[ => Original lesen: 1863 Nr. 33 Seite 1] Da wiederholte Regen die Erndte=Arbeiten verzögert und erschwert haben, so wird von Großherzoglicher Landesregierung gestattet, daß im hiesigen Herzogthume wie im Fürstenthume Ratzeburg an den nächsten drei Sonntagen nach gänzlich beendigtem öffentlichem Gottesdienste mit Einwilligung der Arbeiter Erndtearbeiten verrichtet werden dürfen.
Neustrelitz den 6. August 1863.
Großherzoglich Mecklenb. Landesregierung.
F. v. Kardorff.
- Der Kaiser von Oestreich hat eine Einladung an sämmtliche Mitglieder des deutschen Bundes zu einem deutschen Fürstencongreß in Frankfurt a. M. erlassen, um die Bundesreform in unmittelbare Berathung zu nehmen. Als Tag ist der 16. August vorgeschlagen. Den König von Preußen setzte er in Gastein persönlich davon in Kenntniß.
- In Folge dieser Fürstenconferenz wird wieder ungeheuer viel von deutscher Einigkeit gefabelt. Man glaubt wieder, der Kaiser von Oestreich werde die am 6. August 1806 niedergelegte Würde eines deutschen Kaisers wieder aufnehmen, und dadurch die Einheit verkünden und gewährleisten. Die Einigungspläne liegen jedoch für die Oeffentlichkeit noch im Dunkeln, nur will man wissen, daß das Reformproject sich auf der Grundlage der bestehenden Bundesgesetze bewegt.
- Die Wiener schwärmen für einen deutschen Kaiser und sind überzeugt, daß kein anderer deutscher Fürst sich besser dazu passe, das alte deutsche Reich wieder aufzurichten, als ihr jugendlicher Kaiser Franz Joseph.
- Unter den zusagenden Antworten auf die österreichische Einladung zum Fürstentage macht sich, wie man der H. B. aus Wien mittheilt, die Sr. königl. Hoheit des Großherzogs von Mecklenburg=Strelitz bemerkbar, da sie ganz in den Formen und den Charakter gehalten ist, wie ehemals dergleichen Schreiben von Mitgliedern des heiligen römischen Reichs deutscher Nation an den Kaiser.
- Preußen motivirt seine Ablehnung der Einladung des Kaisers von Oestreich zur Fürstenconferenz durch eine Circulardepesche folgendermaßen: Er sei zwar damit einverstanden, daß eine Bundesreform nothwendig wäre, diese müsse aber erst durch eine Fachmänner=Conferenz festgestellt und durch die Fürsten sanctionirt werden. Eine Ministerconferenz will Preußen beschicken.
- Der Einladung des Kaisers von Oestreich entsprechend, wird der Senat von Lübeck auf den bevorstehenden Fürstentag in Frankfurt durch den Bürgermeister Roeck vertreten sein.
- Der Kaiser von Oestreich wird in der alten Bundesstadt mit großem Glanze auftreten und von einem sehr zahlreichen Gefolge begleitet sein. Die Trabanten=Garde und ein Theil der Hof=Gensd'armerie wird sich ebenfalls nach Frankfurt begeben, wohin auch ein Theil des kaiserlichen Marstalls beordert ist. Der Kaiser wird in dem Kaisersaal des Römers den versammelten Fürsten ein Festmahl geben.
- König Leopold von Belgien hat schon wieder ein Ehrenamt bekommen. Die Nordamerikaner haben ihn nämlich in ihrem Streit mit den Südconfederirten zum Schiedsrichter ernannt und sehen darin die einzige Möglichkeit zur Wiedererlangung des Friedens. Als Grundlagen schlugen sie vor, die Sclaverei stufenweise abzuschaffen und die Stellung der Neger zwischen der amerikanischen Regierung und den europäischen Mächten zu sichern. König Leopold versprach, die Frage mit der Königin Victoria und dem englischen Cabinette zu besprechen.
- Im Königreich Polen gehen die Dinge jetzt augenscheinlich einer Entscheidung raschen Schrittes entgegen. Die Russen haben so große Truppenmassen ins Land gezogen, daß nunmehr bereits alle Kreise vollständig und bleibend besetzt sind, indem die Garnisonen in der Regel ihren Kreis nicht mehr verlassen, sondern nur in demselben zur Aufrechthaltung der Ordnung und zur Aufsuchung und Verfolgung der Insurgentenschaaren umherziehen. Besonders ist viel vortreffliche Kavallerie herangezogen worden, sowie zahlreiche Kosackenschaaren, die in den Guerillakämpfen ganz vorzügliche Dienste leisten sollen. Die Folge davon ist, daß bei allen Zusammenstößen die Insurgenten aller Tapferkeit ungeachtet bei der Uebermacht der Gegner den kürzeren ziehen und eine Anzahl Leute nebst Waffen verlieren, die nicht so leicht zu ersetzen sind.
- Man bezeichnet den 12. August als den Tag, an dem in Warschau ein allgemeiner Aufstand losbrechen werde. Fast zu gleicher Zeit soll bei Ostrolenka, wo schon im Jahre 1830 eine Schlacht geliefert wurde, eine solche zwischen den Russen und den polnischen Insurgenten statt haben. Die russ. Streitkräfte, die nach und nach in Polen eingerückt sind, belaufen sich jetzt auf 175,000 Mann.
- Der junge König Georg von Griechenland
[ => Original lesen: 1863 Nr. 33 Seite 2]hat seine erste Probe der griechischen Sprache abgelegt. Auf das Decret der Nationalversammlung, worin er für mündig erklärt wird, hat er in griechischer Sprache geantwortet, es sei sein liebster Wunsch, sich zu seinem Volk zu begeben, allein er könne nicht eher abreisen, als bis der Anschluß der jonischen Inseln an Griechenland geordnet sei.
- Die französische Rückantwort ist nach Petersburg abgegangen. Die Cabinette von London und Wien haben auch abgesondert ihre Antworten dahin abgehen lassen.
- Aus Mexiko wird gemeldet, daß die Ersten des Landes die Erklärung abgegeben, das mexikanische Volk habe als Regierungsform das Kaiserthum gewählt, und werde den Erzherzog Maximilian von Oestreich als Kaiser anerkennen. Wenn der Erzherzog die Wahl ausschlage, werde die Nation den Kaiser Napoleon ersuchen, eine andere Persönlichkeit für den Thron vorzuschlagen.
- Die Verschanzungen im südlichen Schleswig werden gegenwärtig mit verstärkter Kraft ausgebaut und vervollkommnet. Speciell gilt dies der zwischen der Stadt Schleswig und der Ostsee belegenen Gegend südlich und nördlich der Schley, wo die Dänen im Falle eines Krieges mit Deutschland vor einer Ueberrumpelung die größten Besorgnisse hegen, und dazu auch allen Grund haben, weil die Schlei stellenweise sehr schmal und seicht ist. Es werden infolge dessen vor Missunde und eine Stunde Weges nordöstlich von der Stadt Schleswig drei neue Fortificationswerke errichtet, die zusammen 24 schwere Kanonen tragen sollen.
- Worauf haben die Polen gebaut? Diese Frage beantwortet der Wiener "Figaro" durch folgenden logischen Schluß: Die Polen bauen auf Frankreich, Frankreich baut auf England, England baut auf Oesterreich, Oesterreich baut auf Rußlands Nachgiebigkeit, Rußland baut auf Preußen, Preußen baut auf Berlin, Berlin ist auf Sand gebaut, folglich: haben die Polen auf Sand gebaut!"
- Der Kaiser Friedrich Barbarossa muß sich nach einer andern Schlafstätte umsehen, denn der alte Kyffhäuser soll ganz und gar umgewühlt werden und einer englischen Wünschelruthe seine Gold= und Silberschätze hergeben, wobei es jedenfalls sehr unruhig hergehen wird. Lord Mauley will an der Spitze einer englischen Gesellschaft ein Actiencapital von 200,000 Pf. Sterl. zusammenbringen, um damit die unterirdischen Schätze des Kyffhäuser zu heben.
- Der Dampfer Ludwig ist nun so weit gehoben, daß man trocknen Fußes auf dem Verdeck spazieren gehen kann. Vieles, was über den Untergang des Schiffes bisher im Dunkeln war, scheint nun sich etwas aufklären zu wollen. Der Leck, welchen das Schiff erhielt, befindet sich in der ersten Cajüte, in welchem sich wahrscheinlich keine Menschen beim Untergange befanden, während man bisher nach den Aussagen der Betreffenden, die sich retteten, glaubte, er habe den Maschinenraum betroffen. Dieser Leck ist so klein, daß, wenn rechtzeitig daran gegangen wäre, man denselben leicht hätte verstopfen und das eingedrungene Wasser auspumpen können. Leichen fanden sich gar keine im ganzen Schiffsraume, so daß also im Gegensatz zu der bisherigen Annahme die Passagiere sich auf das Verdeck geflüchtet und so außerhalb des Schiffsraums ihr Ende gefunden zu haben scheinen. Einige Rettungsschläuche, welche demnach unbenutzt geblieben sind, sollen sich vorgefunden haben. Es scheint sonach jedenfalls, als ob es bei dem traurigen Ereignisse auf dem Schiffe selbst kopflos genug zugegangen sei.
- Eine Wiener Gesellschaft, welche eine Vergnügungsreise nach Amerika ins Leben rufen will, hat sich bereits gebildet und wird nächster Tage ihr Programm erlassen. Die Reise wird über Hamburg nach Newyork gehen, von dort werden Ausflüge per Dampfschiff nach Albany, sodann per Eisenbahn nach den weltberühmten Niagarafällen, nach Baltimore, der Quäckerstadt Philadelphia, Washington und endlich ein Besuch in dem Lager der Unionisten und in einem Urwald gemacht. Den Reisenden wird in den Städten und deren Umgebung alles Sehenswerthe gezeigt und sie werden in Hotels ersten Ranges untergebracht. Die vorläufige Anzahl der Reisenden ist für's erste auf 100 und der Preis inclusive der gänzlichen Verpflegung auf 1000 Gulden östr. W. festgesetzt. Ein erstes Bankhaus in Wien garantirt das Unternehmen. Dem Vernehmen nach haben sich zu dieser Reise bereits 21 Personen gemeldet, darunter 6 Damen, ein Arzt und ein Photograph. Als Führer hat sich die Unternehmung zwei Männer gewählt, deren langjähriger Aufenthalt und Ortskenntniß in den benannten Gegenden Amerikas allen Anforderungen der Reisenden entsprechen wird.
- Aus Schweden und Norwegen wollen wieder 2000 Menschen nach Utah am Salzsee auswandern, um bei den Mormonen ihr Glück zu versuchen.
- Ein Gutsbesitzer in Schlesien hat an seinen wilden Pferden, die bei der geringsten Gelegenheit durchgingen, einen Versuch mit einer Vorrichtung, die Pferde am Durchgehen zu hindern, und zwar mit Erfolg gemacht. Dieselbe besteht aus einer langen Schnur mit Schlinge, die dem Pferde, dicht am Halsriemen um den Hals gelegt wird und mit Extrazügel in Verbindung steht, die der Kutscher ebenfalls in der Hand halten muß. Scheuen nun die Pferde, oder werden sie unruhig, so zieht der Kutscher die erwähnten Zügel ziemlich scharf an, wodurch mit der Schlinge dem Pferde die Gurgel zugezogen wird; dadurch wird das Pferd am Athemholen behindert und bleibt sofort ruhig stehen, ohne auszuschlagen und zu fallen.
- Den Schluß des Leipziger Turnfestes machte ein gewaltiger Gewittersturm, der so heftig heranbrauste, daß der eine Mittelthurm der Festhalle eine schiefe Richtung erhielt. Der Schrecken war groß, denn man glaubte, ein Einsturz stehe bevor und so drängte sich die Menge nach den Ausgängen. Es lief aber alles glücklich ab. Der Kurfürst von Hessen, der auf seiner Rückkehr aus Böhmen Leipzig berührte, besah sich auch die Festhalle der Turner. Das 50 Mann starke Trommlercorps hielt eben eine Probe auf dem Festplatze ab, als der hohe Herr ankam. Seit dem 2. August residirt er wieder in Wilhelmshöhe.
- In Peking erscheint, wie der französische Moniteur berichtet, eine Zeitung, die gewiß die älteste der Welt ist. Grade so wie vor tausend Jahren wird sie noch heutigen Tages in demselben Format und mit denselben Schriftzeichen auf gelbe Seide gedruckt.
- Im Vaudeville=Theater zu Paris hörte man alltäglich Klagen über die allzuhohen Damenhüte, welche die Aussicht auf die Bühne hinderten. Der Director des Theaters ließ an den Eingängen des Theaters Folgendes anschlagen: Um das Vergnügen des Publicums zu erhöhen, werden die schönen jungen Damen ersucht, in Zukunft ohne Hüte zu erscheinen; die häßlichen aber können sich ihrer nach wie vor bedienen. - Dieses Mittel half.
- In Berlin greift die Pockenepidemie täglich mehr um sich. In einigen Häusern sind ganze Familien von dieser Krankheit ergriffen.
- Die zwölfte Wanderversammlung deutscher Bienenwirthe soll am 1.-3. Septbr. im Orangeriegebäude des botanischen Gebäudes in Karlsruhe abgehalten werden.
- Man beabsichtigt in Berlin, eine Pferde=Eisenbahn zu erbauen, welche Berlin mit Chalottenburg verbinden und innerhalb der Stadt die Linden entlang gehen soll. Zeigt sich das Unternehmen vortheilhaft, so werden noch weitere Pferdebahnen projectirt.
- Aerzte verordnen oft ihren Kunden das Reiten, ohne den Hafer für den Gaul zu verschreiben. Ein Engländer hat ein vollkommenes Aushülfsmittel gefunden und auf der Ausstellung in Hamburg aufgestellt. Es ist ein mechanisches Pferd,
[ => Original lesen: 1863 Nr. 33 Seite 3]oder vielmehr ein mechanischer Traber; er hat die Höhe eines mittelgroßen Pferdes und ist gesattelt und gezäumt. Nur durch einen leichten Zug vermittelst der Zügel verschafft sich der Reiter die Bewegung des Trabers, welche nach Belieben vermindert und verstärkt werden kann, so daß der Reiter bis 6 Zoll hoch im Sattel fliegt.
Die Luftfahrt des Mr. Green in Hamburg.
Am Abend des 14. Juli stieg der berühmte Aeronaut, Mr. Green aus London, mit zwei Begleitern (Mr. Fenner aus Hamburg und Schreiber dieser Zeilen) in seinem prächtigen Ballen "Le Kontinent" auf. Im Laufe des Nachmittags schon füllte sich der Rainville'sche Garten mit Zuschauern, welche den Vorbereitungen zur Auffahrt mit Spannung und Interesse beiwohnten. Die Füllung des Ballons geschah durch eine eigens zu dem Zwecke angelegte Leitung mit Kohlenwasserstoffgas. Weiter, immer weiter entfaltete sich unter dem Druck des Gasometers der stolze kolossale Ballon, bis er ungefähr 30,000 Kubikfuß Gas aufgenommen hatte und nun anfing, gleichsam unwillig über den ihm auferlegten Zwange an seinen Banden zu rütteln. Sechszehn kräftige Männer hatten zu seiner Bändigung ihre gesammten Kräfte aufzubieten. Mr. Green traf zu dieser seiner 429sten Luftreise alle Vorbereitungen mit der ihm eigenen Ruhe und bald war alles für die Abfahrt geordnet. Tausende harrten derselben mit ruhiger Stimmung, selbst vom Elbquai bis zur Palmaille war kein Plätzchen unbesetzt. Endlich Abends 7 Uhr hieß es: Eingestiegen." Mit unbeschreiblicher Freude folgen wir diesem ersehnten Ruf und nehmen in der Gondel Platz. Ein Arbeiter reicht uns den Ballast, die Steigkraft des Ballons wird rasch geprüft, die Kapelle erhält ein Zeichen und hinauf gehts unter Musik. Welch ein Anblick! - Die Menschenmenge, die uns vor wenigen Sekunden umgab, erscheint uns plötzlich als ein Schwarm summender Bienen; einige weitere Sekunden vergehen, und wir sind dem Geräusch der Erde entrückt, genießen in feierlicher Stille ein Panorama, wie es die kühnste Phantasie nie sich ausmalen kann. Die große weite Weltstadt liegt unter uns, wie aus Nürnberger Spielsachen aufgebaut, die in den Straßen befindlichen Menschen haben die Größe von Insecten, und weit hinaus schweift der Blick nach der Nordsee auf der einen, der Ostsee auf der andern Seite. Höher, immer höher steigt der Ballon, die Erde sinkt scheinbar in unabsehbare Tiefe hinab, bis plötzlich, 80 Sekunden nach der Abfahrt, die erste Wolkenschicht erreicht und damit dem entzückten Blick eine Schranke gesetzt ist. Während wir uns mit ganzer Seele dem Zauber des nie geahnten Schauspiels hingaben, hatte Mr. Green sich angeschickt, uns mit einem erfrischenden Souper zu bewirthen. Die lautlose Stille des Raums ward durch das gemütliche Paffen der Korke unterbrochen und in der heitersten Stimmung überließen wir uns dem Reiz dieser seltsamen Erscheinung der Neuheit eines Soupers in den Wolken.
Aber nicht lange hätte man sich dort eben materiellen Genüssen hingeben können. Wir sanken bald wieder hinab durch die Wolken, näher und näher bewegte sich scheinbar die Erde zu uns heran, und wie beim Aufsteigen trug uns der Wind in der Richtung nach Süd=Süd=Osten. Wir sahen die Menschen, kleine schwarze Punkte, in den Ortschaften hin und hereilen und trieben mit Windeseile über die Landschaft hinweg. Der Anker ward in Ordnung gebracht und zu unserm Erstaunen die Gegend bezeichnet, in der wir landen sollten. Kaum hatte der Anker das Feld berührt, als uns ein gewaltiger Ruck anzeigte, daß fester Halt gewonnen sei. Der mächtige Ballon bäumte sich zwar auf vor dem Winde, aber das Ventil ward geöffnet und rasch senkte sich unsere Gondel auf den weichen Ackerboden hinab.
Anzeigen.
Vorladungen.
Nachdem der Maurermeister Oldenburg zu Schönberg seine Zahlungsunfähigkeit erklärt hat und ihm die Rechtswohlthat der Güterabtretung mit Vorbehalt der creditorischen Rechte zugestanden, auch demzufolge der formelle Concurs über das abgetretene Vermögen desselben erkannt worden, so ist, nach getroffener Verfügung zur Sicherstellung der Masse, zur Feststellung des Schuldenstandes, zur Erklärung über die angemeldeten Forderungen, zum Versuch der Güte, zur Wahl eines definitiv zu bestellenden Güterpflegers, eventuell zur Production der Originalien und zur Erstigkeitsausführung ein Termin auf Freitag den 28. August d. J., Morgens 11 Uhr, anberaumt worden, zu welchem Alle, welche aus irgend einem Grunde Ansprüche und Forderungen an den gedachten Gemeinschuldner und das den Gläubigern desselben abgetretene Vermögen haben, bei Vermeidung des Ausschlusses von der vorhandenen Concursmasse resp. der anzunehmenden Zustimmung zu den Erklärungen und Beschlüssen der erscheinenden Gläubiger, des Verlustes des Beweises mit schriftlichen Beweismitteln und des Ausschlusses mit der Erstigkeitsausführung, peremtorisch hiemit geladen werden.
Schönberg, den 18. Mai 1863.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
(L. S.) A. Dufft.
Verkaufsanzeigen.
Zum öffentlichen meistbietenden Verkauf der zur Concursmasse des Maurermeisters F. Oldenburg in Schönberg gehörenden Grundstücke, als:
1) des an der Lübecker Straße allhier belegenen massiven zweistöckigen Wohnhauses c. p. des Gemeinschuldners,
und
2) eines auf hiesiger Stadtfeldmark im s. g. Langenkamp belegenen Ackerstückes, 300 []R. groß,
ist Termin angesetzt auf Freitag den 28. August d. J., Vormittags 11 Uhr, und der Ueberbotstermin auf Freitag den 18. September d. J., Vormittags 11 Uhr, wozu sich Kaufliebhaber im hiesigen Gerichtslocal einfinden wollen.
Die Verkaufsbedingungen sind 14 Tage vor dem Termin auf der Gerichtsregistratur einzusehen.
Schönberg, den 28. Juni 1863.
Großherzogl. Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
(L. S.) A. Dufft.
Vermischte Anzeigen.
Am Donnerstag den 27. August werde ich hier einen Transport Dänischer Säugefüllen zu Verkauf stellen.
Schönberg 10. April 1863.
Aug. Kniep.
[ => Original lesen: 1863 Nr. 33 Seite 4]Dr. Beringuier's arom.=med. Kronengeist (Quintessenz d'Eau de Cologne) von hervorragender Qualität - nicht nur als köstliches Riech= und Waschwasser, sondern auch als herrliches medikamentöses Unterstützungsmittel, welches die Lebensgeister ermuntert und stärkt; à Originalflasche 20 .
Dr. Beringuier's Kräuter-Wurzel-Haar-Oel zusammengesetzt aus den bestgeeignetsten Pflanzen=Ingredienzien und öligen Stoffen zur Erhaltung, Stärkung und Verschönerung der Haupt= und Bart=Haare, sowie zur Verhütung der so lästigen Schuppen= und Flechtenbildung; à Originalflasche 12 .
Von diesen bei den überall Epoche machenden Novitäten befindet sich in Schönberg das alleinige autorisirte Localdepot bei Wilh. Heincke.
Für Kaufleute, Apotheker, Wein- und Bier-Handlungen.
Die immer zahlreicher werdenden Bestellungen meiner Fabrikate haben mich veranlaßt die zur Brauerei gehörenden Fabrik=Räume nochmals bedeutend zu erweitern. In Folge dessen bin ich nun wieder im Stande fernere Niederlagen meiner Fabrikate "Hoff'sches Malzextract=Gesundheits=Bier u. s. w." zu vergeben, und zwar werde ich nicht blos an Orten Verkaufsstellen errichten, wo bis jetzt noch keine sind, sondern auch da, wo die bisherigen Niederlagen=Inhaber es an der nöthigen Thätigkeit für meine Fabrikate fehlen ließen, unternehmendere Personen an deren Stelle setzen.
Es werden daher von nun ab wieder frankirte Offerten mit Referenzen entgegengenommen, jedoch mit dem Bemerken, daß, wenn der Ort eines Bewerbers zum Ressort eines meiner Haupt= oder General=Agenten, Filialen oder Central=Depots gehört, deren gutachtliche Aeußerung vorher eingeholt und dem entsprechend von mir disponirt wird.
Ich bitte bei Briefen an mich der untenstehenden Adresse sich gefälligst genau zu bedienen, namentlich das Wort "Hoflieferant" und "Neue" Wilhelmsstr. 1. als eine sehr wesentliche Bezeichnung hervorzuheben.
Auf die Versendung meiner Fabrikate hat die Witterung keinen Einfluß!
Johann Hoff, Königlicher Hoflieferant, Berlin, Neue Wilhelmstraße Nr. 1. dicht an der Marschallsbrücke.
Arbeiten von Portland=Cement.
Grabdenkmäler in verschiedener Art von 1 an bis 16 (Buchstaben zu graviren à 1 ), so wie Pferde= und Kuhkrippen, Schweine= und Börmtröge, a laufd. Fuß 24 bis 32 , Wasserröhren Abwaschen, Thürschwellen, platte Fliesen, Sohlbänke und sonstige Cement=Arbeiten werden auf das billigste angefertigt von J. Lenschow in Grieben.
Mecklenburgische Lebensversicherungs= und Spar=Bank in Schwerin schließt Lebens=, Leibrenten= und Sterbekassen=Versicherungen, Zeitrenten=, Darlehns=, Einlage= und sonstige Geldgeschäfte ab, und verzinst alle Kapital=Einlagen von mindestens 50 mit 3 1/4 Procent für's Jahr, durch die unterzeichneten Agenturen.
Agentur Schönberg und Dassow.
J. P. Bade, Buchbinder.
Gesucht wird sogleich: Ein Stellmachergesell auf leichte Arbeit. Zu erfragen in der Expedition dieser Anzeigen.
Zu Michaelis zu vermiethen: Drei Wohnungen bei H. Schrep in Schönberg.
Am Montag den 17ten August sollen auf dem Wahrsower Hoffelde die Rappspahlen verbrannt werden.
Am Dienstag den 18. August werden auf dem Hoffelde Gr. Molzahn Rappspahlen verbrannt werden.
F. v. Hobe, Inspector.
Geaichte Decimal=Waagen und Gewichte sind jetzt wieder in allen Größen vorräthig bei Ludwig Vogel.
Schönberg.
Mit allen Sorten von englischem Schmiede= und Bandeisen empfehle ich mich zu billigen Preisen.
Schönberg.
C. Schwedt.
Gichtleidende können nichts Besseres thun, als sich in die Hände des Herrn Dr. Müller in Coburg zu werfen. Schwergeprüft von der Gicht, stellte mich derselbe so ausgezeichnet her, daß ich meinem Berufe wieder vollkommen vorstehen kann.
Staffelstein, 16. Juni 1863.
Gagel, Metzgermeister.
Wie verbieten hiermit den über unsere Ackerstücke und Wiesen auf dem Köppenmoor führenden Schleichsteig, und werden wir diejenigen, welche wir inskünftige darauf betreffen, dem Gerichte zur Bestrafung anzeigen.
Glasermeister Schulz.
Ackerbürger Böckmann.
Ackerbürger Fick.
Maurermeister J. Schleuß.
Kirchliche Nachrichten. Schönberger Gemeinde. In der Woche vom 7. bis 13. August
Geboren: Den 7ten dem Baumeister Rickmann hieselbst ein Sohn.
Gestorben: Den 31. Juli Anna Maria Freitag, Büdnerstochter in Petersberg, 10 J. 3 M. alt.
Sonntag den 16. August,
Frühkirche: Pastor Kämpffer - Vormittagskirche: Pastor Fischer.
Getreide= und Markt=Preise in Lübeck am 12. August 1863. |
Weitzen | 1 | | 20 - 26 | |
Roggen | 1 | | 4 - 6 | |
Gerste | - | | 36 - 42 | |
Hafer | | | 34 - 36 | |
Erbsen | | | 40 - 52 | |
Wicken | | | 40 - 44 | |
Buchweizen | | | 36 - 42 | |
Winter=Rapssaat | | | 24 25 | |
Rübsen | | | 24 25 | |
Schlagleinsaat | | | 20 - 21 | |
Butter | 9 | | pr. | |
Kartoffeln pr. Faß | | | 6 - 8 | . |
(Hierzu: Oficieller Anzeiger Nr. 5.)
Redaction, Druck und Verlag von L. Bicker.
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