No. 31
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 18. April
1884
vierundfünfzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1884 Nr. 31 Seite 1]

Antragsmäßig soll über das zu Schönberg an der Hinterstraße sub Nr. 56 belegene Wohnhaus c. p. des Maurermeisters Heinrich Burmeister allhier ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstock zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf

Dienstag den 27. Mai d. J.
Vormittags 10 Uhr

peremtorisch und unter dem Nachteil hiermit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht gesetzlich nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als auch die künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Schönberg, den 25. Februar 1884.

Großherzogliches Amtsgericht.
G. Horn.

A. Dufft.       


Auf zulässig befundenen Antrag des früheren Domainenpächters auf Römnitz im Fürstenthum Ratzeburg, Th. Hildebrandt, jetzt wohnhaft in Ratzeburg, werden hierdurch alle diejenigen, welche dingliche Rechte und Ansprüche an dem vorher dem Antragsteller gehörigen von demselben aber an den jetzigen Domainenpächter auf Römnitz, L. Hesse käuflich überlassenen lebenden und todten Inventar auf der Domaine Römnitz zu haben glauben, mit Ausnahme jedoch des hohen Kammer= und Forstcollegiums zu Neustrelitz und des jetzigen Pächters der vorstehend genannten Domaine, aufgefordert spätestens in dem hiermit auf

Freitag den 2. Mai 1884,
Vormittags 11 Uhr

vor dem Großherzoglichen Amtsgerichte hierselbst angesetzten Aufgebotstermin solche dinglichen Rechte und Ansprüche anzumelden, widrigenfalls dieselben für erloschen erklärt werden sollen.
Schönberg den 1. Februar 1884.

Großherzogliches Amtsgericht.
Dr. jur. E. Hahn.

H. Diederich.       


In Sachen betreffend den Concurs über das Vermögen des Oelmüllers A. Capell zu Hammer, ist vor dem unterzeichneten Großherzoglichen Amtsgerichte auf

Donnerstag, den 24. April 1884,
Vormittags 11 Uhr

eine Gläubigerversammlung angesetzt, zu welcher die Gläubiger hierdurch vorgeladen werden, unter dem Nachtheile, daß die nicht erschienenem an die Beschlüsse der erschienenen gebunden sein sollen.

Tagesordnung:

Beschlußfassung wegen ev. Verlängerung der Verpachtung der Lockwischer Mühle.
Schönberg den 10. April 1884.

Großherzogliches Amtsgericht.
G. Horn.

A. Dufft.       


Antragsmäßig soll über die zu Schönberg resp. auf dem Schönberger Stadtfelde belegenen Grundstücke des Kaufmanns Wilhelm Schrep allhier, als

1) das zu Schönberg am Markt sub Nr. 219 belegene Wohnhaus c. p.
2) das im Köppenmoor sub Nr. 51 belegene Acker= und Wiesenstück,
3) das im Schlauenkamp sub Nr. 33 belegene Ackerstück
und
4) das im Schlauen sub Nr. 98 belegene Acker= und Wiesenstück
- welche Grundstücke einen gemeinsam zu verpfändenden Gütercomplex bilden werden - ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle diejenigen, welche Realrechte an diesen Grundstücken zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf

Sonnabend, den 5. Juli, d. Js.,
Vormittags 10 Uhr

peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Meldungspflicht gesetzlich nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücken sowohl gegen den jetzigen als auch die künftigen Besitzer derselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg den 15. April 1884.

Großherzogliches Amtsgericht.
G. Horn.

A. Dufft.       


Eichen=Lohrinden=Auction.

Am Montag den 21. April Morgens 11 Uhr soll in Köster's Hotel zu Schönberg von nachstehenden Eichen die Lohe zur Selbstgewinnung meistb. gegen Baarzahlung verkauft werden.

a. Rupensdorfer Holz. (Rupensdorfer Försterei).

3 Stück starke Eichen 100-120jähr.
20 Stück mitteljährige Eichen 50-70jähr.

b. Pellmoor. (Rupensdorfer Försterei.)

48 Stück mitteljährige Eichen 80jähr.
20 Stück mitteljährige Eichen 50-60jähr.

c. Sülsdorfer Zuschlag, (Hohemeiler Försterei.)

60 Stück mitteljährige Eichen 80-100jähr.

d. Cronscamper Zuschlag. (Carlower Försterei.)

53 Stück mittelj. u. ältere Eichen 80-120jähr.

e. Ziethen=Rieh. (Schlagbrügger Försterei.)

215 Stück mitteljährige Eichen 60-100jähr.
Die Verkaufsbedingungen werden vor der Auction bekannt gemacht.
Schönberg, den 6. April 1884.

Der Oberförster:                    
C. Hottelet.          


[ => Original lesen: 1884 Nr. 31 Seite 2]

Holz=Auction in Lübeck.

Am Dienstag den 22. April a. c. Vormittags 10 1/2 Uhr anfangend, sollen im Locale der Wittwe Bannow (Dammans Thurm) durch den Unterzeichneten öffentlich meistbietend verkauft werden:

ca. 2000 Zw. ebenk. u. Wahlbretter

Verzeichnisse sind an meinem Comptoir kostenfrei zu erhalten.

G. Ollrogge,              
beeid. Auctionator.       

Lübeck, den 12. April 1884.


Auction.

Wegen Umzuges sollen am Donnerstag den 24. April d. J., von Morgens präcise 10 Uhr an, auf der Hofstelle des Kaufmanns Aven Dassow gegen gleich baare Zahlung verkauft werden:

2 sechsjährige Füllen=Stuten mit Füllen,
1 zweijähriger brauner Wallach,
1 starker Federwagen und Sielengeschirr,
300 Stück fast neue Milchbütten, 1 großer kupferner Käsekessel, 1 eiserne Wasserpfanne, 1 Butterfaß und sonstige Holländerei Einrichtung; ferner ca. 2000 Pfund Käse, ein großer Eßtisch, Eimer und sonstige Gegenstände.


Zur Beachtung!

Um dem Unwesen entgegen zu treten, welches namentlich in letzter Zeit vielfach durch jagende Hunde in den Großherzoglichen Jagdrevieren hervorgerufen, bringe ich wiederholt zur Kenntniß der betr. Hundebesitzer, daß - im fremden Jagdgebiete - das Mitführen von Hunden ohne angebundenen Knittel bei Strafe verboten ist, ferner daß die Jagdberechtigten und deren Vertreter gesetzlich befugt sind, die in ihrem Jagdgebiete umherstreifenden Hunde und Katzen ohne Weiteres zu tödten.
Schönberg den 1. April 1884.

Der Oberförster:                    
C. Hottelet.          


Schul=Anzeige.

Der Sommerkursus an der hiesigen Mädchen=Schule beginnt am Montag, den 21. dieses Monats um 7 Uhr morgens. Die Aufnahme in die Elementarklasse findet an demselben Tage um 9 Uhr vormittags im Mädchenschulhause statt. Sämtliche neu eintretende Schülerinnen haben einen Impfschein vorzulegen, und die nicht in hiesiger Gemeinde geborenen haben noch außerdem ihren Geburtsschein mitzubringen.
Schönberg, den 4. April 1884.

Rektor M. Woisin.


Bekanntmachung.

Diejenigen Zahlungspflichtigen des Schönberger Armendistricts, welche noch mit der ersten Hebung der Armensteuer im Rückstand sind, werden hiermit aufgefordert bis zum 15. April cr. ihre Beiträge einzuzahlen, widrigenfalls die Restantenliste zur executorischen Einforderung abgegeben werden soll.
Schönberg den 3. April 1884.

Die Armenbehörde.


Zu verkaufen auf Hof Wahrsow Brut=Eier von rassenechten Peking=Enten das Stück für 20 Pfennig.


Hagelschaden-Versicherungs-Verein für Mecklenburg-Schwerin und -Strelitz zu Grevesmühlen.

Es wird hierdurch zur Kenntniß der Herren Vereins Mitglieder gebracht, daß die Districte in diesem Jahre von nachstehenden Herren vertreten werden:
1. District: Grevesmühlen.
          Vorsteher: Herr Möller=Parber,
          Substitut: Herr Major Görbitz=Löwitz.
2. District: Gadebusch=Hagenow.
          Vorsteher: Herr Förster Rochow=Zachun,
          Substitut: Herr Eisfeldt=Horst.
3. District: Parchim=Malchow.
          Vorsteher: Herr Quade=Malow,
          Substitut: Herr Baumann=Dütschow.
4. District: Güstrow=Sternberg.
          Vorsteher: Herr Schröder=Gr. Niendorf.
          Substitut: Herr Döhn=Holzendorf.
5. District: Neubuckow=Bützow.
          Vorsteher: Herr Ubthoff=Kl. Warin,
          Substitut: Herr Köster=Kleekamp.
6. District: Rostock=Tessin.
          Vorsteher: Herr von Walsleben=Kneese,
          Substitut: Herr Heucke=Cammin.
7. District: Malchin=Lage.
          Vorsteher: Herr Behm=Dehmen,
          Substitut: Herr Busch=Lüningsdorf.
8. District: Waren.
          Vorsteher: Herr Martens=Christinenhof.
          Substitut Herr von Hobe=Lansen.
Der 9. District: das Herzogthum Strelitz ist bis auf Weiteres dem 8. und der 10. District: das Fürstenthum Ratzeburg dem 1. District beigelegt.
Statuten und Antragslisten sind von dem Unterschriebenen zu beziehen und wird bemerkt, daß keine Eintritts= und Legegelder gezahlt werden. Die Formulare zu den Antragslisten sind heute unter Kreuzband an die Mitglieder abgesandt und tritt die Versicherung in Kraft, sobald die ordnungsmäßig ausgefüllten Antragslisten hier eingehen.
Grevesmühlen den 20. März 1884.

der Secretair des Vereins      
Senator Freytag.           


Allgem. Gesellen-Krankenkasse.

Am Sonntag den 20. April cr. Nachmittags von 3-5 Uhr im Lokale des Herrn Gastwirth Krüger hieselbst Einzahlung des vierteljährigen Beitrages von Ostern bis Johannis.
Gleichzeitig Wahl eines Beisitzenden.
Schönberg im April 1884.

Der Vorstand.       


Für die so rege Betheiligung bei der Beerdigung unserer innigst geliebten Tochter Wilhelmine Köhler, sowie für die vielen Kränze und sonstigen Beweise der Theilnahme sagen wir hiermit Allen unsern tiefgefühlten Dank.

Die betrübten Eltern und Geschwister.       


Rosen

in schöner reichhaltiger Collection und starken Exemplaren empfiehlt:

Ferd, Nevermann,                
Baumschulenbesitzer in Lübeck.      

Cataloge gratis.                           Ausführung prompt.


Zu Lütgenhof bei Dassow findet auf dortiger Standkoppel Weide=Vieh (am liebsten Füllen) vom 18 bis 20. Mai d. J. ab, Aufnahme zu 30 Mark pro Kopf. Anmeldung auf dem Hofe erbeten.

Lütgenhof den 16. April 1884.

Die Gutsherrschaft.       


Das Quartal der Schlachterzunft findet

am Dienstag den 22. d. M.
Nachmittags 3 Uhr statt.

Das Erscheinen sämmtlicher Mitglieder wird gewünscht.

Die Aelterleute.       


[ => Original lesen: 1884 Nr. 31 Seite 3]

Verzinktes Drahtgeflecht
empfiehlt                          
                                                    J. Ludw. D. Petersen.


Ausverkauf!

Sämmtliche Uhren=, Gold=, Silber= und Alfenide=Waaren meines Lagers verkaufe ich um schnell damit zu räumen zu äußerst billigen Preisen.

                                                    Hochachtungsvoll
                                                    H. Kock,
                                                    Uhrmacher und Goldarbeiter.


Lohnender Nebenerwerb!

Eine der renommirtesten Badischen Cigarrenfabriken sucht Vertreter für den directen Verkauf ihrer ausgezeichneten Fabrikate an Private, gegen hohe Provision. Personen mit ausgedehntem Bekanntenkreise, pensionirten Offizieren und Beamten ist hierdurch Gelegenheit zu einem lohnenden ansehnlichen Nebenerwerb geboten.
Offerten nimmt die Annoncen=Expedition von G. L. Daube & Co. in Mannheim sub Nr. 19 entgegen.


Malerfarben trocken und mit Leinöl angerieben, Pinsel, Lacke, Firniß, Fußbodenöl, Insectenpulver, Butter= und Käsefarbe, in bester Qualität und billig empfiehlt

C. F. Alm,
Drogen= und Farben=Handlung,
Lübeck, Holstenstraße 176.


Wohnungs=Veränderung.
Dr. med. Thiede,
Lübeck, Beckergrube 133 part.
Sprechstunde für Frauenkrankheiten: Morgens 10 bis 11 und Nachmittags 2 bis 4 Uhr.


Eine in Mecklenburg bereits eingeführte ältere deutsche Feuer=Versicherungs=Actien=Gesellschaft sucht für das Fürstentum Ratzeburg einen tüchtigen Agenten. Offerten Schwerin (Mecklb.) postlagernd F. 12.


Russ. Säe-Leinsaat
empfiehlt                                
                                                    J. Ludw. D. Petersen.


Cajüte M. 300. Zwischendeck M. 80. Kind. unt. 12 d. Hälfte, unt. 1 Jahr 9 M.

Directe
Post=Dampfschiffahrt
Hamburg-Amerika
Nach New-York jeden
Mittwoch u. Sonntag
mit Deutschen Dampfschiffen der
Hamburg-Amerikanischen Packetfahrt-Actien-Gesellschaft
• August Bolten, Hamburg.
Auskunft u. Ueberfahrts=Verträge bei:
Fr. Frick u. J. F. Schultz in Röbel.


Umständehalber im hiesigen Fürstenthum sofort zu verkaufen eine Büdnerei mit 36-40 Scheffeln Aussaat Acker. Näheres bei

P. Maass, Schönberg, Marienstraße.        


     Hiermit mache die Anzeige, daß ich von jetzt an
     Sommer= und Winter= und Blumenkohlpflanzen nebst div. Blumenpflanzen
sowie später
     Sellerie=, Porro=, Runkelrüben und verschiedene Arten Pflanzen empfehle.

H. Brüchmann.       


Peruanischer Guano.
Wir offeriren hiermit:                          
gemahlenen Peru Guano,

unter Garantie eines Gehalts in demselben von
                              7 % Stickstoff,
                            14 % Phosphorsäure und
                          2-2 1/2 % Kali
            à M. 236. - Pfennig. bei Entnahme von 30,000 Kos. und mehr,
            à M. 246. - Pfennig. bei Entnahme von unter 30,000 Kos.;
aufgeschlossenen Peru Guano I.
unter Garantie eines Gehaltes in demselben von
                          7 % vor Verflüchtigung geschütztem Stickstoff,
                          9 1/2 % leicht löslicher Phosphorsäure und
                          2 % Kali
            à M. 236. - Pfennig. bei Entnahme von 30,000 Kos. und mehr,
            à M. 246. - Pfennig. bei Entnahme von unter 30,000 Kos.;
aufgeschlossenen Peru Guano II.
unter Garantie eines Gehaltes in demselben von
                            5 % vor Verflüchtigung geschütztem Stickstoff,
                          10 % leicht löslicher Phosphorsäure und
                            2 % Kali
            à M. 200. - Pfennig. bei Entnahme von 30,000 Kos. und mehr,
            à M. 210. - Pfennig. bei Entnahme von unter 30,000 Kos.
pro 1000 Kos. inclus. Säcke, exclus. Verladungsspesen, ab Lager hier, gegen comptante Zahlung. Ueber sonstige Verkaufsbedingungen ertheilen wir auf Anfrage bereitwilligst Auskunft.
Hamburg, im Januar 1884.

Anglo-Continentale (Vorm. Ohlendorf'sche) Guano-Werke.
Alleinige Importeure des Peruanischen Guanos
für Deutschland, Oesterreich-Ungarn, die Schweiz, Holland, Belgien, Dänemark, Norwegen, Schweden, Russland etc.


Jürgensen & Robschuld,
Lübeck, Breitestraße 959.     Filiale: Große Burgstraße 717.
Vollständiges Magazin
von Haus= und Küchengeräthen,
Lager von Werkzeugen, Eisen- und Kurzwaaren.


[ => Original lesen: 1884 Nr. 31 Seite 4]

Vom 1. Januar bis heute sind nachstehende Verluste bei unserm Verein angemeldet:

  1. Vom Schulzen Parbs in Kl. Molzahn 1 Pferd 700 Mark.
  2. Vom Hauswirth Mentze in Palingen 1 Pferd 100 Mark.
  3. Vom Schmiedemeister Callies in Menzendorf 1 Kuh 135 Mark.
  4. Vom Hauswirth Klüsmann in Selmsdorf. 1 Pferd 250 Mark.
  5. Vom Schirmmacher Scheer hier 1 Kuh 135 Mark.
  6. Vom Hauswirth Gerds in Selmsdorf 1 Pferd 200 Mark.
  7. Vom Müller Creutzfeldt in Lockwisch 1 Kuh 135 Mark.
  8. Vom Pächter Pumplüm in Carlow 1 Kuh 135 Mark.
  9. Vom Hauswirth Lenschow in Zarnewenz 1 Pferd 500 Mark.
10. Vom Hauswirth Lenschow in Grieben 1 Kuh 135 Mark.
11. Vom Bäckermeister Freitag hier 1 Kuh 135 Mark.
12. Vom Ackerbürger P. Burmeister hier 1 Kuh 135 Mark.
13. Vom Pächter Bielfeldt hier 1 Pferd 100 Mark.
14. Vom Hauswirth Boye in Bechelsdorf 1 Pferd 500 Mark.
und werden unsere Mitglieder ersucht, zur Deckung dieser Schäden einen Beitrag von 80 Pfennig pro 100 M.
Versicherungssumme am

Donnerstag, den 1. Mai, Morgens 10 Uhr

im Boye'schen Gasthofe hieselbst einzuzahlen.
Schönberg, den 16. April 1884.

Direction des Viehversicherungs-Vereins im Fürstenthum Ratzeburg.
As. Ahrendt.                 Wilh. Heincke.


En gros.                                                     En detail.
Buckskin u. Paletotstoffe

in großer Auswahl und nur guter rein wollener Waare, 9/4 und 10/4 breit pr. ganzes Meter 3 M. bis M. 4,50 empfiehlt

Eduard Jappe,              
Lübeck, Braunstrasse 145.       


XIV. Große Mecklenburg. Pferde-Verloosung zu Neubrandenburg.
Ein-, zwei- und vierspännige Equipagen, 80 edle Reit- und Wagenpferde
und 1010 sonstige wertvolle Gewinne.

Ziehung am 28. Mai d. J.
Hauptgewinn
Werth 10,000 Mark.

Loose à 3 Mark
sind zu beziehen durch A. Molling, General=Debit, Hannover, und die durch Placate erkenntlichen Agenturen sowie durch
M. Löwenhaupt Söhne in Neubrandenburg.

Die Gesammt=Netto=Einnahme aus dem Loosvertriebe wird zur Beschaffung der vollwerthigen Gewinne verwandt.


Wohnungsanzeige.

Hiermit mache einem geehrten Publikum von Schönberg und Umgegend die ergebene Mittheilung, daß ich seit Ostern bei dem Herrn Kühn am Petersbergerweg Nr. 159 wohne. Zu gleicher Zeit empfehle mich mit Grabkränzen und Blumenbouquets.

Ergebenst         
Frau Sterlei.       


Zu vermiethen:

Zu Ostern 1884 oder später steht meine Paterre=Wohnung ganz oder getheilt zu vermiethen.

Johanna Creutzfeldt.       


Gesucht zum 1. Mai

ein ordentliches Mädchen, welches etwas kochen kann bei hohem Lohn. Näheres beim Lehrer Wilhelm in Schönberg.
Hamburg.

Amanda Schlüter       
geb. Creutzfeldt.        


Wegen Erkrankung des jetzigen suche zu sofort

einen jüngeren Arbeitsmann.

A. Montag, Apotheker.       


Zu Michaelis d. J.

habe ich die erste Etage noch zu vermiethen, im ganzen oder zu zwei Wohnungen.

J. Voß, Tuchmachermeister.       


Zu vermiethen zu Michaelis 1884 eine freundliche Wohnung 1. Etage von 5 Zimmern, Küche, Speisekammer, Keller, Bodenkammer, Boden zu Holz.

Caroline Bruhn.     


Kirchliche Nachrichten.
Sonntag den 20. April.

Vormittagskirche: Pastor Kaempffer.
Nachmittagskirche: Fällt aus
Amtswoche: Pastor Kämpffer.


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1884 Nr. 31 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 31 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 18. April 1884.


Am Sonnabend ist Emanuel Geibel zur Ruhe bestattet. Seine Vaterstadt, welcher der Todte so theuer gewesen, hat ihn in's Grab gebettet und mit ihr im Geiste das übrige Deutschland. Würdevoll aber nicht prunkvoll, so recht im Sinne des verstorbenen Dichters, hat sich das Begräbniß gestaltet, das am Tage zwischen Charfreitag und Ostern eine doppelt feierliche Stimmung traf. Am Charfreitage Abends war die Leiche aus dem Sterbehause - Königstraße Nr. 696 - nach der Marienkirche übergeführt. Diese Kirche war dem Entschlafenen besonders lieb; ihre Glocken hatten einst den Neugeborenen begrüßt, ihr Klingen und Mahnen geht durch einen großen Theil seiner herrlichsten Gedichte, von ihr aus sollte seine Beerdigung erfolgen. Im Hauptschiffe dieser Kirche, am 2. Pfeiler vom Altar sah man zwei Fahnen der hanseatischen Legion aus den Befreiungskriegen, die Geibels Vater am Tage der Geburt seines Sohnes - nach der glorreichen Völkerschlacht bei Leipzig - einsegnete. Auf diesen Fahnen steht der Wahlspruch: "Gott mit uns", und diesen Namen (Emanuel) erhielt auch der neugeborene Knabe.
Am Sonnabend Morgen 8 Uhr begann sich die Kirche zu füllen. Vor der Kanzel stand im Schmucke all der Hunderte von Kränzen und Palmzweigen der Sarg mit des Dichter sterblicher Hülle, die leidtragenden Angehörigen nahmen ihre Sitze unmittelbar neben dem Sarge ein. Die Fahnenträger des Kampfgenossen und des Krieger=Vereins pflanzten sich mit ihren umflorten Fahnen am Fußende des Sarges ihres Ehrenmitgliedes auf. Die zahlreichen Deputationen von nah und fern nahmen in größter Ordnung die ihnen angewiesenen Plätze.
Um 9 Uhr, nachdem der Chorgesang "Jesus lebt, mit ihm auch ich", verhallt war, betrat der Schwager Geibels, Hauptprediger Trummer, die Kanzel. Er sprach ruhig, meisterhaft, in wohldurchdachter Rede. "Wir haben gestern, so ungefähr begann er, denn Todestag dessen gefeiert, dessen Name herrlicher erstrahlt, denn alle irdischen Ruhmeskränze. Seine Verheißung wird sich auch an dem erfüllen, vor dessen Sarge wir jetzt stehen" und machte die Worte: "Von Gottes Gnaden bin ich, was ich bin, und seine Gnade ist mir nicht vergeblich gewesen" zum Ausgangspunkt seiner Rede und schloß mit dem Gedichte Geibels der Ostermorgen: "Der Odem Gottes sprengt die Gruft, der Ostertag ist kommen!" Sodann stimmte ein Sängerchor Mendelsohn's Lied an aus dem Oratorium Paulus: "Siehe wir preisen selig die Entschlafenen."
Unter den feierlichen Klängen eines meisterhaften Orgelspiels wurde sodann der Sarg von Mitgliedern des Kampfgenossenvereins aus der Kirche und auf den Leichenwagen getragen, gefolgt von den Deputationen und den Tausenden, die gekommen waren, der erhebenden Feier beizuwohnen.
In den Straßen der Stadt und auf dem Wege vor dem Thore standen dicht gedrängt die Menschen, die Fenstern besetzt mit schwarz gekleideten Frauen, als wäre jedem Hause ein Verwandter gestorben. Langsam bewegte sich der Zug unter dem Geläute sämmtlicher Glocken der Stadt zum allgemeinen Gottesacker vor dem Burgthore. Hier bildeten die Krieger und Gewerke Spalier bis zum Grabe. Der Senat, die Bürgerschaft, das Offiziercorps, die Deputationen etc. etc. folgten dem Sarge. Am Grabe hielt der Neffe Geibels, Pastor Lindenberg aus Nusse eine kurze Ansprache, nochmals an die Ostersymbolik anknüpfend. Dann rollten die Schollen Erde auf den Sarg und die zahllosen Kränze bildeten einen Hügel darauf.
Dies war in kurzen Umrissen die Beerdigungsfeier Emanuel Geibels, des größten Dichters der Jetztzeit.
Unter den zahllosen Kränzen, die seinen Grabeshügel schmückten und die aus allen Gegenden Deutschlands dem Entschlafenen als letzten Scheidegruß gesandt waren, nennen wir den des Kronprinzen von Deutschland und Bismarcks, ersterer trug nur das in Gold auf den Reichsfarben gestickte Kaiserliche Wappen, sowie den gleichfalls in Gold gestickten Buchstaben F.; am Kopfende des Sarges lag der Kranz des Senats, am Fußende der der Bürgerschaft von Lübeck. Auch aus Mecklenburg waren mehrere Kränze gesandt, darunter einer von der Großherzogin=Mutter Alexandrine von Mecklenburg=Schwerin, der Schwester des Kaisers; die breiten, mit silbernen Tressen geschmückten schwarzen Atlasbänder trugen in Goldstickerei den Namen "Alexandrine". Für Mecklenburg hatte der Entschlafene stets eine besondere Verehrung gezeigt, der er u. A. in seinem Trinkspruch vom 26. October 1870 Ausdruck giebt.
Zum Schluß sei noch erwähnt, daß der Lübecker Senat der Bürgerschaft die Mittheilung hat zugehen lassen, daß er beabsichtige, auf Geibels Grab einen Denkstein zu setzen. Letztere erklärte sich einstimmig damit einverstanden.


Fürst Bismarck soll an seinem Antrage wegen Entbindung von den preußischen Geschäften festhalten.
In Betreff der Herbstmanöver der 17. Division sind folgende Bestimmungen ergangen: Die Regimentsübungen beginnen am 21. Aug., die Brigadeübungen am 1. Septbr. Am 8. Septbr. schließen sich, im Rayon zwischen den Eisenbahnlinien Malchin=Waren und Güstrow=Plau, die Detachementsübungen an. Ihnen folgen in dem Zeitraum vom 13. bis zum 20. Septbr. die Uebungen der gesammten Division im Rayon Sternberg=Goldberg=Krakow=Güstrow. Am 20. kämpft die Division gegen einen markirten Feind. Am 21. Septbr. erfolgt der Rückmarsch in die Garnisonen, bei der Infanterie, wie üblich, unter Benutzung der Eisenbahnen.
- Wilhelmsdorf, die westfälische Arbeiter=Kolonie, hat bereits die Wirkung gehabt, daß im Laufe des letzten Jahres die Belästigung der umliegenden Ortschaften durch Bettler und Vagabonden fast gänzlich aufgehört hat. "Wilhelmsdorf" hat 1088 arbeitssuchenden Männern ohne Unterschied der Konfessionen im Jahre 1883 Aufnahme und die Rückkehr in eine geordnete Lebensstellung geboten Seit dem Bestehen der Kolonie bis zum 1. Januar 1884 wurden 1584 Vaganten aufgenommen und erhielten von diesen durch Vermittlung des Vorstandes der Kolonie 1043 anderwärts Stellung. Dem Religionsbekenntniß nach verfallen die 1584 Vaganten in 961 Evangelische, 616 Katholiken und 7 Israeliten.
Der Kronprinz von Oesterreich ist mit seiner Gemahlin nach Konstantinopel zum Besuch des Sultans abgereist.
Die Königin von England wird nun doch nach Deutschland kommen; sie ist bereits am 15. April von Windsor abgereist und wird vor dem 3. Mai nicht nach England zurückkehren.
Bekanntlich soll der junge russische Thronfolger jetzt mündig erklärt werden und beabsichtigen die Eltern sodann anfangs Mai mit ihm da, er die Würde eines Hetmanns aller Kosaken besitzt, in's Don=Gebiet zu reisen, um den dortigen Kosaken ihren Hetmann und einstigen Czaren persönlich vorzustellen. Dies würde die kaiserliche Familie bei den Kosaken voraussichtlich ungemein populär machen.
Den aus Indien eingetroffenen Nachrichten zufolge nimmt die russische Besetzung von Merw die allgemeinste Aufmerksamkeit daselbst in Anspruch. Gerüchteweise verlautet, es schwebten Unterhandlungen wegen einer Besetzung Kandahar's durch britische Truppen.
In Sudan sind Gerüchte im Umlauf, daß Khartum gefallen und General Gordon ein Gefangener ist.


[ => Original lesen: 1884 Nr. 31 Seite 6]

     Trinkspruch Geibels auf Mecklenburg.
          Stoßt an im Saft der besten Reben!
          Stoßt an: Land Mecklenburg soll leben,
          Land Mecklenburg mit Schwert und Pflug!
          Die Perle gab es uns der Frauen
          Und jenes Paar mit greisen Brauen,
          Das unsres Ruhmes Schlachten schlug.


          Schon wallt sie längst im Paradiese,
          Die hohe Königin Luise,
          Die Deutschlands starken Hort gebar,
          Doch flammend steht's in tausend Herzen,
          Wie sie zur Zeit der Schmach und Schmerzen
          Der Engel ihres Volkes war.

          Und wollt ihr nach den Helden fragen:
          Vom Marschall Vorwärts laßt euch sagen,
          Dem blanksten Schwert des Vaterlands;
          Die Welt durchhallten seine Siege,
          Doch nie zu Rostock seiner Wiege,
          Vergaß der Greis im Lorbeerkranz.

          Den Andern kennt ihr auch, den Alten,
          Der hoch und ernst, die Stirn in Falten,
          Ein Hüter wacht an Preußens Thron.
          Das ist des Kriegsgotts Wagenlenker,
          Das ist der kühne Schlachtendenker.
          Der Schweiger Moltke, Parchims Sohn.

          Drum stoßt im Saft der besten Reben,
          Stoßt an: Land Mecklenburg soll leben,
          Land Mecklenburg mit Schwert und Pflug!
          Die Perle gab er uns der Frauen,
          Und jenes Paar mit greisen Brauen,
          Das unsres Ruhmes Schlachten schlug.


- Im Juni bringt der Männergesangverein in Straßburg seinem Protector, dem deutschen Kronprinzen in Berlin, ein Ständchen. Nahezu 100 Mitglieder unter Leitung ihres Kapellmeisters Hilgert unternehmen diese Sängerfahrt und werden auch in Frankfurt, in Berlin und auf der Rückfahrt auf dem Kyffhäuser und in Leipzig öffentliche Concerte geben. Von dem Ertrage wollen sie sich eine Liederhalle bauen.
- Im Bataillon in Trier dient ein Elsässer, welcher der jüngste von 20 noch lebenden Geschwistern ist. Seine 10 ältesten Brüder dienten in der französischen Armee, die 3 jüngsten in der deutschen.
Berlin, den 17. April. Da erfahrungsmäßig die aus der Provinz nach Berlin gehenden weiblichen Dienstboten infolge ihrer Unkenntniß der örtlichen Verhältnisse vielfach in üble Lage gerathen, gewissenlosen Personen in die Hände fallen und von diesen ausgebeutet und verdorben werden, hat der deutsche Verein zur Hebung der örtlichen Sittlichkeit hier in dem Bahnhof Bösse der Stadtbahn unter dem Namen "Mägdehaus" ein Institut in's Leben gerufen in welchem die Zuziehenden Auskunft über alle einschlagenden Verhältnisse erhalten, sowie Ueberwachung und Schutz vor unlauteren Einflüssen genießen sollen. Auf Wunsch finden die Mädchen in demselben Kost, Obdach und Stellenvermittelung oder es werden ihnen ordentliche Familien nachgewiesen, bei denen sie vorläufig Unterkommen finden können. Im Mägdehaus sind bereits 30 Betten aufgestellt. Das Königl. Polizei=Präsidium hat die Schutzmänner angewiesen, den ankommenden Mädchen auf Wunsch den Weg zum Mägdehause zu zeigen. Die Eröffnung findet statt am 17. April.
Ueber den Arzt des Fürsten Bismarck, Dr. Schwenninger und seine Kurmethode finden wir in einem Provinzialblatt folgende Mitheilungen: Dr. Schwenninger, dessen medizinischer Kunst eine täglich vermehrte Schaar von dankbaren Gläubigen vor Allem diese glückliche Veränderung des Zustandes und der äußeren Erscheinung des Fürsten Bismarck zuschreibt, sieht seinen Ruhm ins Enorme gewachsen. Ich hielt mich in der letzten Woche in München auf und konnte mich überzeugen, mit welchem Stolz des neuen Wundertäters alte Heimath heute als einen Eckstein des Reiches ihn verehrt, welchen die bairischen Bauleute einst bekanntlich so unsanft verworfen haben. Der gefeierte Medizinmann erzielt seine erstaunlichen Resultate am kranken und ganz speciell am fettleibigen Menschen ohne Anwendung von Brunnenkuren und Arzneien, nur durch diätetische Mittel. Eins der wichtigsten darunter besteht, wie man mir hier und in München erzählte, in der Enthaltung des Genusses aller Suppen vor der Mahlzeit und des Trinkens während der letzteren. Dem "modernen" Menschen ist die Sitte oder Unsitte, Speise und Trank gemeinsam einzunehmen, auf jede Paar Bissen einige Schlücke Bier zu setzen oder gar ihnen vorauszuschicken, so zur andern Natur geworden, daß es ihm sehr hart ankommt, von derselben plötzlich zu lassen. Auch für den stärksten willenskräftigsten Mann soll diese Entwöhnung eine sehr harte Aufgabe sein. In München sah ich ungemein komisch wirkende Beispiele des dadurch verursachten Kampfes in den säulengläubigen Bekennern des berühmten Kanzlerarztes. Die Qualen der Enthaltsamkeit vom Biere bis zum letzten Bissen der Mahlzeit wurden bei den Männern, welche dieselben tapfer bestanden, allerdings durch die beglückende Aussicht wesentlich gelindert, für die Entbehrung durch den nicht zu unterschätzenden Gewinnst eines desto gewaltigeren Durstes mit dem Bewußtsein entschädigt zu werden, denselben in unbegrenztem Maß oder mit einer unbegrenzten Zahl von Maßen zu löschen. - Ein anderes hartes Mittel, welches der Doktor sogar verfetteten Damen als Ersatz für das in gewissen Fällen doch nur zu wirkungslose Marienbad verordnet, besteht in täglich ein bis zweistündigem Holzhacken am Hauklotz. Diejenigen, welche selbst vor diesem Rezept nicht zurückschaudern, sollen die Zeugen von ihren eigenthümlichen gymnastischen Uebungen streng ausschließen; schade! es müßte in manchen Fällen einen ganz ergötzlichen Anblick gewähren. Gewiß, Mephistos wohlbekanntes, dem Dr. Faust vergebens anempfohlenes Gesundheitsmittel kommt auch noch wieder zu Ehren. Besonders der erste Satz dieser medizinischen Verordnung, welche dadurch nicht an Werth und Wahrheit verliert, weil der Teufel sie giebt: "Erhalte Dich und Deinen Sinn in einem ganz beschränkten engen Kreise" würden vielen dickleibigen Patienten nicht halb so viel Schwierigkeiten und Pein verursachen, wie Holzhacken und kein Bier während der Mahlzeit trinken.
- Auf dem Felde bei Bonn wurde unter uralten Baumwurzeln eine eiserne Geldkiste gefunden, die 345,600 Franks in französischen Gold= und Silber=Münzen mit dem Bild Napoleon I. enthält - wahrscheinlich eine vergrabene Kriegskasse.
- Häuser steigen und sinken im Preise mit der steigenden oder sinkenden Bedeutung der Stadt und der Straße, in welcher sie stehen. So namentlich in Berlin. Die obere Wilhelmsstraße nahe der Prachtstraße unter den Linden, wird schon lange von Prinzen, Fürsten, Botschaftern und Ministern bewohnt. In ihr giebt's ein Palais, das nach dem unglücklichen Tilsiter Frieden (1807) sammt Park und fürstlicher Einrichtung von einem Bürger um 30,000 Thaler erstanden und etwa 50 Jahre später um die siebenfache Summe verkauft wurde. Die untere Wilhelmsstraße wurde bis jetzt meist von kleinen Leuten bewohnt, deren Häuser niedrig schmal und eng sind. Jetzt sind sie zum Abbruch sehr gesucht und sie gleichen den Strümpfen der guten alten Zeit, in denen ein Schatz steckt. Die kleinen Leute, denen sie gehören, werden reiche Leute. Auf ein Grundstück dieser Straße, was den ersten Besitzer auf 9000 M. zu stehen kam und das der jetzige Besitzer für 27,000 M. gekauft hat, sind bis jetzt vergeblich 250,000 M. geboten worden. Der jetzige Werth eines Grundstückes in dieser Gegend übertrifft den Anfangswerth im Ganzen um das 30fache.
- Erprobtes Mittel gegen Zahnschmerzen. Als ein vortreffliches Vorbeugungs= und Linderungsmittel bei Zahnschmerzen kann ich aus meiner Erfahrung die Kalmuswurzel empfehlen. Dieselbe wird gereinigt, getrocknet und dann fein zerkleinert, d. h. zerschnitten in eine Flasche gethan, so das etwa der vierte Theil derselben angefüllt wird; dann werden die zerkleinerten Wurzeln mit feinstem Spiritus übergossen. Nachdem diese Mischung verkorkt 2-3 Tage gestanden, wird soviel reines Wasser zugegossen, daß die Mischung dem Zahnfleisch nur noch ein leichtes Brennen verursacht. Bei Zahnschmerz ist es gut, den Mund je öfter desto besser damit zu reinigen. Diese Behandlung konservirt namentlich schadhafte Zähne ganz vorzüglich.


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