[ => Original lesen: 1864 Nr. 29 Seite 1] - Die in Kopenhagen seit längerer Zeit drohende Krisis ist nun zum Ausbruch gekommen. Der für Dänemark so höchst unglückliche Gang der Kriegsereignisse, vermuthlich auch der Einfluß von auswärts, hat die Stellung des auf die Kriegspartei sich stützenden Ministeriums Monrad so stark erschüttert, daß der König den Versuch hat wagen können, mit dem Eiderdänenthum zu brechen; das Ministerium Monrad ist auf des Königs Veranlassung zurückgetreten und die Bildung eines andern Cabinets unter dem Grafen Moltke ist gelungen. Der Ministerwechsel bedeutet aller Wahrscheinlichkeit nicht nur einen Wandel in der auswärtigen Politik, sondern ist auch nach Innen, gegen die jetzigen Verfassungszustände Dänemarks, gerichtet. Mit dieser Veränderung treten auch wieder neue Gerüchte über Friedensverhandlungen hervor, zu denen der König von Dänemark die Hand bieten und jetzt mehr denn je geneigt sein soll.
- Neuerdings taucht ein neues Project auf. Dänemark will nicht mehr dänisch, sondern deutsch sein, der König soll seinen Rechten entsagen und das ganze Land will in den deutschen Bund, den es so arg gehaßt und verschmäht hat, eintreten.
- Die Insel Fühnen, welche der General Steinmann in den Belagerungszustand erklärt hat, wird fortwährend stark verschanzt. Man ist sehr auf der Hut, um nicht wieder wie bei Alsen überrumpelt zu werden.
- Dänische Schiffe fahren fortwährend mit Truppen an Bord von der Insel Fühnen nach den kleinen Inseln Fanoe, Bagoe und Aaroe, welche, wie man sieht, stark mit dänischen Truppen besetzt sind und auf welchen fortwährend an Schanzen und Befestigungswerken gearbeitet wird. Besonders wird die kleine Stadt Assens (auf Fühnen) befestigt, hauptsächlich an dem Punkte, wo sonst die Fähren, die zwischen Aaroesund und Assens fahren, anhalten. Zwischen Aaroesund und Assens (ungefähr in der Mitte) liegt die kleine Insel Aaroe, und ist hier der kleine Belt ungefähr 1 1/2 Stunde breit. Es scheint, als wenn die Dänen hier einen Ueberfall befürchten. Etwas weiter nördlich, bei dem Dorfe Knud, wird der kleine Belt bis zu 2 Meilen breit, in der Mitte desselben liegt dort die Insel Fanoe, die ziemlich stark von dänischen Truppen besetzt und verschanzt ist; es liegen dort auch zwei dänische Kriegsschiffe. Von Knud aus nördlich wird der Belt schmäler, bis nach Fridericia, wo Batterien angelegt sind, aus denen bereits mehre Stunden (wohl zum Versuche?) nach Fühnen hinübergefeuert wurde.
- Der König von Preußen wird am 15. Juli Carlsbad verlassen und sich von da zur Nachkur nach Gastein begeben. - Die Kaiserin von Oesterreich hat Kissingen gesund und frisch wieder verlassen und ist nach Wien zurückgekehrt.
- Der Minister v. Beust ist bei seiner Rückkehr von London mit allen erdenklichen Ehren empfangen worden. Am Bahnhofe wurde er von dem Stadtrath und den Stadtverordneten empfangen und von dem Publikum mit lebhaftem Hoch begrüßt. Eine große Serenade folgte nach. Der Minister begab sich sofort zum Könige.
- Die Summen, welche Preußen bisher für Kriegführung in Schleswig=Holstein und den dadurch nothwendig gewordenen Schutz seiner langen Seeküste, verausgabte, werden auf 14 bis 15 Mill. Thaler berechnet. Sie wurden bis jetzt aus früheren Ueberschüssen und den laufenden Einnahmen, die im Jahre 1863-64 ganz bedeutend gegen das Vorjahr gestiegen sind, gedeckt. Der Staatsschatz ist bisher noch unberührt geblieben. Die Oesterreichischen Kriegskosten für 20,000 Mann und die Ausrüstung der Flotte werden bisher auf 5-6 Mill. berechnet.
- In Hamburg sah man kürzlich einen rothen Husaren, der, nach Ausweis seiner Reiseroute, fünf größere Gefechte mitgemacht hatte. Bei der Einnahme von Alsen gehörte er zu der Zahl von Husaren, welche es freiwillig unternommen, zu Pferde hinüber zu schwimmen, und Alsen glücklich erreicht hatten. Für diese mutige That war ihm von seinem Commandeur die Wahl einer Belohnung gestattet worden, und er hatte sich für einen 10tägigen Urlaub entschieden.
- Die armen Schleswiger, die im dänischen Heere auf Alsen standen, hatten dort eine schwere Zeit durchzumachen. Sie mußten sich zu den niedrigsten Knechtsdiensten gebrauchen lassen. Alle Schanzen wurden von ihnen gebaut, mit gezogenen Säbeln standen die Unteroffiziere hinter ihnen und trieben sie zur Arbeit an. Für die Kranken unter ihnen gab es kein Lazareth, keine Medizin, im kalten Regen sind ihrer Viele in den Schanzen gestorben und in die Erde gescharrt worden.
- Um den Feldpredigern, die sich im dänischen Kriege durch treue Seelsorge und persönliche Hingebung ausgezeichnet haben, ein Zeichen ihrer Anerkennung zu geben, hat die Königin Auguste von Preußen für 4 evangelische Geistliche 4 Evangelien und für 4 katholische Geistliche 4 Stolen zum Geschenk gemacht. Die Königin hat die werthvollen Stickereien mit eigener Hand ausgeführt.
- Ein Füselier des 35. Brandenburgischen Füselierregiments schreibt an seinen früheren Quartiergeber in Lübeck aus Apenrade vom 2. Juli folgenden Brief über die Einnahme von Alsen: Eine frohe Kunde kann ich Ihnen berichten, nämlich daß wir Alsen haben und daß unsere Compagnie dies
[ => Original lesen: 1864 Nr. 29 Seite 2]Mal so glücklich gewesen ist, auch nicht einen Mann dabei zu verlieren. Am 28. vor. M. Abends um 9 Uhr sind wir aus dem Quartier gerückt, und da wir ganz bis auf die andere Seite übersetzten, so haben wir bis Morgens 3 Uhr marschiren müssen, bis wir an die Stelle kamen, wo das 24. und 64. Regiment übersetzten. Es war wirklich ein schöner Anblick, denn es waren über hundert Kähne zur Stelle, die hinüber schwammen, als würde eine Lustparthie gemacht. Doch lange dauerte es nicht, so kamen auch wir heran, und da nicht so viel Zeit war, um erst Brücken zu schlagen, so mußten wir, wie man gewöhnlich sagt, mit Stiefel und Sporen durch's Wasser waten; doch davor scheute sich Niemand, mit lautem Jubel ging's hinein. Jeder wollte der Erste sein. Die Granaten und Kartätschen schlugen immer links und rechts neben uns ein, doch ward keiner getroffen. Als wir hinüber waren und das Bataillon sich gesammelt hatte, ging es gleich weiter, denn wir hatten die Aufgabe, den Feind zu umgehen und ihm den Rückzug zu versperren. Zwischen 9 und 10 Uhr kamen wir auf der Stelle an, und somit waren wir 12 Stunden marschirt. Daß wir da recht müde waren, darf ich Ihnen wohl nicht erst sagen. Doch zum Ausruhen war keine Zeit übrig, denn es kamen zwei Bataillone Dänen, welche sich zurückziehen wollten. Da wir nur ein Bataillon waren, so durften wir sie nicht gar zu nahe herankommen lassen, denn es war im Walde, und wenn sie sich erst richtig gesammelt hätten, würde es einen schweren Kampf gegeben haben. Nun hieß es, von der achten Compagnie ein Zug ausschwärmen! wobei ich mich auch befand. Uns folgte bald ein Zug der Sechsten Compagnie. Somit ging es denn mit Hurrah darauf los, doch die Dänen waren so muthlos, daß sie, als wir einige Salven auf sie abgefeuert hatten, und sodann mit Macht auf sie eindrangen, bald Pardon riefen und ihre Waffen wegwarfen, worauf die zwei Züge die beiden Bataillone gefangen genommen haben. Sogar haben zwei meiner Cameraden und ich einen Hauptmann, drei Offiziere und sechszig Mann zu Gefangenem gemacht, was Sie kaum glauben werden, aber dennoch ist es wahr. Wir waren etwas links abgekommen. Da lagen diese hinter einem Graben, und als wir sie sahen, rief ich: Cameraden hierher! welche sich denn auch gleich hören ließen und so gebot ich den Dänen, die Waffen wegzuwerfen; was sie auch sogleich thaten. Auch die Offiziere legten ihre Degen ab, hierauf führten wir sie zurück. Als wir den Wald abgesucht hatten, und keine Dänen mehr kamen, haben wir ein paar Stunden geruht. Nachdem ging es in unsere alten Quartiere, wo wir Abends 10 Uhr ankamen. Daß wir Alle recht müde waren, können sie leicht denken; doch waren Alle vergnügt, da wir sämmtlich gesund zurückgehen konnten, auch glaubten wir, unsere Aufgabe vollbracht zu haben. Aber dem war nicht so; denn kaum hatten wir einen Tag Ruhe, so mußten wir schon wieder weiter und sind jetzt auf dem Marsche nach Jütland. Heute haben wir Ruhe und, wie es heißt, sollen wir hier bleiben zur Strandbesetzung. Schließlich wird es wohl noch soweit kommen, daß das 35. Regiment auch noch Fühnen nehmen muß, denn bis jetzt ist es ja allenthalben mit dabei gewesen.
- Laut Nachrichten aus Algier vom 5. d. hat General Martimprey als interimistischer General=Gouverneur einen Tagesbefehl erlassen, in welchem er verkündet, daß sämmtliche Stämme der Flittas in ihren letzten Zufluchtsorten forcirt und mehr als 4000 Gefangene gemacht worden seien. Unermeßliche Beute ist in die Hände der treu gebliebenen Gums gefallen. Im Hauptquartier des Generals Rose hatten sich 500 Repräsentanten der Stämme eingefunden, um sich zu unterwerfen. Die Nachrichten von Dahra lauten vortrefflich. Die algerischen Blätter sagen, die Hauptführer des Aufstandes würden nach dem Senegal deportirt, die aufrührerischen Stämme entwaffnet und ihnen eine starke Kriegscontribution auferlegt werden.
- Napoleon ist in der alten Badestadt am Allier, in Vichy, angekommen.
- Napoleon ist gewohnt, sehr früh aufzustehen, macht dann einen Morgenspaziergang und arbeitet mit seinem Cabinetssecretair bis 8 Uhr. Darauf frühstückt er mit seiner Familie, besorgt die Staatsgeschäfte, empfängt Besuche und fährt dann mit der Kaiserin aus. Nach dem Mittagsessen arbeitet er wieder, bringt meist den Abend bei der Kaiserin zu und bereitet vor Schlafengehen die Geschäfte für den folgenden Tag vor.
- Es ist alle Hoffnung vorhanden, den Zollverein erhalten zu sehen. Nachdem schon früher sich Sachsen, Baden, Kurhessen, Thüringen, Braunschweig und Frankfurt mit Preußen und unter sich dahin gehende Verträge abgeschlossen worden, sind auch neuerdings Hannover und Oldenburg denselben beigetreten.
- Das österreichische Kaiserhaus gründet dynastische Colonien in der neuen Welt. Erzherzog Max, der Bruder des Kaisers Franz Joseph, versucht's mit der Kaiserkrone in Mexiko, Ludwig Victor, der jüngste Bruder des Kaisers, gedenkt's mit der Kronprinzessin Isabella von Brasilien zu versuchen. Mit der Tochter würde er einst das brasilianische Reich erhalten, wenn die Partie glückt.
- Mit dem Enthusiasmus bei dem Einzug des Kaiserpaares in Mexiko soll es nicht so arg gewesen sein, als der französische Moniteur den Leuten weiß machen wollte. Man will wissen, der Empfang sei äußerst kühl gewesen und von dem Blumenregen, der aus zarten Frauenhänden geflossen sein soll, habe man gar nichts verspürt. Die Privatnachrichten sagen, die Bevölkerung habe sich durchgehends so theilnahmslos gezeigt, daß dies Benehmen die Kaiserin zu Thränen gezwungen habe. Der Pariser Moniteur stellt diese Thränen nicht in Abrede, sagt aber, es seien Freudenthränen gewesen über den enthusiastischen Empfang.
- Das Unglück, von welchem die Stadt Buckarest kürzlich heimgesucht ist, läßt sich mit Worten nicht genügend schildern. Vier Fünftel der Stadt sind unter Wasser gesetzt. Tausende und Tausende von Bewohnern haben all ihre Habe verloren, und sind Bettler geworden. Am 23. Juni um 2 Uhr erfolgte eine starke Erderschütterung, und eine halbe Stunde darauf durchbrach der Fluß Dimbowitza, welcher unsere Stadt durchzieht, seinen Damm und ergoß sich mit solch reißender Gewalt über die Straßen und in die Häuser, daß die Menschen nur mit Mühe ihr Leben retten konnten und das Vieh, die Waarenlager u. dgl. m. dem tobenden Element überlassen mußten. In den tiefer gelegenen Stadtteilen trat das Wasser über die Giebel der Häuser hinweg. Kurz, es ist eine Ueberschwemmung gewesen, wie sie seit Menschengedenken in solcher Ausdehnung nicht erlebt worden ist. Der Postverkehr ist auf den Postillonsdienst beschränkt, und nach einer Kundgebung des Generalinspectors der Telegraphen ist auch alle telegraphische Verbindung unterbrochen und konnte nur mit Mühe eine Art Feldtelegraph hergestellt werden. Die unpracticabel gewordene Straße nach Kronstadt und bis an die siebenbürgische Grenze mußte durch Soldaten wiederhergestellt werden.
- Die Preise, welche die feinen Rheinweine erlangt haben, sind dem gewöhnlichen Weine gegenüber so hohe, daß man dieselben nur begreift, wenn man den wunderbaren Nektar selbst gekostet hat, den die jetzigen Auslesen liefern. Auf der letzten Weinversteigerung im Rheingau wurde ein halbes Stück Steinberger um 4455 fl. verkauft, d. h. die Flasche im Fasse zu 9 fl.
- Das unter Kurfürst Friedrich von Brandenburg in Bernau gebraute Bier wurde erst dann als gut erkannt, wenn des Bürgermeisters bocklederne Hose am Stuhle von dem Probebiere, welches darauf gegossen wurde, so fest klebte, daß er von demselben nicht aufzustehen vermochte. Nach dieser Regel versuche man's einmal mit unserm jetzigen Gebräu.
- Bisher war Straßburg stolz darauf, an seinem Münster den höchsten Thurm in Europa zu besitzen. Er mißt 449 Fuß, während der Stephansthurm in Wien nur 439 Fuß maß. Da aber der
[ => Original lesen: 1864 Nr. 29 Seite 3]Stephansthurm soeben mit einer neuen Spitze versehen worden ist, die 15 Fuß höher ist, so wird nun Wien den höchsten Thurm haben.
- In Littau starb ein Mann von 132 Jahren. Er verheirathete sich im 107. Jahre zum zweiten Male mit einem Mädchen von 19 Jahren. Aus dieser Ehe gingen 2 Kinder hervor, die jetzt 24 u. 25 Jahre alt sind. Er war im 7jährigen Krieg und später im Türkenkriege Soldat und verrichtete bis an sein Lebensende häusliche und Feldarbeiten, rauchte auch gern Taback.
- Bei einem Feste auf der Rohan'schen Insel in Prag ging eine elegant gekleidete Dame mit einem Knaben und einem Mädchen längs des Ufers spazieren. Plötzlich gleitet der etwa 7jährige Knabe aus und stürzt in's Wasser, die Mutter aber bricht, als sie ihr Kind in den Fluthen erblickt, ohnmächtig zusammen. Auf das Geschrei des kleinen Mädchens eilten sogleich Leute herbei; doch rasch bricht sich ein Bursche durch die Menge Bahn, stürzt ohne Bedenken ins Wasser, faßt den Knaben und bringt ihn ans Land, wo er, in die Wirthsstube gebracht, bald wieder zu sich kam. Ergreifend war es, als die Dame, die Gattin eines reichen Bürgers, dem Retter ihres Kindes um den Hals fiel, den armen ganz durchnäßten Burschen mit Küssen bedeckte und demselben vor den versammelten Herren 300 fl. versprach. Auf Anregung eines Lieutenants ward für den Jungen sogleich eine Sammlung eingeleitet u. deren Ergebniß, 25 fl., ihm sogleich übergeben. Der Junge meinte, das sei eine glückliche Woche; dieser Tage habe er erst einen Aal gefangen, für den er 12 fl. erhielt, und heute komme ihm ein so reicher Lohn zu. Der Lebensretter ist 14 Jahre alt und der Sohn eines auf der Rohan'schen Insel wohnenden Zimmergesellen.
Anzeigen.
Vorladungen.
Antragsmäßig soll über die dem Halbhüfner Hartwig Heinrich Boye zu Bechelsdorf gehörende Halbhüfnerstelle c. p. ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das anzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Freitag den 16ten September 1864, Morgens 10 Uhr, peremtorisch und unter dem Nachtheil hiermit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermin ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel richtig und vollständig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 5. Juli 1864.
Großherz. Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
(L. S.) C. L. v. Oertzen.
O. Reinhardt.
Verkaufs=Anzeigen.
Am Sonnabend den 23. d. M., Mittags von 1 Uhr ab sollen im Hause der Schulzenwittwe Grieben in Herrnburg in öffentlicher Auction gegen gleich baare Bezahlung verkauft werden:
Betten, Leinzeug, 1 Komode, 2 Laden, 6 Rohrstühle, 1 Lehnstuhl, 1 Sophagestell, 1 Wanduhr, 1 Küchenschrank, Frauenkleidungsstücke, 2 Hobelbänke, 1 Brettsäge, 1 Kerbsäge, 1 Klobsäge, so wie gut erhaltenes Tischlerwerkzeug zu zwei Hobelbänken, und was sich sonst noch vorfindet.
Schönberg den 12, Juli 1864.
Kutzbach, Landreiter.
Bekanntmachung.
Die restirenden Beiträge zur Armensteuer müssen innerhalb 8 Tagen an die resp. Armenvorsteher bezahlt sein, da nach Ablauf dieser Frist die Listen zur executiven Einforderung abgegeben werden.
Schönberg den 7. Juli 1864.
Die Armenbehörde.
Vom Central=Hülfsverein für Lazarethe in Kiel sind den Unterzeichnern Loose des Schleswig=Holsteinischen Bazars zum Besten der Landessache zugesandt und das Stück für 8 Lüb. Cour. oder 10 L. M. zu haben bei
G. Grapow. L. Vogel. F. Stüve. C. Köhler. C. Bade.
Photographisches Atelier
von Wilh. Heincke.
Aufnahme von Familiengruppen, einzelnen Portraits und Visitenkarten bei jeder Witterung von Morgens 8 Uhr bis Abend 6 Uhr. - Auch werden Ansichten von Landschaften, Gebäuden u. s. w., sowie Copien nach Oelbildern, Lithographien etc. angefertigt. Garantie für Aehnlichkeit und Sauberkeit.
Die "Berliner Gerichts=Zeitung" enthält folgende Notiz: "Zur Zeit spielt wieder eine Komödie Johann Hoff contra Johann Hoff, nur nicht auf den heiteren Brettern, welche die Welt bedeuten, sondern in den düstern Zimmern des Molkenmarkts. Es ist nämlich herausgekommen, daß der Johann Hoff, nicht der Brauereibesitzer und Hoflieferant, sondern der frühere Hausknecht eine Menge von Bestellungen ausgeführt hat, die unzweifelhaft in dem Comptoir Neue Wilhelmsstraße 1 aufgegeben worden sind. Wenn der echte Hoff'sche Malzextract den Bestellern geliefert wurde, waren diese bereits befriedigt, das heißt, es war ihnen bereits Malz=Extrakt aus der Wilhelmsstraße Nr. 1 geliefert worden. Da sie diesen nicht bestellt hatten und vor allem der Ansicht sind, daß er nicht die Güte und die Folgen des echten Hoff'schen Malz=Extrakts hat, so haben einige dieser Liebhaber des Gesundheitsbieres in der unächten Lieferung einen Betrug gesehen und von diesem Verfahren der Criminalpolizei Anzeige gemacht. Hier ist man in Folge dessen eifrig damit beschäftigt, zu ermitteln, wie es der Johann Hoff in der Wilhelmstraße 1 angefangen hat, von den Bestellungen Kenntniß zu erlangen, die ganz unzweifelhaft in dem am entgegengesetzten Ende der Stadt, in der Neuen Wilhelmsstraße 1, belegenen Etablissement gemacht worden sind. Wir sprechen noch später von dem Resultat der Nachforschungen."
Hoff's Präparate sind zu beziehen durch Wilh. Heincke in Schönberg.
Ein junger Mensch, der Lust hat die Landwirtschaft zu erlernen, gute Schulkenntnisse besitzt und aus guter Familie ist, kann zu Michaelis oder auch sofort, bei mir gegen ein angemessenes Kostgeld ein Unterkommen finden.
Prieschendorf bei Dassow d. 1. Juli 1864.
C. Peitzner, Gutsinspector.
Unterzeichnete Aelterleute der Schützenzunft hier erlauben sich, einem geehrten auswärtigen Publikum anzuzeigen, daß der diesjährige Königschuß hieselbst am 18. und 19. d. M. stattfinden wird. Wie seit Jahren hier der Gebrauch, so hat jeder Besucher ein freundliches Willkommen zu gewärtigen.
Joh. Meyer. Joh. Schlieker.
Rehna den 4. Juli 1864.
Mit englischen Rappmessern und guten Gras= und Korn=Sensen empfiehlt sich unter Garantie C. Schwedt.
[ => Original lesen: 1864 Nr. 29 Seite 4]Guano-Depot der Peruanischen Regierung in Deutschland.
Wir zeigen hiedurch an, dass unsere Guano-Preise unverändert sind, wie folgt:
Bco. 160 - pr. 2000 brutto Hamburger Gewicht oder 20 Zoll-Centner, bei Abnahme von 60000 und darüber,
Bco. 174. - pr. 2000 Brutto Hamburger Gewicht oder 20 Zoll-Centner, bei Abnahme von 2000 bis 60,000 ,
in Säcken, zahlbar pr. comptant, ohne Vergütung von Thara, Gutgewicht, Abschlag oder Decort.
Hamburg.
J. D. Mutzenbecher Söhne.
Hiemit beehren wir uns bekannt zu machen daß unser diesjähriger Königschuß am Montag den 25sten Juli, sowie das Schießen nach Silbergewinnen und die Ziehung der Tombola am Dienstag den 26sten Juli stattfindet und laden zu recht zahlreichem Besuch und Theilnahme so freundlich als ergebenst ein.
Schönberg im Juli 1864.
Der Vorstand der Schützenzunft.
Die Ziehungsliste der Tombola ist am Dienstage den 26. Juli, eine Stunde nach der Ziehung, im Schützenzelte und bei mir, für 1 das Stück, zu haben.
L. Bicker.
Lager von deutschen und französischen Tonnenbändern (für Böttcher) und von Weidenruthen bei C. Benthien, in Lübeck, Fünfhausen Nr.26.
Gußstahl=Sensen
aus der Königl. Preußischen privilegirten Sensenfabrik von Wilhelm Lange, Hütte an der Enneperstraße bei Hagen, welche als bestes Fabrikat anerkannt, empfiehlt Hartwig Brüchmann.
Ernte=Handschuhe sind stets zu haben bei Emil Jannicke, Handschuhmacher.
Schönberg.
Um den Rest meiner Sommermäntel, seidenen Mantillen und Paletots zu räumen, verkaufe solche zu bedeutend herabgesetzten Preisen.
Aug. Groth.
Dem geehrten hiesigen und auswärtigen Publikum die ergebene Anzeige, daß ich hier ein Pelzwaaren- und Mützen-Geschäft errichtet habe. Bei prompter und reeller Bedienung bittet um gütigen Zuspruch Franz Hülsemann, Kürschner.
Meine Wohnung ist bei meinem Vater dem Klempnermeister Hülsemann sen., Siemzerstraße Nr. 157.
Mit wirklich schön und fein schmeckendem Lag. Kaffee, d. 13 , ff. Java=Kaffee d. 14 , in L billiger, empfiehlt sich J. H. Sterly in Dassow.
Frischen Gothländischen und Segeberger Kalk ist zu haben bei Chr. Vock.
Scheibenhonig d. Pfund 11 ,
Reinen Leckhonig d. Pfund ,
verkauft Cantor Hempel in Schönberg.
Ein fast ganz neuer kupferner Kartoffel=Dampf=Apparat mit Zubehör ist billig zu verkaufen. Ebenso eine schon gebrauchte Korn=Dresch=Maschine zu billigem Preise, bei Ch. Vock.
Schönberg.
Billig zu verkaufen:
Ein eiserner Sparheerd, wo? ist zu erfragen in der Expedition d. Bl.
Gefunden wurde am letzten Mittwoch auf der Schweriner Chaussee bei Schönberg ein Regenschirm. Der sich als rechtmäßig ausweisende Eigenthümer kann denselben, gegen Erstattung der Insertionskosten zurückerhalten, von wem? sagt die Expedition der "Anzeigen".
Da mir auf meinen beiden Wiesen unerlaubterweise Futter geschnitten wird, so mache ich hiermit bekannt: Demjenigen der mir den Thäter so namhaft macht, daß ich ihn gerichtlich belangen kann, eine Belohnung von 5 Thalern!
C. Hamann, Schmiedemeister
Palingen 1864.
Kirchliche Nachrichten. Schönberger Gemeinde.
Geboren: D. 30. Juni dem Ackerbürger Spehr hieselbst eine T. - D. 28. eine unehel. T. in Bechelsdorf. - Den 4. Juli dem Maurergesell Törper ein todtgeborner Sohn. - D. 5. dem Webermeister Frey vor Schönberg Zwillinge (1 Mädchen und 1 Knabe). - D. 22. eine unehel. T. in Lindow. - Dem Rademacher Schwarz vor Schönberg eine T.
Gestorben: D. 8. Juli Ludw. P. F. Aug. Creutzfeldt hieselbst, 8 Mon. alt. - D. 11. Soph. Aug. Doris Katz vor Schönberg, 10 1/2 M. alt. - D. 13. Mar. Anna Joh. Hagen, Schlossermeisterstochter hies., 3 1/2 M. alt.
Proclamirt: Der hiesige Bürger und Fuhrmann Jochim Heinrich Tretow und Soph. Mar. Doroth. Dähn auf dem Weinberge bei Güstrow. - Der Bürger und Träger zu Lübeck Hinrich Wilhelm Schwien und Anna Cath. Sophia Möller, Meierin auf hies. Bauhofe.
Sonntag, den 3. Juli.
Frühkirche: Pastor Kaempffer.
Vormittagskirche: Pastor Fischer.
Getreide= und Markt=Preise in Lübeck am 13. Juli 1864. |
Weitzen | 1 | | 8 - 13 | |
Roggen | | | 44 - 47 | |
Gerste | - | | 36 - 38 | |
Hafer | | | 28 - 36 | |
Erbsen | | | 36 - 44 | |
Wicken | | | 36 - 40 | |
Buchweizen | | | 42 - 46 | |
Winter=Rapssaat | | | 26 27 | |
Rübsen | | | 25 26 | |
Schlagleinsaat | | | 18 - 19 | |
Butter | 10 | | pr. | |
Kartoffeln pr. Faß | | | 4 - 5 | . |
Herausgegeben unter Verantwortlichkeit der Hofbuchdruckerei von L. Bicker in Schönberg.
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