No. 85
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 25. Oktober
1878
achtundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
<< Ausgabe vorher>> Ausgabe danach
[ => Original lesen: 1878 Nr. 85 Seite 1]

Nach Annahme des Socialisten=Gesetzes.

[] Es ist die größte Wahrscheinlichkeit vorhanden, daß die Exekutiv=Behörden nur selten Gelegenheit haben werden, das nun zu Recht bestehende Socialistengesetz in Anwendung zu bringen. Die Socialdemokratische Partei ist zu wohl disziplinirt, als daß sie sich der Schärfe des Gesetzes aussetzen sollte, ausgenommen etwa in Fällen, die keine größeren materiellen Opfer erfordern und die gleichzeitig dazu geeignet sind, die billige Glorie des Märtyrerthums für die Betroffen zu erringen.
Die Institutionen, die Kassen, die Vereine, die Zeitungen der genannten Partei haben sich schon jetzt aus der Schußweite des Gesetzes zurückgezogen, wie man aus den letzten Nummern ihrer Zeitungen ersehen konnte. Das sozialdemokratische "Central=Wahl=Comite" in Hamburg, der eigentliche Brennpunkt der gesammten Partei=Organisation der deutschen Sozialdemokratie hat sich aufgelöst und dies der Partei durch einen Aufruf angezeigt. Alle sozialistischen Blätter künden das Aufhören ihres Erscheinens an, andere ändern ihre Titel, um in veränderter Form das Geschäft fortzusetzen. Man wird in Zukunft die von dem Gesetze betroffenen Gebiete vermeiden und sich mit Materien beschäftigen, welche von diesem Gesetze nicht berührt werden.
Dasselbe bezieht sich bekanntlich nur auf sozialdemokratische, sozialistische und kommunistische, auf den Umsturz des Staates gerichtete Bestrebungen, d. h. es bewegt sich also in erster Linie auf dem wirthschaftlichen Gebiete. Alle andern öffentlichen Sphären, wie Religion und Kirche, Schule, Verwaltungsgebiet, Kommunalangelegenheiten etc. werden von dem Gesetze gar nicht berührt. Wie vorauszusehen, sind die Sozialdemokraten nun entschlossen, auf diesen Gebieten ihre Ideen zur Anerkennung zu bringen und auf diese Weise für die Zukunft sich den Boden auch ferner vorzubereiten.
Die Regierung hat eine unbegrenzte Dauer des Gesetzes verlangt. Der Reichstag hat eine solche von zwei und einem halben Jahr bewilligt, nicht als ob die Majorität der Meinung gewesen wäre, nach Ablauf dieser Frist würden sich die Wogen der sozialistischen Bewegung verlaufen haben, sondern man wollte die Möglichkeit offen lassen, zu prüfen, ob das Gesetz eine gute, zweckentsprechende Wirkung gehabt hat. Man wollte die Parlamentarische Controle nicht völlig aus der Hand geben und sich die Fähigkeit sichern, etwaige Verbesserungen und Cautelen anzubringen, die die Praxis etwa als wünschenswerth herausstellen wird.
Nach den obigen Andeutungen über die zukünftige Form der sozialdemokratischen Agitation ist es heute schon klar, daß sich solche Aenderungen neben der Fristverlängerung nothwendig machen werden.


Politische Rundschau.

Deutschland. Dem Magistrat von Berlin ist offiziell mitgetheilt worden, daß Kaiser Wilhelm am 4. December nach seiner Hauptstadt zurückkehren wird. Der Monarch hat auf Rath seiner Aerzte beschossen, sich im November nach Wiesbaden zu begeben und dort, wo das verhältnismäßig milde Klima auch noch in diesem Monat die Bewegung im Freien gestattet, die Kur, welche unter dem Einflusse der frischen Luft bisher von gutem Erfolge begleitet war, mit hoffentlich gleich günstiger Wirkung fortzusetzen.
Das Socialistengesetz ist am 22. October im Reichsanzeiger publicirt und somit in Kraft getreten. Es bleiben nur noch überall die ausführenden Behörden zu ernennen und bekannt zu geben. Der Vorsitzende für die vom Bundesrathe zu wählende Beschwerde=Commission und dessen Stellvertreter sollen schon bestimmt sein.
Vor dem Marine=Stations=Auditoriat in Kiel hat die Voruntersuchung in Sachen des Unterganges des "Großer Kurfürst" ihren Anfang genommen; nahezu hundert an der Katastrophe mehr oder minder betheiligte Personen sind vorgeladen.
Oesterreich. Die Folgen der bosnischen Occupation machen sich den Regierungen beider Reichshälften in sehr unliebsamer Weise bemerkbar. Den Ungarn paßt die Occupation überhaupt nicht, den Deutsch=Oesterreichern kostet sie zu viel Geld. Am Sonntag trat der ungarische Reichstag zusammen, der mit einer der Lage der Dinge nach sehr wenig befriedigenden Thronrede eröffnet wurde. Man sieht sehr stürmischen Debatten entgegen. Die Ernennung des Grafen Beust zum Botschafter Oesterreich=Ungarns in Paris wirbelt viel Staub in der Presse auf. In der Wiener Presse wurde diese Ernennung als ein politischer Fehler bezeichnet und diese Auffassung scheint auch theilweise in die deutsche Presse übergegangen zu sein, weil man aus den Antecedentien des Grafen Beust den Schluß zieht, daß er in Paris leicht Verlegenheiten bereiten könnte.
Frankreich. Der letzte Sonntag war für die Hauptstadt Frankreichs ein Tag allgemeiner Freude. Am Montag wurden nämlich die ca. 20,000 größeren und kleineren Preise an die Aussteller vertheilt und am Sonntag fand eine Volksvorfeier statt, wobei die größeren Theater Frei=Entree gaben. Am Abend war Paris illuminirt.
Rußland. Einen erschreckenden Beweis davon, wieweit die nihilistische Propaganda bereits um sich gegriffen hat, liefert die Thatsache, daß in der Stadt Odessa allein 340 Personen unter Anklage gestellt worden sind. Dieselben werden beschuldigt, den Versuch gemacht zu haben, einen von den ordentlichen Gerichten zum Tode verurtheilten Nihilisten zu befreien oder Tumult gestiftet zu haben. Seitens der Regierung wird viel Gewicht darauf gelegt, daß für die Gerichtsverhandlungen gegen die Nihilisten die Oeffentlichkeit gewahrt werde. Maßregeln, um Ruhestörungen sofort zu unterdrücken, sind getroffen.
Rumänien. Die rumänischen Truppen, mit dem Fürsten Carl an der Spitze, hielten am Sonntag unter enthusiastischen Ovationen der Bevölkerung ihren feierlichen Einzug in die Hauptstadt.
Türkei. Der Sultan hat den russischen Botschafter nicht zur Audienz vorgelassen und erklärt,

[ => Original lesen: 1878 Nr. 85 Seite 2]

er betrachte die diplomatischen Beziehungen zwischen Rußland und der Pforte so lange als abgebrochen, als Rußland nicht seine neuerdings gegen Konstantinopel wieder vorgeschobenen Truppen zurückziehe.


- Am 11. Juni nächsten Jahres feiert Kaiser Wilhelm mit der Kaiserin Augusta seine goldene Hochzeit. Die letzte goldene Hochzeit die ein Fürstenpaar beging, war die des Königs Johann von Sachsen im Jahre 1872. Von Berlin ist noch nichts von Vorbereitungen zu der Feier der goldenen Hochzeit des Kaiserpaares bekannt geworden. Aber an andern Orten, namentlich vom Rheine her, will man schon seit geraumer Zeit wissen, daß es sich dort in Frauen=Vereinen geheimnisvoll rege, und daß man dort seit einiger Zeit bereits glänzende Geschenke für das kaiserliche Paar vorbereite.
- In Kopenhagen wird der Herzog von Cumberland zur Verlobung mit der Prinzessin Thyra erwartet.
- Fürst Bismarck soll wieder einmal mit Flugschriften bombardirt werden. Die nächste soll in der Schweiz erscheinen und von Dr. Marx geschrieben sein.
- Niemand wird schärfer beobachtet als das Wetter. In München ist bereits eine meteorologische Centralstation errichtet, welcher 32 Beobachtungsstationen im Lande unterstellt werden.
- Die Poesie des Dachstübchens haben manche Poeten in ihren Romanen zu schildern gewußt, obwohl ihr persönlicher Geschmack sich in neuerer Zeit geändert hat; von den Kellerwohnungen aber - höchstens Auerbach's Keller in Leipzig und den Lübecker Rathskeller ausgenommen: "im tiefen Keller sitz ich hier" - haben auch sie nichts zu rühmen gewußt. In Berlin giebts 12,000 Kellerwohnungen, die von nahezu 100,000 Menschen bevölkert sind; diese 100,000 Menschen essen und trinken, hantiren und schlafen in diesen niedrigen, feuchten, dunstigen und dunkeln Wohnungen, in die Gottes Sonne und der frische, reinigende Odem der Natur niemals dringen kann. Die Sterblichkeit dieser Bewohner ist außerordentlich groß und von dem Leben in diesen Höhlen weiß die Criminalpolizei viel zu erzählen.
- Der Eisenbahnzug von Paris nach Versailles sollte in 5 Minuten abgehen. Ein Herr steigt in einen Wagen erster Classe, die brennende Cigarre im Munde. Im Begriffe, sich zu setzen, sieht er sich einer älteren Dame gegenüber und will eben, als Mann von guter Erziehung, die Cigarre zum Fenster hinauswerfen, als er von der Dame hart augefahren wird: Wissen Sie nicht, daß es nicht gestattet ist, in einem Wagen zu rauchen, in dem Damen sich befinden? - Mein Gott, erwiedert der Herr, Sie sehen, ich war eben im Begriff, Ihren Wünschen zuvor zu kommen, indessen werde ich Sie überhaupt nicht weiter behelligen - und verläßt mit stummer Verbeugung sein Gegenüber. Aergerlich nimmt er auf der Plattform eines Wagens dritter Classe Platz und dampft seine Cigarre. Da setzt sich neben ihn ein zerlumpter, nach Knoblauch riechender Kerl. Mein Freund, wendet er sich an diesen, bist Du schon einmal erster Classe gefahren? - Nein. - So komm, ich habe hier ein überflüssiges Billet, das ich nicht verfallen lassen will, Du kannst es benutzen. Und er führt ihn an den eben verlassenen Wagen, weist ihm den Platz an und wirft die Thüre zu. Im nächsten Augenblick geht der Zug ab. Bis Versailles wurde an keiner Station angehalten.
- In dem Dorfe Sachsenhausen in Oberhessen fand neulich eine vom Felde heimkehrende Mutter ihr daheim zurückgelassenes dreijähriges Kind mit aufgeschnittenem Leibe in seinem Blute schwimmend. Ein siebenjähriges Kind aus der Nachbarschaft, das man in der Stube antraf, gestand nach langem Leugnen, es habe auch einmal schlachten wollen und deshalb die Operation vorgenommen. Obgleich sofort ein Arzt zur Stelle war, ist das unglückliche Kind seinen Wunden erlegen.


Anzeigen.

In Sachen betreffend den Concurs über das Vermögen des Mühlenbesitzers A. Capell zum Hammer steht zur Berathung und Beschlußfassung der nicht präcludirten A. Capell'schen Gläubiger über einen zwischen der cridarischen Ehefrau und dem actor communis in Betreff der von jener liquidirten, von dem Gläubigercorps nicht anerkannten Illatenforderung vorbehältlich der Genehmigung des Concursgerichts abgeschlossenen Vergleich ein Termin auf

Freitag den 1. November d. J.
Vormittags 11 Uhr

vor dem unterzeichneten Concursgerichte an, zu welchem die A. Capell'schen Gläubiger unter dem Nachtheile, daß die nicht erscheinenden Gläubiger an die Beschlüsse der erschienenen gebunden sein sollen, hiermit geladen werden.
Schönberg, den 19. October 1878.

Großherzogl. Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
Horn.

A. Dufft.     


In Sachen betreffend die Subhastation der Hennings'schen Freischultzenstelle zu Mannhagen wird der auf

Freitag den 8. November d. J.
Vormittags 11 Uhr

anstehende Ueberbotstermin mit dem Bemerken hierdurch in Erinnerung gebracht, daß in dem Verkaufstermine am 18. d. M. ein Gebot überall nicht abgegeben ist.
Schönberg, den 21. October 1878.

Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
Horn.

A. Dufft.     


Steckbrieferledigung.

Der von uns wider den Cigarrenarbeiter Ludwig Dormeyer wegen unzüchtiger Handlungen unterm 10. d. M. erlassene Steckbrief ist durch Ergreifung und Einlieferung des Verfolgten erledigt.
Schönberg, den 23. October 1878.

Großherzogl. Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.

A. Dufft.     


Die Ersparniß- und Vorschuß-Anstalt in Schönberg
ist an jedem
Mittwoch
von 8-12 Uhr Vormittags
geöffnet.
                                                    Das Directorium.


Hausverkauf.

Auftragsmäßig habe ich ein hiebst in guter Gegend der Stadt belegenes, fast neues, geräumiges Wohnhaus nebst kleinem Garten und einer Wiese zu verkaufen.
Die Tradition kann sofort geschehen.
Die sehr günstig gestellten Bedingungen sind bei mir einzusehen, auch gegen die Gebühr in Abschrift zu erhalten.
Schönberg, den 24. October 1878.

                                    E. Wohlfahrt.
                                                    Advocat.


Feinschmeckenden gebr. Caffee
empfiehlt billigst                          
                                                    J. Ludw. D. Petersen.


Den Bewohnern Schönbergs und Umgegend empfiehlt sich bestens mit gekochter Mettwurst, Braunschweiger, Bierwurst, Preßkopf, Leberwurst u. s. w.
                                    H. Soltmann,
                                                    Schlachtermstr.


Es können einige junge Mädchen das Kochen erlernen zum 1. oder 15. October in

Brockmüllers Hotel     
Lübeck.                 


[ => Original lesen: 1878 Nr. 85 Seite 3]

Die Hagel=Versicherungs=Gesellschaft im Fürstenthum Ratzeburg ist in diesem Jahre von keinem Schadensfall betroffen worden und daher nur der statutenmäßige Beitrag von 25 Pfennig (Mecklenburg) pro 100 M. Versicherungssumme zum Reservefond - welcher bekanntlich bei der hiesigen Ersparniß= und Vorschußkasse zinslich belegt ist - zu erheben.
Unsere Mitglieder werden ersucht, solchen Beitrag

am Freitag den 1. November, Morgens 10 Uhr,

im Boye'schen Gasthause einzuzahlen.
Schönberg, den 17. October 1878.

Direction der Hagel=Versicherungs=Gesellschaft im Fürstenthum Ratzeburg.
A. Wigger.      Wilh. Heincke.


Singer Trade Mark
Die Nähmaschinen
von der
Singer Manufacturing Co., New-York,
erste und grösste Nähmaschinen-Fabrik der Welt,

haben sich durch ihre Leistungsfähigkeit, Güte und Dauer als die Vorzüglichen aller Nähmaschinen bewährt und wird dieses nicht nur von allen Käufern und unparteiischen Sachverständigen anerkannt, sondern auch durch mehr als hundert der höchsten Ehrenpreise, ganz besonders aber durch den sich mit jedem Jahre vergrößernden Absatz bestätigt, welcher sich im letzen Jahre allein auf

282,812 Maschinen

oder mehr als die Hälfte der Gesammt=Nähmaschinenfabrikation Amerika's belief.
Jede Original=Singer=Nähmaschine trägt nebenstehende Fabrikmarke, sowie die Firma "The Singer Manufacturing Co." und ist von einem mit meiner Unterschrift - G. Neidlinger - versehenen Garantieschein begleitet; alle sonst unter dem Namen "Singer" angebotenen Nähmaschinen sind nachgemachte.
Im Interesse des Publikums und um es Jedem, selbst dem Unbemittelsten zu ermöglichen, sich eine Original=Singer=Nähmaschine anzuschaffen, werden dieselben ohne Preiserhöhung gegen wöchentliche Zahlungen von Mark 2 - abgegeben, sowie alte oder nicht zweckentsprechende Maschinen aller Systeme in Zahlung angenommen.

G. Neidlinger, Lübeck, Sandstraße 1002.
General-Agent der Singer Manufacturing Co., New-York.


Photographisches Atelier
von
C. Kindermann,
Lübeck,
788 Breitestraße 788


Breitestraße 804.      Friedr. Matz,      Breitestraße 804.
Lübeck.
Lager von
Tapeten und Decorationsgegenständen,
Rouleaux,
Gold- und Politurleisten,
Teppichen und Cocosmatten,
Wachstuch und Ledertuch.


Zum Ratzeburger Viehmarkt am 30. d. M. fahre ich mit meinem Omnibus nach Ratzeburg bei genügender Betheiligung Morgens präcise 6 Uhr. Abfahrt von Ratzeburg präcise 9 Uhr Abends.

J. Tretow.     


fein fein Melang-Caffee
gebrannt und gemahlen
                                                    empfiehlt
                                                    C. Schwedt.


Eine große Auswahl von

Petroleum=Lampen

in allen möglichen Sorten zu höchst billigen Preisen sowie Cylinder, Glocken, Docht u. s. w. in bester Qualität hält vorräthig und empfiehlt

W. Wischendorf.     
Klempner.            

Schönberg.


Am Sonnabend v. W. ist neben meiner Tannen=Holzkoppel ein dort lagernder tannen Buschhaufen in Brand gesteckt. Wer mir den Thäter zur gerichtlichen Bestrafung namhaft macht, erhalt 2 Mark Belohnung.

Käther Voss in Teschow.     


Wohlschmeckende Amk. Butter.
                                                    empfiehlt
                                                    C. Schwedt.


Ich mache hierdurch bekannt, daß ich von jetzt gefärbte

Grabkreuze und Blumenvasen=Sträuße

billig und schön zu verkaufen habe.

Frau Sterly.     

Meine Wohnung ist beim Arbeitsmann H. Köster Wallstr. Nr. 126.


2 Gespann sehr gut erhaltene alte Sielen, Sattel, Leinen, Halfter, Halskoppel billig abzugeben bei

Schönberg.                                                     H. Bockwoldt.


Huste=Nicht

von L. H. Pietsch & Co. in Breslau Honig=Kräuter=Malz=Extrakt und Caramellen.
zu haben in Schönberg, bei Herrn J. Ludw. D. Petersen.

Die meisten Menschen werden bei dem Witterungswechsel im Herbst und Frühjahr vom Husten befallen. Es ist ärztlich constatirt, daß jeder Husten höchst gefährlich werden kann und kein Hustender deßhalb ganz sorglos sein darf. Wir machen darauf aufmerksam, daß obiges Fabrikat ärztlich geprüft und empfohlen ist.


[ => Original lesen: 1878 Nr. 85 Seite 4]

Boye's Gasthof.
Montag den 28. October 1878.
Einziges Concert
der berühmten Tyroler Quartettsänger=Gesellschaft des Franz Höllensteiner.
Eintritt 75 Pf. Anfang 7 1/2 Uhr.


Man biete dem Glücke die Hand!
375,000 R.-Mark

Haupt-Gewinn im günstigsten Falle bietet die allerneueste grosse Geld-Verloosung, welche von der hohen Regierung genehmigt und garantirt ist.
Die vortheilhafte Einrichtung des neuen Planes ist derart, dass im Laufe von wenigen Monaten durch 7 Verloosungen 42,600 Gewinne zur sichern Entscheidung kommen, darunter befinden sich Haupttreffer von eventuell R.-M. 375,000 speciell aber

1 Gewinn à M. 250,000
1 Gewinn à M. 125,000
1 Gewinn à M. 80,000
1 Gewinn à M. 60,000
1 Gewinn à M. 50,000
2 Gewinne à M. 40,000
1 Gewinn à M. 36,000
3 Gewinne à M. 30,000
1 Gewinn à M. 25,000
5 Gewinne à M. 20,000
6 Gewinne à M. 15,000
1 Gew. à M. 12,000
23 Gew. à M. 10,000
4 Gew. à M. 8,000
31 Gew. à M. 5,000
74 Gew. à M. 4,000
200 Gew. à M. 2,400
412 Gew. à M. 1,200
621 Gew. à M. 500
700 Gew. à M. 250
28015 Gew. à M. 138
etc. etc.
Die Gewinnziehungen sind planmässig amtlich festgestellt.
Zur nächsten ersten Gewinnziehung dieser grossen vom Staate garantirten Geldverloosung kostet
1 ganzes Original-Loos nur Mark 6
1 halbes Original-Loos nur Mark 3
1 viertel Original-Loos nur Mark 1 1/2.
Alle Aufträge werden sofort gegen Einsendung, Posteinzahlung oder Nachnahme des Betrages mit der grössten Sorgfalt ausgeführt und erhält Jedermann von uns die mit dem Staatswappen versehenen Original-Loose selbst in Händen.
Den Bestellungen werden die erforderlichen amtlichen Pläne gratis beigefügt und nach jeder Ziehung senden wir unseren Interessenten unaufgefordert amtliche Listen.
Die Auszahlung der Gewinne erfolgt stets prompt unter Staats-Garantie und kann durch directe Zusendungen oder auf Verlangen der Interessenten durch unsere Verbindungen an allen grösseren Plätzen Deutschlands veranlasst werden.
Unsere Collecte war stets vom Glücke begünstigt und hatte sich dieselbe unter vielen anderen bedeutenden Gewinnen oftmals der ersten Haupttreffer zu erfreuen, die den betreffenden Interessenten direct ausbezahlt wurden.
Voraussichtlich kann bei einem solchen auf der solidesten Basis gegründeten Unternehmen überall auf eine sehr rege Betheiligung mit Bestimmtheit gerechnet werden, und bitten wir daher, um alle Aufträge ausführen zu können, uns die Bestellungen baldigst und jedenfalls vor dem 15. November d. J. zukommen zu lassen.

Kaufmann & Simon,
Bank- und Wechsel-Geschäft in Hamburg.
Ein- und Verkauf aller Arten Staatsobligationen, Eisenbahn-Actien und Anlehnsloose.

P. S. Wir danken hierdurch für das uns seither geschenkte Vertrauen und indem wir bei Beginn der neuen Verloosung zur Betheiligung einladen, werden wir uns auch fernerhin bestreben, durch stets prompte und reelle Bedienung die volle Zufriedenheit unserer geehrten Interessenten zu erlangen.

D. O.          


Am Mittwoch den 30. October fahre ich mit meinem Omnibus von Carlow über Cronskamp nach Ratzeburg. Abfahrt von Carlow 1/2 6 Uhr.

Oldenburg,     
Fuhrmann.     


Geschälte Backäpfel
empfiehlt                                                    
                                                    J. Ludw. D. Petersen.


Gesucht

zu sofort ein Bursche bei zwei Ponis. Von wem sagt die Expedition der Anzeigen zu Schönberg.


Am 27. October können wir unsre goldne Hochzeit feiern. Johann und Catharina Warncke, 58 Jahre Fährmann auf dem Domhfe bei Ratzeburg.


Theater in Schönberg.
Kösters Hotel.

Die nächste Vorstellung findet Freitag, den 1. November statt. Um Mißverständnissen zu begegnen, diene ich ferner zur gefl. Nachricht, daß die Coupons an den Abonnementskarten, in jeder beliebigen Anzahl bei den Vorstellungen verwendet werden können! Es wird die Abonnementsliste noch einige Tage circuliren, und bittet höfl. um zahlreiche Betheiligung!
Schönberg, den 21. October 1878.

Carl Waldmann,     
Director.          


Ausschank von
Echtem Berliner Weißbier
bei J. Kibbel.


Köster's Salon
Sonntag den 27. d. M.
Concert
der berühmten Günther'schen Berg=Capelle,
mit nachfolgendem Tanz bis über 11 Uhr hinaus.
Entree 50 Pf.                           Anfang 7 Uhr.

Ergebenst            
Wittwe Köster.     


Bohn's Etablissement
in Ratzeburg.
Zum Ratzeburger Viehmarkt
Mittwoch den 30. October
Grosse Tanzmusik.


Getreide=Preise in Lübeck.
Waizen16 M -Pfennig  bis 17 M -Pfennig.
Roggen12 M 50Pfennig  bis 13 M 50Pfennig.
Gerste12 M 50Pfennig  bis 13 M 50Pfennig.
Hafer11 M -Pfennig  bis 12 M -Pfennig.
Erbsen12 M 50Pfennig  bis 16 M 50Pfennig.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter pr. 500 Gr. M1,10 .
Tauben d. St. M0,45 .
Hühner d. St. M1,30 .
Enten d. St. M2,50 .
Küken d. St. M0,80 .
Hasen d. St. M3 - 4 .
Eier 4 St. für M0,30 .
Kartoffeln pr. 10 Lit. M0,50 .
Fette Gänse pr. 500 Gr. Pf.70 - 80 .


(Hierzu Officieller Anzeiger Nr. 25)


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


<< Ausgabe vorher>> Ausgabe danach
ZVDD