No. 42
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 14. Oktober
1864
vierunddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
<< Ausgabe vorher>> Ausgabe danach
[ => Original lesen: 1864 Nr. 42 Seite 1]

Den Gastwirthen und Krügern in der Stadt Schönberg wie auf dem platten Lande wird, bei 50 Taler (Mecklenburg) Strafe, verboten, in ihren Häusern Hazard=Spiele, sie mögen Namen haben, welche sie wollen, zu dulden.
Schönberg, den 12. October 1864.

Großherzogl. Mecklenb. Landvogtei des Fürstentums Ratzeburg.
F. Graf Eyben.     C. L. v. Oertzen.     Seip.


- Die römische Priesterpartei gesteht sich zähneknirschend, daß sie wieder einmal von dem Manne in Paris, der die kleine Vorsehung spielt, überlistet worden ist. Gar oft hatte sie trotzig von ihm verlangt, er möge seine Franzosen von Rom abrufen, sie könne auch ohne sie Land und Leute regieren; sie sprach aber so nur um des Scheines willen und dachte heimlich: er thut's doch nicht. Jetzt hat Napoleon ihren lauten Wunsch erfüllt, er hat versprochen, binnen 2 Jahren seine Franzosen heimzurufen, und Schrecken hat die Priester überfallen. Sie wissen, daß Rom sich gegen die innern und äußern Feinde ohne die französische Besatzung nicht behaupten läßt. Es fehlt dazu an allem: an Geld, an Truppen und an einem General. Der Papst hat in dieser Gefahr 8tägige öffentliche Gebete angeordnet.
- Man kann sich des Argwohns nicht erwehren, daß Napoleon III. wieder mit dem Plane umgehe, sein Kaiserreich auf Unkosten Italiens um eine Kleinigkeit zu vergrößern. Die Anspielungen der halbamtlichen Pariser Blätter auf die Insel Elba und deren Werthlosigkeit erinnern sehr an die kurz vor der Annexirung von Nizza und Savoyen von den Zuavenblättern geführten Sprache.
- In Deutschland impft man der Jugend die Blattern, in Frankreich die natürlichen Grenzen ein. Die französische Jugend wird mit der Vorstellung groß gezogen, daß das deutsche linke Rheinufer von Natur und Rechtswegen zu Frankreich gehöre und daß es ein Raub an Frankreich gewesen sei, als man es ihm nach langen Kriegen wieder abgenommen. Soeben wird das Geschäft wieder großartig betrieben; ein Professor hat auf Befehl Napoleons ein neues Buch über die natürlichen Grenzen geschrieben und der Kaiser läßt es auf Staatskosten in 100,000 und mehr Exemplaren in den Schulen Frankreichs vertheilen.
- Die dänische Prinzessin Dagmar ist ganz entzückt von der guten Partie, die sie macht. Ihr Bräutigam, der russische Thronfolger, ist ein hübscher und sehr gebildeter Mann, und dazu freigebig. Am Verlobungstage hat er ihr ein russisches Halsband umgelegt, das unter Juwelieren seine 80000 Thaler werth ist, und die Frau Schwiegermutter fügte ein paar diamantene Armbänder hinzu, dergleichen in Kopenhagen noch nicht gesehen worden sind.
- Garibaldi's Besuch in England hat eine unerwartete Folge gehabt; es laufen seitdem so viele auf seinen Nahmen ausgestellte Wechsel auf der Insel um, daß der italienische Held öffentlich bekannt gemacht hat, nicht einer sei ächt; denn er habe keinen einzigen ausgestellt.
- Viele Raucher wissen wohl nicht, daß der Tabak von der Havanna erst dann als der beste erscheint, wenn er mit einer Opiumlösung getränkt ist; das Tabaksblatt in natürlichem Zustande in der Pfeife geraucht, hat das gute Parfüm nicht. Das Opium ist es, nicht der Tabak, welches den theuersten Cigarren erster Qualität die feine Blume des Wohlgeruchs gibt, die den Raucher in den behaglichen Traum versenkt. Es gibt auf der Havanna Etablissements, welche jährlich für 20,000 Dollars Opium verbrauchen.
- Ein Jude in Frankfurt durfte seit langer Zeit schon werden sehr reich und einflußreich, aber er durfte nicht werden mancher andere, z. B. nicht Richter, Senator oder gar Bürgermeister; er durfte es so wenig werden wie ein Bewohner der Landgemeinden. Seit ein paar Tagen ist das anders geworden. Mit großer Stimmenmehrheit haben die Frankfurter Bürger Juden und Landgemeinden die volle staatsbürgerliche Gleichberechtigung ertheilt.
- Die preußische Kronprinzessin hat gar nichts englisch Steifes und Kühles, sondern zeigt überall eine lebendige und warme Theilnahme an allen Dingen, die öffentlich vorgehen. Dem Siegestage von Düppel widmete sie vier Bilder, die sie selbst geschaffen hat und die sich öffentlich sehen lassen dürfen, nicht nur um das schönen Zweckes willen. Das erste Bild führt die Unterschrift: "Führ' mich zum Siege, führ' mich zum Tode!" und zeigt einen Krieger in der Furie des Ansturms mit dem Gewehr zur Attake. Das zweite trägt die Unterschrift: "Es lebe der König!" Der Soldat pflanzt das über seinem Haupte wallende schwarz=weiße Banner auf der Schanze auf. Das dritte heißt: "Nun danket alle Gott!" Der Krieger steht mit Helm ab zum Gebet, aber der Helm ist mit Loorbeeren bekränzt. Das vierte Blatt endlich: "Vergeßt die treuen Todten nicht!" zeigt den Krie=

[ => Original lesen: 1864 Nr. 42 Seite 2]

ger im Siegesschmuck vor dem frischen Grabe der gefallenen Kameraden. Diese vier Bilder sind nachträglich lithographirt worden und werden zum Besten der Hinterbliebenen der armen Gefallenen verkauft.
- Vier Bürger Freysings (Bayern) übten sich im Schießen auf der Schießstätte. Eine Familie ging weit außerhalb der Mauer spazieren. Plötzlich stürzt die Frau, die bei ihrem Schwager zum Besuch war, todt zu Boden; eine Kugel war ihr durch die Schläfe gedrungen und hatte noch den Rockkragen ihres Schwagers, der neben ihr ging, zerfetzt. Die Verunglückte ist Mutter von neun Kindern.
- Ein Gutsbesitzer fand zwölf seiner Arbeiter müssig am Boden liegen und versprach halb lachend, halb ärgerlich dem Faulsten einen Kronenthaler. Alsbald sprangen elf Mann auf und baten sich, ein jeder betheuernd, daß er der Faulste sei, den Thaler aus. Der Gutsbesitzer reichte ihn aber dem Zwölften, der gemächlich liegen geblieben war und den Geber gähnend ersuchte, ihm den Thaler in die Tasche zu schieben, aber vorsichtig, damit er nicht inkommodirt werde.
- Aus Rorschach am Bodensee, dem Hauptstapelplatz für die Schweiz, kommt folgender Bericht: Die wohlfeilen Getreidepreise veranlassen zu bedeutenden Einkäufen; dieses und die ohnedieß bedeutende Zufuhr auf den hiesigen Kornmarkt hat das Quantum Früchte, das hier lagert, dermaßen angehäuft, daß Stockwerke hoch die Kornsäcke auf dem Hafenplatz aufgeschichtet liegen, da die geräumigen Hallen und Vorhallen des Kornhauses die neue Zufuhr längst nicht mehr zu fassen vermögen. So lange Rorschach einen Fruchtmarkt hat, ist eine solche Kornaufhäufung noch nicht vorgekommen, wie jetzt, und fortwährend trifft noch Schleppschiff um Schleppschiff ein, jedes mit Getreide schwer beladen. In Lindau ist die Zufuhr von Früchten nicht minder stark.
- Vom holländischen Bauer gibt ein Kenner folgende vielsagende Schilderung: "Zu Markte gehen" ist seine Hauptbeschäftigung. Er ist eigentlich Kaufmann und Administrator seiner Besitzung; das ist Alles. Fragt ihr, ob er ein eifriger thätiger Bursche ist? so antworte ich: er achtet auf sein Spiel. Fragt ihr, ob er ordentlich und geregelt lebt? ich antworte: er trinkt nur an Markttagen. Ist er ein Schläger und Zänker? Niemals, wenn er nüchtern ist. Ist er ehrlich? er melkt nie die Kühe eines Andern. Ist er barmherzig? Er ist gegen sein Vieh gut. Liebt er seine Frau? "'s gibt keine bess're Küherin." Hat er seine Kinder lieb? Sie bekommen dicke Butterbröde und "der Maister dorf se nich an der Kopf schlagen." Ist er fromm? Er geht getreulich in die Kirche.
- Die Indier der vornehmen Kasten haben in jedem Hause ein Schmollzimmer. In dieses schließt sich jedes Frauenzimmer, welches übler Laune ist, so lange ein, bis die Einsamkeit sie beruhigt und zur Milde gestimmt hat. Gewiß eine vortreffliche Einrichtung, um dem von der Arbeit heimkehrenden und in der Familie Ruhe und Erquickung suchenden Manne häusliche Verdrießlichkeiten zu ersparen.
- Als der bekannte Luftschiffer Nadar im Begriff stand, während des Septemberfestes zu Brüssel mit seinem Ballon "le Geank" aufzusteigen, soll der König von Belgien scherzend zu ihm gesagt haben: "In jedem Falle haben sie Acht darauf, allen ihren Ballast noch in Belgien auszuwerfen; denn es ist belgische Erde, und ich habe versprochen, die Integrität meines Landes zu bewahren."
- Unter den in Königgrätz in Haft gehaltenen Polen, von denen 93 dem mexikanischen Freiwilligencorps einverleibt sind, befindet sich eine historisch merkwürdige Persönlichkeit, ein 63jähriger Mann, der letzte der bekannten "Zehn von 4. Regiment." Derselbe focht bei Ostrolenka als Unteroffizier, trat dann in die französische Fremdenlegion und konnte beim Beginn des Aufstandes sich nicht enthalten, wieder zu den Waffen zu greifen.
- In Westphalen gingen zwei junge Leute von 20 Jahren, gute Cameraden, in lustig angeregter Stimmung an einem tiefen Teiche vorbei; ein Windstoß entführte dem Einen die Mütze und trieb sie in das Wasser. Meine Krone! rief er, sprang und schwamm nach und holte sie heraus. Er war naß wie ein Pudel und wurde von seinem Cameraden verspottet. Probir' auch, wie's thut! rief er und gab ihm einen Stoß, daß er in den Teich fiel. Der Camerad konnte nicht schwimmen und sank; der Erste springt ihm entschlossen nach, um ihn zu retten; ward er nun von dem Andern unter'm Wasser gefaßt oder gab's ein anderes Hinderniß, - kurz aus dem Scherz wurde furchtbarer Ernst, denn Beide ertranken.


Eine merkwürdige Thatsache ist, daß der Telegraph, der von den Vereinigten Staaten nach dem Goldland Californien läuft, trotz der Indianer=Unruhen und Verwüstungen ungestört fortarbeitet. Die Drähte sind unverletzt und die Telegraphisten sind nirgends gestört worden, wenn sie ruhig und furchtlos bei der Arbeit blieben. Der Grund dieser Erscheinung ist die heilige Scheu, welche die Indianer vor dem "sprechenden Drath" haben, welchen letzteren sie nicht anzurühren wagen; folgendes sind die Thatsachen bezüglich des Ursprungs dieses aus Furcht und Verehrung gemischten Gefühls.
Als Mr. Creighten die Ueberland=Linie herstellte, traf er bei den Indianern auf keinen ernstlichen Widerstand, doch mußte er jeden Augenblick darauf gefaßt sein, daß sie die sämmtlichen Stangen umhauen und die Drähte niederreißen würden. Um dem vorzubeugen, beschloß er den Aberglauben der Indianer zu benutzen. Als daher die Linie von Fort Kearney bis Fort Laramie, die etwa 500 Meilen von einander entfernt sind, vollendet war, richtete er es so ein, daß an demselben Tag der Häuptling der Arapahos=Indianer zu Fort Kearney Station und der Chef der Sioux=Indianer zu Fort Laramie anwesend war. Die beiden Stämme gehörten zu den mächtigsten der Ebenen und die beiden Häuptlinge waren mit einander befreundet. Nachdem die beiden Operatoren auf beiden Stationen sich durch Signale überzeugt hatte, daß jeder von ihnen einen Häuptling an seinem Ellenbogen hatte, fragte Mr. Creygthon, der zu Fort Kearney war, den Arapahö=Chef, ob er nicht Lust habe, etwas mit seinem Freund zu Fort Lamarie zu plaudern. Der Indianer grinste ihn ungläubig an, sah aber endlich ein, daß von keinem Scherze die Rede sei und stellte eine Frage. Der Sioux antwortete, die Unterhaltung wurde immer lebhafter und Fragen und Antworten flogen hin und her. Beide Häuptlinge waren außer sich vor Staunen und nach ächter Indianerweise forschten sie nicht nach Erklärung des Wunders, sondern nahmen die Erklärung der Europäer, daß der Telegraph die Stimme oder vielmehr das Sprachrohr Manitou's, des "großen Geistes" sei, mit gläubigem Vertrauen an.
Um den Eindruck zu vollenden, ließ man die beiden Häuptlinge sich gegenseitig einladen, sich halbwegs zwischen den beiden Forts zu treffen. Der Einladung wurde sofort Folge geleistet, als ob es ein directer Befehl Manitous sei. Die Chefs ritten auf bereit gehaltenen Pferden 250 Meilen weit, trafen und überzeugten sich, daß es mit der Unterredung, die sie eine Woche zuvor, 500 Meilen weit von einander gehalten hatten, seine vollständige Richtigkeit habe. Die wunderbare Kunde vom Telegraphen wurde bald unter allen Stämmen bekannt und von jener Zeit an waren Stangen, Drähte, Stationen, Instrumente, kurz alles, was zum Telegraphen gehört, den Indianern heilig und blieben unberührt.


Bekanntmachung.
wegen der Meldung, um als Stellvertreter aufgenommen zu werden.

1) Wer Lust hat, Stellvertreter zu werden, kann sich zu jeder Zeit beim Militair=Commando oder während der Rekrutirung bei dem zur Aushebung kommandirten Offizier persönlich melden.

[ => Original lesen: 1864 Nr. 42 Seite 3]

2) Der Stellvertreter verpflichtet sich, wie jeder Soldat 6 1/2 Jahr zu dienen. Er kann entweder bereits gedient haben und verabschiedet sein oder sich freigeloos't haben; darf indeß das 28ste Lebensjahr nicht überschritten haben.

3) Der Stellvertreter muß die erforderlichen Papiere, Geburtsschein, Freiloosungsschein, Abschied, Führungsattest etc., resp. Einwilligungsschein seines Vaters oder Vormundes beibringen.
Nur wer völlig gesund, unverheirathet und von guter Führung ist, wird angenommen.

4) Der Stellvertreter erhält, je nach seinem Wunsche, entweder ein Handgeld von 30 Taler (Mecklenburg), oder 15 Taler (Mecklenburg), im ersteren Falle können ihm nach beendeter Präsenzdienstzeit 35 Taler (Mecklenburg), im andern Falle 50 Taler (Mecklenburg) ausbezahlt werden und erhält er nach zurückgelegter Dienstverpflichtung den Rest im Betrage von 135 Taler (Mecklenburg) Courant, welche Summe ihm bis dahin mit 2 1/2 pro Cent pro anno verzinset wird.

5) Wer sich als Noncombattanten=Stellvertreter meldet, hat im Frieden bei der Fahne nicht zu dienen, erhält indeß kein Handgeld und nach vollendeter Dienstverpflichtung 100 Taler (Mecklenburg) Cour., welche ihm ebenfalls bis dahin mit 2 1/2 pro Cent verzinset werden.

Neustrelitz den 21. September 1864.

Großherzoglich Mecklenburg=Strelitz'sches Militair=Commando.
In Abwesenheit des Oberstlieut. u. Commandeurs.
v. Gagern, Major.


Unter heutigem Dato ist nachstehende Firma in's Handelsregister eingetragen sub Nr. 24. Fol. XIII.

Firma: P. Buschow.
Ort der Niederlassung: Selmsdorf.
Name und Wohnort des Inhabers: Krämer Peter Heinrich Buschow in Selmsdorf.
Schönberg im Fürstenthum Ratzeburg d. 7. October 1864.
Das Handelsgericht.
W. Saur.
A. Dufft.


Auf den Antrag des Hauswirths Hans Jochen Meiborg aus Klocksdorf werden alle Diejenigen, welche an die von dem Büdner und Bäckermeister Schröder dem Hauswirth Hans Jochen Meiborg verkaufte, auf der Back belegene Schröder'sche Büdnerei mit allem Zubehör dingliche Ansprüche zu haben vermeinen, hiedurch geladen, diese ihre dingliche Rechte in dem zu diesem Zweck vor dem unterzeichneten Justiz=Amte angesetzten Termin am Dienstag den 29sten November d. J., Vormittags 11 Uhr, anzumelden und zu rechtfertigen, unter dem ein für allemal dadurch angedroheten Nachtheile der Abweisung und des Ausschlusses.
Schönberg, den 4. September 1864.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
(L. S.) A. Dufft.


Proclam.

Wenn der Mittelkäthner Hans Heinrich Schmidt, in Niendorf a. d. Stecknitz, seine daselbst belegene Erbenzins=Käthnerstelle verkauft und die Erlassung eines Proclams erbeten hat, so werden Alle und Jede, welche dingliche Ansprüche irgend welcher Art, an die verkaufte Käthnerstelle c. p. zu haben vermeinen, hiemittelst geladen, diese Ansprüche, zur Vermeidung der Ausschließung mit denselben, am Mittewochen den 30. November d. J., Vormittags 10 Uhr, vor dem Gerichte Niendorf a. d. Stecknitz, in der Wohnung des unterzeichneten Gerichtshalters, anzumelden und sofort zu bescheinigen.
Gericht Niendorf a. d. Stecknitz, Ratzeburg den 12. September 1864.
(L. S.) Sachau.


Sonntag den 16. d. M., Nachmittags, sollen in Torriesdorf 36 bis 40 Ausschußschafe meistbietend gegen baare Bezahlung verkauft werden.
Torriesdorf den 13. October 1864.
H. Husen.


Die vermöge ihrer balsamischen Bestandteile so höchst wohlthätig, verschönernd und erfrischend einwirkende Gebrüder Leder'sche balsamische Erdnußöl=Seife ist das Stück mit Gebrauchs=Anweisung 5 Schilling (Mecklenburg) - 4 Stück in einem Packet 16 Schilling (Mecklenburg)- fortwährend zu haben bei Wilh. Heincke.


Einem geehrten hiesigen und auswärtigen Publikum die ergebene Anzeige, daß ich mit meinem, eine reiche Auswahl von Pianos, Pianinos, Salon= und Conzert=Flügeln deutscher, französischer und englischer Patent-Mechanik enthaltenden Pianoforte=Magazin jetzt auch ein Magazin von Harmoniums, Kirchen= und Schul=Orgeln verbunden habe, und empfehle gleichzeitig mein Leih=Institut neuer Pianos zur geneigten Beachtung.
Lübeck. Th. Unger, mittlere Fleischhauerstraße Nr. 89. Lübeck.


The Singer Manufactering-Company
New-York
zeigen hiermit an, daß sie den Verkauf ihrer Nähmaschinen für Lübeck und Umgegend den Herren Böning & Oldermann übertragen haben.
The Singer Manufactering-Company,
458. Brodway New-York.
Auf obige Anzeige bezugnehmend, empfehlen wir die amerikanischen Nähmaschinen der Singer Manufactering-Company in New York bestens. Preisgekrönt mit der goldenen Medaille auf der Exposition Universelle in Paris und gesichert durch 17 Patente, zeichnen sie sich durch ihre höchst einfache Construction aus, die ihre Handhabung leicht erlernen läßt. Die Vielseitigkeit ihrer Leistungen, erklärt durch eine jedesmalige besondere Construction, läßt sie zu allen Näharbeiten besonders gut sich eignen.
Noch in diesem Jahre haben die Maschinen in der landwirthschaftlichen Pommerschen Ausstellung zu Wangerin die Medaille erhalten, und ist der Lit. A Maschine außerdem noch zu Frankfurt a. d. Oder die erste Preismedaille als die beste Maschine für den häuslichen Bedarf zuerkannt worden.

Lit. A. Maschinen für den Familien=Gebrauch, Weißnäherei, Damenschneider etc.
Nr. 1. Maschinen für Hut=, Mützen= und Schirmfabrikanten.
Nr. 2. Maschinen für Schneider, Schuhmacher, Sattler etc.
Nr. 3. Maschinen für schwerste Sattlerarbeiten, als Pferdegeschirr etc.
Anweisung wird gern ertheilt.
Böning & Oldermann, Lübeck, Schüsselbuden Nr. 200.


Wohnungsveränderung.
Von jetzt an wohne ich nicht mehr bei der Wittwe Schmidt in der Siemzerstraße, sondern bei dem Schlachtermeister Herrn Hennings, bei der Kirche.
Emil Jannicke, Handschuhmacher und Bandagist.
Schönberg.


Dem geehrten Publikum empfiehlt sich mit selbstfabricirten Wollenwaaren, als Düffel, Buckskin, Flanell und blau mellirtem Unterzeug u. s. w.
Schönberg.
J. J. Schäper.


[ => Original lesen: 1864 Nr. 42 Seite 4]

Liste der gezogenen Gewinne des Schleswig=Holsteinischen Landes=Bazars in Kiel über die hier im Fürstenthum verkauften Loose.

Nr. 69193 eine Theeserviette.
Nr. 79942 ein Serviettenring.
Nr. 69152 ein Theekasten.
Nr. 79915 ein Paar Kinderschuhe.
Nr. 69125 ein Fußkissen.
Nr. 69104 ein Kasten.
Nr. 69198 ein Notizbuch.
Nr. 28466 ein Nadelkissen.
Nr. 65882 ein Spucknapf.
Die Gewinne sind abzufordern beim Unterzeichneten.
C. Bade.


Am Donnerstag d. 20. October, Abends 8 Uhr, beginnt der Unterricht in der Schule unseres Vereins. Alle jungen Leute hieselbst, welche an demselben Theil zu nehmen wünschen, wollen sich zur genannten Zeit im Locale der Domschule einfinden. Die Unterrichtsgegenstände sind: Dienstags Zeichnen und Deutsch, Donnerstags Schönschreiben und Rechnen. Gleichzeitig wird an denselben Abenden das Lesezimmer für die Mitglieder des Vereins geöffnet sein.
Domhof den 14. October 1864.
Der Vorstand des Feierabend.


Beste schwarze Comptoirdinte
von Säuren frei, welche also Stahlfedern durchausnicht angreift, empfiehlt in ausgezeichneter Güte in jeder beliebigen Quantität zu billigsten Preisen
Aug. Spehr.


Photographisches Atelier von Wilh. Heincke.
Da ich mit dem 1. November mein Atelier für die Wintermonate schließe, ersuche ich meine verehrten Gönner und Freunde, welche noch Photographie=Bilder - vielleicht auch zu Weihnachtsgeschenken - anfertigen lassen wollen, mich bald gefälligst mit ihren Aufträgen zu beehren.


U. Beermann & Co.,
Lübeck, Klingberg 927.,
empfehlen eine sehr große Auswahl Herbst= und Winter=Mäntel, wie auch Jacken und Kragen in den neuesten Facons zu sehr billigen Preisen.


Beste Petersburger Stearinlichte, 4, 5 u. 6 pr. Pack à 14 Schilling (Mecklenburg),
Wiburger do. 4 u. 5 pro. Pack à 13 Schilling (Mecklenburg),
Deutsche do. 6 pr. Pack à 10 u. 12 Schilling (Mecklenburg),
in Dutzend Packeten billiger, empfiehlt
Aug. Spehr.


Die Mecklenburgische Lebensversicherungs= und Spar=Bank in Schwerin
schließt Lebensversicherungen, Leibrentenversicherungen, Kapital=Einlage=, Darlehns= und alle sonstigen Geld=, Inkasso= und Kommissions=Geschäfte durch die unterzeichnete Agentur zu den vortheilhaftesten Bedingungen ab. Die Geschäfts=Prospekte (Nr. I. für Lebensversicherungen, Nr. II. für Leibrentenversicherungen, Nr. III. für Spar=Bank=Geschäfte) sind bei derselben unentgeltlich zu entnehmen und wird jede gewünschte nähere Auskunft bereitwilligst ertheilt. Die in den letzten drei Jahren zur Vertheilung zurückgestellten, mittleren Dividenden der Lebensversicherten betragen respective 36 %, 40 % und 36 % der eingezahlten Prämie.
Agentur Schönberg.
J. P. Bade.


Gesucht wird nach einem Hofe bei Lübeck ein zuverlässiger Knecht bei den Kühen, Lohn 40 Taler (Mecklenburg). Näheres bei A. Spehr.


Zu verkaufen ist ein gut erhaltenes Klavier. Von wem? zu erfragen in der Expedition dieser Blätter.


Die Beiträge zur zweiten Hebung des Armengeldes für die Selmsdorfer Armenkasse müssen innerhalb 4 Wochen an den unterzeichneten Armenvorsteher abgegeben werden. Die dann noch restirenden Armengelder werden executivisch beigetrieben werden.
Selmsdorf den 7. April 1864.
Hauswirth Jochen Bruhn, Armenvorsteher in Selmsdorf.


Vor ungefähr acht Tagen ist mir ein weißes Schaf, mit einem blauen Faden im linken Ohr, fortgelaufen. Wer darüber Näheres weiß, den bitte ich, mich davon zu benachrichtigen.
Schäfer Jochen Kalkhorst in Kl. Bünsdorf.


Backtafel für die Stadt Schönberg.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]

Schönberg, den 8. Oct. 1864.
Bürgermeister und Rath.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.

Berichtigung. In Nr. 38. d. Bl. zu lesen: Dem Webermeister Resenhöft hies. eine todtgeborene Tochter. Dem Gärtner Prill vor Schönberg eine Tochter.

Geboren: D. 21. Sept. dem Maurergesell Wienk vor Schönberg eine T. - D. 23. eine unehel. T. zu Lockwisch. - D. 26. eine unehel. T. in Schönberg. Dem Maurergesell Wigger vor Schönberg ein Sohn. - D. 28. eine unehel. T. in Westerbeck. Dem Färbermeister Mußfeldt hies. ein Sohn. - D. 2. October dem Hsw. Wigger zu Kl. Siemz ein Sohn.

Gestorben: D. 17. Sept. J. H. Voß, Arbm.sohn auf hiesigem Bauhofe, 14 J. 6 M. alt. - D. 22. Anna Krellenberg, geb. Busch, Arbm.frau hieselbst, 67 J. 9 M. a. - D. 23. Asmus Schleuß, Hsw.=Altentheiler zu Lockwisch, 72 J. 6 M. a. Anna Engel Gode, geb. Bohnhoff Arbtsm.wittwe zu Westerbeck, 62 J. a. Anna Cathar. Behnke, geb. Maaß, Arbtsm.wittwe in Olndorf, 60 J. 7 M. a. - D. 3. Oct. Anna Elis. Peters, geb. Möller, Arbm.wittwe aus Zarnewenz, 72 J. 1 M. alt. - D. 4. Heinrich Maaß, Hausw.sohn in Sabow, 64 J. 9 M. a.

Copulirt: D. 20. Septbr. Johann Christof Reinhard Schmalfeldt, hies. Bürger und Schustermeister, und Maria Sophia Elisabeth Hamann hieselbst. - D. 27. Hans Jochen Wilms, Wittwer und Arbm. zu Resdorf, und Dorothea Maria Retelsdorf daselbst. - D. 4. Octbr. Johann Heinr. Fick, Tischlermeister zu Schlagsdorf, und Catharina Wilhelmine Caroline Schleuß hies.

Proclamirt: Joachim Heinrich Ollrogge, hies. Bürger und Sattlermeister, und Friedr. Dorothea Maria Elis. Köpke zu Lübeck.


Getreide= und Markt=Preise in Lübeck
Weitzen-Taler (Mecklenburg)44 - 52Schilling (Mecklenburg)
RoggenTaler (Mecklenburg)40 - 42Schilling (Mecklenburg)
Gerste-Taler (Mecklenburg)36 - 40Schilling (Mecklenburg)
HaferTaler (Mecklenburg)28 - 32Schilling (Mecklenburg)
ErbsenTaler (Mecklenburg)40 - 52Schilling (Mecklenburg)
WickenTaler (Mecklenburg)36 - 40Schilling (Mecklenburg)
BuchweizenTaler (Mecklenburg)36 - 42Schilling (Mecklenburg)
Winter=RapssaatTaler (Mecklenburg)22 26Mark (Lübeck)
RübsenTaler (Mecklenburg)24 25Mark (Lübeck)
SchlagleinsaatTaler (Mecklenburg)19 - 20
Butter13Schilling (Mecklenburg)pr.Pfund
Kartoffeln pr. Faß6Schilling (Mecklenburg).


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit der Hofbuchdruckerei von L. Bicker in Schönberg.


<< Ausgabe vorher>> Ausgabe danach
ZVDD