No. 88
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 11. November
1879
neunundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1879 Nr. 88 Seite 1]

Politische Rundschau.

Deutschland. Der Leibarzt des Fürsten Bismarck, Dr. Struck, ist von Varzin nach Berlin zurückgekehrt, woraus man folgert, daß sich das Befinden des Reichskanzlers wieder gebessert habe.
Der General=Feldmarschall Freiherr von Manteuffel ist nun unter Belassung in dem Verhältniß als Generaladjutant des Kaisers und Königs, neben seiner Stellung als Statthalter in Elsaß=Lothringen, zum kommandirenden General des 15. Armee=Corps ernannt worden.
Die Kommission zur Ausarbeitung des Entwurfs des bürgerlichen Gesetzbuchs trat am 30. und 31. Oktober zusammen, um sich über die geschäftliche Behandlung ihrer Aufgabe zu verständigen. Es ist jetzt mit aller Wahrscheinlichkeit zu erwarten, daß schon im Sommer nächsten Jahres einzelne Theile des Entwurfs vollkommen fertig gestellt sein werden.
In Folge der kriegerischen Verwicklungen zwischen China und Japan sieht sich die kaiserliche Admiralität behufs wirksamen Schutzes der Deutschen Interessen zur Verstärkung der in den ostasiatischen Gewässern stationirten Kriegsschiffe veranlaßt. Man spricht von der Entsendung noch einer Korvette und eines Kanonenbootes, welche wohl angebracht ist, wenn man die Bedeutung unsers Handels in jenen fernen Weltgegenden bedenkt.
Die Reichs=Justiz=Verwaltung beabsichtigt, außer dem Strafvollzugs=Gesetz für die nächste Reichstags=Session, noch das Gesetz betreffend das Pfandrecht an Eisenbahnen und die Zwangsvollstreckung gegen dieselben, ebenso das Gesetz, betreffend das Faustpfandrecht für Pfandbriefe und andere Schuldverschreibungen einzubringen.
Mit einer gewissen Besorgniß hat man schon seit Jahren auf die angeblich deutschfeindliche Gesinnung des Großfürsten=Thronfolgers von Rußland hingewiesen und aus derselben Schlüsse für die Gestaltung der politischen Lage gezogen, wie sich dieselbe nach einem event. Thronwechsel in Rußland gestalten würde. Die "Post" läßt sich nun telegraphisch aus Paris melden, der russische Thronfolger habe sich bei seinem Aufenthalte daselbst entschieden und entrüstet über die ihm angedichtete deutsch=feindlichen Gesinnungen ausgesprochen. Gleichsam zu mehrerer Bestätigung wird der Großfürst seine Rückreise über Berlin nehmen und daselbst einige Tage verweilen.
Zuverlässigen Informationen zufolge ist eine Verlobung des Großherzogs von Hessen mit der Tochter des verstorbenen Königs von Hannover beschlossen, wenn auch noch nicht officiell. Nachdem die Hand der jüngsten englischen Prinzessin wegen des Widerspruches des Parlaments nicht zu erreichen gewesen (die Heirath mit der Schwester der verstorbenen Frau ist in England verboten), war es der Wunsch der Königin Victoria, daß der Großherzog sich mit der hannoverschen Prinzessin verlobe.
Oesterreich=Ungarn. Die Vertreter Oesterreich=Ungarns bei den Verhandlungen über die deutsch=österreichische Handelseinigung werden Ende dieser Woche in Berlin erwartet.
Dänemark. Colonien machen Sorgen, das muß das kleine Dänemark ebenso bitter erfahren, wie das mächtige England. Dänemark besitzt in Mittelamerika die Insel St. Croix, bedeutend durch ihre Zuckerplantagen, auf denen die arbeitenden Neger Sklaven waren. Seit ihrer Freilassung haben sie von der Civilisation das Striken gelernt und üben das nun in so ausgedehntem Maße, daß den regierenden Herren in Kopenhagen angst und bange wird. Am Sonntag lief die Nachricht ein, daß am 1. October sämmtliche Neger auf St. Croix die Arbeit eingestellt hätten.
England. Das Parlament ist bis zum 19. December vertagt worden.
In den letzten Tagen hat mehrfach ein Ministerrath stattgefunden, wobei es sich hauptsächlich um die erschrecklichen Zustände auf Irland handelte, Was für Maßregeln zum Schutze der bedrohten Pächter und Grundherrn angewendet werden sollen, ist noch nicht bekannt geworden. Indessen haben die Großgrundbesitzer Irlands einen Verein gebildet, welcher u. A. bezweckt, falsche Angaben in der Presse und in öffentlichen Versammlungen zu widerlegen und die Mittel bloßzustellen, die angewendet werden, um den Charakter ihres Standes herabzusetzen. - In Mittelasien ist kaum nothdürftig die Ruhe wiederhergestellt, und schon droht ein neuer Conflict, dessen Anfänge allerdings bis in das vorige Jahr zurückreichen. Es betrifft dies das Reich Birma, dessen König Thibau wegen der angeblichen Mißachtung erzürnt, mit der man seiner Gesandschaft in Indien begegnet ist. Man erwartet einen Krieg mit Sicherheit.
Die Verhältnisse sind stärker als Vorsätze. Die englische Regierung, das Parlament, das ganze Land mögen sich noch so ernsthaft vorgenommen haben, Afghanistan nicht zu annectiren, die Thatsachen sind dagegen und nach der Proclamation des General Robers vom 30. Oktober besteht zwischen einer thatsächlichen Annexion Afghanistans und der angekündigten Administration des Landes durch die Engländer nur ein sehr geringer Unterschied - mindestens für die Gegenwart und eine unbestimmte Zukunft nicht. General Robers wird die Großen und Häuptlinge Afghanistans zusammenrufen, um mit ihnen die Zukunft des Landes zu berathen. - Die Orientfrage beschäftigt das englische Kabinet wieder recht lebhaft; indessen scheint der an die Flotte gegebene Befehl, in die türkischen Gewässer einzulaufen , zurückgenommen zu sein, nachdem der türkische Botschafter in London von Neuem . . . Versprechungen gegeben hat.


- Wie aus Baden geschrieben wird, soll in Breisgau seit Moltkes großer Generalstabsreise das Gerücht gehen, es solle Breisach, einst des "h. römischen Reichs Kissen und Schlüssel" wieder befestigt und ein Theil des Kaiserstuhls mit in den Festunsrayon gezogen werden.
- Bezüglich der Schnelligkeit, mit der Eisenbahnen fahren, hat sich herausgestellt, daß am Schnellsten in England und zwar zwischen London und Dover, London und York, London und Haftings, nämlich 20 (engl.) Meilen in der Stunde gefahren wird. In Belgien machen einige Bahnen 42 Meilen in der Stunde. Der Expreßtrain von Paris nach Bordeaux auf der Orleansbahn fahrt 39 1/2 Meilen

[ => Original lesen: 1879 Nr. 88 Seite 2]

in der Stunde. Mit derselben Schnelligkeit fährt auch der Expreßzug zwischen Berlin und Köln. Zwischen Bologna und Brindisi ist das durchschnittliche Maximum 31 1/2 Meilen. In Oesterreich ist die Fahrschnelligkeit des Expreßzuges 25-30 Meilen, auf der St. Petersburg=Moskaubahn 27 Meilen und ebenso in der Schweiz zwischen Genf und Lausanne, und Zürich und Nomanshorn. Auf den anderen Schweizerbahnen geht es noch viel langsamer bis auf 15 1/2 Meilen in der Stunde herab.
- (Wasserhose.) Ein seltenes Natur=Schauspiel wird dem "Kieler Tageblatt" aus dem Hafen gemeldet: Ueber die Ostsee zog bei sonst heiterem Himmel eine große schwarze Wolke nach Südosten, fortwährend kleine Wasserhosen bildend, die sich immer in die Wolke zurückzogen bis auf zwei, welche sich bis zum Wasser niedersenkten und dieses thurmhoch emporpeitschten, doch lösten sich Beide auf ehe sie zu Lande kamen, sonst hätten sie noch gewiß in der Gegend von Stein, nach welchem Dorfe zu sie ihre Richtung nahmen Schaden angerichtet. Es war ein Glück, daß keines der Fischerboote, welche in ziemlicher Nähe waren, getroffen wurde; eine Yacht, über welche die eine Wasserhose hinzog, barg noch zu rechter Zeit ihre Segel und kam dem Anschein nach ohne Schaden davon, indem sie später ihre Reise fortsetzte.
- Ein fetter Prozeß schwebt zwischen der Stadt Mainz und der hessischen Ludwigsbahn wegen der Umführung der Bahn um die Stadt. Es handelt sich hierbei um ein Object, das auf mindestens 15 Mill. Mark zu veranschlagen sein dürfte. Demgemäß würden allein die Anwaltsgebühren für jede der Parteien die nette Summe von 45,000 M. in einer Instanz representiren. Noch viel höher werden sich die Gerichtskosten berechnen, welche in jeder Instanz auf mehr als das doppelte der ganzen Anwaltsgebühren zu stehen kommen.
- An der Einweihung der ersten öffentlichen protestantischen Kirche in Innsbruck, welcher am vorigen Sonnabend Nachmittag viele officielle Persönlichkeiten beiwohnten, nahmen auch außerdem Hunderte von Katholiken Theil, obschon in der Stadtpfarrkirche am Vormittag der katholische Geistliche vor dieser Betheiligung gewarnt und den Besuch einer protestantischen Kirche von Seiten eines Katholiken für eine schwere Sünde erklärt hatte.
- Die Umprägung der wegen ihrer winzigen Form so wenig beliebten 20=Pfennigstücke soll einem Bundesrathsbeschlusse zufolge in der Weise bewirkt werden, daß solche Münzen im Betrage von 5 Millionen einzuziehen und in Ein= und Zwei=Markstücke umzuwandeln sind. Ob dieser Münzwerth überhaupt verschwinden oder später in größerer Form (natürlich von geringerem Feingehalt) wieder auftreten soll, das scheint augenblicklich noch nicht festzustehen.
- Aus einer dem preußischen Abgeordnetenhause von der Regierung übergebenen Nachweisung und den darauf begründeten Berechnungen ergeben sich folgende höchste Steuersätze in Preußen: Frhr. Carl Mayer v. Rothschild in Frankfurt a. M. zahlt jährlich 70,200 M., Willy v. Rothschild 68,400, Krupp in Essen 57,600, Graf Schafgotsch im Reg.=Bez. Oppeln und Bleichröder in Berlin 32,400, Hr. v. Thiele=Winkler im Reg.=Bez. Oppeln 27,000, Oppenheim in Köln 25,200, Borsig's Erben in Berlin 23,400, ebensoviel ein hochadeliger Rittergutsbesitzer in Münster, zwei Bankiers in Köln 21,600, einer in Berlin 18,000, einer im Reg.=Bez., Potsdam und zwei im Reg.=Bez. Oppeln je 16,200 u. s. w. Die Zahl der Personen, welche in Preußen mit einem Einkommen von mehr als 300,000 M. eingeschätzt sind, beläuft sich auf 51.
- Louis Schneider, der kürzlich verstorbene Vorleser des Kaiser Wilhelm, war in seiner Jugend ein trefflicher Schauspieler. In seinen nachgelassenen Denkwürdigkeiten erzählt er mancherlei Hübsches. Z. B.: Im November 1838 langte in Berlin eine russische Gardebatterie als Geschenk des Kaiser Nikolaus an. Die 44 Mann der Bedienung unter Commando eines Obersten, erhielten u. a. am Sonntag freien Eintritt ins Theater, wo das Singspiel "Fröhlich" gegeben wurde. In der Hauptrolle hatte Schneider als ein aller Major aus den Freiheitskriegen zu erscheinen und benutzte die Gelegenheit zu einer Improvisation, um das Interesse der stumm und in strenger militärischer Haltung den zweiten Rang füllenden russischen Artilleristen zu erregen, die natürlich kein Wort von dem deutschen Lustspiel verstanden. - "Erinnerst Du Dich wohl, alter Degen, als unser Regiment bei Groß=Görschen den harten Stand mit den vier französischen Bataillons hatte und uns da plötzlich leichter ums Herz wurde, als die schwere russische Batterie heranrasselte, neben uns abprotzte und uns die Kerle vom Halse hielt? Es ist mir noch wie damals, als wir das russische Commando hörten: "Battareja, Marsch! Ruizja! Galopom! Stoi! Kartetschami! Pali!" - Auf das erste Commando sah man es plötzlich wie der Blitz unter die bis dahin theilnahmlosen Russen fahren, sie wußten nicht, was das bedeuten sollte, und als die Augen des ganzen Publikums sich auf sie richteten, auch der König sich aus der Loge vorbeugte, standen sie auf, rückten sich das Lederzeug zurecht, und als Schneider fortfuhr (russisch): Was meinsti Du, Degen, wenn wir so eine russische Batterie heutzutage wieder sähen, würden wir nicht auch rufen, wie wir damals gerufen haben: Hurrah!" - Da stimmten in dieses Hurrah nicht allein die Russen, sondern auch das ganze Publikum ein. - (Der König Friedrich Wilhelm III. freute sich darüber und sagte Schneider später: Hab' wohl bemerkt, daß Sie kein Stück machen, wo sie nicht der Armee und den Soldatenstand (Gerechtigkeit wiederfahren lassen. So fortfahren! die Leute vergessen heutzutage gar zu gern, was sie der Armee schuldig sind. Freut mich, daß Sie es ihnen jederzeit auf's Butterbrod geben."
- Bei einer Familie zu Mainz sollte vor einigen Tagen eine gebratene Gans das Mittagsmahl krönen. Als jedoch servirt wurde, fehlte der wohlschmeckende Vogel und war nach Angabe des Dienstmädchens gestohlen. Wohl oder übel mußte man daher das Mittagsmal ohne Gans verzehren. Als die Familie Abends aus dem Theater etwas früher als gewöhnlich heimkehrte, roch sie süßen Bratenduft, der aus dem Zimmer des Dienstmädchens hervorquoll. Eine Localbesichtigung ergab als Resultat: die Gans, zwei Vaterlandsvertheidiger, drei Flaschen Laubenheimer und das Dienstmädchen.


Anzeigen.

In Sachen betreffend den Concurs über den Nachlaß des verstorbenen Schlossermeisters Böttcher zu Schlagsdorf, ist zur Auflösung des Debitwesens auf

Freitag den 21. d. Mts.
Vormittags 10 1/2 Uhr

vor Gericht allhier Termin angesetzt, zu Welchem alle liquidirt habenden Gläubiger hiedurch vorgeladen werden unter dem Nachtheile, daß die auf sie entfallenden, im Termine auszukehrenden Beträge wiederum und zwar auf ihre Kosten ad depositum judiciale werden genommen werden.
Schönberg, den 4. November 1879.

Großherzogliches Amtsgericht.
v. Pentz, Dr. jur.

A. Dufft.       


In Sachen betreffend den Concurs über das Vermögen des Müllers Heinrich Meyn zu Mannhagen, ist zur Beschlußfassung über die eingereichte Curatelrechnung des Curator bonorum, zur Distribution der eingegangenen Gelder auf die verschiedenen Massen, Auszahlung der disponiblen Gelder und zur eventuellen sofortigen Auflösung dieses Debitwesens Termin auf

Sonnabend den 15. d. Mts.
Vormittags 10 Uhr

vor Gericht allhier angesetzt, zu welchem alle liquidirt habenden Gläubiger hiedurch vorgeladen werden unter dem Nachtheile, daß sie als an die Beschlüsse der im Termine Erschienenen gebunden erklärt und die Rechnung des Curator bonorum anerkennend erachtet werden, sowie unter dem weiteren Nachtheile, daß die auf ihre Liquidate entfallenden, im Termine auszuzahlenden Beträge auf ihre Kosten wieder ad depositum judicale werden genommen werden.
Schönberg, den 1. November 1879.

Großherzogliches Amtsgericht.
v. Pentz, Dr. jur.

A. Dufft.       


[ => Original lesen: 1879 Nr. 88 Seite 3]

In Sachen, betreffend den Concurs über den Nachlaß der Schlächtermeisters Daniel Stockfisch zu Schönberg, ist zur Auflösung dieses Debitwesens Termin auf

Sonnabend, den 15. d. Mts.
Mittags 12 Uhr

vor Gericht allhier angesetzt, zu welchem die im Prioritätsbescheide locirten Gläubiger hiedurch vorgeladen werden unter dem Nachtheile, daß im Falle ihres Ausbleibens die auf sie entfallenden Beträge auf ihre Kosten wieder ad depositum judiciale werden genommen werden.
Schönberg den 5. November 1879.

Großherzogliches Amtsgericht.
v. Pentz, Dr. jur.

A. Dufft.       


Hagelschaden Versicherungs-Verein für Mecklenburg-Schwerin und Strelitz zu Grevesmühlen.

Nach der in heutiger Directorial=Versammlung aufgestellten Berechnung sind in diesem Jahre versichert 2,197,241 Centner Getreide, dessen Werth nach den Preisen vom 15. August und 1. Novbr. d. J. 18,868,792 M. 20 Pfennig (Mecklenburg). beträgt.
Für die in diesem Jahre stattgefundenen 108 Hagelschäden sind mit Einschluß der Taxations= und sonstigen Kosten erforderlich 185,212 M. Zur Aufbringung dieser Summe ist der diesjährige Beitrag auf 98 Pfennig pro 100 M. festgesetzt worden.
Nach Vorschrift des § 36 der Statuten wird solches mit dem Bemerken bekannt gemacht, daß jedem Mitgliede über die Höhe des zuzahlenden Beitrags eine besondere Abrechnung zugehen wird.
Grevesmühlen den 4. Novbr. 1879.

Die Direction.       


Ia. russ. Caviar
ächte Christ. Anschovis, ausgewogen und in keinen Fässern,
beste Sardinen à l'huile
Brabanter Sardellen, schönen saftigen Schweizer und Rahmkäse, Champignons in Butter, getrocknete Murcheln

empfiehlt billigstens              
Aug. Spehr.       


Mittwoch den 12. d. M.
Großes Concert
der Günther'schen Bergcapelle.
Nach dem Concert Tanz.
Entree a Person 50 Pfennig (Mecklenburg).           Anfang 7 Uhr.

Ergebenst            
J. Köster Wwe.       

Schönberg, den 6. Novbr. 1879.


Bauerball

zu dem am Mittwoch den 19. d. Mts. bei mir stattfindenden Bauerball erlaube ich mir sowohl die geehrten Hauswirthe als auch meine geschätzten Freunde und Gönner zu gütiger Theilnahme hiermit ergebenst einzuladen.

Schönberg.                                                    Gastwirth Boye.


Außer Cours gesetzte Münzen sowie altes Gold und Silber kauft

H. Kock,                       
Uhrmacher und Goldarbeiter.       


Englisch Salz
empfiehlt                                                    
                                                    Johs. Kummerow.


Englisches Salz
empfiehlt                                                    
                                                    C. Schwedt.


Empfehle mein Lager von                          
Schottischen Kohlen.
C. Schwedt.


Um neuen Mustern von Tapeten Platz zu machen verkaufe ich eine Partie Reste enorm billig.

C. Schwedt.


Es werden Alle, welche an den verstorbenen Hauswirth J. Gerds zu Pogez Forderungen zu haben vermeinen, hierdurch aufgefordert, dieselben binnen 4 Wochen bei einem der unterzeichneten Vormünder der Gerds'schen Minorennen anzumelden. Gleichzeitig werden auch Diejenigen, die demselben noch schulden, ersucht, ihre Schuld während gleicher Frist zu berichtigen.
Samkow, den 9. November 1879.

A. Wigger, Schulze.          
H. Dierck, Hauswirth.       


Man biete dem Glücke die Hand!
400,000 Mark

Haupt-Gewinn im günstigen Falle bietet die allerneueste grosse Geld-Verloosung, welche von der hohen Regierung genehmigt und garantirt ist.
Die Vortheilhafte Einrichtung des neuen Planes ist derart, dass im Laufe von wenigen Monaten durch 7 Verloosungen 49,000 Gewinne zur sicheren Entscheidung kommen, darunter befinden sich Haupttreffer von eventuell Mark 400,000 speziell aber

        1 Gewinn a M. 250,000
        1 Gewinn a M. 150,000
        1 Gewinn a M. 100,000
        1 Gewinn a M.   60,000
        1 Gewinn a M.   50,000
        2 Gewinne a M.  40,000
        2 Gewinne a M.  30,000
        5 Gewinne a M.  25,000
        2 Gewinne a M.  20,000
      12 Gewinne a M.  15,000
        1 Gewinn   a M.  12,000
      24 Gewinne a M.  10,000
        5 Gewinne a M.     8000
      54 Gewinne a M.     5000
      65 Gewinne a M.     3000
    213 Gewinne a M.     2000
    631 Gewinne a M.     1000
    773 Gewinne a M.       500
    950 Gewinne a M.       300
26450 Gewinne a M.       138
etc. etc.

Die Gewinnziehung sind planmäßig festgestellt.
Zur nächsten ersten Gewinnziehung dieser grossen vom Staate garantirten Geldverloosung kostet

1 ganzes Original-Loos nur Mark 6      
1 halbes Original-Loos nur Mark  3      
1 viertel Original-Loos nur Mark  1 1/2

Alle Aufträge werden sofort gegen Einsendung, Posteinzahlung oder Nachnahme des Betrages mit der grössten Sorgfalt ausgeführt und erhält Jedermann von uns die mit dem Staatswappen versehenen Original-Loose selbst in Händen.
Den Bestellungen werden die erforderlichen amtlichen Pläne gratis beifügt und nach jeder Ziehung senden wir unseren Interessenten unaufgefordert amtliche Listen.
Die Auszahlung der Gewinne erfolgt stets prompt unter Staatsgarantie und kann durch directe Zusendungen oder auf Verlangen der Interessenten durch unsere Verbindungen in allen grösseren Plätzen Deutschlands veranlasst werden.
Unsere Collecte war stets vom Glücke begünstigt und hatte sich dieselbe unter vielen anderen bedeutenden Gewinnen oftmals der ersten Haupttreffer zu erfreuen, die den betreffenden Interessenten direct ausbezahlt wurden.
Voraussichtlich kann bei einem solchen auf der solidesten Basis gegründeten Unternehmen überall auf eine sehr rege Betheiligung mit Bestimmtheit gerechnet werden, und bitten wir daher, um alle Aufträge ausführen zu können, uns die Bestellungen baldigst und jedenfalls vor dem 29. November d. J. zukommen zu lassen.

Kaufmann & Simon,
Bank- und Wechsel-Geschäft in Hamburg.
Ein- und Verkauf aller Arten Staatsobligationen, Eisenbahn-Actien und Anlehnsloose.

P. S. Wir danken hierdurch für das uns seither geschenkte Vertrauen und indem wir bei Beginn der neuen Loosung zur Betheiligung einladen, werden wir uns auch fernerhin bestreben, durch stets prompte und reelle Bedienung die volle Zufriedenheit unserer geehrten Interessenten zu erlangen.
                                                     D. O.


[ => Original lesen: 1879 Nr. 88 Seite 4]

Mittwoch, den 12. d. M., Nachmittags 5 Uhr, im Saale des Gastwirths Krüger: Vorlage der Abrechnung über Einnahme und Ausgabe bei der Schützenzunft pro Michaelis 1878-79 und Ausloosung von

= 500 Mark =

an Schützenhausbau=Antheilscheinen, wozu die resp. Interessenten eingeladen werden.

Der Vorstand der Schützenzunft.       

Schönberg den 10. November 1879.


Die Erzeugnisse
der Königlich Preussischen und Kaiserlich Oesterreichischen
Hof-Chocolade-Fabrikanten
Gebrüder Stollwerck
in Cöln a. Rh.,
Filialen in Frankfurt a. M, Breslau und Wien,
verdanken ihren Weltruf der gewissenhaften Verwendung von nur besten Rohmaterialien und deren sorgfältiger Bearbeitung.
Die Original 1/4- und 1/2- Pfund-Packungen sind mit Preisen und Garantie-Marke (rein Cacao & Zucker) versehen.
Die Fabrik ist brevetirte Lieferantin:
I. I. M. M. des Kaisers Wilhelm, der Kaiserin Augusta, Sr. Kaiserl. u. Königl. Hoh. des Kronprinzen, Sr. Kaiserl. u. Königl. apostol. Majestät Franz Joseph, sowie der Höfe von England, Italien, der Türkei, Bayern, Sachsen, Holland, Belgien, Baden, Sachsen-Weimar, Mecklenburg, Rumänien und Schwarzburg.
19 goldene, silberne und broncene Medaillen.
Stollwerck'sche Chocoladen & Cacaos
sind in allen Städten Deutschlands zu haben, sowie auch an den Haupt-Bahnhof-Büffets.
In Schönberg bei F. Lundwald.      In Herrnburg bei Joachim Kleinfeldt.


Bilanz
der
Mecklenburgischen Lebensversicherungs- und Spar-Bank
in Schwerin
pro ultimo October 1879.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
Schwerin, im November 1879.
Mecklenburgische Lebensversicherungs= und Spar=Bank.
C. A. Schwerdtfeger, Director.
C. L. F. Soltau, General=Agent.


Die Mecklenburgische
Lebensversicherungs= und Spar=Bank
in Schwerin

schließt Lebensversicherungen, Leibrentenversicherungen, Kapital=Einlage , Darlehns= und alle sonstigen Geld=, Inkasso= und Commissions=Geschäfte durch das unterzeichnete Bureau zu den vortheilhaftesten Bedingungen ab. Die Geschäfts=Prospekte (Nr. I. für Lebensversicherungen, Nr. II. für Leibrentenversicherungen, Nr. III. für Spar=Bank=Geschäfte) sind bei derselben unentgeltlich zu entnehmen und wird jede gewünschte nähere Auskunft bereitwilligst ertheilt.

Bureau der Mecklenburgischen Lebens=Versicherungs= und Sparbank in Schönberg.
W. Stephan.       W. H. Schacht.


Fleischhack - Maschinen,
wirklich billig, mit 24 und 36 Messern,
empfiehlt                                                    
                                                    C. Schwedt.


Theater in Schönberg.
Im Saale der Frau Köster.
Dienstag den 11. November 1879.
Marie die Tochter des Regiments.
Vaudeville in 2 Abtheilungen und 4 Acten.
Benefiz für Frl. Julia Bourczinska.


Getreide=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Markt=Preise in Lübeck.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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ZVDD