[ => Original lesen: 1864 Nr. 41 Seite 1]Bekanntmachung.
wegen der Meldung, um als Stellvertreter aufgenommen zu werden.
1) Wer Lust hat, Stellvertreter zu werden, kann sich zu jeder Zeit beim Militair=Commando oder während der Rekrutirung bei dem zur Aushebung kommandirten Offizier persönlich melden.
2) Der Stellvertreter verpflichtet sich, wie jeder Soldat 6 1/2 Jahr zu dienen. Er kann entweder bereits gedient haben und verabschiedet sein oder sich freigeloos't haben; darf indeß das 28ste Lebensjahr nicht überschritten haben.
3) Der Stellvertreter muß die erforderlichen Papiere, Geburtsschein, Freiloosungsschein, Abschied, Führungsattest etc., resp. Einwilligungsschein seines Vaters oder Vormundes beibringen.
Nur wer völlig gesund, unverheirathet und von guter Führung ist, wird angenommen.
4) Der Stellvertreter erhält, je nach seinem Wunsche, entweder ein Handgeld von 30 , oder 15 , im ersteren Falle können ihm nach beendeter Präsenzdienstzeit 35 , im andern Falle 50 ausbezahlt werden und erhält er nach zurückgelegter Dienstverpflichtung den Rest im Betrage von 135 Courant, welche Summe ihm bis dahin mit 2 1/2 pro Cent pro anno verzinset wird.
5) Wer sich als Noncombattanten=Stellvertreter meldet, hat im Frieden bei der Fahne nicht zu dienen, erhält indeß kein Handgeld und nach vollendeter Dienstverpflichtung 100 Cour., welche ihm ebenfalls bis dahin mit 2 1/2 pro Cent verzinset werden.
Neustrelitz den 21. September 1864.
Großherzoglich Mecklenburg=Strelitz'sches Militair=Commando.
In Abwesenheit des Oberstlieut. u. Commandeurs.
v. Gagern, Major.
Unter dem heutigen Dato sind folgende im hiesigen Fürstenthume bestehende Firmen in's Handelsregister eingetragen worden:
1) Nr. 1. Fol. I.
Firma: H. Wieschendorf.
Ort der Niederlassung: Schönberg.
Name und Wohnort des Inhabers: Krämer Johann Heinrich Diedrich Wieschendorf in Schönberg.
2) Nr. 2. Fol. I.
Firma: C. Maaß.
Ort der Niederlassung: Schönberg.
Namen und Wohnort des Inhabers: Die Krämerwittwe Catharina Sophia Maaß geb. Schleuß in Schönberg.
3) Nr. 3. Fol. II.
Firma: C. H. Vock.
Ort der Niederlassung: Schönberg.
Name und Wohnort des Inhabers: Krämer Christian Hans Hartwig Vock in Schönberg.
4) Nr. 4 Fol. II.
Firma: H. Brüchmann.
Ort der Niederlassung: Schönberg.
Name und Wohnort des Inhabers: Krämer Hartwig Johann Brüchmann in Schönberg.
5) Nr. 5. Fol. III.
Firma: Wilhelm Abels.
Ort der Niederlassung: Schönberg.
Name und Wohnort des Inhabers: Kaufmann Wilhelm Hartwig Theodor Abels in Schönberg.
6) Nr. 6. Fol. III.
Firma: Heinrich Creutzfeldt.
Ort der Niederlassung: Schönberg.
Name und Wohnort des Inhabers: Kaufmann Heinrich Creutzfeldt in Schönberg.
7) Nr. 7. Fol. IV.
Firma: A. Wigger.
Ort der Niederlassung: Schönberg.
Name und Wohnort des Inhabers: Krämer Asmus Wigger in Schönberg.
8) Nr. 8. Fol. IV.
Firma: Ludwig Creutzfeldt.
Ort der Niederlassung: Schönberg.
Name und Wohnort des Inhabers: Kaufmann Johann Georg Ludwig Creutzfeldt in Schönberg.
9) Nr. 9. Fol. V.
Firma: Aug. Spehr.
Ort der Niederlassung: Schönberg.
Name und Wohnort des Inhabers: Krämer Joachim August Spehr in Schönberg.
10) Nr. 10. Fol. V.
Firma Chr. Schrep.
Ort der Niederlassung: Schönberg.
Name und Wohnort des Inhabers.: Krämer Hans Peter Christian Schrep in Schönberg.
11) Nr. 11. Fol. VI.
Firma: Wilh. Sass.
Ort der Niederlassung: Schönberg.
Name und Wohnort des Inhabers: Apotheker Wilhelm Christian Theodor Sass in Schönberg.
12) Nr. 12 Fol. VI.
Firma: H. Boye.
Ort der Niederlassung: Schönberg.
Name und Wohnort des Inhabers: Krämer Joachim Heinrich Boye in Schönberg.
13) Nr. 13. Fol. VII.
Firma: C. Schwedt.
Ort der Niederlassung: Schönberg.
[ => Original lesen: 1864 Nr. 41 Seite 2]Name und Wohnort des Inhabers: Krämer Carl Christoph David Schwedt in Schönberg.
14) Nr. 14. Fol. VII.
Firma: J. F. Eckmann.
Ort der Niederlassung: Schönberg.
Name und Wohnort des Inhabers: Krämer Joachim Friedrich Eckmann in Schönberg.
15) Nr. 15. Fol. VIII.
Firma: Matth. Klatt.
Ort der Niederlassung: Schönberg.
Name und Wohnort des Inhabers: Krämer Matthias Klatt in Schönberg.
16) Nr. 16. Fol. VIII.
Firma: C. L. Creutzfeldt.
Ort der Niederlassung: Schönberg.
Name und Wohnort des Inhabers: Krämer Christian, August Ludwig Creutzfeldt in Schönberg.
17) Nr. 17. Nr. IX.
Firma: Aug. Groth.
Ort der Niederlassung: Schönberg.
Name und Wohnort des Inhabers: Kaufmann Wilhelm Adolph August Groth in Schönberg.
18) Nr. 18. Fol. IX.
Firma: H. C. Siebenmarck.
Ort der Niederlassung: Schlagsdorf.
Name und Wohnort des Inhabers: Krämer Heinrich Christian Siebenmarck in Schlagsdorf.
Vertragsmäßige Abänderung des ehelichen Güterrechts: Der Krämer H. C. Siebenmarck zu Schlagsdorf ist mit seiner Ehefrau Johanna geb. Kaehler durch Vertrag d. d. 22. Juli 1844 in Gütergemeinschaft getreten.
19) Nr. 19. Fol. X.
Firma: R. Scharenberg.
Ort der Niederlassung: Demern.
Name und Wohnort des Inhabers: Krämer Johann Heinrich Rudolph Scharenberg in Demern.
20) Nr. 20. Fol. X.
Firma: H. P. Mette.
Ort der Niederlassung: Herrnburg.
Name und Wohnort des Inhabers: Krämer Hans Peter Mette in Herrnburg.
21) Nr. 21. Fol. XI.
Firma: H. Siebenmarck.
Ort der Niederlassung: Carlow.
Name und Wohnort des Inhabers: Krämer Johannes Joachim Heinrich Siebenmarck zu Carlow.
22) Nr. 22. Fol. XI.
Firma: A. F. C. Boldt.
Ort der Niederlassung: Ziethen.
Name und Wohnort des Inhabers: Commissionair Friedrich Carl August Boldt in Ziethen.
23) Nr. 23. Fol. XII.
Firma: Gebr. Schweigmann.
Ort der Niederlassung: Schönberg.
Name und Wohnort der Gesellschafter: Kaufmann Innocenz Schweigmann in Schönberg, Kaufmann Johann Joseph Schweigmann in Schönberg.
Rechtsverhältnisse der Gesellschaft: Die Gesellschaft ist eine offene Handelsgesellschaft und besteht seit dem 25. Juli 1830.
Schönberg im Fürstenthum Ratzeburg, den 28. September 1864.
Das Handelsgericht.
Saur.
A. Dufft.
Proclam.
Wenn der Mittelkäthner Hans Heinrich Schmidt, in Niendorf a. d. Stecknitz, seine daselbst belegene Erbenzins=Käthnerstelle verkauft und die Erlassung eines Proclams erbeten hat, so werden Alle und Jede, welche dingliche Ansprüche irgend welcher Art, an die verkaufte Käthnerstelle c. p. zu haben vermeinen, hiemittelst geladen, diese Ansprüche, zur Vermeidung der Ausschließung mit denselben, am Mittewochen den 30. November d. J., Vormittags 10 Uhr, vor dem Gerichte Niendorf a. d. Stecknitz, in der Wohnung des unterzeichneten Gerichtshalters, anzumelden und sofort zu bescheinigen.
Gericht Niendorf a. d. Stecknitz, Ratzeburg den 12. September 1864.
(L. S.) Sachau.
Steckbrief.
Der vom Hammer gebürtige Knecht Nicolaus Prüßmann, welcher zuletzt in Gr. Siemz im Dienst gestanden, ist dringend verdächtig, einen hier stattgehabten Diebstahl verübt zu haben, und hat sich der Arretirung heute Mittag durch die Flucht entzogen.
Wir ersuchen nun alle resp. Gerichts= und Polizeibehörden, auf den unten signalisirten etc. Prüßmann, welcher als höchst gemeingefährlich zu bezeichnen ist, vigiliren, ihn im Betretungsfalle verhaften zu lassen und mit den bei sich führenden Sachen an uns auszuliefern. Zur Erstattung der dadurch entstehenden Kosten erklären
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
Signalement des Nicolaus Prüßmann:
Größe: 5 Fuß 3-4 Zoll.
Alter: ungefähr 30 Jahr.
Haar: blond.
Augen: blau u. etw. gekniffen.
Nase: gewöhnlich.
Gesichtsfarbe: gesund.
Bart: blond.
Statur: etwas gedrungen.
Der Herr Landes=Einnehmer C. Koeve zu Rostock beauftragt mich, Anmeldungen zu Anleihe bei der Großherzoglichen Landes=Credit=Commission zu den Antoni= und Johanni=Terminen entgegen zu nehmen. Die Capitalien werden mit 3 1/2 pro Cent verzinst und können halbjährlich zur Rückzahlung gekündigt werden; - zu deren Sicherheit der Credit der gesammten Mecklenburg=Schwerinschen Lande, daher sämmtliche Großherzogliche Domainen und aller Besitz der Ritter= und Landschaft in den Obligationen verpfändet ist. Bei solcher Sicherheit wird diese Gelegenheit zur Unterbringung von Capitalien denn auch häufig im Mecklenburgischen von Vormündern und obervormundschaftlichen Gerichten benutzt, und bin ich bereit, nähere Anfragen zu beantworten und Obligations=Formulare vorzuzeigen.
Schönberg, den 28. September 1864.
Kindler, Advokat.
Photographisches Atelier von Wilh. Heincke.
Da ich mit dem 1. November mein Atelier für die Wintermonate schließe, ersuche ich meine verehrten Gönner und Freunde, welche noch Photographie=Bilder - vielleicht auch zu Weihnachtsgeschenken - anfertigen lassen wollen, mich bald gefälligst mit ihren Aufträgen zu beehren.
U. Beermann & Co.,
Lübeck, Klingberg 927.,
empfehlen eine sehr große Auswahl Herbst= und Winter=Mäntel, wie auch Jacken und Kragen in den neuesten Facons zu sehr billigen Preisen.
Ich wohne jetzt beim Uhrmacher Herrn Vogel in der Siemzerstraße.
R. Rackow, Adv.
Wohnungsveränderung.
Von jetzt an wohne ich nicht mehr bei der Wittwe Schmidt in der Siemzerstraße, sondern bei dem Schlachtermeister Herrn Hennings, bei der Kirche.
Emil Jannicke, Handschuhmacher und Bandagist.
Schönberg.
Gesucht wird sogleich oder zu Ostern: Ein Knabe in die Schuhmacherlehre vom Schuhmachermeister Fermohr a. d. Bäk.
[ => Original lesen: 1864 Nr. 41 Seite 3]August Groth
empfiehlt zum bevorstehenden Herbstmarkt sein durch neue Zusendungen vergrößertes und completirtes Manufacturwaaren=Lager,
wie Tuch, Buckskins, Düffels, moderne Mäntel, Jacken und Kleiderstoffe, Umschlagtücher, Damen=Mäntel und Jäcken, Fanchons u. s. w., alles zu billigen aber festen Preisen, jedoch werden ältere Muster von Kleiderstoffen zu herabgesetzten Preisen verkauft.
J. Burchard aus Rehna
besucht wieder mit seinem
Tuch=, Manufactur= und Modewaaren=Lager
den Schönberger Markt.
Die neuen Waaren sind soeben eingetroffen, und werde ich eine schöne Auswahl der neuesten Sachen mitbringen.
Mantel in Tuch und Double=Stoff von 6 an.
Weite und anschließende Jacken von Double=Stoff schon zu 1 16 .
Preiswürdige Tuche, Düffels und Buckskins.
Blanke und schwarze Bänder, Atlas=Schürzen und Tücher.
Mein Stand wie immer im Hause des Herrn Goldschmied Fischer.
Es bittet um zahlreichen Besuch ergebenst
J. Burchard.
Zum bevorstehenden Herbstmarkte halte mein
Tuch-, Manufactur- und Weißwaaren-Lager
einem geehrten hiesigen und auswärtigen Publikum unter Zusicherung reeller und billigster Bedienung bestens empfohlen.
Wilhelm Abels,
Siemzerstraße Nr. 155.
Zum bevorstehenden Schönberger Markte empfehle ich mein reichhaltiges Schuh=Waaren=Lager.
Es enthält allerlei Sorten Kamaschenstiefel von braunem, und schwarzem Leder, so wie alle Arten von hohen und niedrigen Schuhen, Kinderstiefeln, Pantoffeln und eine Parthie beste Patent Gummischuhe. Da ich mit allen in dieses Fach einschlagenden Artikeln wohl versehen bin und alle Arbeiten dauerhaft und geschmackvoll sind, so hoffe ich um so mehr auf zahlreichen Zuspruch. Mein Stand ist wie früher vor der Apotheke und ist die Bude mit meiner Firma versehen.
J. Schleuß, Schuhmacher aus Rehna.
Karl Kindt aus Rehna empfiehlt sich zum diesjährigen Schönberger Herbst=Markt mit einer großen Auswahl Schuhzeug für Damen, darunter namentlich Zeug= und Leder=Kamaschenstiefel in allen Größen, hohe Schnürstiefel, Morgenschuhe und lackirte Schuhe, und Kinder=Arbeit in verschiedenen Sorten; alles in geschmackvollster Facon.
Sein Stand ist wie gewöhnlich vor dem Hause des Hrn. Kaufmann Boye; die Bude ist mit seiner Firma versehen.
Die neuesten Muster von blanken und bunten Bändern bei Aug. Groth.
Elb=Korbweiden (für Korbmacher) und deutsche und französische Tonnenbänder (für Böttcher) empfiehlt C. Benthien, Fünfhausen Nr. 26 in Lübeck.
An den beiden Markttagen sollen wieder im Ausverkauf verschiedene Artikel, worunter auch Wintersachen zu Spottpreisen verkauft werden bei Ludwig Creutzfeldt.
Den geehrten Bewohnern Schönbergs und der Umgegend mache die ergebenste Anzeige, daß ich zum bevorstehenden Herbstmarkt, mit meinem bekannten Tuch= und Manufactur=Waaren=Lager daselbst eintreffe.
Durch die Rückkehr von der Leipziger Messe ist mein Lager zur jetzigen Saison mit allen Neuigkeiten completirt.
Für Landleute bringe ganz neue Muster von blankem Band, Atlas=Schürzen und Tücher mit.
Mein Stand ist vor dem Hause des Herrn Gastwirth Fick.
Hochachtungsvoll
R. Rohde aus Rehna.
Weiße und graue Leinen, sowie Bettdrell empfiehlt zu alten Preisen Aug. Groth.
In diesen Tagen empfing ich eine neue Sendung Taschenuhren, worunter sich namentlich Cylinder= und Anker=Uhren durch starke, dauerhafte Arbeit auszeichnen.
Indem ich diese, sowie alle andern Arten Uhren zu billigen und festen Preisen empfehle, bitte um geneigten Zuspruch.
H. Meyer, Uhrmacher.
[ => Original lesen: 1864 Nr. 41 Seite 4]Beste schwarze Comptoirdinte
von Säuren frei, welche also Stahlfedern durchausnicht angreift, empfiehlt in ausgezeichneter Güte in jeder beliebigen Quantität zu billigsten Preisen
Aug. Spehr.
Beste Petersburger Stearinlichte, 4, 5 u. 6 pr. Pack à 14 ,
Wiburger do. 4 u. 5 pro. Pack à 13 ,
Deutsche do. 6 pr. Pack à 10 u. 12 ,
in Dutzend Packeten billiger, empfiehlt
Aug. Spehr.
Den geehrten Damen Schönbergs und Umgegend empfehle ich mich zu allen Handarbeiten sowohl im Schneidern wie im Weißnähen. Um gütige Aufträge bittet Elise Baer.
Hieselbst als Sattlermeister und Tapezier etablirt, empfehle ich mich den geehrten Bewohnern der Stadt, wie auch denen des Landes zu allen in diesen Fächern vorkommenden Arbeiten und verspreche prompte und reelle Bedienung.
Sattlermeister August Baer, Wasserstraße Nr. 66.
Dem geehrten Publikum empfiehlt sich mit selbstfabricirten Wollenwaaren, als Düffel, Buckskin, Flanell und blau mellirtem Unterzeug u. s. w.
Schönberg.
J. J. Schäper.
1 1/2 jährige dänische Füllen empfange ich am 10. d. M. Kaufliebhaber ladet freundlichst ein Lorenz Vock.
Schönberg.
Nachdem ich mich hieselbst als Bäckermeister etablirt habe, empfehle ich mich allen verehrten Bewohnern Schönbergs sowohl mit täglich frischem Weizenbrod in allen üblichen Sorten, wie auch zu Hausbacken am Dienstag, Donnerstag und Sonnabend.
Bäckermeister Joh. Threms
Schönberg.
Siemzerstraße.
G. A. Levissohn (Marcus Nachf.) aus Rehna besucht das bevorstehende Schönberger Herbstmarkt wiederum mit einem großen Tuch= und Manufactur=Waarenlager.
Persönliche Einkäufe in Hamburg, Berlin und Leipzig haben dasselbe so vollständig sortirt, daß jeder Artikel in großer Auswahl und namentlich darunter fertige Herren=Joppen und Jacquets, sowie fertige Mäntel Jacken und Kragen für Damen, auch fertige Kornsäcke, sowie die neuesten blanken, bunten und schwarzen Bänder für Landleute zu sehr billigen Preisen vorräthig. Mit der Zusicherung der besten und reellsten Bedienung bittet er die geehrten Bewohner Schönbergs und der Umgegend ergebenst um zahlreichen Zuspruch.
Die Bude befindet sich wie früher vor dem Hause des Gastwirth Herrn Fick.
Am Montage den 10. October werden auf dem Lockwischer Hoffelde Rappschoten verbrannt.
v. Hobe.
Möbel-Magazin.
Das Möbel=Magazin im Hause des Kaufmanns Wieschendorff empfiehlt den geehrten Landbewohnern und einem geschätzten Publicum Schönbergs eine Auswahl modern und dauerhaft gearbeiteter Tischler= und Stuhlmacher = Arbeiten zu möglichst billigen und festen Preisen, auch nimmt das Magazin Bestellungen auf Aussteuern und einzelne Arbeiten jeder Art an, welche prompt und reell ausgeführt werden.
Schönberg im März 1863.
Die vereinigten Tischlermeister.
Hamburg, den 15. Juli 1864.
Es gereicht uns zur besonderen Genugthuung, den glänzenden Erfolgen, welche sich in stets mehrender Anzahl bezüglich der Anwendung des Höflichen Malz=Extract=Gesundheitsbieres kundgeben und deren mehrere sich in den jüngsten Tagen erst wieder von renommirter ärztlicher Seite bestätigt wurden, heute auch das folgende Document von hochgeachteter Hand anreihen zu können:
Schreiben Sr. Hochwohlgeboren des königl. preußischen Polizei=Directors Herrn v. Falderen.
Crefeld, den 10. Mai.
Geehrter Herr! Im allgemeinen Interesse halte ich mich verpflichtet, Ihnen wahrheitsgemäß mitzutheilen, daß die von Ihnen bezogenen Hoff'schen Präparate (der Malz=Extract und das Kraftbrustmalz) bei mir eine ans Unglaubliche grenzende Wirkung hervorgebracht haben. Ich habe diese Präparate nämlich nach langjährigem hartnäckigen Kopfleiden und nach 18monatlichem schweren und höchst schmerzlichen Leiden an den Athmungs=Organen, nach eingetretener gänzlicher Schlaflosigkeit und nach derartiger Entkräftung, daß ich täglich mehrere Male in Ohnmachten verfiel, zur Unterstützung des sehr sorgfältigen Heilverfahrens seit drei Wochen angewendet und bin jetzt schon ganz ohne Schmerzen, fühle von meinen Kopfleiden fast gar nichts, schlafe und esse mehr als je, beginne mich wieder kräftiger zu fühlen und kann so leicht athmen, daß ich nunmehr trotzdem, daß ich vorher seit acht Monaten das Zimmer nicht mehr verlassen, bei jeder Witterung und Tageszeit ins Freie gehe.
Übrigens bemerke ich, daß der Malz=Extract weit kräftiger wirkt, wenn er etwas älter geworden, weil er dann eine Menge Kohlensäure entwickelt u. s. w.
v. Falderen, königlicher Polizei=Director.
J. Hoff's Präparate sind zu beziehen durch Herrn Wilh. Heincke in Schönberg.
Kirchliche Nachrichten. Schönberger Gemeinde.
Sonntag, den 9. Oct.: Erndtedankfest.
Frühkirche: Pastor Kaempffer.
Vormittagskirche: Pastor Fischer.
Collecte für den Gustav=Adolph=Verein.
Getreide= und Markt=Preise in Lübeck |
Weitzen | 1 | | 2 - 12 | |
Roggen | | | 38 - 44 | |
Gerste | - | | 36 - 40 | |
Hafer | | | 28 - 32 | |
Erbsen | | | 36 - 46 | |
Wicken | | | 36 - 40 | |
Buchweizen | | | 36 - 42 | |
Winter=Rapssaat | | | 22 26 | |
Rübsen | | | 24 25 | |
Schlagleinsaat | | | 19 - 20 | |
Butter | 13 | | pr. | |
Kartoffeln pr. Faß | | | 6 | . |
Herausgegeben unter Verantwortlichkeit der Buchdruckerei von L. Bicker in Schönberg.
[ => Original lesen: 1864 Nr. 41 Seite 5]Beilage
zu den Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 7. October 1864/p>
Glücks-Loose
zur 1sten Classe 247ster Hamburger Stadt=Lotterie
halten wir in nachstehender Nummern=Auswahl unter unserer allgemein bekannten und beliebten Devise:
"Jetzt blüht das Glück im Weinberge!"
bestens empfohlen:
32175 32177 32180 32185 32186 1/1
28651 28652 28653 28654 28655 2433 2435 25639 25640 27389 27391 33964 33973 33976 33985 1/2
35468 35470 35475 1/4
21596 21587 21588 21589 1/8
1/1 Ct. 5.
1/2 Ct. 2. 8 .
1/4 Ct. 1. 4 .
1/8 Ct. - 10 .
Am 10 October c.
Ziehungs=Anfang 6ter und Haupt=Classe 57ster Braunschweiger Lotterie,
Ende am 27sten.
Größter Gewinn ev. 100,000 Thaler.
Nachstehende Loose halten wir aus unserer jederzeit vom Glücke bevorzugten Haupt=Collecte hierzu bestens empfohlen:
24894 24898 24899 24900 1/1
29665 29668 29669 30876 30889 2588 2597 6053 7966 7969 16780 16788 2105 22112 22114 22123 22124 22132 22188 22199 22200 31711 31712 31722 31733 1/4
20609 24871 24872 24880 24884 1/8
1/1 Pr. 40.
1/2 Pr. 20.
1/4 Pr. 10.
1/8 Pr. 5.
L. S. Weinberg & Co.,
Lotterie und Geldwechsel, Hamburg.
Einem geehrten hiesigen und auswärtigen Publikum die ergebene Anzeige, daß ich mit meinem, eine reiche Auswahl von Pianos, Pianinos, Salon= und Conzert=Flügeln deutscher, französischer und englischer Patent-Mechanik enthaltenden Pianoforte=Magazin jetzt auch ein Magazin von Harmoniums, Kirchen= und Schul=Orgeln verbunden habe, und empfehle gleichzeitig mein Leih=Institut neuer Pianos zur geneigten Beachtung.
Lübeck.
Th. Unger, mittlere Fleischhauerstraße Nr. 89. Lübeck.
Seine Königliche Hoheit der Erbgroßherzog von Mecklenburg=Strelitz und Seine Königliche Hoheit der Prinz Arthur von Großbritannien trafen am 27. September in Koblenz ein und nahmen Absteigequartier im Gasthofe "zum Riesen." Zur Reise von Bingen abwärts bedienten sich die Prinzen eines eigenen, äußerst elegant und doch stark gebauten Ruderbootes von Mahagoniholz, mit welchem die Fahrt in verhältnißmäßig sehr kurzer Zeit zurückgelegt wurde. Am folgenden Tage machten dieselben Ausflüge in die nähere Umgebung von Koblenz und benutzten dann das kleine Boot zu einer Reise auf der Mosel, die bis Trier ausgedehnt werden soll.
- Noch einmal wird im preußischen Volke u. Landtage die Frage entbrennen: ob die Reorganisation der Armee anerkannt und bezahlt werden soll oder nicht. Die Regierung ist der Ansicht, daß sich die Umgestaltung der preußischen Armee in dem Feldzug in Schleswig vorzüglich bewährt, und dadurch Preußen auch in der Politik eine günstigere Stellung als früher verschafft habe. Sie hofft, daß die Erfolge der preußischen Politik den Widerspruch gegen die Reorganisation abschwächen und eine Verständigung in der Militairfrage erleichtern werden. Diese Hoffnung ist ausgesprochen in einem Artikel der offiziellen Provinzial=Correspondenz, der sich direkt an Volk und Landtag wendet und dann fortfährt: "Von dem Augenblick an, wo eine Verständigung erfolgte, würde der Streit über den Staatshaushalt und die Auslegung der Verfassung seine thatsächliche Bedeutung verlieren. Die Regierung bestreitet dem Landtage weder sein verfassungsmäßiges Recht in Bezug auf die Gesetzgebung, noch sein Steuerbewilligungsrecht; es gibt nur Streit darüber, ob die Kosten für die Reorganisation der Armee als neue Ausgaben behandelt und gestrichen werden können."
- Prinz, sagte die Prinzessin Napoleon zu ihrem Gemahle, der nicht in dem Geruche großer Frömmigkeit steht, Prinz, es ist endlich Zeit, daß unsere Kinder getauft werden! Unser Aeltester
[ => Original lesen: 1864 Nr. 41 Seite 6]wird bald seinen Ponny besteigen und die Prinzessin läuft auch schon auf Zweien! - Wahr, Madame, aber Sie wissen ja, daß Ihr Vater Victor Emanuel Taufpathe sein soll und daß der heilige Vater diesen Pathen in den Bann gethan hat und sich weigert, ihn als Pathen zuzulassen! - Einerlei, Monsieur, es wird schon gehen und muß jetzt gehen! - Gut, probiren wir's! sagte der Prinz u. ersuchte den Erzbischof von Paris, die Taufe vorzunehmen. Der Bischof erwiderte, daß er aus Rom den strengsten Befehl habe, die Taufe zu verweigern. Wüthend begab sich der Prinz zu dem Kaiser und erzählte ihm, was vorgefallen war. Napoleon beauftragte den Erzbischof sofort, von Rom die Erlaubniß zur Taufe einzuholen. - Wir können nicht! antwortete der Papst, wenn Victor Emanuel die Provinz Romagna dem Kirchenstaat nicht sofort zurückgiebt! - Erzürnt über diese Verstocktheit, ließ der Kaiser seinen Minister rufen und sagte ihm: Man muß mit diesen Leuten zu Ende kommen, lassen Sie Pepoli (den Minister Victor Emanuels) kommen! - Pepoli kam und der neue Vertrag mit Victor Emanuel, der so viel Lärm in der Welt macht, wurde abgeschlossen. Kleine Ursachen, große Wirkungen! sagt Prinz Napoleon, sich die Hände reibend, wenn seine zwei ungetauften Pepo's im Zimmer lärmen.
- Oesterreich hat den König von Griechenland anerkannt; wegen der Freundlichkeit, die darin für den entthronten König Otto liegt, schickt sich Bayern an, Victor Emanuel als König von Italien, also auch der Lombardei anzuerkennen. Auch in der Diplomatie gilt das Sprüchwort: schlägst du meinen Juden, so schlag ich deinen!
- Wenn reiche Leute auf Reisen gehen, so stecken sie nicht lauter baares Geld in die Tasche, sondern lassen sich von ihrem Bankier für eine bestimmte Summe einen Creditbrief an Bankiers der Länder und Städte, die sie bereisen, ausstellen. Der Creditbrief, den Rothschild der Kaiserin Eugenie nach Schwalbach mitgegeben hat, lautet artig also: "Herr v. Rothschild in Paris bittet Herr v. Rothschild in Frankfurt, der Frau Gräfin von Pierrefonds seine Person und sein Vermögen zur Verfügung zu stellen."
- In Frankreich müssen die Frauenzimmer wohl auch hinter dem Pflug hergehen, weil sie so gut pflügen können und besser als die Männer. Bei einem großen landwirthschaftlichen Feste wurde ein Wettpflügen veranstaltet; es galt ein tüchtiges Stück zu pflügen und zwar mit vierspännigem Geschirr. Die besten Bauern rangen um den Preis, wer ihn aber davon trug, war ein 28jähriges Mädchen.
- Ein uralter, mächtiger Bär stellt sich seit ein paar Jahren regelmäßig im September in der Gegend von Partenkirchen (Bayern) ein und läßt sich ein paar Wochen, Ochsen, Kühe und Schafe schmecken und kehrt dann wieder nach Tyrol oder in die Schweiz zurück. Diesmal trieb er's besonders arg in den Heerden auf den Bergen und raufte sich siegreich mit einem wilden und starken Stier. Jäger lauerten auf ihn und kamen zum Schuß, es waren aber nur Streifschüsse; der Bär begab sich auf die Flucht und seine Spur nach dem Oberinthal war durch Blutspuren und zerrissene Rinder bezeichnet; gesehen ward er noch einigemal, aber nicht mehr geschossen.
- Ein Hund auf Badereisen. Ein Hund aus Rostock war schon seit Jahren regelmäßig mitgenommen worden, wenn sein Herr die Badezeit hindurch täglich auf dem Dampfer nach Warnemünde hinaus fuhr, um am Abend wieder zurückzukehren. In einer Restauration in Warnemünde, welche der Herr ausschließlich besuchte, war nun auch der Hund ein alter Bekannter und Stammgast geworden, der in der Küche derartig mit tractirt wurde, daß die Badesaison auf sein körperliches Befinden jedesmal den wohlthätigsten Einfluß ausübte. Nun begab sichs in diesem Sommer, daß der Herr genöthigt war, seine Badefahrten auszusetzen, worüber der Hund außerordentlich unglücklich war. Am ersten Tage begnügte sich das Thier damit, unruhig umherzulaufen, den Herrn aufzusuchen und Alles aufzubieten, um ihn förmlich zur Reise zu drängen. Als dies jedoch nicht fruchtete, beschloß er, auf eigene Gefahr und Kosten die Reise zu unternehmen. Er ging von nun an täglich um die gewöhnliche Zeit der Abfahrt nach dem Hafen hinab, lauerte hier an der Stelle, wo der Dampfer angelegt hatte, bis zum dritten Male geläutet worden war, und schlich sich jetzt, wenn gerade das größte Gedränge auf der Brücke war, im Anschluß an den ersten besten Passagier an Bord. Hier versteckte er sich leicht, stieg in Warnemünde vorsichtig aus, restaurirte sich im bekannten Ort auf's Beste und fuhr dann ebenso selbständig zur Nacht wieder nach Hause. So hatte er es längere Zeit getrieben, ohne daß sein herrenloses Treiben bemerkt oder bekannt wurde. Später legte man ihm mancherlei Hindernisse in den Weg, die er aber alle auf die meisterhafteste Weise, manchmal in höchst komischer Art, zu überwinden wußte, bis man ihn endlich ungehindert ohne Billet reisen ließ.
- Auf dem Capitol in Rom haben sich die Gänse selbst ein Denkmal gesetzt, die dankbaren Lüneburger aber haben einem Schwein ein Denkmal errichtet. An dem Rathhause in Lüneburg wird ein Schinken in einem kostbaren Glaskasten aufbewahrt und auf demselben steht folgende Aufschrift in lateinischer Sprache: "Hier siehst Du die Ueberreste des Schweines, welches sich durch, die Entdeckung der Lüneburger Salzquellen berühmt und verdient gemacht hat."
- Folgende Geschichte ist kürzlich in Berlin passirt. Da treten drei sächsische Bauern ins Museum und betrachten kopfschüttelnd die lebendig gewordenen Steingestalten; endlich bleiben sie bei den "drei Grazien" des berühmten Bildhauers Rauch stehen, da standen sie wohl eine halbe Stunde, immer kopfschüttelnd und die Köpfe flüsternd zusammensteckend. Rauch der anwesend war, trat zu ihnen und fragte: Das gefällt Euch wohl? Wißt Ihr, was diese drei Bildsäulen bedeuten? - Nein! - Nun ich habe sie selbst gemacht und kann es Euch sagen! - Der eine Bauer faßt sich nun ein Herz und sagte, indem er auf die drei Figuren deutete: Na, da sagen Se mer amal, welches von die Dreie is denn eigentlich der alte Ziethen?
- Die Hunde sind doch eigentlich recht nützliche Thiere; wenn es keine Hunde gäbe, nähme Frankreich über 5 Millionen Franks Steuern weniger ein. Jagd= und Luxushunde giebt es dort 495,322, Hofhunde 1,364,791; jene zahlen 3,456,000, diese 2 Mill. Franks Steuern. - Preußen zählt gegenwärtig 18,476,500 Einwohner, darunter befinden sich 3,090,294 schulpflichtige Kinder. Die Gesammtausgabe für das Elementarschulwesen beträgt jährlich 9,902,682 Thlr., darunter aus Staatsmitteln 438,928 Thlr. - In Paris sind 111 Frauenzimmer im Dienste der Industrie beschäftigt.
- Das von König Ludwig aus dem Spanischen übersetzte und auf der Münchener Bühne zur Aufführung gekommene "Recept wider Schwiegermütter" haben die Münchener probat gefunden und sammt dem königlichen Autor tüchtig beklatscht. Wir können den Lesern auch verrathen, worin es besteht. Der Held des Stückes, der zwei Schwiegermütter, die Mutter seiner Frau und die Mutter dieser Mutter zu Mitregenten besitzt, weiß sie auf sinnreiche Weise alle beide an den Mann zu bringen und so Alleinregent zu werden. Sollte das deutschen Schwiegersöhnen etwas spanisch vorkommen, so müssen wir bitten, das Stück selber zu lesen.
- Warum, fragte Jemand, werden die neuen Häuser mit so flachen Dächern gebaut? - Weil die Hypotheken um so leichter darauf ruhen können, war die Antwort.
|