No. 39
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 14. Mai
1872
zweiundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1872 Nr. 39 Seite 1]

Es wird bekannt gemacht,

a) daß der Productenhändler Törper in Schönberg (Siemzerstraße Nr. 150) an den Pocken erkrankt ist und, zur Vermeidung einer Ansteckung, vor dem Verkehr mit den betreffenden Hausbewohnern gewarnt wird,
b) daß das Kind der Schmiede-Wittwe Eckmann in Zarnewenz, der Knecht und das Dienstmädchen des Hauswirths Behncke in Menzendorf, welche an den Pocken erkrankt waren, und zwar das Kind gestorben, beide letztere aber geheilt und, nach Desinfection der resp. Wohnungen, die Vorsichtsmaßregeln aufgehoben sind.
Schönberg, den 11. Mai 1872.

Großherzogl. Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben.


- In Frankreich heißt es: Es rast der See und will sein Opfer haben. Marschall Bazaine wird der erste Sündenbock für alles Unglück Frankreichs im Kriege von 1870 sein; er hat das größte und beste Heer befehligt und es sammt der Festung Metz den Deutschen überliefert; das muß gerochen werden und es wird gerächt durch ein Kriegsgericht, vor das der Marschall gestellt wird. Der Marschall wird aber seinerseits wie man weiß. alles thun, um Napoleon zum Sündenbock zu machen, und General Wimpffen, der nach Mac Mahon in der Schlacht von Sedan gezwungenerweise kommandirte, wird ihm dabei getreulich helfen; er verlangt selber vor ein Kriegsgericht gestellt zu werden, und man wird ihm gern zu Willen sein; denn man will Napoleon und seinem ganzen Anhang den Todesstoß versetzen, er soll unmöglich in Frankreich werden, man betreibt daher alle Verhandlungen mit der größten Oeffentlichkeit. Der Herzog Audiffret-Pasquier hat den Todtentanz in der National-Versammlung eröffnet, indem er das Freibeuterthum unter der Verwaltung Napoleons rücksichtslos brandmarkte: erkaufte Inspectoren, bestochene Generalstabsoffiziere, Günstlinge und liederliche Weiber, die mit Kanonen schachern, Lieferanten, die für Millionen liefern, was nicht Tausende werth ist. Er schilderte die Arsenale, in denen von 10,000 Kanonen nur 2000 und von 3-4 Millionen Chassepots nur die Hälfte vorhanden sind. Der amerikanische Krieg spielt dabei überall als Hintergrund, er war der Abgrund, in welchem die offizielle Waffenrüstung Frankreichs verschwunden ist.
- Mit der Herrlichkeit des Don Carlos in Spanien war's bald aus. Von Genf aus schickte er als junger, müssiger, ehrgeiziger, liederlicher und frömmelnder Thronspeculant seine großmäuligen Proclamationen in's Land, in denen er dem Volke goldene Berge und an seiner Spitze zu siegen und zu sterben versprach, schlich sich dann als Eselstreiber verkleidet in's Land und flüchtete nach den ersten verlorenen Gefechten über die Gränze zurück, natürlich in Gesellschaft eines Jesuiten, die seine getreuesten Helfershelfer sind, denn ihre Herrschaft sollte er in Spanien aufrichten.
- Im Reichstag kam auch die starke Auswanderung aus Deutschland, namentlich Norddeutschland, zur Sprache. Es wurde auf die Menschen, Arbeits- und Geldkräfte hingewiesen, die Deutschland verloren gehen. Dr. Kapp wies nach, daß die Auswanderer seit 50 Jahren so viel Capital über's Meer mitgenommen haben, als die französische Kriegsentschädigung beträgt (5 Milliarden). Man war aber darin einverstanden, daß nicht mit plumpen Verboten dreingefahren werden dürfe, sondern mit Wegräumung der sozialen Uebelstande, die sie befördern.
- Im Reichstage wurde u. A. über mehrere Petitionen verhandelt, auch den höheren landwirthschaftlichen Schulen die Berechtigung zur Ausstellung von Zeugnissen für den Einjährig-Freiwilligendienst zu ertheilen. Auch der Wunsch kam zur Sprache, die Anforderungen an Einjährige-Freiwillige nicht immer höher zu schrauben zu Beschlüssen kam's nicht. Löwe rühmte vor Allem die Gymnasialbildung, welche die beste Befähigung ertheile, sich in neue Lagen zu schicken und ohne fremde Hülfe durchzukommen. Dagegen wurde auch die Thatsache festgestellt, daß von 138,000 Zöglingen höherer Lehranstalten nur 35 pCt. zum Militärdienst tauglich befunden worden sind.
- Die deutschen Reichsbeamten werden eine Cocarde tragen, deren äußerer Rand schwarz und das mittlere Feld roth ist, der Zwischenraum trägt einen silbernen Reifen.
- Im Reichstag hat der Antrag auf ein Verbot des so gefürchteten Jesuitenordens, Aufhebung der Profoßhäuser Stationen etc. viel Aussicht.
- Leider hat die Hungersnoth in Persien noch immer nicht aufgehört, obgleich von allen Seiten große Proviant-Transporte dahingeschafft werden. Es thun sich dabei die engl. Wohlthätigkeitsanstalten sehr hervor. In Teheran liegen noch immer in den Straßen viele Todte, die eine Beute der Hungersnoth geworden sind.
- Die Wiesbadener lassen Jedermann vermelden, daß Napoleon zu ihnen als Badegast kommen werde. Der Mann hat so lange Reclame mit sich getrieben, daß jetzt mit ihm Reclame gemacht wird. Es ist das letzte Spieljahr am grünen Tisch.
- In Straßburg haben sich für Unterelsaß 101 junge Leute zur Prüfung für einjährig Freiwillige gestellt, 23 wurden ohne Examen angenommen, 55 bestanden die Prüfung, 19 wurden zurückgewiesen.
- Königin Olga von Württemberg hat in Constantinopel der Mutter des Sultans einen Besuch gemacht und den Gegenbesuch des Sultans empfangen.
- Zu der Taufe des jüngsten Kindes des deutschen Kronprinzen in Berlin wird sich der Kronprinz von Italien mit Gemahlin einfinden.
- Viele Münchener beneiden das Storchenpaar, das jüngst ruhelos einherflog, sich einen Platz zur Wohnung aussuchte und keinen fand. Da erbarmte

[ => Original lesen: 1872 Nr. 39 Seite 2]

sich der König und ließ ein Nestgerüste auf seinem Residenzdache aufbauen. Das Storchenpaar bezog sofort das Nest, und gedenkt dem König durch das verlockende Beispiel häuslicher Behaglichkeit seine Dankbarkeit zu bezeigen.
- Die Ansichten gewiegter Militärs über den Anfang des Krieges von 1870 sind sehr interessant. Nach ihnen haben die Franzosen den günstigsten Augenblick zum Angriff versäumt. Es wird behauptet daß Mac Mahon am 29. Juli Landau, de Failly und Frossard Neunkirchen besetzen und bis Mainz hätten vorgehen können und müssen. Die Verhältnisse seien so vortheilhaft für sie gewesen, daß umgekehrt ein deutscher General vor ein Kriegsgericht hätte gestellt werden müssen, der im gleichen Fall den Angriff unterlassen hätte. Die Franzosen verschoben damals den Angriff auf den 10. August und wurden schon am 4. August bei Weißenburg überrascht. Den Rheinländern ist dadurch manche böse Stunde erspart worden.
- Von den Verdiensten der deutschen Cavallerie im Kriege mit Frankreich sagt ein hoher Militär: "Nicht Strom noch Berg, nicht stark kultivirte Gegenden noch ausgedehnte Wälder hielten sie auf. Ihren flüchtigen Rossen und ihren starken Herzen vertrauend, sieht man sie vor der Armee einherströmen; sie ist überall, sie sieht Alles, sie scheut keinen Kampf, der irgend Erfolg verspricht. So ist sie geritten von der deutschen Grenze bis weit über Paris hinaus in die wald- und heckenreiche bergige Bretagne, so über die kühlen Vogesen bis in die lachenden Fluren, und bis an die schäumenden Ufer des Meeres. Nicht Sturm und Regen, nicht Schnee und Eis haben sie aufgehalten, und stets ist sie das wachsame Auge der Armee und der sprüchwörtliche Schrecken der Franzosen gewesen. Hinter ihr aber bewegt sich die große deutsche Armee sicher und schnell vorwärts wie das schwarze, schwer drohende Unwetter, dem voraus die leichten, vom Sturme getriebenen Gewölke den Weg bezeichnen, den es ziehen wird.


Dem Abgrunde zu.
Erzählung von Carl Knop.
(Schluß.)


Anzeigen.

Nach der heute gemachten Anzeige sind dem Lehrer Jahncke zu Kl. Mist im Laufe der vorigen Woche aus seiner unverschlossen gelassenen Wohnung während seiner Beschäftigung auf dem Felde ein neuer sog. Sackrock von schwarzem Doublestoff, nur mit einer äußeren Brusttasche versehen und ohne Einschnitt auf der Rückseite; ein graues, etwas verschossenes Buckskin-Beinkleid und ein Paar guter Halbstiefeln von Roßleder mit etwas schadhaften Sohlen, gestohlen worden. Wir ersuchen die resp. Gerichts, und Polizeibehörden um geneigte Beihülfe. Zur weiteren Entdeckung des Verbrechens und zur Wiedererlangung der gestohlenen Sachen dienstergebenst.
Schönberg, den 6. Mai 1872.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
A. Dufft.


In der Concurssache des Kaufmanns August Groth zu Schönberg ist, nachdem die erforderlichen Sicherheitsmaßregeln getroffen und der Tabacksfabrikant Stüve allhier zum interimistischen Güterpfleger bestellt worden, ein Liquidations-Termin auf Dienstag den 28. Mai d. J., Vormittags 11 Uhr, vor dem Großherzoglichen Justizamte hieselbst angesetzt, zu welchem Alle, welche aus irgend einem Grunde Ansprüche und Forderungen an den Cridar und dessen Vermögen, in specie an das zur Concursmasse gehörige Waarenlager zu haben vermeinen, Zwecks Anmeldung ihrer Ansprüche und Vor-

[ => Original lesen: 1872 Nr. 39 Seite 3]

legung ihrer schriftlichen Beweismittel unter dem hiedurch ein für alle Mal angedroheten Nachtheile der Abweisung von der vorhandenen Masse und des Ausschlusses mit ihren Beweismitteln hiermit peremtorisch geladen werden.
Zugleich ist auch ein Termin auf Sonnabend den 22. Juni d. J., Morgens 11 Uhr, vor dem Großherzoglichen Justizamte hieselbst anberaumt zum Versuche gütlicher Aufgreifung des Debitwesens und event. zur Prioritätsausführung, zu welchem die August Groth'schen Gläubiger unter dem ein für alle Mal angekündigten Nachtheile der Einwilligung in die Gerichtswegen zu machenden Vergleichsvorschläge - wobei etwanige Ablehnungen oder Fristgesuche von Bevollmächtigten nur im Falle einer auf Widerspruch gerichteten Specialvollmacht, bloße schriftliche Erklärungen aber überall nicht berücksichtigt werden können - und der Ausschließung mit der Prioritätsdeduction hiedurch geladen werden.
Den etwanigen August Groth'schen Schuldnern wird hierdurch bei Strafe doppelter Zahlung aufgegeben, fortan nicht an den Cridar, sondern an den interimischen Curator bonorum, Tabacksfabrikanten Stüve hieselbst, oder an das unterzeichnete Justizamt Zahlung zu leisten.
Schönberg, den 6. März 1872.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.) A. Dufft.


Auctions-Anzeige.
Am Dienstag den 21. d. Mts., Morgens von 9 1/2 Uhr an, sollen beim Gastwirth Kreutzfeldt hieselbst in öffentlicher Auction gegen gleich baare Zahlung verkauft werden:

1 Kornreinigungsmaschine, 2 Koffer, 1 Lade, 2 Eßschränke, 1 Uhr mit Gehäuse, 1 Spinnrad, 70 Bierflaschen, 1 aufgemachtes 2 schläfr. Bett, 2 Bolzen heeden Leinen, Frauenkleidungsstücke, Bettlaken, Tischlaken, Stühle und allerlei Haus- und Küchengeräthe.
Carlow, den 13. Mai 1872.
Struck, Landreiter.


Auctions-Anzeige.
Am Dienstag nach Pfingsten den 21. Mai, Vormittags 10 Uhr, sollen im Saale der Gastwirthin Boye hieselbst nachbenannte Gegenstände öffentlich meistbietend gegen baare Zahlung verkauft werden, als:

1 Sopha, 1 Sophaspiegel, 1 Toilettespiegel, 1 mahagoni Sophatisch, diverse Tische und Stühle, 1 Commode, 3 Bettstellen mit Matratzen, 1 großer Kleiderschrank, lak. Küchenschränke, lak. Mehltonnen, Kochgeschirre, Blechgeschirre, Steinzeug, Betten, neue Tischtücher, Herrenkleidungsstücke etc. und was sich sonst noch vorfindet.
Schönberg, im Mai 1872.
W. Schacht.


Größere Capitalien, welche bei der Ersparniß- und Vorschuß-Anstalt im diesjährigen Johannistermine belegt werden sollen, bitten wir schon jetzt baldigst im Local der Anstalt anzumelden.
Schönberg, den 20. April 1872.
Das Directorium der Ersparniß- und Vorschuß-Anstalt.
Burmeister. Aug. Spehr. C. Drevs. W. Gartz. Wigger.
Secretair: R. Rackow. Adv.


Da von den vier prozentigen Pfandbriefen in Pr. Courant des mecklenburgischen ritterschaftlichen Credit-Vereins keine bedeutenden Posten ausgegeben werden, so erbitte ich baldige Anmeldung zu dieser sichersten Belegung von Capitalien in beliebigen Summen von 25 Taler (Mecklenburg) bis 1000 Taler (Mecklenburg), um rechtzeitige Bestellung darauf machen zu können.
Schönberg, den 3. April 1872.
Kindler, Advocat.


Gelder zu guter hypothekarischer Sicherheit gegen 4 % Zinsen werden gesucht zu Johannis ca. 35,000 Taler (Mecklenburg) in beliebigen kleineren und größeren Posten. Nähere Auskunft ertheilt Carl Bade.


Moderne Sonnenschirme in allen Preisen bei Julius Schweigmann.


Gestern Mittag starb mein Vater, der frühere Kronbäcker Johann Ludwig Rütz aus Stralsund, in seinem 75. Lebensjahre, was ich Theilnehmenden hiedurch anzeige.
Schönberg, den 10. Mai 1872.
Maler Rütz und Frau.


Sommerstoffe zu Röcken und Hosen, sowie Buckskins und Tuche in allen Sorten empfiehlt Julius Schweigmann.


Landes-Gewerbe-Ausstellung zu Rostock im September 1872.
Es ist der unterzeichneten Committe sehr erfreulich, die öffentliche Anzeige machen zu können, daß nach einem heute Morgen eingegangenen Rescripte des Hohen Ministerii des Innern Se. Königl. Hoh. unser Allergnädigster Landesherr geruhet haben, die Verfügung zu erlassen, daß die Kosten des Hintransportes auf den in den Grenzen beider Großherzogthümer befindlichen Eisenbahnen für die zur Ausstellung gelangenden Erzeugnisse der eigenen Industrie Mecklenburg-Schwerin'scher Aussteller, vorbehaltlich weiterer Bestimmung über den Liquidationsmodus auf die landesherrlichen Industrie-Fonds übernommen werden sollen.
Da der Anmeldungstermin mit dem 1. Juni d. J. schließt, beeilen wir uns, diese im Interesse der einheimischen Industrie getroffene landesvaterliche Bestimmung zur allgemeinen Kenntniß zu bringen und hoffen, daß der Gewerbestand Mecklenburgs dadurch zur regen Betheiligung bei der Ausstellung angespornt werden wird. Der freie Eisenbahn-Rücktransport ist schon früher von den betreffenden Directionen bewilligt und haben somit die Mecklenburg-Schwerin'schen Aussteller für eigenes Fabrikat, soweit es sich um den Eisenbahntransport handelt, gar keine Kosten. Die Committe wird jetzt ungesäumt das gleiche Zugeständniß für die Aussteller in Mecklenburg-Strelitz bei dem dortigen hohen Gouvernement erbitten, und seiner Zeit das Nähere wegen der zu beobachtenden Controll-Maßregeln bekannt machen.
Rostock, den 9. Mai 1872.
Die geschäftsführende Committe.
Dr. A. Bolten, Vorsitzender.
Baumeister O. Ludewig. Kaufm. W. Scheel. Ingenieur Weber. Bürgermeister Dr. Zastrow.


Feuerversicherungsbank für Deutschland in Gotha.
Nach dem Rechnungsabschlusse der Bank für 1871 beträgt die Ersparniß für das vergangene Jahr 79 Procent der einbezahlten Prämien.
Jeder Banktheilnehmer in hiesiger Agenthur empfängt diesen Antheil nebst einen Exemplar des Abschlusses vom Unterzeichneten, bei dem auch die ausführlichen Nachweisungen zum Rechnungsabschlusse zu jedes Versicherten Einsicht offen liegen.
Denjenigen, welche beabsichtigen, dieser gegenseitigen Feuerversicherungs-Gesellschaft beizutreten, giebt der Unterzeichnete bereitwilligst desfallsige Auskunft und vermittelt die Versicherung.
Schönberg den 13. Mai 1872.
Chr. Schrep, Agent der Feuerversicherungsbank f. D.


Gebleichtes Hausmacher-Leinen, gute Qualität,
5/4 Meter 14 ßl. oder Elle 8 ßl.,
5/4 Meter 15 ßl. oder Elle 8 1/2 ßl.,
11/8 Meter 17 ßl. oder Elle 9 1/2 ßl.
empfiehlt als vorzüglich preiswürdig Julius Schweigmann.


ca. 5000 trockene Klutsteine stehen zum Verkauf bei C. L. Creutzfeldt.
Schönberg.


[ => Original lesen: 1872 Nr. 39 Seite 4]

Damenmäntel-Fabrik von C. Redelstorff, Lübeck,
922. Obere Mühlenstr. 922.
en gros. en detail.


Aachener und Münchener Feuer- Versicherungs-Gesellschaft.
Der Geschäftsstand der Gesellschaft ergiebt sich aus den nachstehenden Resultaten des Rechnungsabschlusses für das Jahr 1871:

Grundkapital Thlr. 3,000,000. -
Prämien- und Zinsen-Einnahme für 1871 (excl. der Prämien für spätere Jahre) " 1,879,158. 15
Prämien-Reserven " 3,045,047. 25
-------------------------------
Thlr. 7,924,206. 10
Versicherungen in Kraft am Schlusse des Jahres 1871 Thlr. 1,148,770,888. -
Schönberg, den 1. Mai 1872.
Der Agent der Gesellschaft J. H. Meier, Organist.


Bekanntmachung.
Der diesjährige Frühjahrsbeitrag der Mitglieder des Lübecker Feuerversicherungsvereins für Landbewohner ist zwischen dem 17. und 31. Mai d. J. mit einem 1/4 Simplum - einem Viertel des einfachen Ansatzes - auf dem hiesigen Büreau zu entrichten.
Lübeck, den 10. April 1872.
Bruhn, Secretair.


Starke Sellerie- und Porro- sowie alle Sorten Blumenpflanzen empfiehlt C. Klüssendorf.
Rehna, Bülowerstraße.
Sellerie und Porro à Schock 3 Schilling (Mecklenburg),


Jackets in Seide, Ripps, Cachmir, schwarz. und farbig. Tuch hält bestens empfohlen Julius Schweigmann.


Neue Bettfedern in verschiedenen vorzüglichen Qualitäten empfehle ich zu außerordentlich billigen Preisen.
J. Borchardt.


F. Schlüter in Ratzeburg
empfiehlt zu billigsten Preisen seine Fabrikate, wie:
Selters, Sodawasser Brauselimonade angelegentlichst.
Niederlage hält zu Fabrikpreisen Aug. Spehr in Schönberg.


Gesucht: zu sogleich ein mit guten Zeugnissen versehener tüchtiger Kuhknecht (an Stelle eines erkrankten) bei 4 - 5 Kühen und Aufwartung von 1 bis 2 Pferden gegen hohen Lohn bei C. H. Nöhring, Förster.


Buchen Asche ist zu verkaufen. Wo? zu erfragen in der Exped. d. Bl.


Tapeten und Borden empfiehlt H. Schreiber.
Rehna, den 4. April 1872.


Gesucht: Zu sogleich ein tüchtiges und zuverlässiges junges Mädchen gegen hohen Lohn von Gastwirth Schwiesow.


Hierdurch werden diejenigen Amtsmeister der Weberzunft im Fürstenthum Ratzeburg, welche das Quartalgeld noch nicht berichtigt, aufgefordert, solches binnen 14 Tagen zu bezahlen, widrigenfalls solches executionsweise eingefordert wird.
Die Aelterleute der Weberzunft.


An beiden Tagen nach Pfingsten, den 21. und 22. Mai, wird bei mir ein Scheibenschießen nach Gewinnen stattfinden, wozu ich meine Freunde und Gönner von Nah und Fern ergebenst hiedurch einlade.
Büchsen, Pulver und Blei wird von mir gehalten.
H. Böttcher in Rieps.


Am Dienstag den 21. und Mittwoch den 22., beide Tage Nachmittags, findet bei mir ein Scheibenschießen größtentheils nach Silbergewinnen statt, wozu ich freundlichst einlade.
Büchsen, Pulver und Blei wird von mir gehalten, und fällt auf einen Satz von 3 Schüssen nur ein Gewinn. Der Satz von 3 Schüssen kostet 16 ßl.
Lockwisch, den 14. Mai 1872.
G. Oldenburg, Büdner und Gastwirth.


Meteorologische Beobachtungen.
Mai
1872
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
11.
12.
13.
35.27
39.70
35.92
3.5
2.1
5.3
10.1
11.3
15.0
WSW
NO
ONO
2
2
2
bedeckt.
heiter.
bewölkt.


Getreide=Preise in Lübeck.
Weizen19 - 20Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Roggen13 - 13Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)
Gerste11 1/2 - 12Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Hafer11 - 11 Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)
Erbsen12 - 13Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Wicken-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen11 1/2 - 12Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Winter=Raps.-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübs.-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleins.20 - 21Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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