No. 14
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 18. Februar
1881
einundfünfzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1881 Nr. 14 Seite 1]

Politische Rundschau.

Deutschland. Die Eröffnung des Reichstages erfolgte am Dienstag Nachmittag 2 Uhr im weißem Saal des Königlichen Schlosses. Eröffnet wurde der Reichstag durch den Stellvertreter des Reichskanzlers, den Grafen zu Stolberg=Wernigerode, Vicepräsidenten des Staatsministeriums.
Deutschland hat mit Uebereinstimmung aller Großmächte die Führung zur Beilegung des türkisch=griechischen Streithandels übernommen.
Der von Bismarck ins Leben gerufene Volkswirthschaftsrath soll nächstens eine deutsche Reichseinrichtung werden neben Bundesrath und Reichstag. Er wird 120 Mitglieder erhalten, von denen 40 einen ständigen Ausschuß bilden werden. Die Mitglieder erhalten täglich 15 M. Diäten und eine Vergütung der Reisekosten.
Graf Wilhelm Bismarck will im Reichstage einen Antrag auf Einführung der Börsensteuer einbringen. Er will eine Umsatz=Werthsteuer und eine mäßige Kuponsteuer vorschlagen.
Der "Reichsanzeiger" veröffentlicht das vom 7. Februar d. J. datirte, zwölf Paragraphen umfassende Gesetz, betreffend die Ausübung des Jagdrechts in Preußen.
Laut amtlicher Zusammenstellung haben sich im vorigen Jahre 80,330 Personen über Hamburg nach Amerika eingeschifft. In Betreff der in diesem Jahre zu erwartenden Auswanderung stimmen die Berichte aller inländischen Agenten darin überein, daß dieselbe eine so massenhafte sein wird, wie man sie nie gekannt hat; die Schiffe des Norddeutschen Lloyd dürften im kommenden Frühjahre zeitweilig nicht ausreichen, um die Applikanten zu befördern. Es steht fest, daß die Zahl der Ueberfahrtsbillette, welche in Amerika lebende Deutsche für ihre Freunde in der alten Heimath gelöst haben, um das vierfache größer ist als zur gleichen Zeit vorigen Jahres.
England. Königin Victoria ist in ihrem Schlosse Windsor des Lebens nicht sicher. Ein Anschlag der irischen Fenier wurde entdeckt, daß das Schloß in die Luft gesprengt werden solle. Alle wichtigen öffentlichen Gebäude in London werden sorgsam bewacht.
Frankreich. Die Kammer der Deputirten beschloß am Sonnabend den Antrag Louis Blanc's auf Abschaffung der Todesstrafe in Erwägung zu ziehen. - Das Erträgniß der indirekten Steuern hat für den Monat Januar 1881 die Voranschläge des Budgets um 18,570,000 Frcs. überstiegen. Für den Januar 1880 hatte sich das Mehrerträgniß nur auf 4 680,000 Frcs. belaufen.
Spanien. Umsturzregungen. Bei einem in Madrid abgehaltenen demokratischen Banket wurden mehrere Toaste umstürzlerischen Inhalts ausgebracht, die Versammlung ist daher aufgelöst, zwei Theilnehmer derselben sind verhaftet worden. Ein schlechtes Vorzeichen für das neue Ministerium.
Amerika. Die Ueberschwemmungen in Kalifornien in Folge des andauernden Regenwetters werden als furchtbar geschildert. In Newyork laufen stündlich Berichte über die Verluste von Menschenleben ein. Dampfer fahren auf den unter Wasser gesetzten Ebenen umher, um Menschen und Vieh aufzunehmen.


- Kaiser Wilhelm hat seit langer Zeit zum erstenmal wieder ein Todesurtheil bestätigt. Ein liederlicher, trunksüchtiger und arbeitsscheuer Mensch (Gehrke) hatte seiner braven Frau im Schlafe den Hals durchgeschnitten. Sie hatte den Haushalt allein erhalten und ihm Vorwürfe über sein liederliches Leben gemacht. Da wollte er sie los sein. Kein Milderungsgrund stand ihm zur Seite.
- General v. Blumenthal in Cassel, Commandeur der 22. Division, hat seine Pensionirung erbeten.
- Der Verein für Feuerbestattung in Berlin hat einen Jahresbericht für 1880 publizirt, aus dem hervorgeht, daß seine Mitgliederzahl - sie stieg 1880 von 38 auf 107 - stetig anwächst.
- Zwei Büchsenmacher der Gewehrfabrik in Amberg, die Herren Sporrer und Härl, haben ein neues Repetirgewehr konstruirt, dessen Mechanismus eben so einfach und sinnreich als zuverlässig und dauerhaft sein soll. Die Erfinder lassen sich ein Patent fürs Deutsche Reich ertheilen. Seiner äußeren Façon nach unterscheidet sich das Gewehr in nichts von dem einfachen Hinterlader, da das Patronenmagazin im Schafte enthalten ist und kein äußerliches Merkmal auf dessen Vorhandensein schließen läßt. Die bisher angestellten Schießproben ergaben als leicht erreichbare mittlere Durchschnittszahl 10 Schüsse in 12 Sekunden.
- Jacob Vogt in Bielitz war der älteste österreichische Veteran, er wurde volle 100 Jahre alt. Dabei sind nicht einmal die Kriegsjahre doppelt gerechnet. Er diente unter Feldmarschall Schwarzenberg in den Befreiungskriegen 1813-15 und holte sich in der Schlacht bei Leipzig das Kanonenkreuz.
- Der Knabe Peretz, welcher in der verflossenen Woche den zwölfjährigen Knaben Adalbert Wolff durch einen Schuß in den Kopf tödtete, ist gegen eine von seinem Vater gestellte Caution von 500 M. aus der Untersuchungshaft entlassen worden. Peretz, am Freitag zur Recognoscirung an die Leiche geführt, wurde bei deren Anblick ohnmächtig und mußte zurückgeführt werden. Bei der Section stellte es sich heraus, daß die Schädeldecke des Getödteten von einer ganz ungewöhnlichen Dünne und Widerstandlosigkeit war, welchem Umstande es wohl auch zuzuschreiben ist, daß der mit dem schwächsten Schrot abgegebene Schuß, welcher nur ein einziges Korn auf den Kopf des unglücklichen Wolff brachte, tödtliche Wirkung erzielte.
- Am 15. Januar d. J. fällten Forstarbeiter im kleinen Ettersberge einen Eichenstamm; während der Arbeit hörten sie ein fortwährendes Brausen oder Summen und hielten es für das Rollen der Eisenbahn. Nachdem der Eichstamm durchschnitten und gefallen war, fand sich derselbe hohl und von

[ => Original lesen: 1881 Nr. 14 Seite 2]

einem Bienenschwarm bewohnt, woher das gehörte Gebrause stammte; das Völkchen hatte sich bisher von dem eingetragenen Honigvorrathe genährt und anscheinend wohl befunden; doch ging letzterer stark auf die Neige, da sich auch noch ein Mäusepärchen zeigte, welches durch den süßen Vorrath angelockt, seinen Wohnsitz im Eichenstamme genommen. Da die Bienen sich sehr lebhaft zeigten und trotz der 16 Grad Kälte sich über die hohen Baumwipfel erhoben, wurde der Fund dem Imker Emil Fischer in Großobringen gemeldet, welcher sich nach 15 Minuten an Ort und Stelle zum Einfangen mit einem Sack einstellte; das Experiment ging gut von Statten. Er eilte mit seiner Beute der warmen Stube zu, wo die glücklich in einem leeren Stock übergesiedelten Findlinge sich behaglich auszuwärmen und das gereichte Futter mit großem Appetit zu verzehren begannen.
Das Pariser Stadthaus, das nun bald unter Dach kommen wird, hat das hübsche Sümmchen von 40 Millionen gekostet. Die große Oper, die im Jahre 1875 eröffnet wurde, kam dem Staatssäckel auf 36 Millionen zu stehen.
- Kürzlich wurde ein Sergeant der Garnision in Koblenz, welcher einen Rekruten auf der Stube mit dem Peitschenstiele einmal geschlagen und einen anderen Rekruten, welcher während des Dienstes verbotener Weise Taback kaute, gezwungen hatte, den Taback hinunterzuschlucken, vom Kriegsgericht degradirt und zu 15 Monaten Festung verurtheilt.
- Leben, dreimal leben sollen die Gebrüder Christ in Hannover, die etwas für unsere viel strapazirten Portemonnaies thun. Sie haben alle, sage alle Trinkgelder in ihrem Gasthof abgeschafft. Das ist speculativ; denn alle Zeitungen drucken nun den Gasthof in Großfolio ab: Hotel Royal in Hannover.
- Das Kapitel des Aberglaubens ist überraschend groß. Ein protestantischer Pfarrer im Hannoverschen hatte so eben zwei Knaben getauft und stand noch am Taufstein, als ein neuer Täufling, ein Mädchen, aus einer eingepfarrten Dorfschaft gebracht wurde. Der Geistliche beginnt die Taufe und will so eben das Wasser im Taufbecken zur heiligen Handlung benutzen, als die eine Gevatterin blaß wird, zittert und endlich eine angstvoll abwehrende Handbewegung macht. Was ist? fragt er. - Um Gotteswillen, nehmen sie frisches Wasser, bat die Frau. - Das Becken wird frisch gefüllt und die Taufe vollzogen. Und was war die Angst der Gevatterin? - Daß dem Mädchen ein Schnurrbart wüchse, wenn es mit demselben Wasser wie die Knaben getauft würde.
_ Den Hut ab vor der Gräfin Leopoldine Firmian in Salzburg! Wer denkt nicht bei den Namen Firmian und Salzburg, an den Erzbischof Firmian von Salzburg der im Jahre 1731 aus finstrem Glaubenshaß 30,000 evangelische Unterthanen aus seinem Lande vertrieb, die meist in Preußen Aufnahme fanden? Die unerbittliche Geschichte hat ihr Unheil über ihn gefällt. Wie muß dieser Wahrspruch in der Seele einer edlen Frau seines Stammes und Namens heiß gebrannt haben! Denn nach 150 Jahren in diesen Tagen hat sie den Fluch in Segen zu verwandeln gesucht. Sie hat sterbend ihr ganzes Vermögen zu Stipendien für evangelische Waisen vermacht, zunächst für Salzburg Stadt und Land. Ich möchte, sagte die strengkatholische Dame, einen Theil der Schuld und Härte abtragen, mit welchen ein Vorfahre arme protestantische Familien in Noth und Jammer getrieben hat. Die Zinsen ihres Vermögens betragen 4000 Franks. Die Gräfin Leopoldine Firmian war verheirathet mit dem italienischen General Salon de Recagni, lebte als Wittwe in einem Salzburger Stifte und ist dieser Tage gestorben.
- Das gewerbsmäßige Betteln scheint unter Umständen seinen Mann recht gut zu ernähren und ein einträgliches Geschäft zu sein. In Döbeln bei Dresden ist dieser Tage ein fünfzigjähriger Handarbeiter aus Roßwein beim Betteln arretirt worden, bei welchem man nicht nur 6 M. in kleiner Münze, sondern auch ein auf seinen Namen lautendes Sparkassenbuch mit 534 M. 41 Pfennig (Mecklenburg). Einlage vorfand.
- Der chemisch Professor in Berlin trug seinen Studenten die Materie von Lachgas vor. Es macht die angenehmsten Träume, sagte er, wills einer an sich probiren? Ich, sagte ein Student. - Er wurde mit dem Lachgas betäubt und wachte bald wieder auf. Haben sie angenehm geträumt? - Sehr angenehm, ich träumte, mein Wechsel sei zum zweitenmal angekommen.
- Noch eine Wrangel=Anekdote. Von einem bekannten Kammersänger ist dem "Berliner Fremdenblatt" nachstehende Anecdote zugetragen worden, die jenem seiner Zeit von dem inzwischen verstorbenen Prinzen Waldemar von Schleswig=Holstein erzählt wurde: Wrangel inspicirte eine Truppen=Abtheilung. Die Manöver gingen schlecht. Nach denselben versammelte er die Offiziere um sich und hielt folgende Ansprache an sie: "Meine Herren! Ich habe mir sehr gefreut. Ihnen Allen so wohl zu sehen! Das is aber auch das Einzige, worüber ich mir gefreut habe !" sprachs und ritt davon, die versteinerten Offiziere zurücklassend.
- Der diesjährige deutsche Turnlehrertag wird, wahrscheinlich in der Pfingstwoche, in Berlin stattfinden. Der Berliner Turnlehrerverein, der älteste in Deutschland, feiert zugleich seinen 25. Geburtstag.
- Der Oberbürgermeister in Paris ist ein kleiner König. Die Zahl der städtischen Beamten beträgt 29,000, die Summe der Gehalte 49 Millionen. In diesem Jahre werden für 32 Millionen neue Bauten ausgeführt, im vorigen Jahre kosteten die Schulbauten allein 40 Millionen. Die städtische Schuld beträgt 990 Mill.
- Der deutsche Ehrengerichtshof zu Leipzig hat durch Urtheil vom 23. December v. J. den Betrieb einer Schankwirthschaft mit dem Berufe eines Rechtsanwalts für unvereinbar erklärt, auch wenn der Rechtsanwalt thatsächlich nach Außen hin nicht als Schankwirth auftritt, sondern nur unter seinem Namen von einem Geschäftsvertreter die Schankwirthschaft betreiben läßt.
- Der ächte Münchener weiß auch die Telephonleitungen für sich auszunutzen. Er geht zum Director des Telephon=Instituts, und erklärt: "Sie, Herr Telephondirector, ich wünsche eine Leitung vom Hofbräuhaus in meine Wohnung." - "Vom Hofbräuhaus?" - "Ja, wissens, damit ichs alleweil gleich hör', wenn angezapft wird."


Anzeigen.

Antragsmäßig soll über das zu Carlow belegene Kruggehöft c. p. des Krügers Wilhelm Creutzfeldt daselbst ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf

Montag, den 2. Mai d. Js.
Vormittags 11 Uhr

peremtorisch und unter dem Nachtheile hiermit geladen, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als auch gegen die künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Schönberg, den 11. Februar 1881.

Großherzogliches Amtsgericht.
G. Horn.

A. Dufft.       


Holz=Auction Nr. 22.

Am Montag den 21 Februar Morgens 10 Uhr sollen beim Gastwirth Fahrenkrug zu Lüdersdorf nachstehende Holzsortimente meistbietend verkauft werden.

a. Aus den Lenschower Tannen

ca. 170 Rmt. tannen Kluft und Knüppel
20 Fuder tannen Zweigholz
22 Rmt. tannen Rodestämme
1 Fuder ellern Wadelholz
ca. 25 Stück tannen Kiepenhölzer.

[ => Original lesen: 1881 Nr. 14 Seite 3]

b. Aus den Wahrsower= u. Duvenester=Tannen

9 Rmt. tannen Kluft und Knüppel.

c. Aus den Herrenburger=Tannen.

ca. 25 Fuder geringes tannen Durchforstholz.
NB. Die Kiepenhölzer und das tannen Durchforstholz wird erst Ende dieser Woche fertig sein.
Schönberg den 13. Februar 1881.

Der Oberförster:               
C. Hottelet.       


Holz=Auction Nr. 23.

Am Mittwoch den 23. Februar Morgens 10 Uhr sollen beim Gastwirth Krützmann zu Ziethen nachstehende Holzsortimente meistbietend gegen Baarzahlung bei freier Concurrenz verkauft werden.

a. Aus dem Garnseer Holze.

ca. 410 Rmt. buchen Kluft I und II. Classe 3füß.
6 Rmt. buchen Knüppel.

b. Aus dem Bahlen.

112 Rmt. buchen Kluft I. und II.
14 Rmt. buchen Knüppel.

c. Aus dem Seebruch.

43 Rmt. buchen Kluft und Knüppel.
Das Holz gelangt in Loosen bis zu 20 Rmt. zum Aufgebot.
Schönberg den 13. Februar 1881.

Der Oberförster:             
C. Hottelet.       


Oeffentliche Versteigerung.

Im Auftrage des Herrn Concursverwalters im Domainenpächter Hasselmann'schen Debitwesen werde ich am Mittwoch den 23. Februar cr. Morgens 10 Uhr zu Hof=Menzendorf verschiedene Gegenstände als namentlich:

1 Ponny, 1 Ponnywagen, 2 Ponnysielen, 1 fast neuer Stuhlwagen, 2 Kutschsielen, 1 silberne Uhr mit Goldkette, Wein in Flaschen, Cigarren, Mannskleidungsstücke, Bilder, 1 Jagdgewehr u. s. w.
öffentlich meistbietend gegen Baarzahlung versteigern.
Schönberg, den 17. Februar 1881.

Staffeldt, Gerichtsvollzieher.       


Verkaufsanzeige.

Am Donnerstag den 24. Februar d. J. Vormittags 11 Uhr sollen in der Wohnung des wailand Brotträgers Bartels zu Hof=Lockwisch verschiedene Gegenstände als namentlich:

Haus= und Küchengeräth, Betten, Kleiderschrank, Wanduhr, Spiegel, Mannskleidungsstücke, Arbeitsgeräth, circa 2 Sack Kartoffeln, etwas Heu, Schinken, Schultern und Seitenstücke eines Schweines und verschiedene andere Gegenstände
meistbietend gegen Baarzahlung verkauft werden.

Schönberg.                                                     Staffeldt, Gerichtsvollzieher.


Mein hannöverscher Fuchshengst steht von jetzt an zum Decken bereit.

Deckgeld à Stute 12 M.
Pogetz.                                                     Robrahn.


Für Zahnleidende!

Zur Einsetzung künstlicher Zähne wie zu allen Zahnoperationen, empfiehlt sich

Aug. Eduard Spelling,
Approbirter Zahnarzt.
Lübeck den 10. Februar 1881.


Zur Saat
empfehle schönen Sommerwaizen und hochfeine grüne Erbsen.                          
Stove, 9. Februar 1881.          
                                                    Kaiser.


Kampfgenossen-Verein 1870-71
Freitag den 18. d. M.
Theater und Ball
-----------------
Programm:
I. Theater.
1. Schwarzer Peter,
Lustspiel in 1 Act.
2. Nachtigall und Nichte,
Lustspiel in 1 Act.
3. Pietsch im Verhör.
Schwank in 1 Act.
Entrée 50 Pfennig (Mecklenburg)., numerirter Platz 1 M.

Billets sind vorher beim Kaufmann B. Diersen zu haben, Vorherbestellung der numerirten Plätze erwünscht.

Kassenöffnung 6 Uhr. Anfang 7 Uhr.
II. Ball.
Entrée für Herren 1 M.


Sonntag den 20. d. M.
großes Concert
der Günther'schen Berg=Capelle.
Anfang 7 Uhr.                          Entree 50 Pfennig.
Nach dem Concert                          
Ball
für die Concertbesucher.                          
Ende 2 Uhr Nachts.
Schönberg den 18. Febr. 1881.
                                                    J. Köster Wwe.


Am Dienstag den 22. Februar
Stiftungs=Ball
des Gesangvereins Teutonia. Nichtmitglieder können durch Mitglieder eingeführt werden.
Entrée frei.                                                     Anfang 7 Uhr.
                                                                Der Vorstand.


Flachsbau.
Flachs=Stroh=Lieferungen gegen Casse wünscht mit Producenten für 1881 abzuschließen die Flachs=Industrie=Gesellschaft in Güstrow Schulstraße Nr. 2.


Den geehrten Bewohnern Selmsdorf's und Umgegend empfehle ich mich, durch vortheilhafte Holzeinkäufe begünstigt, zu allen in meinem Fache vorkommenden Bau= und Möbel=Arbeiten, sowie große gut gearbeitete lackirte Särge von 24 M. an, dauerhaft, prompt und zu den billigsten Preisen zu liefern.
Selmsdorf, im Februar 1882.

                          G. Berger,
                                                         Tischlermeister.


[ => Original lesen: 1881 Nr. 14 Seite 4]

Für Confirmanden.

Hierdurch erlaube ich mir die ergebene Anzeige zu machen, daß ich einen großen Posten

7/4 schwarz Cachmir,

in reiner Wolle und Halbwolle in vorzüglicher Qualität sehr billig eingekauft habe und zu folgenden

billigen Preisen

für die nächsten 14 Tage pr. comptant verkaufen werde: Per 1/2 Meter 35 Pfennig (Mecklenburg)., 40 Pfennig (Mecklenburg). 45 Pfennig (Mecklenburg)., 50 Pfennig (Mecklenburg). 55 Pfennig (Mecklenburg)., 60 Pfennig (Mecklenburg)., 65 Pfennig (Mecklenburg)., 70 Pfennig (Mecklenburg). mit 5 Pfennig (Mecklenburg). Steigerung bis 1 M. 40 Pfennig (Mecklenburg).
Bei der Inventur zurückgesetzt

Kleiderstoffe, schwarz Seidenzeuge etc.

sollen gleichfalls sehr billig ausverkauft werden.

Lübeck, d. 15. Febr. 1881.                                                    Eduard Jappe.

NB. Neue Frühjahrs=Mantellettes und Jacketts etc. für Confirmanden sind in reizenden Dessins und großer Auswahl eingetroffen.


Das beste Kindermehl ist                          
Hofmann's Kindermehl.

Von ärztlichen Autoritäten anerkannt und empfohlen, wurde dieses Kindermehl rasch beliebt, und wird andern Fabrikaten vorgezogen. Viele Dankesschreiben sind eingelaufen.
Zu beziehen in Lübeck durch:

H. L. Haukohl,
T. Buhrmann,
J. H. Karsten Nachf.,
F. W. Schopen,
J. F. Iwe,
J. Stammler,
Johs. Locknitz,
    J. H. Lenschau,
Jacob Söhren Nachf.,
Franz Schwedt,
H. Amborn,
W. Christeinicke,
Hermann Pingel,
   Vertreter: P. J. Ehlers,
    Ferd. Schreiber,
Rohde & Baltzer,
W. Bahrdt,
F. C. Rönnfeldt,
W. Meyer,
W. Wack,
Lübeck, Alfstr. 54.


Zur Confirmation.

Den Empfang einer Sendung Regenmäntel, Sommerpaletots u. Sammt-Jaquetts erlauben wir uns ergebenst anzuzeigen.
Einen großen Posten reinwollener schwarzer Thibet's u. Cashmir's in brillanter Qualität und Farbe, empfehlen 33 1/3 Procent unter gewöhnlichem Ladenpreis.
In gestickten Unterröcken, sowie fertigen Sommer=Jupons empfehlen das Neueste zu billigen Preisen.

Gebr. Burchard.       


Regenmäntel,
schwarze Cashemires und Seidenzeuge,
in neuer großer Auswahl, zu sehr billigen Preisen, empfiehlt zur Confirmation
                                                    Wilh. Oldenburg.


In der Meierei zu Torisdorf wird zu sofort oder Ostern ein Knecht, der melken kann, gesucht.

Zu Ostern

wird auf Neuhof ein 2. Stubenmädchen oder Nähmädchen gesucht.


Allen meinen Freunden und Gönnern mache ich die ergebene Anzeige, daß ich von jetzt an mit

allen Sorten Fußzeug

versehen bin, sowie für Damen als für Kinder zu billigen Preisen empfehle und bitte um geneigten Zuspruch.

Schlagsdorf.                                                    H. Burmeister,
                                                                Schuhmacher.


Kirchliche Nachrichten.
Sonntag den 20. Februar.

Vormittagskirche: Pastor Langbein.
Nachmittagskirche: Pastor Kämpffer.
     Amtswoche: Pastor Langbein.


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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