No. 94
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 30. November
1886
sechsundfünfzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1886 Nr. 94 Seite 1]

Wie nicht anders zu erwarten war, trug die im Weißen Saal des Schlosses durch den Staatssekretär des Innern, v. Bötticher, am 25. vollzogene Eröffnung des Reichstags einen rein geschäftlichen Charakter. Die Mitglieder des Reichstags hatten sich dementsprechend auch nur in geringer Zahl eingefunden, während der Bundesrath fast vollständig erschienen war. Der Verlesung der Thronrede, deren Inhalt den darüber verbreiteten Zeitungsnachrichten durchaus entspricht, rief an keiner Stelle irgend eine Bewegung unter den Anwesenden hervor, desto lebhafter aber wurde dieselbe in den Vorsälen des Reichstags besprochen und einer sehr verschiedenartigen Beurtheilung unterzogen. In der darauffolgenden kurzen Reichtagssitzung, welche um 2 Uhr von dem bisherigen ersten Präsidenten, Herrn v. Wedell=Piesdorf, eröffnet wurde, gelangte zunächst eine Reihe von Urlaubsgesuchen zur Verlesung, an die sich die Mittheilung über die dem Reichstag bereits zugegangenen Vorlagen knüpfte, von denen insbesondere der Etat, das Anleihegesetz und der Gesetzentwurf über die Präsenzstärke des Heeres hervorzuheben sind.
Die neue Militärvorlage enthält eine Mehrforderung von 41 135 Mann vom 1. April 1887 - 1894. Die Neuformation soll bestehen aus 534 Bataillonen Infanterie, 465 Eskadrons Kavallerie, 364 Batterien Feldartillerie, 31 Bataillonen Fußartillerie, 19 Bataillonen Train und 18 Bataillonen Pioniere. Theils sollen die bestehenden Abtheilungen vermehrt, theils neue Truppentheile gebildet werden. So werden neuformirt: 5 Infanterie=Regimenter, ein Jägerbataillon; 15 Bataillone werden als vierte zu bestehenden zugefügt. Die Mehrbelastung beträgt jährlich im Ordinarium 20, im Extraordinarium 24 Millionen Mark. Die Begründung weist auf die gesteigerte Angriffskraft der Nachbarstaaten hin und auf die Notwendigkeit, diesen schleunigst nachzukommen.
Womit begründet die Reichsregierung die Verstärkung des Heeres? Sie betont vor allem die Gefahren, welche Deutschland aus seiner von allen Seiten einem Augriff ausgesetzten Lage erwachsen und weist dann auf die bedeutenden Verstärkungen der Heere in Frankreich und Rußland hin. Es erscheine geboten, mit den entsprechenden Maßregeln nicht bis 1888, bis das Septennat abläuft, zu warten. Eine Verkürzung der Dienstzeit bei den Fußtruppen sei unmöglich; abgesehen davon, daß Deutschland hinsichtlich der gesetzlichen und thatsächlichen Dauer der Dienstzeit den benachbarten Großstaaten nachsteht zwinge die numerische Ueberlegenheit, gegen welche Deutschland voraussichtlich in einem künftigen Krieg zu kämpfen haben werde, dazu, die fehlende Zahl möglichst durch gute Ausbildung zu ersetzen.
Die Einführung eines neuen Felddienst=Reglements für die bayerische Armee, entsprechend dem bei den diesjährigen Manövern bei preußischen Truppentheilen probeweise im Gebrauch gewesenen steht unmittelbar bevor.
Der Herrenmeister des Johanniter=Ordens, Prinz Albrecht von Preußen, hat den Großherzog von Mecklenburg=Schwerin zum Ehren=Kommandator des Johanniter=Ordens ernannt. Außer dem Großherzoge gehören dem Johanniter=Orden nur noch 2 Ehren=Kommandatoren an, und zwar der Reichskanzler Fürst Bismark und der Landesdirektor von Levetzow.
Vom "Reichsanzeiger" wird daran erinnert, daß die nach der Maß= und Gewichtsordnung vom 17. August 1858 neu hergestellten Maße, Meßwerkzeuge und Gewichte, welche nicht auch den Vorschriften des Gesetzes vom 11. Juli 1884 über die Abänderung der Maß= und Gewichtsordnung entsprechen, nur noch bis zum 31. Dezember d. J. zur Aichung und Stempelung zugelassen werden.
Ihren Diätenprozeß haben nunmehr die Reichstagsabgeordneten Hasenclever und Dirichlet endgiltig verloren. Vom Reichsgericht ist die von ihnen eingelegte Revision gegen die Urtheile der Oberlandesgerichte in Naumburg und in Königsberg i. Pr. am Donnerstag nach 5stündiger Verhandlung unter dem Vorsitz des Präsidenten Simson verworfen worden. Die empfangenen Parteidiäten in Höhe von 500 und 1501 Mark sind also herauszugeben.
Den deutschen Rechtsanwälten gefällt die Novelle zu ihrer Gebührenordnung durchaus nicht, sie werden sich ihrer Haut wehren. Auf Anregung aus Leipzig wird eine Versammlung aller Anwaltsvereine in Berlin stattfinden.
Den jungen Juristen leuchtet aus Asien ein Hoffnungsstrahl. Die japanische Regierung, so geht die Rede, beabsichtige für sämmtliche Departements der Regierung Deutsche als Rechtsanwälte zu berufen.
Der neue französische Gesandte Herbette hat zwei gute Verbündete nach Berlin mitgebracht, seine Gemahlin in den besten Jahren und seine Tochter in noch besseren Jahren. Madame Herbette erregt, wohin sie kommt, Sympathien und ihre Tochter ist eine äußerst liebenswürdige Schönheit, die sogleich Eifersucht unter den Berliner Damen erregt hat. Fürst Bismarck hat sich sehr entgegenkommend gegen Herbette gezeigt, aber die Damen läßt er nicht an sich herankommen, denn er liebt die Damen nicht.
Das Witzwort des Grafen Andrassy, daß man nach Spatzen nicht mit Kanonen schieße, wird jetzt gegen ihn selbst gewendet. Minister Kalnoky hat nicht den Fehler gemacht, nach Kaulbars, der als ein Spatz gelten konnte, mit Kugeln des gröbsten Kalibers zu schießen, und siehe da, der Spatz ist von selber fortgeflogen. Freilich, er pfiff nur die Melodie seines Herrn und Meisters, eines nervenkranken, unumschränkten Herrschers, das ist das Bedenkliche. Das Rechnen ist eine gute Sache, aber nur mit bekannten Größen, wer dagegen mit irrationalen Dingen und mit Nerven rechnen muß, der verrechnet sich leicht.
In der ungarischen gesetzgebenden Versammlung zu Pest ist die Repetiergewehrfrage (System Mannlicher) bereits gelöst. Der Kriegsminister bezeichnete das Gesammterfordernis für die Linie auf

[ => Original lesen: 1886 Nr. 94 Seite 2]

733 086 Gewehre (30 Prozent Reserve), was rund 37,7 Mill. Gulden in Anspruch nehme; für die Landwehr, und zwar für österr. wie ungarische, seien weiter je 6 Mill. Gulden notwendig. Die Bewaffnung mit Repetiergewehren soll in drei Jahren durchgeführt werden und das Geld durch eine Anleihe beschafft werden.
Die englische Militärverwaltung wird vom Parlament 120 Mill. Mk. für Militärzwecke fordern, darunter 20 Mill. für Abänderung der Enfieldgewehre.
Die englischen und deutschen Dampferlinien haben in Hamburg einen Vertrag abgeschlossen, wonach die Passagepreise vom 25. November an in Bremen auf 110, der Hamburger Paketfahrt=Aktiengesellschaft auf 100, der Union auf 90 erhöht werden.
General v. Kaulbars ist vom Zaren zu mündlicher Berichterstattung nach St. Petersburg berufen worden.
Wie aus Petersburg berichtet wird, wäre die Leitung der auswärtigen Politik nunmehr vollständig in die Hände des Czaren übergegangen. Die Stellung, welche dabei Herrn von Giers übrig bleibt, ist nur die Vollziehung der ihm zukommenden Instruktionen. Diese mehr und mehr persönlich gewordene Politik erschwert alle Zukunftsberechnungen, nur daran glaubt man festhalten zu dürfen, daß Kaiser Alexander keinen Krieg will.
Der russische Georgsorden, dessen Stiftung an jedem 8. Dezember im Winterpalast in Petersburg gefeiert wird, ist die höchste Auszeichnung für bewiesene Tapferkeit, wie in Preußen das Eiserne Kreuz und in Oestereich das Maria=Theresia=Kreuz. Er wurde fast nur Monarchen verliehen und der älteste Ritter ist Kaiser Wilhelm. Diesen Georgsorden hat Kaiser Alexander jetzt einem russischen Konsulats=Kawassen in Philippopel verliehen. Für welchen Feldzug oder welche siegreiche Schlacht? Der Kawaß hat in angetrunkenem Zustand zur Nachtzeit Anschläge der bulgarischen Regierung abgerissen, auf die Polizeileute, die ihn zu hindern suchten, seinen Revolver abgefeuert und dafür eine Tracht Prügel bekommen. Das ist seine Heldenthat. Alexander geh' mir aus der Sonne!
Die russischen Unterthanen in Bulgarien sind in Sicherheit, der deutsche Generalkonsul in Sofia beschützt die Russen in Bulgarien selbst, in Ostrumelien halten die Franzosen über die Russen Wacht, weils dort keine deutsche Konsulate giebt. Ungeregelt nach wie vor ist dagegen die Kandidatenfrage für den Thron. Der arme Mingrelier erntet überall Spott und Hohn und deshalb wird jetzt schon wieder ein neuer Kandidat, allerdings ein alter Bekannter, der russische Prinz von Oldenburg genannt. Für die Beurtheilung des Mingreliers ist es übrigens charakteristisch, daß derselbe spiritistischer Adept ist. Nun, die Klopfgeister würde er in Bulgarien wieder finden.


- In einer Pension zu Ludwigslust geriethen vor einigen Tagen zwei Pensionäre in Streit und zückten ihre Messer. Hierbei wurde der Eine, ein Mexikaner, von seinem Gegner derart in die Seite gestochen, daß er nach einigen Tagen seiner Verletzung erlegen ist. Bei der stattgehabten Sektion der Laiche konstatirten die 4 Aerzte, daß der Messerstich bis ins Herz gedrungen sei und so den Tod verursacht habe. Fern von den Seinen wird der Verstorbene, einziger Sohn seiner Eltern, auf dem dortigen katholischen Kirchhof beerdigt werden. Der Attentäter ist gegen eine Kaution von 5000 M. auf freien Fuß belassen worden.
- Ein bedauerlicher Vorfall spielte sich Mittwoch spät abends vor dem Gebäude der Reichsdruckerei in Berlin ab. In einem benachbarten Schanklokal entstand eine Schlägerei, die sich vor dem Trottoir vor der Reichsdruckerei fortsetzte. Einer der Ruhestörer stieß der dortigen Schildwache den Helm vom Kopf. Der Soldat arretierte die Exedenten und stellte ihn ins Schilderhaus, wurde aber sofort von mehreren Personen angegriffen, so daß der Verhaftete entfliehen konnte, während der Posten einen seiner Angreifer festhielt. Dann rief der Soldat dem Entfliehenden nach, stehen zu bleiben, und feuerte, als drei Rufe unbeachtet blieben, einen Schuß auf ihn ab. Der Flüchtling wurde im linken Unterschenkel getroffen und brach zusammen. Er sowohl, wie der zweite Arrestant wurden zur Wache gebracht. Der Angeschossene ist ein übelberüchtiges Individuum, dem gegenüber der Militärposten nur seine Pflicht that.
- Zur Tilgung der Schulden des verstorbenen Königs von Bayern sind bis 2 1/2 Millionen Mark verwendet. In etwa 6 Jahren wird nach dem aufgestellten Plane die ganze Schuld abbezahlt sein.
- In Dresden verlor kürzlich die Prinzessin Mathilde bei einem Spazierritt im Großen Garten eine große Brillantnadel, und ist es trotz eifrigsten Suchens bis jetzt nicht geglückt, das werthvolle Schmuckstück wieder zu erlangen.
- Auch in Görlitz haben bei Sozialistenführern Hausuntersuchungen stattgefunden und wurden dabei ganze Lager aufrührerischer Drucksachen beschlagnahmt.
- In Hannover können die Schulen, die wegen der zahlreichen Erkrankungen an Scharlach und Diphtheritis Monate lang geschlossen waren, wieder eröffnet werden, da die Epedimie nachgelassen.
- In Preußen werden seit einigen Jahren in den Staatsforsten Anbauversuche mit ausländischen Holzarten gemacht. Die Pflanzenerziehung, der Anbau und die weitere Behandlung der Kultur sind streng geregelt und über Ausführung, Kosten und Erfolge werden Lagerbücher geführt. Die ersten Jahre haben wegen ungünstiger Witterung wenig Erfolg gezeigt, aber Hoffnung gemacht.
- Herr Gladstone, der frühere englische Premier, lebt jetzt ganz seiner literarischen Muße. Wie es heißt, schreibt er ein Buch über homerische Theologie. Früher fällte er in seinen Freistunden Bäume.
- Rhedey oder Raday? Baronesse Podmaniczki, die blutjunge und grundreiche Ungarin, verliebte sich in den hübschen und vielgewandten Schwindler Rhedey und ließ nicht von ihn, bis der ebenso hübsche Graf Raday kam, da ließ sie Rhedey fahren und nahm Raday, eine Liebesgeschichte, welche die Ungarn ebenso lange beschäftigte wie Kaulbars, der keine Liebste gefunden hat.
- Bayern zählt nach der Zählung vom Dezember v. J. 5 420 000 Einwohner. Die Städte Breslau, Hamburg, München und bald auch Leipzig ringen um die zweite Stelle in Deutschland; den Reigen führt natürlich die Hauptstadt des Reiches, Berlin, die von außen und innen ein gewaltiges Wachsthum entwickelt.
- Für das Denkmal des Dichters Rückert in seiner Vaterstadt Schweinfurt sind bis jetzt 16 000 Mark beisammen, 20 000 sind erforderlich.
- Folgender Fall enthält wieder eine ernste Mahnung, die Kinder nicht auf den Kopf zu schlagen. In W., schreibt das "Meißner Tagblatt", schlug am Sonntag ein Knabe ein Mädchen mit der Faust auf den Kopf. Das arme Kind hat seit dieser Zeit sein Gedächtniß vollständig verloren. Am Montag kam es wieder zur Schule, kannte aber keinen Schüler. Auch wußte es den Namen des Lehrers nicht mehr. Es konnte nicht mehr zählen, nichts lesen und nichts auswendig lernen.
- Unter die Millionäre in Wien ist ein großes Sterben gekommen. In den beiden letzten Monaten allein sind die Millionäre Schöller, Wiener, Heine, Ofenheim, Rappaport und Poennis gestorben. Für den Tod meinen die Wiener, ist kein Kraut gewachsen, nicht einmal das Tausendgüldenkraut.
- In Leidig wurde Prohl wegen Landesverrath zu 9 Jahren Zuchthaus und 10 Jahren Ehrverlust verurtheilt. Seit 1872 hatte Prohl dem Sarauw Dokumente u. s. w. geliefert, der verstorbene Maschinenmeister Schwarz war sein Geschäftsmann. Auch direkt nach Paris hatte Prohl Mittheilungen geheimer Art geliefert.
- Aus Köln hat ein junger Rechtsanwalt, Namens Otto Becker, nach Unterschlagung von 40 000 Mark das Weite gesucht.
- Ueber ein Eisenbahnunglück bei Duisburg wird das Folgende mitgetheilt: Von den Passagieren des Schnellzuges wurde eine Dame aus Deutz tödlich verletzt, 2 andere Passagiere sind schwer verwundet, einige Bahnbeamten trugen leichtere Verletzungen davon. Verursacht ist das Unglück dadurch, daß infolge des sehr nebligen Wetters der Maschinist des Düsseldorferzuges das Haltesignal nicht sehen konnte.
- Der Bischof von Leitmeritz hat seinen Brüdern in Böhmen im Amte ein treffliches Beispiel

[ => Original lesen: 1886 Nr. 94 Seite 3]

gegeben, von welchen nur zu wünschen ist, daß man es allgemein als beginnende Besserung auffassen könnte. Der Bischof verbot nämlich den tschechischen Theologen weitere Sammlungen für den tschechischen Schulverein, der die Tschechenschulen in den deutschen Gemeinden erhalte und so den Nationalhaß schüre. Sie sollten nicht vergessen, daß sie in einer deutschen Stadt und in einer deutschen Anstalt lebten.
- Der kürzlich in Plauen i. V. tagende Turntag hat sich u. A. auch mit der Frage beschäftigt, ob es möglich sei, für tüchtige Turner die militärische Dienstzeit auf 2 Jahre zu reduzieren. Ein diesbezüglicher Antrag wurde, wie wir vernehmen, von der Versammlung angenommen und eine Denkschrift dem Kriegsministerium unterbreitet.
Munitionsmaschinen sind das neueste Produkt unseres maschinellen Zeitalters. In der Fabrik von Ludwig Löwe in Berlin baut man nämlich jetzt mächtige Maschinen, welche zehn Granaten auf einmal ausstechen.
Für Billardspieler wird folgendes von Interesse sein. Bei einem v. W. in Royol Aquarium Westminster, zwischen Peall und Collins stattgefundenen Billard=Turnier machte Peall am Donnerstag bis Freitag nachmittag hintereinander 2413 Bälle, eine Leistung, die wohl einzig in ihrer Art sein dürfte. Beim Schluß des Turniers am Sonnabend abend war Peall seinem Gegner um 3388 Bälle voraus und gewann somit das Spiel.
- In London hat eine jüngst verstorbene alte Dame in ihrem Testament die Summe von 200 000 Mk. einem Hunde=Asyl vermacht.
- In Kopenhagen herrscht unter den Arbeitern ein großer Notstand. Von 35 000 gewerblichen männlichen Arbeitern Kopenhagens sind 8381 erwerblos. Von 1500 Maurern sind 600, von 1900 Maurer=Arbeitsleuten 1300 ohne Beschäftigung.
- Vom russischen Marine=Ministerium sind bei Krupp für die Summe von 2 Mill. Mk. zwölfzöllige Kanonen bestellt worden, die im nächsten Jahr nach Sebastopol geschafft werden sollen.
Nachdem in den russischen Ostseeprovinzen die Gymnasien schon ganz russifiziert sind und nur noch die deutsche Sprache selbst deutsch vorgetragen werden darf, werden jetzt auch die 8 deutschen Lehrerseminare in russische reformirt und die russische Sprache in die deutschen Elementarschulen eingeführt. Binnen kurzem wird das Deutschthum in den Baltischen=Provinzen ganz verschwunden sein.
- In Lindau rannte kürzlich ein entsprungener Stier in den Hausgang der Gastwirtschaft zum "Engel", von da durch die offenstehende Thür in das Gastzimmer und von da, da er keinen anderen Ausgang fand, durch das verschlossene Fenster auf die Straße, wo er in der Nähe des Rathhauses eingefangen werden konnte, glücklicher Weise ohne Jemand zu verletzen.
- Die Ratten sind ungemein schlaue Thiere, es ist deshalb gar nicht leicht, ihnen beizukommen. In Fallen werden sich höchstens einige dumme Thiere fangen, die anderen gehen aus dem Wege, wenn man auch die leckersten Bissen als Lockmittel, gebraucht. Mit Gift machen sie es ebenso. Wenn ein paar dasselbe angenommen haben und davon zu Grunde gegangen sind, so rühren die anderen die leckere Speise nicht mehr an. Nur ein Vertilgungsmittel hat bis jetzt gründlich geholfen. Es ist dies Käse, Backsteinkäse, mit Phosphor. Dieser Lockspeise scheint kein Rattengaumen widerstehen zu können.
- Mitgegangen - mitgehangen. Musikant: " 's Tanzgeld !" - Zuschauer: "Aber Verehrtester, ich hab ja garnicht getanzt!" - Musikant: "Sie schwitzen - kost't 30 Pfg."
- Na Junge hab' ich zu viel gesagt, ist's nicht ein vermoses Essen für 60 Pfg.?" "Sicherlich" entgegnete der Andere, ich könnte gleich von vorn damit anfangen.


Der Kaufmann Fritz Wolgast hieselbst hat beantragt, daß seine auf der Schönberger Stadtfeldmark belegenen vier Grundstücke, als:

1. Der im Moorkamp an der Siemzer Scheide und Ratzeburger Chaussee belegene Acker in Größe von ca. 420 []Ruthen;
2. die 9 Scheffel Aussaat an Wiesengrund im Moorkamp;
3. das am Petersberger Wege im Mühlenkamp; belegene Ackerstück von 440 []Ruthen Größe und
4. die vor dem Siemzer Thore belegene, das "Kurze Loos" benannte Wiese in Größe von 305 []Ruthen
zur Unterabtheilung A der ersten Hauptabtheilung des Hypothekenbuchs über sein zu Schönberg an der Siemzerstraße belegenes, früher Wagner'sches Wohnhaus c. p. mitaufgenommen werden. Demzufolge werden hiermit alle Diejenigen, welche Realrechte an den vorstehend sub 1-4 incl. bezeichneten Grundstücken zu haben vermeinen und deren Eintragung zu Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf

Freitag, den 31. Dezember d. J.,
Vormittags 10 Uhr

peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht gesetzlich nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten vier Grundstücken sowohl gegen den jetzigen als auch die zukünftigen Besitzer derselben erloschen sein sollen.
Schönberg, den 11. October 1886.

Großherzogl. Amtsgericht.
G. Horn.

A. Dufft.       


Lübecker Stadttheater.
Direction Friedrich Erdmann.

Nach dem sensationellen Erfolge, den die komische Oper

"Auf hohen Befehl"

von Professor Dr. Carl Reinecke, Professor am Konservatorium in Leipzig, sowohl beim Publikum wie bei der Kritik hier gefunden, hält sich die unterzeichnete Direction für verpflichtet auch den Nachbarstädten Lübecks Gelegenheit zum Besuch dieser Oper zu geben. Infolgedessen veranstaltet sie - vorausgesetzt, daß genügende Anmeldungen einlaufen -

am Sonnabend, den 4. December
Nachmittags 3/4 4 Uhr
eine Extra=Vorstellung
von
"Auf hohen Befehl".

Preise der Plätze: 1. Rang Balcon 3 M., 1. Rang Loge 3 M., Parguet 2 M. 50 Pfennig (Mecklenburg)., 2. Rang Balcon 1 M. 50 Pfennig (Mecklenburg)., 2. Rang Loge 1 M. 25 Pfennig (Mecklenburg)., Parterre 1 M., 3. Rang 70 Pfennig (Mecklenburg)., Gallerie 50 Pfennig (Mecklenburg).
Die Anmeldungen sind mit vollem Namen und Adresse der Besteller zu richten an das Theater=Bureau, Beckergrube 18 in Lübeck - für Telegramme genügt Theater=Bureau Lübeck - und müssen dieselben bis spätestens den 1. December eingelaufen sein. Von ihrer Anzahl hängt es ab, ob die Vorstellung stattfindet oder nicht. Etwaige Auskuft wird gern ertheilt.

Die Direction.       


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und Special=Wiesendünger
sowie ferner pr. Frühjahrs=Düngung:                          
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                                                    F. Heitmann.


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[ => Original lesen: 1886 Nr. 94 Seite 4]

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Schönberg.                                                     Franz Lundwall.


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                                                                      Färber.
Ratzeburg, den 14. November 1886.                          


Am Donnerstag, den 25. November entschlief sanft nach längeren Leiden unser lieber Mann, Vater, Bruder und Schwager, der Hauswirth

Joachim Wigger

in seinem 37. Lebensjahr, tief betrauert von

den Hinterbliebenen.       

Menzendorf, den 26. November 1886.
Die Beerdigung findet Mittwoch, den 1. December Mittags 1 Uhr in Lübsee statt.


Allen Denen, die meinen lieben Sohn Johannes zu seiner letzten Ruhestätte begleitet und seinen Sarg so reich mit Kränzen schmückten, sage ich meinen innigsten Dank.

J. Wigger, Maurer.       


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


"Der Gesammtauflage unserer heutigen Nummer liegt ein Prospect des

Bankhauses Mindus & Marienthal

in Hamburg bei, worauf wir unsere verehrlichen Leser besonders aufmerksam machen."


Hierzu eine Beilage.


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1886 Nr. 94 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 94 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
(Schönberger Anzeigen.)
Schönberg, den 30. November 1886.


- Die 450 Millionen deutscher Reichsschuld, die sich demnächst auf 600 Millionen erhöhen wird, erinnern an den zu Anfang der 70er Jahre im Reichstage vorgekommenen Ausspruch, durch Nichts werde das Reich so fest zusammengekittet sein, als durch eine von ihm contrahierte Schuld. Es ist nicht uninteressant, sich darauf zu besinnen, wie die Hunderte von Millionen in verhältnismäßig kurzer Zeit zusammengekommen und wie sie verbraucht worden sind. Als wichtig erscheint dabei der Umstand, daß nicht mehr deutsche Staatsangehörige allein Gläubiger der Reichskasse sind, sondern daß seit geraumer Zeit auch das Ausland dem Reiche Credit schenkt, preußische und deutsche Consols sind beliebte Anlagewerthe namentlich in England und der londoner Geldmarkt wird auch weiterhin willig sein, neue Millionen deutscher Obligationen aufzunehmen. Wir verdanken die Unterbringung deutscher Werthe bei der londoner Börse dem Finanzgeschäft des Ministers Camphausen, im Weiteren dem Umstande, daß England Hunderte von Millionen russischer Staatsobligationen von seinem Geldmarkt verdrängt hat, und dieser "Reinigungsprozeß," wie ihn die Engländer genannt haben, ist den deutschen Consols zu Statten gekommen. Die englischen Capitalisten wissen ganz genau, weshalb sie von Rußland sich abgewandt und ihr Vertrauen dem deutschen Reiche geschenkt haben: Die Millionen deutscher Staatsschuld sind allesamt vorzüglich angelegt worden; denn das Reich hat keine Kriegsschulden gemacht, sondern alles aufgenommene Geld ist zu gemeinnützigen Unternehmungen verwandt worden. Nicht zum geringsten Theil ist von den vielen Millionen der Staatssekretär der Reichspost= und Telegraphenverwaltung bedacht worden, und unsere unterirdischen Kabel arbeiten Tag und Nacht so unverdrossen, daß sie das für sie verausgabte Kapital in absehbarer Zeit verdient haben werden. Da indeß eine derartige Amortisation nivht vorgenommen werden wird, so kabb gesagt werden: sie werfen nach Abzug aller Kosten eine zehnprozentige Rente ab, sie bringen also, weil das Capital mit vier Mark pro hundert Mark zu verzinsen ist, sechs Prozent Reingewinn, und mit diesen sechs Prozent werden andere Millionen verzinst, deren Verwendung weniger oder gar nicht gewinnbringend war. Was für die Gotthardbahn und andere Strecken, ferner für den Nord=Ostsee=Kanal als Subvention oder Anlage=Kapital hergegeben wurde, wird sich mit der Zeit als ein gutes Geschäft erweisen, und hierdurch wird der Credit, dessen sich das Reich in der ganzen Welt schon jetzt erfreut, erheblich anwachsen.
- Berechtigtes Aufsehen erregte in Berlin augenblicklich 2 in der Zusammenstellung begriffene, außergewöhnlich großartige Kristallglas=Kronleuchter für elektrisches Licht. Dieselben kosteten 20 000 Mk. und sind für einen Petersburger gräflichen Festsaal bestimmt, dessen alleinige Ausschmückung über eine Million Rubel betragen soll; sie haben eine Höhe von über 5 Meter, und bergen innerhalb und vollständig gedeckt durch die die Kronleuchter bildende Tausende von blitzenden Kristallsteinen, je 100 elektrische Glühlichter, welche durch die 1000fache Strahlenbrechung der geschliffenen Glassteine eine feenhafte Beleuchtung des betreffenden Raumes bewirken müssen.
Neuerdings sind in 12 Berliner Kasernen und in mehreren denselben benachbarten, hauptsächlich von Soldaten besuchten Wirtschaften, große Massen sozialdemokratischer Flugschriften aufgefunden und beschlagnahmt worden.
- Ein Berliner Elektrotechniker hat elektrische Lampen zur Beleuchtung der Mundhöhle und des Kehlkopfes hergestellt. Es sind kleine Edisonsche Glühlampen in einer drehbaren Elfenbeinhöhle, welche durch eine Batterie von sechs Elementen in Thätigkeit gesetzt werden.
- Ein theures Rennpferd im Werth von 22 000 Mk. mußte am Sonnabend in Berlin in der Thierarzneischule getödtet werden, nachdem es für unheilbar erklärt worden war. Das Thier, einem Lieutenant aus Klöden bei Jessen gehörig, war bei dem letzten Hindernißrennen in Charlottenburg gestürzt und hatte dabei eine Kreuzlähmung erlitten. Der Kadaver des werthvollen Thieres wurde für 7,50 Mk. veräußert.
- Bei dem Eintritt der rauhen Jahreszeit richten wir an die betheiligten Eltern das Ersuchen ihre schulpflichtigen Kinder nicht zu früh von Hause fortzuschicken, da das Warten der Kinder auf den Straßen eine der vielen Gelegenheiten ist, sich zu erkälten. Die Erkältung ist sehr oft die Ursache von Kinderkrankheiten, die um diese Zeit so viele Familien heimsuchen.
- Nach einer wissentschaftlich begründeten Wetter=Voraussicht steht uns ein lange dauernder strenger Winter mit bedeutendem Schneefall bevor. Indeß wird derselbe erst nach Weihnachten um Neujahr anfangen. Seine volle Kraft zu entfalten.
- Soldatenbriefmarken. Von dem durch die Kaiserliche Postbehörde eingeführten Soldatenbriefmarken wird immer noch in einem verhältnismäßig nur geringen Maß Gebrauch gemacht, was namentlich mit Rücksicht auf die neueingestellten Rekruten erwähnt sein mag. Die Briefmarken schaffen den Soldaten auch größere Bequemlichkeiten in der Absendung von Postsachen.
- Daß über einen Soldaten im stehenden Heere Konkurs eröffnet wird, dürfte wohl zu den Seltenheiten gehören. Doch liegt ein solcher Fall aus Teuchern bei Naumburg vor, woselbst über das Vermögen eines Schuhmachers, welcher in Merseburg diente, in solcher Weise verfahren wurde.
- In München ist's in den letzten Tagen recht hart hergegangen. In einer Rauferei am Sonnabend wurde ein Soldat des 2. Infanterieregiments erstochen, sodann wurde ein Civilis erstochen, ein Anderer schwer verwundet, und Sonntag nacht erhielt ein Mann 2 Messerstiche, so daß er hoffnungslos daniederliegt.
- In angenehmer Lage befindet sich der Ort Triepe im Kreise Salzwedel; seit 6 Jahren ist unter 160 Einwohnern jetzt der erste Todesfall vorgekommen.
- Ein Wagen mit egyptischen Münzen ging am Sonnabend abend durch Bahnhof Augsburg. Die Ladung besaß einen Werth von 1. Mill. Mk. und ging zur Umprägung nach Berlin.
- Rechnen muß man können und auch singen. Warum rechnen, weiß Jedermann auch außerhalb der Banken und Börsen. Warum singen, sagt Adelina Patti. Diese reist für sechs Monate und eine baare Summe von 600,000 Mark in die Vereinigten Staaten, um zu singen. Die 600,000 Mk. sind netto, denn alle Auslagen bestreitet der Unternehmer. Man sieht, daß Rechnen und Singen mitunter verwandt sind.
- Der stärkste Mann seiner Zeit soll Franz Andreas v. Favrat, ein Schlesier, gewesen sein. Derselbe, im Jahr 1734 geboren, war im siebenjährigen Krieg preußischer Hauptmann und avancirte nach und nach zum General der Infanterie und Gouverneur von Glatz. Seine körperliche Kraft übertraf die des Königs August des Starken von Sachsen. Er brach einem durchgehenden Pferd, indem er ihm nur in die Mähne griff, den Hals, spaltete einem feindlichen Husaren=Offizier den Kopf, bis auf die Schultern, hob Reiter und Pferd empor und exerzirte mit einer dreipfündigen Kanone wie ein Mann mit einer Muskete. Er starb 1804
- Eine Klaviersteuer soll in Wien eingeführt werden. Einer schlägt 3-100 Gulden pro Klavier vor, je nachdem, was darauf gespielt wird. Da es in Wien 30 000 Klaviere gibt, so wird diese Steuer einen hübschen Ertrag abwerfen.
- Herr Jules Herbette, der französische Botschafter in Berlin, hat nicht nur eine Tochter, sondern auch einen Sohn aus Paris mit in Deutschlands Hauptstadt gebracht. Dieser besucht das französische Gymnasium in Berlin und sitzt in der Obersecunda.
in Hamburg bei, worauf wir unsere verehrlichen Leser besonders aufmerksam machen."Im Dampfwagen gefunden.


[ => Original lesen: 1886 Nr. 94 Seite 6]

Im Dampfwagen gefunden.
Novellette von F. von Heinz.
(Nachdruck verboten.)
Fortsetzung.


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