No. 84
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 22. Oktober
1878
achtundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1878 Nr. 84 Seite 1]

   Der Schlachter Heinrich Jacobs zu Klocksdorf beabsichtigt in dem im Garten des Hauswirthes Heidtmann daselbst neuerbauten Stalle die Schlachterei zu betreiben und hat bei Vorlegung der erforderlichen Zeichnung und Beschreibung der fraglichen Localität um die obrigkeitliche Erlaubniß hierzu gebeten.
   Indem wir solches nach Maßgabe der Bestimmungen im § 17 der Gewerbeordnung zur öffentlichen Kunde bringen, ergeht hiedurch die Anforderung, etwaige Einwendungen gegen die projectirte Anlage binnen 14 Tagen bei der unterzeichneten Behörde anzubringen.
   Schönberg, den 16. October 1878.

Großherzoglich Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben.


Der blaue Montag.

Selten ist ein Wort so zur rechten Zeit gesprochen worden als A. Fleischmann's Betrachtungen über den blauen Montag, jene Sitten verderbende Unsitte, die seit Jahrhunderten unseres Volkes Arbeitskraft lähmt und seinen Verdienst schmälert. Prophetenwort muß in die Trübsal fallen, dann wird's verstanden, wird's gehört. Und dies Mahnwort gilt nicht dem Gesellen und Lehrling blos, es dringt gerade so scharf in des Meisters Ohren, wollte Gott auch in die Ohren derer, die Gewalt und Recht haben, dem üppigen Aufschießen der Schenk= und Kneiplokale Einhalt zu thun. Denn der Teufel Sauf, um mit den Worten unsers Luthers zu reden, ist des deutschen Landes Plage und Verderb; unter dem Namen Gambrinus wird er angebetet und täglich und nächtlich werden ihm viele große Opfer gebracht.
Es wäre nicht schwer, nachzurechnen, welch ein gewaltiges Capital an Zeit und somit auch an Geld unserm Volke verloren geht durch die Feier des blauen Montags. Fleischmann weist treffend nach, wie Trägheit und Unlust zur Arbeit die unausbleiblichen Folgen der ungedungenen schlechten Sitte sind, wie das Kneipenlaufen dem Familienleben Eintrag thut und das Gedeihen vieler junger Geschäfte und Haushalte hindert, wie die Jugend des Handwerkerstandes anstatt in ihrer freien Zeit sich weiter zu bilden und nützliche Kenntnisse zu erwerben, sei es durch ein gutes Buch, sei es mit dem Zeichenstift in der Hand, keine andere Lust kennt, als die des Tanzbodens und der Kneipe, und wie dadurch der sonst so ehrenwerthe Stand, der Kern des Bürgerthums, immermehr zurückkommt.
Es ist meistentheils das Schicksal solcher ernster Mahnungen, daß sie entweder garnicht gehört oder bald vergessen werden. Aber wir sagten vorhin nicht umsonst: Prophetenwort muß in die Trübsal fallen. Die Trübsal ist da - flauer Geschäftsgang, kein Vertrauen, keine Sicherheit; daher Arbeitslosigkeit vieler Orten, Entbehrungen, Mangel. Bankerotte sind an der Tagesordnung und der Leichtsinn der mit sehenden Augen hineinlief, der setzt sich auch über das hinweg, was man sonst Schande nannte. Wenn ein Volk solche Zeichen der inneren Fäulniß und Zersetzung an seinem Gesammtleben erkennt, dann mag es alle Kraft zusammen nehmen, daß es besser werde, dann soll es nicht auf den Gesetzgeber warten, sondern selbst die Heilung in die Hand nehmen. Zusammenhalten sollen die besseren Elemente und vor allen Dingen auf eine ernstere und tiefere Bildung der Jugend hinwirken, auf ein Streben nach edleren und gehaltsvolleren Vergnügungen bei den Erwachsenen. Die Gewerbevereine, die geschlossenen Gesellschaften, vor allem aber das Haus, die Familie sollen sich's zur Aufgabe machen: Gute Zucht, tüchtiges Lernen, nüchternes Leben, emsiges Sparen? Ehre in der Arbeit, Zucht in der Familie, das ist, nach Fleischmann, das Kleinod unsrer Altvordern gewesen, leider ein verlorenes Kleinod! Sorget, daß wir's wieder finden!


Politische Rundschau.

Deutschland. Am Sonnabend hat der Reichstag in seiner letzten Sitzung das Socialistengesetz mit 221 gegen 149 Stimmen angenommen. Für das Gesetz stimmten geschlossen die beiden conservativen Fractionen, die Nationalliberalen und drei Zugehörige der Fortschrittspartei. Darauf wurde der Reichstag durch den Fürsten Bismarck Namens des Kaisers und der verbündeten Regierungen geschlossen. - Die Schlußabstimmung ergab für das Gesetz eine Majorität von 72 Stimmen, eine Majorität, wie sie so hoch nicht erwartet wurde. Sie erklärt sich einfach aus der überaus starken Theilnahme an der betreffenden Sitzung, wie schon die Gesammtsumme der abgegebenen Stimmen beweist. Die socialdemokratischen Abgeordneten, die sämmtlich an der Abstimmung theilnahmen, verblieben bis zu dem Dankesvotum für den Präsidenten, dem auch sie sich durch Erheben von den Sitzen anschlossen, im Hause; als der Letztere sich erhob, um die kaiserliche Botschaft aus dem Munde des Fürsten Bismarck entgegenzunehmen, verließen sämmtliche socialdemokratische Abgeordnete den Saal. Dem am Schluß ausgebrachten Hoch auf S. M. den Kaiser blieb somit die aus der Eröffnungssitzung der Session bekannte Demonstration erspart.
Der "R.= u. St.=A." bringt eine Bekanntmachung des Reichskanzlers, betreffend die Ausgabe von Schatzanweisungen im Betrage von 20 Millionen Mark.
Die Reichskassen sind angewiesen worden, am Ende dieses Monats festzustellen, welche Beträge an Reichsgoldmünzen und Einthalerstücken, nach

[ => Original lesen: 1878 Nr. 84 Seite 2]

beider Sorten getrennt, unter ihren Goldbeständen an dem bezeichneten Tage bei dem Schlusse der Amtsstunden vorhanden gewesen sind. Vermuthlich hängt dies mit der Absicht zusammen, die Thalerstücke einzuziehen und die vorhandenen Bestände von Reichsgoldmünzen festzustellen.
Die Tabacksenquete=Commission ist zum 1. November wieder berufen. Wie man hört, erfolgt die beschleunigte Berufung der Commission auf Andringen des Reichskanzlers, welche dem nächsten Reichtage unter allen Umständen das Resultat der Enquete vorlegen will.
Das Centralorgan der Sozialdemokratie, der Leipziger "Vorwärts" veröffentlicht eine Bekanntmachung der Parteileitung, in welcher gegenüber dem Sozialistengesetz eine Auflösung der Parteiorganisation als unausbleiblich bezeichnet und zugleich die persönliche Agitation dringend empfohlen wird, um "dem Sozialismus bei der Masse des Volks in Blouse und buntem Rock (!!) weitere Verbreitung zu geben."
Die Bevölkerung des preußischen Staates bei Beginn des Jahres 1878 betrug, Einwanderungen und Auswanderungen nicht mitgerechnet, 13,084,953 männliche und 13,460,104 weibliche Personen.
Seit Jahr und Tag schon spielen Nachrichten über den Stand der Verhandlungen mit Oesterreich wegen eines neuen Handelsvertrages eine bedeutende Rolle. Die deutsche Reichsregierung ist mit ihrem Entgegenkommen bis an die Grenze des Möglichen gegangen und wenn jetzt von Wiener Blättern von einer demnächstigen Wiederaufnahme der Verhandlungen berichtet wird, so kann diese Nachricht nach guten Informationen als unbegründet bezeichnet werden. Am 1. Januar läuft die provisorische Verlängerungsfrist des bisherigen Vertrages ab und ist von Seiten Oesterreichs eine abermalige Verlängerung bis Ende Juni künftigen Jahres beantragt worden. Es scheint aber in hohem Grade fraglich, ob die deutsche Regierung diese Angelegenheit abermals verschleppen zu lassen gesonnen ist.


Schönberg. Die Feier des Geburtstages Seiner Königlichen Hoheit des Großherzogs in der hiesigen Real= und Bürgerknabenschule war zum 17. October um 10 Uhr Morgens angesetzt. Sie begann mit dem Liede: "Lobe den Herrn"; dann folgte die Festrede des Direktors; Ueberblick über die staatliche Gestaltung Mecklenburgs; und den Schluß bildeten Liedervorträge und Declamationen der Schüler. - Nachmittags vereinigte sich eine Gesellschaft aus Stadt und Land in Spehrs Hotel zu einem Mittagessen; nach dem von dem Herrn Oberlanddrosten Grafen von Eyben ausgebrachten Hoch auf Seine Königliche Hoheit den Großherzog wurde an Allerhöchst Denselben nach London, wo Seine Königliche Hoheit gegenwärtig weilen, von hier ein Gratulations=Telegramm abgesandt. Abends versammelte sich eine zahlreiche Gesellschaft zu einem Fest=Commers in der Duve'schen Restauration, wo verschiedene bezügliche Reden der Festfreude Ausdruck gaben.
- Es scheint sich zu bestätigen, daß das deutsche Kriegsschiff Ariadne von der Insel Upolu, der größten der Samoa=Inseln mit etwa 24,000 Einwohnern, Besitz ergriffen hat. Ob die Insel eine Kohlenstation für die deutschen Schiffe werden soll oder auch eine Kolonie für Verbrecher - das weiß man noch nicht.
- Die Fleischausfuhr von Amerika nach England hat nicht ab=, sonders zugenommen und ist von 1 Million Pfund auf 53 Million Pfund gestiegen. Das Fleisch ist Ochsenfleisch erster Güte und wird zum Preise von 38 Pfennig verkauft. Das Verfahren bei der Ausfuhr besteht darin, daß man das Fleisch durch dichtes Einnähen in Musselin vor Fäulniß bewahrt und auf den Dampfern in besonders zugerichtete Kästen bringt, die sehr kalt gehalten werden. Die Abkühlung geschieht durch Luft, welche an Eis vorüberstreift, so daß das Fleisch vollständig frisch in England ankommt 45 Dampfer besorgen die Ausfuhr. Nächstens sollen auch nach Deutschland Schiffe abgehen.
- Mit dem König von Holland ist ein Wunder vorgegangen, er ist aus einem Saulus ein Paulus, aus einem Hasser der Deutschen ein Freund geworden und theilt mit beiden Händen Orden etc. an Deutsche aus. Dieses Wunder hat seine junge deutsche Braut bewirkt.
- Am 14. October ist in Kiel die Corvette "Prinz Adalbert" unter dem Capitän zur See Mac Lean zu einer 2jährigen Fahrt um die Welt ausgelaufen. Unter den 30 Seecadetten ist der 17jährige Prinz Heinrich der zweite Sohn des Kronprinzen, ein kräftiger echt seemännisch aussehender Jüngling, der im vorigen Jahr auf einer 6monatlichen Fahrt in der Ost= und Nord=See den Dienst eines Matrosen von der Pike auf erlernt hat. Er trägt die Uniform eines See=Cadetten, ißt mit seinen Kameraden gemeinschaftlich in deren Messe und thut auch den Wachdienst ganz gleich mit den andern Cadetten. Der "Prinz Adalbert" ist ein sehr schönes und schnelles Schiff mit 12 schweren Geschützen und segelt zunächst über Rio Janeiro um das Cap der guten Hoffnung nach China und Japan. Die Bemannung besteht aus 386 Mann, lauter ausgesucht kräftigen Matrosen.
- Rabbiner Bamberger in Würzburg, ein sehr geschätzter Mann, waltete am großen Versöhnungstage in der Synagoge seines Amtes, da traf ihn der Schlag und er war todt. Man sieht, daß der Tod unversöhnlich ist.
- An Aerzten fehlt es der kranken Zeit nicht. Kein Studium ist so gesucht wie das der Medizin. In Wien studieren 658 Studenten Medizin, in Würzburg 475, in München 456, in Berlin 346, (abgesehen von den militärischen Anstalten), in Leipzig 335, in Greifswald 233, in Freiburg 181, in Breslau 181 u. s. w. u. s. w.
- Wer nur aus Bernsteinspitzen raucht ist schlimm dran und mag sich auf's Häringsessen legen. Die Bernstein=Fischerei in der Ostsee ist fast bis auf Null heruntergekommen, während die Häringsfischerei flott geht.
- Himmel, was verstehen Wucherer aus der Noth und dem Leichtsinn herauszuschlagen. Ein Oberlieutenant in Wien lieh von einem Halsabschneider in Wien 50 Gulden und unterschrieb einen Schuldschein auf 800 Gulden; der Schein kam in die Hände eines Spießgesellen des ersten Wucherers, der sich 10,000 Gulden verschreiben ließ - alles in einem Jahr.
- Ein Schneider in Petersburg fing sein Geschäft im Jahre 1842 mit 8 Rubel an und hinterließ bei seinem kürzlich erfolgten Tode ein Vermögen von nahezu 6 Millionen Rubel. Also Schneider hätte man werden müssen.
- In Erfurt bat die 18jährige Tochter eines Rentiers, ein hübsches und gutes, aber eitles Mädchen, ihrem Vater um ein Jaquet von ächtem Sammt, im Preis von 120 Mark. Der Vater versprach ihr eins von Tuch, das mochte sie aber nicht, weil einige ihrer Freundinnen ächte sammtene Jaquets hätten; setzte ihren Kopf auf und sagte: wenn ich's nicht bekomme geschieht 'was! - Als Abends der Bräutigam, ein Kaufmann, kommt, sie in's Concert zu führen, ist sie nicht da, auch nicht bei Verwandten und Freunden, auch nicht in Weimar (wohin man auch telegraphirt), erst am andern Tage findet man sie, aber todt im Wallgraben. -


Anzeigen.

Auf Instanz eines Gläubigers soll der zu Schönberg vor dem Siemzerthor belegene, circa 60 []Ruthen große Garten des Schmiedemeisters Wilh. Kühn allhier öffentlich meistbietend verkauft werden. Demnach wird der Verkaufstermin auf

Sonnabend den 7. Dezember 1878
Mittags 12 Uhr,

der Ueberbotstermin auf

Sonnabend den 11. Januar 1879
Vormittags 11 Uhr

vor hiesigem Großherzoglichen Justiz=Amte angesetzt, wozu Kaufliebhaber hiemit geladen werden.
Dem Schuldner, sowie den Gläubigern wird freigelassen, in dem Verkaufstermine zur endlichen Regulirung der Verkaufsbedingungen zu erscheinen. Der Entwurf der Verkaufsbedingungen kann 14 Tage vor dem Verkaufstermine auf der hiesigen Gerichts=Registratur eingesehen werden, und wird aus denselben hieher bemerkt, daß die Conventionalpoen 100 Mark beträgt, die eine Hälfte des

[ => Original lesen: 1878 Nr. 84 Seite 3]

Kaufgeldes bei der Tradition des Grundstücks, unter An= und Abrechnung der Conventionalpoen, und die andere Hälfte des Kaufgeldes zu Ostern 1879 zu entrichten ist mit Zinsen à 4 % vom Tage der Uebergabe an.
Gleichzeitig wird zur Anmeldung aller dinglichen Ansprüche an das zu veräußernde Grundstück, zur Vorlegung der Originalien und sonstigen Beweismittel und zur etwaigen Prioritäts=Ausführung ein Termin auf

Sonnabend den 7. Dezember 1878
Vormittags 11 Uhr,

anberaumt, wozu die Gläubiger bei Strafe der Abweisung und des Ausschlusses geladen werden.
Schönberg, den 15. September 1878.

Großherzogliches Justizamt der Landvogtei des Fürstentums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.

A. Dufft.     


Freunden und Bekannten die ergebene Anzeige, daß uns unter Gottes gnädigem Beistande heute Vormittag 11 Uhr ein kräftiges Söhnlein geboren wurde.
Wokuhl den 17. October 1878.

Pastor Wesemann und Frau.     


fein fein Melang-Caffee
gebrannt und gemahlen
                                                    empfiehlt
                                                    C. Schwedt.


Zum Ratzeburger Viehmarkt am 30. d. M. fahre ich mit meinem Omnibus nach Ratzeburg bei genügender Betheiligung Morgens präcise 6 Uhr. Abfahrt von Ratzeburg präcise 9 Uhr Abends.

J. Tretow.     


Specialarzt Dr. Kirchhoffer
in Straßburg (Elsaß) behandelt speciell Schwächezustände, Polut. Impot., nächtl. Bettnässen. (H182Q)


Wohnungsveränderung.

Meinen geehrten Kunden erlaube ich mir ergebenst anzuzeigen, daß ich von jetzt an beim Herrn Webermeister Threms Siemzerstraße Nr. 131 wohne.

J. W. Hundt, Schuhmacher.     


Unübertrefflich
ist der L. W. Egers'sche
Fenchelhonig

gegen alle Affectionen des Kehlkopfes, der Luftröhre und Lungen, gegen Katarrhe, Husten, Heiserkeit, Verschleimung, gegen den Keuch= und Stick=Husten der Kinder, überhaupt gegen alle Leiden und Beschwerden der Athmungsorgane vom leichten Husten und Katarrh bis zur beginnenden Lungenschwindsucht. Man nehme ihn täglich 3 bis 4 Mal, auch öfter, jedes Mal einige Theelöffel. Wer an Verstopfung leidet, nehme jedes Mal einen Eßlöffel voll. Kindern giebt man ihn Theelöffelweise, selbst bei den kleinsten kann er ohne Bedenken angewendet werden. Namentlich auf dem Lande, wo Arzt und Apotheke oft entfernt, sollte der L. W. Egers'sche Fenchelhonig in keinem Hause fehlen. Wie manches Kind ist durch seinen rechtzeitigen Gebrauch schon gerettet worden! Nur hüte man sich vor den zahlreichen Nachpfuschungen des seit nunmehr 18 Jahren vieltausendfach bewährten L. W. Egers'schen Fenchelhonigs und achte mit der peinlichsten Sorgfalt darauf, daß derselbe nur dann echt ist, wenn die Flasche das Siegel, den Namenszug und im Glase eingebrannt die Firma von "L. W. Egers in Breslau" trägt. Meine Verkaufsstelle ist in Schönberg allein bei Buchbinder C. Sievers.

L. W. Egers in Breslau.


Herren=Artikel= u. Reise=Effecten=Handlung
Werner Werner, Lübeck,
797 Breitestrasse 797,
im Hause der Commerzbank, Eingang von der Johannisstraße.
Anfertigung von Herrengarderobe nach Maaß.


Donnerstag, den 24. d. M. Nachmittags 5 Uhr im Schützenhause Vorlage der Abrechnung über Einnahme und Ausgabe bei der Schützenzunft pro Michaelis 1877 - 78 und Ausloosung von

500 Mark

an Schützenhausbau=Antheilscheinen, wozu die resp. Interessenten eingeladen werden.
Von 6 Uhr an Concert mit nachfolgendem Ball, auch für Nichtmitglieder, gegen Entree.

Der Vorstand der Schützenzunft.     

Schönberg, den 21. October 1878.


Liebig's selbstthätiges Backmehl.

In einer Stunde ohne Hefe das feinste Backwerk zu bereiten. Topfkuchen: Zu 1 Pf. Backmehl nehme man 1/4 Liter kalte Milch, worin 1/5 Pf. Zucker, ein Ei, die zerriebene Schale von 1/4 Zitrone, 1/5 zerlassene Butter und ein Messer voll Salz eingequirlt ist, und arbeite dies gut durcheinander. Der Teig wird dann sofort in den Ofen gebracht, eine Stunde gebacken und das feinste Backwerk ist fertig. Mandeln und Rosinen sind nach Belieben zuzusetzen.

Liebig's Puddingpulver.

In fünf Minuten einen vorzüglichen kalten Pudding ohne Eier zum halben Preise und ohne große Mühe zu bereiten, in Vanille, Mandeln, Chocolade, Orange, Zitronen oder Caffee, hinreichend für 4 Personen.
Zu beiden Artikeln werden vorzügliche Recepte jedem Packete beigegeben.

Niederlage bei E. Harmsen in Ratzeburg.     


[ => Original lesen: 1878 Nr. 84 Seite 4]

Die Hagel=Versicherungs=Gesellschaft im Fürstenthum Ratzeburg ist in diesem Jahre von keinem Schadensfall betroffen worden und daher nur der statutenmäßige Beitrag von 25 Pfennig (Mecklenburg) pro 100 M. Versicherungssumme zum Reservefond - welcher bekanntlich bei der hiesigen Ersparniß= und Vorschußkasse zinslich belegt ist - zu erheben.
Unsere Mitglieder werden ersucht, solchen Beitrag

am Freitag den 1. November, Morgens 10 Uhr,

im Boye'schen Gasthause einzuzahlen.
Schönberg, den 17. October 1878.

Direction der Hagel=Versicherungs=Gesellschaft im Fürstenthum Ratzeburg.
A. Wigger.      Wilh. Heincke.


Bekanntmachung.

Der diesjährige Herbstbeitrag der Mitglieder des Lübecker Feuerversicherungs=Verein der Landbewohner ist in der Zeit vom 15. bis 30. Novbr. d. J. mit fünf Zehntel des einfachen Ansatzes (5/10 Simplum) auf dem hiesigen Bureau zu entrichten.
Lübeck den 5. October 1878.

                          Die Direction
                          des Lübecker Feuerversicherungs=Verein der Landbewohner
                          Bruhn, Sekretair.


Wohlschmeckende Amk. Butter.
                                                    empfiehlt
                                                    C. Schwedt.


Gesucht

zu sofort ein Bursche bei zwei Ponis. Von wem sagt die Expedition der Anzeigen zu Schönberg.


Ich mache hierdurch bekannt, daß ich von jetzt gefärbte

Grabkreuze und Blumenvasen=Sträuße

billig und schön zu verkaufen habe.

Frau Sterly.     

Meine Wohnung ist beim Arbeitsmann H. Köster Wallstr. Nr. 126.


2 Gespann sehr gut erhaltene alte Sielen, Sattel, Leinen, Halfter, Halskoppel billig abzugeben bei

Schönberg.                                                     H. Bockwoldt.


Es können einige junge Mädchen das Kochen erlernen zum 1. oder 15. October in

Brockmüllers Hotel     
Lübeck.                 


Eine eiserne Kugel

ca. 10 Pfund schwer, zu einer Dampfmaschine gehörend, ist auf dem Wege von Voigtshagen, Dassow, Selmsdorf, Schönberg verloren. Dem Wiederbringer eine Belohnung von

Schönberg.                                                     Wilh. Heincke.


Für die zahlreichen Glückwünsche zu unserer silbernen Hochzeitsfeier sagen wir allen Gratulanten unseren besten Dank.
Schönberg, den 18. October 1878.

J. Stecher und Frau.     


Zum Einsetzen künstlicher Zähne wie ganzer Gebisse nach der neuesten Methode, plombiren und reinigen der Zähne, empfiehlt sich

hochachtungsvoll     
R. Kanus.             

Rehna, Markt Nr. 7.


Hiemit mache ich die Anzeige, daß ich mir von heute ab 1 einspänniges Fuhrwerk angeschafft und alles Fahren, Eggen und Pflügen, sowie Lohnfuhrwerk auch leihweise dasselbe stets zur gefl. Benutzung bereit halten kann.

Schlauentrifft.                                                     J. Peters.


Am Sonnabend v. W. ist neben meiner Tannen=Holzkoppel ein dort lagernder tannen Buschhaufen in Brand gesteckt. Wer mir den Thäter zur gerichtlichen Bestrafung namhaft macht, erhalt 2 Mark Belohnung.

Käther Voss in Teschow.     


Man biete dem Glücke die Hand!
375,000 R.-Mark

Haupt-Gewinn im günstigsten Falle bietet die allerneueste grosse Geld-Verloosung, welche von der hohen Regierung genehmigt und garantirt ist.
Die vortheilhafte Einrichtung des neuen Planes ist derart, dass im Laufe von wenigen Monaten durch 7 Verloosungen 42,600 Gewinne zur sichern Entscheidung kommen, darunter befinden sich Haupttreffer von eventuell R.-M. 375,000 speciell aber

1 Gewinn à M. 250,000
1 Gewinn à M. 125,000
1 Gewinn à M. 80,000
1 Gewinn à M. 60,000
1 Gewinn à M. 50,000
2 Gewinne à M. 40,000
1 Gewinn à M. 36,000
3 Gewinne à M. 30,000
1 Gewinn à M. 25,000
5 Gewinne à M. 20,000
6 Gewinne à M. 15,000
1 Gew. à M. 12,000
23 Gew. à M. 10,000
4 Gew. à M. 8,000
31 Gew. à M. 5,000
74 Gew. à M. 4,000
200 Gew. à M. 2,400
412 Gew. à M. 1,200
621 Gew. à M. 500
700 Gew. à M. 250
28015 Gew. à M. 138
etc. etc.
Die Gewinnziehungen sind planmässig amtlich festgestellt.
Zur nächsten ersten Gewinnziehung dieser grossen vom Staate garantirten Geldverloosung kostet
1 ganzes Original-Loos nur Mark 6
1 halbes Original-Loos nur Mark 3
1 viertel Original-Loos nur Mark 1 1/2.
Alle Aufträge werden sofort gegen Einsendung, Posteinzahlung oder Nachnahme des Betrages mit der grössten Sorgfalt ausgeführt und erhält Jedermann von uns die mit dem Staatswappen versehenen Original-Loose selbst in Händen.
Den Bestellungen werden die erforderlichen amtlichen Pläne gratis beigefügt und nach jeder Ziehung senden wir unseren Interessenten unaufgefordert amtliche Listen.
Die Auszahlung der Gewinne erfolgt stets prompt unter Staats-Garantie und kann durch directe Zusendungen oder auf Verlangen der Interessenten durch unsere Verbindungen an allen grösseren Plätzen Deutschlands veranlasst werden.
Unsere Collecte war stets vom Glücke begünstigt und hatte sich dieselbe unter vielen anderen bedeutenden Gewinnen oftmals der ersten Haupttreffer zu erfreuen, die den betreffenden Interessenten direct ausbezahlt wurden.
Voraussichtlich kann bei einem solchen auf der solidesten Basis gegründeten Unternehmen überall auf eine sehr rege Betheiligung mit Bestimmtheit gerechnet werden, und bitten wir daher, um alle Aufträge ausführen zu können, uns die Bestellungen baldigst und jedenfalls vor dem 15. November d. J. zukommen zu lassen.

Kaufmann & Simon,
Bank- und Wechsel-Geschäft in Hamburg.
Ein- und Verkauf aller Arten Staatsobligationen, Eisenbahn-Actien und Anlehnsloose.

P. S. Wir danken hierdurch für das uns seither geschenkte Vertrauen und indem wir bei Beginn der neuen Verloosung zur Betheiligung einladen, werden wir uns auch fernerhin bestreben, durch stets prompte und reelle Bedienung die volle Zufriedenheit unserer geehrten Interessenten zu erlangen.

D. O.          


Getreide=Preise in Lübeck.
Waizen17 M -Pfennig  bis 17 M 50Pfennig.
Roggen12 M 50Pfennig  bis 13 M 50Pfennig.
Gerste12 M 50Pfennig  bis 13 M 50Pfennig.
Hafer12 M -Pfennig  bis 12 M 50Pfennig.
Erbsen12 M 50Pfennig  bis 18 M -Pfennig.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter pr. 500 Gr. M1,10 .
Tauben d. St. M0,40 .
Hühner d. St. M1,20 .
Enten d. St. M2,00 .
Küken d. St. M0,80 .
Hasen d. St. M3,00 .
Eier 5 St. für M0,30 .
Kartoffeln pr. 10 Lit. M0,50 .


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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