[ => Original lesen: 1866 Nr. 30 Seite 1] Unter Bezugnahme auf die Bekanntmachung vom 9. Mai 1863, betreffend den projectirten Bau einer Eisenbahn von Lübeck nach Kleinen, wird hiermit zur allgemeinen Kenntniß gebracht:
daß den Eisenbahn=Beamten und Ingenieuren die Vermessung und Absteckung der Linie zu gestatten ist und die von denselben aufzurichtenden Signale, Stangen, Pfähle und Pflöcke unberührt zu lassen sind.
Schönberg, den 6. April 1866.
Großherzogl. Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben. C. L. v. Oertzen. Seip.
- In der Bundesversammlung zu Frankfurt bereiten sich wichtige Dinge vor. Die Reform des Bundes, die schon im Jahre 1863 von Oesterreich angeregt wurde, dessen Kaiser zu dem Ende damals einen Fürsten=Congreß in Frankfurt versammelte, der aber bekanntlich nicht den gewünschten Erfolg hatte, wird diesmals von Preußen in die Hand genommen. Preußens Antrag lauten also: "Hohe Bundesversammlung wolle beschließen: Eine aus directen Volkswahlen und allgemeinem Stimmrecht hervorgehende Versammlung für einen noch näher zu bestimmenden Tag einzuberufen, um die Vorlagen der deutschen Regierungen über eine Reform der Bundesverfassung entgegenzunehmen und zu berathen; in der Zwischenzeit aber, bis zum Zusammentritt dieser Versammlung, durch Verständigung der Regierungen unter einander, diese Vorlagen festzustellen." - Preußen sucht diesen Antrag durch das in neuerer Zeit wiederholt zu Tage getretene Bedürfniß einer Bundesreform zu begründen, dem in der endlichen Lösung der schleswig=holsteinische Frage kaum mehr auszuweichen sei.
- Auch Oesterreich ist mit seiner Antwort auf die in voriger Nummer erwähnte preußische Note rasch bei der Hand gewesen. Dieselbe kündigt die gänzliche Einstellung der österreichischen Kriegsmaßregeln an, erwartet jedoch die gleichen Anordnungen von Preußen, namentlich die Rücknahme der durch den Staatsanzeiger angeordneten preußischen Mobilmachung.
- Bei der zu Anfang dieser Woche im Fürstenthum Ratzeburg begonnenen Erwerbung des zum Bau der Lübeck=Kleinen=Eisenbahn erforderlichen Grund und Bodens haben sich die Vertreter der Gesellschaft bis jetzt noch mit den Grundbesitzern auf dem Wege der Güte vereinbart. Die Mitglieder der Expropriations=Commission wohnen freilich den Verhandlungen bei, doch ist ihre Thätigkeit noch nicht in Anspruch genommen. Die Gesellschaft bezahlte den erworbenen Acker, bestehend in schönem Weizenboden, mit 250 Thalern pr. Scheffels=Aussaat oder 60 []Ruthen, ohne die Wirthschaftsstörung, die wieder nach den bei jedem Grundstück verschiedenen Verhältnissen, aber ebenfalls zur Zufriedenheit der Grundbesitzer entschädigt wurde. Die Auszahlung der Kaufgelder wird schon in den nächsten Wochen an einem näher zu bezeichnenden Tage in Schönberg erfolgen.
- Auf einem großen Gute in Holstein verendete in ein paar Tagen der ganze Bestand an Federvieh. Da kurz vorher die Getreideböden gefegt und der Kehrigt auf den Dünger geworfen war, so glaubt man, daß Rattengift darunter gekommen war.
- In England werden durchschnittlich in der Stunde 81 Kinder geboren. Die Bevölkerung nimmt jeden Tag um 500 Seelen zu. Der Zuwachs würde 900 betragen, ohne die starke Auswanderung. Die Zahl der Heirathen ist verhältnißmäßig am stärksten in den Fabrikbezirken von Yorkshire und Lancashire; dort ist aber auch die Sterblichkeit am stärksten.
- Die Familie Tuvora in Wien hat sich mit Cyancali in Punsch vergiftet. Die älteste 20jährige Tochter war eine berühmte Schönheit und ein geistvolles Mädchen; das kostbare Ohrgehänge, das sie trug, war ein Geschenk der Kaiserin Elisabeth und eine Erinnerung an Corfu. Da hatte die schöne Wienerin ihre Kaiserin im Namen einer großen Reisegesellschaft mit einem Blumenstrauß begrüßt. - Der Schwiegervater des Tavura veröffentlicht in Wiener Blättern, daß seine Tochter und Enkel nichts von dem traurigen Vorhaben seines Schwiegersohnes gewußt, vielmehr von letzterem vergiftet worden seien.
- Der Geiz ist ein Räthsel der Natur und oft ein sehr schmutziges. In Paris drang die Polizei in die Wohnung eines bekannten Geizhalses, den der Schlag getroffen hatte und fand nichts als Unrath, Ungeziefer und Lumpen, die Wohnung war ein Loch. In den Taschen fand sie endlich 2 Frcs. in Kupferstücken und ganz zuletzt unter dem halbverfaulten Fußboden - 480,000 Francs in guten Papieren. Alte Brod= und Käserinden waren die letzte Nahrung des alten Geizhalses gewesen. Erben kennt man nicht.
- Eine Annonce in den Zittauer Nachrichten betrifft den Verkauf eines Schäferhundes, der die deutsche und böhmische Sprache versteht. - Eine andere Annonce sagt: Der Todesfall meiner Frau nöthigt mich, meine frischmilchende Kuh zu verkaufen.
[ => Original lesen: 1866 Nr. 30 Seite 2]- Ein gegenwärtig in London schwebender Prozeß hat eine Scene herbeigeführt, in welcher sich der englische Humor auf seiner breitesten Grundlage entwickelte. Die Sache betrifft nämlich einen Bankier, dem eine sehr bedeutende Geldsumme entwendet wurde. Das Geld war in einem festen Schrank mit einem Geheimschlosse aufbewahrt gewesen, dessen Verfertiger gegen die Möglichkeit, daß er erbrochen werden könne, Bürgschaft leistet. Der Bankier verlangte deshalb von jenem Fabrikanten diebsfester Schlösser Schadenersatz. Die gerichtliche Verhandlung wollte, um die Sache festzustellen, die Aussage von Diebel hören. Man gewährte daher einigen Mitgliedern dieser Langfinger=Gesellschaft Sicherheit, und sie erschienen als Zeugen vor Gericht. Es handelte sich um folgendes Verhör. - Der Richter: Meine Herren, haben Sie bereits in Einbrüchen operirt? Ein Dieb: Ja, Euer Ehrwürden. Richter: Hat Ihnen ein fester Schrank dabei großen Widerstand geleistet? Dieb: Keinen, Ew. Hochwürden. Wir öffneten die mit geheimen Schlössern versehenen Kassen mit derselben Leichtigkeit wie unsere Schlafkammern. Alle Fabrikanten diebsfester Schlösser sind Gauner, welche das Publikum täuschen. Richter: Also schreckt ein solcher fester Schrank Euch niemals von Euren Operationen zurück? Dieb: Im Gegentheil. Wenn wir irgendwo einen diebsfesten Schrank sehen, so wissen wir gleich, daß Geld darin ist, während wir sonst dasselbe suchen, alle Möbeln durchwühlen müssen und dadurch oft sehr unangenehmen Zeitverlust erleiden. Richter: Doch habe ich in den Zeitungen gelesen, daß vor zwei Jahren Diebe bei einem reichen Kaufmanne in der City einbrachen, die Kasse zu erbrechen versuchten, damit aber nicht zu Stande kamen. Dieb: Das ist allerdings wahr, Ew. Ehrwürden, ich selbst war bei diesem Unternehmen zwar nicht betheiligt, aber ich habe den ausführlichen Bericht darüber von meinen Freunden vernommen. Nur waren die Zeitungen schlecht unterrichtet. An der fraglichen Kasse war nicht einmal ein Aufbrechen versucht worden, denn sie gehört zu der einzigen Sorte, welche Widerstand leistet, und wenn man eine derartige irgendwo findet, so zieht man sich unverrichteter Sache gleich zurück. Diese Kassen werden aber nicht in England angefertigt. Richter: So sagen Sie uns, woher diese Kassen kommen, und Sie würden der Gesellschaft einen nennenswerthen Dienst erweisen. Dieb: Allerdings. Aber Ew. Ehrwürden werden auch begreifen, daß wir gleichzeitig uns selbst den größten Nachtheil bereiten würden. Richter: Das ist richtig. Sie sind entlassen.
Gefunden. [Erzählung] (Fortsetzung.)
[ => Original lesen: 1866 Nr. 30 Seite 3]Gefunden. [Erzählung] [Fortsetzung.]
Anzeigen.
Vorladung.
In Sachen des Schulzen Borchert zu Raddingsdorf, Vormundes des Anerben Peter Baars zu Neschow, Klägers, wider den Bäckermeister Wehmer zu Schlagsdorf, Beklagten, wegen Schuld, ist der öffentlich meistbietende Verkauf der dem Bäckermeister Wehmer gehörenden, zu Schlagsdorf belegenen Büdnerei c. p. verfügt worden und der Verkaufstermin auf Feitag, den 8. Juni d. J., Morgens 10 Uhr, der Ueberbotstermin auf Freitag, den 6. Juli d. J., Morgens 11 Uhr, vor dem Großherzogl. Justiz=Amte angesetzt, wozu Kaufliebhaber hierdurch geladen werden.
Dem Bäckermeister Wehmer, sowie dessen Gläubigern wird freigelassen, in dem Verkaufstermin zur Regulirung der Verkaufsbedingungen bei Strafe anzunehmender Zustimmung zu erscheinen.
Gleichzeitig ist zur Anmeldung aller dinglichen Ansprüche an die vorgedachte Wehmer'sche Büdnerstelle c. p., zur Vorlegung der Originalien und sonstigen schriftlichen Beweismittel und zur etwaigen Prioritäts=Ausführung Termin auf Freitag, den 8. Juni d. J., Morgens 11 Uhr, anberaumt, wozu die Wehmer'schen Gläubiger, soweit sie nicht gesetzlich von der Anmeldungspflicht ausgenommen sind, unter dem Nachtheil der Abweisung und des Ausschlusses hiedurch vorgeladen werden.
Schönberg, den 3. März 1866.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
(L.S.) A. Dufft.
Bekanntmachung.
Alle Diejenigen, welche gewilligt sind, ihre bei der Hagel=Versicherungs=Gesellschaft für das Fürstenthum Ratzeburg zu versichern, werden hiemittelst ersucht, sich mit ihren desfallsigen Meldungen für das bereits angetretene Versicherungsjahr vom 1sten März 1866 bis dahin 1867 an den Director dieser Anstalt, Herrn Kaufmann Boye hieselbst, wo auch die Statuten dieser Gesellschaft eingesehen werden können, - wenden zu wollen.
Schönberg, den 10. April 1866.
Die Direction der Hagel=Versicherungs=Gesellschaft für das Fürstenthum Ratzeburg.
Der diesjährige Frühjahrs=Beitrag der Mitglieder des Lübecker Feuerversicherungs=Vereins für Landbewohner ist zwischen dem 17. u. 31. Mai d. Js. mit 1/2 Simplum - der Hälfte des einfachen Ansatzes -auf dem hiesigen Büreau zu entrichten.
Lübeck, den 10. April 1866.
Namens der Direction
Bruhn, Secretair des Vereins.
Der Landkasten in Rostock - die Mecklenburg=Schwerinsche Chausseebaukasse - nimmt Darlehen an zu 3 1/2 pCt. jährlicher Zinsen, leistet Rückzahlung nach halbjähriger Kündigung und verpfändet dafür sämmtlichen Grundbesitz der Großherzoglichen Domainen, der Ritterschaft und der Städte; - giebt daher die größte Sicherheit. Alle Einzahlungen, Zinszahlungen und Rückzahlungen werden ohne jegliche Kosten von mir besorgt und nimmt diese Casse jetzt auch außer den Johanni= und Antoni=Terminen Anlehen durch mich an, die sie für die Zwischenzeit gleichfalls mit 3 1/2 pCt. für das Jahr verzinst.
Schönberg den 5. April 1866.
Kindler, Advokat.
Gehöftsverkauf im Fürstenthum Ratzeburg.
Da Mehrere das Schulzengehöft zu Gr. Siemz zu kaufen beabsichtigen, so habe ich im Auftrage des Schulzen H. Ahrendt einen öffentlichen Verkaufstermin auf Mittwoch, den 18. April d. J., Morgens 10 Uhr, im Hause der Frau Ackerbürgerwittwe Boye hieselbst anberahmt und sind die Kaufbedingungen schon jetzt bei mir einzusehen oder gegen die Gebühr in Abschrift zu bekommen.
Aus denselben wird hier nur bemerkt, daß alsbald nach Schluß des Termins dem Bietenden vom Verkäufer bekannt gemacht wird, ob das abgegebene Kaufgebot annehmlich befunden ist.
Zusammen mit dem nach der Regulirungsurkunde 21786 []Ruthen umfassenden Gehöfte und den darauf befindlichen Gebäuden wird auch das lebende und todte, namentlich verzeichnete Inventarium, sowie einige Vorräthe an Roggen, Hafer und Gerste mitverkauft.
Auf diesem sonst freien Eigenthume ruht dagegen eine Grundabgabe des Martinipreises von 121 Scheffel Lübecker Maaßes und der landesübliche Altentheil des 66jährigen Vaters des Verkäufers und dessen zweiten Ehefrau.
Abfindungen und Schulden aller Art - die Käufer mit zu übernehmen hat- belaufen sich auf ca. 7000 Thlr. und wird eine Anzahlung von circa 3000 Thlr. durch den Käufer baar oder in annehmlichen Papieren erwartet.
Schönberg den 5. April 1866.
Kindler, Advokat.
Neue Tapeten u. Borden=Proben, sowie 30 Sorten billige Tapeten von 4 an pr. Stück u. gute Auswahl billiger Borden auf Lager.
Bunte braune graue Landschafts= und gestreifte Rouleaux auf Lager bei C. Schwedt.
[ => Original lesen: 1866 Nr. 30 Seite 4]Merkwürdiger Weise wurden von jeher Erfindungen durch Nichtfachmänner gemacht. So erfand den Luftballon ein Papierfabrikant, das Schießpulver ein Mönch, die beste Seeuhr ein Zimmermann. Ergwright, Erfinder der Spinnmaschine war Barbier; Stephenson, der Erbauer der ersten Locomotive, war Bergmann. Eine Epoche machende Erfindung der neuesten Zeit ist unstreitig auch der Schlesische Fenchel=Honig=Extract oder der L. W. Egers'sche Extract*), wie er nach seinem Erfinder zum Unterschiede von den vielen Nachahmungen auch genannt wird. L. W. Egers in Breslau, dem wir dieses bei Hals=, Brust= und Hämorrhoidal=Leiden so ausgezeichnet wirksame Mittel verdanken, ist aber nicht Arzt, sondern nur Kaufmann, der nach mannigfachen Versuchen, sich von einem chronischen Halsübel, das keiner ärztlichen Kunst weichen wollte, zu befreien, dies endlich durch den von ihm selbst zusammengesetzten Schlesischen Fenchel=Honig=Extract vollkommen erreichte. Außerdem wurde er, als sein Mittel in immer größeren Kreisen bekannt ward, so daß es sich jetzt eines Weltrufes erfreut, daran zum reichen Mann, ungeachtet des anerkannt billigen Preises seines vorzüglichen Fabrikats.
*) Der Schlesische Fenchel=Honig=Extract von L. W. Egers zu Breslau ist bekanntlich ächt zu haben in ganzen Flaschen zu 18 und 12 1/2 Sgr., in halben Flachen zu 10 und 7 1/2 Sgr. beim Buchbinder E. Sievers, im Sattler Bohnhoff'schen Hause.
Rath und Hülfe für Diejenigen, welche an Gesichtsschwäche leiden und namentlich durch anstrengendes Studiren und angreifend Arbeit den Augen geschadet haben.
Seit meinen Jugendjahren hatte auch ich die leidige Gewohnheit, die Stille der Nacht wissenschaftlichen Arbeiten zu widmen sowohl hierdurch, als durch viele angreifende optische und feine mathematische Ausführungen war meine Sehkraft so sehr geschwächt, daß ich um so mehr den völligen Verlust derselben befürchten mußte, da sich eine fortwährende entzündliche Disposition eingestellt hatte, welche mehrjährigen Verordnungen der geschicktesten Aerzte nicht weichen wollte. Unter diesen betrübenden Umständen gelang es mir, ein Mittel zu finden, welches ich nun schon seit 40 Jahren mit dem ausgezeichnetsten Erfolge gebraucht. Es hat nicht allein jene fortdauernde Entzündung vollständig beseitigt, sondern auch meinen Augen die volle Schärfe und Kraft wiedergegeben, so daß ich jetzt, wo ich das 75. Lebensjahr antrete, ohne Brille die feinste Schrift lese und mich, wie in meiner Jugend, noch der vollkommensten Sehkraft erfreue. Dieselbe günstige Erfahrung habe ich auch bei andern gemacht, unter welchen sich mehrere befinden, welche früher, selbst mit den schärfsten Brillen bewaffnet, ihren Geschäften kaum noch vorzustehen vermochten. Sie haben bei beharrlichem Gebrauche dieses Mittels die Brille hinweggeworfen und die frühere natürliche Schärfe ihres Gesichts wieder erlangt. Dieses Waschmittel ist eine wohlriechende Essenz, deren Bestandtheile die Fenchelpflanze ist. Dieselbe enthält weder Drastica noch Narcotica, noch metallische oder sonstige schädliche Bestandtheile. Die Bereitung der Essenz erfordert indessen eine verwickelte chemische Behandlung, und ich bemerke daher, daß ich dieselbe seit längerer Zeit in vorzüglicher Güte von dem hiesigen Chemiker, Herrn Apotheker Geiß, beziehe; derselbe liefert die Flasche für einen Thaler, und ist gern erbötig, dieselbe nebst Gebrauchsanweisung auch auswärts zu versenden. Ich rathe daher den Leidenden, die Essenz von hier zu beziehen, indem eine solche Flasche auf lange Zeit zum Gebrauche zureicht, da nur etwas Weniges, mit Flußwasser gemischt, eine milchartige Flüssigkeit bildet, womit Morgens und Abends, wie auch nach angreifenden Arbeiten, die Umgebung des Auges befeuchtet wird. Die Wirkung ist höchst wohlthätig und erquickend, und erhält und befördert zugleich die Frische der Hautfarbe.
Es wird mich erfreuen, wenn vorzüglich denen dadurch geholfen wird, welche bei dem rastlosen Streben nach dem Lichte der Wahrheit oft das eigene Licht ihrer Augen gefährden und einbüßen müssen. Vielleicht kann auch durch den Gebrauch dieses Mittels das leider in der jungen Welt so sehr zu Mode gekommene entstellende Brillentragen vermindert werden, da dieses in den meisten Fällen die Augen mehr verdirbt als verbessert. Brillen können nur einer fehlerhaften Organisation des Auges zu Hülfe kommen, aber nie gesunde oder geschwächte Augen stärken und verbessern.
Aken, a. d. Elbe. Dr. Romershausen.
aus der privilegirt. Fabrik von Franz Stollwerk, Königl. Hoflieferant in Köln a. Rh.
Ein sich stets bewährendes, dabei angenehmes Hausmittel gegen Husten, Heiserkeit, rheumatische und chronische Catarrhe, so wie alle Hals= und Brust=Affectionen. Für die vollkommene Vereinigung der vorzüglichsten, den Respirations=Organen zuträglichen Kräutersäften mit dabei gleichzeitig magenstärkenden Eigenschaften wurde das Fabrikat von vielen hervorragenden ärztlichen Autoritäten empfohlen, sowie mit Preis= und Ehren=Medaillen prämiirt. - Es befinden sich Depots dieser Specialität in fast sämmtlichen Städten des Continents. - Lager à 6 1/2 á Paquet in Schönberg bei Carl Bade, in Grevismühlen bei J. C. Schultze.
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Diejenigen Loose, auf welche kein Hauptpreis fällt, erhalten eine 10 Jahre lang gültige Badekarte im Werth von 7 Thlr.; es muß somit Jedes Loos unbedingt gewinnen.
Für den Absatz der gewonnenen Badekarten, sofern die Inhaber nicht selbst davon Gebrauch machen wollen, empfehlen sich untenbenannte Herren.
Jetzt noch vorhandene Loose sind gegen Franco=Einsendung oder Postnachnahme von 1 Thaler per Stück zu beziehen durch
Jean Schrimpf, Bankier in Frankfurt a. M., J. Spanier General Agent in Wunstorf bei Hannover, M. Glaser Haupt=Collecteur in Blankenburg am Harz.
(Hiezu eine Beilage.)
Herausgegeben unter Verantwortlichkeit der Buchdruckerei von L. Bicker in Schönberg.
[ => Original lesen: 1866 Nr. 30 Seite 5]Beilage
zu den Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 13. April 1866.
Concertanzeige.
Unterzeichneter erlaubt sich, am Sonntage, als den 22. April d. J., im Saale des Herrn Senators Spehr in Schönberg ein Concert zu veranstalten, unter Mitwirkung des Herrn Organisten Meier zu Schönberg und zweier namhafter Dilettanten aus Lübeck.
Anfang 7. Uhr Abends. Entree 16 .
Programm.
1) Gr. Sonate für Pianoforte und Violine von Beethoven, vorgetragen von Herrn Meier und Unterzeichnetem.
2) Recitativ und Arie aus Figaro's Hochzeit von Mozart.
3) Adagio für Violine aus dem 9ten Concert v. L. Spohr. vorgetragen von Unterzeichnetem.
4) "Das Hochgericht zu Mantua". Gedicht v. Alexander Graf von Würtemberg, componirt von C. L. v. Oertzen.
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5) Solo für Pianoforte, vorgetragen von Herrn Meier.
6) a. "Ammen's Lied", aus Bulver's "Eroberung von Granada", componirt von C. L. v. Oertzen.
b. "Es klingt ein Lied so lieblich schön" componirt von Herrmann.
(Gesänge für Sopran.)
7) Arie für Tenor.
8) Fantasie brillante für Violine von Vieuxtemps, vorgetragen von Unterzeichnetem.
Billette sind zu haben im Spehr'schen Hotel und bei den Herren Gebr. Schweigmann und Ludwig Creutzfeldt.
G. Herrmann,
Kapellmeister.
Am Sonntag, den 15. April, Nachmittags 4 Uhr, beabsichtige ich mein im Hinterhof belegenes Ackerland parcelenweise zu verpachten, und lade ich hiezu Pachtliebhaber ergebenst ein.
Schönberg, den 12. April 1866.
M. Abels Wittwe.
Einige Scheffel
Rigaer Säe=Leinsamen,
die 2te Saat,
billig zu haben bei C. H. Fock.
Mein Uhrenlager
ist wieder durch neue Zusendungen auf das vollständigste completirt und bringe dieses, wie auch alle Sorten Talmy= und Westenketten dem geehrten Publicum ergebenst in Erinnerung.
H. Meyer,
Uhrmacher.
Englischen Portland Cement aus der Fabrik von Otto Trechmann, Hartlepool, in Originaltonnen und Packung unter Garantie.
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Lübeck, obere Johannisstraße Nr. 6., Joh.=Quart.
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J. F. Eckmann.
Sehr schönes russisches Säe=Lein
empfiehlt Aug. Spehr.
Den Bewohnern Schönbergs und der Umgegend die ergebene Anzeige, daß ich mich jetzt als Glasermeister etablirt habe, und empfehle mich zu allen in diesem Fache vorkommenden Arbeiten.
Achtungsvoll
H. Brüggemann.
Ich bitte Diejenigen, welche in der bevorstehenden Frühjahrsbleiche Leinen bei mir bleichen lassen wollen, dasselbe bis zum 18. April d. J. beim Herrn Gastwirth Fick in Schönberg niederlegen zu wollen, an welchem Tage ich dasselbe dort persönlich abholen werde. Ich bemerke noch, daß das Leinen mit reiner buchen Asche gebükt wird.
Domhof bei Ratzeburg, den 10. April 1866.
J. C. Wihe, Bleicher.
Sämmtliche Mitglieder der Krankenlade der Zimmerleute werden aufgefordert, ihre Beiträge am Sonntag, den 6. Mai, Nachmittags 2 Uhr, auf die Herberge einzusenden.
Schönberg, den 9. April 1866.
J. Woisin, z. Z. Buchführer.
General=Versammlung
des Imker=Vereins am Sonntag, den 22. April 1866, Nachmittags 2 Uhr, im Saale der Frau Gastwirthin Boye.
D. Hempel, Cantor.
In meine Special=Collecte der Lotterie des Deutschen Krankenhauses in Paris fiel ein Treffer auf Nr. 189,269.
Die Gewinnliste für die General=Collecte Ad. Gestewitz in Düsseldorf ist bei mir in Augenschein zu nehmen.
C. Egert.
Arbeiten von Portland=Cement.
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Lübeck, Klingberg 927,
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Die Union,
allgemeine deutsche Hagel=Versicherungs=Gesellschaft.
---------------------------------
Grundkapital 3 Millionen Thaler,
wovon Thlr. 2,509,500 in Aktien emittirt sind,
Reserven ult. 1865 Thlr. 336,892.
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Thlr. 2,846,392.
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Diese Gesellschaft versichert Bodenerzeugnisse aller Art gegen Hagelschaden zu festen Preisen, ohne Nachschußzahlung.
Jede Auskunft üder dieselbe wird ertheilt und Versicherungen werden vermittelt durch den unterzeichneten Agenten, welcher gleichzeitig Agent der Aachener und Münchener Feuer=Versicherungs=Gesellschaft ist, die mit der Union in engster Verbindung steht.
Herr J. P. H. Spehr in Schönberg.
Schall & Schwencke,
Haupt=Agenten in Schwerin.
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