No. 30
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 22. Juli
1864
vierunddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1864 Nr. 30 Seite 1]

- Jemand sagte einmal den Dänen nach, sie kennten deutsche Bücher und deutsche Art am besten unter allen Völkern. Unsere deutschen Sprüchwörter müssen sie nicht kennen gelernt oder nichts von ihnen profitirt haben. Sie scheinen nichts davon zu wissen, daß "ehrlich am längsten währt," daß "Hochmuth vor den Fall kommt" und daß der dänische Krug so gut wie der deutsche so lange zu Wasser geht, bis er bricht. Während der Londoner Conferenz war der dänische Krug noch ganz, jetzt aber ist er gänzlich gerissen. Deshalb hat der Dänen=König durch besondere Abgesandte in Berlin und Wien um Waffenruhe inständig gebeten, und Preußen und Oesterreich haben sich erbitten lassen und Waffenruhe bis zum 31. Juli gewährt. In Wien soll über die Grundlage eines dauerhaften Friedens berathen werden und Herr von Bismark wird, wie es heißt, diesen Berathungen beiwohnen. Das ist der neuere Stand der Sache.
- Zu Wasser und zu Lande ist die dänische Macht gebrochen. Die Blockaden haben sie aufgehoben, um ihre Schiffe zum Schutze ihrer Inseln gegen etwaige Angriffe des preußisch=österreichischen Geschwaders verwenden zu können, vermeiden dabei aber sorgfältig eine Seeschlacht, um sich wenigstens eine Hoffnung, die auf ihre Flotte, zu erhalten, denn sie wissen, daß das preußisch=österreichische Geschwader in der Nordsee, nach den neuesten Verstärkungen, ihrer Flotte jetzt vollkommen gewachsen ist. Zu Lande gehts ihnen noch schlimmer! Die holsteinische Milchkuh steht schon längst nicht mehr in ihrem Stalle, ganz Schleswig mit all seinen Inseln ist ihnen abgenommen, und Jütland bis zur äußersten Spitze in preußische Verwaltung genommen; sodaß alle Staatseinnahmen in die Kriegskasse der Alliirten fließen. Der Uebergang nach Fühnen ist stark vorbereitet und wäre gewiß in den nächsten Tagen ausgeführt, wenn der neueste dänische Kniefall ihn nicht aufgehalten hätte.
- David heißt der Dänen neuer Finanzminister und ist ein Jude; er soll, just wie sein Namensvetter im alten Testament, einen Goliath, nämlich die Geldklemme, bekämpfen, ob aber mit gleich günstigem Erfolge wird die Zeit lehren.
- Die Insel Pöhl ist am 18. Juli von den Oesterreichern genommen und besetzt worden. Zwei dänische Kanonenböte sollen dabei in Brand geschossen, einige Kanonenböte entkommen und mehrere Offiziere gefangen sein. Auf der Insel wurde kein dänisches Militair vorgefunden. Jetzt befinden sich alle Inseln auf der Westküste Schleswigs in den Händen der Alliirten.
- Selten hat ein die Weltdurchreisender Virtuos ein so großes und dankbares Publikum gehabt als der alte Nachtwächter am 12. Juli in der Schleswig'schen Stadt Hadersleben. Niemand konnte ihm nachsagen, daß er ein Meister auf dem Horne war und doch lag Alt und Jung in den Fenstern und lauschte andächtig, als er Nachts durch die Straßen schritt, mächtig in's Hörn tutete und die Stunden ausrief und sein deutsches Sprüchlein absang. Es war das erstemal wieder seit 15 Jahren dänischer Quälerei, daß er's deutsch singen durfte. Die deutsche Sprache war von der dänischen Tyrannei bis zum Nachtwächter verfolgt worden.
- Am 14. d. M. ist die Strelitzer Batterie über Mirow, Röbel, Plau, Parchim und Crivitz in Schwerin eingerückt, um an den Schießübungen der Schwerin'schen Artillerie, welche bis zum 27. d. M. bei Buchholz stattfinden, Theil zu nehmen.
- Der Kaiser von Rußland hat Kissingen am 18. Juli wieder verlassen und ist mit seinem Gefolge am Tage darauf mittels Extrazuges in Potsdam angekommen und sofort nach Schloß Babelsberg weitergereist, zum Besuch der Königin von Preußen, wo Nachmittags zu Ehren Sr. Majestät ein Diner stattfand. Abends 10 Uhr sollte die Weiterreise erfolgen.
- Auf Antrag der Großmächte wird der Bundestag den Herzog von Augustenburg, wie vorher den Großherzog von Oldenburg, aufforden, seine Erbrechte auf Schleswig=Holstein zu begründen.
- Der greise König Ludwig von Baiern wird sich im October nach Kairo begeben und dort den Winter zubringen.
- Seit dem Beginn des dänischen Krieges sind in Danzig einige zwanzig meist ziemlich belangreiche kaufmännische Concurse ausgebrochen.
- Kronprinz Rudolph in Wien ist volle sechs Jahre alt geworden und hat einen eigenen Hofstaat bekommen; an die Spitze desselben ist Graf Gordrecourt, der Commandeur der "eisernen Brigade" in Schleswig, gestellt worden.
- Der junge König von Bayern heirathet die Erzherzogin Mathilde, Tochter des Erzherzogs Albrecht.
- In Gotha geht man mit dem Plane um, eine Dienstbotenbesserungsgesellschaft zu errichten, da allenthalben Klagen erhoben würden, daß die Dienstboten so wenig Treue, Anhänglichkeit und Zuverlässigkeit gegen ihre Dienstherrschaft zeigten und der Vergnügungs= und Putzsucht allzusehr sich hingäben. Es trügen freilich die Herrschaften auch einen großen Theil der Schuld, daß sie ihre Dienstboten so wenig zum Kirchenbesuch durch Wort und Beispiel anhielten und der Vergnügungssucht nicht mit allen Mitteln entgegenwirkten.
- Unter den Gesetzentwürfen des Württemberg'schen Landtags befindet sich auch einer, die Festsetzung der Civilliste für den König betreffend.

[ => Original lesen: 1864 Nr. 30 Seite 2]

Darnach soll diese betragen: 777,800 fl. an Geld, an Naturalien jährlich 4500 Centner Waizen, 1250 Centner Roggen, 768 Zentner Gerste 11,200 Centner Hafer, 14,000 Klafter Buchenholz und 800 Klafter Tannenholz.
- In Ostkanada brauste ein Eisenbahnzug mit 354 deutschen Auswanderern über eine leichtsinnig gebaute Brücke des Richelieuflusses dahin, die nur im Schritt befahren werden soll, kam aus den Schienen, stürzte in das Wasser und Hunderte von Deutschen ertranken. - Vor der Auswanderung über Antwerpen wird gewarnt, wer nicht äußerst kundig und vorsichtig ist, bekommt betrügerische Contracte und wird eine Beute der Speculanten, die ihn zur amerikanischen Armee liefern.
- Im Hotel Royal in Berlin kommt eine Depesche an, Herr Poul aus London bestellt einige Zimmer und nach wenigen Tagen kommt er in aller Frühe mit einem Secretair, einem Kammerdiener und einem Privatcourier wirklich an. Sein Auftreten war fürstlich und so wurde er auch empfangen. Abends begab sich der vornehme Engländer in das russische Gesandtschaftshotel, wo eben der russische Thronfolger eingetroffen war. Der Großfürst saß bei Tisch und konnte den Gast nicht empfangen. Er befahl, daß er sich nach Kissingen verfügen soll, wo er ihn empfangen werde. Wer war der Herr Poui? Der Leibschneider des russischen Thronfolgers in London.
- Wie gute Geschäfte die kön. sächs. Staatslotterie macht, geht daraus hervor, daß sie die Looszahl von 80,000 abermals um 59,000 zu erhöhen gedenkt. Man ist dort der Ansicht, das reiche Sachsenland habe ein derartiges Institut nicht nöthig und hätte gern gesehen, die Looszahl wäre aufgehoben worden.
- In letzter Zeit war viel von dem räthselhaften Selbstmorde des Studenten Leist in Heidelberg die Rede. Nach dem Abschiedsbriefe, den derselbe an Seine Eltern geschrieben hat, hat der Tod desselben folgende Veranlassung: L. wurde von einem Studenten auf das empfindlichste beleidigt; sonst ruhiger Gemütsart, war doch die Beleidigung, über die nichts näheres bekannt ist, von der Art gewesen, daß L. dadurch so erregt wurde, daß er den Beleidiger zu Boden warf, schlug und ihm in das Gesicht spie. Danach bot L. dem Studenten jede Art von Genugthuung an. Es wurde das Abkommen getroffen, daß Einer von Beiden sich selbst erschießen solle; wer dazu verurtheilt werde, das Solle das Loos entscheiden. Das Loos traf L.; er gab sein schriftliches Ehrenwort, daß er nach einem halben Jahre den Selbstmord vollziehen wolle, ohne den wahren Hergang anzugeben, vielmehr Lebensüberdruß als Veranlassung hinzustellen. Einzelne Andeutungen, die erst jetzt ihre Erklärung finden, stellen fest, wie schwer der junge Mann an dieser Verpflichtung zu tragen hatte, die ihm ein falsch verstandener Ehrbegriff auferlegte; mit welchen Qualen er jenes halbe Jahr durchlebte, dessen Ende ihn von den Seinigen trennen sollte, die er auf das Zärtlichste liebte. Dieses innige Verhältniß zu der Familie veranlaßte L. bei seinem Peiniger, dem er, wie Antonio den Shylock, Blut und Leben verschrieben hatte, einen Aufschub der contraktlichen Verpflichtung in so weit nachzusuchen, daß er das Todesurtheil erst nach dem Tode seines Vaters an sich zur Ausführung bringen könne. Dieses Ansinnen wurde jedoch zurückgewiesen und ihm nur gestattet, in einem letzten Schreiben seine Angehörigen über den fachlichen Hergang im Allgemeinen aufzuklären Am 13. Juni löste der Unglückliche sein Wort ein, indem er sich in die Brust schoß; die Kugel durchdrang den Herzbeutel, die Lungen und zerschmetterte das linke Schulterblatt; er starb in den Armen seiner Mutter am 6. Juli. Der Name des unerbittlichen Gegners ist nicht bekannt, da L. darüber ein vollkommenes Stillschweigen beobachtet; es ist möglich, daß allmählig seine Freunde und Kommilitonen aus der Erinnerung Näheres über Hergang und Person zu Tage bringen. Die gesammte Studentenschaft Heidelberg's geleitete den Sarg in feierlichem Zuge nach der Eisenbahn, die denselben in die Heimath des Verstorbenen brachte.
- Der dänische Capitain Techt hat dreihundert armen Fischern der Insel Furland ihre Fischerboote durch eine Abtheilung dänischer Soldaten zerschlagen lassen, damit der Feind sie nicht benutzen könne. Konnte man die Kähne, welche den armen Leuten ihre einzige Nahrung verschafften, nicht auf eine andere Art eine Zeitlang entfernen, als sie ganz zu vernichten?
- Ein kurhessischer Jägeroffizier erbat sich vor einiger Zeit Urlaub zu einer Reise nach Hamburg und erhielt ihn. Derselbe begab sich kurz vor Erstürmung der Düppler Schanzen in das Hauptquartier des Prinzen Friedrich Carl und bat diesen die Erstürmung mitmachen zu dürfen. Er erhielt die Erlaubniß und war einer der Ersten, welcher die Dänen aus ihren Schanzen warf. Als sein Urlaub um war, kehrte er sieggekrönt und mit einem Denkzeichen geschmückt wieder heim. Wird er von seinem Kriegsherrn gestraft oder belobt werden?
- In den adeligen Kreisen Wiens gehört es nunmehr zum guten Tone, daß keine Dame mehr in öffentlicher Gesellschaft mit einer Crinoline erscheint. Diese Verbannung des Reifrockes scheint durch das Beispiel der Kaiserin von Oesterreich herbeigeführt worden zu sein.
- Capitain Holder von der amerikanischen Südarmee hat eine neue Kugel erfunden, die einen so furchtbaren Gestank verbreiten soll, daß es weder Menschen noch Vieh in einer solchen Atmosphäre aushalten könne. Man will also die nordische Armee mit solchen Kugeln ersticken.
- In Jeddo ist ein Tagebuch im Druck erschienen, welches die japanesischen Gesandten über das, was ihnen bei ihrer vorigjährigen Reise in Europa aufgefallen ist, geführt haben. Die europäischen Frauen spielen in dem Tagebuche eine wichtige Rolle. Z. B. "Es gibt in Europa manche hübsche Frau, u. a. die Kaiserin von Frankreich. Ihr Gang ist wie der der Männer; um größer zu erscheinen, tragen sie einen hohen Hut; sie genießen im Allgemeinen zuviel Freiheit und ihre Kleidung ist, besonders Abends, nicht immer sittsam. Mit Ausnahme der Holländerinnen stehen alle übrigen Europäerinnen tief unter den Französinnen. Die Männer sind steif, unfein und etwas stolz, selbst hochstehende Beamte besuchen das Theater. Die Kaufleute sind stolz und die Ladenbesitzer sehen es nicht gern, wenn man ihre Sachen zu viel besichtigt. In Paris und London geht man sehr rasch, gerade wie bei uns, wenn es brennt. Die Häuser sind sehr hoch, so daß sie beim ersten Erdbeben zerstört werden würden, sie scheinen übrigens dem Feuer zu widerstehen etc.
- Auf der Saone bei Lyon hat ein großes Unglück stattgefunden. Der schmale und flachgehende Schraubendampfer La Mouche, der den Fluß befährt, hatte 112 Personen zu einem Sommervergnügen an Bord genommen. Es waren der Leute offenbar zu viel, man sah's, wie das Schiff sich neigte, dennoch wurde die Fahrt angetreten. Nahe am Bestimmungsorte angekommen, beschrieb das Schiff zum Anlanden eine ziemlich große Curve, dabei verloren die Passagiere das Gleichgewicht, wurden an das Geländer auf dem Verdeck geworfen und dieses brach zusammen, daß viele in das Wasser stürzten. Es sind an 40 Personen in den Fluthen umgekommen, deren Leichen nach Ablauf einer Stunde auf der Brücke der Saone neben einander lagen.


Anzeigen.

Vorladungen.

Auf Antrag der verehelichten Schlössermeister Abels, verwittwet gewesenen Drechsler Möller, Engel Maria geb. Boye, soll über das ihr gehörende, in der Siemzerstraße allhier sub Nr. 155. be=

[ => Original lesen: 1864 Nr. 30 Seite 3]

legene Wohnhaus c. p., sowie über die im Galgenmoor belegene, etwa 3 Scheffel Aussaat große Wiese ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesen Grundstufen zu haben vermeinen und deren Eintragung in das anzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Freitag, den 26sten August d. J., Morgens 10 Uhr, peremtorisch und unter dem Nachtheil hiermit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an den proclamirten Grundstücken sowohl gegen den jetzigen als künftigen Besitzer derselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermin ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel richtig und vollständig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 16. Juni 1864.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
(L. S.) O. Reinhardt.


Verkaufs=Proclam und Edictal=Ladung.

Ausgeklagter Schulden halber ist zum öffentlichen meistbietenden Verkaufe des dem hiesigen Krüger und Arbeitsmann Hans Lenz seither zuständig gewesenen, im Mariengange unter Nummer 285. hieselbst belegenen Wohnhauses erster Termin auf den 28. d. M., zweiter Termin auf den 18. k. M. und dritter und letzter Termin auf den 15. Septbr. d. J. zu Rathhause hieselbst angesetzt und sind zugleich alle diejenigen, welche Forderungen oder Ansprüche an das zu verkaufende Wohnhaus zu haben glauben, verabladet und befehligt, solche, bei Vermeidung der Präclusion, in dem auf Freitag den 19. k. M., angesetzten Professions=Termine auf hiesiger Rathsstube anzumelden und sofort gehörig zu bescheinigen.
Ratzeburg den 4. Juli 1864.
Stadtcommissarius.
Bürgermeister und Rath.
(L. S.) In fidem
Richter, Stadtsecretair.


Präclusiv=Bescheid.

In Sachen, betreffend die Niederlegung von Hypothekenbüchern über die in der Ladung vom 9. April d. J. näher bezeichneten Grundstücke

1. des Krämer Mathias Klatt zu Schönberg,
2. des Halbhüfners Franz Heinrich Heiden zu Schlagsdorf,
3. des Reifers Johann Joachim Franz Heinrich Dähn zu Schönberg,
4. der Ehefrau des Krügers Lüttjohann, Elise geb. Wiencke zu Schönberg, und
5. des Tischlermeisters Oldenburg zu Schönberg,
giebt das

Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg

reproductis ad acta proclamatibus cum documentis aff- et refixionis nec non insertionis, auf die am 21. Juni d. J. abgehaltenen Terminsprotocolle hierdurch den

Bescheid:

daß alle weder in dem Liquidationstermine noch bis jetzt angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an den proclamirten Grundstücken sowohl gegen die jetzigen als künftigen Besitzer derselben erloschen sein sollen.

Von Rechts Wegen!

Schönberg, den 21. Juli 1864.

C. L. v. Oertzen.
(L. S.)       O. Reinhardt.


Decretum praeclusivum.

Wieder alle Diejenigen, welche sich mit ihren Ansprüchen an das dem Arbeitsmann Jochen Moldenhauer seither zuständig gewesene im Mariengange unter Nr. 287 hieselbst belegene Wohnhaus, im Professions=Termine am 7. d. M. nicht gemeldet haben, ist unterm heutigen Tage die Präclusion erkannt worden.
Ratzeburg den 10. Juli 1864.
Stadtcommissarius, Bürgermeister und Rath.
In fidem (L. S.) Richter, Stadtsecretair.


Decretum praeclusivum.

Wider alle Diejenigen, welche sich mit ihren Forderungen an das dem Arbeitsmann Langhoff seither zuständig gewesene, im Mariengange unter Nr. 288. hieselbst belegene Wohnhaus, im Professionstermine am 7. d. M. nicht gemeldet haben, ist unterm heutigen Tage die Präclusion erkannt.
Ratzeburg 10. Juli 1864.
Stadtcommissarius, Bürgermeister und Rath.
In fidem
(L. S.) Richter, Stadtsecretair.


Verkaufsanzeigen.

Die zum Nachlasse des verstorbenen Apothekers Friedrich Siedenburg gehörige, auf dem Domhofe bei Ratzeburg belegene Apotheke soll, auf Antrag der Vormünder der Kinder und Erben des Verstorbenen, und unter Vorbehalt der Genehmigung der Obervormundschaftlichen Behörde, des Hofgerichts des Herzogthums Lauenburg, und dessen zu diesem Verkaufe erforderlichen decreti de alienando, vor dem unterzeichneten Justizamte in einem einzigen, dazu auf Montag den 29. August d. J., Morgens 11 Uhr, anberaumten Termine öffentlich meistbietend verkauft werden, und werden Kaufliebhaber hiemit eingeladen, am bestimmten Tage und festgesetzten Stunde vor dem unterzeichneten Justizamte zu erscheinen.
Die Verkaufsbedingungen, die von der Siedenburgschen Vormundschaft in den Wirthshäusern dem Publikum zur Einsicht ausgelegt, sowie demnächst im Verkaufstermin verlesen werden, sind von dem Herrn Hofgerichtsprocurator Hornbostel in Ratzeburg, bei dem dieselben gleichfalls einzusehen sind, auf Erfordern in Abschrift zu erhalten, und wird über das sonst die Domapotheke Betreffende Auskunft von demselben ertheilt werden.
Schönberg, den 16. Juli 1864.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
(L. S.) A. Dufft.


Holzverkauf.
Unter den bekannten Bedingungen sollen am Sonnabend d. 30. Juli gegen baare Zahlung meistbietend verkauft werden in den Möörken und im Thandorfer Zuschlage:

26 Faden eichen Kluft= und Knüppelholz,
und wollen sich Käufer Morgens 9 Uhr am Schlagbaum der Möörken einfinden.
Schönberg, den 21. Juli 1864.
Danckwarth.



Sonntag den 24. Juli, Nachmittags von 2 Uhr an, sollen in dem Hause des Hauswirthes Jochen Ziething in Thandorf nachfolgend verzeichnete Gegenstände in öffentlicher Auction gegen sofortige Baarzahlung verkauft werden:

[ => Original lesen: 1864 Nr. 30 Seite 4]

Mannskleidungsstücke, einiges Mobiliar, eine Hobelbank, Zimmermannshandwerkszeug, Haus= u. Küchengeräthe.
Schlagsdorf den 18. Juli 1864.
Landreiter Krüger.


Sterbefall.
Heute Morgen um 6 Uhr ist unser liebes Kind, Johanna, im Alter von fast 7 Jahren nach langem Leiden sanft und stille in dem Herrn entschlafen.
Domhof zu Ratzeburg den 18,. Juli 1864.
Probst Russwurm und Frau.


Verlobungs-Anzeige.
Sophie Vick.
Carl Burmeister.
Schönberg. Schwerin.


Versammlung des Imkervereins am Sonntage den 31. Juli, Nachmittags 2 Uhr, im Boye'schen Locale.


Guano-Depot der Peruanischen Regierung in Deutschland.
Wir zeigen hiedurch an, dass unsere Guano-Preise unverändert sind, wie folgt:
Bco.Mark (Lübeck) 160 - pr. 2000 Pfund brutto Hamburger Gewicht oder 20 Zoll-Centner, bei Abnahme von 60000 Pfund und darüber,
Bco. Mark (Lübeck)174. - pr. 2000 Pfund Brutto Hamburger Gewicht oder 20 Zoll-Centner, bei Abnahme von 2000 Pfund bis 60,000 Pfund,
in Säcken, zahlbar pr. comptant, ohne Vergütung von Thara, Gutgewicht, Abschlag oder Decort.
Hamburg.
J. D. Mutzenbecher Söhne.


Billig zu verkaufen:
Ein eiserner Sparheerd, wo? ist zu erfragen in der Expedition d. Bl.


Hiemit beehren wir uns bekannt zu machen daß unser diesjähriger Königschuß am Montag den 25sten Juli, sowie das Schießen nach Silbergewinnen und die Ziehung der Tombola am Dienstag den 26sten Juli stattfindet und laden zu recht zahlreichem Besuch und Theilnahme so freundlich als ergebenst ein.
Schönberg im Juli 1864.
Der Vorstand der Schützenzunft.


Die Ziehungsliste der Tombola ist am Dienstage den 26. Juli, eine Stunde nach der Ziehung, im Schützenzelte und bei mir, für 1 Schilling (Mecklenburg) das Stück, zu haben.
L. Bicker.


Lager von deutschen und französischen Tonnenbändern (für Böttcher) und von Weidenruthen bei C. Benthien, in Lübeck, Fünfhausen Nr.26.


Gußstahl=Sensen
aus der Königl. Preußischen privilegirten Sensenfabrik von Wilhelm Lange, Hütte an der Enneperstraße bei Hagen, welche als bestes Fabrikat anerkannt, empfiehlt Hartwig Brüchmann.


Ernte=Handschuhe sind stets zu haben bei Emil Jannicke, Handschuhmacher.
Schönberg.


Frischen Gothländischen und Segeberger Kalk ist zu haben bei Chr. Vock.


Dem geehrten hiesigen und auswärtigen Publikum die ergebene Anzeige, daß ich hier ein Pelzwaaren- und Mützen-Geschäft errichtet habe. Bei prompter und reeller Bedienung bittet um gütigen Zuspruch Franz Hülsemann, Kürschner.
Meine Wohnung ist bei meinem Vater dem Klempnermeister Hülsemann sen., Siemzerstraße Nr. 157.


Mein Omnibus fährt nicht am Dienstag den 26. Juli, sondern am Mittwoch den 27. Juli, Morgens 7 Uhr, nach Lübeck.
F. Fick.


Mit echten giftfreien Milchsaugern von reinem Gummi, sehr stark auf die Dauer, empfiehlt bestens Emil Jannicke, Bandagist und Handschuhmacher.


Backtafel für die Stadt Schönberg.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]

Schönberg, den 20. Juli 1864.
Bürgermeister und Rath.


Getreide= und Markt=Preise in Lübeck am 20. Juli 1864.
Weitzen1Taler (Mecklenburg)8 - 13Schilling (Mecklenburg)
RoggenTaler (Mecklenburg)44 - 48Schilling (Mecklenburg)
Gerste-Taler (Mecklenburg)36 - 39Schilling (Mecklenburg)
HaferTaler (Mecklenburg)28 - 36Schilling (Mecklenburg)
ErbsenTaler (Mecklenburg)36 - 44Schilling (Mecklenburg)
WickenTaler (Mecklenburg)36 - 40Schilling (Mecklenburg)
BuchweizenTaler (Mecklenburg)49 - 50Schilling (Mecklenburg)
Winter=RapssaatTaler (Mecklenburg)26 27Mark (Lübeck)
RübsenTaler (Mecklenburg)25 26Mark (Lübeck)
SchlagleinsaatTaler (Mecklenburg)18 - 19
Butter10Schilling (Mecklenburg)pr.Pfund
Kartoffeln pr. Faß6Schilling (Mecklenburg).


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit der Hofbuchdruckerei von L. Bicker in Schönberg.


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