No. 77
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 02. Oktober
1883
dreinundfünfzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
<< Ausgabe vorher>> Ausgabe danach
[ => Original lesen: 1883 Nr. 77 Seite 1]

Das Germania=Denkmal,

dessen Bild heute vor unserm Auge, steht auf dem Gipfel des Niederwaldes, der sich der Stadt Bingen gegenüber etwa 750 Fuß über dem Spiegel des Rheins (gegen 1000 Fuß über dem Meer) erhebt. Eine Schilderung desselben namentlich der Germania brachten wir schon in Nr. 64 dieses Blattes. Das ganze Denkmal hat die gewaltige Höhe von 110 Fuß, wovon 33 Fuß auf die Germania selbst kommen. Sie hat ein Gewicht von etwa 70,000 Pfund. In der Mitte des unteren Sockels tritt uns in mächtigen Verhältnissen die Gruppe des Rhenus mit der Rosella entgegen. Der Alte übergibt der jugendlich schönen Tochter ein Ruferhorn - das Sinnbild der Wacht am Rhein. Links und rechts davon zeigen sich die etwa 18 Fuß hohen Figuren des Krieges und des Friedens. Zwischen diesen beiden Figuren breitet sich das mächtige Hauptrelief des Denkmals mit nahezu 200 Figuren in Lebensgröße. Um den Kaiser Wilhelm, der in der Mitte hoch zu Roß hält, schaaren sich links und rechts die Getreuen und Krieger. Zur Rechten steht der König von Bayern, links der König von Sachsen. Ihnen reihen sich an: die übrigen deutschen Fürsten, die Prinzen, die Heerführer, voran Moltke. Auch Bismarck fehlt natürlich nicht. Unter diesem Relief liest man das Schneckenburger=Wilhelm'sche Lied "Die Wacht am Rhein." In der Mitte über dem Relief thront der riesige Reichsadler. Um das Postament herum in gleicher Höhe reihen sich die Wappen der deutschen Staaten. Darüber zwischen Siegeskränzen das eiserne Kreuz. Das Postament selbst trägt die Inschrift:

Zum Andenken
An       die einmüthige
Siegreiche Erhebung
Des       deutschen       Volkes
Und       an
Die Wiederaufrichtung
Des Deutschen Reiches
1870       1871

Da steht es nun vollendet das herrlichste und bedeutungsvollste Denkmal, das die Welt kennt. Ein zugleich so großartiges und in sich geschlossenes Ganze hat Künstlerhand kaum je hervorgebracht. Sechs Jahre des angestrengtesten Schaffens hat das Werk erfordert und 1,200,000 M. gekostet. Am 17. September 1877 legte Kaiser Wilhelm den Grundstein, heute, am 28. September, vollzog er die Einweihung. Nach den eigenen Worten des Kaisers soll es nicht nur ein Siegesdenkmal, sondern auch ein allgemeines Denkzeichen zu Ehren der Gefallenen sein. Aber seine Bedeutung geht noch weiter. Seht ihr die hochgeschwungene Krone in der Rechten der Germania? Das bezeichnet die Wiederherstellung des Deutschen Reiches. Dies neue deutsche Reich aber ist der Friede, Nicht in jener heuchlerischen, sich selbst Lügen strafenden Weise des zweiten französischen Kaiserreichs, nein, im Geist und in der Wahrheit, wie es herrlicher nicht gedacht werden kann und wie es selbst seine großen Baumeister sich einst nicht hätten träumen lassen. Das Schönste Zeugniß dafür ist die Anerkenntniß aller Nationen und selbst des Feindes dessen Besiegung dies Denkmal zunächst bedeutet. Damit erkennt dieser Feind aber auch die Vollberechtigung dieses Denkmals an und erklärt sich versöhnt damit.
Ewig wird dauern das Ringen der Menschheit aber nicht soll ewig währen das Zeitalter der Kriege. Kommt es allein auf Deutschland an, so ist dies Zeitalter auf immer vorüber. Drumm rühret nicht daran! Was aber noch Friedensfeindliches auf Erden herrsche, das erinnere sich, was das damals noch ungeeinte deutsche Volk vermocht hat. Sollte eine frevelnde Hand sich je vermessen, den für Europa, ja für die ganze Welt so theuer erkauften Frieden zu brechen, so wird man erfahren, daß das geeinte und erstarkte Deutschland noch ganz andere Dinge vermag. Dann wird sich das Wort des Dichters noch furchtbarer bewahrheiten, das er vom alten Barbarossa sagt:
          Ja, er wird einst furchtbar schreiten
          Aus der Nacht der Felsengruft
          Und Verderben um sich breiten,
          Wenn ihn einst sein Deutschland ruft.
                    Rühret nicht daran!
Von den Tausenden, die am 28. September unseren unermüdlichen, stets frischen und berufsfreudigen Kaiser zujubelten, waren Alle geblendet von dem beispiellosen Glanze zu den Füßen der "Germania". Eine große Reihe Deutscher Fürsten versammelte sich persönlich um den Kaiser, Alle waren würdig vertreten, die Spitzen unserer Armee, die politischen Größen von ehemals und von heute die Vertreter des Volkes, der Behörden, die Blüthe des Reiches war in einer Stimmung, in der des hellsten patriotischen Jubels, auf einem Punkt versammelt. Die Stimmung litt auch nicht, als ein beklagenswerthes Versehen die Böller, Kanonen, Musikcapellen, die Hochrufer am Ufer zu frühzeitig entfesselte und jedes Wort der Kaiserlichen Rede weggelärmt, uns vor den Ohren weggeschossen wurde. Ein Zeichen war falsch verstanden worden, die Hülle des Vorderreliefs am Denkmal fiel zu früh und damit war die eigentliche Enthüllungsfeier überhaupt vereitelt. Die erschütternde Familienscene, die sich zwischen Kaiser und Kronprinz abspielte, gab der Scene eine höhere Weihe. Der Kronprinz hatte während der Rede des Kaisers vergebens versucht, seine Bewegung zu bemeistern, als der Kaiser geendet, stürzte der Sohn auf ihn zu und küßte ihm zwei Mal die Hände. Der Kaiser umarmte ihn bewegt und küßte ihn auf die Wange, dann drückte er den umstehenden Fürsten die Hand.
Die Bewegung des Kaisers war so groß wie das herzliche Interesse, das er der Feier vorher entgegenbrachte. Die Rede, die er heute mitten im verfrühten Kanonendonner und Jubelrufen so kräftig hielt, hat der Kaiser selbst ausgearbeitet. Die Rede des Grafen Eulenberg hat der Kaiser vorher sorgfältig gelesen und einige Aenderungen angebracht. Die freudig erregte Stimmung des Kaisers dauerte den ganzen Tag und wer ihm heute begegnete, wird die Erinnerung an seine persönliche Liebenswürdigkeit lange bewahren.
Die Rückfahrt gestattete sich zu einer Triumphfahrt für den Kaiser. Die Galawagen fuhren unter anhaltenden begeisterten Massenzurufen durch die bunte phantastische via triumphalis. Das Riesen=

[ => Original lesen: 1883 Nr. 77 Seite 2]

faß an der Rheinhalle, eine Monstre=Atrappe, öffnete sich und die Wagen fuhren durch seinen gewaltigen Bauch, in dem sie übrigens anhielten. Ehrenjungfrauen reichten dem Kaiser und den Fürsten den Ehrentrunk dar.
Das Festleben in Rüdesheim nahm inzwischen erhöhten Fortgang - das eben ist das Herrlichste an der Niederwald=Denkmalsfeier, daß sie Volk und Fürsten verband, daß dem Fest der Mächtigen und Großen das Volksfest sich als gleichgestimmter Zwillingsbruder zugesellte. Die Stimmung litt auch keineswegs dadurch,, daß man sich im unerhörten Gedränge jedes Glas des heimischen Rebensaftes erst erkämpfen, daß man auf der Straße campiren mußte, weil die Hotels, Restaurants, die improvisirten Hallen und die zu Wirthsstuben umgewandelten Gärten, weil auch die zu Wirthshäusern umgewandelten Ruinen der vielen im Frühjahr abgebrannten Häuser den Massen nicht Unterkunft gewähren konnten.
"Wenn's nur kein Unglück giebt!" hatte der Kaiser während seiner Fahrt durch die jubelnden Volksmassen oft ängstlich gerufen und empfahl wiederholt die peinlichste Vorsicht.
"Ist nur Alles vorgesehen, damit ja kein Unfall vorkommt"? das waren die ersten Worte, die der Kronprinz an das Niederwalddenkmal=Comite richtete. "Man kann ja jetzt", so fügte er hinzu, "keine Zeitung mehr in die Hand nehmen, ohne von Unglücksfällen zu lesen und gleich von recht großen." Die ganze Feier verlief ohne einen namhaften Unglücksfall.


Politische Rundschau.

Die Verstaatlichung der Privatbahnen in Preußen ist wieder in Fluß gekommen. Auch die Generalversammlung der Posen=Kreuzburger Bahn hat den Uebergang zu den Staatsbahnen fast einstimmig angenommen; ebenso die Rechte=Oder=Ufer=Bahn. In allernächster Zeit werden auch die Abschluß=Verhandlungen mit der Berlin=Hamburger Eisenbahn beginnen.
Die Machtstellung Deutschlands findet aus Anlaß der Denkmalsenthüllung in der englischen Presse sympathische Anerkennung.
Die Provinzial=Correspondenz sagt in einer Besprechung der deutschen Herbstmanöver, indem sie die Anwesenheit der Könige von Spanien und Serbien erwähnt. Das Erscheinen dieser Fürsten sei ein neuer Beweis, daß die Beziehungen Deutschlands zu den übrigen Staaten des Welttheils ohne Unterschied von deren geographischer Lage durchaus freundschaftlicher Natur seien und die von der deutschen Regierung gehegten Gedanken des Friedens und der vertrauensvollen Hingebung an die allen Völkern gemeinsamen Cultur=Aufgaben von den weitesten Kreisen des europäischen Völkerlebens getheilt werden.
Wieder einmal das Gerücht von der Auslieferung von Festungs= und Mobilisirungsplänen an Frankreich! Die Verhaftung zweier Sergeanten und eines städtischen Beamten in Wesel und eines Divisionsschreibers in Düsseldorf wird damit in Verbindung gebracht. Wie die Weseler Ztg. meldet, hätten sich in Wesel in letzter Zeit zwei angebliche Belgier, unter dem Vorgeben, die deutsche Sprache erlernen zu wollen, aufgehalten und in geheimnißvollem Verkehr mit Jenen gestanden. Einer der Fremden, in dem man einen französischen Offizier vermuthe, habe sich durch unverhältnißmäßig hohe Geldausgaben bemerklich gemacht. (Die Sache läßt sich ebensogut bezweifeln, wie für wahrscheinlich annehmen.)
Die inneren Zustände in Rußland müssen doch noch sehr unsicher sein, da in einer ganzen Reihe von Landestheilen und Städten die verschärfte Polizeiaufsicht auf ein Jahr verlängert worden ist.
"Times" betonen in längerer Auseinandersetzung die Notwendigkeit einer längeren Dauer der Englischen Occupation in Egypten.
Ueber den Besuch Gladstones in Kopenhagen soll Fürst Bismarck sich in Gastein zu einem Kurgast geäußert haben: Seien Sie ruhig, Gladstone ist ein Mann von kaltem Blute und gesundem Verstande, und ich bin überzeugt, daß er sich beides auch in der hochgefährlichen Atmosphäre Hamlet's bewahrt hat.


- Behufs gleichmäßiger Behandlung der Reclamationen um Entlassung bez. Zurückstellung vom Militärdienst ist angeordnet worden, daß zur Beurtheilung der Arbeitsfähigkeit derjenigen Personen, zu deren Gunsten reclamirt werden soll, die ärztliche Untersuchung derselben auf Antrag des Civilvorsitzenden der Ersatzkommission in der Regel durch einen Militairarzt erfolgen soll. Nur in ganz besonderen Ausnahmefällen, in denen der körperliche Zustand der Reclamanten die militärärztliche Untersuchung erschweren oder durch die Entfernung der nächstgelegenen Garnison eine unververhältnißmäßige Verzögerung eintreten sollte, ist es zugelassen, daß der Districtsphysikus durch den Civilvorsitzenden der Ersatzkommission dazu aufgefordert wird. Die bisherige Vorschrift, "daß im Falle der Erwerbsunfähigkeit der Reclamanten ein Attest des Districtsphysicus beizulegen sei", ist aufgehoben worden.
- In Constantinopel hat ein Brand im Kadikio=Viertel einen Schaden von 6 Millionen Francs verursacht.
- Ungefähr die Hälfte der Pariser Bevölkerung gehört der Arbeiterklasse an; 22 Proc. werden durch Handel und Creditwesen ernährt, annähernd 10 Proc. leben von freien Einkünften, 7 1/2 Proc. von den höheren und wissenschaftlichen Berufsarten, vom Verkehr annähernd 2 Proc.; ungefähr 3 Proc. sind ohne oder nicht ermittelten Beruf, 1 Proc. ist die bewaffnete Macht stark. Es wäre interessant die entsprechenden Verhältnisse von London, Berlin, Wien und New=York zu kennen.
- Die 37. Hauptversammlung des Gustav=Adolf=Vereins zu Lübeck hat die große Liebesgabe (17,000 M.) der Gemeinde Altenessen zugewendet.
- Vom 1. Januar 1884 an dürfen die Inhaber der Bahnhofsrestaurationen von preußischen Staats= und unter Staatsverwaltung stehenden Eisenbahnen Bier nur in geaichten Gläsern mit 3/10 Liter Inhalt zum Preise von 10 Pfennig ausschänken.
- Der Vater Rhein hat (wenn man dem "Ulk" Glauben schenken darf) Denen auf dem Niederwald da droben am 28. zugerufen:
          Die Ihr gekommen von fern und nah,
          Zu grüßen die Germania,
          O sorgt dafür mit starker Hand,
          Daß rings um meinen Uferrand,
          Kein ander Blut, als das der Reben,
          Mag fürder Ursach zum Anstoß geben!
- Bei den Kaisermanövern wurden am 24. September zwei Batterien am Rüdesheimer Waldsaum von Infanterie im Rücken umgangen, überfallen und gefangen genommen. Sonstige Fehler größerer Art kamen nicht vor, so daß die Aeußerung eines hohen fremdherrlichen Generals die Führung kennzeichnet. Er rief vernehmlich: "Diese Preußen sind doch wahrhaftig verfluchte Kerle! Hier wo sie uns eingeladen, machen sie wohl manchmal einen Fehler; aber im Felde sind sie ganz anders!" Ein besseres Loob ist kaum denkbar. Nur ein einziges Bivouac wurde in der Nacht zum 25. September bei Windecken, Ostheim, Rüdesheim und Niederdorfelden abgehalten; aber seine Spuren werden vielleicht noch, ähnlich der römischen Militair=Niederlassung bei Heddernheim, nach Jahrhunderten ausgegraben. Da fanden sich als Ueberbleibsel der Officiers=Lager Conservebüchsen jeder Größe und sehr viel Korkstopfen, leere Flaschen und sogar am Feuer geröstete Butterschnittchen; daneben aber als Reste des Mannschaftslagers mehrere Schweine=Rippchen, Eingeweide und Kopf eines Hasen als Opfer des "männermorden" Krieges und zahllose Kartoffelschalen, Bautrümmer und abgebrochene Taschenmesser, welche im bunten Verein den künftigen Alterthumsforschern und ihren Nachgrabungen seltsame Räthsel aufgeben werden. Nur von Pendulen und ähnlichen Baustücken fand sich keine Spur.
- Bei der letzten Kaiserparade gingen standhaft und ohne Rücksicht auf die wiederholt sie verjagenden Feldgendarmen eine Anzahl Regimentshunde,

[ => Original lesen: 1883 Nr. 77 Seite 3]

besonders edle Hühnerhunde, in gleichem Schritt und Tritt neben den Infanterie=Colonnen beim Vorbeimarsch am Kaiser vorüber. Den drolligsten Anblick gewährte aber ein militairfreundlicher Gänserich, der auch durch keine Gewalt und Verscheuchung von der Seite seines in Nieder=Eschbach einquartirten Tambours wegzubringen war und mit Lächeln vom Kaiser bemerkt wurde, als er von einem Musiker am Flügel ergriffen und weggeschleudert, trotzdem sofort beim Vorbeimarsch zu seinen geliebten Trommeln zurückflog und mit ihnen marschirte. Vermuthlich war es ein Abkömmling jener capitolinischen Gänse, die Rom vor dem nächtlichen Ueberfall der Gallier unter Brennus retteten und auch jetzt den sogn. Erbfeinden Frankreichs in Freundschaft sich anschloß.


Anzeigen.

Denjenigen Deputatisten, welche einen Theil ihres Deputatholzes pro 1884/85 der Forst gegen die Geldentschädigung zu überlassen beabsichtigen, haben dies bis zum 1. October cr. hierher anzuzeigen.
Schönberg den 20. September 1883.

Großherzogl. Mecklenb. Domainen=Amt.
F. Graf Eyben.


In Sachen, betreffend die Niederlegung eines Hypothekenbuches über die zu Gr. Siemz sub Nr. IV belegene Vollstelle c. p. des Hauswirths Asmus Arndt daselbst wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß auf das am heutigen Tage abgehaltene Liquidations=Protokoll sofort im Termine der Präclusivbescheid erlassen und publicirt worden ist.
Schönberg den 27. September 1883.

Großherzogliches Amtsgericht.
G. Horn.

A. Dufft.        


Das unbefugte Betreten des Kirchhofes, namentlich auf dem Richtsteige, welcher seit einiger Zeit auf demselben sichtbar ist, sowie das Spielen der Kinder auf ihm wird verboten. Der Kirchendiener und der Husar werden Zuwiderhandelnde zur Bestrafung anzeigen.
Selmsdorf im September 1883.

Der Kirchenvorstand.       


Allgem. Gesellenkrankenkasse.
Am Sonntag den 7. October cr.
von Nachmittags 3 - 5 Uhr

Einzahlung des vierteljährigen Beitrages von Michaelis bis Neujahr im Lokale des Herrn Gastwirth Krüger hieselbst.
Schönberg im September 1883.

Der Vorstand.       


Fabrik-Niederlage
Greizer Stoffe
Lübeck, Breitestrasse 795,
gegenüber Düffcke's Hôtel.

Unterzeichneter beehrt sich den Eingang neuer Farben und Qualitäten in unserem Fabrikat anzuzeigen.

Specialität: Trauerstoffe.

Verkaufe jede beliebige Meterzahl zu Fabrikpreisen nach Preisliste.

Der Vertreter           
Gustav Winter.       

NB. Obige Fabrikate bestehen nur aus reiner Wolle. Proben nach auswärts werden prompt versandt.


Statt besonderer Meldung:
Emmy Schilling
Bernhard Steinführer
Verlobte.
Nordhausen.                                                     Schönberg i. M.


Letzte
Ziehung Kölner Dombau-Lotterie 15./17. Jan. 84.

Geldgew. 75000 M. etc. baar ohne Abzug. Nur Original=Loose versende incl. fro. Zusendung amtl. Gew.=Liste à M. 3.50. Der Hauptcolleteur

A. J. Pottgießer, Köln.       

Ulmer Lotterie (Zieh. 18. Febr.) à 3 M., Liste 20 Pfennig.


Neue Muster von
Tapeten u. Borden
empfiehlt zu den billigsten Preisen                          
                                                    L. Creutzfeldt.
Schönberg den 25. September 1883.


Einem geehrten Publikum empfehle ich mein reichhaltiges, gut assortirtes Lager von fertigen

Herren- und Kinder-Anzügen

Durch vortheilhaftes Einkaufen ist es mir möglich die Waare enorm billig abzugeben. Die Anzüge sind in Stoff und in der Arbeit nur durchaus reelle und keine auf Täuschung des Publikums berechnete.

Heinrich Garz,                   
Schönberg, Wasserstraße 58.       


Zu vermiethen

eine freundliche Parterre=Wohnung, bestehend aus 4 heizbaren Stuben, Küche, Speisekammer, Keller u. s. w.

Näheres Kalterdamm Nr. 6.       


Zu Ostern
eine Wohnung zu vermiethen bei                          
                                                    Sattler Baer.


Meinen geehrten Kunden von Schönberg und Umgegend, die ergebene Anzeige, daß ich von Michaelis an meine Wohnung nach dem Hause Siemzerstraße Nr. 108 bei Fräulein Dora Mußfeld verlegt habe und bitte, das mir bisher geschenkte Vertrauen mir auch ferner in meiner neuen Wohnung bewahren zu wollen.

Achtungsvoll
                          Johs. Lüth,
                                                           Cigarrenfabrikant.


In der Holländerei zu Torisdorf sind

Pölke u. 7 Wochen alte Ferkel

zu verkaufen.


Einem hochgeehrten Publikum Schönbergs und der Umgegend mache ich die ergebene Anzeige, daß ich im Hause des Herrn Bäckermeister Hinzelmann am Markt eine

Fischräucherei

angelegt habe und von Ende dieser Woche an frisch geräucherte Bücklinge zum Verkauf vorräthig halte.

Schönberg.                                                     H. Mette.


Vorläufige Concert-Anzeige.
Sonntag den 14. October, Abends 7 1/2 Uhrin
Köster's Hôtel
von

Frau Kaufmann, Concertsängerin aus Hamburg,
Fräulein Roewig, Pianistin vom Conservatorium zu Hamburg.
Herrn Bendfeldt, Violinist vom Königl. Conservatorium zu Leipzig.

Subscribtionsbogen circulirt.
1. Platz 1 Mark, 2 Platz 75 Pfennig.


[ => Original lesen: 1883 Nr. 77 Seite 4]

     Vom 10. Mai d. J. bis heute sind nachstehende Verluste bei unserem Verein angemeldet:
        1. vom Schulzen Faasch=Selmsdorf 1 Pferd 150 Mark.
        2. vom Hauswirth Foye=Campow 1 Kuh 135 Mark.
        3. vom Hauswirth Voß=Thurow 1 Pferd 400 Mark.
        4. vom Gastwirth Michelsen=Selmsdorf 1 Kuh 135 Mark.
        5. vom Schulzen Parbs in Molzahn 1 Pferd 200 Mark.
        6. vom Hauswirth Wietfeld in Ziethen 1 Pferd 500 Mark.
        7. von demselben 1 Pferd 75 Mark.
        8. vom Hauswirth Freitag=Kl. Bünsdorf 1 Kuh 135 Mark
        9. vom Hauswirth Hartkopf vor Ratzeburg 1 Kuh 125 Mark.
      10. vom Hauswirth Planthaber=Gr. Mist 1 Pferd 200 Mark.
      11. vom Schulzen Völkner=Mechow 1 Kuh 120 Mark.
      12. vom Hauswirth Clasen=Campow 1 Kuh 120 Mark.
      13. vom Hauswirth Möller=Klocksdorf 1 Pferd 200 Mark.
      14. vom Kaufmann Heitmann hier 1 Pferd 250 Mark.
      15. vom Bäckermeister Freitag hier 1 Kuh 135 Mark.
und werden unsere Mitglieder ersucht, zur Deckung dieser Schäden einen Beitrag von 80 Pfennig pro 100 M. Versicherungssumme am

Sonnabend den 13. October, Morgens 10 Uhr

im Gasthause des Herrn Boye hieselbst einzuzahlen.
An dem nämlichen Tage liegt daselbst der letzte Rechnungsabschluß unserer Gesellschaft zur gefälligen Einsicht unserer Mitglieder und sonstiger Interessenten aus.
     Schönberg, den 30. September 1883.

Direction der Viehversicherung im Fürstenthum Ratzeburg.
As. Ahrendt.           Wilh. Heincke.


Central=Verband "Germania".
Bekanntmachung.

Eltern und Vormünder, welche ihre Pflegebefohlenen das Bäckerhandwerk erlernen lassen wollen, werden darauf aufmerksam gemacht, sich vorher genau zu überzeugen, ob der betreffende Lehrmeister dem Central=Verband gewerbtreibender Bäckermeister Deutschlands "Germania" angehört, da es den jungen Ausgelernten sonst sehr schwer wird, in Deutschland Arbeit zu erhalten.
Der Bund "Germania" im Jahre 1874 gestiftet, zählt jetzt 14,000 Mitglieder, über ganz Deutschland verbreitet. Dieselben nehmen nur Gesellen in Arbeit, welche mit den Legitimations=Papieren dieses Bundes versehen sind.
Genossenschaften gewerbtreibender Bäckermeister beider Großherzogthümer Mecklenburg, welche dem Bunde beitreten wollen, melden sich hierzu beim Bäckerältesten F. Wandschneider, Wismar. Einzelne Mitglieder können fortan keine Aufnahme mehr finden; dieselben haben sich vielmehr den ihnen zunächst liegenden Innungen anzuschließen.

Der Vorstand.       


Heinrich Schäding
erhielt soeben:

Eine große Auswahl Herren= und Knaben=Hüte und Mützen in neuester Form, hochfein und elegant, welche hiemit bestens empfohlen werden.

Zurückgesetzte Mützen: Enorm billig.


Eß- und Viehkartoffeln

werden zu kaufen gesucht.
Offerten mit Preisforderung abzugeben in der Expedition d. Bl.


Gute Eßkartoffeln
                                                    kauft
                                                    H. F. Studemund.


Gesucht
zu Michaelis oder 24. October ein Knecht bei den Pferden.                          
Zehmen.                                                     Vesper.


Dem Ziegenhaltenden Publikum hiermit die ergebene Anzeige, daß ich zwei gute Ziegenböocke zum Decken halte.

H. Burmeister,              
Neuewallstraße Nr. 124.       


Verzeichniß der eingegangenen Gaben zum Lutherdenkmal.

Rottensdorf.

Jochen Schlatow, Arbeitsmann, Cathrina Maria Böttcher, Käthnerstochter zu Petersberg.

zusammen 50 Pfennig.     

Stove.

Kaiser 10 M. W. Wieschendorff 3 M. Wilhelmine Eckmann 50 Pfennig. Louise Greve 50 Pfennig. Alwine Siebenmark 10 Pfennig. F. Heick 1 M. H. Rieck 20 Pfennig. G. Krull 50 Pfennig. H. Steding 30 Pfennig. J. Schäding 20 Pfennig. Joachim Schäding 10 Pfennig. Christian Niemann 30 Pfennig. Johann Niemann 20 Pfennig. Heinrich Vierich 20 Pfennig. Fritz Planthafer 10 Pfennig. J. Beckmann 50 Pfennig. Wwe. Köster 10 Pfennig. P. Dunkelmann 30 Pfennig. H. Ahrendt 20 Pfennig. P. Beckmann 20 Pfennig. H. Beckmann 20 Pfennig. H. Bockwoldt 50 Pfennig.

Summa 19 M. 20 Pfennig.     

Bechelsdorf.

Familie Burmeister 20 M. Hauswirth Boye 50 Pfennig. Büdner Holst 50 Pfennig. Arbeitsm. Oldörp 20 Pfennig. Arbeitsm. Boye 20 Pfennig. Bosselmann 20 Pfennig.

Summa 21 M. 60 Pfennig.     

Ollndorf.

Hausw. Wilh. Oldörp 1 M. Hausw. W. Bade 3 M. Hausw. Joachim Retelstorf 1 M. Hausw. Johann Retelstorf 1 M. Schulze Heinrich Freitag 1 M.

Summa 7 M.     

Niendorf.

J. Ollrogge 3 M. Maria Ollrogge 2 M. Emil Ollrogge 1 M. Marie Maack 50 Pfennig. J. Oldenburg 3 M. J. Koopmann 1 M. Helene Koopmann 1 M. Hr. Buschow 50 Pfennig. Wwe. Kreutzfeldt 1 M. Wilh. Kreutzfeldt 1 M. H. Peters 3 M. J. Hundt 50 Pfennig. H. J. Baars 1,50 M. C. Baars 1,50 M. Heinr. Thies 2 M. Arbeitsm. Groth 50 Pfennig. Arbm. Lüth 20 Pfennig. Arbm. Reimer 50 Pfennig. Arbeitsm. Ollmann 50 Pfennig. Maurergesell Kreutzfeldt 50 Pfennig. Zimmergesell Boye 20 Pfennig.

Summa 24 M. 90 Pfennig.     

Pogez.

Hausw. Joach. Robrahn 2 M. Frau Robrahn 2 M. Elsa Ollmann 20 Pfennig. Catharina Beckmann 20 Pfennig. Peter Ollmann 20 Pfennig. Hausw. Joach. Harms 1 M. Frau Harms 50 Pfennig. Joach. Harms 50 Pfennig. Ludwig Rohbrahn 20 Pfennig. Elise Gäth 10 Pfennig. Hauswirth Hartwig Harms 2 M. Joach. Kaben, Gastw. 30 Pfennig. H. Th. Robrahn 2 M. Wittwe Arndt 50 Pfennig. Schneider Gerths 50 Pfennig. Hausw. H. Bade 2 M. Tischler Ohde 50 Pfennig. Arbeitsm. Lange 10 Pfennig. Hans Beckmann 10 Pfennig. Schneider Holst 10 Pfennig. Elise Wigger aus Sahmkow 20 Pfennig. Louise Wilms aus Kl. Pogez 10 Pfennig. Joachim Wilms aus Kl. Pogez 10 Pfennig. Heinrich Robrahn aus Carlow 20 Pfennig.

Summa 15 M. 60 Pfennig.     


Course notirt v. d. Mecklenburgischen Bank.
Schwerin, Montag den 1. October 1883.
Die Course verstehen sich incl. Zinsen und Provision.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


<< Ausgabe vorher>> Ausgabe danach
ZVDD