No. 50
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 11. Dezember
1863
dreiunddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1863 Nr. 50 Seite 1]

- Die wichtigste Nachricht, worüber wir in dieser Woche in der Holsteinischen etc. Frage zu berichten haben, ist das nunmehrige Vorgehen des Deutschen Bundes. In seiner Montags=Sitzung beschloß derselbe nunmehr definitiv die Execution in Holstein und Lauenburg, mit Vorbehalt der Regelung der Erbfolgefrage, wenn auch nur mit kleiner Majorität. Die Befehle zum Einmarsch der Truppen (Sachsen und Hannoveraner) sind sofort abgegangen, Preußen und Oesterreich werden das Reservecorps von 40,000 Mann in der Gegend von Hamburg aufstellen und sollen diese Truppen bis zum 9. Dec. vollständig marschbereit sein. - Allen diesen Maßregeln suchte Dänemark durch einen neuen Schachzug aus dem Wege zu gehen, indem es folgendes Patent erließ: Wir Christian, König von Dänemark etc. thun kund hiermit: Wir haben uns bewogen gefunden, die unter dem 30. März d. J. allerhöchst erlassene Bekanntmachung, betreffend die Verfassungsverhältnisse des Herzogthums Holstein; hiermit außer Kraft zu setzen.
Bei Aufhebung dieses Patents vom 30. März handelt es sich um einen Coup, den Dänemark jetzt macht, um dem deutschen Bund wo möglich den Rechtsgrund zur Execution zu entwinden. Denn allerdings war jenes Patent der Ausgangspunkt für die Beschlüsse des Bundes wegen der Execution. Jetzt zieht Dänemark das Patent zurück - aber nachdem es die Incorporirung Schleswigs, welches durch jenes Patent vorbereitet wurde, durch die neue Verfassung, die am 1. Januar k. J. in Kraft treten soll, vollzogen hat.
Die Sache ist etwa so: A sagt zu B: ich werde dich nicht im Besitze deines Gartens lassen. B kündigt ihm Zwangsmaßregeln dagegen an. A. zieht schnell einen Zaun durch den Garten und nimmt sich die Hälfte weg, und nun erkläre er, daß er seine frühere Drohung zurücknehme und sich alle Maßregeln wegen derselben verbäte!
- Die sächsischen und hannoverschen Truppen sollen in 7 Tagen an der holsteinischen Grenze stehen, vier Tage auf die Antwort warten und dann in Holstein einrücken.
- Die Ritter= und Landschaft des Herzogthums Lauenburg fühlt sich unter dem dän. Regimente wohl. In einer Versammlung am 4. d. haben beide Stände sich für Aufrechthaltung des Verbandes mit Dänemark erklärt, die Anerkennung des Königs Christian IX. als Herzog von Lauenburg ausgesprochen und somit das Thronfolgegesetz von 1853 genehmigt.
- Durch ihre loyale Haltung haben die Lauenburger sich den Dank ihres Königs erworben. Der Minister für Holstein und Lauenburg ist beauftragt, der Bevölkerung, den Localbehörden und den Beamten in Lauenburg des Königs Anerkennung kundzugeben, daß sie in ihrer Treue und Unterthanenpflicht sich nicht haben beirren lassen. - Den Holsteinern dagegen hat der König sagen lassen, sie würden sich seinen vollen Unwillen zuziehen, und er würde die strengsten Maßregeln gegen sie ergreifen, wenn sie ihre Gesinnungen nicht ändern.
- Die Einfuhr von Waffen und Munition in Holstein ist verboten und haben die Dänen in einer Staatsrathssitzung neuerdings wieder beschlossen, die Execution in Holstein als Kriegsfall anzusehen.
- Sämmtliche preußischen Kriegsschiffe haben, soweit sie durch den Telegraphen zu erreichen waren, Befehl erhalten, unverzüglich nach Hause zurückzukehren und sich in Swinemünde zu sammeln.
- Die Lüb.Z. spricht schon davon, daß preuß. Truppen sich Quartier in Lübeck bestellt haben und will eine außergewöhnliche Senatssitzung damit in Verbindung bringen. - Neuerdings heißt es, daß die Preußen Mitte nächster Woche in Lübeck eintreffen.
- Vor Allem, meint der Herzog von Augustenburg, thut mir Geld noth, und hat deshalb ein unverzinsliches und unbeschränkter Anlehen in Fünf= und Zehnthalerscheinen ausgeschrieben, dessen Verwendung in Deutschem Interesse den Holsteinischen Ständen vorbehalten bleibt. Diese Scheine circuliren bereits an den deutschen Wechselplätzen. Ein Frankfurter Haus zeichnete für 20,000 Gulden.
- Zur Herzogthümerfrage haben wir noch zu melden, daß das Petersburger Cabinet den Großmächten in einem Rundschreiben vorgeschlagen hat gemeinschaftlich der dän. Regierung die Nothwendigkeit vorzustellen, in der Verfassungsfrage den legitimen Forderungen Deutschlands und der Herzogthümer gerecht zu werden. Der Französische Minister des Auswärtigen hat sich ebenfalls in einem Rundschreiben an die franz. Gesandten über die Frage und zwar in dem Sinne ausgesprochen, daß Frankreich beabsichtige, die strengste Neutralität in dem Streite einzuhalten. Doch soll das Rundschreiben eine Reservirung zu Gunsten des Londoner Vertrags enthalten.
- Selbstbesteuerung ist jetzt durch ganz Deutschland die Losung, damit den Schleswig=Holsteinern zur rechten Zeit Waffen, Kanonen etc. gekauft werden können, mit denen sie ihr Recht zurückerobern. Auch die Schönberger Schützenzunft hat von auswärts Aufforderungen dieser Art erhalten, wird dieselben aber wohl vorerst rathlos ad acta legen.
- Das dän. Ministerium verlangt vom Reichsrathe eine Anleihe von 10 Mill. Thlr. - Preußen hat sehr entschieden erklärt, Freischaaren werde es den Durchzug nicht gestatten und nöthigenfalls gewaltsam gegen sie einschreiten. - König Friedrichs Privaterben sind die Gräfin Danner, geb. Rasmussen und der König von Schweden, der mit vier

[ => Original lesen: 1863 Nr. 50 Seite 2]

Mill. Thalern im Testamente bedacht sein soll. - Auch die Gräfin Danner wurde im Gesichte über und über roth; ihre Umgebung glaubte, diese Röthe sei erzeugt durch einen Rückblick auf ihr früheres Leben, bis denn herbeigerufene Aerzte erklärten, sie habe ebenfalls die Rose.
Aus Mecklenburg berichtet die †Ztg. folgendes: In Gadebusch ist ein Kind von seinem Kindermädchen auf abscheuliche Weise zu Tode gequält worden. Seit 4 Wochen war der Körper des Kleinen mit Blasen bedeckt, die nach und nach aufgingen, so daß der Körper des Kindes eine Wunde war. Keiner kannte die Ursache dieser Erscheinung und ärztlicher Rath und Hülfe war vergebens. Am Morgen des Sonnabend, 5. Decbr., ruft das Kindermädchen die Eltern in die Kinderstube, weil das Kind nach einer ruhigen Nacht heftig Schreie. Man findet dasselbe mit Schaum vor dem Munde und Blut auswerfend. Der herbeigerufene Arzt spricht von Vergiftung. Das Kindermädchen will entfliehen. Man bemächtigt sich ihrer Person. Trotz dieses Verdacht erregenden Benehmens betheuert sie ihre Unschuld, bis man nach langer Umsuchung unter dem Küchenschranke eine Flasche mit Scheidewasser findet. Nun gesteht das Mädchen, sie habe den Kleinen, weil er immer so unruhig gewesen, 4 Wochen lang jeden Morgen mit dem Wasser gepinselt. An dem Morgen aber hatte sie dem Kinde das Scheidewasser in den Hals gegossen und diesen dadurch vollständig verbrannt. Das unglückliche Kind ist am 6. seinen Qualen erlegen.
- Kaiser Napoleon wird nächstens seinen Schützlingen, den Mexicanern seine Neujahrsrechnung schreiben, sein Minister hat bereits Auszüge aus den Hauptbüchern machen müssen. Mexico muß schon von früher her ein schlechter Zahler gewesen sein, denn in den Auszügen figuriren unter 1) an alten Schulden 11 Millionen Fr., 2) an neuer Kriegsentschädigung 250 Mill., 3) Miethe für die Flotte jährlich 11 Mill. und 4) Sold für 25,000 Franzosen und Entschädigung für Kriegsmaterial jährlich 40 Mill.
- In unsern wunderbaren Zeiten ist alles möglich. Der längere Zeit als erdrosselt geglaubte König Radama von Madagascar ist wieder aufgelebt und wird binnen Kurzem wieder auf dem Thron sitzen. Die dort von Napoleon schon geträumten Hoffnungen auf Lorbeeren sind also wieder vereitelt. Träume - Schäume! seufzt der Kaiser.
- Mit landwirthschaftlichen Maschinen von Pintus in Brandenburg ward folgender Versuch gemacht, um die Leistungsfähigkeit zu veranschaulichen. Mit einer Mähmaschine ward früh Weizen gemäht, derselbe Mittags durch eine Dampfdreschmaschine gedroschen, Nachmittags ward das Korn durch eine transportable Mühle gemahlen, das Mehl sodann zu Semmeln verbacken, die Abends verspeist wurden.

(Eingesandt.)

Mit dem 28. v. M. hat die hiesige Theater=Actien=Gesellschaft ihre Bühne eröffnet und man muß ohne Schmeichelei derselben das Verdienst lassen, daß sie alle Erwartungen des gespannten Publikums auf das Beste gerechtfertigt und weder Kosten noch Mühe gescheut hat, ein für die Verhältnisse unserer Stadt bedeutendes Theater herzustellen. Denn nicht allein ist das ganze Theater, insbesondere die sämmtlichen Decorationen neu und geschmackvoll - einige Partien, z. B. die Waldpartie mit der Fernsicht sind wirklich reizend - die Beleuchtung mit Petroleum gut, sondern auch die Schauspieler - 5 Damen und 7 Herren - erfüllen durchgängig die von ihnen erwarteten Leistungen. Herr Wenck als Director, sorgt für ein gutes Ensemble. Herr Berger ist ein rouitinirter Schauspieler und gab in der Sonntags=Vorstellung als Franz Moor dem Publikum hinreichende Gelegenheit, sein Talent zu bewundern und durch stürmischen Beifall anzuerkennen. Gleich brav spielten in derselben Vorstellung Herr Lüders als Carl, Herr Wenck als Graf Moor, und Fräul. Traube als Amalie. Herr Hentsch war und ist zu monoton. Herr Pick als Noller war ungenügend und muß sich überhaupt noch Mühe geben, wenn er in der Gunst des Publikums steigen will. - Es ist vielfach bemerkt worden, die Gesellschaft müsse sich bei den gegebenen Verhältnissen nur auf Lustspiele, Possen und Vaudevilles beschränken, die Räuber aber haben den Beweis geliefert, daß wir auch von großem classischen Stücken treffliche Durchführung erwarten können. Herr Diedrich als Komiker ist dem Publikum eine gern gesehene Persönlichkeit und von den beiden liebenswürdigen Soubretten Fräul. Bustorf und Loose wissen wir nicht welcher von den beiden wir den Vorzug einräumen sollten. Mad. Wesnig als komische Alte hat schon oft zu Applaus hingerissen. Die Garderobe ist früher, theilweise sogar glänzend. - Im Vergleich zu früheren theatralischen Vorstellungen kann das Publikum dem Aktienunternehmen für die genußreichen Abende nicht dankbar genug sein und ohne uns in weiteren Auslassungen zu ergehen, können wir doch dreist behaupten, daß noch kein Theaterbesucher unbefriedigt nach Hause gegangen, vielmehr seine Erwartungen übertroffen gefunden hat. X.


Anzeigen.

Bekanntmachung.
Die restirenden Beiträge zur Armensteuer müssen innerhalb 8 Tagen an die resp. Armenvorsteher bezahlt sein, da nach Ablauf dieser Frist die Listen zur executiven Einforderung abgegeben werden.
Schönberg den 10. Decbr. 1863.
Die Armenbehörde.


Vermischte Anzeigen.

Landwirthschaftlicher Club im Hause des Herrn Aug. Spehr, Donnerstag den 17. Dec. 1863. Mittagsessen 3 Uhr.


Für eine Fabrik wird ein des Schreibens kundiger junger Mann (400 Rthlr. Gehalt) und ein Aufseher (300 Rthlr.) gesucht. - Ferner wird für ein Posamentir=Geschäft ein junges Mädchen als Laden=Mamsell (80 Rthlr. und freie Station) gewünscht. Briefliche Mittheilungen einzusenden: An das Haupt=Versorgungs=Geschäft von Viole in Berlin, Wasserthor=Straße Nr. 41.


Neue Citronen pr. Dutz 10 ßl.
Feuerzünder 12 St. 1 ßl.
empfiehlt A. Spehr.


Alle Sorten Felle, als: Marder=, Iltisse=, Fuchs=, Katzen=, Hasenfelle u. dgl. werden zu den höchsten Preisen angekauft von Heinr. Schäding, Kürschner.


Verkaufs=Anzeige.
Ein in Lübeck in der Nähe des Marktes belegenes, gut unterhaltenes Haus, worin seit vielen Jahren mit gutem erfolg die Destillation betrieben, sich auch der guten Lage wegen, zu jedem andern Geschäftszweig eignet, soll Umstände halber mit vollem Inventar preiswürdig unter der Hand verkauft werden.
Reflectirende erfahren das Nähere bei portofreier Anfrage bei Johs. John, untere Aegidienstraße Nr. 696.


Zahnoperationen werden unter der strengsten Discretion und Garantie in schonendster Weise ausgeführt.
Hochachtungsvoll Chr. Offer.
Ratzeburg.


Den hiesigen Kaufleuten und Gewerbtreibenden empfehle ich zu Neujahr Rechnungsformulare, das Buch (50, 100, oder 200 Stück) auf starkem Schreibpapier 14 Schilling (Mecklenburg), mit Querlinien versehene 18 Schilling (Mecklenburg).
Bei Abnahme von mindestens 10 Buch bedeutend billiger.
Bis Weihnacht eingehende Bestellungen darauf werden auf Wunsch mit den resp. Namen der Besteller versehen.
L. Bicker.


Am Sonntag den 6. Decbr. werde ich meine mit vielen neuen und billigen Gegenständen versehene Weihnachtsausstellung eröffnen, und empfehle mich dem ferneren geneigten Andenken.
Jugendschriften und Bilderbücher werden erst 8 Tage später zu haben sein.
J. P. Bade, Buchbinder.


Als Festgeschenke empfehle zum bevorstehenden Weihnacht eine große Auswahl solide gearbeiteter goldener, silberner, Cylinder= und Ankeruhren, ferner Pariser Pendulen, Schwarzwälder Rahmen= und amerikanischer Uhren u. s. w.
Indem ich bemüht sein werde, die Preise möglichst billig zu stellen, bitte um geneigten Zuspruch H. Meyer, Uhrmacher.


[ => Original lesen: 1863 Nr. 50 Seite 3]

Zu Weihnachtsgeschenken passend, empfehle mein gut sortirtes Lager aller ins Manufacturfach schlagender Artikel, wie Tuche, Düffel, Buckskins, Mäntel, Lacken, Tücher, Fanchons u. s. w., sowie auch neuesten Muster von Kleiderstoffen; ältere Muster verkaufe zu bedeutend herabgesetzten Preisen.
Aug. Groth.


Die von dem K. Professor Dr. Lindes zu Berlin autorisirte Vegetabilische Stangen-Pomade (à Originalstück 12 Schilling (Mecklenburg)) sowie die Italienische Honig-Seife des Apothekers A. Sperati in Lodi (à Päckchen 4 und 8 Schilling (Mecklenburg) erwerben sich allerwärts den ungetheiltesten Beifall der Consumenten und sind unverändert zu den festgestellten billigen Fabrikpreisen stets vorräthig bei J. P. Bade in Schönberg.


Weihnachts-Ausstellung.
Einem hiesigen und auswärtigen Publikum die ergebene Anzeige, daß ich am Mittwoch den 16. December meine diesjährige Weihnachts=Ausstellung eröffnen werde und empfehle mich mit einer reichhaltigen Auswahl auf das geschmackvollste gearbeitete Conditor=Waaren zu möglichst billigen Preisen, echte Zuckerbilder, Naturelconfect, glasirter Marcipan, Marcipantorten in verschiedenen Größen, Chocoladeconfect und eine große Auswahl Schaumconfect; ferner: braune und weiße Mandelkuchen, verschiedene Arten Pfeffernüsse, sowie alle zur Conditorei gehörenden Gegenstände.
Um zahlreichen Zuspruch bittet ergebenst M. Greiff.
Schönberg.


Zu nächstem Weihnachtsfeste
empfehle: mein Lager fertiger Gesangbücher, Bibeln und sonstiger Schulbücher, Jugendschriften und Bilderbücher von 2 Schilling (Mecklenburg) an, Kochbücher, Briefsteller, Volkskalender u. s. w., Notizbücher, Portemonnaies, Cigarrenetuis, Papeterien etc., Lesezeichen mit Photographien zum Sticken, sowie Galanteriesachen, die sich theils zu Stickereieinsätzen eignen. Ferner hübsche Auswahl Glückwunschbogen.
Carl Sievers, Buchbinder in der Siemzerstraße.


Meine Weihnachts-Ausstellung
habe ich wieder eröffnet; dieselbe enthält viele zu Weihnachtsgeschenken passende Gegenstände, und halte mich damit bestens empfohlen.
A. Spehr.


Folgende, neue Werke in sehr eleganten Einbänden, zu Weihnachtsgeschenken passend, empfehle ich zu beigesetzten festen Preisen, sämmtlich billiger als im Buchhandel
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
sowie eine reichhaltige Auswahl von Jugendschriften, Bilderbüchern u. s. w.
J. P. Bade.


Meine Spielwaaren-Ausstellung
für Kinder empfehle ich in guter Auswahl und billigen Preisen einem geehrten Publicum ergebenst.
Schönberg.
C. Schwedt.


Die am Montag gegebenen "lebenden Bilder" haben so allgemeinen Beifall gefunden, daß wir die Verwaltung des Actien=Theaters im eigenen, wie im Interesse des Publikums ersuchen, recht bald wieder für Arrangements lebender Bilder sorgen zu wollen. S. W.


Schlesischer Fenchelhonig-Extrakt von L. W. Egers in Breslau.
Weltbekannter diätetisches Mittel bei Hals=, Brust=, sowie Hämorrhoidal= und Unterleibleiden, Husten, Heiserkeit, Katarrh, Verschleimung, Rauhheit, Kitzel und Beschwerden im Halse. Er ist von angenehmem Geschmack, erregt Appetit und bewirkt regelmäßige Leibesöffnung. Se. Majestät der König Wilhelm I. von Preußen haben denselben bei einem schnell beseitigten katarrhalischen Unwohlsein Allerhuldreichst entgegenzunehmen und Allerhöchst Ihren Dank dem Herrn L. W. Egers dafür schriftlich aussprechen zu lassen geruht. Die Flasche 30 Schill., halbe Flasche 16 Schill. allein ächt in Schönberg bei Carl Sievers, Buchbinder in der Siemzerstraße.


Dunen und Bettfedern von 16 Schilling (Mecklenburg) an bis 1 Taler (Mecklenburg) 16 Schilling (Mecklenburg).
Zugleich empfehle ich mich mit meiner Bettfedern=Reinigungsmaschine.
H. Saak in Dassow.


Schönberger Actien-Theater.
Freitag, 11. Decbr.: Muttersegen, oder: Die Perle von Savoyen. Schauspiel mit Gesang in 5 Akten, aus dem Französischen übersetzt von W. Friedrich.
Sonntag. 13. Decbr.: Wenn Leute Geld haben, oder: Der Schuster als Millionär, große Posse mit Gesang in 3 Abtheilungen.
Montag, 15. Decbr.: Die Helden, Lustspiel in 1 Akt. Hierauf: Moritz Schnörke, oder: Eine unerlaubte Liebe, Lustspiel in 1 Akt.
Zum Schluß: Abtheilung V., Zimmer IV., oder Eine Scene in der Gerichtsstube, Posse mit Gesang in 1 Akt.
Preise der Plätze: Erster Platz 16 Schilling (Mecklenburg). Zweiter Platz 8 Schilling (Mecklenburg). Abonnement=Billette pr. Dutz erster Platz 3 Taler (Mecklenburg). Zweiter Platz 1 Taler (Mecklenburg) 24 Schilling (Mecklenburg). Billette sind zu haben bei Herrn Senator Spehr und Herrn Kaufmann L. Creutzfeldt, sowie Abends an der Casse.
Die gewöhnlichen Spielabende sind: Sonntag, Montag, Mittwoch, Freitag. Des Bußtages wegen wird nächste Woche die Mittwochs=Vorstellung wegfallen, dafür aber Donnerstag den 17. d. M. gespielt werden.
Die Verwaltung des Actien-Theaters.


[ => Original lesen: 1863 Nr. 50 Seite 4]

Die ersten Nummern des neuen Jahrgangs 1864 sind aus Berlin heute bereits eingetroffen.
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Der Bazar

Der Bazar
Illustrierte Damen=Zeitung

Der Bazar, die nützlichste, reichhaltigste und billigste Familienzeitung, hat durch seine enorme Verbreitung wohl am Besten bewiesen, daß er in seinen bisherigen 9 Jahrgängen seine Aufgabe gelöst hat. Die deutsche Original=Ausgabe zählt eine Auflage von 105,000 Exemplaren, die französische 32,000, die spanische 15,000, die englische 50,000, - im Ganzen also über 200,000 Exemplare. - Wie bisher wird auch ferner der Bazar durch Abbildung und Beschreibung die Selbst-Anfertigung aller Gegenstände, welche irgend in das Bereich weiblicher Handarbeiten gehören und gewöhnlich zu theuren Preisen in den Ländern gekauft werden, stets nach der neuesten Mode lehren. In den jährlich erscheinenden 48 Nummern (62 Bogen)im größten Folio=Format)werden über 1000 Abbildungen in bekannter schönster Ausführung gegeben, welche die gesammte Damen -Garderobe, Leibwäsche und Kinder-Garderobe umfassen, ferner alle übrigen Toilettengegenstände und Handarbeiten nach dem modernsten Geschmack: Pariser und Berliner Originalmuster für Stickerei, Häkelarbeit und Filet, Weißstickerei, Tapisserie, Application und Soutache, sowie Perlenarbeiten; endlich in regelmäßiger Reihenfolge die neuesten Modenbilder. Jährlich 12 bis 15 Supplemente bringen über 150 Schnittmuster in natürlicher Größe zur gesammten Garderobe der Damen, Mädchen und Knaben, sowie der Leibwäsche überhaupt. Diese Schnittmuster sind in Zeichnung und Beschreibung so klar und faßlich, daß auch die ungeübteste Hand im Stande ist, ein gutsitzendes und modernes Kleidungsstück darnach zuzuschneiden und anzufertigen.
Der unterhaltende Theil des Bazar bringt illustrirte Novellen der beliebtesten Schriftsteller, Skizzen ernsten und heiteren Inhalts und dem weiblichen Geschmack entsprechende Mittheilungen, Musik-Piècen für Pianoforte und Gesang, Rebus, Rösselsprung-Aufgaben, Räthsel, Humoristisches und eine Fülle von Notizen und Recepten für die Hauswirthschaft und Toilette.

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Probe-Nummern werden von allen Buchhandlungen und Post-Aemtern des In- und Auslandes zur Ansicht geliefert.
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Bestellungen nimmt jederzeit entgegen: Dittmer'sche Buchhandlung in Lübeck.
Vierteljährlicher Abonnements-Preis: 32 Schillinge Meckl. Cour.
105,00 Auflage. - Monatlich erscheinen vier Nummern mit zahlreichen Illustrationen. - 105,00 Auflage.


Backtafel für die Stadt Schönberg.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
Schönberg, den 5. Decbr. 1863.
Bürgermeister und Rath.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.
In der Woche vom 3. bis 10. Dec.

Geboren: den 3. dem Arbm. Pape in Sabow eine T. D. 5. dem Arbm. Will in Rabensdorf eine T. Den 8. dem Hsw. Ollrog in Resdorf ein S. Den 10. dem Tischlermstr. Oldenburg hies. eine T.

Gestorben: den 6. der Arbm. H. J. Olhöft, 63 J. alt, am Schlagfluß.

Getraut: den 4. I. I. H. Wilms, Maurergeselle hies., mit Lena M. Cath. Kleinfeldt aus Teschow. - H. Chr. Fr. Buck, Schuhmachermstr. vor Schönberg, mit Fr. Car. Gottliebe Maaß, geb. Gerstenberg, vor Schönberg.

Sonntag den 3. Adv: Vormittagskirche: Pastor Kämpffer.
Nachmittagskirche: Pastor Fischer.


Getreide= und Markt=Preise in Lübeck am 9. December 1863.
Weitzen1Taler (Mecklenburg)4 - 10Schilling (Mecklenburg)
RoggenTaler (Mecklenburg)40 - 44Schilling (Mecklenburg)
Gerste-Taler (Mecklenburg)32 - 37Schilling (Mecklenburg)
HaferTaler (Mecklenburg)28 - 32Schilling (Mecklenburg)
ErbsenTaler (Mecklenburg)40 - 44Schilling (Mecklenburg)
WickenTaler (Mecklenburg)41 - 44Schilling (Mecklenburg)
BuchweizenTaler (Mecklenburg)32 - 36Schilling (Mecklenburg)
Winter=RapssaatTaler (Mecklenburg)23 24Mark (Lübeck)
RübsenTaler (Mecklenburg)22 23Mark (Lübeck)
SchlagleinsaatTaler (Mecklenburg)18 - 20
Butter11Schilling (Mecklenburg)pr.Pfund
Kartoffeln pr. Faß4 - 5Schilling (Mecklenburg).


Redaction, Druck und Verlag von L. Bicker.


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