Kenntniß gebracht:
daß den Eisenbahn=Beamten und Ingenieuren die Vermessung und Absteckung der Linie zu gestatten ist und die von denselben aufzurichtenden Signale, Stangen, Pfähle und Pflöcke unberührt zu lassen sind.
Schönberg, den 6. April 1866.
Großherzogl. Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben. C. L. v. Oertzen. Seip.
- Ob Krieg, ob Frieden hängt jetzt lediglich von der preußischen Antwort auf die letzte österreichische Note ab, in welcher das Berliner Cabinet zur Rücknahme der Mobilmachungsordre vom 28. März aufgefordert wird. Lautet die Antwort des Grafen Bismarck so entschieden ablehnend, wie von mancher Seite behauptet wird, so stellt Oesterreich nach der Versicherung der Wiener Regierungsorgane bei dem Bunde den Antrag auf Kriegsbereitschaft, ein Vorgehen, welches in Berlin als eine Kriegserklärung angesehen werden würde. Was bis jetzt über die Antwort in Berlin verlautet, so wird dieselbe eine beruhigende sein. Als Vorbedingung für die seitens Oesterreichs geforderte Rücknahme der Mobilmachungsordre vom 28. März wird die Rückversetzung der nach der preußischen Grenze verlegten österreichischen Regimenter in ihre früheren Standquartiere gefordert werden.
- Herr v. Bismarck selbst (Prov. C.) empfiehlt seine Bundesreform "der Hingebung des preußischen Volks und der nationalen Begeisterung Deutschlands", den Regierungen dagegen sagt er, "sie würden sich seinem Reformwerk nicht ohne schwere Folgen entziehen." Es scheint also nicht unmöglich, daß die Regierungen mit den Waffen in der Hand über die Vorlagen berathen, die dem Parlament gemacht werden sollen. Am 1. Juli, äußerte Graf Bismarck leichthin, müsse das Parlament zusammentreten. Sich vorher über die Vorlagen zu einigen, ist nicht nöthig; das alles findet sich schon, wenn das Parlament versammelt ist.
- Binnen 18 Monaten räumen die Franzosen Mexiko und zwar in drei Abtheilungen. Ende 1867 hofft Napoleon die Letzten seiner lieben Franzosen um sich versammelt zu sehen. Die Amerikaner sagen ihnen gerne adieu; der Himmel gebe, daß wir ihnen nicht bon jour! zurufen müssen.
- Nach Berliner Nachrichten soll es der Wunsch der preußischen Regierung sein, eine Eisenbahn von Ludwigslust über Schwerin, Gadebusch, Rehna, Lübeck nach Kiel zu bauen.
- Auf einer Conferenz in Grevesmühlen hat man sich über den Bau einer Chaussee von Grevesmühlen nach Klütz geeinigt. Dies Unternehmen ist eine Folge des Lübeck=Kleinen=Eisenbahnbaues, um die Bewohner des wohlhabenden Klützer Winkels mit ihren Producten der Eisenbahn und dadurch den großen Städten näher zu bringen, während bisher im Herbst und Frühjahr die Wege, zumal für Lastwagen unpassirbar waren.
- Auf dem Friedhofe St. Marx in Wien stand ein junger Mann an einem offenem Grabe, das ein halbes Dutzend Särge der im Rudolf=Spitale Verstorbenen barg. Er hörte ein Klopfen in der Tiefe, erst dumpf, dann immer lauter und lief erschrocken zum Todtengräber. Der hielt ihn für verrückt. Es entstand Lärm und endlich liefen viele Leute zu dem offenen Grabe; alle hören's leise Klopfen und legen Hand an. Als der fünfte Sarg gehoben war, springt der Deckel des letzten auf und der Todte darin erhebt sich, geisterbleich nach Luft schnappend. Er war lebendig begraben worden und nur ein Zufall hatte ihn vom furchtbarsten Tode gerettet.
- Ein ähnlicher Fall, nur mit anderem Ausgang, trug sich kürzlich in Dassow zu. An einem gestorbenen jungen Mädchen will die Röthe im Gesichte nicht weichen; weil aber der Arzt erklärt, die Kranke sei wirklich todt, wird die Beerdigung vorgenommen. Einige Tage darauf will Jemand aus dem Grabe dumpfe Töne gehört haben und alsbald verbreitet sich in dem Flecken der Glaube, die Betreffende sei lebend begraben. Zur Beruhigung des Publikums wird das Grab wieder geöffnet, die Leiche aber unverändert im Sarge liegend gefunden.
- In einer Trödlerbude in Paris fand neulich Jemand unter den alten Sachen eins der Vorlegeschlösser, welche der unglückliche Ludwig XVI. kunstreich zu Schmieden verstand. Es trug die Inschrift: Ludovicus XVI. me fecit. Der Käufer, der 4 Franks dafür gegeben hatte, verkaufte Tags darauf das Schloß an einen vornehmen Herrn für 2400 Fr. und brachte dem Trödler zu dessen großen Erstaunen die Hälfte des Gewinns.
- In Odessa werden 3000 Hunde mit Strychnin um's Leben gebracht; ein Franzose hat die Arbeit contractlich übernommen.
- Unter den aufgefundenen Gegenständen in Berlin, deren Eigenthümer nicht zu ermitteln sind, befindet sich auch ein ganzes Haus innerhalb der Stadt. In der Nähe des Landsberger Thores, an der Communication innerhalb der Stadtmauer, steht
[ => Original lesen: 1866 Nr. 31 Seite 2]ein Haus, im Rohbau bis zur dritten Etage fertig, und nunmehr schon seit 1 oder 2 Jahren herrenlos und verlassen da, zu dem sich bis jetzt noch kein Eigenthümer gefunden hat, so daß es vielleicht bald als ein herrenloses Gut dem Fiscus zugesprochen werden wird. Lange Zeit als Schlupfwinkel für liederliches Gesindel dienend, die in denselben ihre nächtliche Ruhestätte aufgeschlagen, hat man vor einiger Zeit alle Zugänge zu demselben mit Brettern vernageln und resp. zumauern müssen, um dem obdachslosen Gesindel den Zugang zu demselben abzuschneiden oder zu verhindern, daß nicht das gefundene Haus obenein gestohlen werde, wozu man bereits den Anfang gemacht hatte. Es ist also möglich, daß man in Berlin Häuser findet und stehlen kann.
- In Halle und Umgegend ist eine bedenkliche Viehkrankheit, welcher Rindvieh, Ziegen und Schweine unterliegen, ausgebrochen. Die Thiere verlieren die Kraft, sich aufrecht zu erhalten und eine Knochenauflösung führt den baldigen Tod herbei. Als Ursache giebt man theils die mangelhafte Fütterung überhaupt, theils die Fütterung mit den Abgängen der Zuckerfabriken an, doch soll auch Ansteckung stattfinden.
- Durch die Gerichtsärzte ist es erwiesen, daß Tuvora in Wien seine Frau und Kinder halb mit List, halb mit Gewalt aus der Welt geschafft hat. Seine ahnungslose Frau hatte er ein ganzes Seidel Bier, das mit Schwefeläther gemengt war, trinken lassen, und als sie sich unwohl zu Bette legte, reichte er ihr als Arznei einen Kaffeelöffel voll aufgelösten Cyankali, an dem sie sofort starb. Seinen Kindern verbarg er den schnellen Tod der Mutter und vergiftete sie ebenfalls mit Cyankali. Schulden und Furcht vor der Schande brachten ihn zu dem entsetzlichen Frevel. Das Zeugniß seiner Kinder, daß sie freiwillig gestorben, ist von ihm selbst geschrieben.
- Im "Waldeck'schen Anzeiger" finden sich folgende tödtliche Bekanntmachungen, die von den Dienern der Polizei ausgerufen worden: "1) Durch kreisräthliche Verfügung ist zu N. die Lungenseuche ausgebrochen. 2) Alle diejenigen, welche Hunde halten, sollen auf vier Wochen angebunden werden. 3) Alle diejenigen, welche Bäume an der Straße haben, sollen mit Stroh umwickelt werden. 4) Alle diejenigen, welche Gänse auf dem jungen Roggen umhergehen lassen, sollen todtgeschossen werden."
- Domhof, den 17. April. Der Unterricht in der Gewerbeschule des Feierabend hieselbst begann am 17. Oct. v. J. und wurde im Laufe des verflossenen Winters von 45 dem Gewerbestande angehörigen Gesellen und Lehrlingen aus dem Lauenburgischen, dem Fürstenthum Ratzeburg, Lübeck und Holstein mit reger Theilnahme besucht. Bis zum 22. v. M. wurden im Deutschen, Rechnen, Schönschreiben, Gesang, Zeichnen, nebst gemeinnützigen Vorträgen, 126 Lehrstunden ertheilt.
Am 10. d. M. Abends wurden im hiesigen Schulsaale, in Gegenwart Sr. Excellenz des Regierungspräsidenten, Herrn Grafen v. Kielmannsegge, Sr. Hochwürden des Herrn Propsten Rußwurm, sowie mehrerer Bewohner der Stadt und des Domhofes, nachdem die vorgelegten Arbeiten der jungen Leute in Augenschein genommen worden, in Anerkennung des Fleißes und guten Betragens an 11 von ihnen Prämien ertheilt. Von dem Empfängern dieser Prämie waren 8 aus dem Lauenburgischen, 2 aus dem Fürstenthum Ratzeburg und 1 aus Holstein.
Der Herr Propst richtete darauf einige beherzigenswerthe Worte der Ermunterung und der Ermahnung an die jungen Leute, auf dem gelegten Grunde fortzubauen, es in dankbarer Erinnerung zu bewahren, was ihnen diese Gewerbeschule gewesen, im Streben nach weiterer Fortbildung nicht nachzulassen und überall wohin sie auf ihrer Wanderschaft kommen würden, sei es im lieben deutschen Vaterlande, sei es im Auslande, sowohl ihrem deutschen als auch ihrem Christennamen Ehre zu machen! Se. Excellenz der Herr Graf von Kielmannsegge schloß in freundlichster Weise sich diesen Worten an. Der Sängerchor des Feierabend trug vor und nach der Prämienvertheilung durch den Vortrag vierstimmiger Lieder zur Erhöhung der Feier mit bei.
Gefunden. [Erzählung] (Schluß.)
[ => Original lesen: 1866 Nr. 31 Seite 3]Arm und klein ist meine Hütte. [Erzählung] [Schluß.]
Anzeigen.
Vorladung.
Auf Instanz eines Gläubigers ist der öffentlich meistbietende Verkauf der zum Nachlasse des Webers Friedrich Schwarz zur Baeck gehörenden Büdnerstelle c. pert. verfügt worden und der Verkauftermin der Büdnerstelle c. p. auf Dienstag, den 24. April d. J., Morgens 11 Uhr, der Ueberbotstermin auf Dienstag, den 29. Mai d. J., Morgens 11 Uhr, vor dem Großherzogl. Justiz=Amte angesetzt, wozu Kaufliebhaber hierdurch geladen werden.
Den etc. Schwarz'schen Erben, sowie sämmtlichen Gläubigern wird freigelassen, in dem Verkaufstermin zur Regulirung der Verkaufsbedingungen bei Strafe anzunehmender Zustimmung zu erscheinen.
Gleichzeitig ist zur Anmeldung aller dinglichen Ansprüche an die vorgedachte Büdnerstelle c. pert., zur Vorlegung der Originalien und sonstigen schriftlichen Beweismittel und zur etwaigen Prioritäts=Ausführung, Termin auf Dienstag, den 24. April d. J., Morgens 10 Uhr, anberaumt, wozu die etc. Schwarz'schen Gläubiger, soweit sie nicht gesetzlich von der Anmeldungspflicht ausgenommen sind, unter dem Nachtheil der Abweisung und des Ausschlusses, hierdurch vorgeladen werden.
Schönberg, den 2. Februar 1866.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
(L. S.) O. Reinhardt.
Auctionsanzeige.
Am Montag, den 23. d. M., Morgens 9 Uhr, sollen im Hause des Brennerei=Pächters Meyns zu Schattin
Mobilien, Betten, Haus= und Küchengeräthe u. dgl. m.
in öffentlicher Auction verkauft werden.
Lübeck, den 14. April 1866.
A. Schmidt, Auctionar für die Landbezirke.
Vermischte Anzeigen.
Der diesjährige Frühjahrs=Beitrag der Mitglieder des Lübecker Feuerversicherungs=Vereins für Landbewohner ist zwischen dem 17. u. 31. Mai d. Js. mit 1/2 Simplum - der Hälfte des einfachen Ansatzes -auf dem hiesigen Büreau zu entrichten.
Lübeck, den 10. April 1866.
Namens der Direction
Bruhn, Secretair des Vereins.
Eine Parthie sehr schönen groben Java=Bruch=Reis, das zu 2 1/2 empfiehlt Aug. Spehr.
Alle Diejenigen, welche noch zur Nachlaßmasse des verstorbenen Mühlenpächters L. Wieschendorf hieselbst, bis Januar d. J., Schulden, werden hierdurch aufgefordert, binnen vier Wochen a dato Zahlung zu leisten.
Schönberg, den 16. April 1866.
G. Grapow, W. Wieschendorf, als Vormünder.
Prima Stettiner Portland Cement empfehlen billigstens Boye & Schweighoffer, Königstraße Nr. 854 in Lübeck.
Frischen Gotländer, Faxö und Segeberger Kalk, wie auch besten Portland Cement empfiehlt A. Wigger.
14-1500 3 zöllige trockne eschene Bohlen, Preis von 6-9 laufenden Fuß empfiehlt Rademachermeister Badstein.
Selmsdorf, den 27. März 1866.
Melis in Broden, 5 3/4 ,
Raffinade, 6 ,
ff. Raffinade, 6 1/4 das in Broden,
empfiehlt Aug. Spehr.
Rio=Caffee, das 9 ,
Santos=Caffee, das 10 ,
Campinos=Caffee, das 11 und 12 ,
Laguayra=Caffee, d. 13 und 14 ,
Java=Caffee, d. 14 und 15 ,
f. Portorico=Caffee, d. 15 ,
ff. Cuba=Caffe, d. 17 ,
Mocca=Caffee, d. 20 ,
außerdem eine Parthie seebeschädigten, feinschmeckenden Laguayra=Caffee d. 8 1/2 ,
empfiehlt Aug. Spehr.
Anilin-Schreib- und Copir-Tinte
aus der K. S. priv. chem. Fabrik von Carl Haselhorst in Dresden empfiehlt in Originalflaschen zu 16, 10, 5 und 3 1/2 .
Schönberg.
J. P. Bade.
W. Kolls, Juwelen-, Gold- und Silber-Waaren-Handlung
Lübeck, Sandstrasse 1006.
Reparaturen werden prompt und billig ausgeführt.
Concertanzeige.
Unterzeichneter erlaubt sich, am Sonntage, als den
22. April d. J., im Saale des Herrn Senators Spehr in Schönberg ein Concert zu veranstalten, unter Mitwirkung des Herrn Organisten Meier zu Schönberg und zweier namhafter Dilettanten aus Lübeck.
Anfang 7. Uhr Abends. Entree 16 .
Programm.
1) Gr. Sonate für Pianoforte und Violine von Beethoven, vorgetragen von Herrn Meier und Unterzeichnetem.
2) Recitativ und Arie aus Figaro's Hochzeit von Mozart.
3) Adagio für Violine aus dem 9ten Concert v. L. Spohr. vorgetragen von Unterzeichnetem.
4) "Das Hochgericht zu Mantua". Gedicht v. Alexander Graf von Würtemberg, componirt von C. L. v. Oertzen.
---------------5) Solo für Pianoforte, vorgetragen von Herrn Meier.
6) a. "Ammen's Lied", aus Bulver's "Eroberung von Granada", componirt von C. L. v. Oertzen.
b. "Es klingt ein Lied so lieblich schön" componirt von Herrmann.
(Gesänge für Sopran.)
7) Arie für Tenor.
8) Fantasie brillante für Violine von Vieuxtemps, vorgetragen von Unterzeichnetem.
Billette sind zu haben im Spehr'schen Hotel und bei den Herren Gebr. Schweigmann und Ludwig Creutzfeldt.
G. Herrmann, Kapellmeister.
[ => Original lesen: 1866 Nr. 31 Seite 4]Bergmann's Barterzeugungstinctur unstreitig sicherstes Mittel, binnen kürzester Zeit bei selbst noch jungen Leuten einen starken und kräftigen Bartwuchs hervorzurufen, empfiehlt à Flc. 16 u. 32 J. F. Eckmann.
Meinen an der Schlauentrift belegenen, circa 100 []Ruthen großen Acker, beabsichtige ich in einzelnen Parcelen zu verpachten und wollen sich die darauf Reflectirenden bei mir melden.
Schmied Dräger.
Den Richtsteig von Kronscamp über meine Koppeln, sowohl nach der herrschaftlichen Forst, wie auch nach meiner Buschkoppel, verbiete ich hiermit; ebenso werde ich Jeden, der unbefugterweise in meiner Buschkoppel betroffen wird, dem Gerichte Zur Bestrafung anzeigen.
Hauswirth Stein in Kronscamp.
Am 16. April
beginnt die Ziehung der 6. und Haupt=Classe der Herzl. Braunschweig'schen Landes=Lotterie. Größter Gewinn event.
100000 Thaler.
Hierzu empfehle ich noch folgende Glücks=Loose bestens
1/1 30798, 5436, 24991, 25000.
1/2 5435, 7254, 7275, 30780, 30795, 30800.
1/4 2053, 2057, 2067, 5430, 5440, 7260, 7270, 7274, 24988, 25990, 24999, 11011, 31444, 31450.
1/8 24501, 24503, 24505, 24510, 24519, 24520, 24526, 24535, 24536,24537, 24538, 24539, 11011.
Ganze Loose à 40 Thl., Halbe à 20 Thl., Viertel à 10 Thl., Achtel à 5 Thl.
In der 3. Classe wurde meiner glücklichen Collecte der Hauptgewinn von 5000 Thlrn. oder 12,500 zu Theil. Auswärtige Aufträge, mit Rimessen versehen, werden sofort prompt und verschwiegen ausgeführt.
A. Scharlach, Hamburg, Hahntrapp 3.
General=Versammlung
des Imker=Vereins am Sonntag, den 22. April 1866, Nachmittags 2 Uhr, im Saale der Frau Gastwirthin Boye.
D. Hempel, Cantor.
Sehr schönes russisches Säe=Lein empfiehlt Aug. Spehr.
Ungefähr 20 Sack Saat=Hafer hat zu verkaufen Matthias Oldenburg, vor dem Siemzerthor in Schönberg.
Einige Scheffel Rigaer Säe=Leinsamen, die 2te Saat, billig zu haben bei C. H. Fock.
Theerseife, wirksamstes Mittel gegen alle Arten Hautunreinigkeiten, empfiehlt à Stück 8 J. F. Eckmann.
Gute Eßkartoffeln (Platter) sehr langes Deckrohr, starke Mühlenwellen zu schweren Walzen, eine fast neue, 25 Fuß lang mit Zapfen und starkem Beschlag, 1 großes eichenes, 2flügeliges Hof=Thor mit sehr starkem Beschlag zu verkaufen bei J. H. Kindt in Rehna.
Ich bitte Diejenigen, welche in der bevorstehenden Frühjahrsbleiche Leinen bei mir bleichen lassen wollen, dasselbe bis zum 18. April d. J. beim Herrn Gastwirth Fick in Schönberg niederlegen zu wollen, an welchem Tage ich dasselbe dort persönlich abholen werde. Ich bemerke noch, daß das Leinen mit reiner buchen Asche gebükt wird.
Domhof bei Ratzeburg, den 10. April 1866.
J. C. Wihe, Bleicher.
Alles Hüten mit Schafen auf meiner Wiese, Grashof genannt, so wie jedes Abbrechen von Holz aus meinen Hecken und Zäunen verbiete ich hiemit bei Strafe gerichtlicher Ahndung.
Hauswirth Kramp, Rabensdorf.
Mehrere Fuder Dung sind billig abzulassen. Näheres in der Expedition.
2 Fuder gutes Kuhheu hat noch zu verkaufen H. Brüchmann.
Theater in Dassow
im Saale des Hrn. Deppen.
Heute Dienstag, den 17. April: "Der Verräther", Lustspiel in 1 Akt. Vorher: "Wie man Landluft genießt", Lustspiel mit Gesang. Zum Schluß: "Ein Billet von Jenny Lind", Posse in 1 Act von Holtey, Preise: 1. (numerirter) Platz 16 Schill., 2. Platz 8 Schill. Anfang 7 Uhr.
Meteorologische Beobachtungen. |
1866 April |
Barometer |
|
Wärme |
|
Wind |
Stärke |
|
Paris. Lin. 300 + |
niedrigste °R. |
höchste °R. |
|
|
|
|
13. 14. 15. 16. |
37.97 36.28 39.06 37.87 |
4.0 5.5 5.5 3.8 |
11.4 14.0 11.0 11.5 |
SW SSW NW SW |
1 0 0 1 |
zieml. heiter. trübe.*) wolkig. trübe. |
*) Gewitter mit 87 Kub.zoll Regen auf 1 Qu.fuß.
Markt=Preise in Lübeck. |
Butter, Meckl. d. | 14 1/2 - 15 . |
Holst. d. | 15 1/2 - 16 . |
Enten, d. St. | 16 - 20 . |
Hühner, d. St. | 12 - 16 . |
Tauben, d. St. | 4 . |
Spickgans d. St. | 28 - 40 . |
Flickgans d. St. | 16 - 20 . |
Schinken, d. | 7 1/2 - 8 . |
Schweinskopf, d. Pf. | 4 1/2 - 5 . |
Wurst d. | 8 - 10 . |
Eier 7-8 St. für | 4 . |
Kartoffeln, d. Faß. | 4 - 5 . |
Karpfen d. | 8 - 10 . |
Getreide=Preise in Lübeck. (per Sack in Lüb. Crt.) |
Weitzen | 16 1/2 - 19 | | - | |
Roggen | 12 - 13 | | - | |
Gerste | 12 - 13 | | - | |
Hafer | 11 - 11 | | 8 | |
Erbsen | 14 - 16 | | 4 | |
Wicken | - | | - | |
Buchweizen | 12 - 13 | | - | |
Winter=Rapsaat | - | | - | |
Rübsen. | - | | - | |
Schlagleinsaat | 20 - 21 | | - | |
(Hiezu: Offizieller Anzeiger Nr. 6.)
Herausgegeben unter Verantwortlichkeit der Buchdruckerei von L. Bicker in Schönberg.
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