No. 80
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 12. Oktober
1875
fünfundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1875 Nr. 80 Seite 1]

Politische Rundschau.

Deutschland. Der Militär=Etat für 1876 dessen Vorlegung an den Bundesrath bevorsteht, soll, wie der "Magdeb. Ztg." gemeldet wird, Mehrausgaben im Betrage von 6 Millionen Mark nachweisen, welche größtentheils in Folge bestehendem Gesetze beantragt werden.
Der dem Bundesrathe jetzt in definitiver Fassung vorgelegte Entwurf eines Börsensteuergesetzes unterwirft alle Schlußnoten und Rechnungen über Börsengeschäfte einer Stempel=Abgabe von 25 Pfennigen; alle zinsbaren Lombard=Darlehen, von 300 Mark an, einer Stempel=Abgabe von 1/5 per Tausend; alle vom nächsten Neujahr an ausgestellten inländischen Actien=Antheilscheine auf den Inhaber lautender Renten und Schuldverschreibungen einer Stempel=Abgabe von 1/2 per Hundert des Nennwerthes; alle von Neujahr an ausgestellten Actien ausländischer Werthpapiere, welche innerhalb des Reichsgebietes in Verkehr gelangen, einer einmaligen Stempel=Abgabe von 1/5 per Hundert des Nennwerthes.
Nach einer offiziösen Mittheilung gewinnt die Nachricht, daß dem Reichstag eine Vorlage über die Errichtung eines Reichs=Gesundheitsamtes zugehen werde, an Wahrscheinlichkeit. Ferner soll der Entwurf eines Leichenschau=Gesetzes und eines Gesetzes über obligatorische Fleischschau in Aussicht genommen sein.
Die Erledigung der Revision des Strafgesetzbuches in der bevorstehenden Reichstags=Session wird, selbst von den Commissären des Bundesrathes, für unmöglich erachtet.
In Bayern haben sich nunmehr alle 8 Handels= und Gewerbekammern der Eingabe an die Regierung um Verminderung der kirchlichen Feiertage angeschlossen.
Oesterreich. Am 6. ds. ist ihre Maj. die Kaiserin nach beinahe neunwöchentlicher Abwesenheit im erfreulichsten Wohlsein in Wien wieder eingetroffen. Der Kaiser und der Kronprinz empfingen sie in Penzing. Mit demselben Zuge traf auch der Prinz Ludwig von Baiern ein.
Die österreichischen Hauptleute steigen jetzt auch zu Pferd wie die deutschen. Die Gelder für die Pferde sind bereits bewilligt. Auch die Gelder für die neuen Uchatiuskanonen. Den "Delegirten" (Vertretern der beiden Reichshälften) ist für die letztere Bewilligung besonderer Dank ausgesprochen worden. Dieser Dank lautete u. a.: Die österreichische Armee wird nicht zum 3. Male überlegenen Waffen (wie bei Solferino 1859 und bei Königsgrätz 1866) gegenüberstehen.
Belgien. Ganz Belgien fürchtet ein Unglück, weil die Linde, die vor des Königs Palast in Brüssel steht, plötzlich verdorrt und im Absterben ist. Diese Linde ist ein Freiheitsbaum, den die Belgier gepflanzt als sie sich 1830 von Holland losrissen und einen eigenen Staat gründeten. Die Linde ist der einzige Freiheitsbaum von vielen, die damals gepflanzt wurden und der einzige, der gediehen ist, er galt den Belgiern gleichsam als Wahrzeichen ihrer Freiheit und Unabhängigkeit und wurde von dem klugen König Leopold I. sorglich gepflegt. Das plötzliche Absterben des Baumes geht wie eine trübe Ahnung durch Stadt und Land.
England. Die Engländer haben große Furcht, daß der Continent, auf welchem gegenwärtig das Streben nach erhöhten Schutzzöllen vorherrschend ist, dieses bei der ersten Gelegenheit durch Erhöhung der Zölle verwirklichen dürfte, und glauben durch schnelle Einleitung diplomatischer Schritte dies verhindern zu können. In einer am 4. d. in Bradford abgehaltenen Sitzung des Tarifcomites der Handelskammern von Yorkshire erstattete Mr. Jacob Behrens, der Präsident des Comites, der neulich mehrere Monate auf dem Continent geweilt, um sich Information über die zwischen Frankreich, Italien und Oesterreich schwebenden Verhandlungen bezüglich der neuen Handelsverträge zu verschaffen, einen Bericht über seine bei dieser Gelegenheit angestellten Beobachtungen über die Aussichten des Freihandels. Er erklärte, daß alles, was er gesehen und gehört habe, ihn in der Annahme bestärkte, daß die Schutzzöllner im Auslande, insbesondere in Oesterreich und Italien, alle Hebel in Bewegung setzten, um die Auflage höherer Zölle herbeizuführen. Er hielt es für dringend nothwendig, daß das Auswärtige Amt Schritte in der Sache thue, ehe es zu spät sei, d. h. ehe die Parlamente Oesterreichs und Italien zusammentreten. Es wurde beschlossen, eine Deputation an den Earl von Derby zu senden, um ihn zu ersuchen, dieser Angelegenheit seine Aufmerksamkeit zu schenken.


- Frost und Schnee hat sich heuer bei einem plötzlichen Umschlag der Temperatur sehr zeitig, wenngleich, wie zu hoffen, nur noch vorübergehend eingestellt. In Rußland war der Schnee so stark, daß der Moskauer Courierzug auf der Station Spirowo in den letzten Tagen der vorvorigen Woche aufgehalten wurde. Auch in den Karpathen und im Riesengebirge gab es starke Schneefälle. Der Frost war schon am letztem Sonnabend so heftig, daß in der Umgegend Wiens kleine Wassertümpel mit einer Eiskruste bedeckt waren. In manchen Gegenden jenseits der Donau hatte eine Kälte bis - 5° geherrscht, weßhalb man dort genöthigt war, bereits mit der Weinlese zu beginnen.
- Für Pflastersteine sollen in Berlin im nächsten Jahr 1,350,000 M. von der Stadt verwendet werden.
- Der Bruder der im Irrenhaus in Wien gestorbenen Mörderin Ebergenyi hat seinem Namen geändert, aber die Erbschaft ihres Vermögens angetreten. Dieses beträgt nahe an 300,000 fl. und war ihr im Irrenhaus zugefallen.
- Fürst Milan von Serbien ist ein galanter Bräutigam, obwohl ihm die Türken den Kopf warm machen. Täglich bietet er seiner Braut, die ihre Ausstattung in Paris einkauft, telegraphisch einen "Guten Morgen" und sorgt dafür, daß sie jeden Morgen ihren Blumenstrauß findet.
- Auffallend ist es, wie viele Berliner den Verstand verlieren. Im J. 1870 gab es etwas über 600 Geisteskranke, im J. 1875 fast 1000. Die Zahl der Kranken ist außer allem Verhältniß zum Wachstum der Bevölkerung.
- Die Stadt Berlin kehrt jetzt selbst vor ih=

[ => Original lesen: 1875 Nr. 80 Seite 2]

rer Thür und erspart dabei 2-300,000 Mark. Seither hatte die Polizei die Straßenreinigung.
- Der persische Schah bei Krupp. Als der Schah in Begleitung eines preußischen Generals (von Boyen) Krupp in Essen besuchte, hatte er sich einige Damen der Berliner Halbwelt mitgebracht. "Halt" rief Frau Krupp, "diese Frauenzimmer dürfen meine Schwelle nicht betreten; Essen und Trinken können sie haben, so viel sie wollen, aber im Wagen." Und so geschah es. Der Schah sprach weder zu Krupp, noch zu dem anwesenden Regierungspräsidenten ein einziges Wort, sondern unterhielt sich französisch mit dem General, der die Fragen stellen mußte. So ließ er fragen, in welcher Zeit ihm Krupp 6 Kanonen anfertigen könne. "Sagen Ew. Excellenz Sr. Majestät, solche kleine Aufträge übernähme die Fabrik nur, wenn sie nichts zu thun hat", erwiderte Krupp. - Als der Schah nach den Bestellern Krupps sich erkundigen ließ, umstellte Krupp schlau das ganze persische Reich mit bestellten Kanonen. Der Schah biß trotzdem nicht an. Als er ein Geschütz ganz besonders bewunderte, bat Krupp: "Excellenz, sagen Sie, ich würde mir eine Ehre daraus machen, es Sr. Majestät zu schenken!" " Grand-cordon!" rief der Schah. Das Gefolge des Schah (abgesehen von den Berlinerinnen), der General und der Präsident aßen dann mit Krupps, der Schah aber in einem Zimmer allein, das er ganz besudelte. Nach einigen Tagen kam der persische Kriegsminister und brachte Krupp einen Orden 2. Klasse. "Da Se. Majestät vom Großkreuz gesprochen haben, bin ich nicht in der Lage, diesen Orden annehmen zu können" antwortete Krupp und blieb undecorirt. Dann kamen Orden an seine Beamten. "Da Herr Krupp selbst seine Majestät herumgeführt hat, haben wir die Orden nicht verdient", erwiderten diese. Später kam eine große Bestellung auf Kanonen; Krupp wollte das Geld dafür bei der preußischen Bank im Voraus niedergelegt haben, der Schah ging nicht darauf ein und so unterblieb die Bestellung. Herr Krupp wird den Schah in seinem Hause nie wieder sehen.
- In Ulm hatte ein Schuhmacher, ein guter Sechziger, bereits 4 Frauen durch den Tod verloren und wollte nun mit einer fünften Frau sein Glück versuchen. Die Hochzeit sollte in kurzer Zeit gefeiert werden, und wohnte seine Braut bereits bei ihm. Aber auch diese wurde ihm durch einen Unglücksfall entrissen, noch ehe das eheliche Band sie aneinander kettete. Als sie nämlich auf den Abort ging, der mit schlechten Brettern bedeckt war, brach eines derselben und so stürzte die Braut in die nahezu 15 Fuß tiefe und fast ganz angefüllte Senkgrube, in welcher sie durch Erstickung ihren Tod fand.
- Mehrere Wiener Zeitungen machen sich wieder einmal über das Biertrinken in Bayern lustig und sagen, "das Bier ist das A und O, der Anfang und das Ende des bayerischen Daseins". Die Münchener antworten: O, ihr Pharisäer, wie oft haben wir's erlebt, daß ihr Fremdlinge aus unserem Hofbräuhaus gar nicht wieder herauszubringen wart!
- Am Sonntag gegen Abend fuhr, wie die "Trib." mittheilt, ein kleiner Kahn, besetzt mit vier Knaben, die Spree entlang von Moabit nach Charlottenburg. Unter Johlen wurde geschaukelt und plötzlich schlug der Kahn um. Drei Insassen klammerten sich an das Boot an, ein vierter, es soll der 14jährige Sohn eines Viehhändlers sein, ward in die Fluth getrieben und gerieth in Gefahr zu ertrinken, als ein Herr des Weges daher kam, begleitet von einem riesigen Neufundländerhund. Der Mann jagte den Hund mit einem lauten "Hol ihn!" in den Fluß. Nach einigen Minuten hatte das Thier den Versinkenden erfaßt, ließ instinktmäßig, da dieser sich verzweifelt an ihn klammerte, noch einmal los, tauchte unter und faßte den Knaben an dem Rockkragen ins Genick und schob ihn dann, den Kopf über Wasser haltend, dem Ufer zu, wo ihm der Knabe abgenommen wurde. Die drei andern Knaben hatten sich so lange gehalten, bis ein Kahn sie aufnahm. Der Besitzer des Hundes nahm sofort eine Droschke und fuhr mit seinem Hunde davon.
Bei Bühlerthal im Badischen hatte ein Jäger das Glück, einen 70 Pfund schweren kräftigen Gemsbock, der sich aus den Alpen herüber verlaufen haben mochte, zu erlegen. Ein anderer Jäger im Elsaß schoß in den Gipfel einer Buche, wo er ein Eichhörnchen zu bemerken glaubte. Da fiel von Ast zu Ast wimmernd eine kleine Gestalt mit Federhut und Ueberrock herab zu den Füßen des Schützen. Es war ein armer Affe, der, wie sich später herausstellte, zu einer Gesellschaft abgerichteter Hunde gehörte und seinem Freiheitsdrang nun mit dem Leben bezahlen mußte.
- In Plauen bei Dresden legte man neulich den Grundstein zum Schulhaus und in den Grundstein nach alter Väter Sitte 36 Mark in neuen deutschen Reichsmünzen. Andern Morgens fand man den Grundstein "von schlechten Subjekten", wie die Dr. Z. sagt, zertrümmert und das Geld verschwunden. Die schlechten Subjekte scheinen Spitzbuben gewesen zu sein und die Plauener wollen künftig ihr Geld nur noch in den Thurmknopf legen.
- Wiederum war's in Breslau. Der Kronprinz hatte bei Tafel einen Trinkspruch ausgebracht und ein Herr ihm schräg gegenüber konnte sich vor Jubel gar nicht beruhigen; er stand noch immer voller Begeisterung, als sich alle Andern schon lange gesetzt hatten. Wer ist denn der Herr? fragte der Kronprinz. - Einer unserer Hauptgründer in Schlesien! - Aber warum sitzt er denn nicht? fragte der Kronprinz.


Anzeigen.

In das hiesige Handelsregister, betreffend das Handelsgeschäft des Krämers Johann Heinrich Diedrich Wieschendorf zu Schönberg, ist heute ad Fol. I No. 1 eingetragen:

Columne 3: Die Firma H. Wieschendorf ist, da der Krämer Johann Heinrich Diedrich Wieschendorf zu Schönberg sein Handelsgeschäft aufgelöst hat, erloschen.

Schönberg, im Fürstenthum Ratzeburg, den 7. October 1875.
Das Handelsgericht.
v. Arnim.

A. Dufft.     


Oeffentlich meistbietender Zwangsverkauf eines Grundstücks.

In Gemäßheit Verfügung des Königlich Herzoglichen Kreisgerichts zu Ratzeburg soll das den Erben des weil. Webers und Musikus Johann Heinrich Friedrich Mahncke gehörige, hierselbst belegene Wohnhaus nebst Zubehör (Mariengang No. 287, Schuld= und Pfandprotocoll vol. VII. fol. 284) ausgeklagter Forderung halber im Wege der Hülfsvollstreckung öffentlich meistbietend verkauft werden; und ist zu diesem Ende

erster Termin auf den

29. September 1875, Vorm. 11 Uhr

zweiter Termin auf den

27. October 1875, Vorm. 11 Uhr,

dritter und letzter Termin auf den

24. November 1875, Vorm. 11 Uhr,

vor unterzeichnetem Amtsgericht anberaumt.
Alle und Jede, welche Ansprüche und Forderungen irgend welcher Art an das zu verkaufende Grundstück zu haben vermeinen, haben dieselben zur Vermeidung des Ausschlusses am

27. October 1875, Vorm. 11 Uhr,

anzumelden und zu bescheinigen, Auswärtige auch Bevollmächtigte am Gerichtsort zu bestellen.
Der Ausschließungbescheid wird nur an der Gerichtstafel angeheftet werden.

Ratzeburg, den 13. September 1875.
Königlich herzogliches Amtsgericht.
Sachau.
Bodmer.                                             H.02105b.


Verloren am Sonnabend Abends auf dem Wege vom Kösters Hotel nach Hof Wahrsow über Rupensdorf und Lockwischer Mühle eine neue Satteldecke. Der ehrliche Finder wird gebeten, dieselbe gegen eine Belohnung auf Hof Wahrsow abzugeben.


[ => Original lesen: 1875 Nr. 80 Seite 3]

Auction.

Am Montag den 18. October cr., von Morgens 9 Uhr an, werde ich im Boye'schen Locale verschiedene Gegenstände, insbesondere

Betten, Leinenzeug, Stuben=, Haus= und Küchengeräth und Kleidungsstücke
öffentlich meistbietend gegen gleich baare Bezahlung versteigern.
Schönberg.

Staffeldt, Landreiter.     


Geschäfts=Anzeige.

Daß ich von heute mein Drechsler=Geschäft in Holz und Horn betreibe und meine mich beehrenden Kunden durch gute und reelle Arbeiten zufrieden stellen werde, erlaube ich mir ergebenst anzuzeigen.
Carlow, den 25. September 1875.

Joh. Holst.     


W. Kolls,
Juwelen-, Gold- u. Silber-Waaren-Handlung Lübeck, Sandstrasse 1006.
Bestellungen werden billig und prompt ausgeführt.


Die Kaiserl Königl.
Hof-Chocoladen-Fabrik
von Gebrüder Stollwerk

in Köln übergab den Verkauf ihrer vorzüglichen Fabrikate in Schönberg Herrn J. L. Petersen, in Dassow Herrn Kaufmann Sterly, in Herrnburg Frau Wwe. Mette, in Schlagsdorf Herrn H. Siebenmark, in Selmsdorf Herrn P. Buschow.


Bekanntmachung.

Die Mitglieder des Lübecker Feuer=Versicherungs=Vereins für Landbewohner werden ersucht, zwischen dem 16.-30. November d. J. den Mai=Beitrag mit 2/10, den Herbstbeitrag mit 8/10, also zusammen mit 1 Simplum - Einem einfachen Ansatz - auf dem hiesigen Bureau (Unt. Johannisstraße Nr. 10) zu entrichten.
Lübeck, den 8. October 1875.

Namens der Direktion:
Bruhn.

(H02261b.)


Gehör-Oel heilt die Taubheit, wenn selbige nicht angeboren und bekämpft sicher alle mit Harthörigkeit verbundene Uebel, à Flasche 18 Sgr. verwendet.

C. Chop, Apotheker, Hamburg.


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An jedem Donnerstage, zuerst am Donnerstag, den 14. October, findet bei mir ein

Club

statt, wozu ich hiedurch ergebenst einlade.

Gastwirth Kohs, Menschendorf.


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Schlachtkühe und 40 St. Schlachtschafe
zu verkaufen.


Zu Kaltenhof bei Dassow werden zum 24. October d. J.

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Reparaturen und Umänderungen nach der neuesten Facon werden prompt und billig ausgeführt.

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Zu Ostern nächsten Jahres ist in der Sabowerstraße eine freundliche Wohnung, bestehend aus 2 Stuben, Kammer, Stall, Keller und Boden, zu vermiethen. Miethe 45 Thaler. Näheres in der Expedition der Anzeigen zu Schönberg.


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Schönberg.                                              Ludwig Vogel.


Am 18. October, dem dritten Montag nach Michaelis, Nachmittags, findet das Quartal der Böttcher statt, zu welchem die Stadt= und Landmeister hiedurch geladen werden. Die Rückständigen werden zugleich zur Bezahlung ihrer Beiträge aufgefordert.

Schönberg.                                             Die Aelterleute.


Auf dem Hofe Brandenbaum werden zu Ostern ein verheiratheter Pferdeknecht und ein Tagelöhner gesucht.

C. Boldt.     

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Wegen Wegzuges von hier ist eine Wohnung nahe am Markt, bestehend aus Stube, Schlafstube, Küche, Keller, Stall und Bodenraum zum 24. October d. J. zu vermiethen. Zu erfragen in der Exped. d. Anz. zu Schönberg.


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Lübeck, Hundestraße Nr. 126.

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[ => Original lesen: 1875 Nr. 80 Seite 4]

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Schönberg.                                          August Creutzfeldt.


Stiftungs=Ball
der
Schönberger "Liederkrone"
am Montag den 18. October 1875.
im Locale der Frau Boye zu Schönberg.
Anfang 7 Uhr präcise.                                             Entree 1 Reichsmark.

Einladungskarten werden zu diesem Balle nicht abgegeben, erlauben uns aber hiedurch unsere bisherigen Gönner freundlichst einzuladen.

Der Vorstand.     


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Ein illustrirter Preis=Courant liegt in der Expedition dieses Blattes zur Ansicht aus.


Hals= und Brustkranke sollten im Sommer

mindestens einige Zeit in eine gegen Nord= und Ost=Wind geschützte, gemüthliche Gegend ziehen und neben Ruhe und Luft noch Milch und eine nahrhafte Kost genießen. Jeder schnelle Wechsel zwischen warmer und kalter Luft, sowie das Einathmen der kalten Morgen= und Abendluft ist ihnen schädlich, dagegen eine reine, warme Waldluft besonders vortheilhaft. Die Wohnung, namentlich das Schlafzimmer sei sonnig, trocken und gut gelüftet. Als ein sehr wichtiges diätetisches Linderungsmittel ist der L. W. Egers'sche Fenchelhonig zu empfehlen und gewiß von großem Nutzen. Nur wolle man sich vor den zahlreichen, auf die Täuschung des Publikums spekulirenden Nachpfuschungen desselben hüten und sorgfältig, um nicht betrogen zu werden, darauf achten, daß der L. W. Egers'sche Fenchelhonig. Seit dem Jahre 1861 erfunden und während dieses fünfzehnjährigen Zeitraumes in stets gleicher Güte fabricirt von L. W. Egers in Breslau, nur dann echt ist, wenn jede Flasche dessen Siegel, Facsimile, sowie seine im Glase eingebrannte Firma trägt. Die Fabrik=Niederlage ist bekanntlich bei

Buchbinder C. Sievers in Schönberg.


Am 14. und 15. October werde ich beim Gastwirth Jabs in Schlag=Resdorf

200 Pfund
fettes Ochsenfleisch

nach der Scheibe verschießen lassen.
Büchsen und Schießbedarf wird von mir gehalten. Ein Satz von 3 Schüssen kostet 1 M. Um zahlreiche Betheiligung bittet ergebenst

H. Augustin, Schlachter
auf der Bäk.


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Näheres zu erfragen bei Aug. Spehr in Schönberg.


Getreide=Preise in Lübeck.
Waizen15 M -Pfennig  bis 20 M -Pfennig.
Roggen16 M -Pfennig  bis 17 M -Pfennig.
Gerste16 M 50Pfennig  bis 17 M -Pfennig.
Hafer15 M -Pfennig  bis 16 M -Pfennig.
Erbsen19 M -Pfennig  bis 19 M 50Pfennig.
Wicken- M -Pfennig  bis - M -Pfennig.
Buchwaizen- M -Pfennig  bis - M -Pfennig.
Winter=Rappsaat27 M 50Pfennig  bis 28 M 50Pfennig.
Winter=Rübsen27 M 50Pfennig  bis 28 M -Pfennig.
Schlagleinsaat- M -Pfennig  bis - M -Pfennig.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter pr. 500 Gr. M1,35 - 1,42 .
Hasen d. St. M3 - 3,60 .
Enten d. St. M1,20 - 1,80 .
Hühner d. St. M1,05 - 1,50 .
Küken d. St. M0,60 - 1,00 .
Tauben d. St. M0,30 - 0,45 .
Eier 4 - 5 St. für M0,30 .
Kartoffeln pr. 10 Lit. M0,45 - 0,50 .
Hamb. Blumenkohl d. Kopf M0,45 - 0,60 .


(Hiezu Off. Anzeiger Nr. 27)


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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