No. 49
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 04. Dezember
1863
dreiunddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
<< Ausgabe vorher>> Ausgabe danach
[ => Original lesen: 1863 Nr. 49 Seite 1]

- In der letzten Woche ist in der Schleswig=Holsteinischen Angelegenheit kein wesentlicher Schritt vorwärts geschehen. Beim Bundestage warben um die Stimme Holsteins zwei Gesandte, 1) Baron v. Dirckinck=Holmfeld als Vertreter Dänemarks und 2) R. Mohl als Beauftragter Herzog Friedrichs. Der Däne überreichte seine neue Bestallung in der Sitzung vom 28. und protestirte sofort als dieselbe zur Prüfung an den holstein. Ausschuß überwiesen wurde. Da die Abstimmung für die Ueberweisung entschied, verließ der Däne die Sitzung. Hierauf entschied der Bundestag nach Antrag des Ausschusses, daß die Führung der Stimme für Holstein zur Zeit aufzugeben und das sowohl Dänemark als dem Herzoge Friedrich mitzutheilen sei. Also anerkannt ist Herzog Friedrich noch nicht. Braunschweig erkannte den Herzog unbedingt an. Sachsen erbot sich 12,000 Mann zur Execution zu stellen. Darmstadt stellte für den Nothfall sein ganzes Contingent zur Verfügung und beantragte, Dänemark sofort zur Räumung der deutschen Bundesländer und zur Herausgabe der ihnen angehörenden Soldaten anzufordern. Oestreich und Preußen erklärten gemeinschaftlich, sie hielten sich an das Londoner Protocoll gebunden und seien bereit, es auszuführen, jedoch betrachteten sie es als ein unzertrennliches Ganzes mit den vorausgegangenen Verhandlungen und Versprechungen. Für Lauenburg sprachen sie Dänemark das Erbrecht zu.
Württemberg stimmt für sofortige Besetzung von Holstein und Lauenburg. Baierns Entschließung ist durch den Aufenthalt des Königs in Rom verzögert. Hannover rüstet eilig 6000 Mann zum Einmarsch.
Was die auswärtigen Protocollmächte sagen und thun? England spielt den Bramarbas. Den deutschen Mächten in Frankfurt hat es drohend erklärt, es werde das Londoner Protocoll streng durchführen. Den Dänen, sagt man, hat es den Schutz seiner Kanalflotte im Fall eines Krieges zugesagt. Englands Sprache ist so drohend geworden, seit es das Zögern der deutschen Mächte beobachtet hat. Vor einigen Tagen berichtete die Times noch mit Respect von dem Anschwellen der deutsche Volksbewegung und äußere, wenn die Schleswig=Holsteiner sich erhöben und die Dänen abschüttelten, so werde England diese Thatsache so gut anerkennen wie in Italien und Griechenland.
Frankreichs Sprache ist äußerst rücksichtsvoll. Daß Napoleon den Herzog Friedrich beglückwünscht habe, ist schwerlich wahr. Thatsache aber ist, daß kaiserl. Zeitungen äußern: auch die Deutschen hätten, trotz der alten franz. Zuneigung für die Dänen, ein Recht auf die Sympathien der Franzosen. "Frankreichs Beschlüsse würden von dem Willen der Völker und den Rechten der Nationalität bestimmt"
- Auch Mecklenburg behauptet seine Erbansprüche auf das Herzogthum Lauenburg die es auch beim Bunde geltend gemacht hat. Dieselben gründen sich auf verschiedene Veträge aus dem 15. u. 16. Jahrhundert. Der erste wurde am 12. August 1431 von der Herzogin Katharina von Mecklenburg (Wittwe des Herzogs Johann IV.), einer gebornen Prinzessin von Sachsen=Lauenburg, für ihre Söhne, die minderjährigen Herzöge Heinrich IV. u. Johann V., mit ihrem Bruder, dem Herzog Bernhard von Sachsen=Lauenburg, geschlossen. Dieser Erbfolgevertrag wurde am 2. Febr. 1518 bestätigt und erneuert von dem Herzog Magnus von Sachsen=Lauenburg einerseits und den Herzögen Heinrich V. und Albrecht von Mecklenburg andererseits, in Folge der Unterstützung, welche die Mecklb. Fürsten dem Herzog Magnus in den Ratzeburger Stiftshändeln geleistet hatten. Bei den Westphälischen Friedensverhandlungen drang Herzog Adolph Friedrich auf eine Versicherung seiner Anwartschaft auf Sachsen=Lauenburg, jedoch vergeblich, weil Kursachsen für seine Erbverbrüderung jüngeren Datums eine Kaiserliche Anwartschaft erhalten zu haben vorwendete. Der letzte Askanier in Sachsen=Lauenburg, Herzog Julius Franz, schloß nach verschiedenen Erbverbrüderungen, so 1671 eine mit Kursachsen zur Erneuerung der früheren und 1678 eine mit den Fürsten von Anhalt, den einzigen noch übrigen Askaniern. Bei seinem Ableben ergriffen die Mecklenb. Herzöge in Schwerin und Güstrow, Christian Louis und Gustav Adolph, zwar Besitz, indem sie eine Mühle vor Ratzeburg und ein Dorf in der Nähe besetzten, mußten aber dem kräftiger vertretenen Kursächs. und Braunschweig=Lüneburg. Anspruche weichen. Sie hielten jedoch ihre Ansprüche durch eine Eingabe bei der Reichsversammlung zu Regensburg vom 21. Juli 1690 aufrecht. Demgemäß sind die Erb=Ansprüche auch seither gewahrt worden, und ist solches auch in der Bundes=Versammlung vom 21. d. M. geschehen.
- Das Kriegsglück in Amerika wechselt, jetzt hat's die Nördlinger wieder verlassen. Nach einem 4tägigen Kampfe zwang General Longstreet (Südlinger) die Armee Burnsides zum Rückzug nach Knoxville, das ganz von den südländischen Truppen eingeschlossen ist.
- Die Polen sehen ihre Hoffnungen nach und nach hinsterben,, die Berichte daher lauten immer ungünstiger, seit General Berg mit eiserner Hand das Commando dort führt. Nachdem viele der thätigsten Mitglieder im Gewahrsam der Russen sich befinden, scheint es den Polen an der Oberleitung zu fehlen.

[ => Original lesen: 1863 Nr. 49 Seite 2]

- In Paris glaubt Niemand mehr an das Zustandekommen des Congresses, seit England mit größter Entschiedenheit seine Nichtbetheiligung in Paris angezeigt hat und auch die andern Großmächte sich nur bedingungsweise betheiligen wollen.
- Nach den neuesten Berichten vom Mecklb. Landtage ist die Anwendung des Expropriationsgesetzes auf die projectirte Eisenbahnstrecke Lübeck=Kleinen genehmigt.
- Wer's mit den Klöstern in Italien etc. gut meint, gräbt ihnen nicht nach. In Neapel wurde in der Umgebung eines Klosters gebaut und gegraben und auf eine Mauer gestoßen, die hohl klang. Man öffnete die Mauer, traf auf eine Nische und fand in ihr die bekannten Klosterskelette, eines hielt ein Kind im Arm. Von der Nische führte ein Gang in den Klosterbrunnen und zu neuen bösen Geheimnissen. Das Kloster ist gesperrt und Untersuchung eingeleitet.
Die dänische Monarchie ist ein Gemisch sehr verschiedener Länder und umfaßt folgende Haupttheile:

1) Das Königreich Dänemark, nämlich
    die Inseln 235 Q.=Meilen. 896,000 Bevölkerung.
    Nord=Jütland 461 235 Q.=Meilen. 704,000 Bevölkerung.
2) Die Herzogthümer:
    Schleswig 167 235 Q.=Meilen. 410,000 Bevölkerung.
    Holstein 155 235 Q.=Meilen. 544,000 Bevölkerung.
    Lauenburg 19 235 Q.=Meilen. 50,000 Bevölkerung.
3) Die Beiländer:
    Die Faröer Inseln 24 235 Q.=Meilen. 8,600 Bevölkerung.
    Island 1860 235 Q.=Meilen. 64,000 Bevölkerung.
    Grönland 186 235 Q.=Meilen. 8,900 Bevölkerung.
    Wesindische Inseln 6 Q.=Meilen. 37,000 Bevölkerung.

Der ganze, seltsam zusammengesetzte Staat umfaßt also mit Anrechnung des weitausgedehnten und wüsten Island nicht mehr als etwa 3100 Quadratmeilen mit 2 3/4 Einwohnern. Das Königreich allein ist nicht größer als Hannover, zählt aber um 1/4 Million weniger Menschen als dieses.


Die Göttin Ceres in Amerika.

Ein Engländer macht folgende Schilderung über den Körnerertrag im amerikanischen Westen. Bessern Boden als die Wellenprairien von Illinois für Getreide giebt es wahrscheinlich in der ganzen Welt nicht. Und hier bedurfte es nicht erst der langen und beschwerlichen Arbeit, welche die Ausrodung der Wälder verlangt. Ungeheure Grasflächen durchziehen den ganzen Staat und der Pflug kann sofort seine Furchen schneiden. Ohne düngen zu müssen, ohne weitern Verzug empfängt der Farmer den Lohn seiner Mühen. Der Ueberfluß ist so groß, daß man mit verschwenderischer Sorglosigkeit beim Einbringen der Ernte verfährt. Es lohnt die Mühe nicht, sich mit weniger als großen Mengen abzugeben. Tausend Acker in einer einzigen zusammenhängenden Fläche werden mit Weizen oder Mais besäet. Ich hörte von einem Farmer, der 10,000 Acker Mais besaß. Es verletzte mich, zu sehen, wie man mit dem Weizen umging. Ich habe Säcke voll verschütten sehen und das Verschüttete blieb liegen. Es war nicht der Mühe werth, es wieder einzusammeln. Weizen ist hier die Haupternte und in dem Maße, wie hier das Land geklärt wird und der Anbau sich ausbreitet, wird die Menge, welche den Mississippi herunterkommt, fast unberechenbar werden. Der Preis des Weizens wird in Europa bald nicht mehr von dem Lande, das ihn erntete, abhängen, sondern von der Stärke und der Wohlfeilheit der Mittel, ihn zu transportiren. Im Jahr 1860 gingen von Aufgang der Schiffahrt bis zu deren Ende nahezu 31 Millionen Scheffel Getreide und Mehl nach Buffalo; im nächsten Jahr betrug die Zahl fast 52-60 Millionen Scheffel. Ich sah in Buffalo die Einladevorrichtungen, wobei mit einem 40=Scheffelmaaß so leicht gemessen wurde, wie wir zwei Loth Kaffee abwägen, und schneller sogar. An Sonn= und Festtagen ging diese Arbeit ohne Unterbrechung fort und solche Ströme von Weizen oder Mais flossen ohne Aufhören. Man sah Körbe zu zwanzigen mit Weizen gefüllt und in jedem Korb Platz für eine geräumige Wohnung. Man fühlte sich von einer Welt von Brotstoffen umgeben. Da glaubte man, daß hier in den Getreideländern Michigans Gott die Speise für mehr und mehr wachsende Millionen beider Welttheile bereite. Ich erkannte, was es für ein Land heißt, von Milch und Honig überzufließen, an eigener Fruchtbarkeit zu bersten und im eigenen Reichthum zu ersticken. Man darf nicht vergessen, daß der ungeheure Getreidetransport durch Buffalo sich zum Theil durch den Bürgerkrieg erklärt. Es ging im Herbst 1861 kein Weizen und kein Mais nach den südlichen Staaten, die vorher einen großen Theil ihres Bedarfs an Getreide von den nordwestlichen bezogen hatten, das Resultat bleibt aber im Ganzen und Großen dasselbe. Die großen Märkte, nach denen der Westen in Betreff des Absatzes seines Getreides steht und immer gesehen hat, liegen nicht im Süden, sondern in den Neuenglandstaaten, in Newyork und in Europa. Der Staat Newyork, der sich noch vor 30 Jahren durch seine Getreideproduction auszeichnete, bezieht jetzt einen sehr beträchtlichen Theil seiner Brodstoffe aus dem Westen. Die Stadt Newyork selbst würde darben und in schlechten Jahren verhungern, wenn sie von ihrem eigenen Staate allein abhängig wäre.
Buffalo ist groß, etwa 120,000 Einwohner, aber Merkwürdigkeiten hat sie außer den Getreide=Hebemaschinen nicht. Das Getreide nach Buffalo kommt von allen Hafenplätzen an den Seen. In den offenen Monaten von April bis November arbeiten jene Hebemaschinen und fließen jene Getreideströme ohne Unterlaß, wie in Cincinnati die riesenhaften Schlachthäuser und Salzfleischfabriken, die um dieselbe Zeit ihre Berge von Pökelfässern zur Verschiffung beginnen. - Eine Hebemaschine ist ein so häßliches Ungethüm, als je eins erschaffen worden. An Ungeschlachtheit der Gestalt überbietet es jene ausgestorbenen Geschöpfe, welche in der noch halbflüssigen Welt umherstreifen und ein höchst ungemüthliches Leben führten mit ihren großen hungrigen Magen. Eine solche Maschine besteht aus einem gewaltigen Rüssel, der beweglich, aber nicht biegsam wie ein Elephantenrüssel ist. Dieser Rüssel befindet sich an einem mächtigen Speicher, auf dessen Dach sich, um die nöthige Höhe für die Auf= und Niederbewegung des Rüssels zu schaffen , ein Kasten befindet, der ihm noch 20 Fuß Höhe giebt, in den der Rüffel hinein geht. Letzterer ist beweglich und geht von dem Gebäude nach den Kornschiffen hinunter. Ist sein oberer Theil in dem Kasten geborgen und das Raubthier so fast ganz in ein unschuldiges Gebäude verwandelt, so bringt man das arglose Schiff in den Bereich des Rüssels jenes Ungethüms, und sofort schießt er herunter in die Eingeweide des Schiffes, wo er in kurzer Zeit alles dort lagernde Getreide aufsaugt. Unten im Leibe des Schiffs sind Arbeiter, die dem Rüssel das Getreide zuschaufeln. Die aufsteigenden vollen Tröge schütten oben aus, wo ein Mann Wache hält und die Getreideflut durch eine Thür regulirt, die er durch den Druck eines Fingers öffnen und schließen kann. Durch diese Thür rinnt das Getreide in ein Maß, in welchem es immer zu 40 Scheffeln gemessen wird. So laufen Ströme von Getreide Tag und Nacht durch diese Gebäude. In guten Jahren gilt der Berliner Scheffel Mais 5 Silbergroschen an Ort und Stelle, ja es ist vorgekommen, daß Farmer es für vortheilhafter hielten, ihren Mais als Düngung auf dem Felde zu verbrennen.


Anzeigen.

Präclusiv=Bescheid.

In Sachen betreffend die Riederlegung von Hypothekenbüchern über die in der Ladung vom 7. September d. J. näher bezeichneten Grundstücke:

1) des Krämer Siebenmark in Schlagsdorf und
2) des Tischlermeister Dettmann in Schönberg giebt
das Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg

[ => Original lesen: 1863 Nr. 49 Seite 3]

reproductis ad acta proclamatibus cum documentis aff- et reflexionis nec non insertionis, auf die am 20. November d. J. abgehaltenen Terminsprotocolle hierdurch den

Bescheid:

daß alle weder in den Liquidationsterminen noch bisjetzt angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an den proclamirten Grundstücken sowohl gegen die jetzigen als künftigen Besitzer derselben erloschen sein sollen.

Von Rechts Wegen!

Schönberg, den 23. Novbr. 1863.

C. L. v. Oertzen.
(L.S.)       O. Reinhardt.


Edictal=Ladung.

Ueber das Vermögen des hiesigen Bürgers und Mechanikus Christian Stech ist, unter Sistirung der wider ihn anhängigen Particularprocesse, der formelle Concurs erkannt worden, und sind alle diejenigen, welche Forderungen irgend einer Art an diese Concursmasse zu haben glauben, zur Anmeldung und Bescheinigung derselben, auf Dienstag, den 5. Januar k. J., Vormittags 11 Uhr, zu Rathhause hieselbst verabladet, bei Strafe der, mit Ablaufe des Termine eintretenden Präclusion.
Auswärtige Gläubiger müssen einen Bevollmächtigten bestellen, oder gewärtigen, daß ihnen ein solcher von Gerichtswegen wird zugeordnet werden.
Ratzeburg, 22. November 1863.
Königlicher Stadtcommissarius, Bürgermeister und Rath.
in fidem
(L.S.) Richter, Stadtsecretair.


Verkaufsanzeigen.

Holzverkauf.
Unter den bekannten Bedingungen sollen gegen baare Zahlung meistbietend verkauft werden am Mittwoch den 9. Decbr. in den Wahrsower und Lenschower Tannen

70 Faden tannen Kluftholz.
Versammlung der Käufer Morgens 1/2 10 Uhr auf dem Wege von Wahrsow nach Lenschow an den Wahrsower Tannen.
Am Donnerstag den 10. Decbr. in den Hohenmeiler Tannen:
80 Faden Tannenholz.
Versammlung der Käufer Morgens 1/2 10 Uhr beim Forsthofe Hohemeile.
Schönberg, den 3. Decbr. 1863.
Danckwarth.


Vermischte Anzeigen.

Lotterie von Kunstwerken zur Erbauung eines Künstlerhauses in Dresden.
Prospecte derselben, welche schon jetzt über hundert Oelgemälde in Goldrahmen, ebensoviel Aquarellen und Original=Handzeichnungen, eine große Anzahl werthvoller Kunstblätter, Werke der Plastik und Prachtwerke von den namhaftesten Meistern als Gewinne aufführen und noch eine beträchtliche Vermehrung derselben in Aussicht stellen, sind gratis und Loose a 1 Thlr. zu beziehen durch Wilh. Heincke.


Mecklenburgische Lebensversicherungs= und Spar=Bank in Schwerin schließt Lebens=, Leibrenten= und Sterbekassen=Versicherungen, Zeitrenten=, Darlehns=, Einlage= und sonstige Geldgeschäfte ab, und verzinst alle Kapital=Einlagen von mindestens 50 Taler (Mecklenburg) mit 3 1/4 Procent für's Jahr, durch die unterzeichneten Agenturen.
Agentur Schönberg und Dassow.
J. P. Bade, Buchbinder.


Die Dittmer'sche Buchhandlung in Lübeck,
Königstraße bei St. Catharinen Nr. 669.
empfiehlt zu bekannten billigen Preisen ihr reichhaltiges Lager der beliebtesten älteren und neueren Erscheinungen aus allen Zweigen der Literatur, insbesondere: Bilder und ABC-Bücher für ganz kleine Kinder, Jugendschriften für Knaben und Mädchen von 3-16 Jahren, Schulbücher, Wörterbücher, Atlanten, Landkarten, Schreib= u. Zeichen=Vorlagen, Romane, Classiker, Reise=Handbücher, Kochbücher, Volksschriften, Volkskalender etc.
Alle nicht vorräthigen Bücher werden jederzeit in kürzester Frist und ohne Kostenaufschlag von den Verlagsörtern besorgt. Auch Musikalien von welchen jedoch kein Lager gehalten wird, sind stets am vortheilhaftesten durch oben genannte Buchhandlung zu beziehen, welche mit allen Verlagshandlungen Deutschlands in directer Geschäftsverbindung steht.


In versiegelten Düten à 8 Schill.
Die von dem Kgl. Pr. Professor Dr. Albers zu Bonn angelegentlichst empfohlenen Rheinischen Brust=Caramellen haben sich nach den vorliegenden authentischen Beweisen als ein ganz vorzügliches Linderungsmittel bewährt und hierdurch nicht allein in ganz Deutschland große und allgemeine Anerkennung gefunden, sondern auch über dessen Grenzen hinaus einen ehrenvollen Ruf erlangt; und so wie dieses Fabrikat ein fast unentbehrliches Hausmittel geworden ist, bietet es zugleich für den Gesunden einen angenehmen Genuß. Alleinverkauf für Schönberg bei W. Heincke.


Verkaufs=Anzeige.
Ein in Lübeck in der Nähe des Marktes belegenes, gut unterhaltenes Haus, worin seit vielen Jahren mit gutem erfolg die Destillation betrieben, sich auch der guten Lage wegen, zu jedem andern Geschäftszweig eignet, soll Umstände halber mit vollem Inventar preiswürdig unter der Hand verkauft werden.
Reflectirende erfahren das Nähere bei portofreier Anfrage bei Johs. John, untere Aegidienstraße Nr. 696.


Am Sonntag den 6. Decbr. werde ich meine mit vielen neuen und billigen Gegenständen versehene Weihnachtsausstellung eröffnen, und empfehle mich dem ferneren geneigten Andenken.
Jugendschriften und Bilderbücher werden erst 8 Tage später zu haben sein.
J. P. Bade, Buchbinder.


Weihnachts-Ausstellung.
Einem hiesigen und auswärtigen Publikum die ergebene Anzeige, daß ich am Mittwoch den 16. December meine diesjährige Weihnachts=Ausstellung eröffnen werde und empfehle mich mit einer reichhaltigen Auswahl auf das geschmackvollste gearbeitete Conditor=Waaren zu möglichst billigen Preisen, echte Zuckerbilder, Naturelconfect, glasirter Marcipan, Marcipantorten in verschiedenen Größen, Chocoladeconfect und eine große Auswahl Schaumconfect; ferner: braune und weiße Mandelkuchen, verschiedene Arten Pfeffernüsse, sowie alle zur Conditorei gehörenden Gegenstände.
Um zahlreichen Zuspruch bittet ergebenst M. Greiff.
Schönberg.


Als Festgeschenke empfehle zum bevorstehenden Weihnacht eine große Auswahl solide gearbeiteter goldener, silberner, Cylinder= und Ankeruhren, ferner Pariser Pendulen, Schwarzwälder Rahmen= und amerikanischer Uhren u. s. w.
Indem ich bemüht sein werde, die Preise möglichst billig zu stellen, bitte um geneigten Zuspruch H. Meyer, Uhrmacher.


[ => Original lesen: 1863 Nr. 49 Seite 4]

Zu Weihnachtsgeschenken passend, empfehle mein gut sortirtes Lager aller ins Manufacturfach schlagender Artikel, wie Tuche, Düffel, Buckskins, Mäntel, Lacken, Tücher, Fanchons u. s. w., sowie auch neuesten Muster von Kleiderstoffen; ältere Muster verkaufe zu bedeutend herabgesetzten Preisen.
Aug. Groth.


Die in solidem Fortbestand seit länger als einem Jahrzehnt als ein probates Linderungsmittel rühmlich bewährten Kräuter-Bonbons des Kgl. Pr. Kreis-Physikus Dr. Koch zu Heiligenbeil, werden in Originalschachteln à 8 und 16 Schill. nach wie vor ausschließlich ächt debitirt durch
J. P. Bade in Schönberg.


Den hiesigen Kaufleuten und Gewerbtreibenden empfehle ich zu Neujahr Rechnungsformulare, das Buch (50, 100, oder 200 Stück) auf starkem Schreibpapier 14 Schilling (Mecklenburg), mit Querlinien versehene 18 Schilling (Mecklenburg).
Bei Abnahme von mindestens 10 Buch bedeutend billiger.
Bis Weihnacht eingehende Bestellungen darauf werden auf Wunsch mit den resp. Namen der Besteller versehen.
L. Bicker.


Allen verehrlichen Bewohnern des Fürstenthums die ergebene Anzeige, daß ich mich hieselbst als Klempner etablirt habe, und empfehle mich daher mit allen in dies Fach gehörenden Arbeiten. Geneigten Aufträgen entgegensehend, sichere ich reelle und prompte Bedienung zu. Meine Wohnung ist in der Marienstraße Nr. 35.
Zugleich mache ich hiermit bekannt, daß ich die von mir als Meisterstück angefertigten Gegenstände: 1 Vogelbauer, 1 paar Wagenlaternen und 1 messingene Kaffeemaschine in drei Gewinnen verspielen werde.
Schönberg den 18. November 1863.
F. Hülsemann jr.


Filzschuhe und Gummi=Galoschen in prima Sorte empfiehlt Heinrich Creutzfeldt.
Schönberg.


Mit der so beliebten Woll=Watte empfiehlt sich Heinrich Creutzfeldt.
Schönberg.
NB. Auch empfehle ich einige wollene Kragen zu bedeutend heruntergesetzten Preisen.


Frischer Gest ist von jetzt an zu haben bei Ch. Vock.
Schönberg.


Verloren am Sonntag Abend in der Siemzerstraße oder auf der Chaussee nach Siemz: Ein Spitzenschleier; der Finder wird gebeten, denselben gegen eine Belohnung in der Expedition dies. Bl. zurückzugeben.


Zu vermiethen: Eine Wurstmaschine.
F. Hülsemann sen.


Gesucht wird: ein tüchtiger Webergesell auf dauernde und gute Arbeit von J. Kähler, Webermeister.
Schönberg.


Junge Leute können unter außerordentlich günstigen Bedingungen als Stellvertreter im hamburgischen Militair eintreten. Nähere Nachricht ertheilt das Stellvertretungs-Bureau in Hamburg. Briefe sind zu adressiren J. Hollander & Co. in Hamburg.


Zahnoperationen werden unter der strengsten Discretion und Garantie in schonendster Weise ausgeführt.
Hochachtungsvoll Chr. Offer.
Ratzeburg.


Am Donnerstage vergangener Woche ist bei mir ein schwarzer Hund mit langem Behang angelaufen, den der rechtmäßige Eigenthümer gegen Erstattung der Kosten wieder erhalten kann beim Hauswirth Tews in Wahlsdorf.


Dunen und Bettfedern von 16 Schilling (Mecklenburg) an bis 1 Taler (Mecklenburg) 16 Schilling (Mecklenburg).
Zugleich empfehle ich mich mit meiner Bettfedern=Reinigungsmaschine.
H. Saak in Dassow.


Am Dienstag den 8. d. M.:
Instrumental-Concert im Aug. Spehr'schen Saale, ausgeführt von der Prager Berg=Kapelle Josef Kranl aus Böhmen.


Schönberger Actien-Theater.
Sonntag den 6. Decbr.: Die Lider des Musikanten, Schauspiel in 5 Aufzügen. Montag den 7. Dec.: Ein Stündchen Incognito, Lustspiel in 2 Aufzügen. Vorher: Die Helden, Lustspiel in 1 Aufzug. Zum Schluß. Des Sängers Fluch dargestellt in lebenden Bildern, vorgetragen von Herrn Lüders.
Die gewöhnlichen Spielabende sind: Sonntag, Montag, Mittwoch, Freitag.
Preise der Plätze: erster Platz 16 Schilling (Mecklenburg). Zweiter Platz 8 Schilling (Mecklenburg). Abonnement=Billette pr. Dutz erster Platz 3 Taler (Mecklenburg). Zweiter Platz 1 Taler (Mecklenburg) 24 Schilling (Mecklenburg). Billette sind zu haben bei Hrn. Senator Spehr, Hrn. L. Creutzfeldt und bei Madame Boye.
Die Verwaltung des Actien-Theaters.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.
In der Woche vom 27. Novbr. bis 3. Dec.

Geboren: D. 26. dem Arbm. Dierk hieselbst ein S.-D. 27. dem Schneidermeister Krüger hieselbst ein S. -D. 28. dem Arbm. Warnemünde vor Schönberg ein S. - Dem Arbm. Stecher hies. ein S.

Gestorben: D. 27. Anna Maria Coth, Arbm.tochter in Lockwisch, 21 J. a. - D. 29. A. C. Luise Tews, Abm.tochter vor Schönberg, 3 M. a.

Copulirt: D. 27. Jochen Hinrich Wienck, Maurergesell vor Schönberg, mit Thrin Lise Reier in Schlag=Sülsdorf. - Joachim Carsten Köster, Arbm. hies., mit Cathar. Margar. Elis. Vitense vom hies. Bauhofe. - D. 1. Dec. Heinr. Ludw. Carl Fuhrmann, Bürger und Bäckermeister zu Schwerin, mit Anne Lise Eckmann zu Malzow. - D. 3. Mathias Heinrich Wilms, Maurergesell zu Rupensdorf, mit Cathar. Magdal. Ahrendt zu Kronskamp.

Proclamirt: Hans Peter Georg Kleinfeld, Erbpächter vor Lübeck, mit Johanna Friederica Catharina, verw. Voigt das., geb. Groth aus Israelsdorf.

Sonntag den 6. Dec.: Vormittagskirche: Pastor Fischer.
Nachmittagskirche: Pastor Kämpffer.


Getreide= und Markt=Preise in Lübeck am 2. December 1863.
Weitzen1Taler (Mecklenburg)4 - 10Schilling (Mecklenburg)
RoggenTaler (Mecklenburg)40 - 44Schilling (Mecklenburg)
Gerste-Taler (Mecklenburg)32 - 36Schilling (Mecklenburg)
HaferTaler (Mecklenburg)28 - 32Schilling (Mecklenburg)
ErbsenTaler (Mecklenburg)40 - 44Schilling (Mecklenburg)
WickenTaler (Mecklenburg)41 - 44Schilling (Mecklenburg)
BuchweizenTaler (Mecklenburg)32 - 36Schilling (Mecklenburg)
Winter=RapssaatTaler (Mecklenburg)23 24Mark (Lübeck)
RübsenTaler (Mecklenburg)22 23Mark (Lübeck)
SchlagleinsaatTaler (Mecklenburg)19 - 20
Butter11Schilling (Mecklenburg)pr.Pfund
Kartoffeln pr. Faß4 - 5Schilling (Mecklenburg).


Redaction, Druck und Verlag von L. Bicker.


<< Ausgabe vorher>> Ausgabe danach
ZVDD