No. 45
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 06. November
1863
dreiunddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1863 Nr. 45 Seite 1]

Daß die Maulfäule unter dem Rindvieh auf dem Hofe Römnitz erloschen ist, wird hierdurch angezeigt.
Schönberg, den 5. November 1863.

Großherzogl. Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben.


- Der König von Dänemark ist gegenwärtig im Herzogthum Schleswig. Eine Deputation des Flensburger Bürgervereins, welche ihn kürzlich zu einem Ball einlud, hat er gesagt, er sei neulich nach Kopenhagen gereist gewesen, um seinem Volke den Frieden zu erhalten und er hege die Hoffnung, er werde den Krieg vermeiden können. Zum Winteraufenthalt des Königs wird das Schloß auf Fühnen hergerichtet. Es wird versichert, daß im ganzen Königreich, sowohl im Norden wie im Süden von Schleswig, niemand Krieg zu haben wünscht, weil jedermann weiß, daß daraus unzweifelhaft im allgemeinen verderbliche Störung aller kommerziellen Beziehungen mit ganz Deutschland hervorgehen würden.
- Der neue Griechenkönig Georg ist in Athen angekommen. - Der preußische Landtag ist auf den 9. Novbr. einberufen. - Die Lage Europas bezeichnet Emil de Girardin in Paris also: Frankreich wartet auf England. England wartet. Oestreich wartet. Frankreich wartet auf England und Oestreich. Oestreich und England warten auf Frankreich. Frankreich und Oestreich warten auf England. England und Frankreich warten auf Oestreich. - Der frühere Dampfschifffahrtsverwalter Spengler in Romanshorn, der das baier. Dampfschiff "Ludwig" in den Grund bohrte, ist jetzt in die Irrenheilanstalt Biel bei Bern gebracht worden. Nach seiner eigenen Aussage soll ihm der "Ludwig" Tag und Nacht keine Ruhe gelassen haben.
- Sowohl von der mecklenburg=schwerinschen Regierung, wie auch vom Lübecker Senat ist dem Lübecker Handlunghause Lange und Knuth nunmehr die Erlaubniß zur Vornahme des Haupt=Nivellements für die projectirte Eisenbahnlinie von Lübeck nach Bahnhof Kleinen ertheilt worden. Bei Lübeck wird die Linie im Wesentlichen beibehalten, doch wird auch die Richtung vom Wall aus zwischen dem Eisenbahndamm und der Wipperbrücke über den Steinhof, die Travenwiesen, die Hamburger Chaussee, bei St. Jürgen Kapelle nivellirt werden.
Schwerin. Es sind neuerdings wieder Anstrengungen gemacht worden, um das preußische Gouvernement zu bewegen, den Fortbau der Ostbahn auf preußischem Gebiet bis Stettin zu gestatten. Dasselbe besteht aber auf der Forderung, Mecklenburg solle erst den Transitzoll auf der Berlin=Hamburger Bahn fallen lassen. Dieser Zoll bringt den Staatskassen aber jährlich circa 200,000 Thaler ein, und daher will das Ministerium ungern darin willigen. Der Minister des Innern, Hr. v. Oertzen, ist jetzt selbst in Berlin und wird die Regelung dieser Frage schwerlich aus den Augen lassen, da unsere Eisenbahnen nie zur vollen Geltung kommen können, so lange sie eine Sackgasse bilden. Das in jüngster Zeit wieder aufgegriffene Project, eine Eisenbahn von Stralsund über Grimmen, Loitz, Demmin, Treptow, Neubrandenburg und Neustrelitz nach Berlin zu bauen, würde nur ein ungenügendes Aequivalent bilden.
- Die Russen wollen in Warschau einen wichtigen Fang gethan haben. Sie berichten die Druckerei und die lithographische Anstalt der National=Regierung entdeckt zu haben; der Chef derselben, der Druckherr und viele Arbeiter seien gefangen, die wichtigsten Namenslisten, Papiere etc. für die Nationalanleihe gefunden worden.
(Eingesandt.) Schönberg. Wie es heißt, wird Herr Block am Montag den 9. November d. J. im Spehr'schen Hotel hieselbst Fritz Reuter'sche Dichtungen vortragen.
- Der Graf von Paris hat zwar keine feste Anstellung, will aber doch heirathen, nämlich seine Verwandtin, die 16jährige Tochter des Herzogs von Montpensier, eine seltene Schönheit.
- Die jetzt vollständig vorliegenden Nachrichten über die Ernte=Resultate im ganzen russischen Reiche bestätigen, daß der Ertrag eine Mittelernte übersteigt.
- Die Herren Siemens und Halscke in Berlin haben in Rußland ein Patent auf einen selbstschreibenden Telegraphen genommen. Mit Hülfe desselben wird es möglich sein, in einer Stunde 140 einfache Depeschen auszutauschen, was mehr als das Zehnfache des jetzigen Standes ist!
- Die in Hamburg in dem mit Glas gedeckten Zuschauerraume des Tivolitheaters zu St. Georg eröffnete Taubenausstellung ist sehr reichhaltig und interessant. Die von 102 im Katalog namhaft gemachten Ausstellern eingesandten 800 Tauben, darunter sehr schöne und seltene Exemplare, sind in 416 Kästen mit Drahtgitter, in doppelten Reihen zweckmäßig aufgestellt und im Katalog in 7 Abtheilungen gebracht, und zwar 1) zweifarbige Fluchttauben, wie Kopenhagner, Nönnchen, Calotten, Holländer, Sticken, Stickschlag und Pickerweißschlag in den verschiedensten Farben; 2) einfarbige und gesprenkelte Fluchttauben, wie Pickersticken, Tümmler,

[ => Original lesen: 1863 Nr. 45 Seite 2]

Holländer, Lübecker, Wiener und Berliner Schimmel= und Hermelintauben; 3) zweifarbige Hof= u. Gartentauben, wie Möven in 9 verschiedenen Arten, Gimpel, Kropfer, Pastoren= und Storchtauben; 4) Mörcken, Eisschleier, Pfauen= oder Hühnertauben und Möwen; 5) Brieftauben, Couriertauben, Brasilianer= und Mondtauben; 6) Bagatotten und römische Tauben; 7) Lach= oder Turteltauben.
- Die neuerdings aus Amerika eingeführten und bereits von Berliner, Kasseler und Münchener Häusern fabricirten Handspritzen verdienen sowohl wegen ihrer Billigkeit und Tragweite als wegen ihrer vielfachen Verwendungen, die allgemeine Aufmerksamkeit. Sie eignen sich nicht bloß zu Gartenspritzen, zum Wagen= und Fensterwaschen, sondern sie nützen auch bei plötzlicher Feuersgefahr. Erst kürzlich wurde eine Bierbrauerei vor dem Niederbrennen gerettet, weil eine Handspitze bereit war. Eine solche kostet nur 10 bis 12 Thaler. In der Maschinen=Ausstellung zu Frankfurt sind solche zu sehen.
- Mit der Hopfenernte ist man in ganz Baiern nicht zufrieden. Selbst in den besten Hopfengegenden war der Ertrag ein sehr geringer - Kaiserin Eugenie hat eine Reise in ihre Heimath Spanien gemacht, und ist dort mit den größten Ehren aufgenommen. Sie ist in Granada geboren. - In Nürnberg wurde Lothar Faber, der Chef der berühmten Bleistiftfabrik, mit dem Verdienstorden der bayer. Krone ausgezeichnet.
- Die Löwen, die neuerdings im Circus Renz gezeigt werden, sind ein merkwürdiger Beweis für die menschliche Gewalt über die angeborene Wildheit der Thiere. Unter dem gespannten Schweigen des Publikums wird ein riesiger, einem Eisenbahnwaggon gleichender Wagen in den Circus geschoben und zurecht gerückt. Mit Schnelligkeit entfernen die Diener die Holzwände, und es zeigt sich nun ein großer durchsichtiger Eisenkäfig, in welchem fünf ausgewachsene Löwen bewegungslos umher kauern. Eine Art Vorhaus von Eisenstäben wird rasch angehängt, nachdem der Boden des Käfigs mit Sand beworfen ist, um das Ausgleiten zu verhindern, und mit rascher Bewegung tritt der Löwenbändiger Batty durch das Vorhaus in den Käfig und schließt die Thür hinter sich. Er scheint ein Mann im Anfange der Dreißiger, ist von schlanker Statur, festen energischen Geberden, trägt bei der Vorstellung stets denselben Anzug und hat nur eine starke kurze Peitsche in der Hand. Auf seinen ersten Anruf erheben sich die Löwen, und es beginnt eine Hetze durch den Käfig, zu deren Anschauen schon starke Nerven gehören. Die Luft erbebt von dem wilden Gebrüll der Bestien, die in wüthenden Sätzen an den Eisengittern bis zur Decke des Käfigs empor und über den Kopf des geschickt ausweichenden Thierbändigers hinweg toben. Plötzlich wirft er sich auf die Löwin, die am Boden kauert, öffnet ihr den Rachen und steckt ihr den Kopf zwischen das grausige Gebiß. Auf's Neue gibt seine Peitsche das Zeichen zu dem tollen Gewühl - auf's Neue treibt er die brüllenden Thiere zurück, setzt sich auf den alten, mit zottigen Mähnen bedeckten Löwen und beharrt in dieser Stellung, bis die Löwin zu ihm heranschleicht und ihm die Lippen zum gefährlichen Kuß bietet. Dann beginnt zum dritten Male, noch ärger als früher, die wilde Jagd, - mit einer ihm gereichten Flinte bedroht er die Bestien, die mit wüthendem Brüllen und knurren sich zusammendrücken, bis ein plötzlich knallender Schuß sie gleichsam zu Boden streckt und in dem Pulverdampf der kühne Bändiger aus der grausigen Gesellschaft verschwunden ist.


A. d. K. Z.
Am 18. October 1863.

Den Römer uns zu kränzen am Siegestag
Der Muse rief ich festlichen Saitenspiels;
    Doch kam sie nicht, es kam statt ihrer
  Stählernen Schritts die gewaltige Schwester,

Die Schicksalszeugin, die der Geschlechter Schuld
Und Thaten wägt und ernster Betrachtung voll
    Den Völkern viel zum Trost und viel auch
  Warnend erhobenen Fingers kündete.

Die hohe Stirn umschattet, den Adlerblick
Gewandt auf fernherdämmernder Zeiten Bild,
    Von Hellas hub sie an, und sprachlos
  Lauscht ich, im tiefsten Gemüth erschüttert.

Denn bist nicht du, mein heiliges Vaterland
Des Geistes voll, wie Hellas, und bist du nicht,
    Auch du gewachsen gleich des Rebstocks
  Pupurner Frucht in getrennten Beeren?

Und weil des reichen Lebens Zersplitterung
Zwei Gipfel zustrebt, frißt er an dir nicht auch,
    Von Aschen kaum umhüllt, der rastlos
  Glimmende Hader Athens und Spartas?

Wohl war sie schön, die Sonne von Salamis,
Als blutbetrieft zum hallenden Felsgestad
    Der zorn'ge Meergott Perserleichen
  Wälzt und sidonisches Schiffsgetrümmer,

Das Xerxes hochaufbäumend im goldnen Stuhl
Mit Jammerruf sein königlich Kleid zerriß;
    Und schön der Tag, als an Platäas
  Bächen die schimmernden Reiter sanken.

Doch nur zu bald, im Strahle des Glücks auf's Neu'
Dem Nest entkriechend, blähte der Eifersucht
    Gewürm den Kamm, und wuchs, von keinem
  Helden erstickt, zum beschwingten Drachen,

Der, gift'gen Pesthauch schnaubend, und Brudermord,
Der Städte Mark zu weiden nicht müde ward,
    Bis sterbend unter König Philipps
  Huf die zertretene Freiheit ächzte.

O; deß gedenke ihr beiden Gewaltigen,
Die uns ein Gott zu Hütern des Reichs gesetzt,
    Ihr Adler Deutschlands, und wenn heute
  Zu des erhabensten Siegs Erinn'rung

Ihr Freudenfeuer zündet, so werft zuerst
Der alten Zwietracht rauchenden Brand hinein.
    Und statt mit abgewandten Häuptern
  Finster zu grollen, begeht auf Leipzig's

Glorreichen Schicksalsstätten ein Sühnungsfest,
Und Hand in Hand vorschreitend dem deutschen Volk
    Wählt andere Pfad'! denn dieser führt uns
  In die Gefilde von Chäronea.

Emanuel Geibel.


Anzeigen.

Vorladungen.

Antragsmäßig sollen über nachbenannte Grundstücke, als:

1) das dem Krämer Siebenmark zu Schlagsdorf gehörende Wohnhaus c. p.,
2) das dem Tischlermeister Johann August Dettmann gehörende in der Hinterstraße zu Schönberg belegene Wohnhaus c. p.
Hypothekenbücher niedergelegt werden und werden daher alle diejenigen, welche Realrechte an diesen Grundstücken zu haben vermeinen und deren Eintragung in die anzulegenden Hypothekenbücher verlangen, zu deren Anmeldung auf Freitag den 20. November d. J., Morgens 11 Uhr, peremtorisch und unter dem Nachtheil hiermit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an den proclamirten Grundstücken sowohl gegen den jetzigen als künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermin ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel richtig und vollständig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 7. Septbr. 1863.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
O. Reinhardt.


Verkaufsanzeigen.

Verkaufsproclam und Edictalladung.

Ausgeklagter Schulden halber ist zum öffentlichen meistbietenden Verkaufe des, dem hiesigen Bürger und Böter Freitag zugehörigen, in der Schmiede=

[ => Original lesen: 1863 Nr. 45 Seite 3]

straße sub Nr. 72 hieselbst belegenen, Wohnhauses, erster Termin auf den 13. k. M., zweiter Termin auf den 3. December d. J. und dritter und letzter Termin auf den 31. desselben Monats, Mittags 12 Uhr, zu Rathhause hieselbst angesetzt, und sind zugleich alle diejenigen, welche Forderungen oder Ansprüche an das zu verkaufende Wohnhaus zu haben glauben, verabladet und befehligt, solche, bei Vermeidung der Präclusion, in dem auf Freitag den 4. December d. J., Vormittags 11 Uhr angesetzten Professionstermine, auf hiesiger Rathsstube anzumelden und sofort gehörig zu bescheinigen.
Ratzeburg, 15. October 1863.
Königlicher Stadtcommissarius, Bürgermeister und Rath.
in fidem
(L. S.) Richter, Stadtsecretair.


Im Auftrage des Schmiedemeisters J. Ladendorf hieselbst setze ich zum Verkauf seiner sämmtlichen an der Siemzer Chaussee hieselbst belegenen Grundstücke Termin an auf Sonnabend, den 14. November d. J., Morgens 11 Uhr, im Hause der Frau Ackerbürgerwittwe Boye hieselbst.
Es werden zuerst das Wohnhaus mit Zubehör und einem Thorwege und die daneben liegenden drei Bauplätze, jeder von ca. 40 Fuß Breite, einzeln und dann das gesammte Grundstück zusammen zum Aufgebot gebracht.
Da sämmtliche das Grundstück belastende Schuldforderungen auf den Käufer des Hauses, resp. des ganzen Grundstückes nach einem besonderen Verzeichnisse mitübertragen werden, so ist die Conventionalpoen für sämmtliche Grundstücke nur auf 200 Taler (Mecklenburg) bestimmt, und können die Contractsbedingungen acht Tage vor dem Termin bei dem Verkäufer und bei mir eingesehen werden.
Schönberg, den 28. October 1863.
Kindler, Advokat, als Notar.


Am Montag den 9. und Dienstag den 10. November 1863 soll im Israelsdorfer Forstreviere eine bedeutende Parthie gemähten Streumaterials worunter mehreres zu Futter brauchbar öffentlich an die Meistbietenden verkauft werden. Der Verkauf beginnt an beiden Tagen um 8 Uhr Vormittags und zwar am Montag im Wesloer=Moor im Bahrsbruch und an der Brandenbäumer Gränze, am Dienstag zu Lauerhof am Fuchsberge bei der Medebeks=Brücke.


Auf der Bäck, im Sisage'schen Hause, soll am Sonntag den 15. Nov., Nachmittags 2 Uhr, gegen baare Bezahlung meistbietend verkauft werden:

1 Einspänner=Wagen mit Zubehör, 1 Siele, 1 Reitsattel mit Zaum, 1 Häckerlingschneidelade, 1 Häckerlingkiste.
Mechow den 5. Nov. 1863.
Schulze H. Völckner, als Vormund.


Vermischte Anzeigen.

Die diesjährige Herbstversammlung des landwirthschaftlichen Vereins für das Fürstenthum Ratzeburg findet am Sonnabend den 28. November d. J., Vormittags 11 Uhr, im Locale der Wittwe Boye hieselbst statt.
Schönberg, 3. November 1863.
Der Vorstand.
F. Graf Eyben.


Die Beiträge zu der zweiten Sammlung der Selmsdorfer Armencasse müssen binnen 4 Wochen an den unterzeichneten Armenvorsteher bezahlt werden.
Hauswirth Bruhn.
Selmsdorf den 22. Oct. 1863.


Die in solidem Fortbestand seit länger als einem Jahrzehnt als ein probates Linderungsmittel rühmlich bewährten Kräuter-Bonbons des Kgl. Pr. Kreis-Physikus Dr. Koch zu Heiligenbeil, werden in Originalschachteln à 8 und 16 Schill. nach wie vor ausschließlich ächt debitirt durch
J. P. Bade in Schönberg.


Nur 26 Silbergroschen baar oder gegen Post=Nachnahme kostet bei unterzeichnetem Bankhause ein viertel Originalloos (keine Promesse) zu der am 25. und 26. November unter Garantie hiesiger Regierung stattfindenden Ziehung der großen Staats-Gewinne-Verloosung, welche letztere in ihrer Gesammtheit 14800 Gewinne enthalt, worunter solche von ev. Thlr. 114000, 57,000, 28,500, 17000, 14,300, 11,400, 8570, 6860, 5700, 2300, 1700, 1140, 570 etc. etc. - (Ganze Loose kosten 3 Thaler 13 Sgr. und halbe 1 Thlr. 22 Sgr.) Die Gewinne werden baar in Vereins=Silber=Thaler durch unterzeichnetes Bankhaus in allen Städten Deutschlands ausbezahlt, welches überhaupt Ziehungslisten und Pläne gratis versendet. - Man beliebe sich daher direct zu wenden an das Haupt=Depot bei Stirn & Greim in Frankfurt a./M.
NB. Außer den Gewinnbeträgen werden durch unterzeichnete auch die planmäßigen Freiloose verabfolgt.
Laut Jedermann zu Diensten stehenden amtlichen Listen wurden durch unsere Vermittelung wieder in jüngster Zeit folgende Capitalpreise gewonnen, resp. ausbezahlt, fl. 115,000 100,000 70,000, 50,000, 35,000, 30,000, 25,000 etc. etc.


Haupttreffer fl. 200,000. Alle 3 Wochen ein Gewinnziehung.
Große Geldverloosung von Einer Million 967,900 Gulden,
in welcher in den fünf nächsten Ziehungen nur Gewinne gezogen werden, garantirt und überwacht von der Regierung der freien Stadt Frankfurt am Main.
1/8 Originalloos kostet blos 13 Sgr. 1/2 Originalloos kostet Thlr. 1. 22 Sgr.
1/4 Originalloos kostet blos 26 Sgr. 1/1 Originalloos kostet Thlr. 3. 13 Sgr.
Unter 14,800 Gewinnen befinden sich Haupttreffer von Gulden 200,000, 100,000, 50,000, 30,000, 25,000, 20,000, 15,000, 12,000, 10,000, 6000, 5000, 4000, 3000, 2000, 117 mal 1000, 111 mal 300, 6333 mal 100 etc.
Die nächste Gewinnziehung beginnt am 25. und 26. November d. J.
Bestellungen auf die von der hiesigen Regierung ausgestellten Original=Staats=Loose (keine Promessen) Pläne, amtliche Listet und Freiloose beliebe man Sofort zu richten an die vom Glück stets bevorzugte Collecte von
L. Steindecker=Schlesinger in Frankfurt a. M.
Bank= und Wechsel=Geschäft.


[ => Original lesen: 1863 Nr. 45 Seite 4]

Rechnungsablage.
Die freiwilligen Beiträge zu der am 18. October hieselbst stattgefundenen 50jährigen Jubelfeier der Völkerschlacht bei Leipzig sind in folgender Weise verwandt worden:
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
Dieser Ueberschuß ist unter 11 der hülfsbedürftigsten Veteranen vertheilt worden.
Für die innige Theilnahme an dem so schön verlaufenen Feste sagen wir den Bewohnern des Domhofes, der Bäck, Römnitz, Mechows, Schlagsdorfs etc. hierdurch unsern herzlichsten Dank.
Das Festcomite zur 50jährigen Jubelfeier des 18. October.
Domhof den 6. Novbr. 1863.


Mecklenburgische Lebensversicherungs= und Spar=Bank in Schwerin schließt Lebens=, Leibrenten= und Sterbekassen=Versicherungen, Zeitrenten=, Darlehns=, Einlage= und sonstige Geldgeschäfte ab, und verzinst alle Kapital=Einlagen von mindestens 50 Taler (Mecklenburg) mit 3 1/4 Procent für's Jahr, durch die unterzeichneten Agenturen.
Agentur Schönberg und Dassow.
J. P. Bade, Buchbinder.


Auf dem Hofe zu Rabensdorf sind noch diverse Sorten gepflückter Aepfel zu verkaufen.


Eine complete Auswahl von Bunt= und Weißstickerei, angefangenen und musterfertigen Stücken, sowie eine Menge von Gegenständen, die sich zum Einsetzen von Stickereien eignen, empfiehlt bestens Carl Bade.


Von den Zinkcompositions=Stahlfedern von S. Röder in Berlin,
Hoflieferant S. M. des Königs von Preußen und Sr. Kön. H. des Großherzogs von Mecklenburg=Strelitz,
ist mir für das hiesige Fürstenthum das Depot übertragen, und verkaufe ich diese so beliebt gewordenen Federn zu Fabrikpreisen.
Ebenso habe ich das Depot übernommen von der Anilin=Tinte aus der Königl. privilegirten chemischen Fabrik von C. Haselhorst in Dresden, und verkaufe dieselbe in versiegelten Gläsern zu 3 1/2, 5, 10 und 16 Schill.
Schönberg.
J. P. Bade Buchbinder.


Ein Schreiben, welches keines Kommentars bedarf.
Posen, den 11. December 1862.
Geehrter Herr! Es steht unleugbar fest, daß Ihr herrlicher Malz=Extrakt sich auch an mir bewährt hat. Meine Kräfte, die ich durch ein Nervenfieber verloren hatte, haben sich sehr schnell wiedergefunden. Von den Symptomen meines Hämorrhoidalleidens sind die Beschwerden des Magens und der Brust, die Schwulst des Unterleibes, die große Appetitlosigkeit, der Schwindel und Blutandrang nach dem Kopfe gänzlich und die bisherige Unthätigkeit des Unterleibes meist gewichen. Eine solche Verminderung meiner Leiden habe ich durch den Gebrauch aller Medicin noch nie erlangen können. Wenn ich die Größe meiner Leiden und die geringe Wirkung der Medicin bedenke, so kann ich nicht umhin, die Wirkung Ihres herrlichen Getränks eine wunderbare zu nennen.
Viele Jahre plagte ich mich mit einem schweren Leiden, ehe ich mich entschließen konnte, Ihren so viel gepriesenen Malzextrakt zu gebrauchen.
Zwar habe ich noch nicht völlige Beseitigung meines Hämorrhoidalleidens dadurch erlangt, hoffe dies aber vom längeren Gebrauche desselben.
Schließlich ist es mein aufrichtiger Wunsch, daß der liebe Gott allen ähnlich Leidenden den Gebrauch Ihres herrlichen Bieres also segnen möge, wie er es an mir gethan hat.
Eduard Roi, Lehrer. Fischerei Nr. 3.
An den Brauerei=Besitzer Herrn Hoflieferanten Johann Hoff, Neue Wilhelmsstraße 1, in Berlin.


Zwischen der Hohenmeile und Selmsdorf hat sich vor ca. 14 Tagen ein gelbgrauer Affenpincher (Hündin und auf den Namen "Miß" hörend) verlaufen. Der Wiederbringer erhält 1 Thaler Belohnung. Näheres in der Expedition dieser Blätter.


Gefunden wurden am Sonnabend den 31. October in der Siemzerstraße: 2 Färberzeichen, die der Eigenthümer gegen Erstattung der Insertionskosten bei mir zurückerhalten kann.
Arbeitsmann Peter Arndt in Schönberg vor dem Siemzerthore.


Gefunden am Dienstag auf dem Wege zwischen Pogetz und Lindow ein kleiner Sack mit Mehl, den der Eigenthümer gegen Erstattung der Insertionskosten in Empfang nehmen kann beim Ackerbürger Grevsmühl.
Schönberg.


Dem geehrten Publikum empfehle ich mich als Fuhrmann, besonders auch zu meinen regelmäßig Mittwochs und Sonnabends nach Lübeck gehenden Fuhren und werden Bestellungen angenommen in meiner Wohnung bei meinem Schwiegervater, dem Productenhändler Warnemünde an der Chaussee vor der Marienstraße.
Schönberg, den 28. October 1863.
Jacobs, Fuhrmann.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.
In der Woche vom 30. Octbr. bis 5. Novbr.

Geboren: D. 29. dem Arbm. Ollhöft in Torriesdorf ein S. D. 3. Nov. dem Hausw. Wilms in Petersberg eine T. - D. 4. ein unehel. Kind in Schönberg.

Copulirt: D. 30. Oct. Mathias Bohnhoff, Arbtsm. hies., und Catharine Marie Schnell zu Lockwisch. - Peter Heinrich Grevsmühl, hiesiger Bürger und Bienenwirth, und Johanna Frieder. Sophia Hülsemann hieselbst.

Sonntag den 23. nach Trinitat.: Reformationsfest.
Frühkirche: Pastor Kämpffer. - Vormittagskirche: Pastor Fischer.
(Collecte für die Bibel=Gesellschaft).


Getreide= und Markt=Preise in Lübeck am 4. November 1863.
Weitzen1Taler (Mecklenburg)2 - 9Schilling (Mecklenburg)
RoggenTaler (Mecklenburg)40 - 46Schilling (Mecklenburg)
Gerste-Taler (Mecklenburg)34 - 38Schilling (Mecklenburg)
HaferTaler (Mecklenburg)28 - 35Schilling (Mecklenburg)
ErbsenTaler (Mecklenburg)40 - 46Schilling (Mecklenburg)
WickenTaler (Mecklenburg)41 - 44Schilling (Mecklenburg)
BuchweizenTaler (Mecklenburg)32 - 38Schilling (Mecklenburg)
Winter=RapssaatTaler (Mecklenburg)23 24Mark (Lübeck)
RübsenTaler (Mecklenburg)22 23Mark (Lübeck)
SchlagleinsaatTaler (Mecklenburg)20 - 21
Butter11Schilling (Mecklenburg)pr.Pfund
Kartoffeln pr. Faß6 - 8Schilling (Mecklenburg).


Redaction, Druck und Verlag von L. Bicker.


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