No. 37
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 11. Mai
1880
fünfzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1880 Nr. 37 Seite 1]

Politische Rundschau.

Deutschland. Am Freitag waren es 14 Jahre her, daß der Student Blind einen Mordversuch gegen den damaligen Herrn v. Bismarck verübte.
Am Freitag stellte der Reichstag zwei wichtige Gesetze, das Viehseuchen= und Wucher=Gesetz in dritter Lesung fertig; zu letzterem Gesetze wurde auch eine vom Abg. Grafen Herbert Bismark beantragte Resolution angenommen, wonach der Reichskanzler in Erwägung ziehen möchte, ob eine Beschränkung der allgemeinen Wechselfähigkeit einzutreten habe. Der Antrag wurde von dem Antragsteller befürwortet, von dem Abg. Beseler bekämpft, welcher meinte, es heiße mit Bomben nach Sperlingen schießen, wenn man der wenigen (?) herangetretenen Mißstände wegen sofort gegen die Wechselfähigkeit zu Felde ziehe. Abg. Reichensperger dagegen hielt die Frage einer Erörterung für dringend bedürftig. Die Resolution wurde mit 136 gegen 99 Stimmen angenommen.
Bei der im Reichstage stattgehabten Debatte über den Ertrag, die Verminderung der Gerichtskosten betreffend, brachte der Abgeordnete Rabenau zur Sprache, daß, wenn man nicht die Justizgesetze in kurzer Zeit in der öffentlichen Meinung in Mißachtung bringen wolle, nicht nur eine baldige Revision des Gerichtskostenwesens erforderlich sei, sondern auch in Beziehung auf die gerichtlichen Executionen und das Gerichtsvollzieherwesen eine Wandlung einzutreten habe, und zwar in der Art, daß alle Executionen für die Gerichte, den Staat und die Gemeinde in die Hand eines festbesoldeten Executors gelegt würden. Dem Bundesrath könne von den Einzelregierungen das erforderliche Material über das Unhaltbare der jetzigen Zustände, sowie des Pauschalprinzips, auf welchem das Gerichtskostenwesen beruhe, bald zur Verfügung gestellt werden, wenn die Reichsregierung auf diese Revision eingehen wolle.
Der Berliner Congreß hat dem Reiche in Summa 59350 M. gekostet, wie aus einer Specifikation der Ausgaben zu ersehen, die jetzt dem Reichstage zugegangen ist. Im Einzelnen wurden ausgegeben für Herrichtung und Decoration der Räume 10442 M., für Reisekosten, Diäten und Remuneration an zugezogene Diplomaten, Beamte, Boten 11247 M., für Drucksachen, Karten, Zeichnungen, Buchbinderlöhne 25488 M., für Reinschrift der sechs Ratificationsurkunden 669 M., für Aufstellung von 20 Büffets während der Dauer des Congresses 10000 M., für Verschiedenes in kleineren Beträgen 1500 M..
Nach Errichtung des kaiserlich deutschen Patentamtes wurde am 29. Nov. 1877 das erste Patent ausgegeben; am 28. April d. J. ist bereits das 10000ste ertheilt worden. Durchschnittlich kommen demnach auf das Jahr 4140 Patente. Vergleichen wir damit andere Länder, so finden wir, daß 1878 in England 3509, in Frankreich 7981, in Amerika 12935 Patente ertheilt wurden. Es geben diese Zahlen jedoch deshalb kein genaues Bild des Verhältnisses, weil in Deutschland und Amerika die Patentertheilung mit geringen Kosten, aber mit einer Vorprüfung, in England mit hohen Kosten ohne Vorprüfung, in Frankreich weder mit bedeutenden Kosten, noch mit einer Vorprüfung verbunden ist.
Es verlautet, das behufs Uebernahme des Godeffroyschen Besitzes auf Samoa die Bildung einer Gesellschaft ohne Reichssubvention im Werke sei.
Der König von Siam, dessen Besuch am Berliner Hofe zu Mitte Juni erwartet wurde, hat jetzt officiell die Nachricht hierher gelangen lassen, daß er erkrankt sei und sich deshalb genöthigt sehe, seine Reise bis auf weiteres zu verschieben.
Am Freitag starb der ehemalige preußische Justizminister Leonhardt. Seine großen Verdienste um die Rechtseinheit Deutschlands werden ihm ein ehrenvolles Andenken im Volk bewahren.
Der Conflict wegen Hamburg scheint doch in sanfteren Accorden austönen zu sollen, als es den Anschein hatte. Rascher, und friedlicher, als man nach den zugespitzten Verwickelungen erwarten durfte, geht das parlamentarische Drama zu Ende. Fürst Bismarck hat den von dem Senioren=Convent des Reichstages gefaßten Beschluß, am Dienstag (11. d.) den Reichstag zu schließen, abgenommen. Bezüglich der Hamburger Frage veröffentlicht der "Reichsanzeiger" vom Freitag einen Erlaß des Fürsten Bismarck an die Vertreter Preußens bei den übrigen deutschen Staaten, worin er die Sache klarlegt. Es handle sich nur um die Einverleibung Altona's in das Zollgebiet und rein aus technischen Rücksichten sei der diesbezügliche Antrag Preußens dahin erweitert worden, auch einen Theil der Hamburger Vorstadt St. Pauli mit in das Zollgebiet aufzunehmen. Der Erlaß warnt vor Verfassungsstreitigkeiten und hofft die Angelegenheit im Bundesrathe durch gegenseitige Verständigung und nicht durch Abstimmung zu erledigen.
Für die Feier der Vollendung des Kölner Dombau's hat man vorläufig den 4. September in Aussicht genommen.
Die Regierung ist auf Maßregeln zur Erleichterung der Seefischerei bedacht. Es handelt sich zunächst um die Anlegung von Zufluchtshäfen, die unsern Küsten gänzlich fehlen. Die Folge hiervon ist, daß zum Fischfang nur flache Böte seitens unserer Fischer benutzt werden können und letztere sich nur bei stillem Wetter in die offene See hinauswagen dürfen, während ein sturmfester Kutter mindestens 7 1/2 Fuß Tiefgang erfordert. Im Winter müssen jetzt die Böte, um nicht vom Treibeis beschädigt zu werden, hoch auf den Strand gezogen werden, und einmal dort aufgestellt, sind sie unfähig, einige Tage günstiger Witterung zu benutzen, um auf dem Fang zu gehen. Das Alles wird regierungseitig eingesehen und die Anlegung von Zufluchtshäfen für nothwendig erachtet.
Rußland. Einer officiellen Mittheilung zu Folge ist der Zustand der Kaiserin unverändert. - Fürst Gortschakoff befindet sich auf dem Wege völliger Genesung. - Ein jammervolles Bild entrollt eine trockene Notiz des "Golos": Während der diesjährigen Schiffahrtsperiode sollen aus dem Gouvernement Kasan nicht weniger als 3000 Personen nebst ihren Familien nach Sibirien transportirt werden. - Die Maßregeln gegen die Juden dauern fort und nehmen einen immer mehr einheitlichen Charakter an.
Schweden. Das neue Ministerium gedenkt seiner Wehrvorlage die vom Jahre 1878, also die, welche der Bauernpartei sehr weitgehende Concessionen macht, zu Grunde zu legen. Es soll wegen

[ => Original lesen: 1880 Nr. 37 Seite 2]

dieser Angelegenheit übrigens eine große Meinungsverschiedenheit im Ministerium herrschen. - Die Auswanderung im großen Maßstabe dauert fort. Während in den vier ersten Monaten des vorigen Jahres nur 1791 Personen auswanderten, war die Zahl der in den entsprechenden Monaten des laufenden Jahres Ausgewanderten 15,067.


- Zu den anderen Ehren und Titeln des Kronprinzen Rudolph ist ein neuer hinzugekommen - der junge Kronprinz und Bräutigam ist zum Doctor honoris causa ernannt worden und zwar von der Pester Universität, anläßlich des bevorstehenden Jubiläums der alma matter in der Ungarischen Hauptstadt. Die Zusammenstellung des Doctor=Diploms ist ein Meisterwerk. Vor dem Initial=Buchstaben, über welchem die St. Stefanskrone schwebt, erhebt sich in einer freien Aureole auf einem säulenförmigen Kandelaber eine Lampe, aus deren Flamme weiße Blätter aufflattern, deren oberstes mit 1880 beschrieben ist, dies Blatt bedeckt der Genius der Wissenschaft mit einem Lorbeerkranze.
- Feldmarschall Graf Moltke hat vom Kaiser einen vom 1. Mai bis Ende September währenden Urlaub erhalten und wird sich in den nächsten Tagen schon auf seine Herrschaft Kreisau in Schlesien begeben. In des Grafen Begleitung werden sich nur seine Schwester, Frau von Burt, die seinem Haushalte vorsteht, und deren Sohn, Hauptmann von Burt, befinden, der bekanntlich bei dem Feldmarschall Adjutanten=Dienste versieht und ihn auf Schloß Kreisau vom "Laufenden" in Kenntniß setzt. Moltke, der auf Kreisau nur Civil trägt, giebt jeden Abend selbst seinem Oberverwalter, seinem Neffen, Freiherrn v. Moltke, der practisch bei einem Amtmann und theoretisch auf der landwirthschaftlichen Lehranstalt zu Halle die Landwirthschaft erlernt hat, den Plan für die landwirthschaftlichen Arbeiten an, die am folgenden Tage ausgeführt werden sollen. Der Marschall hat neuerdings auf seiner Herrschaft große Wiesenanlagen herstellen lassen, die er durch Windmühlen künstlich bewässern läßt; außerdem hat er eine große Druckfeuerspritze angeschafft und die Gutsmannschaft an derselben fachgemäß ausbilden lassen. Auch treibt er mit besonderer Passion die Pferdezucht und namentlich seine Wagenpferde werden in Kreisau gezogen. Graf Moltke hat die Einladung, der Stadt Magdeburg in der er Ehrenbürger ist, zur 200jährigen Jubelfeier angenommen und wird sich daselbst "mit militairischer Pünktlichkeit" wie er selbst gesagt hat, einstellen.
- Der alte Moltke wollte seiner Nichte, der Gräfin Bülow in Schwerin, in aller Stille einen Besuch machen. Es war aber nichts mit dem Incognito und der Stille. Auf dem Bahnhofe schon empfing ihn eine ungeheure Volksmenge mit Hochs und Hurrahs und geleitete ihn in die Stadt, der Großherzog lud ihn sogleich zur Tafel, die Bürgerschaft etc. brachte ihm einen Fackelzug und das Militär einen großen Zapfenstreich. Moltkes Ruhm und Popularität ist jungfräulich erhalten.
- Der chinesische Gesandte Li=Fong=Poa in Berlin hat sich's nicht nehmen lassen, den Kronprinzen zu einem chinesischen Frühstück in der Fischerei=Ausstellung einzuladen. Dasselbe bestand aus Haifisch=Flossen mit Ei, Tintenfisch mit indischer Wucherblume, Tripang (Seegurken) mit getrockneten Krabben, Fischbauch mit chinesischen Schinken und Algen, Seeohren mit Rindfleisch, getrocknetem Tinten= und Haifisch mit Kräutern und Reis. Es gab weder Messer noch Gabel, sondern Elfenbeinstäbchen. Den Chinesen schmeckte es vortrefflich. Die deutschen Gäste waren sichtlich erfreut, als es zum Nachtisch deutsche Gerichte gab.
- Der Rattenfänger von Bremen. Vor einigen Tagen wurde am Buntenthor zu Bremen ein seltsamer Aufzug beobachtet. Es kam nämlich ein Mann mit einer Ziehharmonika daher, welcher die lustigen Weisen aufspielte und um ihn tanzte eine fröhliche Schaar von Knaben und Mädchen im Alter von 10 bis 12 Jahren, die in ihrer kindlichen Freude den Eindruck machten, als sollten sie wie die Hameln'schen Kinder in Neßlers Oper sofort die Reise nach dem Wunderland antreten. Der lustige Aufzug erregte die Heiterkeit sämmtlicher Passanten. Einige Zollbeamte lieferten aber den Beweis, daß ihnen längst die poesieduftige Romantik der Lebensauffassung abhanden gekommen sei, denn als der Spielmann am Zollamte eine harmlose Schwenkung nach Rechts machte, vertrat ihm eine dieser mißtrauischen Persönlichkeiten den Weg und fand merkwürdiger Weise unter der Kleidung des modernen Ratten= und Kinderfängers 5 Pfund Tabaksstengel eingenäht. Jetzt war der Zauber gebrochen und in einem disharmonischen Accorde hauchte die Ziehharmonika den letzten Rest ihrer Lebensluft aus. Aber auch die Kinderschaar, welche beim Aufhören der Musik Halt gemacht, hatte eine zollamtliche Visitation zu erleiden, und siehe da, jedem der kleinen entführten Musikenthusiasten hatte man ein Päckchen von 2 Pfund Stengeln unter der Kleidung versteckt.
- Der längste Tunnel der Welt ist nicht der 12,233 Meter lange durch den Mont Cenis und nicht der 14,920 Meter lange durch den Sankt Gotthardt, sondern der bei Schemnitz in Ungarn am 5. September 1878 eröffnete "Bergwerks=Stollen Joseph II." Dieser ist 16,538 Meter lang. Der Bau wurde 1782 begonnen und mit längeren Unterbrechungen bis auf unsere Tage fortgesetzt.
- Zu dem Ackersmann Leinhose in Waldkappel in Hessen kam kürzlich ein entsprungener Verbrecher Hofmann und brachte die Nachricht, daß der Vetter der Familie mit ihm, Hofmann, aus dem Gefängniß entlassen worden sei und daß er bitte, ihm etwas Geld und einen guten Anzug in das nächste Dorf zu schicken, damit er nicht in Sträflingskleidung seinen Einzug in Waldkappel halten müsse. Leinhos gab beides her, schickte jedoch mißtrauisch und zur Sicherung seine 20jährige Tochter mit. Das Mädchen kam aber nicht wieder zum Vorschein; sie war von dem Boten überwältigt und ermordet. Der Mörder ist gefangen und hat seine bestialische That gestanden.
- "Hundert Jahre sollen sie alt werden aber gleich" - das ist die neueste Verwünschung an der Wiener Börse. -


Anzeigen.

Im Konkursverfahren über das Vermögen des Büdners Hagen zu Ollndorf soll in dem auf

Donnerstag den 13. dss. Monates
Vormittags 10 Uhr

angesetzten Prüfungstermine auch die Frage erörtert werden, ob die im Hypothekenbuche des Grundstückes nicht angegebenen Ackerflächen trotzdem von den Hypotheken ergriffen werden und die weitere Frage, wie es mit der Lebensversicherungspolice des Gemeinschuldners gehalten werden soll.
Schönberg, den 8. Mai 1880.

Großherzogliches Amtsgericht.
v. Pentz, Dr. jur.

H. Diederich.     


Der Pferdeknecht Wilhelm Julius Caspar Krull aus Schwerin ist in der Nacht vom 29./30. v. Mts. aus Neuhof bei Ratzeburg entwichen. Derselbe ist

1 paar kurze Stiefel,
1 neue Hose,
1 Weste und
1 Taschenuhr
entwendet zu haben.
Es wird ersucht, den p. Krull zu verhaften und davon hierher Mittheilung zu machen.

Signalement.

Alter: 24 Jahre.
Statur: mittel.
Haare: roth.
Augen: blau.
Gesichtsfarbe: gesund, Sommersprossen.

Bes. Kennzeichen: auf dem rechten Arm sind die Buchstaben W. K. eingeäzt.

Schönberg den 5. Mai 1880.

Großherzoglicher Amtsanwalt.
W. v. d. Lancken.


Gestohlen zu Lauen von der Bleiche der Holländerfrau Mahncke.

In der Nacht vom Donnerstag zum Freitag voriger Woche, dem 6./7. dieses Monats,

1 weiß gehäkelte Komodendecke
1 weißer Piquet=Unterrock
1 weißes Paletot=Tuch
2 weiß leinene Taschentücher.

[ => Original lesen: 1880 Nr. 37 Seite 3]

Vor Ankauf der gestohlenen Gegenstände wird gewarnt, und sind Anzeigen über den muthmaßlichen Thäter an den Amtsanwalt in Schönberg zu richten.
Schönberg den 10. Mai 1880.

Der Amtsanwalt.
                          W. v. d. Lancken.


Holz=Auction.

Am Mittwoch den 12. Mai, Morgens 10 Uhr, meistbietender Verkauf von nachstehenden Holzsortimenten beim Gastwirth Fahrenkrug zu Lüdersdorf.

Lenschower Tannen etc.

148 Rmt. tannen Kluft
  31 Rmt. tannen Knüppel
  52 Rmt. tannen Rodestämme
  20 Fuder tannen Durchforstungsholz von Bohnenstangenstärke.
Schönberg den 5. Mai 1880.

Der Oberförster:                    
C. Hottelet.          


Auction.

Am Donnerstag den 13. Mai cr. Morgens 10 Uhr sollen im Pfandlocal zu Schönberg die nachgenannten Gegenstände, als:

1 Sopha, mahagoni mit schwarzem Bezug, 1 Sophatisch, 1 Tischdecke, 1 eschen Komode, 4 Polsterstühle, 1 Taschenuhr, 1 Jagdgewehr und Jagdtasche, 1 Winterüberzieher und andere Mannskleidungsstücke
öffentlich meistbietend gegen Barzahlung verkauft werden.

Schönberg.                                                     Staffeldt, Gerichtsvollzieher.


Die Mecklenburgische
Lebensversicherungs= und Spar=Bank
in Schwerin

schließt Lebensversicherungen, Leibrentenversicherungen, Kapital=Einlage , Darlehns= und alle sonstigen Geld=, Inkasso= und Commissions=Geschäfte durch das unterzeichnete Bureau zu den vortheilhaftesten Bedingungen ab. Die Geschäfts=Prospekte (Nr. I. für Lebensversicherungen, Nr. II. für Leibrentenversicherungen, Nr. III. für Spar=Bank=Geschäfte) sind bei derselben unentgeltlich zu entnehmen und wird jede gewünschte nähere Auskunft bereitwilligst ertheilt.

Bureau der Mecklenburgischen Lebens=Versicherungs= und Sparbank in Schönberg.
W. Stephan.       W. H. Schacht.


Vom 10. Januar bis heute sind nachstehende Schäden bei unserem Verein angemeldet:

  1. vom Hauswirth Möller=Klocksdorf 1. Pferd - 450 Mark
  2. vom Ackerbürger J. Burmeister hier 1. Pferd - 100 Mark
  3. vom Hauswirth Wigger=Grieben 1. Kuh - 120 Mark
  4. vom Hauswirth Greif=Herrnburg 1 Pferd - 150 Mark
  5. vom Arbeitsmann Wulff=Menzendorf 1 Kuh - 120 Mark
  6. vom Büdner Jabs=Hilgenland 1 Kuh - 120 Mark
  7. vom Hauswirth Beckmann=Cronscamp 1 Starke - 120 Mark
  8. vom Hauswirth Oldörp=Pahlingen 1 Pferd - 100 Mark
  9. vom Hauswirth Möller=Lindow 1 Pferd - 100 Mark
10. vom Büdner Meier=Mahlzow 1 Kuh - 135 Mark
11. vom Hauswirth Wigger=Lockwisch 1 Füllen - 100 Mark
12. vom Schulzen Bollow=Campow 1 Pferd - 600 Mark
13. vom Ackerbürger P. Burmeister hier 1 Kuh - 135 Mark
und werden unsere Mitglieder ersucht, zur Deckung dieser Verluste etc. einen Beitrag von 70 Pfennig pro 100 Mark Versicherungssumme am

Donnerstag, den 20. Mai Morgens 10 Uhr

im Boye'schen Gasthause hieselbst einzuzahlen.
Schönberg, den 10. Mai 1880.

Direction des Viehversicherungs=Vereins für das Fürstenthum Ratzeburg.


Bilanz
der
Mecklenburgischen Lebensversicherungs- und Spar-Bank
in Schwerin
pro ultimo April 1880.

[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]

Schwerin, im Mai 1880.

Mecklenburgische Lebensversicherungs= und Spar=Bank.
Aug. Kirchner, Director.                                                    C. L. F. Soltau, General=Agent.


Gegen Husten und Katarrh,

gegen alle Beschwerden des Kehlkopfes, der Luftröhre und Lunge, gegen Heiserkeit, Verschleimung, Grippe, Keuch= und Stickhusten etc. ist der von mir erfundene und seit 1861 fabricirte

L. W. Egers'sche Fenchelhonig

ein anerkannt wirksames Mittel. Man nehme ihn täglich 3-4 Mal, auch öfter, jedes Mal einige Theelöffel. Wer an Verstopfung leidet, nehme jedesmal einen Eßlöffel voll. Selbst bei den kleinsten Kindern kann es ohne Bedenken angewendet werden. Manches Kind ist durch seinen rechtzeitigen Gebrauch schon gerettet worden! Namentlich auf dem Lande, wo Arzt und Apotheke oft entfernt, sollte der L. W. Egers'sche Fenchelhonig in keinem Hause fehlen. Man hüte sich vor den zahlreichen Nachahmungen und achte darauf, daß jede Flasche mein Siegel, meinen Namenszug und im Glase eingebrannt meine Firma trägt, sowie daß der echte L. W. Egers'sche Fenchelhonig in Schönberg allein zu haben ist bei Buchbinder C. Sievers.

L. W. Egers in Breslau, Erfinder des Fenchelhonigs.


[ => Original lesen: 1880 Nr. 37 Seite 4]

Zu Geschenken

empfiehlt die Kölner Filiale der Springfelder Uhren=Fabrik

Albert E. H. Matthiesen, Hohe Pforte 24, Cöln a. Rhein

ihre anerkannt vorzügliche und solid gearbeitete Taschen=Uhren zu den nachfolgenden äußersten En gros Preisen:

[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]

Bemerkungen.

1. Alle Uhren sind abgezogen und fertig für sofortigen Gebrauch.
2. Für jede Uhr wird 3 jährige schriftliche Garantie geleistet und Reparaturen während dieser Zeit, bei Franco=Zusendung, gratis ausgeführt.
3. Bei Nichtconvenienz wird jede Uhr entweder bereitwilligst umgetauscht, oder der bereits gezahlte Betrag ohne Anstand zurückgezahlt.
4. Getragene gute Uhren werden auf Verlangen in Tausch genommen und der höchstmöglichste Preis dafür in Anrechnung gebracht, auch werden Schlüssel=Uhren zu Remontoir=Uhren umgeändert.
5. Bei Franco=Einsendung des Betrages (mittelst Postanweisung oder in Banknoten und Briefmarken erfolgt Franco=Versandt, bei guter Verpackung in Leder=Etuis.

Es ist seit Jahren unser Princip gewesen, durch streng solide und pünktliche Ausführung selbst des kleinsten Auftrags unsere Kunden in jeder Hinsicht zufrieden zu stellen, man wende sich daher vertrauensvoll an

Albert E. H. Matthiesen.                          
Cöln a. Rh., Hohe Pforte 24.                          


Dem im Schützenhause wohnenden Weichensteller Horstmann ist die Beaufsichtigung und der Schutz der Anpflanzungen beim Kapellenteiche und aus dem Baubrink übertragen.
Schönberg, den 10. Mai 1880.

Der Vorstand des Verschönerungs=Vereins.


Das Gehen durch die Wittwengärten, sowohl am Tage wie auch Nachts ist bei Strafe verboten.
Carlow, den 5. Mai 1880.
H. Pumplün.     
H. Hamann.      


Für Zahnleidende!

Einem Hohen Adel und hochgeehrten Publikum zur gefälligen Nachricht, daß Unterzeichneter in allen zahnärztlichen Angelegenheiten, täglich von Morgens 9 bis Nachmittags 6 Uhr und des Sonntags von 11 bis Nachmittags 4 Uhr zu consultiren ist.

                                    Hochachtungsvoll
                                    August Eduard Spelling,                                     approbirter Zahnarzt.
                                    Lübeck, den 5. Mai 1880.
                                    Königstraße 670.


Einladung zum

Scheibenschießen   Scheibenschießen
nach Gewinnen
am 2. und 3. Pfingsttage.

Ein Satz von 3 Schüssen kostet 1 M., worauf nur ein Gewinn fallen kann.
Büchsen und Schießbedarf wird von mir geliefert.
Der Ball findet am 2. Pfingsttage statt.
Hierzu ladet ergebenst ein

Gastwirth Reimer, Schlagsdorf.     


Am 2. Pfingsttage und am Tage nach Pfingsten findet bei mir

Scheibenschießen

nach Gewinnen statt, wozu ich ergebenst einlade.
Büchsen, Blei und Pulver wird von mir geliefert.
Ein Satz von 3 Schüssen kostet 1 M.

Selmsdorf.                                                     Sterly.


Scheibenschießen
nach guten Gewinnen am 2. und 3. Pfingsttage.

Ein Satz von 3 Schüssen 1 M., Büchsen und Schießbedarf wird geliefert.
Am 2. Pfingsttage findet zugleich Tanzmusik statt. Hierzu ladet freundlichst ein

J. Michaelsen,     
Gastwirth.          

Selmsdorf.


Gestern Nachmittag 5 Uhr entschlief sanft nach langem Leiden unsre liebe kleine Else.

Th. Hempel und Frau.     

Lockwisch, 7. Mai 1880.


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


(Hierzu Officieller Anzeiger Nr. 14.)


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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