[ => Original lesen: 1863 Nr. 48 Seite 1] - Die nächste Entscheidung über die schleswig=holsteinische Angelegenheit liegt beim Bundestage in Frankfurt. Der neue Herzog Friedrich weilt da, um das etwas spröde Eisen zu schmieden. In der Sitzung des Bundestags am 21. ist der dänische Thronwechsel angezeigt, die Verzichtsurkunde des Herzogs Augustenburg und der Regierungsantritt seines Sohnes als Herzog von Schleswig=Holstein vorgelegt worden. Mehre Fürsten, z. B. Oldenburg haben zugleich erklärt, daß sie den Herzog anerkennen und Maßregeln beantragt, um die Rechte der betreffenden Volksstämme und des deutschen Bundes selbst zu wahren. Oestreich und Preußen haben einen Protest gegen die Sanktion des neuen dänischen Verfassungsgesetzes beantragt, welches Schleswig Dänemark einverleibt. - Im Auftrag der Abgeordneten Holsteins hat Graf Reventlow um Wahrung und Schutz der Landesrechte nachgesucht. Herzog Friedrich hat den Geheimrath Samwer in Gotha mit Führung seiner Staatsgeschäfte beauftragt. In Holstein dagegen sind die Beamten von den Dänen aufgefordert worden, König Christian den Huldigungseid zu leisten. Die Professoren der Universität und die Mitglieder des Apellationsgerichts in Kiel haben die Huldigung verweigert. Aus Dänemark sind neue Bataillone eingetroffen und 2 Schraubenfregatten, 2 Korvetten und 2 Panzerschoner sind in die Ostsee ausgelaufen.
- In Preußen sind die Zeichen nicht ungünstig. Die Kriegsbereitschaft zweier Brigaden bestätigt sich und Prinz Friedrich Karl, der als ein talentvoller Militair gilt, soll zum Befehlshaber bestimmt sein. Herzog Friedrichs Proclamation ist im Staatsanzeiger veröffentlicht; im Herrnhaus erklärte Kronsyndicus Graf Rittberg die Lostrennung Schleswig=Holsteins von Dänemark für nothwendig.
- Die Dänen haben und üben ein Sprüchwort: Unser König absolut, wenn er unsern Willen thut. Das heißt, sie machen den Anspruch, daß ihr König nur thun dürfe, was sie wollen, und sie haben zugleich so harte Köpfe, daß sie ihren Willen durchsetzen. Ihrem neuen König Christian erklärten sie geradezu, sie würden ihn absetzen und den Prinzen Oskar von Schweden zum König machen, wenn er das neue Verfassungsgesetz, das Schleswig einverleibt, nicht unterschreibe. Obgleich er's für Unrecht hielt, mußte er unterschreiben; denn Minister, Soldaten, Studenten und Schusterjungen waren gegen ihn. Dafür werden sie nun zu ihm halten im Glück und Unglück - und das, behaupten sie, muß eines Königs bester Trost sein.
- Die Kreuzzeitung sagt über die holsteinische Angelegenheit: Wir haben uns bereits ausgesprochen, wie nothwendig es uns scheint, daß die holsteinische Angelegenheit mit Ruhe geprüft und behandelt werde. Aehnliches finden wir auch in der Nd. A. Z., die folgendes äußert: Wir müssen uns einen Augenblick mit dem Eifer beschäftigen, mit welchem man in Preußen in dieser Angelegenheit zu einem entscheidenden Schritte treiben will und dabei auf das rasche Vorgehen einzelner deutscher Kleinstaaten verweist. Jedenfalls scheint der Vergleich Preußens mit diesen Staaten wenig zulässig. Preußen kann als Großmacht nicht bloß mit dem Säbel rasseln, um Popularitätsdemonstrationen zu machen, sondern muß, wenn es nothwendig werden sollte, das Schwert mit seinem ganzen Gewicht in die Wagschale werfen. Die schleswig=holsteinische Angelegenheit hat Preußen aber stets als eine Bundesangelegenheit betrachtet und wird daher den Bundesbeschluß zu allererst abzuwarten haben. Die nächste Folge wird also die Bundesexecution sein. Doch wäre es eben so irrig, zu behaupten, daß aus derselben die Anerkennung des Königs Christian als Herzog von Schleswig=Holstein folge.
- Preußen rüstet sich, wie die †Zeitung berichtet, für den nicht mehr vermeidlichen Ausbruch von Feindseligkeiten zwischen Deutschland und Dänemark. Die 6. und 13. Division sollen Befehl zur Kriegsbereitschaft bereits erhalten haben. Auch in der Flotte wird gerüstet.
- Ein russicher General schickte einen Kosacken mit einer Depesche an einen Chef in Warschau, in welcher letzterer den Befehl erhielt, ein Detaschement Polen anzugreifen. Die Nationalregierung hatte aber von dieser Sendung Wind bekommen und beauftragte einen Juden, den Chef davon in Kenntniß zu setzen. Obgleich zu Fuß, holte der Jude den Kosacken, welcher zu Pferde war, doch bald ein. Als der Kosack den Juden kommen sah, hatte er eine wilde Freude. Er nahm sofort seinen Sack von dem müden Pferde und befahl dem Juden, ihn zu tragen. Dieser unterzog sich demüthigst dem Befehle und ging neben dem Reiter her. Nun entspann sich ein Gespräch, von der einen Seite barsch und roh, von der andern Seite schüchtern. Indessen gelang es dem Juden, welcher sich als Mann des Friedens ausgab, der sich vor Blut entsetzt, die Huld des Kosacken zu gewinnen. Unter anderm äußerte er auch, daß er sich lieber tödten lassen würde, als daß er an eine Feuerwaffe rühre. Der Kosack lachte über diese Furchtsamkeit und wollte den Juden auf die Probe stellen. Er befahl ihm, auch seine Pistolen zu tragen. Der Jude that Einsprache, der Kosack war aber unerbittlich und drohte dem Juden mit augenblicklicklichem Erschießen, falls er sich länger sträuben würde. An allen Gliedern zitternd, nimmt der Jude die Pistolen; kaum hatte er sie aber in der Hand, so streckt er den Kosacken mit einem Schusse nieder. Dann bemächtigte er sich der Depesche des Kosacken, bestieg dessen Pferd und ritt mit verhängtem Zügel fort.
[ => Original lesen: 1863 Nr. 48 Seite 2]- In Berlin nimmt das Cigarrenrauchen der Damen überhand, vor der Hand nur in der Dämmerung auf der Promenade, wo sich die Begriffe von Anständig und Unanständig verwirren.
- Eine Ballettänzerin in Berlin stand mit einem der reichsten Bankiers in interessantem Briefwechsel. Niemand und sie selber nicht hätte geglaubt, daß der trockene Geschäftsmann so glühende Briefe schreiben könne. Leider kam sie in Geldverlegenheit. Wozu hat man Freunde, sagte sie, und versetzte die Liebesbriefe gegen eine große Summe. Der Verfalltag kam, sie löste sie nicht ein; der Gläubiger aber präsentirte sie dem Bankier - und der löste sie ein, wie den besten Wechsel.
- Wer nach der Pariser Mode gehen will, mag sich zu seinem schwarzen Frack nur sofort einen blauen und grünen zulegen. Den schwarzen Frack trägt ein feiner Herr nur noch bei großen Mittags= und Abendessen und bei Begräbnissen: wenn er tanzt, zieht er den grünen Frack an und bei Hochzeiten den himmelblauen - als Anspielung daß der Himmel offen stehe.
- Ein Engländer kam neulich nach Winterthur, es war zur Mittagszeit und man wollte sich eben zu Tische setzen. Er verlangte nur Suppe, mußte aber doch zwei Franks dafür zahlen. Die Suppe war gut, aber theuer, bemerkte der Engländer und reiste ab. Von da ab erhielt der Wirth 14 Tage lang jeden Tag einen unfrankirten Brief, darin nichts weiter als obige Worte standen.
- In Berlin hat ein Handwerksmann zur Taufe seines siebenten Zwillingspaares das ganze Gewerk zu Gevatter gebeten. - Gräfin Danner, des dänischen Königs Wittwe, will ihren Wittwensitz nach Deutschland in die Nähe von Minden verlegen. - Oestreich wird beunruhigt durch Nachrichten von stillen, aber ungeheuren Rüstungen Rußlands.
- In Hettstädt (preuß. Provinz Sachsen) nahmen 90 Personen an einem Festmahle Theil; in Folge des genossenen Schweinefleisches starben 20 an den Trichinen und 60 liegen darnieder. Am raschesten starben diejenigen Personen, die Rothwein zum Schweinefleisch genossen, die Bier= und Weißbiertrinker erlagen später. Im Ganzen sollen in dem Städtchen an 200 Personen an den Trichinen erkrankt sein.
Sparcassen
sind ein Segen, der nicht genug hervorgehoben werden kann. Was sie in Preußen, obgleich sie noch nicht überall bestehn, bisjetzt gewirkt haben, das zeigt die amtliche Mittheilung, daß in sämmtlichen bestehenden Sparcassen von kleinen Handwerkern, Arbeitern, Dienstboten etc. vierzig Millionen Thaler angelegt sind, und daß mit den in Aufnahme kommenden Sparkassen die Abnahme des Branntweintrinkens Hand in Hand geht. Sollten solche Thatsachen nicht auch bei uns die hohen Behörden, ja alle Menschenfreunde anfeuern, dahin zu wirken, solche wohlthätige Anstalten ins Leben zu rufen? - Das ist die beste und sicherste Weise, dem Volke zu helfen, denn mit dem ökonomischen Fortschritt geht's auch sittlich voran. Zwar besteht in Schwerin eine Sparcasse, in welche auch viele Ersparnisse aus unserm Ländchen fließen; aber die Sache liegt den meisten zu fern, als daß sie sich daran betheiligen könnten.
Das Gute muß dem Menschen möglichst nahe gebracht werden. Manche Gesellen, Dienstboten, selbst Schulkinder würden ihre Groschen nicht so unnütz vergeuden, wenn sie Gelegenheit hätten, sie sofort einer Sparkasse zu übergeben. Der Schulze, etwa ein bis zwei Hauswirthe, mit Zuziehung des Schullehrers eines jeden Dorfes müßten autorisirt sein, jeden Groschen zu jeder Zeit in Empfang zu nehmen und dem Ersparer in ein Buch einzutragen, dieses Geld dann so lange aufzubewahren, bis es als ein zinstragender Posten der Sparkasse könnte übergeben werden.
Unserer Meinung nach könnte eine solche Sparkasse in Schönberg errichtet werden, damit wir nicht nöthig hätten, den daraus hervorgehenden Nutzen für Geldanleihen etc. andern Ländern zuzuwenden.
Da wir eine gute Sache nur in Anregung bringen wollten, so enthalten wir uns weiterer Ausführlichkeit. "Handeln ist besser, als viel plaudern." und in unserer luxuriösen Zeit hier doppelt noth.
Bei dieser Gelegenheit möchten wir noch erwähnen, was in dieser Weise in Frankreich Gutes geschieht. Durch thatkräftige Anregung, Forderung und Unterstützung des Kaisers sind dort Gesellschaften zu gegenseitiger thätiger Hülfsleistung entstanden, die den Zweck haben, daß arme Leute, Handwerksburschen, Lehrlinge, Handwerker u. s. w. von ihrem Verdienste wöchentlich ein sehr Kleines in ihre gemeinsame, von der Regierung überwachte und versicherte Kasse einlegen, um sich in Krankheiten Hülfe zu sichern und Arbeitsunfähige zu unterstützen. Alle zur Gesellschaft Verbundenen haben Ein zusammengeschossenes Capital, von dem den Erkrankten und Nothleidenden Unterstützung zufließt. Welch ein Segen für Einsame, Arme und Verlassene. Erst kürzlich errichtet, bestehen in Frankreich schon 3500 solcher Gesellschaften mit einem Einlagekapital von 18 Millionen Franken! Ungefähr 16 Mill. Franken sind seit dem Bestehen für 8 Mill. Krankentage, und 3 Mill. Fr. an Arbeitsunfähige verabreicht. Die Regierung ermuntert derartige Bestrebungen und läßt selbst Preise an solche sich auszeichnende Anstalten vertheilen, um sie zu heben.
Dies sind schöne freiwillige, wohl nachahmungswerthe Armenversorgungen! -
Anzeigen.
Verkaufsanzeigen.
Holzverkauf.
Unter den bekannten Bedingungen sollen gegen baare Zahlung meistbietend verkauft werden:
am Mittwoch den 2. December im Seebruch, Forstrevier Schlagbrügge:
25 Faden tannen Kluft= und Knüppelholz.
Nach Beendigung dieser Auction im Mechower Holze:
24 Faden eichen Knüppelholz.
Versammlung der Kaufliebhaber Morgens 1/2 10 Uhr bei der Holzwärterei Römnitz.
Schönberg den 26. November 1863.
Danckwarth.
Vermischte Anzeigen.
In der am 11. d. M. stattgefundenen General=Versammlung des Vorstandes der Hagel=Assecuranz=Gesellschaft für das Fürstenthum Ratzeburg ist ein Beitrag zu den diesjährigen Kosten von Vier (4) Schillingen preuß. Ct. von je 100 Thaler der Versicherungssumme beliebet worden, demnach sämmtliche Mitglieder genannter Gesellschaft hiedurch ersucht werden, den Belauf solchen Geldes - ohne vorherige Benachrichtigung als diese -
am 30sten November, als dem Montage nach dem 1sten Adventsonntage dieses Jahres, Vormittags 10 Uhr im Hause des Kaufmanns Herrn Boye hieselbst einzahlen zu wollen.
Schönberg d. 11. November 1863.
Die Direction der Hagel=Assecuranz=Gesellschaft.
Die Verlobung meiner jüngsten Tochter Helene mit dem Herrn Carl Lemcke auf Dratow, beehre ich mich, meinen fernen Freunden und Bekannten, in Stelle jeder besonderen Meldung, hiemit zur gehorsamsten Anzeige zu bringen.
Henriette Fischer, geb. Zimmermann.
Woldegck den 22sten November 1863.
Landwirthschaftlicher Club im Hause des Herrn Aug. Spehr, Mittwoch den 2. Dec. 1863. Mittagsessen 3 Uhr.
[ => Original lesen: 1863 Nr. 48 Seite 3]Bericht über den Stand der Casse der Großherzog=Georg=Stiftung am 1. Juli 1863.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
Neustrelitz den 15. October 1863.
Das Directorium.
Meldungen zum Eintritt in obengenannte Stiftung, sowie milde Beiträge zur Aufhülfe derselben entgegenzunehmen, bin ich stets bereit. Auch sind die Statuten dieser Alterversorgungs=Anstalt, so wie erforderlichenfalls Auskunft darüber jeder Zeit von mir zu erhalten.
Schönberg.
G. Grapow.
Verkaufsanzeigen.
Ein in Lübeck in der Nähe des Marktes belegenes, gut unterhaltenes Haus, worin seit vielen Jahren mit gutem erfolg die Destillation betrieben, sich auch der guten Lage wegen, zu jedem andern Geschäftszweig eignet, soll Umstände halber mit vollem Inventar preiswürdig unter der Hand verkauft werden.
Reflectirende erfahren das Nähere bei portofreier Anfrage bei Johs. John, untere Aegidienstraße Nr. 696.
Mecklenburgische Lebensversicherungs= und Spar=Bank in Schwerin schließt Lebens=, Leibrenten= und Sterbekassen=Versicherungen, Zeitrenten=, Darlehns=, Einlage= und sonstige Geldgeschäfte ab, und verzinst alle Kapital=Einlagen von mindestens 50 mit 3 1/4 Procent für's Jahr, durch die unterzeichneten Agenturen.
Agentur Schönberg und Dassow.
J. P. Bade, Buchbinder.
Ein Schreiben, welches keines Kommentars bedarf.
Posen, den 11. December 1862.
Geehrter Herr! Es steht unleugbar fest, daß Ihr herrlicher Malz=Extrakt sich auch an mir bewährt hat. Meine Kräfte, die ich durch ein Nervenfieber verloren hatte, haben sich sehr schnell wiedergefunden. Von den Symptomen meines Hämorrhoidalleidens sind die Beschwerden des Magens und der Brust, die Schwulst des Unterleibes, die große Appetitlosigkeit, der Schwindel und Blutandrang nach dem Kopfe gänzlich und die bisherige Unthätigkeit des Unterleibs meist gewichen. Eine solche Verminderung meiner Leiden habe ich durch den Gebrauch aller Medicin noch nie erlangen können. Wenn ich die Größe meiner Leiden und die geringe Wirkung der Medicin bedenke, so kann ich nicht umhin, die Wirkung Ihres herrlichen Getränks eine wunderbare zu nennen.
Viele Jahre plagte ich mich mit einem schweren Leiden, ehe ich mich entschließen konnte, Ihren so viel gepriesenen Malzextrakt zu gebrauchen.
Zwar habe ich noch nicht völlige Beseitigung meines Hämorrhoidalleidens dadurch erlangt, hoffe dies aber vom längeren Gebrauche desselben.
Schließlich ist es mein aufrichtiger Wunsch, daß der liebe Gott allen ähnlich Leidenden den Gebrauch Ihres herrlichen Bieres also segnen möge, wie er es an mir gethan hat.
Eduard Roi, Lehrer. Fischerei Nr. 3.
An den Brauerei=Besitzer Herrn Hoflieferanten Johann Hoff, Neue Wilhelmsstraße 1, in Berlin.
Eine complete Auswahl von Bunt= und Weißstickerei, angefangenen und musterfertigen Stücken, sowie eine Menge von Gegenständen, die sich zum Einsetzen von Stickereien eignen, empfiehlt bestens Carl Bade.
Filzschuhe und Gummi=Galoschen in prima Sorte empfiehlt Heinrich Creutzfeldt.
Schönberg.
NB. Auch empfehle ich einige wollene Kragen zu bedeutend heruntergesetzten Preisen.
Gebr. Leder's balsamische Erdnussoel=Seife.
ist als ein höchst mildes, verschönerndes und erfrischendes Waschmittel anerkannt; sie ist daher zur Bewahrung einer gesunden, weißen, zarten und weichen Haut bestens zu empfehlen und namentlich auch für Damen und Kinder mit zartem Teint besonders angezeigt. Als Rasirseife gebraucht, giebt sie einen dicken, langstehenden Schaum und macht das Barthaar weicher als jede Andere. Gebr. Leder's balsamische Erdnußöl=Seife ist das Stück mit Gebr. Anweis. 5 - 4 Stück in einem Packet 16 - fortwährend ächt zu haben bei
Wilh. Heincke in Schönberg.
Frischer Gest ist von jetzt an zu haben bei Schönberg. Ch. Vock.
Allen verehrlichen Bewohnern des Fürstenthums die ergebene Anzeige, daß ich mich hieselbst als Klempner etablirt habe, und empfehle mich daher mit allen in dies Fach gehörenden Arbeiten. Geneigten Aufträgen entgegensehend, sichere ich reelle und prompte Bedienung zu. Meine Wohnung ist in der Marienstraße Nr. 35.
Zugleich mache ich hiermit bekannt, daß ich die von mir als Meisterstück angefertigten Gegenstände: 1 Vogelbauer, 1 paar Wagenlaternen und 1 messingene Kaffeemaschine in drei Gewinnen verspielen werde.
Schönberg den 18. November 1863.
F. Hülsemann jr.
Lotterie von Kunstwerken zur Erbauung eines Künstlerhauses in Dresden.
Prospecte derselben, welche schon jetzt über hundert Oelgemälde in Goldrahmen, ebensoviel Aquarellen und Original=Handzeichnungen, eine große Anzahl werthvoller Kunstblätter, Werke der Plastik und Prachtwerke von den namhaftesten Meistern als Gewinne aufführen und noch eine beträchtliche Vermehrung derselben in Aussicht stellen, sind gratis und Loose a 1 Thlr. zu beziehen durch Wilh. Heincke.
Gesucht wird: ein tüchtiger Webergesell auf dauernde und gute Arbeit von J. Kähler, Webermeister.
Schönberg.
Verloren am Sonntag Abend in der Siemzerstraße oder auf der Chaussee nach Siemz: Ein Spitzenschleier; der Finder wird gebeten, denselben gegen eine Belohnung in der Expedition dies. Bl. zurückzugeben.
Zu vermiethen: Eine Wurstmaschine.
F. Hülsemann sen.
Den seit einiger Zeit auf meiner Koppel an den Sülsdorfer Tannen unberechtigterweise angelegte Fuhrweg, aus dem Zuschlage an die Lübecker Chaussee führend, verbiete ich hiermit bei Strafe gerichtlicher Ahndung.
Hauswirthinwittwe Möller in Selmsdorf.
Am Donnerstage vergangener Woche ist bei mir ein schwarzer Hund mit langem Behang angelaufen, den der rechtmäßige Eigenthümer gegen Erstattung der Kosten wieder erhalten kann beim Hauswirth Tews in Wahlsdorf.
[ => Original lesen: 1863 Nr. 48 Seite 4] Vieh-Versicherungs-Verein im Fürstenthum Ratzburg.
Nach der Abrechnung, welche in der Versammlung vom 19. d. M. den Aelterleuten vorgelegt, von diesen richtig befunden und jetzt zur Superrevision der Hohen Großherzoglichen Landvogtei eingesandt, sind im ersten Rechnungsjahr bei der Vieh=Versicherung im Fürstenthum Ratzeburg eingenommen:
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
Zur Deckung dieser Schäden vernothwendigt sich ein Beitrag von 16 Schillingen pro 100 Thaler Versicherungssumme und werden unsere Interessenten ersucht einen solchen am Mittwoch den 2. December d. J., Morgens 11 Uhr, im Hause der Ackerbürger=Wittwe Boye hieselbst einzuzahlen.
Schönberg den 24. November 1863.
Direction des Vieh=Versicherungs=Vereins im Fürstenthum Ratzeburg.
Backtafel für die Stadt Schönberg.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
Schönberg, den 21. Novbr. 1863.
Bürgermeister und Rath.
Kirchliche Nachrichten. Schönberger Gemeinde. In der Woche vom 19. bis 26. Novbr.
Geboren: D. 19. dem Schuhmachermst. Rahn vor Schönberg ein S. - D. 21. dem Privatcopiisten Heincke hier ein S. - D. 24. ein unehel. S. hier. - D. 25. dem Arbm. Woisin vor Schönberg eine T. - Dem Tischlermeister Stüve vor Schönberg ein S. - D. 26. dem Arbm. Rönck in Kl. Siemz eine T.
Getraut: D. 6. Jochen Peter Boye, angehender Arbtsm. zu Kl. Siemz, mit Lise Alten vor Schönberg. - Math. Heinr. Busch, angehender Arbm. zu Hof=Rabensdorf, mit Mar. Dor. Cath. Rath aus Blüssen. - Hans Heinrich Freitag, Zimmergesell zu Rupensdorf, mit Anna Else Heibey daselbst. - D. 20. Hans Oldörp, Maurergesell zu B.=Resdorf, mit Thrin Lise Timmek. - Hans Hinr. Sterly, Musikus zu Retelsdorf, z. Z. in Lindow, mit Engel Suhrbier aus Rabensdorf. -Hans Heinr. Ollrog, Arbm. zu Mahlzow., mit Anna Cath. Boye daselbst.
Sonntag den 29. Nov.: Frühkirche: Pastor Fischer.
Vormittagskirche: Pastor Kämpffer.
Getreide= und Markt=Preise in Lübeck am 25. November 1863. |
Weitzen | 1 | | 4 - 10 | |
Roggen | | | 41 - 44 | |
Gerste | - | | 32 - 36 | |
Hafer | | | 28 - 32 | |
Erbsen | | | 40 - 44 | |
Wicken | | | 41 - 44 | |
Buchweizen | | | 32 - 36 | |
Winter=Rapssaat | | | 23 24 | |
Rübsen | | | 22 23 | |
Schlagleinsaat | | | 19 - 20 | |
Butter | 11 | | pr. | |
Kartoffeln pr. Faß | | | 4 - 5 | . |
Redaction, Druck und Verlag von L. Bicker.
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