No. 87
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 07. November
1876
sechsundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1876 Nr. 87 Seite 1]

Publicandum.

   Die Ortsvorstände des hiesigen Fürstenthums werden wiederholt darauf hingewiesen, daß sie sich bei der vorschußweisen Auszahlung der den einberufenen Rekruten oder Reservisten etc. gemäß ihrer Einberufungs=Ordre zustehenden Meilengelder oder Marschgelder der vorschriftsmäßigen, in der hiesigen Buchdruckerei vorräthigen Formulare zu bedienen und diese in doppelter Ausfertigung, mit der doppelten eigenhändigen Quittung der Empfänger versehen, bei Großherzoglicher Landvogtei spätestens innerhalb vier Wochen nach der stattgehabten Auszahlung zur weiteren Liquidation einzureichen haben.

   Schönberg, 1. November 1876.

Großherzoglich Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben.      H. Wohlfahrt.      v. Arnim.


Politische Rundschau.

Deutschland. Der Reichstag ist endlich am Donnerstag wirklich beschlußfähig gewesen und hat die Wahl des Vorstandes vornehmen können. Zum Präsidenten ist Herr v. Forckenbeck, zum ersten Vice=Präsidenten Herr v. Stauffenberg wiedergewählt worden. Der zweite Vice=Präsident konnte, nachdem die Abg. Dr. Löwe und Hr. Hänel die auf sie gefallene Wahl abgelehnt hatten, erst am Freitag gewählt werden. Die Wahl fiel auf den nationalliberalen Abgeordneten Herrn v. Benda. So gehört nun das ganze Präsidium des Reichstags der nationalliberalen Partei an. Daß eine Reichstags=Majorität einen so ausgiebigen Gebrauch von ihrer Macht gemacht hätte, ist sonst bisher noch nicht dagewesen. - Im weiteren Verlauf der Freitagssitzung erklärte der preußische Justizminister Dr. Leonhardt als Bundesbevollmächtigter, daß die verbündeten Regierungen in Bezug auf die Justizordnung bereits 70 Bedenken hätten fallen gelassen, und daß dem Reichstage in aller kürzester Zeit eine Gesammtübersicht über die noch übrigen Bedenken zugehen werde; nur mit den Anträgen zur Konkurs=Ordnung sei man vollständig einverstanden, sodaß einer Enbloc=Annahme nichts entgegenstehe. Eine Uebersicht jener 70 'todten' Bedenken soll dem Reichstage leider nicht kundgegeben werden, so daß man wohl weder erfahren wird, worin denn dieselben bestanden haben, noch auch, welche Gründe denn eine solche Nachgiebigkeit der verbündeten Regierungen gegenüber der liberalen Reichstagsmajorität bewirkt haben, oder warum die verbündeten Regierungen solche Bedenken aufgestellt haben, die sie doch schon aufgeben wollten, noch ehe dieselben bekannt werden. Auch wird man leider wohl nicht erfahren, ob diese 70 'todten' Bedenken wirklich Bedenken der verbündeten Regierungen gewesen seien, oder ob, da vielleicht solche Bedenken mit eingezählt sind, die nur von einzelnen Regierungen erhoben sind, ohne bei den übrigen verbündeten Regierungen Zustimmung zu finden. Möglich ist es vielleicht, daß der Herr Bundesbevollmächtigte diese Erklärung abgegeben hat, um die nationalliberale Majorität zu gleicher Nachgiebigkeit zu bewegen, denn man spricht von 70-80 Differenzpunkten, die doch noch zu erledigen seien. - Ferner ist aus der Freitagssitzung des Reichstags noch zu erwähnen, daß der Bundesamtspräsident Hoffmann dem Hause die Mittheilung machte, daß die Reichsregierung einen Ueberschuß von 8 Millionen Mark zu verzeichnen habe.
In der am Donnerstag abgehaltenen Plenarsitzung des Bundesraths ist der Reichstagsantrag betreffs Diätengewährung an die Reichstagsmitglieder und Abänderung des Artikel 32 der Verfassung abgelehnt worden. Ferner ist ein Antrag der Ausschüsse für Handel und für Rechnungswesen über Außercourssetzung der Zweithalerstücke und der Eindrittelthalerstücke (der alten Sechzehnschillingstücke) deutschen Gepräges angenommen worden.
Die Frankf. Z. berichtet, daß ein Gesetzentwurf betreffs Vermehrung der Scheidemünzen von 10 auf 15 Mark pro Kopf nicht eingebracht werden solle.
Preußen. Der 'Germania' zufolge gehören von den nun in's Abgeordnetenhaus gewählten Männern 64 der nationalliberalen, 22 der konservativen, 8 der freikonservativen, 14 der Fortschrittspartei, 15 dem Zentrum an.
Sachsen. Der bisherige Ministerpräsident v. Friesen hat seine wegen vorgeschrittenen Alters erbetene Entlassung aus dem Staatsdienste unter dankbarer Königlicher Anerkennung seiner großen und bleibenden Verdienste um das Land und das Königliche Haus erhalten. Der Vorsitz im Gesammt=Ministerium ist dem Kriegsminister v. Fabrice ertheilt worden. Zum Kriegsminister ist der bisherige Kreishauptmann v. Könneritz in Leipzig ernannt worden. Das Ministerium des Auswärtigen hat der Minister des Innern von Nostiz=Wallwitz, das Ressort für Kunstsammlungen der Kultusminister v. Gerber übernommen.
Großherzogtum Hessen. Ein von Gemeindevorstehern "evangelischer Kirchen=Gemeinden" gewähltes Comite hat eine Austrittserklärung abgefaßt, worin erklärt wird, daß sie eine neue Konfession gründen wollen, unter dem Namen "freie Protestanten" auf der Basis der Lehre Christi beruhend, mit Hinweglassung jedes Zeremoniels, worin der Glaube an Gott und die Liebe nicht nur des Nächsten, sondern der ganzen Menschheit gelehrt und moralische Vorträge von Gemeinde=Vorstehern gehalten werden sollen, damit das Christenthum, wie es in seinem Ursprunge und Reinheit entstanden und von Christus selbst gelehrt wurde, nicht durch geistliche Anmaßung, Eigennutz und Herrschsucht zu Unglauben oder Aberglauben verdreht werden könne." Die armen durch den Protestantenverein betrogenen Leute sind ja sehr zu bedauern; aber wünschenswerth ist es allerdings, daß doch überall der Unglaube sich nicht mehr innerhalb der Kirche Jesu Christi möchte breit machen wollen,

[ => Original lesen: 1876 Nr. 87 Seite 2]

sondern dieselbe verlassen und sich selber neue "Konfessionen" gründen.
Frankreich. Die 1871 abgebrannten Tuilerien sollen in derselben Gestalt, wie sie früher waren, wieder aufgebaut werden.
Türkei. Der türkisch=serbisch=montenegrinische Waffenstillstand ist nunmehr perfekt, und zwar ist ein Waffenstillstand auf zwei Monate abgeschlossen worden. Rußland scheint doch im letzten Augenblick also noch nachgegeben zu haben. Ueber die Bedingungen sind bisher nur Vermuthungen bekannt. Hoffentlich werden die Türken Serbien räumen müssen. Die Feindseligkeiten sind durch telegraphische Weisung sistirt worden. Es war auch die höchste Zeit, denn die serbische Armee soll fast ganz aufgerieben sein, und Alexinatz ist in den Händen der Türken.


- Jacob I. von England warf einmal die Preisfrage auf: weshalb ein todter Fisch weniger wiege als ein lebendiger. Sofort wurden Abhandlungen, Streitschriften und dicke Bücher zur Lösung der Frage geschrieben, weshalb ein todter Fisch leichter wiegen müsse als ein lebendiger, bis der König die zweite Frage stellte: ob der todte Fisch wirklich leichter sei als der lebendige. Da zeigte es sich, daß Niemand die Fische wirklich gewogen hatte, und zum vergnügten Schluß ergab sich die Thatsache, daß der Fisch im lebenden und im todten Zustande ein ganz gleiches Gewicht habe.
- Ein Fremder in Frankfurt a. Main miethete sich neulich eine Wohnung und ließ sich einen alten Geldschrank von außerhalb kommen. Dann schickte er zu einem Schlosser und bat ihn, den Schrank vorsichtig zu öffnen, er habe denselben unvorsichtiger Weise zugeworfen und den Schlüssel darin liegen lassen. Der Schlossermeister öffnete den Schrank und machte im Geheimen der Polizei Anzeige, denn die Geschichte kam ihm verdächtig vor. Die Polizei fand auch bald, daß der Eigenthümer des Geldschranks denselben nur zu dem Zwecke hatte öffnen lassen, um das dabei beobachtete Verfahren einem Fachmanne abzusehen, wofür auch eine Abzeichnung des Bohrers in seinem Notizbuche spricht. Außerdem aber fand man bei demselben eine große Masse aufs Feinste und Genaueste gearbeitetes Diebeshandwerkszeug, Nachschlüssel, Diebes=Laternen, Diamanten zum Glasschneiden u. s. w. Dieser Grund allein und die Manipulation mit dem Geldschrank führt zu der Annahme, daß hier großartige Verbrechen geplant waren. Interessanter aber war ein anderer Fund: die Correspondenz des Menschen. Aus ihr entnahm man, daß derselbe sich vielfach darum bemüht hatte, Dynamit und andere Sprengstoffe zu erhalten, daß er auch ein geräuschlos gehendes Uhrwerk zu bestellen versucht hatte, das aber nur den Umfang einer großen Taschenuhr haben sollte. Er hatte vorgegeben, daß er das Werk für Amerika gebraucht, um die schirmartigen Fächer in Bewegung zu setzen. Wahrscheinlich aber war dasselbe bestimmt, Dynamit=Explosionen in Kellern, Gewölben und dergl. zu bewerkstelligen. Sodann fand man bei dem Menschen sämmtliche auf das Thomas'sche Verbrechen bezügliche Drucksachen. Aus allem diesem geht hervor, daß der Verhaftete möglicherweise Verbrechen à la Thomas im Sinne gehabt. Derselbe ist, wie man bereits ermittelt hat, ein vielgereister Mensch, war in der Schweiz, in England, in Amerika und soll vor Jahren von dort mit einem großen Vermögen nach Deutschland zurückgekehrt sein.
- Zu den hohen Petroleumpreisen. In Südrußland hat man Petroleumquellen entdeckt von einer Mächtigkeit, welche alle Vorstellungen übertrifft; ihrer Ausbeutung steht aber zur Zeit noch der Mangel an Communikation hinderlich entgegen mit Ausnahme derjenigen der Wolga=Niederungen. Der Reichthum an Erdölen ist dort ein so ungeheurer, daß ganze Schichten der Steppe von dem Oel durchtränkt sind, sodaß die Erde, wenn man sie gräbt, ohne Weiteres mit größerem Erfolg als Steinkohlen zur Heizung von Dampfkesseln verwerthet werden kann. Angesichts der gegenwärtig den Markt beherrschenden Petroleum=Krisis gehe man ernstlich daran, den Oelvorrath der Wolga=Steppe dem Kontinent zur Verfügung zu stellen. Ein Ingenieur hat bereits mehr als 500,000 preußische Morgen Oelland gepachtet, an mehreren Stellen Bohrungen und Brunnen sowie Hebemaschinen angebracht, welche binnen 24 Stunden 1000 Tonnen (20,000 Centner) Oel zu Tage fördern können. Der voraussichtliche Preis des russischen Petroleums wird sich nach den Berechnungen trotz der ungünstigen Transportverhältnisse um 30 Procent billiger als der vorjährige des amerikanischen stellen. Voraussichtlich dürfte noch im Laufe dieses Monats die erste Waare auf dem deutschen Markte erscheinen.
- In Centralamerika haben am 3. und 4. v. M. heftige Stürme gewüthet. Durch dieselben ist die Stadt Managua unter Wasser gesetzt worden. Circa 400 Häuser sind zerstört worden. Viele Personen sind umgekommen. Der angerichtete Schaden wird auf 2 Millionen Dollars geschätzt. Der in Bluefields bei der Kaffeeernte angerichtete Schaden wird auf 3 Millionen Dollars angegeben.
- In Hamburg ist am vorletzten Sonntag Morgen 11 Uhr in der großen Reichenstraße das Haus Nr. 25 eingestürzt. Dasselbe, 3 Etagen hoch, sollte neben anderen Häusern zur Verbreiterung der Straße nächstens abgetragen werden und war schon gestützt, wurde aber noch von drei Familien, denen zweier Schuhmacher und eines Schankwirthes bewohnt. Im Ganzen sollen sich 22 Personen in demselben befunden haben. Der Schankwirt bemerkte kurz vor der Katastrophe, daß sich Steine lösten, und versuchte, die Bewohner zu alarmiren; leider wollten aber noch einige etwas von ihren Sachen retten und wurden so von dem Einsturz betroffen. Viele brave Leute waren sofort bereit Hülfe zu bringen und zu retten, und Feuerwehr und Polizeibeamte kamen schnell herbei. So gelang es, noch 6 Erwachsene und 2 Kinder zu retten. Es begann sofort die weitere Nachsuchung. Ein Mann und zwei Frauen wurden als Leichen gefunden, 7 Erwachse und 1 Kind waren gefährlich beschädigt. Abends wurden noch 5 oder 6 Menschen vermißt.
- Halb Halle lief dieser Tage Morgens vor der Universität zusammen und lachte, denn über Nacht waren die zwei berühmten prächtigen Löwen von Bronce berlinerblau angestrichen.
- Die Dienstmädchen in Frankfurt wissen gar nicht, wie ihnen geschehen. Bis vor Kurzem schrieben sie den Herrschaften die Bedingungen vor: Lohn, Kost, Wohnung etc. und auf einmal ist's anders geworden. Weil Alles, was zur Leibes Nahrung und Nothdurft gehört, so theuer geworden ist, haben viele Herrschaften ihre Dienstboten entlassen, um zu sparen, so daß 10-20 Mädchen sich auf einmal melden, wenn eine Stelle offen ist.


Anzeigen.

Nach der uns gemachten Anzeige sind am 1. November c. Abends zwischen 7 und 8 Uhr aus der Knechtskammer im Pferdestalle auf dem Hofe zu Demern die nachbezeichneten Gegenstände:
     1 alte geflickte Jacke,
     1 altes Beinkleid,
     2 alte Mützen,
     1 Paar alte rindslederne Kniestiefel mit neuen Sohlen und neuen Hufeisen,
     1 alter Hut,
     1 neue bunte Jacke,
     1 neues braunes Beinkleid,
     1 neue bunte Weste,
     1 neues baumwollenes Vorhemd,
     1 schwarze Schleife,
     1 neues leinenes Mannshemd,
     1 defekte graue Unterjacke,
     1 neue blau wollene Jacke,
     1 altes schwarz leinenes Beinkleid,
     1 altes baumwollenes Beinkleid,
     1 alte Weste von gedrucktem Zeuge,
     1 alter weiß wollener Strumpf
entwandt worden.
Der dieses Diebstahls Verdächtige ist ein ziemlich großer schmächtiger Mensch, der am Abend des 1. November c. um 7 1/2 Uhr mit einem Bündel und mit einem Paar Stiefel über den Arm geschlagen auf dem Wege nach Rehna gesehen ist.
Wir ersuchen alle resp. Gericht und Polizeibehörden dienstergebenst, auf den Dieb und auf die gestohlenen Gegenstände vigiliren, den ersteren im

[ => Original lesen: 1876 Nr. 87 Seite 3]

Betretungsfalle arretiren und ihn mit den bei ihm vorgefundenen Sachen an uns abliefern zu lassen.
Schönberg den 6. November 1876.

Großherzogliches Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.

A. Dufft.     


Bekanntmachung.

Zufolge Verordnung Großherzoglichen Hohen Kammer= und Forst=Collegii zu Neustrelitz vom 12. October d. J. sollen die Landschullehrer des Fürstenthums von Neujahr 1877 ab als jährliches Holzdeputat nicht mehr einen bisherigen Faden von 3,7 Raummeter, sondern 4 volle Raummeter buchen Knüppelholz gegen Zahlung der alten Taxe von 16 Mark erhalten, was hierdurch zur Kenntniß der Interessenten gebracht wird.
Schönberg den 1. November 1876.

Der Oberförster.     
C. Hottelet.       


Auctions=Anzeige.

Am Montag und Dienstag, den 13. und 14. November d. J., Vormittags von 11 Uhr ab, sollen auf der Hauswirth Oldenburg'schen Hofstelle zu Herrnburg folgende zur Concursmasse des verstorbenen Hauswirths Oldenburg daselbst gehörigen Inventarstücke öffentlich meistbietend gegen gleich baare Bezahlung verkauft werden:

3 Pferde, 6 Kühe, 1 Starke, 3 Kälber, 7 Schafe, 13 Hühner, 5 Bauwagen, 1 Stuhlwagen, 1 Sturzkarre, 1 große Häckerlingslade 3 Torfschiffe, 3 Torfkarren, 4 Torfkettscher, 4 Torfforme, mehrere Pflüge, Eggen und sonstige landwirthschaftliche Geräthe, ferner mehrere Mobilien nebst Haus= und Küchengeräthschaften, worunter 2 Standbetten, auch circa 14 Fuder Klee und Heu, 30 Scheffel Kartoffel, 8 Scheffel Runkelrüben und verschiedene sonstige Sachen.
Am 13., Mittags von 12 Uhr ab, wird das Vieh zum Verkauf kommen.
Schönberg, den 6. November 1876.

Kutzbach,       
Landreiter.     


Auction

Am Sonnabend den 11. d. Mts., von Morgens 1/2 10 Uhr, sollen im Gastwirth Boyeschen Locale hieselbst in öffentlicher Auction gegen gleich baare Zahlung versteigert werden;

1 Sopha, Polsterstühle, 2 Koffer, mehrere Tische, 2 eiserne Kochöfen, Porcellansachen messingene Kessel und verschiedene andere Sachen mehr.
Schönberg, den 6. November 1876.


Durch die glückliche Geburt eines kräftigen Knaben wurden hoch erfreut

Oberförster Wentzel und Frau
geb. Drenkhahn.

Strelitz, den 3. November 1876.


Durch die glückliche Geburt einer gesunden und kräftigen Tochter wurden hoch erfreut

J. Bruhn und Frau.

Wahrsow, den 4. November 1876.


Heiraths=Anzeige.
Carl Roepstorff
Wilhelmine Roepstorff
geb. Badstein.

Schönberg.


Heute Nachmittag 5 Uhr entschlief sanft und ruhig nach kurzem Krankenlager mein lieber Vater, der Drechslermeister

J. Güttner,

im 74. Lebensjahre; tief betrauert von seiner Tochter

Elise Güttner.     

Schönberg, den 4. November 1876.
Die Beerdigung findet am Donnerstag Nachmittag 3 Uhr statt.


Nähmaschinen
von Singer, Löwe, Frister & Roßmann, Howe, Clark empfiehlt zu den billigsten Preisen

Ludwig Vogel.     
Schönberg.       


Kampfgenossen=Verein.

Am Sonnabend den 11. November d. J., Nachmittags 4 Uhr,

Versammlung

im Vereinslokale.
Am Sonnabend den 4. November, Abends 8 Uhr, Vorstandssitzung.
Schönberg.

Im Auftrage:     
Westphal.       


Für Herren zu Ueberziehern und Röcken, sowie für Damen zu Paletots

empfing soeben eine Parthie schwarzen rein wollenen Düffel, den ich, um rasch wieder zu räumen, unter Garantie reeller guter Waare à Elle 1 Mark unter Ladenpreis, verkaufe.

Hochachtungsvoll
August Creutzfeldt.
Schönberg.


Kornsäcke, Pferdedecken

bei

Julius Schweigmann.


Ueber meine Koppel (Maudelberg) vom Ollndorfer Kruge bis zum Dorfe Ollndorf führt seit einiger Zeit ein Schleichsteig. Ich verbiete denselben hiermit bei Strafe gerichtlicher Ahndung.

Hauswirth Retelsdorf.
Ollndorf.


1 Gespann gebrauchter Sielen ist preiswürdig zu kaufen bei

H. Bockwoldt, Schönberg.


Dem geehrten Publikum Schönbergs und Umgegend erlaube ich mir ganz ergebenst anzuzeigen, daß ich das Geschäft des verstorbenen Gold= und Silberarbeiters,

Theodor Creutzfeldt hieselbst übernommen habe und indem ich bitte, das demselben geschenkte Vertrauen auf mich übertragen zu wollen, wird es stets mein Bestreben sein, dasselbe durch reelle und prompte Bedienung, billige feste Preise, sowie durch geschmackvolle Auswahl zu rechtfertigen und zu erhalten.

Hochachtungsvoll
Carl Roepstorff,
Gold= u. Silberarbeiter
in Schönberg.


Am Donnerstag den 9. Novbr. d. J. findet der diesjährige

Bauernball

bei mir statt, wozu ich alle meine geehrten Freunde und Gönner Schönbergs und der Umgegend freundlichst einlade.

Anfang 6 Uhr.

Ergebenst           
J. Köster Wwe.     
Schönberg.         


Mein Lager in
Haus- & Küchen-Geräth,
sowie
Ascheimer, Steinkohlenbehälter, Feuerschaufel und Zangen, Ofenvorsetzer, Kohlenplätteisen,
eiserne und verzinnte Theekessel u. s. w.

empfehle billigstens.

C. Schwedt.     
Schönberg.       


Am vorigen Dienstag sind bei mir 6 Starken, eine 2jährige, Starke, ein 1 1/2jähriger Bolle, 4 jährige Kälber, zugelaufen. Der Eigenthümer kann dieselben gegen Erstattung der Kosten zurückerhalten.

Hauswirth Heinrich Maaß.     
Mahlzow.                    


[ => Original lesen: 1876 Nr. 87 Seite 4]

Bilanz
der
Mecklenburgischen Lebensversicherungs- und Spar-Bank
in Schwerin
pro ultimo October 1876.

[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]

Schwerin, im November 1876.

Mecklenburgische Lebensversicherungs= und Spar=Bank.
C. A. Schwerdtfeger, Director.
C. L. F. Soltau, General=Agent.


Die Mecklenburgische Lebensversicherungs= und Spar=Bank
in Schwerin

schließt Lebensversicherungen, Leibrenten=Versicherungen, Kapital=Einlage=, Darlehns= und alle sonstigen Geld=, Inkasso= und Commissions=Geschäfte durch das unterzeichnete Bureau zu den vortheilhaftesten Bedingungen ab. Die Geschäfts=Prospekte (Nr. I. für Lebensversicherungen, Nr. II. für Leibrentenversicherungen, Nr. III. für Spar=Bank=Geschäfte) sind bei derselben unentgeltlich zu entnehmen und wird jede gewünschte nähere Auskunft bereitwilligst ertheilt.

Bureau der Mecklenburgischen Lebens=Versicherungs= und Sparbank in Schönberg.
W. Stephan.      W. H. Schacht.


   Für Damen.   
Das schönste, practische und liebenswürdigste
   Weihnachtsgeschenk   
ist
Heuser's Nähtisch-Scheeren- Garnitur

aus Solinger Silberstahl (Silver steel) enthaltend:
Zuschneide-, Nagel-, Stick-, Knopflochscheere mit Stellschraube und ein hochfeines Trennmesser.
Preis für Garnitur: 4 Scheeren, 1 Messer in feinem Etui 5 M. Unentbehrlich für jeden Nähtisch. Dauerhaft und unverwüstlich bei fleißigem Gebrauch. Garantie der Vorzüglichkeit durch eventuelle franco Rücknahme. Depôt für Deutschland bei Ww. Heuser, 18, Rehmplatz, Aachen. Versandt der Kürze halber gegen Nachnahme.
Von den vielen eingegangenen Anerkennungsschreiben lasse eines derselben folgen:
Ew. Wohlgeboren ersuche um die Gefälligkeit, mir noch 4 Stück Nähtisch=Scheeren=Garnituren à M. 5 gegen Nachnahme einzusenden.
Koschentin (Oberschlesien), den 18. October 1876.
Emma Hüppe, bei der verwittweten Prinzessin zu Hohenlohe Ingelfingen.


Zu den so beliebten

Reiserröcken
halte
Filztuch sowie Floconné

bestens empfohlen.

Julius Schweigmann.


Beste engl. Regenröcke
unter Garantie
empfiehlt                                                     August Creutzfeldt in Schönberg.


Große
Wählerversammlung
am Sonnabend den 11. November,
Abends 8 Uhr,
im Saale des Herrn Gastwirth Krüger in Schönberg.
Tagesordnung:
Vortrag des Herrn C. Finn.

1) Die bevorstehende Reichstagswahl.
2) Die Bestrebungen der verschiedenen politischen Parteien.
Alle Bürger, Bauern und Arbeiter sind zu dieser Versammlung ganz besonders eingeladen.

Der Einberufer    
J. Grevsmühl.     


Paletots,
Jacquets, Jacken und Regenmäntel
halte zu ganz billigen Preisen bestens empfohlen.
                          Julius Schweigmann
                          in Schönberg.


1. Abonnement-Concert
am Mittwoch den 8. November
im Saale des Herrn Schützenwirth Evers zu Rehna.
Anfang abends 7 Uhr.

Törber.       

Kuh Seit Sonnabend ist mir eine rothbunte 2jährige Starke von der Weide abhanden gekommen. Wer mir über den Verbleib dieses Thieres nähere Auskunft geben kann, erhält eine gute Belohnung.

Schulze Kähler     
in Kl. Siemz.       


Getreide=Preise in Lübeck.
Waizen17 M -Pfennig  bis 23 M -Pfennig.
Roggen18 M 50Pfennig  bis 20 M -Pfennig.
Gerste16 M 50Pfennig  bis 18 M -Pfennig.
Hafer16 M -Pfennig  bis 18 M 50Pfennig.
Erbsen16 M 50Pfennig  bis 19 M 50Pfennig.
Wicken- M -Pfennig  bis - M -Pfennig.
Buchwaizen- M -Pfennig  bis - M -Pfennig.
Winter=Rappsaat29 M 50Pfennig  bis 30 M -Pfennig.
Winter=Rübsen28 M 50Pfennig  bis 29 M -Pfennig.
Schlagleinsaat20 M -Pfennig  bis 21 M -Pfennig.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter pr. 500 Gr. M1,60 .
Enten d. St. M1,80 .
Hühner d. St. M1,00 .
Hasen d. St. M3,50 .
Tauben d. St. M0,50 .
Küken d. Stück M0,75 .
Wurst pr. 500 Gr. M1,20 .
Eier 4 St. für M0,30 .
Kartoffeln pr. 10 Lit. M0,45 .
Gänse pr. 500 Gr. M0,90 .


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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