No. 34
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 26. April
1872
zweiundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1872 Nr. 34 Seite 1]

Es wird bekannt gemacht, daß die Ehefrau des Productenhändlers Törper zu Schönberg (an der Siemzer Chaussee) an den Pocken erkrankt ist und zur Vermeidung einer Ansteckung, vor dem Verkehre mit den betreffenden Hausbewohnern gewarnt wird.
Dagegen ist die Familie des Hauswirts Peter Krellenberg und die Tochter der Hauswirths-Wittwe Krellenberg in Sülsdorf von der Pockenkrankheit genesen und eine Desinfektion ihrer Wohnungen geschehen.
Schönberg, den 25. April 1872.

Großherzogl. Mecklenburg. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben.


Nachdem die Erben des ohne letztwillige Disposition im verflossenen Jahre 1871 zu Mannhagen verstorbenen Forstaufsehers Krüger die Erbschaft defuncti ausgeschlagen haben, ist auf Antrag des gerichtlich bestellten curator bonor., des Photographen Schacht hieselbst, bei den actenmäßigen Insolvenz des Krüger'schen Nachlasses über denselben durch Protocoll-Conclusum vom 22. d. Mts. der formelle Concurs erkannt.
Es ist daher ein Liquidationstermin auf Sonnabend den 11.Mai 1872, Vormittags 11 Uhr vor dem Großherzoglichen Justizamte hieselbst angesetzt, zu welchem Alle, welche aus irgend einem Grunde Ansprüche und Forderungen an den Forstaufseher Krüger'schen Nachlaß zu haben vermeinen, zwecks Anmeldung ihrer Ansprüche und Vorlegung ihrer schriftlichen Beweismittel unter dem hiedurch ein für alle Mal angedrohten Nachtheile der Abweisung von der vorhandenen Masse und des Ausschlusses mit ihren Beweismitteln hiedurch peremtorisch geladen werden.
Zugleich ist auch ein Termin auf Dienstag den 4. Juni 1872, Vormittags 11 Uhr, vor dem hiesigen Justizamte anberaumt zum Versuch gütlicher Aufgreifung des Debitwesens und event. zur Prioritätsausführung, zu welchem die Krügerschen Gläubiger unter dem ein für alle Mal angekündigten Nachtheile der Einwilligung in die Gerichtswegen zu machenden Vergleichsvorschläge - wobei etwanige Ablehnungen oder Fristgesuche von Bevollmächtigten nur im Falle einer auf Widerspruch gerichteten Specialvollmacht, bloße schriftliche Erklärungen aber überall nicht berücksichtigt werden können - und der Ausschließung mit der Prioritätsdeduction hiedurch geladen werden.
Schließlich wird bemerkt, daß die erforderlichen Sicherheitsmaßregeln in dieser Concurssache getroffen sind, und wird den etwanigen Nachlaßschuldnern hiedurch bei Strafe doppelter Zahlung aufgegeben, fortan nur an das unterzeichnete Gericht oder an den curator Schacht allhier Zahlung zu leisten.
Schönberg, den 24. Februar 1872.
Großherzogl. Justiz-Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.) A. Dufft.


Auf Grund der Mittheilung des Civil-Vorsitzenden der Kreis-Ersatz-Kommission des Aushebungsbezirks für das Fürstenthum Ratzeburg zu Schönberg wird Johann Heinrich Theodor Voß, geboren am 21. Sept. 1851 zu Horst, Sohn der Schuster Heinrich Voß'schen Eheleute, welcher angeschuldigt ist, ohne Erlaubniß das Bundesgebiet verlassen zu haben, und nach erreichtem militairpflichtigen Alter außerhalb des Bundesgebietes verblieben zu sein und sich dadurch dem Eintritt in den Dienst des stehenden Heeres entzogen zu haben, zu seiner Verantwortung wegen solcher Anschuldigung auf Sonnabend den 11. Mai d. J., Mittags 12 Uhr, hierher vor uns geladen mit der Androhung, daß er im Falle seines Ausbleibens in dem anberaumten Termine dem Befinden nach des angeschuldigten Vergehens für überführt angenommen und gegen ihn auf die gesetzliche Strafe wird erkannt werden.
Wittenburg, im vereinten ritterschaftlichen Criminalgericht für Horst, 20. Januar 1872.


In der Debitsache des Webermeisters Heinrich Kähler zu Schönberg ist zur Publikation des abgesetzten Prioritätserkenntnisses ein Termin auf Donnerstag den 2. Mai d. J., Morgens 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumt, wozu die nicht präcludirten Kähler'schen Gläubiger unter dem Nachtheil hiemit geladen werden, daß auch bei ihrem Ausbleiben mit der Publikation wird verfahren werden.
Schönberg, den 22. April 1872.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
H. Wohlfahrt.
(L. S.) A. Dufft.


Wegen des auf den 30. d. M. fallenden Schönberger Marktes wird die General-Impfung an diesem Tage nicht im Gastwirthin Boye'schen Local, sondern in meinem Hause stattfinden.
Rath Dr. Marung.


Größere Capitalien, welche bei der Ersparniß- und Vorschuß-Anstalt im diesjährigen Johannistermine belegt werden sollen, bitten wir schon jetzt baldigst im Local der Anstalt anzumelden.
Schönberg, den 20. April 1872.
Das Directorium der Ersparniß- und Vorschuß-Anstalt.
Burmeister. Aug. Spehr. C. Drevs. W. Gartz. Wigger.
Secretair: R. Rackow. Adv.


Gelder zu guter hypothekarischer Sicherheit gegen 4 % Zinsen werden gesucht zu Johannis ca. 35,000 Taler (Mecklenburg) in beliebigen kleineren und größeren Posten. Nähere Auskunft ertheilt Carl Bade.


[ => Original lesen: 1872 Nr. 34 Seite 2]

Der landwirtschaftliche Verein für das Fürstenthum Ratzeburg hat in seiner Versammlung am 11. c. beschlossen, die diesjährige Thierschau und Gewerbe-Ausstellung am Dienstag den 11. Juni d. J., in Schönberg zu veranstalten und wird dies hiermit vorläufig zur öffentlichen Kenntnis gebracht.
Namens des Vorstandes. C. Giehrke, Advocat, d. Z. Secretair.


Da von den vier prozentigen Pfandbriefen in Pr. Courant des mecklenburgischen ritterschaftlichen Credit-Vereins keine bedeutenden Posten ausgegeben werden, so erbitte ich baldige Anmeldung zu dieser sichersten Belegung von Capitalien in beliebigen Summen von 25 Taler (Mecklenburg) bis 1000 Taler (Mecklenburg), um rechtzeitige Bestellung darauf machen zu können.
Schönberg, den 3. April 1872.
Kindler, Advocat.


Am Sonntag den 28. April findet der erste Ladentag der Zimmerleute statt und wollen die Mitglieder sich Nachmittags 2 Uhr auf der Herberge einfinden.
Schönberg den 22. April 1872.
Der Vorstand.


Bekanntmachung.
Der diesjährige Frühjahrsbeitrag der Mitglieder des Lübecker Feuerversicherungsvereins für Landbewohner ist zwischen dem 17. und 31. Mai d. J. mit einem 1/4 Simplum - einem Viertel des einfachen Ansatzes - auf dem hiesigen Büreau zu entrichten.
Lübeck, den 10. April 1872.
Bruhn, Secretair.


Zur Saison halte ich mein Tuch- & Manufacturwaaren-Lager sowie mein Lager von Shawls, Tüchern, Regenmäntel, Jaquetts & Jacken für Damen und Kinder bestens empfohlen.
Das Lager ist durch viele Neuheiten reich und complet sortirt; eine Partie Jaquetts und Kleiderstoffe in schönen Mustern verkaufe ich zu sehr billigen Preisen.
Schlagsdorf, im April 1872.
H. Siebenmarck.


Von Rauch- und Schnupftabacken der Kaiserl. Tabacks-Manufactur Strassburg ist mir der Alleinverkauf für hiesige Stadt und Umgegend übertragen und empfehle zu nachstehenden Preisen:

Von Rauch- und Schnupftabacken der Kaiserl. Tabacks-Manufactur Strassburg ist mir der Alleinverkauf für hiesige Stadt und Umgegend übertragen und empfehle zu nachstehenden Preisen:

a. Rauchtabacke
in Packeten von 100 Gramm oder 1/5 Pfund
Nr. I. II. III. IV. V. VI. VII.
à 6 1/2 Schilling (Mecklenburg) 6 Schilling (Mecklenburg) 5 Schilling (Mecklenburg) 3 1/2 Schilling (Mecklenburg) 2 1/2 Schilling (Mecklenburg) 2 Schilling (Mecklenburg) 1 3/4 Schilling (Mecklenburg)
b. bei Schnupftabacke:
Nr. I. II. III. IV.
à 6 Schilling (Mecklenburg) 5 Schilling (Mecklenburg) 4 Schilling (Mecklenburg) 3 Schilling (Mecklenburg)
A. Wigger.


Neben allen Sorten Drains, Dachpfannen sind jetzt auch sehr gute Mauersteine vorräthig bei C. Egert.


Die Versammlung der Selmsdorfer Todtenlade, die früher immer am Sonntag nach Johannis stattfand, ist in diesem Jahre auf den Tag nach Pfingsten, Morgens 9 Uhr, im Hause des Gastwirths Michaelsen festgesetzt, was wir hierdurch den Interessenten anzeigen.
Die Aelterleute: Hausw. Retelsdorf in Selmsdorf. Krämer Buschow in Selmsdorf.


L. Röders Zink-Compositions-Schreibfedern.
Den Freunden einer wirklich guten Schreibfeder empfehle ich meine seit 25 Jahren rühmlichst bekannte Zink-Compositions-Schreibfeder, welche durch ihre Composition und sorgfältige Bearbeitung bisher noch von keiner zweiten übertroffen wurde.
Jeder Versuch wird diese Empfehlung rechtfertigen.
Depot in Schönberg bei J. P. Bade.
Berlin.
L. Röder, einzig und alleiniger Fabrikant von Zink-Compositions-Schreibfedern, sowie Hoflieferant Sr. Majestät des Kaisers von Deutschland und Königs von Preußen und Sr. Königlichen Hoheit des Großherzogs von Mecklenburg-Strelitz.


Stets vorräthig!
Bruchbänder, einfache und doppelte in reicher Auswahl, Suspensor (Tragbeutel), Wundspritzen, zu jeglichem Gebrauch, runde und Flügel-Mutterkränze, Milchpumpen oder Warzenzieher (die Warze hervorzuholen und die Milch damit abzunehmen), Warzendeckel (zum Gebrauch bei wunder Warze), Klystirspritzen, sehr praktisch und einfach zum Selbstgebrauch, Gummi-Luftkissen und Eisbeutel mit festem Verschluß für Kranke, Gummi-Zahnkitt (gut für hohle Zähne), Gummi-Zahnringe (sehr gut für Kinder beim Zahnen), Brustgläser (zum Schutz beim Durchnässen der Milch), ächte Milchsauger von reinem Gummi, sowie die neuesten Milchsauger mit Schlauch sind stets zu haben in Schönberg bei Emil Jannicke, Bandagist und Handschuhmacher.


Das Londoner Wasch-Cristal von Littlewood & Co., London, hat sich zur Wäsche stets als so vorzüglich bewährt.
Dasselbe empfiehlt nebst Gebrauchsanweisung à Packet 2 ßl., in Dutzend billiger Aug. Spehr.


Zum bevorstehenden Jahrmarkte empfehle ich meine Conditorei- und Kuchenwaaren bestehend in sehr schmackhaften Kuchen, Pariser Pflastersteinen, Torten, frischen Stachelbeertorten, Macronen, Theebackwerk, Othello, Schneebällen, Blätterteig und Berliner Pfannkuchen.
Um geneigten Zuspruch bittet Wwe. Greiff, Conditor.
Mein Stand ist wie früher vor dem Hause des Herrn Buchdruckereibesitzers Bicker.


Tuche, Buckskins, leinen Hosenstoffe, Lang-Shawls, Kleiderzeuge, Cattune, Piqué's, Leinen, Halbleinen etc. empfiehlt in reichhaltiger Auswahl zu billigen Preisen J. Borchardt.


Eine neue Sendung Gardinen, Mull, Tülle, Spitzen und Blonden empfing J. Borchardt.


Sonnenschirme zur Hälfte des Preises hatte Gelegenheit zu kaufen und empfiehlt solche von 24 ßl. an J. Borchardt.


Einige Tonnen guter Eßkartoffeln sind zu verkaufen. Wo? zu erfragen in der Exped. d. Bl.


Eine gut erhaltene Wäsche-Wringmaschine ist billig zu verkaufen. Näheres in der Exped. d. Bl.


[ => Original lesen: 1872 Nr. 34 Seite 3]

Bairisch Export-Bier à 6 2/3 Thlr. pro Tonne frei zur Bahn Schwerin in feinster Qualität zu liefern.
Schwerin, April 1872.
Schall & Schwencke.


Den Empfang unserer neuen Leipziger Messewaaren zeigen hierdurch ergebenst an und empfehlen dieselben zur geneigten Abnahme Gebr. Burchard.


Das neueste Magazin von Mobilien, Spiegeln & Polsterwaaren (hiesiges Fabrikat) Braunstraße 146, Lübeck, hält sich einem geehrten Publikum Lübecks und der Umgegend bestens empfohlen.
Reelle und feste Preise.


Die Königl. Preuß. patentirte Kali-Fabrik von Dr. A. Frank in Staßfurt.
empfiehlt zur nächsten Bestellung besonders für Hackfrüchte und Futterkräuter, sowie zur Kopfdüngung und zur Wiesendüngung, namentlich für Bruch- und Moorboden und für saure und vermooste Wiesen und Weiden ihre Kalidüngmittel und Magnesiapräparate unter Garantie des Gehaltes und unter Controle der Landwirthschaftl. Versuchsstationen.
Kalidüngung beseitigt bei Wiesen und Weiden die Moose sicher und liefert mehr und bessern Heuertrag. Da nur 1 - 2 Ctr. für einen Morgen Wiese erforderlich sind, so ist diese Düngung ebenso billig als lohnend. Frühzeitige Anwendung erforderlich.
Ferner liefern wir Viehsalze und Lecksteine billigst.
Prospecte, Preiscourante und Frachtangaben gratis und franco.


Damenmäntel-Fabrik von C. Redelstorff, Lübeck,
922. Obere Mühlenstr. 922.
en gros. en detail.


[ => Original lesen: 1872 Nr. 34 Seite 4]

Gute Runkelrüben ein Centner à 15 Schilling (Mecklenburg), sind zu haben bei J. H. Kindt, Rehna.


Da ich mein Geschäft in dem Jahrmarkte für Schönberg aufgegeben, so sage ich Allen für das Wohlwollen, welches ich seit so vielen Jahren genoß, meinen besten Dank, und bitte ich, auf meinen Nachfolger, Herrn Heinrich Rogge, von dem ich überzeugt bin, daß er gute und reelle Waare liefert, zu übertragen.
Hochachtungsvoll Wilhelm Prahl, Lübeck.
Bezugnehmend auf Obiges empfehle ich mich mit allen Sorten Kuchen und Pfeffernüssen, Macronen und Pariser Pflastersteinen, sowie mit verschiedenen Frucht- und Chocoladenplätzen und mit allen in dieser Branche vorkommenden Artikeln bestens.
Hochachtungsvoll Heinrich Rogge, Wilhelm Prahls Nachfolger aus Lübeck.


Den geehrten Bewohnern Schönbergs und Umgegend empfehle ich mich zu dem diesjährigen Jahrmarkte mit einer reichhaltigen Auswahl aller Sorten Fußzeug, und bitte um geneigten Zuspruch.
Carl Kindt aus Rehna.

Mein Stand ist wie gewöhnlich vor dem Hause des Hrn. Kaufmann Boye. Meine Bude ist mit meiner Firma versehen.


Unterzeichneter empfiehlt sich zum bevorstehenden Jahrmarkt einem geehrten Publikum Schönbergs und Umgegend ganz ergebenst mit allen Sorten Kuchen, Pfeffernüssen, Macronen und Pariser Pflastersteinen.
Da ich 12 Jahre in der Prahl'schen Kuchenbäckerei in Lübeck thätig gewesen, so werde ich auch in meinem Geschäfte dafür sorgen, stets gute und wohlschmeckende Waare zu liefern und verspreche reelle Bedienung.
Hochachtungsvoll J. F. Schild, Kuchenbäcker aus Lübeck.


Zum bevorstehenden Markte treffe ich wieder mit meinem Lager von Tuch-, Manufactur- und Modewaaren ein und erlaube mir, besonders darauf aufmerksam zu machen, daß ich außer einem Großen Lager von Tuch & Buckskins die modernsten Sachen in Kleiderstoffen, Jacquettes, Regenmäntel in allen Farben mitbringe, gewirkte Long-Châles von 8 Thlr. an, Sonnen- und Regenschirme in großer Auswahl, besonders schöne schwarze Taffte, Faille, Ripps, Cachmire und Altlas zu soliden Preisen, Proben von Bettzeugen aller Art, Bettfedern und Daunen, sowie von fertigen Korn-Säcken führe ich bei mir.
Mein Lager befindet sich, wie früher, vor dem Hause des Herrn Gastwirth Fick.
Hochachtungsvoll H. Rohde.
Rehna.


Einem geehrten Publikum Schönbergs und der Umgegend zeige ich hierdurch gehorsamst an, daß ich den bevorstehenden Jahrmarkt mit einem gut assortirten Lager, welches neuerdings durch gemachte Einkäufe verstärkt ist, besuchen und jeder billigen Anforderung entsprechen werde. Indem ich um recht zahlreichen Besuch bitte, bemerke ich noch, daß mein Stand wie gewöhnlich vor dem Hause des Herrn Fick und mit meiner Firma versehen ist.
Achtungsvoll G. A. Levissohn aus Rehna.


Lager von Frisch gebranntem Kalk, von Frisch gebranntem Gyps, Segeberger Kalk, Portl. Cement bei F. Heitmann.


Zu vermiethen: zu Michaelis zwei Wohnungen bei Kiepenmacher P. Maaß vor der Marienstraße.


50 [] Ruthen Kartoffelland, auf dem Osterfelde gelegen, habe ich in Parcelen zu verpachten.
W. Gartz.


Oberl. roth. Kleesaat, Oberl. weiß. Kleesaat, Thymothe und Steinklee, Sommer- und schwed. Klee, engl. ital. und hies. Rheygras, Rigaer Leinsaat empfiehlt F. Heitmann.


Gutes haltbares Braunbier empfehle ich zur geneigten Abnahme.
Wöchentlich ein- und zweimal Brautage, daher gutes frisches Eimerbier stets zu haben aus meiner Brauerei.
C. Schwedt.


Im Auftrage des Herrn Theaterdirectors H. Kayser werden Alle, welche Forderungen an die Theaterdirection oder an die Mitglieder zu haben glauben, aufgefordert, dieselben in der Exped. d. Bl. einzureichen.


Am Markttage Tanz-Musik in Schwiesow's Garten.


Während der Marktzeit Gesang und komische Vorträge in Schwiesow's Gartenlokal.


Am Sonntag den 28. April wird bei mir eine neue Uhr verkegelt, wozu freundlichst einladet A. Schwiesow.


Am Montag und Dienstag Abend, den 29. und 30. April, werden im Köster'schen Lokale Gesangsvorträge der Gesellschaft Riemekasten aus Thüringen abgehalten, wozu das geehrte Publikum hierdurch freundlichst eingeladen wird.


Am Sonntag den 28. April, Nachmittags, soll beim Gastwirth Oldenburg in Lockwisch ein 1 Jahr alter lebender Rehbock verkegelt werden und ladet hiezu ein A. W. H. Boldt, Altentheiler.
Lockwisch, den 24. April 1872.

Kegel-Reglement.
1) der Satz von 6 Würfen kostet 1 Thlr.,
2) es gelten keine Honneur, sondern werden nur die gefallenen Kegel gezählt,
3) es steht Jedem frei, für sich werfen zu lassen,
4) das Werfen geschieht der Reihe nach, so wie die Namen aufgeschrieben stehen,
5) es müssen für alle Betheiligten die Kegel gleichmäßig auf das Blech gestellt werden,
6) nach 10 Uhr Abends wird kein Satz angenommen,
7) wenn Mehrere gleichmäßig hoch geworfen, so müssen sie sich abwerfen,
8) es darf demjenigen, der wirft, nicht in den Wurf geredet und er überhaupt nicht im Wurf gestört werden.
Der Obige.


[ => Original lesen: 1872 Nr. 34 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 34 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstenthum Ratzeburg.
Schönberg, den 26. April 1872.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.

Geboren:
7. April. Dem Arbeitsm. Jacobs zu Sabow Zwillinge (Mädchen und Knabe).
Dem Arbeitsm Maaß zu Gr. Siemz eine Tochter.
8. April. Dem Arbeitsm. Köcker hieselbst eine Tochter.
10. April. Dem Assessor Götze hieselbst ein Sohn.
Dem Rector Wesemann hieselbst ein Sohn.
15. April ein unehelicher Sohn hieselbst.
16. April. Dem Arbeitsm. Fick in Törpt eine Tochter.

Gestorben:
7. April. Catharina Wilhelmine Maria Freitag, Schulzentochter zu Olndorf, 12 J. 5 M. alt.
Anna Maria Wilhelmine Wienck zu Lockwisch, 14 Tage alt.
8. April. Johann Joachim Mathias Franck, Arbeitsm.-Sohn vor Schönberg, 11 Tage alt.
10. April. Joachim Adolf Friedrich Kummerow, Schneidermeister vor Schönberg, 66 J. 5 M. alt.
12. April Luise A. M. C. Elisabet Arndt, Fuhrmanns-Tochter vor Schönberg, 6 J. 1 M. alt.
14. April Liese Oldenburg, geb. Retelstörp, Hausw.-Altentheilers-Wittwe zu Raddingsdorf, 88 J. 2 M. alt.
15. April. Wilhelmine Catharine Storm, Arbeitsm.-Tochter zu Lindow, 18 J. 9 M. alt.
Maria C. E. Wilhelmine Stender, Arbeitsm.-Tochter vor Schönberg, 5 M. alt.
Hans H. Peter Eggers, Arbeitsmanns-Sohn hieselbst, 1 J. 9 M. alt.
16. April. Christian Andreas Oldenburg, Todtengräber vor Schönberg, 54 J. 4 M. alt.

Copulirt:
7. April. Peter Heinrich Grevsmühl, verwittw. (Böttchermeister) Handelsmann hieselbst, und Catharina Maria Holst aus Rupensdorf.
9. April. Hans Heinrich Beckmann aus B.-Resdorf, angehender Arbeitsm. zu Kl. Siemz, und Johanna Catharina Elisabeth Nagel aus Röggelin, zu Kl. Siemz.
14. April. Hans Hartwig Clasen aus Schl.-Resdorf, Schneider hieselbst, und Catharina Maria Stockfisch hieselbst.
16. April. August Heinrich Johannes Herzberg aus Preetz, Maler hieselbst, und Anna Auguste Elisabet Seegert vor Schönberg.

Sonntag den 28. April.
Früh-Kirche: Pastor Fischer.
Vormittags-Kirche: Pastor Kämpffer.
Amtswoche: Pastor Kämpffer.


Meteorologische Beobachtungen.
April
1872
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
23.
24.
25.
33.45
35.32
38.10
4.3
5.6
4.8
13.8
14.8
15.2
SSW
SW
W
2
2
2
bewölkt.
heiter.
-


Getreide=Preise in Lübeck.
Weizen17 1/2- 19Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Roggen12 1/4 - 13Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Gerste11 1/2 - 12Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Hafer11 - 11 Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Erbsen11 1/2 - 13Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Wicken-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen11 1/2 - 12Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Raps.-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübs.-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleins.20 - 21Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)


- Die Allarmgerüchte über einen nahe bevorstehenden Rachekrieg Frankreichs gegen Deutschland sind vollständig grundlos. So weit ist Frankreich noch lange nicht, um einen Krieg riskiren zu können, es fehlen ihm dazu die Gelder, die Soldaten und die Bundesgenossen. Die Franzosen möchten allerdings die deutschen Besatzungstruppen loswerden; dazu gehört aber vor allen Dingen, daß sie zahlen, was sie uns schuldig sind und ihr Geld nicht mehr noch als Napoleon in die Armee stecken. Möglich daß Fürst Bismarck den Herrn Thiers so etwas zu Gemüthe geführt hat.
- In Elsaß und Deutschlothringen gibts nach der Zählung vom December v. J. 1,549,459 Köpfe (Lothringer 489,000). Von den großen Städten zählt Straßburg 85,000, Mühlhausen 52,000, Metz 51,000 Einwohner.
- Uhrich, der tapfere Vertheidiger von Straßburg, hat's dem militairischen Untersuchungsrath in Versailles auch nicht recht gemacht. Diese Herren haben ihm einen Verweis ertheilt, weil er capitulirte, als die Festung noch mit Lebensmitteln für 14 Tage versehen war und die deutsche Artillerie noch nicht Bresche in den Wällen geschossen hatte.
- Rochefort, der Laternenmann, schwimmt jetzt auf dem Meer, um nach Neucaledonien gebracht zu werden. Inzwischen werden in Paris seine Gemälde und Silbersachen öffentlich versteigert.
- Die Kronprinzessin von Preußen ist von einer Prinzessin entbunden.
- Auch in Bayern werden Glocken aus Kanonen gegossen. Der König hat dem Ministerium 500 Centner Kanonenmetall für arme Gemeinden zu diesem Zweck überwiesen.
- In Schwerin ist in diesen Tagen eine größere Sendung der neuen Scheidemünze eingetroffen.
- Die Zöglinge einer Mädchenschule in Newyork machen nächstens eine gemeinsame Fahrt nach Deutschland. Jedes Mädchen steuert 200 Dollars zur Reisekasse bei.
- Im Banate, der Kornkammer Ungarns, stehen mehrere Millionen Joche Land unter Wasser.
- Am 10. October des vorigen Jahres wollte sich ein Kronlootse von Arholma in Schweden in den Stockholmer Scheeren bei dem furchtbarsten Sturme an Bord der deutschen Brigg 'Martha Klara' begeben, war aber gezwungen, sich ein Tau um den Leib zu binden und in die hochgehende See zu springen, um sich an Bord ziehen zu lassen. Dabei war er so unglücklich, daß ihm die linke Hand beinahe ganz abgerissen und hernach abgenommen werden mußte; trotz dieser Beschädigung brachte er das Fahrzeug glücklich in den Hafen bei Arholma. Jetzt hat ihm der deutsche Kaiser durch die Gesandtschaft eine Gratification von 200 preuß. Thalern zustellen lassen.
- Ein Eisenbahn-Abenteuer. Eine höchst aufregende Scene hat sich vor einigen Tagen in einem Eisenbahncoupe bei einer Fahrt durch einen Tunnel auf der Strecke zwischen Nizza und Mentone zugetragen. In der Nacht bestiegen zwei oder drei Passagiere auf der Station Vintimille einen Zug, der in der Richtung nach der französischen Grenze abfuhr. Die Passagiere hatten ziemlich große Packete bei sich, welche sie unter die Bank des Coupes schoben. Während der Fahrt stiegen in dasselbe Coupe noch einige andere Personen ein. Man kam endlich zum Tunnel von Villefranche. Dieser Tunnel ist sehr lang. Da zog einer der letzten Passagiere aus seiner Rockstasche ein Cigarrenetui und bot nicht nur seinen Nachbarn, sondern auch den zuerst eingestiegenen Passagieren Cigarren an. Die letzten sahen diesem Beginnen mit einer gewissen Unruhe zu und wiesen die Cigarren zurück, die man ihnen anbot. Dann zündete sich der Herr, der die Cigarren angeboten hatte, selbst eine an. "Um Himmelswillen, rauchen Sie nicht, schrie nun einer der bei Vintimille eingestiegenen Passagiere, ich bitte, rauchen Sie nicht!" Gleichzeitig löschte er das Feuer der Cigarre aus. "Was soll das heißen? sagte da der Raucher, ich will nach Belieben rauchen und Sie werden mich nicht daran hindern!" Und der Mann schickte sich an, eine frische Cigarre anzuzünden. "Wir sind verloren!" riefen nun die bei Vintimille eingestiegenen Passagiere. "Wir müssen trachten, aus dem Waggon zu springen!" Auf diese Worte hin entstand großer Schrecken im Coupe. Man fragte nach der Ursache der Gefahr, die da drohen solle. "Wir haben 20 Kilogrammes Schießpulver unter der Bank, lautete die Antwort. Bei dieser Mittheilung sträubten sich den Passagieren die Haare zu Berge. Endlich langte man in der Mitte des Tunnels an. Die Passagiere aus Vintimille öffneten nun eine Thür des Coupes, zogen die Sachen unter der Bank hervor und warfen sie aus dem Coupe. Als die andern Passagiere sich anschickten sie daran zu hindern, zogen die Räuber - denn das waren jene Leute - Revolver aus der Tasche, schüchterten die Passagiere ein, schwangen sich aus dem Coupe heraus, stellten sich auf das Trittbrett des Waggons und sprangen am Ende des Tunnels zur Erde. Solche Vorfälle sind in diesem Tunnel nicht eben selten, da das tiefe Dunkel, welches in demselben herrscht, den Räubern zu statten kommt. Gewöhnlich befinden sich an der Stelle, wo die Packete aus dem Waggon geworfen werden, andere Räuber, welche die Waaren in Empfang nehmen und auf ihren Schultern weiter transportiren.


Dem Abgrunde zu.
Erzählung von Carl Knop.
(Fortsetzung.)

[ => Original lesen: 1872 Nr. 34 Seite 6]

Dem Abgrunde zu.
Erzählung von Carl Knop.
(Fortsetzung.)


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