No. 35
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 30. April
1872
zweiundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1872 Nr. 35 Seite 1]

- Darüber sind alle Parteien des deutschen Reichstags einig, daß die Salzsteuer ermäßigt, wenn nicht ganz beseitigt werden muß. In einer gemeinsamen Besprechung kam man dahin überein, dem Hause zu empfehlen, daß es die Salzsteuer zunächst auf die Hälfte ermäßige und zugleich der Reichsregierung den Wunsch ausspreche, sobald die Finanzen des Reichs es gestatten, die Steuer gänzlich in Wegfall zu bringen.
- In Spanien hat Don Carlos, Herzog von Madrid, die Fahne der Revolution aufgepflanzt, um den König zu stürzen. Aufstände und Putsche sind dort nichts Neues, neu sind nur die sonderbaren Redensarten, die der fürchterliche Knabe Karl in seiner Proclamation braucht. Er will "keinen langen Bürgerkrieg anfangen , sondern in kurzem, entscheidenden Kampf das Vaterland retten, er will Spanien und der Welt zeigen, wie die menschliche Gesellschaft gerettet werden kann," er nimmt Angesichts der ganzen Welt die Ehre in Anspruch, "die Vorhut der großen katholischen Armee zu befehligen, die da ist die Armee Gottes, des Thrones, des Eigenthums und der Familie."
- Der König von Spanien scheint über die endlosen Putsche sehr erbittert zu sein; denn er hat den Cortes in seiner Thronrede ohne Umschweif angekündigt, er werde gegen die Ruhestörer unerbittlich sein, weil die Erfahrung lehre, daß ein Waltenlassen der Gnade erfolglos sei.
- Der Stadtprediger Adolf Stöber in Mühlhausen im Elsaß, ein muthiger Mann, ruft seinen französisch gesinnten Landsleuten in einer Flugschrift zu: Gehet an einem Sonntag hin und sehet in den katholischen wie protestantischen Kirchen nach, wie viel Zuhörer sich bei der deutschen Predigt einfinden, welche aus dem Lande die einzige und ausschließliche ist und in den Städten zweimal an jedem Sonntag gehalten wird; und sehet denn auch nach, wie viel Zuhörer die französische Predigt zählt, die nur in den Städten und kleinen Fabrikorten stattfindet und zwar in solchem Verhältniß, daß in Straßburg z B. auf 17 protestantische sonntägliche Predigten 14 in deutscher und nur 3 in französischer Sprache vorgetragen werden,, ohne von den Wochenpredigten zu reden, die alle nur deutsch gehalten werden.
- Der altkatholische Professor Michelis aus Braunsberg, der seit einiger Zeit von seinen ziemlich erfolglosem Bekehrungsreisen durch ganz Deutschland, Oesterreich und Ungarn zurückgekehrt ist, hat nun den Fürstbischof von Breslau, sowie das ganze Domkapitel zu einer öffentlichen Disputation über die Unfehlbaren herausgefordert. Die Differenz zwischen dem Cultusminister Falk und dem Bischof von Ermeland wegen Excommunikation harrt noch immer ihrer Erledigung. Der Cultusminister hat dem Bischof mit Absetzung gedroht.
- Die Wohnungsnoth nimmt in Berlin einen bedrohlicheren Charakter an. Es ist charakteristisch, daß bereits eine Anzahl von Bürgern eine Petition in Umlauf gesetzt hat, welche das Ministerium ersuchen soll, in Betreff der Freizügigkeitsgesetze für Berlin einen Ausnahmezustand zu schaffen.
- Der Vesuv steht seit dem 25. d. in den heftigsten Feuerausbrüchen. Gegen 200 Personen sind unter Lavaströmen verschüttet und die Bevölkerung von Torre greco begiebt sich auf die Flucht.
- Die Königsberger Privatbank hat sich aufgelöst und ihre ausgegebenen Noten gegen baares Geld eingelöst. Da der letzte Termin zur Einlösung abgelaufen ist und noch immer für 40,000 Thaler Noten in Umlauf sind, so wird vor deren Annahme gewarnt.
- Ein neues Projekt zur Gründung einer Aktien-Gesellschaft wird in Gründerkreisen lebhaft erörtert, seitdem ein Schuhmacher, der auf einer Auction eine Anzahl ausrangirter Uniformstücke gekauft hatte, beim Zertrennen derselben eine nicht unbedeutende Menge eingenähter Cassen-Anweisungen vorgefunden hat. Die zu gründende "Alte Uniformstücke-Einkaufs- und Zertrennungs-Actien-Gesellschaft" soll für ihr gesammtes Aktienkapital alle im In- und Auslande von Soldaten abgelegten Uniformen aufkaufen, der Verwaltungsrath wird sie eigenhändig zertrennen, und man hofft, aus den sich vorfindenden Cassenanweisungen den Actionären eine glänzende Dividende zahlen zu können.
- Am 21. April weigerte sich das Pferd eines Müllers aus der Umgegend von Colmar im Elsaß, das häufig von seinem Herrn gemißhandelt ward, sich an den Wagen spannen zu lassen. Nach langem Widersetzen stürzte das Pferd auf den Müller los, ergriff ihn bei der Schulter und schleppte ihn in den Stall, indem es ihm die Kleider vom Leibe riß; während es ihm gelang, den angefaßten Arm zu befreien, wurde er am andern Arm furchtbar zerquetscht und zerfleischt. Seine Frau, die zu seiner Hülfe herbeigeeilt war, wurde zu Boden geworfen; ein Zimmermann, den sein Hülfegeschrei herbeigerufen, wurde ebenfalls vom Pferde gebissen, so daß er den rechten Daumen dabei verlor. Endlich gelang es dennoch, es einzuspannen, es wurde aber Tags darauf, vorsichtshalber, getödtet, Der Müller befindet sich in einem kläglichen Zustande.


Anzeigen.

Antragsmäßig soll über die zu Herrnburg belegene Vollstelle c. p. des Hauswirths Joachim Peter Oldenburg daselbst ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Dienstag den 7. Mai 1872, Vormittags 11 Uhr, peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem, mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 19. Februar 1872.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.) A. Dufft.

[ => Original lesen: 1872 Nr. 35 Seite 2]

Der Johann Joachim Niemann, Sohn der unbegebenen Dorothea Elisabeth Niemann zu Mannhagen, hiesigen Fürstenthums, geboren daselbst am 27. September 1851, welcher sich bereits im Jahre 1871 zur Erfüllung seiner Militairpflicht hätte stellen müssen, sich aber bisher nicht gestellt hat, wird in Gemäßheit der Verordnung vom 23. December 1870, betreffend das Verfahren gegen ausgetretene Militairpflichtige etc. edictaliter hiedurch geladen, in dem auf Dienstag den 7. Mai d. J., Morgens 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Justizamte anstehenden Termine sich einzufinden, unter dem Nachtheile, daß er im Falle seines Ausbleibens in dem anberaumten Termine dem Befinden nach als des angeschuldigten Vergehens für überführt angenommen und gegen ihn auf die gesetzliche Strafe wird erkannt werden.
Schönberg, den 1. Februar 1872.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.) A. Dufft.


Holzverkauf.
Am Montage den 6. Mai sollen im Selmsdorfer Kirchenholze gegen gleich baare Zahlung bei freier Concurrenz meistbietend verkauft werden:

4 eichen Blöcke,
4 Faden buchen Kluftholz,
14 Raummeter buchen Olm-,
7 Raummeter buchen Knüppelholz,
8 1/2 Fuder buchen Abfallholz,
und wollen sich Kaufliebhaber Morgens 10 Uhr am Schlagbaum des Kirchenholzes einfinden.
Schönberg, den 29. April 1872.
Dankwarth.


Loh-Verkauf.
Am Dienstag den 7. Mai, Morgens 11 Uhr, soll im Lokal des Gastwirths Köster zu Schönberg gegen gleich baare Zahlung meistbietend verkauft werden:

1) die Lohe von 81 Eichen im Mechower Zuschlage, Forstrevier Schlagbrügge,
2) die Lohe von 42 Eichen in 2 Abtheilungen im Rünzer Zuschlage, Forstrevier Carlow,
3) die Lohe von 14 Eichen im Röggeliner Holze, Forstrevier Carlow,
4) die Lohe von 30 Eichen im Schwanbecker Zuschlage, Forstrevier Hohenmeile.
Wegen Besichtigung der Lohe wollen Kaufliebhaber sich an die Forstbeamten der resp. Reviere wenden.
Schönberg, den 28. April 1872.
Danckwarth.


Vermischte Anzeigen.

Die Ersparniß- und Vorschuß-Anstalt ist an jedem Mittwoch von 8 bis 12 Uhr Vormittags geöffnet.
Die Ersparniß-Anstalt nimmt - auch nach dem Antoni-Termine - jederzeit Einlagen an und verzinst dieselben alljährlich mit ein und dreiviertel Schilling auf jeden eingelegten Thaler.
Die Vorschuß-Anstalt verzinst die ihr anvertrauten Capitalien mit 4 % alljährlich, auch gewährt dieselbe jederzeit Darlehen gegen Wechsel und Bürgschaft zweier solider im hiesigen Fürstenthume wohnhafter Männer oder gegen Hinterlegung von sicheren Werthpapieren.
Schönberg, den 6. April 1872.
Das Directorium der Ersparniß- und Vorschuß-Anstalt.
Burmeister. Aug. Spehr. C. Drevs. W. Gartz. Wigger.
Secretair: R. Rackow. Adv.


Gelder zu guter hypothekarischer Sicherheit gegen 4 % Zinsen werden gesucht zu Johannis ca. 35,000 Taler (Mecklenburg) in beliebigen kleineren und größeren Posten. Nähere Auskunft ertheilt Carl Bade.


Für die Sparcasse des Schweriner Vorschuß-Vereins nehme ich zu jeder Zeit Gelder zu 4 pCt. und für größere Hypothekenposten zu der bekannten Sicherheit zu 5 pCt. entgegen.
Schönberg. Kindler, Advocat.


Industrie-Ausstellung am Thierschautag den 11. Juni 1872 zu Schönberg.
Mit der am Tage der Thierschau zu Schönberg stattfindenden Industrie-Ausstellung soll mit Erlaubniß der Großherzoglichen Landvogtei eine Verloosung von daselbst angekauften Industrie-Gegenständen verbunden werden.
Es werden daher alle Diejenigen, welche Erzeugnisse der einheimischen Industrie zur Ausstellung liefern wollen, ersucht, solche am 10. Juni Abends oder spätestens am 11. Juni bis 9 Uhr Morgens bei unterzeichnetem Comite einzuliefern und zwar in das eigens zu diesem Zwecke aufgestellte Zelt auf dem Baubrink.
Jeder Aussteller hat seine Ausstellungs-Gegenstände mit seinem Namen zu versehen und den Preis dabei zu notiren, wofür es käuflich.
Jeder Aussteller muß seine Ausstellungs-Gegenstände selbst beaufsichtigen oder durch sichere Personen beaufsichtigen lassen, da das Comite in keiner Beziehung eine Garantie übernehmen kann, wiewohl ein zuverlässiger Wächter im Zelte angestellt ist.
Jeder Aussteller muß sich den Anordnungen der Mitglieder des Industrie-Comite's hinsichtlich der Ausstellung fügen.
Loose zur Industrie-Ausstellung à 16 ßl. sind bei den unterzeichneten Mitgliedern des Comite's fortwährend zu haben, wie auch am Tage der Thierschau im Comite-Zelte.
Alle Aussteller werden gebeten, zum Zwecke der Gewinnung von Platz möglichst früh die Ausstellungs-Gegenstände bei dem Herrn Rentier J. Greiff in Schönberg anzumelden, wo sie dann zugleich eine Karte zum freien Eintritt in die Ausstellungsräume entgegennehmen können.
Die Gewinnliste wird am Freitag den 14. Juni durch die hiesigen "Wöchentlichen Anzeigen" publicirt werden.
Schönberg, den 29. April 1872.
H. Öldörp. G. W. Wicke. L. Bicker. J. Greiff.


Der District des patriotischen Vereins zu Dassow hat bestimmt, am 18. Juni d. J. eine Rindviehschau abzuhalten und sind die unterzeichneten drei Mitglieder mit den dazu nöthigen Vorbereitungen beauftragt.
Kammerherr von Mecklenburg-Wieschendorf.
L. Schmidt-Vorwerk. G. Callies-Dassow.


Statt besonderer Meldung.
Unser jüngstgeborenes Töchterchen Magdalene hat nach der kurzen Lebensdauer eines Tages der Herr wieder zu sich genommen.
Tiefbetrübt bringen theilnehmenden Freunden diese Anzeige Pastor Groth und Frau.
Staven, den 24. April 1872.


Die Demminer Asphalt- und Dachpappen-Fabrik empfiehlt Asphalt-Dachpappen in Tafeln und Rollen, Deckstreifen, Deckasphalt, engl. Steinkohlentheer, Deckleisten und Drahtnägel, Engl. Dachlack zum Anstrich und Dichten fertiger Dächer, Asphalt-Papier für feuchte Wände, Neudeckungen, Reparaturen und Asphaltarbeiten werden prompt und unter Garantie ausgeführt.
Preis-Courante auf Verlangen gratis.
Th. Peters & Comp.


Tapeten und Borden empfiehlt H. Schreiber.
Rehna, den 4. April 1872.


[ => Original lesen: 1872 Nr. 35 Seite 3]

Zu sogleich oder Johannis ist noch eine Wohnung, bestehend aus 2 großen Stuben, Stubenkammern, Speisekammer, Küche, großem Stall nebst Bodenraum und einem Garten zu vermiethen durch C. L. Creutzfeldt.
Schönberg, April 1872.


Hiedurch mache einem hiesigen, sowie auswärtigen geehrten Publikum die ergebene Anzeige, daß ich nicht mehr im Hause des Herrn Rademachermeisters H. Badstein vor der Sabowerstraße, sondern jetzt wieder im Hause Nr. 27 in der Sabowerstraße wohne, und bitte, mir auch hier das bisher geschenkte Vertrauen zu erhalten.
Hochachtungsvoll C. L. Creutzfeldt.
Schönberg, April 1872.


Gutes haltbares Braunbier empfehle ich zur geneigten Abnahme.
Wöchentlich ein- und zweimal Brautage, daher gutes frisches Eimerbier stets zu haben aus meiner Brauerei.
C. Schwedt.


Landes-Gewerbe-Ausstellung.
Anmeldung zu derselben müssen bis zum 1. Juni d. J. eingereicht werden, und wenn Bewohner der beiden Großherzogthümer, welche die Ausstellung mit gewerblichen Erzeugnissen oder landwirthschaftlichen Producten beschicken wollen, keine Anmeldungs-Formulare zugeschickt bekommen haben, werden dieselben gebeten, solche von der Committe abfordern zu lassen.
Die Ausstellung wird am 15. September d. J. eröffnet, und muß die Einlieferung der Ausstellungs-Gegenstände bis zum 31. August d. J. beschafft sein.
Rostock, den 18. April 1872.
Das geschäftsführende Committe.
Dr. A. Bolten, Vorsitzender.
Baumeister O. Ludewig. Kaufm. W. Scheel. Ingenieur Weber. Bürgermeister Dr. Zastrow.


Es ist in der Natur des Alters begründet, daß auch die Athmungsorgane durch trägeren Blutumlauf, Schleimhäufung u. s. w. theilweise ihren Dienst versagen. Dadurch entstehen Kurzathmigkeit, Verschleimung, chronische Katarrhe und ähnliche Unannehmlichkeiten. Es giebt aber ein sehr natürliches, einfaches Mittel, um sich von diesen fatalen Beschwerden möglichst zu befreien.
Ein solches Mittel, welches die Lunge anfeuchtet, die Trockenheit mildert, den Schleim löst, ist der bekannte L. W. Egers'sche Fenchelhonigextract, erfunden und allein fabricirt von L. W. Egers in Breslau und nur echt zu haben beim Buchbinder C. Sievers in Schönberg.


F. Schlüter in Ratzeburg
empfiehlt zu billigsten Preisen seine Fabrikate, wie:
Selters, Sodawasser Brauselimonade angelegentlichst.
Niederlage hält zu Fabrikpreisen Aug. Spehr in Schönberg.


Bekanntmachung.
Der diesjährige Frühjahrsbeitrag der Mitglieder des Lübecker Feuerversicherungsvereins für Landbewohner ist zwischen dem 17. und 31. Mai d. J. mit einem 1/4 Simplum - einem Viertel des einfachen Ansatzes - auf dem hiesigen Büreau zu entrichten.
Lübeck, den 10. April 1872.
Bruhn, Secretair.


Accordeons (Harmonika's) in allen Größen und Constructionen empfiehlt zu Fabrikpreisen F. Heitmann.


Geschäftsempfehlung.
Nachdem ich mehrere Jahre hindurch mit der Führung des Maler-Geschäfts der Wittwe Schulze hieselbst betraut gewesen, habe ich mich nach Eingehen des genannten Geschäfts unterm heutigen Dato selbständig etablirt. Da ich mir in jeder Hinsicht die nöthige Tüchtigkeit erworben, so daß ich den Wünschen der mich mit Aufträgen Beehrenden vollkommen gerecht zu werden versprechen kann, so halte ich mich einem hiesigen und auswärtigen Publikum mit allem in meinem Geschäfte vorkommenden Arbeiten bestens empfohlen.
Hochachtungsvoll Johannes Herzberg, Siemzerstraße Nr. 85, neben Uhrmacher Herrn Meier.
Schönberg den 16. April 1872.


Tuche, Buckskins, leinen Hosenstoffe, Lang-Shawls, Kleiderzeuge, Cattune, Piqué's, Leinen, Halbleinen etc. empfiehlt in reichhaltiger Auswahl zu billigen Preisen J. Borchardt.


Eine neue Sendung Gardinen, Mull, Tülle, Spitzen und Blonden empfing J. Borchardt.


Sonnenschirme zur Hälfte des Preises hatte Gelegenheit zu kaufen und empfiehlt solche von 24 ßl. an J. Borchardt.


Einige Tonnen guter Eßkartoffeln sind zu verkaufen. Wo? zu erfragen in der Exped. d. Bl.


Eine gut erhaltene Wäsche-Wringmaschine ist billig zu verkaufen. Näheres in der Exped. d. Bl.


W. Kolls, Juwelen-, Gold- u. Silber-Waaren-Handlung Lübeck, Sandstrasse 1006.
Bestellungen werden billig und prompt ausgeführt.


Da ich mein Geschäft in dem Jahrmarkte für Schönberg aufgegeben, so sage ich Allen für das Wohlwollen, welches ich seit so vielen Jahren genoß, meinen besten Dank, und bitte ich, auf meinen Nachfolger, Herrn Heinrich Rogge, von dem ich überzeugt bin, daß er gute und reelle Waare liefert, zu übertragen.
Hochachtungsvoll Wilhelm Prahl, Lübeck.
Bezugnehmend auf Obiges empfehle ich mich mit allen Sorten Kuchen und Pfeffernüssen, Macronen und Pariser Pflastersteinen, sowie mit verschiedenen Frucht- und Chocoladenplätzen und mit allen in dieser Branche vorkommenden Artikeln bestens.
Hochachtungsvoll Heinrich Rogge, Wilhelm Prahls Nachfolger aus Lübeck.


Zu vermiethen: zu Michaelis eine Wohnung am sog. kalten Damm, bestehend aus vier durcheinandergehenden heizbaren Zimmern, Kammer, Küche, und Speisekammer, Keller, Gelaß zu Feuerung und sonstigen Bequemlichkeiten.
Näheres in der Exped. d. Bl.


Alle Schleichsteige über meinen Iserberg verbiete ich hiermit und werde Jeden, den ich auf einem Schleichsteige antreffe dem Gerichte zur Bestrafung anzeigen.
Schönberg den 22. April 1872.
G. Breuel.


[ => Original lesen: 1872 Nr. 35 Seite 4]

Preußische Hagel-Versicherungs-Actien-Gesellschaft.
Dieselbe versichert Bodenerzeugnisse gegen Hagelschaden. Die Prämien sind fest und billig, Nachschüsse werden also niemals erhoben. Die Schäden werden wie in früheren Jahren coulant und unter Zuziehung von Landesdeputirten regulirt und binnen Monatsfrist nach Feststellung voll und baar bezahlt. Versicherungen auf mehrere Jahre genießen einen angemessenen Prämienrabatt, welche sofort von der Jahresprämie in Abzug gebracht wird.
Die Unterzeichneten sind zu jeder Auskunft und zur persönlichen Aufnahme von Versicherungen stets bereit und empfehlen dem landwirthschaftlichen Publikum obige Gesellschaft ganz ergebenst.
J. Ludwig D. Petersen in Schönberg.
Kanzlist J. Schultz in Ratzeburg.


Damenmäntel-Fabrik von C. Redelstorff, Lübeck,
922. Obere Mühlenstr. 922.
en gros. en detail.


Die Königl. Preuß. patentirte Kali-Fabrik von Dr. A. Frank in Staßfurt.
empfiehlt zur nächsten Bestellung besonders für Hackfrüchte und Futterkräuter, sowie zur Kopfdüngung und zur Wiesendüngung, namentlich für Bruch- und Moorboden und für saure und vermooste Wiesen und Weiden ihre Kalidüngmittel und Magnesiapräparate unter Garantie des Gehaltes und unter Controle der Landwirthschaftl. Versuchsstationen.
Kalidüngung beseitigt bei Wiesen und Weiden die Moose sicher und liefert mehr und bessern Heuertrag. Da nur 1 - 2 Ctr. für einen Morgen Wiese erforderlich sind, so ist diese Düngung ebenso billig als lohnend. Frühzeitige Anwendung erforderlich.
Ferner liefern wir Viehsalze und Lecksteine billigst.
Prospecte, Preiscourante und Frachtangaben gratis und franco.


U. Beermann Co.
Lübeck, Klingberg 927.
empfehlen für die Frühjahr- und Sommer-Saison ihre Fabrik und ihr Lager fertiger Jaquettes und Rotunden in Wolle, Sammt und Seide, wie auch Regenmäntel, Röcke aller Art für Damen und Kinder; Confections-Stoffe und Besätze von den billigsten bis zu den feineren Qualitäten.
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Ferner: eine sehr reichhaltige Auswahl der modernsten Kleiderstoffe, schwarzen und couleurten Seidenzeugen, echten und unechten Sammt, Long-Châles, Beduinen und Tücher, 8/4, 10/4 und 12/4 Gardinenstoffe, Tischdecken, Teppiche u. s. w. zu äußerst billigen Preisen.
NB. "Vollständiges Proben-Sortiment und Auswahlsendungen stehen jeder Zeit zu Diensten."


Das neueste Magazin von Mobilien, Spiegeln & Polsterwaaren (hiesiges Fabrikat) Braunstraße 146, Lübeck, hält sich einem geehrten Publikum Lübecks und der Umgegend bestens empfohlen.
Reelle und feste Preise.


Der Weg vom hiesigen Hofe längs des Schafdammes über die Eisenbahn ist wegen Brückenbau bis auf weiteres gesperrt.
Hof Wahrsow W. Hörcher.


Deutschen Champagner à 1 Thlr. pr. Fl. empfiehlt die Weinhandlung von B. Drenkhahn.


Meteorologische Beobachtungen.
April
1872
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
27.
28.
29.
38.63
38.34
40.75
6.7
7.7
9.8
17.0
19.5
16.6
OSO
OSO
NNW
1
2
2
heiter.
-
-


Getreide=Preise in Lübeck.
Weizen17 1/2- 19Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Roggen12 1/4 - 13Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Gerste11 1/2 - 12Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Hafer11 - 11 Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Erbsen11 1/2 - 13Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Wicken-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen11 1/2 - 12Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Raps.-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübs.-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleins.20 - 21Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)


Hiezu eine Beilage.


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1872 Nr. 35 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 35 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstenthum Ratzeburg.
Schönberg, den 30. April 1872.


Dem Abgrunde zu.
Erzählung von Carl Knop.
(Fortsetzung.)


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