No. 81
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 15. Oktober
1875
fünfundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1875 Nr. 81 Seite 1]

Politische Rundschau.

Mecklenburg. Der mit dem 15. d. M. in Kraft tretende neue Fahrplan der Mecklenburgischen Friedrich=Franz=Eisenbahnen bringt wenig Aenderungen. Die von und nach Schönberg gehenden Züge bleiben, wie sie sind. Der für den Sommer zur besseren Verbindung der mecklenburgischen Stationen eingelegte tägliche Extrazug Hagenow=Schwerin ist als regelmäßiger Zug in den Fahrplan mit einer Minute Zeitveränderung aufgenommen. Die einzige Veränderung von Bedeutung ist der Ausfall des letzten Zuges Abends von und nach Wismar, der zwar wenig benutzt, jedoch von den Wismaranern als unentbehrlich erklärt wird. Von dort aus werden denn auch Versuche gemacht, die Wiedereinführung des Zuges zu erreichen.
Deutschland. Das Programm für die Reise des Kaisers nach Italien ist nunmehr definitiv, wie folgt, festgesetzt. Die Abreise von Baden=Baden findet am Sonnabend, 16., Abends 9 Uhr statt. Nach der Ankunft in Kufstein am Sonntag, 17., früh 7 Uhr 35 Minuten, wird daselbst der Kaffee eingenommen; während eines zweistündigen Aufenthaltes in Innsbruck von 9 3/4 Uhr an, sind Besichtigungen in Aussicht genommen. In Trient trifft der Kaiser Nachmittag 6 Uhr 5 Minuten ein, wird dort diniren und das erste Nachtquartier vom 17. zum 18. nehmen. Am Montag, 18., verläßt der Kaiser um 8 1/2 Uhr früh Trient, passirt um 9 1/2 bei Ala die italienische Grenze und wird in Bergamo das Dejeuner einnehmen. Von Bergamo erfolgt die Weiterreise um 3 1/4 Uhr Nachmittags und die Ankunft in Mailand um 4 Uhr 20 Minuten. Se. Majestät reist bis zur italienischen Grenze incognito; es finden daher Empfang und Begleitung bis dorthin nicht statt. - Am 22. wird dem Vernehmen nach, der Kaiser mit dem Könige Viktor Emanuel in Como eintreffen, um den Comer See zu besuchen.
Der Kaiser hat unterm 28. September die deutsche Wehr=Ordnung genehmigt, durch welche alle entgegenstehenden Bestimmungen, namentlich die Militärersatz=Instruction vom 26. März 1868, aufgehoben werden. Die deutsche Wehrordnung ist in Nr. 41 des Centralblattes abgedruckt.
Dem Bundesrath ist der Entwurf einer Bekanntmachung zugegangen, welche die Außerkurssetzung der auf Grund der Zwölftheilung des Dreißig=Thalerfußes ausgeprägten Dreipfennigstücke deutschen Gepräges auf den 1. November d. J. festsetzt.
Auf der Tagesordnung in Deutschland steht Bayern 1) mit seiner Irrung zwischen dem König und den Bischöfen Haneberg und Ketteler 2) mit seinem Landtag und dessen Adresse an den König. Vater dieser Adresse ist Jörg, der Führer der Patrioten, und die Adresse ist ein "Meisterstück"; man weiß das genau; denn der Vater, der sein Kind am besten kennen muß, hat es selber gesagt. Die öffentlichen Verhandlungen im Landtag beginnen am Mittwoch oder Donnerstag. Die Adresse führt sich selbst als eine "Beschwerde" des Landes bei dem König ein und zwar als eine Beschwerde der 2stimmigen Mehrheit des Landtags (also auch des Landes!) über die Minister. Diese Minister sind Parteiminister, obgleich keine Partei sie aufrichtig unterstützt, und sie untergraben den Frieden des Landes. Sie müssen allesammt abtreten, weil sie sich selber für solidarisch erklärt haben. Es muß eine "bayerische Regierung" eingesetzt werden, welche die seither "lahme Regierungsthätigkeit" neu belebt und auch im Bundesrath in Berlin dafür sorgt, "daß nicht ein Stück nach dem andern von den bayrischen Kron= und Landesrechten dahin fällt." Die Adresse bittet schließlich den König, "seine getreuen Unterthanen abermals das erhabene königl. Wort vernehmen zu lassen: "Ich will Friede haben mit meinem Volk!" das heißt mit andern Worten, sämmtl. Minister zu entlassen und sie durch "Patrioten" zu ersetzen. (Die Hauptbeschwerde der Patrioten richtet sich gegen den Minister des Innern, der dem Lande die Wahlkreise so zugeschnitten hat, daß die Patrioten bei den Wahlen beinahe nicht gesiegt hätten. Das sei eine Fälschung der Stimme des Volkes.)
Der preußische Cultusminister Falk hat eine Zusammenstellung der evangelischen Geistlichen des preußischen Staates nach dem Dienstalter und dem Gehalt angeordnet. Preußen hat 8409 evangelische Pfarrstellen, davon 282 unbesetzt. Ueber ein Viertheil derselben hat ein Einkommen zwischen 1800 bis 2100 Mark, ein Achtel zwischen 2100 bis 2400 M. Um diese sämmtlich auf den Minimalgehalt von 2300 M. = 800 Thlr. zu erheben, ist ein weiterer Staatszuschuß von 1,585,829 Mark nöthig. Am schlechtesten sind die Stellen in Hessen und Nassau.
Die zur Zeit noch gültigen Postwerthzeichen in der Thalerwährung (und zwar Freimarken zu 1/4, 1, 2, 2 1/2 und 5 Groschen, desgleichen Postkarten u. s. w.) sollen vom 1. Januar 1876 ab zur Frankirung nicht mehr zugelassen werden. Dem Publikum wird jedoch gestattet, die am Ende dieses Jahres in seinen Händen verbleibenden Vorräthe in den außer Kurs tretenden Postwerthzeichen der Thalerwährung in der Zeit vom 1. Januar bis 15. Februar 1876 bei den Postanstalten gegen gleichwerthige neue Postwerthzeichen in der Reichswährung umzutauschen.
Prinzeß Marie, älteste Tochter des Großherzogs von Weimar, hat sich mit dem Prinzen Heinrich von Reuß, deutschem Botschafter in Petersburg, verlobt.


Wie der Wiener "Politischen Correspondenz" aus Rom gemeldet wird, hat der König Viktor Emanuel als Geschenk für den Kaiser Wilhelm ein in ciselirtem Silber gearbeitetes Jagdservice bestellt.
Wie man der "Post mittheilt, war an einem Provinzial=Hoftheater ein Stück "Die Protestanten in Salzburg" zur Aufführung angenommen und die Rollen bereits ausgeschrieben worden. Aber die Aufführung wurde von Berlin aus untersagt, weil man Allerhöchsten Orts nicht wünscht, daß Stücke auf Königlichen Bühnen aufgeführt werden, welche den Kirchen=Conflict berühren.
- Der Kaiserhof, der neueste, größte und schönste Gasthof am Wilhelmsplatz in Berlin, ist am Sonntag zum größten Theil von einer Feuersbrunst zerstört worden. Um 10 1/2 Uhr Vormittags schlugen die Flammen aus dem Dache und schon nach 10 Minuten stand der ganze ungeheure Dachstuhl in Flammen. Durch die zahlreichen Lüftungs=

[ => Original lesen: 1875 Nr. 81 Seite 2]

schachte und Gasleitungen ergossen sich die Flammen bald wie feurige Ströme in die oberen Stockwerke und endlich auch in den großen Kaisersaal. Der Mittelbau des Hauses ist fast ganz zerstört. Die berühmte Feuerwehr unter ihrem neuen Hauptmann Witte arbeitete mit furchtbarer Anstrengung und Gefahr, konnte aber nur dem weitern Umsichgreifen der Flammen Einhalt thun. Nachmittags 4 Uhr wurden mehrere Garderegimenter, die ihr Bivouac auf dem Ziethenplatz aufschlugen, zur Hülfe kommandirt, um die ganz erschöpfte Feuerwehr zu unterstützen. Sie bildeten Spaliere, stellten sich an die Spritzen und bildeten Rettungscorps; alle 2 Stunden lösten sie sich ab. Der Kaiserhof ist zu 3 Millionen Mark versichert und die Versicherung am Freitag zum Abschluß gekommen.
- Drei Indianerhäuptlinge lenkten an der Leipziger Michaelismesse aller Blicke auf sich. Sie wurden nicht nur wegen ihrer kupferrothen Hautfarbe, ihren kohlrabenschwarzen Haaren und ihren klugen Augen bewundert, sondern fielen auch durch ihre Größe und Köperkraft auf. Der eine war ein wahrer Riese, einen Kopf größer als die größten Leute und ungemein breitschulterig. Eine Frau mit ihrem Kinde waren schwächlicher Natur.


Eine Falle
um einen Sonnenstrahl einzufangen.

[ => Original lesen: 1875 Nr. 81 Seite 3]

Eine Falle
um einen Sonnenstrahl einzufangen.
[Fortsetzung.]


Anzeigen.

In das hiesige Handelsregister, betreffend das Handelsgeschäft des Krämers Johann Heinrich Diedrich Wieschendorf zu Schönberg, ist heute ad Fol. I No. 1 eingetragen:

Columne 3: Die Firma H. Wieschendorf ist, da der Krämer Johann Heinrich Diedrich Wieschendorf zu Schönberg sein Handelsgeschäft aufgelöst hat, erloschen.

Schönberg, im Fürstenthum Ratzeburg, den 7. October 1875.
Das Handelsgericht.
v. Arnim.

A. Dufft.     


Antragsmäßig soll über die zu Selmsdorf belegene Büdnerstelle c. p. des Maurergesellen Joachim Haase daselbst ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen , welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Sonnabend den 15. Januar 1876 Vormittags 11 Uhr peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als die künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem, mit dem Gerichtssiegel versehenen, vor dem Liquidations=Termine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 8. October 1875.

Großherzogliches Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.)                                             A. Dufft.


Oeffentlich meistbietender Zwangsverkauf eines Grundstückes.

In Gemäßheit Verfügung des Königlich Herzoglichen Kreisgerichts zu Ratzeburg soll das dem Tischler Johann Carl Christian Peters gehörige Wohnhaus nebst Zubehör - (Fischergang Nr. 274, Schuld= und Pfandprotocoll vol. VI. fol. 271) - ausgeklagter Forderung halber im Wege der Hülfsvollstreckung öffentlich meistbietend verkauft werden.
Zu diesem Ende wird

erster Termin auf den
15. October 1875, Vorm. 11 Uhr,
zweiter Termin auf den
12. November 1875, Vorm. 11 Uhr,
dritter und letzter Termin auf den
10. December 1875, Vorm. 11 Uhr,

vor unterzeichnetem Amtsgericht angesetzt.
Alle und Jede, welche Ansprüche und Forderungen irgend welcher Art an das zu verkaufende Grundstück zu haben vermeinen, haben dieselben zur Vermeidung des Ausschlusses am

12. November 1875, Vorm. 11 Uhr,

anzumelden und zu bescheinigen, Auswärtige auch Bevollmächtigte am Gerichtsort zu bestellen.
Der Ausschließungsbescheid wird nur an der Gerichtsstelle angeheftet werden.

H.02223b.

Ratzeburg, den 27. September 1875.
Königlich herzogliches Amtsgericht.
Sachau.

Bodmer.     


Die Ersparniß- und Vorschuß=Anstalt

in Schönberg ist an jedem

Mittwoch, von 8-12 Uhr Vormittags,

geöffnet.

Das Directorium.


Die Schulgelderhebung findet in den nächsten beiden Wochen (vom 18. bis 30. d. M.) statt; die einzelnen Termine werden in den Klassen bekannt gemacht.
Schönberg, den 15. October 1875.

J. Wegner, beauftragter Erheber.     


Statt besonderer Meldung.

Die Verlobung meiner Tochter Elisabeth mit dem Herrn cand. rev. minist. Alfred Horn, Reallehrer zu Schönberg i. M. beehre ich mich hierdurch ergebenst anzuzeigen.
Kiewe 1875. October 12.

A. Schmidt, Pastor.     


Als Verlobte empfehlen sich:

Wilhelm Wieschendorf
Wilhelmine Ohlssen.
Schönberg.

Die Sonntags= und Feierabendsschule wird von jetzt ab wieder am Freitag , Sonntag und Dienstag zu der gewöhnlichen Zeit abgehalten.

Schönberg.                                            Der Vorstand.


Zur bevorstehenden Herbst= und Winter=Saison empfehle mein durch neue Einkäufe reich sortirtes

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Schlagsdorf, October 1875.
H. Siebenmark.


[ => Original lesen: 1875 Nr. 81 Seite 4]

Bekanntmachung.

Die Mitglieder des Lübecker Feuer=Versicherungs=Vereins für Landbewohner werden ersucht, zwischen dem 16.-30. November d. J. den Mai=Beitrag mit 2/10, den Herbstbeitrag mit 8/10, also zusammen mit 1 Simplum - Einem einfachen Ansatz - auf dem hiesigen Bureau (Unt. Johannisstraße Nr. 10) zu entrichten.
Lübeck, den 8. October 1875.

Namens der Direktion:
Bruhn.

(H02261b.)


Kampfgenossen-Verein 1870/71.

Am Sonntag den 24. October ds. Js. Nachmittags 3 Uhr

Versammlung

im Vereinslokale.

Schönberg.                                             Der Vorstand.


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Schönberg.                                              Ludwig Vogel.


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Lüneburg, im September 1875.

Carl Sander.     


An jedem Donnerstage, zuerst am Donnerstag, den 14. October, findet bei mir ein

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Zu Kaltenhof bei Dassow werden zum 24. October d. J.

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A. Facklam.     


Am Sonntag den 17. Oktober findet bei mir

große Tanz=Musik

statt, wozu ich ergebenst einlade.
Demern, den 12. October 1875.

H. Tretow, Gastwirth.


Kirchliche Nachrichten.

Geboren. D. 6. Oct. dem Tuchmacher Voß hies. eine Tochter. - D. 7. dem Arbtsm. Creutzfeld zu Niendorf eine Tochter. - D. 11. dem Oberförster Hottelet hies. eine Tochter.

Gestorben. D. 5. Oct. Catharina Maria Schumacher, geb. Arndt, Arbtsm.=Frau zu Gr. Siemz, 60 J. und fast 11 M. alt. - D. 13. Anna Maria Engel Dorothea Callies, Maurergesellen=Tochter vor Schönberg, 3 1/2 M. alt.

Copulirt. D. 4. Oct. Johann Joachim Heinrich Badstein, Rademacher hies., und Catharina Maria Caroline Kreutzfeld zu Pogetz.-D. 1. Hans Heinrich Ollrogg von Raddingsdorf, Arbtsm. vor Schönberg, und Trine Lise Schnell von Lockwisch hies. - D. 10. Joachim Heinrich Wigger von Lockwisch, Arbtsm. zu Kl. Siemz, und Anna Catharina Elisabet Schütt von Herrnburg zu Kl. Siemz. - D. 12. der hiesige Bürger und Kaufmann Wilhelm Johann Christian Holldorf von Alt=Röbel, und Catharina Maria Dorothea Elisabet Spehr hies.

Sonntag den 17.October.
Früh=Kirche: Pastor Kämpffer.
Vormittags=Kirche: Pastor Fischer.
Amtswoche: Pastor Fischer.


Getreide=Preise in Lübeck.
Waizen15 M -Pfennig  bis 19 M 50Pfennig.
Roggen16 M -Pfennig  bis 17 M -Pfennig.
Gerste16 M -Pfennig  bis 17 M -Pfennig.
Hafer15 M -Pfennig  bis 16 M -Pfennig.
Erbsen16 M -Pfennig  bis 19 M 50Pfennig.
Wicken- M -Pfennig  bis - M -Pfennig.
Buchwaizen- M -Pfennig  bis - M -Pfennig.
Winter=Rappsaat27 M 50Pfennig  bis 28 M 50Pfennig.
Winter=Rübsen27 M 50Pfennig  bis 28 M -Pfennig.
Schlagleinsaat- M -Pfennig  bis - M -Pfennig.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter pr. 500 Gr. M1,35 - 1,42 .
Hasen d. St. M3 - 3,60 .
Enten d. St. M1,20 - 1,80 .
Hühner d. St. M1,05 - 1,50 .
Küken d. St. M0,60 - 1,00 .
Tauben d. St. M0,30 - 0,45 .
Eier 4 - 5 St. für M0,30 .
Kartoffeln pr. 10 Lit. M0,45 - 0,50 .
Hamb. Blumenkohl d. Kopf M0,45 - 0,60 .

Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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