No. 99
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 18. Dezember
1891
Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1891 Nr. 99 Seite 1]

In das hiesige Handelsregister Fol. X Nr. 19, betreffend das Handelsgeschäft des Krämers Johann Heinrich Rudolph Scharenberg in Demern ist heute eingetragen Col. 3:

Nachdem die Krämer=Wittwe Scharenberg, Elise geb. Christern, in Demern - welche übrigens das Handelsgeschäft ihres verstorbenen Ehemannes, des Krämers Johann Heinrich Rudolph Scharenberg in Demern, unter der alten Firma "R. Scharenberg" nur bis zur Volljährigkeit ihres Sohnes Rudolph, 12. October 1877, fortzusetzen hatte - am 18. September 1889 verstorben, ist die Firma "R. Scharenberg" erloschen.

Schönberg, im Fürstenthum Ratzeburg,
den 14. December 1891.
Großherzogl. Amtsgericht.
Dr. jur. E. Hahn.
                                                    A. Dufft.


Unter dem heutigen Datum ist in das hiesige Handelsregister sub Nr. 78 Fol. LXV eingetragen:

Firma:       Ad. Eduard Creutzfeldt.
Ort der Niederlassung:       Carlow.
Name und Wohnort des Inhabers:       Kaufmann Adolf Eduard Creutzfeldt in Carlow.

Schönberg, im Fürstenthum Ratzeburg,
den 14. December 1891.
Großherzogl. Amtsgericht.
Dr. jur. E. Hahn.
                                                    A. Dufft.


Unter dem heutigen Datum ist in das hiesige Handeisregister sub Nr. 79 Fol. LXVI eingetragen:

Firma:       R. Scharenberg.
Ort der Niederlassung:       Demern.
Name und Wohnort des Inhabers:       Kaufmann Rudolph Scharenberg in Demern.

Schönberg, im Fürstenthum Ratzeburg,
den 14. December 1891.
Großherzogl. Amtsgericht.
Dr. jur. E. Hahn.
A. Dufft.


Holz=Auction Nr. 4.

Am Dienstag, den 22. December, Morgens 10 Uhr sollen beim Gastwirth Schmidt zu Ziethen nachstehende Holzsortimente meistbietend verkauft werden:

A. bei beschränkter Concurrenz.
1. Aus dem Bahlen.

    3 Fuder eichen Reiser,
    2 Fuder buchen Durchforstholz III. Cl.,
  33 Fuder Reiser,

2. Aus dem Garrenseerholz (Priestertannen).

  60 Rmet. Nadelholz Kluft u. Knüppel,
  18 Rmet. Rodestämme,
    4 Fuder eichen Durchforstholz I. Cl.,
  32 Fuder Reiser,
  11 Fuder buchen Reiser,
  21 Fuder birken Wadelholz III. Cl.,
  10 Fuder aspen Wadelholz II. Cl.,
    3 Fuder Nadelholz Durchforstholz II. Cl.,

B. bei freier Concurrenz.
Aus dem Seebruch und Garnseerholze.

199 Stück kiefern Bauhölzer pp. = 163,43 Fstmt.
Herr Förster Möller=Schlagbrügge ertheilt auf Verlangen nähere Auskunft.
Schönberg, den 14. December 1891.

                                                    Der Oberförster
                                                    C. Hottelet.


Holz=Auction Nr. 5.

Am Mittwoch, den 25. December cr., Morgens 10 Uhr, sollen beim Gastwirth Krellenberg zu Carlow nachstehende Holzsortimente meistbietend verkauft werden:

I. Röggeliner Holz.

51 Rm. erlen Knüppel,
  7 Fuder schwarzerlen Wadelholz I Cl. (für Pantoffelmacher),
15 Rm. eichen Kluft,
  1 Fuder eichen Pollholz,
  1 Rm. buchen Kluft (Olm.),
40 Fuder buchen Pollholz,
  3 Rm. birken Kluftholz,
  1 Rm. erlen Knüppel,
  4 kiefern Nutzenden 2,27 Fm. für Kiepenmacher,
16 eichen Nutzstangen für Kiepenmacher,
  3 Rm. eichen Kluft,
  2 Fuder eichen Pollholz.

2. Carlower Holz.

Ein Rest eichen Wagendeichseln,
  2 Rm. eichen Kluft,
28 Rm. buchen Kluft,
37 Fuder buchen Durchforstholz I. II. Cl. u. Reiser,
  2 Rm. aspen Kluft,

3. Sahmkower Holz.

  2 Rm. eichen Kluft,
76 Rm. buchen Kluft I. u. II. Cl.,
  1 Fuder buchen Durchforstholz I. Cl.,
30 Fuder buchen Pollholz.
Schönberg, den 17. December 1891.

                                                    Der Oberförster.
                                                    C. Hottelet.


Am Sonntag, den 20. December d. Js., Nachmittags 2 Uhr, sollen in Cronscamp an Ort und Stelle die Nachlaßsachen der verstorbenen C. Jahns geb. Schmidt zu Cronscamp öffentlich meistbietend gegen Baarzahlung verkauft werden.

Kleider- u. Eckschrank, Commode, Tisch, Koffer, Schmucksachen und diverses Tischzeug.
Sabow, den 14. December 1891.

                                                    J. Schmidt.


Bibel, Gesangbücher, Jugendschriften, Kochbücher, Bilderbücher
empfiehlt in großer Auswahl                                                    
                                                                        Emil Hempel,
Schönberg.                                                    Buchbinder.


[ => Original lesen: 1891 Nr. 99 Seite 2]

Vom 31. August d. J. bis heute sind nachstehende Verluste bei unserem Verein angemeldet:
        1. Vom Hauswirth Lühr in Kl. Mist 1 Pferd 200 M.
        2. Vom Schulzen Renzow in Grieben 1 Kuh 135 M.
        3. Vom Schustermeister Kleinfeld hier 1 Kuh 135 M.
        4. Vom Holländer Krull in Stove 1Pferd 600 M.
        5. Vom Hauswirth Maaß in Pahlingen 1 Pferd 200 M.
        6. Vom Hauswirth Dreyer in Lindow 1 Pferd 100 M.
        7. Vom Schmiedemeister Dräger in Petersberg 1 Kuh 135 M.
        8. Vom Schulzen Völkner in Mechow 1 Pferd 300 M.
        9. Vom Fuhrmann Oldörp hier 1 Kuh 135 M.
      10. Vom Hauswirth Bruhn in Grieben 1 Pferd 250 M.
      11. Vom Pächter Pumplün in Carlow 1 Pferd 150 M.
      12. Vom Zieglermeister Buchholz in Schwanbeck 1 Pferd 100 M.
      13. Vom Hauswirth Koch in Rüschenbeck 1 Pferd 200 M.
      14. Vom Käthner Bollow in Röggelin 1Pferd 200 M.
      15. Vom Hauswirth Krickhuhn in Selmsdorf 1 Pferd 100 M.
      16. Vom Hauswirth Meier in Mahlzow 1 Kuh 135 M.
      17. Vom Kutscher Brenner in Löwitz 1 Kuh 135 M.
      18. Vom Müller Röper in Herrnburg 1 Pferd 50 M.
      19. Vom Hauswirth Beckmann in Petersburg 1 Pferd 350 M.
      20. Vom Schulzen Ollmann in Schlag=Resdorf 1Pferd 150 M.
      21. Vom Mühlenpächter Frank hier 1 Pferd 100 M.
      22. Vom Hauswirths=Ww. Ollmann in Schlagsdorf 1 Pferd 200 M.
Zur Deckung dieser Schäden vernothwendigt sich ein Beitrag von 1 Mk. pro 100 Mk. Versicherungssumme. Unsere Mitglieder werden ersucht, diesen Beitrag am

Montag, den 4. Januar 1892, Morgens 10 Uhr,

im Boye'schen Gasthause hieselbst einzuzahlen.

Schönberg, den 15. December 1891.
Direction des Viehversicherungs-Vereins.
As. Ahrendt.             Wilh. Heincke.


Zu einer Weihnachtsbescheeung für arme Kinder erbitten wir freundlichst Gaben aus der Gemeinde und ersuchen, solche uns gütigst bis zum 22. d. Monats zukommen zu lassen.

                          Kaempffer.             Krüger.
Schönberg, den 7. December 1891.                                                    


Ersparniß- & Vorschuß-Anstalt.

Zwecks Auszahlung der zu Antoni k. J. fällig werdenden Zinsen ist die Anstalt

am Sonntag, den 27. December d. J.,

und
vom Montag, den 28. December d. J.,
bis
Donnerstag, den 31. December d. J.,
Vormittags von 8-12 Uhr,
geöffnet.                                                    
Schönberg, den 12. December 1891.                          
                                                    Das Directorium.


Am 2. Weihnachtstage:
CONCERT

im großen Saale des Herrn Gastwirth Boye und laden zu zahlreichem Besuch ergebenst ein

                                                    die Vereinsmusiker.
Anfang Abends 1/2 8 Uhr.
Entrée à Person 50 Pfg., Familie 75 Pfg.
Der Saal ist gut geheizt.


               Tannenbaumleuchter,
               Tannenbaumlichter,
               Tannenbaumschmuck,
               Tannenbaumbiscuits,
               Wall- u. Haselnüsse,
               Sevilla-Feigen empfiehlt billigstens
                                                    W. Wieschendorf.


Halte zu bevorstehenden Festen wieder                          
lebende holstein. Karpfen

zum Verkauf vorräthig. Größere Posten bitte vorher zu bestellen.

                                                    Hochachtungsvoll
Schönberg.                                                                               H. Mette.


Christbäume
sind zu haben bei                                                    
                                                    Aug. Green,
                                                    Siemzerstraße.


Glühwein- u. Punschextract,

Erdbeersaft, Bischof aus frischen Orangen empfiehlt billigstens

                                                    Aug. Spehr.


Am Sonnabend, den 19. Decbr., Nachmittags 1 Uhr werde ich im Auftrage, im Hause der Gastwirthschaft von Wwe. Loose in Herrnburg eine Auction über landwirthschaftliches Inventar und Haushaltungssachen abhalten:

2 Bauwagen, 2 Einspänner,
wovon der eine mit Federn, 1 Phaëton,
die drei besten werden zur Taxe eingesetzt.

ferner Eggen, Pflüge, eine Einspänner=Walze, eine Häckselmaschine, ein Paar gute und Arbeits=Sielen etc.

                                                    Ph. Reimers.


Grundstück-Verkauf

Wegen anderweitigen Unternehmens beabsichtige ich mein in der Sabowerstraße Nr. 27 belegenes Grundstück zu verkaufen oder die Paterre=Wohnungen zu sogleich oder zu Ostern 1892 zu vermiethen.

                                                    Johanna Creutzfeldt.


Zahnschmerzen aller Art werden selbst wenn die Zähne angestockt sind, augenblicklich durch den berühmten Indischen Extrakt beseitigt. Dieses Mittel hat sich seiner Unübertrefflichkeit wegen einen Weltruf erworben und sollte daher in keiner Familie fehlen. In Fl. à 50 Pfg. im Alleindepot für Schönberg bei Heinr. Böckmann, Bandagist.


Wer hilft auch in diesem Jahre den Fremdlingen auf der Verpflegungsstation und Herberge zur Heimath eine Weihnachtsfreude zu bereiten? Gaben an Geld und Kleidungsstücken erbittet bis zum 22. d. M.

                                                    Georg Krüger, P.


[ => Original lesen: 1891 Nr. 99 Seite 3]

Große
Weihnachts-Ausstellung
P. Hagen,
Bäckerei= und Conditorei.


Conditorei u. Marzipan-Fabrik
von

Lübeck, Breitestraße
Ecke der Hüxstr.
J. G. Niederegger, Lübeck, Breitestraße
Ecke der Hüxstr.
empfiehlt einem hiesigen wie auswärtigen Publikum seine diesjährige reichhaltige
Weihnachts-Ausstellung
in großer Auswahl von
Marzipan und Tannenbaum-Confecten.
NB. Die Ausstellung befindet sich in der ersten Etage.


Meine diesjährige                          
Weihnachts-Ausstellung,

zu welcher ich hierdurch ergebenst einlade, enthält eine schöne Auswahl billiger

Photographie- u. Schreibalbums, Cigarrentaschen, Portemonnaies, Schreibmappen, Schreibzeuge u. s. w., sowie Jugendschriften, Bilderbücher, Gesangbücher, Bibeln, Kochbücher u. s. w. u. s. w.

                                                    C. Sievers,
                                                    Buchbinder.


Meine
Weihnachts=Ausstellung

erlaube ich mir hiermit einem geehrten hiesigen und auswärtigen Publikum ergebenst anzuzeigen.

                                                    Ww. Greiff, Conditor.


Weihnachts-Geschenke
für Damen, Herren und Kinder.
Größte Auswahl,             billigste Preise.
Glocksien & Evers.
Lübeck, Schlüsselbuden 20.


Große
Wall= u. Haselnüsse
empfiehlt                                                    
                                                    A. Wigger Nachfolger.


Mit dem heutigen Tage habe ich meine
Weihnachts-Ausstellung
eröffnet und empfehle alle Sorten                          

Tannenbaum-Confect, das billigste 100 Stck. für 1 Mk., ferner alle Sorten Kuchenwaaren, braune, weisse, u. Makronen-Nüsse, Marzipan im Anschnitt, Tafel-, Puder-, u. Malzchocolade und entölten Cacao.

Zum Besuch ladet freundlichst ein                                                    
                                                    H. Wolgast,
                                                    Bäckermeister.


Meine diesjährige
Weihnachts-Ausstellung

habe ich eröffnet und bitte das geehrte Publikum
mich mit Ihrem werthen Besuche zu beehren.

Frauen zum Hausieren schicke ich nicht.
                                                    L. Jähnig, Conditor.


Zur reichhaltigen
Weihnachts=
Ausstellung
ladet freundlichst ein                          
                                                                        Emil Hempel,
Schönberg.                                                    Buchbinder.


Den geehrten Bewohnern von Schönberg und Umgegend mache hierdurch bekannt, daß ich dieses Jahr auch wieder

Christbäume

abzugeben habe und stehe am Montag und Dienstag nächster Woche mit denselben auf dem Markte, es sind solche jedoch jetzt schon bei mir zu haben.
Gleichzeitig empfehle hochfeine Myrthen zu Brautkränzen, sowie grünen Kohl u. Meerrettig.

                                                    P. Bohnhoff,
                                                    Wasserstraße Nr. 65.


[ => Original lesen: 1891 Nr. 99 Seite 4]

Neuheiten zu jeder Saison.                          Hugo Heincke                          Specialtität in Corsetts.
empfiehlt zu Weihnachtseinkäufen sein reichhalteges Lager von:

Tuchen u. Buckskins,
Kleiderstoffen,
Besatzstoffen, Waschstoffen
Leinen, Halbleinen,
Flanellen, Bettzeugen,
Cattunen, Futterstoffen,
Schürzen-Stoffen,
Engl. Tüllgardinen,
Regenschirme,
Hosenträger
    Corsetts,
Strickwollen,
Handschuhen, Strümpfen,
Spitzen, seid. Bändern,
Unterröcken,
Tapisserie-Artikel aller Art,
wollene Tücher,
Capotten,
Plaids,
Cravatten.
    Damenhemden, -Hosen, -Jacken,
Herrenhemden,
Arbeitshemden u. Blousen,
Leinene- und Universal-Herrenwäsche,
Tricottaillen,
Blousen, Tricotkleidchen,
Normalhemden,
Jacken, Unterzeugen, Schürzen,
Jagdwesten,
Leibbinden,
Schulterkragen,
Damenwesten.

Specialität in Stickgarn.                                                                                                         Fertige Wäsche in gr. Auswahl.


Diedrich Tesschau, Lübeck,
Breitestraße 24
empfiehlt als praktische Weihnachts-Geschenke:
Tischmesser und Gabeln,
Neuheiten mit
Perlmutt, Hirschhorn= und Rehkronen=Heften, außerordentlich billig.

120 Dutzend Tischmesser
mit weißen Heften stehen zu 6 Mk. zum Ausverkauf. Bei 10 Dtz. 16 2/3 % Rabatt.
Taschenmesser u. Scheeren
in unübertroffener Auswahl, zu jedem Gebrauch, für jeden Zweck und Beruf.
Alleinverkauf der neuesten Patentscheeren.

Rasiermesser und Barthobel
haarscharf abgezogen, fertig zum Gebrauch. Rasirbestecke, Streichriemen, Pinsel, Seife,
Haarscheeren, Rasirgeschirre, Barbierkasten.
    Versilberte Bestecke.
Gabeln, Eß= u. Caffee=Löffeln, Tischbestecke. Vorschneidemessr, Fruchtmesser. Brot=, Butter= u. Käse=Messer. Menagen u. s. w.
Baro= und Thermo=Meter,
sehr billig unter Garantie.
Schlachterbestecke und Schlachterstähle.
Uhrketten für Schlachter, Messer.
Messer und Scheeren
für Gärtner und Gartenliebhaber.
Brotschneide- u. Fleischhack-Maschinen.
Revolver. Pistolen.
Schiessbedarf.
Schlittschuhe
von den einfachsten bis zu den feinsten vernickelten Kunstläufern.


Weihnachts-Ausstellung.

Den geehrten Bewohnern von Schönberg und Umgegend erlaube ich mir ganz ergebenst anzuzeigen, daß ich meine diesjährige Weihnachts-Ausstellung eröffnet habe und empfehle eine große Auswahl Confitüren, Marzipan und Tannenbaum=Cakes. Außerdem empfehle verschiedene Sorten Pfeffernüsse, und allerfeinstes Backwerk. Marzipan=Torten werden zu jedem Preise täglich frisch angefertigt. Marzipan im Ausschnitt billiger. Um geneigte Abnahme bittet

Hochachtungsvoll
                                                    H. Miltzow,
                                                    Bäcker & Conditor.


      Tannenbaumlichte,
      Tannenbaumleuchter,
      Tannenbaumschmuck,
      Tannenbaumkakes
empfiehlt billigstens                                                    
                                                    Aug. Spehr.


Kirchliche Nachrichten.
Sonntag, den 20. December.

Vormittagskirche: Realschullehrer cand. min. Schmidt.
Abendkirche fällt aus.
   Amtswoche: Consistorialrath Kaempffer.


Abgang der Eisenbahnzüge von Schönberg
nach Lübeck:
9,49 Vorm. 12,02 Mitt. 3,10 Nachm. 7,11 Abends. 11,37 Nachts.
nach Kleinen:
7,32 Morg. 10,13 Vorm. 12,51 Nachm. 5,21 Nachm. 8,36 Abends.


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Viehmarkt in Hamburg.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Hierzu eine Beilage
und Illustrirtes Beiblatt Nr. 51.


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1891 Nr. 99 Seite 5]

Erste Beilage
zu Nr. 99 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstenthum Ratzeburg.
(Schönberger Anzeigen.)
Schönberg, den 18. December 1891.


        Nr. 20 des Offiz. Anzeigers für das Fürstenthum Ratzeburg pro 1891 enthält in der
        II. Abtheilung:

(1.) Bekanntmachung, betr. die zur Abstempelung von Spielkarten befugten Zoll= und Steuer=Stellen.
(2.) Bekanntmachung, betr. die für Leistungen an das Militär zu vergütenden Durchschnittspreise von Naturalien pro Monat October 1891.
III. Abtheilung. Dienst= etc. Nachrichten.


Die Vermählungsfeier in Remplin.

Zu Feier der Vermählung hatte Malchin, insbesondere Schloß und Dorf Remplin, das Abends sehr hübsch illuminirt war, festlich geflaggt. Auf dem Schlosse wehte neben der russischen Fahne die Kaiserstandarte.
Nachdem das Großh. Neustrelitzer Hoboistencorps dem hohen Brautpaare eine Morgenmusik (Choral "Lobe den Herrn") dargebracht hatte, fand später die Civiltrauung durch Se. Excellenz den Staatsminister von Demitz statt. Um 11 Uhr formierten sich auf dem Platze neben der Kirche die Kriegervereine aus Malchin, Stavenhagen, Gielow und Neukalen zu einem Zuge und marschierten in den Schloßhof zur Begrüßung Sr. Maj. des Kaisers. Etwa um 12 1/4 Uhr sprengten berittene Gendarmen in den Schloßhof, und bald darauf erschienen in einem mit zwei herrlichen Schimmeln bespannten Hofwagen Se. Majestät der Kaiser in Begleitung Sr. K. H. des Erbgroßherzogs. Se. K. H. der Großherzog war dem hohen Gaste bis zur letzten Treppenstufe entgegengekommen. Es fand eine sehr herzliche Begrüßung statt. Se. Maj. der Kaiser küßte unsern erhabenen Landesherrn dreimal auf die Wange. Oben an der Treppe empfingen I. K. H. die Großherzogin und I. Kaiserl. H. die Großfürstin den Kaiserlichen Herrn in gleichfalls herzlichster Weise. Nach der Ankunft des Kaisers bildeten die vorgenannten Kriegervereine, etwa 180 Mann stark, vom Schloßhofe bis zur Kirche in zwei Gliedern Spalier. Um 1 Uhr fuhren die hohen und höchsten Hochzeitsgäste zur Kirche, die sehr hübsch geschmückt war. Se. Maj. der Kaiser fuhr mit dem hohem Bräutigam in einem zweispännigen Hofwagen. Den Schluß machte der von vier Pferden gezogene Brautwagen mit Spitzreiter. In demselben hatten die Braut und die hohe Mutter derselben, die Großfürstin Katharina, Platz genommen. Die kirchliche Feier wurde bei Eintritt des hohen Brautpaares durch Orgelspiel und durch den Vortrag des Chores "Du Hirte Israels", gesungen von dem unter Leitung des Musikdirectors Zander stehenden Neustrelitzer Kirchenchores, eingeleitet. Die Traurede hielt der Superintendent Langbein auf Grund des Schriftwortes "Habe deine Lust an dem Herrn, denn er wird dir geben, was dein Herz wünschet". Nach der Rede sang der Kirchenchor das "Heilig, heilig ist Gott der Herr." Nach der Trauung küßte Se. Maj. der Kaiser der Braut und der Großfürstin die Hand. Ein Choral, Gebet und Orgelspiel schlossen die kirchliche Feier. Danach begaben sich die fürstlichen und sonstigen Herrschaften ins Schloß zurück, wo alsbald ein Dejeuner eingenommen wurde, das aus folgenden Gängen bestand: Potage tortue à l' Anglaise Sévigné Impériale, Petits vols an vent à la Reine, Mayonnaise be filet de soudac. Files de boeuf à la Godard, Chaud froid qe mauriettes, Asberges en branches, Dinde truffèe sauce Pèrigueux, Salade, Sorbets d'abricots.
[ => Original lesen: 1891 Nr. 99 Seite 0][ => Original lesen: 1891 Nr. 99 Seite 6]

Meiner Freude Ausdruck zu geben und Ich erhebe Mein Glas, um das Wohl Sr. Majestät Kaiser Wilhelm II. auszubringen. Er lebe hoch. Das Hoboistencorps spielte danach die Nationalhymne "Heil Dir im Siegerkranz". Se. H. der Herzog von Altenburg dankte dem Kaiser im Namen seines Hauses, worauf das Hoboistencorps einen Tusch blies. Schließlich toastete Se. H. der Herzog Georg, ältester Sohn I. Kaiserl. H. der Großfürstin, im Namen seiner Mutter auf die hohen Anverwandten etc. Gegen 3/4 4 Uhr wurde die Tafel aufgehoben, und die hohen und die höchsten Herrschaften begaben sich in die sog. Galerie, wo Cercle stattfand. Se. Maj. der Kaiser unterhielt sich dort in leutseligster Weise wohl mit allen fürstlichen Herrschaften, insbesondere aber mit I. K. H. der Großherzogin, und wir glauben nicht fehl zu gehen, wenn wir der Hoffnung Raum geben, daß Se. Maj. der Kaiser bald unserem erlauchten Fürstenhause einen Besuch abstatten werde. Die Verabschiedung Sr. Maj., der unserer erlauchten Großherzogin wiederholt die Hand küßte, war eine äußerst herzliche. Bei der Abfahrt nach dem Bahnhofe, bald nach 4 Uhr, spielte das Hoboistencorps, das vor dem Schlosse Aufstellung genommen hatte, den Kaiser Friedrich=Marsch. Se. Majestät salutirte huldvollst. Einige Zeit darauf reiste das hohe Brautpaar nach Berlin, seiner neuen Heimath. Unter den vielen prachtvollen Hochzeitsgeschenken mag dasjenige des Kaisers und der Kaiserin: eine wohl einen Meter hohe Porzellanuhr mit Emaillezifferblatt und goldenen Ziffern und ebensolchen Zeigern, allegorischen Figuren etc. und dazu passenden Kandelabern hervorgehoben werden.
Bei der Trauung in der Kirche, welche nach dem Tode des Herzogs Georg zu Mecklenburg von seiner Mutter ihm zu Ehren erbaut ist, saß vor dem mit tropischen Gewächsen geschmückten Altare in der Mitte das Brautpaar, rechts im Gestühl das Sachsen=Altenburgische, links das Anhaltische Fürstenhaus, im Hintergrunde vor dem Altare rechts der Kaiser nebst der Frau Großfürstin, links der Großherzog von Mecklenburg=Strelitz nebst Gemahlin, ferner standen links vor dem Altare die sechs Brautdamen. Die übrigen Hochzeitsgäste hatten ihren Platz im entfernteren Gestühl, außerdem hatten die Pächter, Erbpächter, Beamte der Rempliner Begüterung und eine Anzahl Personen, soweit es der Raum gestattete, Einlaß bekommen. Die Braut trug ein Cremekleid mit kurzer Schleppe, der Bräutigam Generalsuniform (Ulanen).           L. Z.


Der Reichstag ist mit den Handelsverträgen sehr schnell. Am Sonnabend ist die erste Lesung beendet worden, am Montag hat die zweite begonnen. Unmittelbar daran wird sich die dritte schließen. Vor Eintritt in die Weihnachtsferien soll die wichtige Vorlage auf Wunsch der Regierung erledigt werden, eventuell mit Hilfe von Abendsitzungen. Die Budgetkommission wird ihre Arbeiten erst nach Neujahr wieder aufnehmen.
Von verschiedenen Seiten wird berichtet, daß nicht nur mit Spanien und Portugal, deren Handelsverträge gekündigt sind, sondern auch mit Holland von Seiten der deutschen Regierung wegen eines Handelsvertrags Verhandlungen schwebten. Was den Vertrag mit der Schweiz betrifft, so sollen im Vergleich mit den bisher geltenden Zollsätzen nicht nur Ermäßigungen, sondern auch Erhöhungen vereinbart worden sein, indem die Schweiz vielfach gar nicht oder nur wenig von den Sätzen ihres neuen Tarifs abgegangen ist.
Ein Gesetzentwurf zur Verhütung der Spionage ist von der Reichsregierung vorbereitet und wird dem Reichstag noch in dieser Session zugehen. Die Interpellation über die Litteraturkonvention mit Amerika soll vorläufig vertagt werden, weil die Regierung schon mit Washington darüber in Verhandlungen stehe.
Die polnische Fraktion im Reichstag soll, wie gemeldet wird, beschlossen haben, allen Vorlagen der Regierung, namentlich auch den Mehrausgaben für Armee und Marine, unbedingt zuzustimmen. Sie haben eben Temperament, diese edlen Polen!
Der Director des Kolonialamts, der Geh. Legationsrath Dr. Kayser wird, wie man hört, zu Anfang des nächsten Jahres auf den besonderen Wunsch des Kaisers nach Ostafrika reisen, um sich über die dortigen Verhältnisse zu unterrichten und dann genauen Bericht zu erstatten.
Die Berliner "Allgemeine Fleischer=Zeitung" berichtet von Neuem über die Auffindung von Trichinen in amerikanischem Speck. Der jüngste Fall soll sich in Stettin ereignet haben. Zunächst wird die Thatsache festzustellen sein. Sollten die Meldungen vom Vorkommen von Trichinen in vorschriftsmäßig untersuchtem amerikanischem Speck sich bestätigen, so dürfte, wie die "National=Zeitung" meint, die Anordnung einer obligatorischen deutschen Untersuchung des Specks bei der Ankunft in den Importhäfen angemessen sein.
Die Nationalversammlung in Sofia bewilligte einstimmig eine lebenslängliche Jahrespension von 50 000 Frks. für den Fürsten Alexander Battberg (Graf von Hartenau).
Der spanische Ministerrath hat sich am Sonnabend mit der Berathung des Zolltarifs beschäftigt. Wie man vernimmt, sollen alle Zölle beträchtlich und die Zölle auf Alkohol für industrielle Zwecke auf das Dreifache erhöht werden.


- Neustrelitz, den 15. Dec. II. KK. HH. der Großherzog und die Großherzogin trafen Montag Abend von den Vermählungsfeierlichkeiten in Remplin wieder in unserer Residenz ein. Die Erbgroßherzoglichen Herrschaften sind bereits am Sonntag Abend hier wieder eingetroffen. Am Donnerstag werden Ihre Kaiserliche Hoheit die Großfürstin Katharina sowie Se. Hoheit der Herzog Georg Alexander nebst Gemahlin und Se. Hoheit der Herzog Carl Michael zum Besuch am Großherzoglich. Hofe hierselbst erwartet.
- Neustrelitz, 14. Dec. Anläßlich der Rempliner Festlichkeit wurden Sr. Excellenz dem Staatsminister von Dewitz das Großkreuz des Sachsen=Ernestinischen Hausordens, dem Landessuperintendenten Langbein das Ritterkreuz desselben Ordens verliehen; gleichzeitig verehrte I. Kaiserl. H. die Großfürstin Katharina Sr. Excellenz eine mit Brillanten besetzte goldene Uhr, und dem Musikdirektor Zander ein prächtiges silbernes Theeservice.
- Schwerin, 15. Dec. Se. Maj. der Kaiser hat I. K. H. der Frau Großherzogin=Mutter gestern ein kostbares Geschenk überreicht. Es besteht aus einem goldenen Service mit 3 Kristallflaschen, welche unter einer künstlerisch gearbeiteten goldenen Decke stehen. Die durch die Flaschenhälse bedingten Erhöhungen der Deckel tragen in Brillanten die Initialen des Kaisers und der Kaiserin. Ueber dem Ganzen ist eine goldene Krone angebracht.
- Schönberg. Der Kaufmann Saß erwarb das der Wittwe Bohnhoff gehörige Wohnhaus in der Siemzerstraße zum Preise von 12 000 M.
- Schönberg. Am Sonntag, den 20. Decbr. wird Herr Präpositus Ohl aus Stargard durch den Herrn Superintendenten Langbein aus Neustrelitz in Gegenwart sämmtlicher Pastoren der Ratzeburger Synode in sein neues Amt als Propst im Dom zu Ratzeburg eingeführt. Der Gottesdienst beginnt Vormittags 10 1/4 Uhr.
- Schönberg. Am Sonnabend den 12. d. M. hielt der Lehrerverein Süd=Ratzeburg seine diesjährige Herbstversammlung in Schlag=Resdorf ab. Da das Wetter recht ungünstig war, waren mit 8 Mitglieder und 1 Gast anwesend. Nachdem für den verzogenen Lehrer Stegemann der Küster Meinke=Schlagsdorf als Vorsitzender wieder gewählt, erstattete Lehrer Albrecht=Neschow Bericht über die in Stargard abgehaltene Hauptversammlung des Landeslehrervereins. Von einem Vortrage mußte abgesehen werden, da der Referent durch Krankheit verhindert war. Lehrer Albrecht übernahm zu der am 12. März n. Js. stattfindende Versammlung einen Vortrag.
- Der Magistrat von Berlin hat beschlossen. in einer gemischten Commission mit den Stadtverordneten dem Project einer Industrie=Ausstellung in Berlin näher zu treten.
- Am Freitag früh um 6 Uhr wurde im Hamburger Hafen bei fühlbarem Südweststurm ein Boot mit 10 Arbeitern von dem Fährdampfer "Ernst Merck" umgerannt. Das Boot sank sofort und drei Arbeiter ertranken.
- Ein heftiger Schneesturm wüthete Mittwoch in ganz Nordschleswig. Die Höhe des Schnees ist beträchtlich. Es wird eine Verkehrsstörung befürchtet.

[ => Original lesen: 1891 Nr. 99 Seite 7]

- In Mainz ist z. Z. der Verbrauch an Pferdefleisch ein so großer, daß am letzten Freitag vormittags allein 12 Pferde in dem Schlachthaus geschlachtet wurden.
- Auch in Bochum kündigte die westfälische Stahlindustrie annähernd 100 Arbeitern. Der Bochumer Gußstahlwerk beabsichtigt eine Lohnreduction und, wenn die Arbeiter damit nicht einverstanden sind, deren Kündigung.
- In den Werkstätten der Eisenbahn=Direction Breslau setzte man die Arbeitszeit auf 8 Stunden herab, außerdem fanden zahlreiche Arbeiter=Entlassungen statt.
- In Lubiewo bei Schwetz starb am Dienstag der katholische Pfarrer Reimann. Der Verblichene war der älteste amtirende Geistliche der preußischen Monarchie. Er war im Jahre 1800 geboren und hatte s. Z. bereits das 60jährige Priesterjubiläum gefeiert.
- Der im October begonnene Streik der Dresdener Metallschläger hat nunmehr mit der Niederlage der Streikenden geendet.
- Bei Sprengübungen der Pioniere zu Speier wurde der Hauptmann und Compagniechef Peter, einer der tüchtigsten Offiziere der Garnison, schwer verletzt. Ein Bein wurde dem Unglücklichen gänzlich zerschmettert, außerdem ist der Kopf stark verwundet.
- Gegenüber der in Deutschland herrschenden Wärme wird aus Archangel eine Kälte von 29 Grad berichtet. - Vielleicht ist nun der Winter auf dem Wege zu uns.
- Bei den Baggerarbeiten am Eisernen Thor ist auf serbischer Seite eine schwere Kiste mit alten sächsischen und österreichischen Thalern aus der Donau gefischt worden.
- Französische oder italienische Weine? Daß Frankreich schon längst nicht mehr im Stande ist, seine Abnehmer, ohne Einfuhr fremder Weine, zu befriedigen, ist eine allgemeine Thatsache; weniger dürfte bekannt sein, daß diese Einfuhr, obgleich dieselbe bereits in den letzten Jahren die sehr hohe Durchschnittsziffer von ca. 12 bis 13 Millionen Hectoliter erreicht hat, was bedeutend mehr als den dritten Theil einer Durchschnittsernte in Frankreich ausmacht, trotzdem noch im Steigen begriffen ist: es betrug in den ersten 7 Monaten dieses Jahres die Zunahme der Einfuhr fremder Weine nach Frankreich gegen den gleichen Zeitraum 1890 = 1 277 092 Hectoliter. Anders verhält es sich in Italien, wo die Weinproduction, besonders in den letzten Jahren, bedeutend zugenommen hat und dieses Land heute schon in Bezug auf "Ernte=Erträgniß" den ersten Rang unter den Weinbautreibenden Ländern einnimmt, ja man wird nicht fehlgehen zu behaupten, daß die Produktion Italiens heute schon bei einer vollen Ernte ca. 40 bis 50 Millionen Hektoliter erreichen würde. Auch ist gerade Italien, mehr als irgend ein anderes Land, durch seine verschiedenartigen klimatischen Verhältnisse und Bodenbeschaffenheiten, in der Lage, die verschiedenartigsten Weine, welche allen Geschmacksrichtungen entsprechen, zu produziren und ist sicherlich dereinst berufen, die erste Stelle unter den Wein exportirenden Ländern einzunehmen. Aber auch auf dem Gebiete der Weinkultur und Weinbehandlung ist in Italien in den letzen 10 bis 15 Jahren Großes geleistet worden, es stehen besonders die größeren und bedeutenderen Producenten heute auf einer Stufe, welche es Italien ermöglicht, ganz vorzügliche, vollkommen haltbare Weine und namentlich auch leichte angenehm schmeckende und gut bekommende Tischweine zu wirklich billigen Preisen für den Export zu liefern. Daß es unter diesen günstigen Vorbedingungen gelingen mußte, das hauptsächlichste Ausfuhr=Produkt unserer Freunde und Verbündeten auch bei uns einzuführen, beweisen die Erfolge, welche die unter den Auspicien der italienischen Regierung ins Leben getretenen Deutsch=Italienischen Wein=Import=Gesellschaft, Daube, Donner, Kinen & Co. mit Zentral=Verwaltung in Frankfurt a. Main, jetzt schon nach einer Thätigkeit von kaum 1 1/2 Jahren zu verzeichnen hat. Haben doch die Marken dieser Gesellschaft, in so kurzer Zeit, ihres vorzüglichen Geschmacks, ihrer Reinheit, Wohlbekömmlichkeit und mäßigen Preisnotirungen wegen, einen solchen Anklang gefunden und erfreuen sich bereits in allen Teilen Deutschlands einer so großen Beliebtheit, daß schon jetzt der Konsum in diesen Weinen, welche die immer theuerer und seltener werdenden reinen wirklichen Bordeaux=Weine mehr und mehr verdrängen, 2 Millionen Flaschen übersteigt und täglich weiter an Ausdehnung gewinnt. Die Deutsch=Italienische Wein=Import=Gesellschaft hat sich die Aufgabe gestellt, durch sorgfältigste Auswahl, scharfe Kontrolle, fachmäßige Behandlungsweise, von dem italienischen Weinmarkt das denkbar Beste zu bieten, die italienischen Weine als solche, unter der italienischen Etiquette einzuführen und denselben diejenige Stellung zu verschaffen, welche ihnen bezüglich ihrer Qualität und Eigenschaften unbedingt gebührt. Es hat dieses redliche Streben, angenehme, Gesunden und Kranken wohlbekommende Weine berühmter Rebenbezirke Italiens in fertiger und flaschenreifer amtlich geprüfter Qualität in Deutschland einzubürgern, seine Anerkennung bereits weithin gefunden, indem dieser Gesellschaft von hervorragenden Professoren der Medizin, von practischen Aerzten, Spitälern, sowie von ersten Weinkennern Deutschlands lobende und schmeichelhafte Gutachten übersandt wurden.
- Auf dem Hauptartillerie=Polygon bei St. Petersburg wurde der Lehrer der Artillerie=Akademie, Hauptmann Paupuschko, durch das Platzen einer sechszölligen, mit starkem Sprengstoffe geladenen Bombe getödtet. Der Unfall erregt allgemeine Teilnahme.
- In einigen Dörfern des russischen Guovernements Rjäsan ist eine große Pockenepidemie ausgebrochen, unter welcher besonders die Kinder zu leiden haben; bisher sind 2000 Personen an den Pocken erkrankt und 50 gestorben. Der Gouvernementschef hat alle Anordnungen zur Isolierung der Erkrankten getroffen.
- Der Zirkusdirektor Zesar Siyoli wurde am Sonnabend in Galatz von seinem Bruder Oskar durch Revolverschüsse getötet. Der Direktor und sein Bruder liebten Beide eine Reiterin, welche der "Stern" der Gesellschaft war. Allein die Dame gab dem Direktor den Vorzug und dies versetzte den abgewiesenen Oskar in solche Raserei, daß er seinen Bruder während der Probe mitten auf der Rennbahn durch Revolverschüsse niederstreckte. Der Mörder wurde verhaftet.
- Wie aus Bombay gemeldet wird, stieg dort am Donnerstag der Flottenleutnant Mansfield in Gegenwart von zehntausend Zuschauern in einem Ballon auf, um sich mittelst eines Fallschirms wieder auf die Erde hinabzulassen. Schon ein Mal war ihm dieses Kunststück aus einer Höhe von 11 000 Fuß glücklich gelungen, am Donnerstag aber platzte der Ballon in einer Höhe von 400 Fuß. Außer Stande, den Fallschirm vom Ballon loszumachen, stürzte Mansfield mit furchtbarer Schnelligkeit herab und wurde sofort getödtet. Die Leiche war schwer verstümmelt.
- In Stockholm wurde Graf Mörner, der seinen Bruder ermordet und bestohlen hatte, zu lebenslänglichem Zuchthaus verurtheilt.
- In der Nacht zum Sonntag ist die große, 22 000 Webstühle enthaltende Baumwollweberei in Gazzaniga bei Bergamo vollständig niedergebrannt. Der Schaden beläuft sich auf eine Million Franken.
- Das Kind als Actenbeilage. Ein Bürger in Szegedin richtete an die Behörde das Gesuch, den Minister zu bitten, daß er seinen, des Bürgers, "unter :/: beigeschlossenen nichtsnutzigen Jungen in die Correctionsanstalt aufnehme." Der Junge war dem Gesuche thatsächlich beigelegt, da er das Schreiben selber aufs Stadthaus brachte, wo man aber die Beilage nach Hause schickte.
- Nachrichten aus Yokohama (Asien) melden die Fortdauer der Erderschütterungen. So wurden im Verlaufe von 20 Stunden 730 Erdstöße von theils großer, theils geringerer Gewalt gemeldet. In den Gegenden, die vom Erdbeben berührt wurden, waren genügend Nahrungsmittel vorhanden, um eine thatsächliche Hungersnoth zu verhüten, doch über 400 000 Personen waren obdachlos und fast ohne Kleidung. Mit dem Hereinbrechen des Winters werden die Leiden daher groß sein.
- Gegen den Schmerz an der mit Gicht behafteten großen Zehe wird die zeitweise Applikation der nachstehenden Mischung erfolgen: 50 Collodii, 50 Aeth. sulfur., 40 Acid saliyl. 10 Morph. hydrochlor, M. D. S. Stündlich einzupinseln.


[ => Original lesen: 1891 Nr. 99 Seite 8]

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welche persönlich auf der Leipziger Messe, Berlin, Sonneberg, in Thüringen und Böhmen eingekaft habe, wodurch ich in der Lage bin, zu wirklich billigen Preisen abgeben zu können.
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Unsere Weihnachts-Ausstellung ist eröffnet,
dieselbe befindet sich wieder in der 1. Etage, Holstenstr. 6.
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süsse und bittere Mandeln,
Citronen, Succade, Pomeranzenschale,
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A. Wigger Nachfolger.


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Bestecke, Tafelgeräthe.
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Trauringe in jeder Stärke u. Preislage.


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Confect

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Weihnachts=
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ladet freundlichst ein                                                    
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                                                    Sabowerstraße 45a.


Feinsten engl. Syrub
Succade, Orangeat, süsse und bittere Mandeln, Potasche, beste Eleme-Rosinen in schönster frischer Frucht empfiehlt billigstens
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in großer Auswahl von 3 M. bis 10 M. für 100 Stück
bei                                                    J. F. Eckmann.


[ => Original lesen: 1891 Nr. 99 Seite 9]

Zweite Beilage
zu Nr. 99 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstenthum Ratzeburg.
(Schönberger Anzeigen.)
Schönberg, den 18. December 1891.


Auf verwegener Bahn.
Kriminalnovelle von Gustav Höcker.
(Nachdruck verboten.)
[Fortsetzung.]

[ => Original lesen: 1891 Nr. 99 Seite 10]

Auf verwegener Bahn.
Kriminalnovelle von Gustav Höcker.
(Nachdruck verboten.)
[Fortsetzung.]


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Selbst anspruchsvollen Zeitungslesern

bietet das täglich zweimal in einer Morgen= und Abend=Ausgabe erscheinende Berliner Tageblatt und Handels-Zeitung in der Reichhaltigkeit, Mannigfaltigkeit und Gediegenheit seines Inhalts die interessanteste und anregendste Lectüre.
Die hervorragenden Leistungen des "Berliner Tageblatt" in Bezug auf rasche und zuverlässige Nachrichten über alle wichtigen Ereignisse, durch umfassende besondere Drahtberichte seiner an allen Weltplätzen angestellten eigenen Korrespondenten werden allgemein gebührend anerkannt. In einer besonderen vollständigen Handels=Zeitung wahrt das "Berliner Tageblatt" die Interessen des Publikums, wie diejenigen des Handels und der Industrie durch unparteiische und unbefangene Beurtheilung. Unter Mitarbeiterschaft gediegener Fachschriftsteller auf allen Hauptgebieten, als Theater, Musik, Litteratur, Kunst, Naturwissenschaften, Heilkunde etc., erscheinen im "Berliner Tageblatt" regelmäßige werthvolle Original=Feuilletons, welche vom gebildeten Publikum besonders geschätzt werden. Das B. T. bringt ausführliche Parlamentsberichte, bei wichtigen Sitzungen in einer Extraausgabe, welche noch mit den Nachtzügen versandt wird. Ziehungslisten der preußischen Lotterie, sowie Effekten=Verloosungen. Militärische und Sport=Nachrichten, Personal=Veränderungen der Civil= und Militär=Beamten, Ordens=Verleihungen. Reichhaltige und wohlgesichtete Tages=Neuigkeiten aus der Reichshauptstadt und den Provinzen. Interessante Gerichtsverhandlungen. - In der Montags=Ausgabe des "Berliner Tageblatt": "Zeitgeist" geben sich die ersten Schriftsteller mit gediegenen und zeitgemäßen Beiträgen ein Stelldichein. Das illustrirte Witzblatt "Ulk" erfreut sich wegen seiner zahlreichen vorzüglichen Illustrationen, sowie seines treffend witzigen und humorvollen Inhalts längst der ungetheilten Gunst der deutschen Lesewelt. Die "Deutsche Lesehalle" bringt als "illustr. Familienblatt" unter sorgfältigster Auswahl des Stoffes kleine, Herz und Gemüth anregende Erzählungen, sowie Aufsätze belehrenden Inhalts. Die "Mittheilungen über Landwirthschaft, Gartenbau und Hauswirthschaft" bringen neben selbstständigen Fachartikeln zahlreiche Rathschläge für Haus, Hof und Garten. Im täglichen Feuilleton finden die Original=Romane und Novellen der ersten Autoritäten Aufnahme. Alle neu hinzutretenden Abonnenten erhalten den bereits veröffentlichten größeren Theil von A. Wilbrandt's neuestem Werk unter dem Titel "Hermann Ifinger" gratis und franco nachgeliefert. In diesem Roman schildert der berühmte Autor, selbst ein Künstler, das Leben und Streben, das Liebes=Glück und Leid einer Gruppe von Malern und Bildnern, aus deren Mitte jener Wiener Malerpoet hervorragt, dessen Meisterhand die Welt und ihre Gestalten in wunderbar leuchtenden Farben zu zeigen wußte. - Man abonnirt auf das "Berliner Tageblatt und Handels-Zeitung" nebst seinen vier werthvollen Separat=Beiblättern bei allen Postanstalten des Deutschen Reiches für 5 Mark 25 Pfg. vierteljährlich. - Probe=Nummern gratis und franco.


Flechtenkranke

versäumen nicht, das von Rolle, Hamburg, St. Pauli, Neuer Pferdemarkt 16, herausgegebene und nur daselbst zu beziehende Buch zu lesen. Preis M. 1,50.
1/2 Jahr hat unser 3/4 Jahr altes Kind an nässenden Flechten gelitten. Herrn Rolle, Hamburg, St. Pauli, Neuer Pferdemarkt 16, verdanken wir, unser Kind endlich von diesem schrecklichen Uebel befreit zu sehen. Altona Gr. Bergstr. 132 P. H. Grien und Frau.


Vorzüglichen Biergest
zum Backen zu haben in der                                                    
                                                    Ratzeburger Actien=Brauerei.


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ein fehlerfreies junges Pferd.
Besonders gut passend als Vorderpferd im Hofgespann.
Ratzeburger Actien-Brauerei.


Zu Ostern 1892 eine                          
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                                                    Frau Hauptmann Stöcker,
                                                    Schönberg.


Habe eine Parthie gut erhaltener
Kisten (Größe ungefähr 26 cm hoch und breit 42 cm lang) billig abzugeben.
                                                    C. Roepstorff.


Verloren

zwischen Selmsdorf und Sülsdorf 2 Wagenketten. Die ehrlichen Finder werden gebeten, die Ketten gegen Belohnung bei mir abzugeben.
Sülsdorf, den 9. December 1891.

                                                    P. Wiencke, Hauswirth.


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ZVDD