No. 44
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 30. Oktober
1863
dreiunddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1863 Nr. 44 Seite 1]

Der Bau=Commission für das Künstlerhaus in Dresden ist der Vertrieb von Loosen der zum Besten der Errichtung eines Künstlerhauses von der Königlich Sächsischen Staatsregierung genehmigten Lotterie von Kunstwerken im Bereiche des Großherzogthums bis zum 1. März 1864 heute gestattet worden.

Neustrelitz, den 19. October 1863.

Großherzoglich Mecklenb. Landesregierung.
v. Bülow.


Auf dem Pachthofe Römnitz ist unter dem Rindvieh die Maulfäule ausgebrochen. Da diese Seuche ansteckend ist. So ist jegliche Berührung anderen Rindviehes mit dem Römnitzer durchaus zu vermeiden.

Schönberg den 28. October 1863.

Großherzogl. Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben. C. L. v. Oertzen. Seip.


- Sr. Exc. dem Großherzoglich Meckl. Strel. Staatsminister v. Bülow ist von Sr. Maj. dem Kaiser von Oestreich das Großkreuz des Ordens der eisernen Krone verliehen worden. Staatsminister v. Bülow war in Begleitung Sr. k. H. des Großherzogs beim Fürstentag in Frankfurt.
- Die Mächte in Deutschland, so scheint es, warten auf eine friedliche Erklärung der Dänen, und die Großmächte dringen auf eine solche in Kopenhagen. Dort soll aber bei König und Ministern die Kriegslust die Oberhand gewonnen haben. Sehr möglich, daß die Dänen erklären, die Feindseligkeiten seien eröffnet, sobald die deutschen Truppen in Holstein einmarschiren.
- Oestreich läßt in Triest 6 große Kriegsschiffe ausrüsten, um die norddeutschen Küsten für den Fall zu schützen, daß die Dänen die Häfen blockiren und Kauffahrteischiffe kapern wollten.
- In Hannover sowie im Königreich Sachsen haben die Truppen, welche an der Expedition in Holstein theilnehmen sollen, Marschbefehl erhalten.
- In Nürnberg waren vor Kurzem die Minister mehrerer deutscher Staaten versammelt, um gemeinschaftliche Schritte zur Durchführung der Frankfurter Bundesreform zu vereinbaren. Wie weit sie damit gekommen sind, ist unbekannt, dagegen steht es fest, daß sie die Bedingungen des Königs von Preußen als unannehmbar befunden haben. Diese Bedingungen, unter denen Preußen mitthun will, sind 1) vollständig gleiche Stellung mit Oestreich im Directorium; 2) Preußen sowohl als Oestreich soll ein Einspruch gegen Bundesbeschlüsse zustehen; 3) Volksvertretung beim Bunde aus direkten Volkswahlen.
- Erzherzog Max ist in Rom. Man will darin die Anzeichen erblicken, daß er die mexikanische Krone annehme und sich mit dem Papste über die katholischen Interessen Mexikos berathe.
- In Japan hat man alle Europäer vertrieben und die mit den Großmächten geschlossenen Handelsverträge in's Meer geworfen. Da giebt's neue Kriegshändel, die nicht zu Vermeiden sind.
- Aus Schwerin wird gemeldet, daß dort zur Vorberathung über den Bau einer Eisenbahn von Lübeck nach Kleinen eine Commission, bestehend aus dem Geh. Ministerialrath Meier, dem Oberlanddrost Grafen von Eyben aus Schönberg und dem Senator Curtius aus Lübeck zusammengetreten war.
- In der Lübecker Bürgerschaftssitzung vom 26. Oct. ist die Aufhebung der Thorsperre beschlossen worden. Gleichzeitig wird auch das Sperrgeld auf der Herrnfähre abgeschafft.
- Lord Palmerston ist am 20. Octbr. in sein 80. Lebensjahr getreten. Seit 1809, wo er zum Kriegssecretair ernannt wurde, befindet er sich im Staatsdienst.
- Deutschlands größtes Bauwerk ist die Herstellung des Kölner Doms; sie ist bis auf die beiden Hauptthürme vollendet und hat in 21 Baujahren etwas über 2 Millionen Thaler erfordert. Der Anschlag für Vollendung der Thürme lautet auf 3 Millionen Thaler.
- Am Comersee ist der Berg bei Mollna um Mitternacht eingestürzt und hat 4 am Abhang liegende Häuser mit den Einwohnern im Schlaf mit der Schnelligkeit eines Blitzes zerschmettert. Nur eine arme Mutter mit dem Säugling wurde noch lebend aus den Trümmern hervorgezogen. - Die größten Fleischesser sind die Wiener. In Paris kommen jährlich 86 Pfund Fleisch auf den Kopf, in Berlin 96, in London 107, in Wien aber 162.

[ => Original lesen: 1863 Nr. 44 Seite 2]

- Die östreichische Monarchie hat nach der jüngsten Zählung 36 1/2 Millionen Einwohner.
- 5 Mill. Gulden kostete der Königspalast in Athen, der mit bairischem Gelde gebaut ist. König Otto wird schwerlich etwas wieder bekommen, denn es gilt auch dort das Sprüchwort: wo nichts ist, hat der Kaiser sein Recht verloren. Der griechische Staatsschatz ist arm wie eine Kirchenmaus.
- Ein kaum glaublicher Uebermuth hat in Landsberg den Festzug des 18. October gestört. Der Zug - mehre tausend Mann, die Behörden an der Spitze- war in vollem Gang, als ihm ein Gespann entgegenbrauste. Ein Rittergutsbesitzer aus der Nähe saß auf dem Bock und trieb seine Pferde entgegen. Halt! rief's ihm entgegen; in die Gasse aufbiegen, riefen ihm die Gensd'armen zu; er aber schlug auf seine Pferde ein, trieb sie in den Festzug und hieb mit seiner Peitsche rechts und links unter die Leute. Im Nu hatten ihn hundert Fäuste gepackt und vom Bock gezogen; furchtbar zerdroschen wurde er von Gensd'armen in Haft gebracht.
Nothstand in Ungarn. Der Zustand des Landes wird immer düsterer. An vielen Orten ist das Viehfutter schon jetzt so weit aufgezehrt, daß Borstenvieh, Schafe und Kühe geschlachtet worden, denn erhalten oder verkaufen kann man sie nicht. Das Fleisch kostet so gut wie gar nichts. Die Fruchtvorräthe der Bauern sind größtentheils ausgegangen. Wie glaubwürdige Reisende erzählen, ziehen bereits zahlreiche Schaaren ausgehungerter Familien von Dorf zu Dorf und belagern die Höfe der größeren Besitzer, welche meistens willig und unbedacht ihrer eigenen Zukunft ihren Vorrath an die Nothleidenden vertheilen. Aber diese Quellen werden versiegen und den Opferwilligsten wird es immer banger bei dem Gedanken, daß die, welche heute noch Bettler sind, morgen Räuber sein können und ein geringfügiger Zufall das Zeichen zu einem Räuberkrieg werden könnte. Die östreichische Regierung hat 30 Millionen Gulden für die Unglücklichen bestimmt.
Eine entsetzliche Erfindung. Ein Deutsch=Amerikaner ladet in einem amerikanischen Blatte zur Unterzeichnung auf eine neue Erfindung ein: Versehung der Häuser mit Musik durch elektrische Leitung. Er will eine "Musikfabrik" errichten mit einem Piano, als der Maschine, und einem Pianospieler, dem Maschinenarbeiter. Die Unterzeichner erhalten ein Piano, das mit dem Centralpiano durch elektrische Dräthe verbunden wird und nach Wunsch die herrlichsten Melodien ertönen läßt bei Tag wie Nacht.
- Die Deutschen in Illinois in Amerika schildert ein Landsmann also: Ihre häusliche Lebensweise ist zwar äußerlich amerikanisirt, doch hat sich noch ein gut Stück vaterländischen Wesens erhalten. Die Deutschen zeichnen sich durch Sorgfalt und Ordnung, welche zu einer gewissen Annehmlichkeit des Lebens gehört, vor ihren Nachbaren, den Anglo=Sachsen, vortheilhaft aus. Man ißt in deutschen Familien weit besser, als in englischen, man hält auf einen gewissen Vorrath von Wäsche, soweit das überhaupt bei der großen Beschränktheit der Wohnungen möglich ist. Ueberall herrscht die größte Reinlichkeit; die deutschen Frauen sind an Fleiß und treuer Fürsorge für das Ganze den englischen Frauen weit überlegen. In der Landwirthschaft stehen die verachteten Deutschen hoch über ihren amerikanischen Nachbaren, bei denen die Bebauung der Felder zusammen gesudelt wird. Hätten diese Leute nicht Gelegenheit gehabt, sehr viel von den Deutschen zu lernen, so hätten Unzählige längst ihren Sitz verlassen müssen. Ein Stück Land, das der Amerikaner als unbebaubar liegen läßt, macht einen jungen deutschen Ansiedler, der es um einen Spottpreis kauft, bald wohlhabend. Interessant und anmuthig ist der Anblick einer großen deutschen Farm. Da steht das Blockhaus, eingeschlossen von einer plumpen mächtigen Riegelfenz, über die man nothwendig wegklettern, und von einer bunten Heerde dreisten schnoppernden Viehes, die man passiren muß, um zu den Vernünftigen zu kommen. Neben dem Hause ein großer viereckiger Verschlag, um den dort aufgethürmten Mais zu bergen, und meist ein Rauchhaus, um das Fleisch zu räuchern. Aber kein Stall, keine Scheune; beides ist überflüssig und reiner Luxus. Das Vieh hat seinen weiten luftigen Stall in der Schöpfung Gottes Sommer und Winter, verläuft es sich aber auch oft so weit, daß Kuh= oder Pferdesuchen viel Zeit erfordert.


Anzeigen.

Am Sonnabend, den 31. October d. J., findet der diesjährige Forstschreibtag zum Verkauf von Eichen und Buchen etc. aus den herrschaftlichen Forsten statt und können Kaufliebhaber am gedachten Tage Mittags 12 Uhr, auf der Amtsstube sich hier einfinden.
Schönberg, den 20. October 1863.
Großherzoglich Meckl. Domainen=Amt und Forst.
F. Graf Eyben. Danckwarth.


Bekanntmachung.

Die zum Einstellungsjahrgang 1857 April gehörigen beurlaubten Leute des Großherzoglichen Contingents, einschließlich der Noncombattanten, haben nunmehr ihre Verabschiedung zu gewärtigen und daher persönlich oder schriftlich portofrei ihre Urlaubspässe beim Militair=Commando einzureichen, um ihren Abschied zu erhalten.

Neustrelitz den 1. Oktober 1863.

Großherzogliches Militair=Commando.
v. Ruville.


Bekanntmachung.

wegen der Meldung zu Stellvertretern.

1) Wer Lust hat, Stellvertreter zu werden, kann sich zu jeder Zeit beim Militair=Commando oder während der Rekrutirung bei dem zur Aushebung kommandirten Offizier persönlich melden.
2) Der Stellvertreter verpflichtet sich, wie jeder Soldat 6 1/2 Jahr zu dienen. Er kann entweder bereits gedient haben und verabschiedet sein oder sich freigeloos't haben; darf indeß das 28ste Lebensjahr nicht überschritten haben.
3) Der Stellvertreter muß die erforderlichen Papiere, Geburtsschein, Freiloosungsschein, Abschied, Führungsattest etc. beibringen.
Nur wer völlig gesund, unverheirathet und von guter Führung ist, wird angenommen.
4) Der Stellvertreter erhält, je nach seinem Wunsche, entweder ein Handgeld von 30 Taler (Mecklenburg), oder 15 Taler (Mecklenburg), im ersteren Falle können ihm nach beendeter Präsenzdienstzeit 35 Taler (Mecklenburg), im andern Falle 50 Taler (Mecklenburg) ausbezahlt werden und erhält er nach zurückgelegter Dienstverpflichtung den Rest im Betrage von 135 Taler (Mecklenburg) Courant, welche Summe ihm bis dahin mit 2 1/2 pro Cent pro anno verzinset wird.
5) Wer als Noncombattanten=Stellvertreter angenommen wird, hat im Frieden bei der Fahne nicht zu dienen, erhält indeß kein Handgeld und nach vollendeter Dienstverpflichtung 100 Taler (Mecklenburg) Cour., welche ihm ebenfalls bis dahin mit 2 1/2 pro Cent verzinset werden.

Neustrelitz den 1. October 1863.

Großherzogliches Militair=Commando.
v. Ruville.


Verkaufsproclam und Edictalladung.

Ausgeklagter Schulden halber ist zum öffentlichen meistbietenden Verkaufe des, dem hiesigen Bürger und Böter Freitag zugehörigen, in der Schmiedestraße sub Nr. 72 hieselbst belegenen, Wohnhauses, erster Termin auf den 13. k. M., zweiter Termin auf den 3. December d. J. und dritter und letzter Termin auf den 31. desselben Monats, Mittags 12 Uhr, zu Rathhause hieselbst angesetzt,

[ => Original lesen: 1863 Nr. 44 Seite 3]

und sind zugleich alle diejenigen, welche Forderungen oder Ansprüche an das zu verkaufende Wohnhaus zu haben glauben, verabladet und befehligt, solche, bei Vermeidung der Präclusion, in dem auf Freitag den 4. December d. J., Vormittags 11 Uhr angesetzten Professionstermine, auf hiesiger Rathsstube anzumelden und sofort gehörig zu bescheinigen.
Ratzeburg, 15. October 1863.
Königlicher Stadtcommissarius, Bürgermeister und Rath.
in fidem
(L. S.) Richter, Stadtsecretair.


Im Auftrage des Schmiedemeisters J. Ladendorf hieselbst setze ich zum Verkauf seiner sämmtlichen an der Siemzer Chaussee hieselbst belegenen Grundstücke Termin an auf Sonnabend, den 14. November d. J., Morgens 11 Uhr, im Hause der Frau Ackerbürgerwittwe Boye hieselbst.
Es werden zuerst das Wohnhaus mit Zubehör und einem Thorwege und die daneben liegenden drei Bauplätze, jeder von ca. 40 Fuß Breite, einzeln und dann das gesammte Grundstück zusammen zum Aufgebot gebracht.
Da sämmtliche das Grundstück belastende Schuldforderungen auf den Käufer des Hauses, resp. des ganzen Grundstückes nach einem besonderen Verzeichnisse mitübertragen werden, so ist die Conventionalpoen für sämmtliche Grundstücke nur auf 200 Taler (Mecklenburg) bestimmt, und können die Contractsbedingungen acht Tage vor dem Termin bei dem Verkäufer und bei mir eingesehen werden.
Schönberg, den 28. October 1863.
Kindler, Advokat, als Notar.


Am Mittwoch den 4. Novbr., Morgens 9 Uhr, soll im Hause der Frau Ackerbürgerwittwe Boye hieselbst:

1 neue Kornrummel, eine Hobelbank, mehrere Hobeln, Zimmergeräthschaften, 1 Axt, 1 Breitbeil, Handsägen, div. Stämmeisen und Bohrer, zwei Brettsägen, 1 Schiebkarre, ein alter Schweinestall u. m. dgl.
öffentlich meistbietend gegen baare Bezahlung verkauft werden.
Seegert, Landreiter.


Bekanntmachung.
Da mit dem unterm 11. Juni d. J. verkündeten halben Beitrag der Armensteuer nicht auszureichen ist, so werden die Anwohner des Schönberger Armendistricts hiemit aufgefordert, noch abermals einen halben Beitrag an die resp. Armenvorsteher sofort einzuzahlen.
Schönberg d. 15. October 1863.
Die Armenbehörde.


Nur 26 Silbergroschen baar oder gegen Post=Nachnahme kostet bei unterzeichnetem Bankhause ein viertel Originalloos (keine Promesse) zu der am 25. und 26. November unter Garantie hiesiger Regierung stattfindenden Ziehung der großen Staats-Gewinne-Verloosung, welche letztere in ihrer Gesammtheit 14800 Gewinne enthalt, worunter solche von ev. Thlr. 114000, 57,000, 28,500, 17000, 14,300, 11,400, 8570, 6860, 5700, 2300, 1700, 1140, 570 etc. etc. - (Ganze Loose kosten 3 Thaler 13 Sgr. und halbe 1 Thlr. 22 Sgr.) Die Gewinne werden baar in Vereins=Silber=Thaler durch unterzeichnetes Bankhaus in allen Städten Deutschlands ausbezahlt, welches überhaupt Ziehungslisten und Pläne gratis versendet. - Man beliebe sich daher direct zu wenden an das Haupt=Depot bei Stirn & Greim in Frankfurt a./M.
NB. Außer den Gewinnbeträgen werden durch unterzeichnete auch die planmäßigen Freiloose verabfolgt.
Laut Jedermann zu Diensten stehenden amtlichen Listen wurden durch unsere Vermittelung wieder in jüngster Zeit folgende Capitalpreise gewonnen, resp. ausbezahlt, fl. 115,000 100,000 70,000, 50,000, 35,000, 30,000, 25,000 etc. etc.


Schon am 1. November l. J. findet die Gewinnziehung des neuen
Staats=Eisenbahn=Anlehens
statt, dessen Gesammtbetrag aus 4 Million 214,040 Thlr. besteht.
Haupttreffer des Anlehens: Thlr. 25,000, 20,000, 18,000, 16,000, 15,000, 14,000, 12,000, 10,000, 8000, 7000, 6000, 5000, 2500, 2000 etc. etc. bis Thlr. 11. niedrigster Gewinn eines jeden gezogenen Looses. Jedes Loos muß im Laufe der Ziehungen unfehlbar gewinnen und kostet
Ein Loos für bevorstehende Ziehung gültig Thlr. - 20 Sgr.
Eilf Loose für bevorstehende Ziehung gültig Thlr. 7 - Sgr.
Gefällige Aufträge werden gegen Einsendung des Betrags oder Postnachnahme prompt und verschwiegen ausgeführt, und erfolgen die Ziehungslisten Sofort nach der Ziehung gratis und franco.
Carl Hensler in Frankfurt a. M. Staats=Effecten=Handlung.
P. S. Pläne und jede beliebige Auskunft werden auf frankirte Anfragen gratis ertheilt.


Haupttreffer fl. 200,000. Alle 3 Wochen ein Gewinnziehung.
Große Geldverloosung von Einer Million 967,900 Gulden,
in welcher in den fünf nächsten Ziehungen nur Gewinne gezogen werden, garantirt und überwacht von der Regierung der freien Stadt Frankfurt am Main.
1/8 Originalloos kostet blos 13 Sgr. 1/2 Originalloos kostet Thlr. 1. 22 Sgr.
1/4 Originalloos kostet blos 26 Sgr. 1/1 Originalloos kostet Thlr. 3. 13 Sgr.
Unter 14,800 Gewinnen befinden sich Haupttreffer von Gulden 200,000, 100,000, 50,000, 30,000, 25,000, 20,000, 15,000, 12,000, 10,000, 6000, 5000, 4000, 3000, 2000, 117 mal 1000, 111 mal 300, 6333 mal 100 etc.
Die nächste Gewinnziehung beginnt am 25. und 26. November d. J.
Bestellungen auf die von der hiesigen Regierung ausgestellten Original=Staats=Loose (keine Promessen) Pläne, amtliche Listet und Freiloose beliebe man Sofort zu richten an die vom Glück stets bevorzugte Collecte von
L. Steindecker=Schlesinger in Frankfurt a. M.
Bank= und Wechsel=Geschäft.


[ => Original lesen: 1863 Nr. 44 Seite 4]

Die zwischen dem 1. April und dem 30. Septbr. 1863 versichert gewesenen Mitglieder des Lübecker Feuerversicherungs=Vereins der Landbewohner haben im November d. Js. drei Viertheile ihres einfachen Ansatzes (3/4 Simplum) als Beitrag zu bezahlen. - Es contribuiren versichert gewesene 101.318.025 Mark Courant.
Lübeck den 12. October 1863.
Namens der Direction Bruhn, Secretair des Vereins.


So eben erschien: Zeitungs-Verzeichniß von Haasenstein & Vogler in Hamburg und Frankfurt a. M.
7te Auflage, 1. October 1863. Preis 3 Sgr.
Dasselbe zeigt, übersichtlich geordnet die Zeitungen aller Länder mit Insertionspreisen, deren Auflagen und wie oft die Blätter pr. Woche erscheinen, und übertrifft an Vollständigkeit und Genauigkeit alle bisher ausgegebenen.
Gegen Einsendung des Betrages an Haasenstein & Vogler in Hamburg, wird dasselbe franco übermittelt, ist aber auch durch alle Buchhandlungen zu beziehen.
Geschäftsfreunde erhalten es gratis und franco.


Die Aerzte.
Längst haben diejenigen Aerzte, welche Gelegenheit und Veranlassung fanden das Hoff'sche Malzextrakt=Gesundheitsbier einer praktischen Prüfung zu unterziehen, ihre entschieden günstig lautenden ärztlichen Vota abgegeben. Sie stehen, weil auf Wahrheit beruhend, unerschütterlich fest und haben sich durch neuere Erfahrungen, welche die Aerzte an sich selbst machten, erweitert.
An die Hoff'sche Filiale zu Paris ist von eben daselbst am 4. Juli nachstehendes Schreiben gerichtet worden:
"Haben Sie die Gewogenheit, mir nach meiner Wohnung 6 Flaschen des so wohlthuenden Gesundheitsbieres zu senden, da die früheren Sendungen meiner Frau außerordentlich gut bekommen sind. Ihr Fabrikat verdient tausendfachen Dank wegen seiner Heilkraft."
Dr. Fano, Faubourg Poissonnière Nr. 7.
Unter demselben Datum kam ein Brief aus Grünberg (Regierungs=Bezirk Liegnitz) an den Hoflieferanten Hoff, Neue Wilhelmsstraße Nr. 1 folgenden Inhalts:
"Euer Wohlgeboren haben vor ungefähr einem halben Jahre an den Bäckermeister Brenzel hier auf mein ärztliches Anrathen 10 Flaschen von Ihrem Malzextrakt=Gesundheitsbier gesandt. Es bestätigte die ärztliche Prognose und hat demselben vorzügliche Dienste geleistet. Jetzt will ich mich selbst damit kuriren. Ich leide seit Jahren an einem veralteten Katarrh, der sich mehr auf die Schleimhäute des Magens und Darmkanals geworfen. Ich habe in Salzbrunn die Brunnen= und Molkenkur gebraucht, die wohl einige Zeit, aber nicht dauernde Hülfe leisteten. Nachdem ich Ihr Bier aus ihrem bei Herrn Sander befindlichen Depot geprüft habe, ersuche ich Sie ergebenst, mir direkt 10 Flaschen davon möglichst bald zu senden. Den Betrag füge ich bei etc."
Kutter, prakt. Arzt u. Geburtshelfer.


In versiegelten Düten à 8 Schill.
Die von dem Kgl. Pr. Professor Dr. Albers zu Bonn angelegentlichst empfohlenen Rheinischen Brust=Caramellen haben sich nach den vorliegenden authentischen Beweisen als ein ganz vorzügliches Linderungsmittel bewährt und hierdurch nicht allein in ganz Deutschland große u. allgemeine Anerkennung gefunden, sondern auch über dessen Grenzen hinaus einen ehrenvollen Ruf erlangt; und so wie dieses Fabrikat ein fast unentbehrliches Hausmittel geworden ist, bietet es zugleich für den Gesunden einen angenehmen Genuß.
Alleinverkauf für Schönberg bei W. Heincke.


Generalversammlung des Imkervereins am Sonntag den 1. November, Nachmittags 2 Uhr im Hause der Gastwirthin Boye hieselbst.
Indem ich die Mitglieder des Imkervereins dringend ersuche, zu dieser Versammlung möglichst alle zu erscheinen, lade ich auch alle Bienenfreunde hierdurch ein, dieselbe zu besuchen. Wer dem Verein beitreten will, wolle sich bei mir melden.
D. Hempel, Vorsitzender.


Die Beiträge zu der zweiten Sammlung der Selmsdorfer Armencasse müssen binnen 4 Wochen an den unterzeichneten Armenvorsteher bezahlt werden.
Hauswirth Bruhn.
Selmsdorf den 22. Oct. 1863.


Landwirthschaftlicher Club im Hause des Herrn Aug. Spehr, Mittwoch den 4. Nov. 1863. Mittagsessen 3 Uhr.


Wollwatten, die sich bedeutend besser nach der Wäsche halten, wie die bisherigen Baumwollwatten, empfehle zu sehr billigen Preisen.
Aug. Groth.


Eine complete Auswahl von Bunt= und Weißstickerei, angefangenen und musterfertigen Stücken, sowie eine Menge von Gegenständen, die sich zum Einsetzen von Stickereien eignen, empfiehlt bestens Carl Bade.


Die neuesten Muster in Mäntel= und Jackenstoffen, sowie fertige Mäntel und Jacken empfiehlt billig Aug. Groth.


Am Sonntage, den 25. d. M. früh, ist zwischen Schönberg und Lübeck ein leinener Beutel mit Brief=Couverten verloren. Dem ehrlichen Finder wird eine angemessene Belohnung zugesichert. Näheres in der Expedition dieser Blätter.


Den geehrten Landleuten, welche aus ihren Rinderhäuten Leder zu Sielengeschirr bereiten lassen wollen, empfehle ich zu diesem Zwecke meine Gerberei.
Schönberg.
J. Friederichs.


Mit frischen Steinkohlen pr. Tonne 38 Schilling (Mecklenburg) pr. comptant, empfiehlt sich P. H. Schrep, Schlössermeister.
Schönberg.


Gesucht werden zum 1. Novbr. in's Lübsche: zwei tüchtige Pferdeknechte. Näheres bei Herrn Aug. Spehr in Schönberg.


Dem geehrten Publikum empfehle ich mich als Fuhrmann, besonders auch zu meinen regelmäßig Mittwochs und Sonnabends nach Lübeck gehenden Fuhren und werden Bestellungen angenommen in meiner Wohnung bei meinem Schwiegervater, dem Productenhändler Warnemünde an der Chaussee vor der Marienstraße.
Schönberg, den 28. October 1863.
Jacobs, Fuhrmann.


Für jedes alte Pferd, das nach meiner Wohnung oder Arbeitshause gebracht wird, bezahle ich 5 Taler (Mecklenburg), für einen Poni den Werth desselben.
Schönberg.
Fach, Frohnereipächter.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.
In der Woche vom 22. bis 28. October

Geboren: D. 23. ein unehel. Sohn in Schönberg.

Gestorben: D. 24. die Frau des Fuhrmanns Joach. Friedr. Schütt, hier, 36 J. 5 M. a. - D. 28. die Wittwe Raesenhöft in Petersberg, 77 J. 10 M. a., an Altersschwäche.

Getraut: D. 26. der hiesige Bürger und Schneidermeister Johann Christoph Theodor Krüger und Frau Engel Magd. Däling, geb. Schmaal.

Sonntag den 22. nach Trinitat.: Frühkirche: Pastor Fischer.
Vormittagskirche: Pastor Kämpffer.


Getreide= und Markt=Preise in Lübeck am 28. October 1863.
Weitzen1Taler (Mecklenburg)2 - 9Schilling (Mecklenburg)
RoggenTaler (Mecklenburg)44 - 47Schilling (Mecklenburg)
Gerste-Taler (Mecklenburg)36 - 38Schilling (Mecklenburg)
HaferTaler (Mecklenburg)32 - 36Schilling (Mecklenburg)
ErbsenTaler (Mecklenburg)40 - 46Schilling (Mecklenburg)
WickenTaler (Mecklenburg)41 - 44Schilling (Mecklenburg)
BuchweizenTaler (Mecklenburg)32 - 38Schilling (Mecklenburg)
Winter=RapssaatTaler (Mecklenburg)23 24Mark (Lübeck)
RübsenTaler (Mecklenburg)22 23Mark (Lübeck)
SchlagleinsaatTaler (Mecklenburg)20 - 21
Butter11Schilling (Mecklenburg)pr.Pfund
Kartoffeln pr. Faß6 - 8Schilling (Mecklenburg).


Redaction, Druck und Verlag von L. Bicker.


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