No. 52
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 25. Dezember
1863
dreiunddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1863 Nr. 52 Seite 1]

- Die Botschaft, durch welche der Reichsrath in Kopenhagen am 21. geschlossen wurde, enthält folgenden Passus: Wir können zwar die Execution nicht für dem Bundestag gemäß erachten; um aber so lange wie möglich einem Zusammenstoße zu entgehen, haben wir für gut befunden, unsere Truppen nach diesseits der Eider zurückzuziehen.
- Der Entschluß Dänemark, der Execution vorerst keinen Widerspruch zu leisten, steht also fest. Auf der andern Seite hat der Herzog v. Augustenburg den deutschen Regierungen durch ein Rundschreiben angezeigt, daß er nach dem Einrücken der Bundestruppen in Holstein sich dorthin begeben werde. In den Herzogthümern soll zur Proclamirung des Herzogs Alles vorbereitet sein.
- Der Einmarsch der Bundes=Executionstruppen in Holstein erfolgt am 24. d. M. Das vereinigte sächsisch=hannnoversche Corps wird in der Richtung auf Oldesloe marschiren; die östreichische Brigade ist in Hamburg eingetroffen. Das Einrücken der preußischen Truppen in Mecklenburg hat 18. und 19. dieses Monats stattgehabt. Den mit der Execution beauftrage deutschen Regierungen hat das dänische Cabinet die Räumung Holsteins angekündigt, mit dem Ersuchen, daß der Kommandirende der einrückenden Executionstruppen, der sächsische Generallieutenant von Hake, sich deshalb mit dem mit der Ausführung der Räumung beauftragten dänischem General v. Steinmann ins Vernehmen setzen möge.
Der Commandant der Bundes=Executiontruppen, Genrallieutenant v. Hake hat unterm 18. von Boitzenburg aus folgenden Tagesbefehl erlassen: Kraft der zwischen unseren allerdurchlauchtigsten Kriegsherren getroffenen Vereinbarung sehe ich mich zu der Führung der zu dem Einrücken in die Herzogthümer Holstein und Lauenburg zunächst bestimmten Bundes=Executionstruppen berufen. Indem ich an dem heutigen Tage das mir übertragene Commando übernehme, entbiete ich den Officieren, Unterrofficieren und Soldaten meinen freundlichen und herzlichen Gruß. Es gilt, die heiligen Rechte deutscher Bundesländer gegen langjährige übermüthige Eingriffe zu schützen. Lasset uns zusammenhalten in treuer und fester Brüderschaft und wetteifern in der Erfüllung unserer Pflichten. Der Ruhm und der glorreichen Erinnerungen viele knüpfen sich an die Fahnen eurer Armee; kommt es zum Kampfe, so werden wir uns dieser Erinnerung würdig zeigen. (gez.) v. Hake.
- Ueber die bevorstehende Einquartirung der Preußen im hiesigen Lande erfährt man die verschiedenartigsten Nachrichten, die zu der Vermuthung Anlaß geben, daß es den Führern der in der Nähe cantonnirten Truppen selbst noch an bestimmtem Befehlen mangelte. Nachdem mehrfach der Zeitpunkt ihres Weitermarsches umgeändert war, hieß es am Mittwoch Abend, sie würden die Bewirthung des Fürstentums gar nicht in Anspruch nehmen, und sei dies dem diesseitigen Großherzogl. Commissarius bereis mitgetheilt; aber schon am Donnerstag Morgen ist diese Abkündigung wiederrufen durch den Bericht einer Staffette, der für die Nacht auf den zweiten heil. Weihnachtstag für nach Lübeck bestimmte Infanterie Quartier ankündigte. - Donnerstag Mittag trafen hier denn auch die preuß. Quartiermacher ein, dem Lande den längst erwarteten Weihnachtsbesuch anzukündigen. Die in und um Gadebusch heute einrückenden Mannschaften werden am 1. Festtage in Schönberg eintreffen.
- Die Einquartierungs=Commission in Lübeck schreibt den Lüb. Staatsbürgern durch das Amtsblatt gesetzlich vor, was bei der bevorstehenden Einquartierung dem Militair zu verabreichen ist. Folgende Bestimmungen kommen dort zur Anwendung: 1) für die Mannschaft vom Unterofficier abwärts: reines Strohlager mit Bettlaken und Decke, oder, sofern es sein kann, ein Bett. Morgens: eine Kumme Kaffee mit Milch und Zucker, und Butterbrod; Mittags: 1/2 Pfund Fleisch, Suppe und Gemüse, doch hat die Mannschaft in der Regel mit dem Tische des Wirths sich zu begnügen; Abends Suppe oder Butterbrod. 2) Für die Officiere: ein Zimmer, für Stabsofficiere 2 Zimmer mit den nöthigen Wohnungsgeräthen und Bettstellen, Heizung und Beleuchtung. Für die Beköstigung haben die Officiere in der Regel selbst zu sorgen. 3) die Fourage=Rationen für Pferde werden berechnet: die schwere Ration zu 11 1/4 Pfund Hafer, 3 Pfund Heu und 3 1/2 Pfund Stroh, die leichte Ration zu 10 Pfund Hafer, 3 Pfund Heu und 3 1/2 Pfund Stroh.
- Die Bauern der meisten Gemeinden in Holstein haben den Dänen die Lieferung von Pferden verweigert.
- Gleichzeitig mit dem Anfang der Execution in Holstein wird die bisherige holsteinische Zollgränze gegen Deutschland an die Eider zurückverlegt werden.
- Zwischen Mecklenburg, Preußen und Hannover soll eine Convention abgeschlossen sein, worin die genannten Staaten sich verpflichten, keine Freischaaren nach Holstein durchzulassen.
- Bei der am 19. d. Mts. zu Kopenhagen stattgehabten Beisetzung der Leiche des verstorbenen Königs von Dänemark waren auch die, welche JJ. KK. HH. die Großherzoge von Mecklenburg vertreten. S. K. H. der Großherzog von Mecklenburg=Strelitz durch den Oberhofmeister v. d. Lühe.
- Am Donnerstag den 17. Dec. ist der diesjährige Mecklb. Landtag zu Sternberg geschlossen worden.
- Der sächs. Landtag hat den Gesetzentwurf über das Verbot der Hazardspiele einstimmig angenommen.
- Die in Leipzig erscheinende "Gartenlaube" ist in Preußen verboten, sie wurde dort in 40,000

[ => Original lesen: 1863 Nr. 52 Seite 2]

Exemplaren gelesen. Der dem Verleger durch dies Verbot erwachsende Schaden beläuft sich auf 50-60,000 Thaler. Der Verleger beabsichtigt die Zeitschrift unter dem Titel "deutscher Volksgarten" für Preußen ferner herauszugeben.
- Die Wiener Gemeinderäthe sind ganz verblüfft. Vor einem Vierteljahre kamen sie in die Hofburg, um den Kaiser zu bekomplimentiren, daß er Deutschland reformiren wolle. Der Kaiser drückte ihnen nicht nur die Hand, sondern auch seine Freude aus, daß sie kämen. Munter und vertrauensvoll stiegen nun kürzlich dieselb. Gemeinderäthe die Treppen der Hofburg hinan, um demselben freundlichen Kaiser Schleswig Holstein ans Herz zu legen. Da gabs ein anderes Bild. Meine Herren, sagte der Kaiser, ich werde schon selber meine Schuldigkeit thun und ihnen rathe ich, sich nicht um hohe Politik, sondern um die Stadt zu kümmern! Adieu!
- Als am 3. Decbr. die 67 edlen Pferde aus dem Marstall des Lord Staunford versteigert wurden, strömten alle Liebhaber nach Newmarket. Die Auction erbrachte 30,000 Pf. St. oder 210,000 Thaler. Das edelste Pferd, der 2jährige Kambuscan, wurde mit 21,700 Thlr., der 1jährige Ganimedes mit 20,000 Thlr. bezahlt.
- Der liebe Gott sorgt dafür, daß sich in der Natur alles ausgleicht. Das Silber und Gold, das der gute Patriot und Familienvater für Schleswig=Holstein und den Weihnachtstisch ausgiebt, wächst alles wieder nach. Vom Golde hat die Ausbeute neuerdings so riesig zugenommen, daß die Goldleute fast ängstlich geworden sind, es werde entwerthet und ihre Kinder würden übers Jahr mit Dukaten statt mit Rechenpfennigen spielen. Und auch das Silber wächst nach. In Californien, in der argentinischen Republik, am Fuße der Anden sind mächtige Silberlager in der Erde entdeckt worden, eben so in Australien; auch Mexiko's Silberminen werden immer werthvoller.
- Im Jahr 1805 hatte Europa 4000 Millionen Schulden. Im Jahr 1863 hat es 68,487,000,000. Die 49 Staaten Europas zählen eine Bevölkerung von 280,500,000 Seelen, so daß jedes Neugeborne Kind 245 Fr. Schulden mit auf die Welt bringt. Man weiß schon jetzt, daß die Staaten niemals das Capital der enormen Schuld wieder zurückerstatten können. Was wird aber dann geschehen, wenn sich die Völker eines Tags fragen, wie lange Zeit sie noch im Stande sind, die Zinsen zu zahlen?
- Warschaus Bevölkerung hat seit der Revolution um 15,000 Köpfe abgenommen. Die fehlenden Leute sind theils im Auslande, theils unter den Insurgenten, theils unter dem russischen Militair, nahezu 1000 in Sibirien; von vielen weiß niemand, nicht einmal die eigene Familie, wohin sie gekommen sind. Die Handwerker sind ganz verarmt. In den letzten Wochen sind nicht nur viele der höchsten Beamten, sondern auch viele Frauen, namentlich von Gutsbesitzern, nach Sibirien gebracht worden.
- Ein pommerscher Soldat in Berlin bekam von der Mutter ein mächtiges Butterstück geschickt. Wer gut schmiert, fährt gut, dachte der Pommer und brachte die Butter seinem gestrengen Corporal zum Geschenk. Braver Kerl, sagte der; eß Er mit! Sie gingen der Butter tüchtig zu Leibe, bis ein schmutziger Lappen zum Vorschein kam. Donnerwetter, Kerl, ist deine Mutter eine Sau? - Sprachs und befahl dem Pommer die Butter zu allen Teufeln zu tragen. - Die Mutter eine Sau? dachte der Pommer vor der Thür; in ihrem Leben nicht! dachte es, schälte den Lappen aus und fand innen 7 Thaler. - Der sparsame Alte hatte von den Mutterpfenningen nichts merken dürfen.
- In Berlin fiel ein Maurer vom Gerüst und blieb mit dem Haupttheile der Jacke an einem eisernen Nagel in der Höhe von 3 Stockwerk hängen. schaudernd sah man ihn von unten zwischen Himmel und Erde hängen, bis es nach einer Viertelstunde seiner Kameraden gelang, ihn zu retten.
- In Compiegne, wo Kaiser Napoleon mit Frau Eugenie Hof hält und fleißig Gäste einladet, gehts so zu. Es herrscht die höchste Eleganz, die Anzüge werden aber nur einmal gewechselt. Den Morgenanzug in pikantem aufgeschürzten Röcklein tragen die Damen bis gegen Abend, wo das Ballkleid an die Reihe kommt. Um 11 Uhr ist gewöhnlich Frühstück, dann Spaziergang oder Jagd, oder, wenn schlechtes Wetter ist, Musik, Aufführung von Charaden, Unterhaltung. Um 5 Uhr Thee in den Zimmern der Kaiserin, dann wird der Anzug für den Abend besorgt; Mittagsessen um 7 Uhr, reichliche, auserlesene, aber schnell servirte Tafel, hierauf Theater, Ball u. s. w.
- Die Berliner Maikäfer träumen schon von Maienluft und Blumenduft. Am 18. Dec. wurde ein solcher in Berlin gefunden; auch Engerlinge sind dicht unter der Erdoberfläche angetroffen, woraus Naturforscher schließen, daß die Witterung wohl noch einige Zeit so gelinde bleiben wird.
- Der kön. Theater=Intendant hat auf den Brettern, die die Welt bedeuten, auch seinen Staatsstreich gemacht. Er hat die Crinolinen aus den Räumen des Schauspielhauses verbannt und ihre Herrschaft für immer verboten. Vergebens flehten die süßesten Lippen, baten die schönsten Augen, falteten sich die weißesten Hände, der Herrscher des Theaters blieb ungerührt. Die Crinoline darf nicht mehr auf der Bühne erscheinen und ihre Freundinnen trauern in Sack und Asche.


In den ostschleswigschen Städten

z. B. Flensburg, Apenrade, Hadersleben, Sonderburg etc., ist der Haß zwischen Deutschen und Dänen für einen aus Deutschland Kommenden gradezu unheimlich und greift tiefer in alle Verhältnisse ein, als der Broderwerb. Nicht bloß Jünglinge und Männer fragen bei allen Vorkommnissen ihr Losungswort: "Schleswig=Holstein" oder "Dänemark bis zur Eider" um Rath, sondern auch Frauen thun dies und noch viel consequenter als die Männer, ja die Kinder brauchen schon, je nach ihrer Geburt und Angehörigkeit, "Deutscher" oder "Däne" als ärgstes Schimpfwort. Man sieht nie Kinder Deutschgesinnter mit Dänen spielen oder anders als gezwungen und feindselig verkehren. Dienstboten entschließen sich nur im äußersten Falle dazu, einem Herrn zu dienen, der einer andern Nationalität huldigt wie sie, und Kauflustige kaufen nur bei Gleichgesinnten. In Angeln ist der Fall vorgekommen, daß ein deutschgesinnter Töpfer verarmen und vor Noth buchstäblich zu Grunde gehen mußte, weil seine Gesinnungsgenossen die Acht über ihn ausgesprochen hatten; denn er war beim Tode seines einzigen Kindes schwach genug gewesen, den Bitten seiner dänischen Frau, mit der er schon vor dem Kriege verheirathet gewesen, nachzugeben und die Leichenpredigt in dänischer Sprache zu erlauben.
Vor dem Kriege konnte man sagen, daß der Nationalhaß hauptsächlich auf Seiten der Dänischgesinnten zu finden war; denn die Deutschgesinnten begnügten sich mit Verachtung, die sie auch jetzt noch zum großen Theile dem Feinde entgegensetzen. Das hineinbringen des Scheußlichen in diesen Streit kann den Dänen nicht abgesprochen werden, denn sie waren es, die unter dem Deckmantel eines bezahlten Namens kurz nach der Idstedter Schlacht eine Schrift heraus gaben, in der sie jeden Deutschgesinnten von Bedeutung mit den ekelhaftesten Beschimpfungen überhäuften, achtbare Eheleute des Ehebruchs, ehrliche Geschäftsleute des Betruges, gediegene Gelehrte der Unwissenheit beschuldigten und von der Regierung in drohendem Tone verlangten, daß diese deutschen Schurken und Verräther dem Standrecht, Gefängniß, Verbannung und Güterconfiscation überantwortet würden; über den elterlichen Schmerz eines Ehepaares, welches den jüngsten Sohn auf dem Schlachtfelde verloren und den ältesten von daher als Krüppel zurückkehren sah, wurde bestialischer Hohn ausgeschüttet.
Zu den Deutschgesinnten rechnete man von jeher die sämmtlichen eingebornen Honoratioren, d. h. die Bürger von Wohlstand und Bildung, wohingegen sich unter den eingebornen Dänischgesinnten kein einziger dieser Klasse findet, denn wenn sie auch einige Reiche zählt, so ist deren Bildungsgrad und Moralität doch von einer Beschaffenheit, daß sich die Anständigen von ihnen wenden. Der Niedersachse sowie der Friese ist Verstandesmensch, er weiß in der Leidenschaft das Menschliche zu wah=

[ => Original lesen: 1863 Nr. 52 Seite 3]

ren, der Däne hingegen ist Gefühlsmensch, der nur der augenblicklichen Leidenschaft folgt, und fehlt ihm noch überdies Bildung und Erziehung. Daran liegt es, daß der deutschgesinnte Handwerker, Bauer, Tagelöhner und Knecht in seinem grimmigsten Dänenhasse achtungswerth bleibt, während die aus Dänemark eingewanderten Beamten, Kaufmann und Tagelöhner in ihrem Deutschenhaß das Menschliche verleugnen. Vor 1848 merkte man in diesen Städten kaum etwas von einem Pöbel, doch seit dieser Zeit haben die Dänen einen solchen in den Städten ins volle Bewußtsein gerufen, ihn gegen die besitzende und gebildete Klasse gehetzt und seinen Ausschreitungen durch die Finger gesehen; doch wird er verschwinden, sobald Ordnung im Lande ist, d. h. keine dänische Soldateska mehr zu seiner Unterstützung dasteht; denn die Dänischgesinnten sind selbst numerisch den Deutschen in den Städten unterlegen: Eckernförde und Schleswig haben außer den dänischen Beamten gar keine Dänischgesinnten, auf Flensburg kommen ein Drittel Dänischgesinnte, die fast nur "im Norden" wohnen (wie der nördlich vom Rathhause gelegene Theil der Hauptstraße heißt), denn Wirth und Miether sehen ebenfalls beim Geschäft auf Nationalität; in Apenrade und Hadersleben sind kaum ein Drittheil Dänischgesinnte und diese gehören der niedern Klasse an; der Flecken Christiansfeld ist ganz deutsch, wohingegen Sonderburg weniger deutsch wie dänisch ist. Aber alle Unterdrückung, aller Sprach= und Religionszwang hat bis jetzt den Dänen nicht das mindeste genützt, das zähe Schleswigsche Volk hält an seiner Nationalität fest.


Anzeigen.

Edictal=Ladung.

Ueber das Vermögen des hiesigen Bürgers und Mechanikus Christian Stech ist, unter Sistirung der wider ihn anhängigen Particularprocesse, der formelle Concurs erkannt worden, und sind alle diejenigen, welche Forderungen irgend einer Art an diese Concursmasse zu haben glauben, zur Anmeldung und Bescheinigung derselben, auf Dienstag, den 5. Januar k. J., Vormittags 11 Uhr, zu Rathhause hieselbst verabladet, bei Strafe der, mit Ablaufe des Termine eintretenden Präclusion.
Auswärtige Gläubiger müssen einen Bevollmächtigten bestellen, oder gewärtigen, daß ihnen ein solcher von Gerichtswegen wird zugeordnet werden.
Ratzeburg, 22. November 1863.
Königlicher Stadtcommissarius, Bürgermeister und Rath.
in fidem
(L.S.) Richter, Stadtsecretair.


Verkaufsanzeigen.

Holzverkauf.
Am Montage den 28. Decbr. sollen unter den bekannten Bedingungen gegen baare Zahlung im Niendorfer Zuschlage

10 Faden tannen Kluft= und Knüppelholz und
1/2 Faden ellern Knüppelholz
meistbietend verkauft werden und wollen sich Kaufliebhaber Morgens 1/2 Uhr am Schlagbaum des Zuschlages an der Chaussee einfinden.
Schönberg, den 24. Decbr. 1863.
Danckwarth.


Sonnabend den 2. Januar k. J., Vormittags um 1 Uhr, sollen im Hause der Wittwe Boye hieselbst in öffentlicher Auction gegen gleich baare Zahlung nachstehende Sachen verkauft werden:

Betten, Bettlaken, Tischlaken, Handtücher, Leinwand, Frauenkleidungsstücke, ein eichner Koffer, 3 Schaafe, 2 Lämmer und was sich sonst noch vorfindet.
Schönberg den 16. December 1863.
Kutzbach, Landreiter.


Vermischte Anzeigen.

Meine Dampf=Fabrik zum Braken und Schwingen des Flaches in Schönberg
liefert durch die Vorzüglichkeit der Maschinen, namentlich durch das in gleichmäßig erwärmten Oefen stattfindende Dörren des Flachses an Farbe, Weichheit und Stärke ein ausgezeichnetes Fabrikat.
Gegen Feuersgefahr wird das bei mir liegende Rohprodukt wie Fabrikat versichert.
Mit dem geschwungenen Flachs wird zugleich die Nachschwinge=Heede abgeliefert.
Preis per 100 Pfund gerötheten Flachs 30 Schilling (Mecklenburg) pr. Ct.
Von Mitte September dieses Jahrs an wird jeder Auftrag prompt und reell ausgeführt werden.
Bauhof Schönberg den 24. August 1863.
C. Drevs.


Wir machen hiermit bekannt, daß der Krugtag der Schuhmachergesellen=Brüderschaft am Montage nach Neujahr dem 4. Januar k. Js., stattfindet, und werden die Gesellen aufgefordert, persönlich zu erscheinen.
Schönberg den 24. Decbr. 1863.
Die Vorsteher und Altgesell der Schuhmacher=Gesellen=Brüderschaft.


Schlesischer Fenchelhonig-Extrakt von L. W. Egers in Breslau.
Weltbekannter diätetisches Mittel bei Hals=, Brust=, sowie Hämorrhoidal= und Unterleibleiden, Husten, Heiserkeit, Katarrh, Verschleimung, Rauhheit, Kitzel und Beschwerden im Halse. Er ist von angenehmem Geschmack, erregt Appetit und bewirkt regelmäßige Leibesöffnung. Se. Majestät der König Wilhelm I. von Preußen haben denselben bei einem schnell beseitigten katarrhalischen Unwohlsein Allerhuldreichst entgegenzunehmen und Allerhöchst Ihren Dank dem Herrn L. W. Egers dafür schriftlich aussprechen zu lassen geruht. Die Flasche 30 Schill., halbe Flasche 16 Schill. allein ächt in Schönberg bei Carl Sievers, Buchbinder in der Siemzerstraße.


Möbel-Magazin.

Das Möbel=Magazin im Hause des Kaufmanns Wieschendorff empfiehlt den geehrten Landbewohnern und einem geschätzten Publicum Schönbergs eine Auswahl modern und dauerhaft gearbeiteter Tischler= und Stuhlmacher=Arbeiten zu möglichst billigen und festen Preisen, auch nimmt das Magazin Bestellungen auf Aussteuern und einzelne Arbeiten jeder Art an, welche prompt und reell ausgeführt werden.
Schönberg im März 1863.
Die vereinigten Tischlermeister.


Meine Spielwaaren-Ausstellung
für Kinder empfehle ich in guter Auswahl und billigen Preisen einem geehrten Publicum ergebenst.
Schönberg.
C. Schwedt.


Dunen und Bettfedern von 16 Schilling (Mecklenburg) an bis 1 Taler (Mecklenburg) 16 Schilling (Mecklenburg).
Zugleich empfehle ich mich mit meiner Bettfedern=Reinigungsmaschine.
H. Saak in Dassow.


Landwirthschaftlicher Club im Hause des Herrn Aug. Spehr, Mittwoch den 30. Dec. 1863. Mittagsessen 3 Uhr.


[ => Original lesen: 1863 Nr. 52 Seite 4]

Dr. Hartung's Chinarinden=Oel (à Flasche 20 Schilling (Mecklenburg)) zur Conservierung und Verschönerung der Haare, und Dr. Hartungs Kräuter=Pomade (à Tiegel 20 Schilling (Mecklenburg) zur Wiedererweckung und Belebung des Haarwuchses, werden überall als die vorzüglichsten und wirksamsten unter allen bis jetzt erschienenen derartigen Mitteln, rühmlichst anerkannt und sind fortgesetzt in Schönberg nur allein zu haben bei J. P. Bade.


Große Preisherabsetzung
neuer vorzüglichster
Jugendschriften
in elegantester Ausstattung
für das Alter von 6 bis 14 Jahren
zu haben bei
Siegmund Simon in Hamburg,
erschienen in einer der renommirtesten Verlagshandlungen.

1) Zwei Jahre auf St. Domingo, Erzählungen für die Jugend von Roskowska. 24 Seite Oktav mit 4 sauberen Bildern in Buntdruck. Ladenpreis 28 Sgr., nur 12 Sgr.!!
2) Vor der französ. Herrschaft, historische Erzählungen für die reifere Jugend. 118 Seiten mit color. Bildern. Ladenpreis 26 Sgr., nur 9 Sgr.
3) Die Familie Bonaparte, historische Erzählungen für die reifere Jugend von Roskowska. 100 Seiten mit col. Bildern. Ladenpreis 26 Sgr. nur 9 Sgr.
4) Handwerk hat einen goldenen Boden, Erzählung für die Jugend von C. Göhren. 64 Seiten mit 4 saubern, colorirten Bildern. Ladenpreis 25 Sgr., nur 7 1/2 Sgr.
5) Die Waschfrau u. ihr Pflegekind, Erzählung für die Jugend nach einer wahren Begebenheit von J. Großmann. 62 Seiten mit 4 saubern Bildern in Buntdruck. Ladenpreis 25 Sgr., nur 7 1/2 Sgr.
6) Heiteres u. Ernstes in einfachen Geschichten für Knaben und Mädchen aus allen Ständen von J. Großmann.
Inhalt: Die Inschrift. - Der treue Hektor. - Der muthige Knabe. - Im Walde. - Hanna und Johanna.
108 Seiten Octav mit 23 hübschen Illustrationen. Ladenpreis 18 Sgr., nur 6 Sgr.
7) Reich und Arm. Erzählungen für Kinder von 6 bis 10 Jahren von Großmann.
Inhalt: Das Rosenbäumchen. - Winter und Frühling. -Feodor und Gottfried, oder: Die beiden Freunde. - Die Kinder am Springbrunnen.
53 Seiten mit 4 Bildern in Buntdruck. Ladenpreis 15 Sgr., nur 6 Sgr.
8) Die Geburtstagsfeier, oder: Die Reise nach Java, Erzählungen für die Jugend von C. Göhren. 112 S. mit 4 feinen Bildern in Buntdruck. Ladenpreis 1 Thlr., nur 12 Sgr.
Obige Werke zusammen nur 2 Thaler!!

Siegmund Simon in Hamburg,
großer Burstah 23.


Zahnoperationen werden unter der strengsten Discretion und Garantie in schonendster Weise ausgeführt.
Hochachtungsvoll Chr. Offer.
Ratzeburg.


Ich zeige hiermit an, daß bei mir fortwährend kleine Ferkel zu haben sind.
Schönberg.
Handelsmann Schultz.


In versiegelten Düten à 8 Schill.
Die von dem Kgl. Pr. Professor Dr. Albers zu Bonn angelegentlichst empfohlenen Rheinischen Brust=Caramellen haben sich nach den vorliegenden authentischen Beweisen als ein ganz vorzügliches Linderungsmittel bewährt und hierdurch nicht allein in ganz Deutschland große u. allgemeine Anerkennung gefunden, sondern auch über dessen Grenzen hinaus einen ehrenvollen Ruf erlangt; und so wie dieses Fabrikat ein fast unentbehrliches Hausmittel geworden ist, bietet es zugleich für den Gesunden einen angenehmen Genuß.
Alleinverkauf für Schönberg bei W. Heincke.


Ein jähriger feiner Hammel hat am Sonntag sich bei mir angefunden. Der rechtmäßige Eigenthümer kann denselben gegen Erstattung der Insertionskosten bei mir wieder abholen.
Hauswirth Burmeister in Rodenberg.


Die von mir beabsichtigte Verloosung von Schuhmacherarbeiten wird nicht am 2. Weihnachtstage, sondern erst am Sonntage nach Neujahr stattfinden.
Schuhmachermeister Wienck.


Mein Omnibus wird am Donnerstag d. 31. December d. J., wie auch am 2. Januar k. J., um 7 Uhr Morgens nach Lübeck fahren.
Schönberg, F. Fick.


Den hiesigen Kaufleuten und Gewerbtreibenden empfehle ich zu Neujahr Rechnungsformulare, das Buch (50, 100, oder 200 Stück) auf starkem Schreibpapier 14 Schilling (Mecklenburg), mit Querlinien versehene 18 Schilling (Mecklenburg).
Bei Abnahme von mindestens 10 Buch bedeutend billiger.
Bis Weihnacht eingehende Bestellungen darauf werden auf Wunsch mit den resp. Namen der Besteller versehen.
L. Bicker.


Backtafel für die Stadt Schönberg.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
Schönberg, den 23. Decbr. 1863.
Bürgermeister und Rath.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.
In der Woche vom 18. bis 24. Dec.

Geboren: D. 20. dem Arbm. Schmidt hies. eine T. - Dem Schneidermeister Beckmann zu Kronscamp ein Sohn, geb. zu Ollndorf. - D. 21. dem Schulmeister Grevsmühl zu Kl.-Siemz eine T.

Gestorben: Else Peters, Hauswirthswittwe zu Niendorf, 59 J. 2 M. alt.

Am 1. heil. Weihnachtstage. Frühkirche: Pastor Kaempffer. Vormittagskirche: Pastor Fischer. Nachmittagskirche: Pastor Kaempffer. -

Am 2. heil. Weihnachtstage. Frühkirche: Pastor Fischer. Vormittagskirche: Pastor Kaempffer. Nachmittagskirche: Pastor Fischer.

Am Sonntag nach dem heil. Weihnachtsfeste. Vormittagskirche: Pastor Kämpffer.


Getreide= und Markt=Preise in Lübeck am 23. December 1863.
Weitzen1Taler (Mecklenburg)2 - 7Schilling (Mecklenburg)
RoggenTaler (Mecklenburg)38 - 44Schilling (Mecklenburg)
Gerste-Taler (Mecklenburg)32 - 36Schilling (Mecklenburg)
HaferTaler (Mecklenburg)28 - 32Schilling (Mecklenburg)
ErbsenTaler (Mecklenburg)40 - 44Schilling (Mecklenburg)
WickenTaler (Mecklenburg)41 - 44Schilling (Mecklenburg)
BuchweizenTaler (Mecklenburg)32 - 36Schilling (Mecklenburg)
Winter=RapssaatTaler (Mecklenburg)23 24Mark (Lübeck)
RübsenTaler (Mecklenburg)22 23Mark (Lübeck)
SchlagleinsaatTaler (Mecklenburg)18 - 20
Butter11Schilling (Mecklenburg)pr.Pfund
Kartoffeln pr. Faß4 - 5Schilling (Mecklenburg).


Redaction, Druck und Verlag von L. Bicker.


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