No. 69
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 29. August
1871
einundvierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1871 Nr. 69 Seite 1]

- Uebereinstimmende Nachrichten aus Wien und Gastein melden, daß die Diplomaten-Conferenz im letzteren Orte von dem günstigsten Resultate gekrönt, und Wiener Telegramme berichten sogar anscheinend officiös, daß Graf Beust die größte Befriedigung über den Erfolg der Gasteiner Begegnung und das Entgegenkommen der Fürsten Bismarck zugesprochen habe.
- Wer erinnert sich nicht mit Freuden, wie Bismarck im vorigen Jahre bei den ersten französischen Drohungen den diplomatischen Feldzug so meisterlich eröffnete und Frankreich diplomatisch und moralisch lahm legte. Ein Artikel in der "Times" zeigte dem aufhorchenden Europa, wie Frankreich schon lange bei Preußen auf Kosten Deutschlands und zuletzt des neutralen Belgiens den Versucher gespielt und sein Bündniß angeboten hatte. Der Artikel schlug wie ein Blitz ein und als Gramont und Benedetti läugneten, folgten ein paar andere schlaue Artikel, in denen Bismarck Europa die Versuchungsanträge schwarz auf weiß von der Hand Benedetti's präsentirte und eine lustige Geschichte erzählte, wie er sie in seine Hand bekommen. Deutschland lachte sich die schwüle Stimmung weg und die heimlichen und neidischen Gegner ringsum unter der Wucht des moralischen Eindrucks zum Stillschweigen gezwungen. Wie Bismarck die Diplomatie auf's Maul, so schlugen die deutschen Feldherrn die franz. Armee bei Weißenburg und Wörth etc. blitzschnell auf's Haupt. Es war eine schöne Concurrenz der Diplomaten und Soldaten, und ohne sie hätten die Nachbarn wohl nicht lange stillgesessen. Zu allem Ueberflusse werden jetzt in Pariser Zeitungen die diplomatischen Actenstücke veröffentlicht, welche den Beweis für die Wahrheit der Bismarck'schen Behauptungen liefern.
- Immer noch soll es deutsche Gefangene in Frankreich geben; sie sind aber schwer zu entdecken. Theils liegt das an der Liederlichkeit der Gambetta-Wuthschaft, theils vielleicht an dem üblen Willen der jetzigen Regierung. Namentlich in Algier sollen viele deutsche Gefangene unter den Franzosen dienen, die unter Gambetta dorthin geschickt worden sind. Es werden endlich strenge Nachforschungen angestellt.
- Der 15. August ist von Napoleon in England still begangen worden. Am meisten freueten den Exkaiser zwei Blumensträuße, die aus Frankreich eintrafen, der eine von Kaufleuten und Arbeitern in Paris, der andere von Offizieren der Garde. Ob Napoleon den 15. August noch einmal in Frankreich feiern wird?
- Das Kriegsgericht in Landau hat einen Gottlob seltenen Fall in der deutschen Armee verhandelt, es hat den bayerischen Unterlieutenant v. Waldenfels wegen Ausreißens vor dem Feind und Feigheit zum Tode verurtheilt. Dieser Offizier hatte sich bei Weißenburg und Wörth krank gemeldet, hatte dann seine Soldaten auf Vorposten verlassen und war in bürgerlicher Kleidung desertirt.
- Die deutschen Eisenbahnen tragen den Reichstagsmitgliedern das Gesetz wegen der Haftverbindlichkeit nicht nach, haben ihnen vielmehr freie Fahrt für die Dauer des Reichstages bewilligt.
- Der Erzbischof von München hat die Nicolaikirche, in welcher Prof. Friedrich ein Brautpaar getraut hat, schließen lassen. Der Magistrat ließ sie wieder öffnen und befahl dem Meßner, nach wie vor sein Amt zu verrichten.
- Der Fürstentitel des Reichskanzlers vererbt sich nach der "K. Z." nicht auf seine Kinder, auf welche nur der Grafentitel übergeht. Wie gesagt wird, hat Graf Bismarck, als ihm vom Kaiser das Anerbieten gemacht wurde, ihn in den Fürstenstand zu erheben, diese Standeserhöhung ausdrücklich nur für seine Person und seine Gemahlin gewünscht.
- Am 1. December d. J. wird eine Volkszählung in ganz Deutschland vorgenommen werden und ihr eine Aufzeichnung sämmtlicher Privat, und öffentlichen Gebäude vorangehen.
- Die deutschen Eisenbahnen schenkten dem Fürsten Bismarck einen prachtvollen Salonwagen und eine Freikarte für ihn und die Fürstin.
- Die Bevölkerung von Berlin wachst mit jedem Tage, in Europa ist Berlin bereits die viertgrößte Stadt. Vor dem Kriege zählte sie 702,000 Einwohner, jetzt wird sie wohl nahe an 800,000 Einwohner haben.
- In Frankreich ist das Trappistenkloster abgebrannt, in welchem die schweigsamen Mönche den berühmten Feuerschnaps "Chartreuse" anfertigten.
- Im Elsaß sind gegenwärtig an 50 meist protestantische Pfarren unbesetzt.
- Daß es in Oesterreich an guten Kutschern fehlt, war für Preußen kein Nachtheil, seit Bismarck den Staatswagen führte, nur Kaiser Wilhelm hat an den österr. Kutschern genug. Als er von Salzburg nach Gastein fuhr kletterte auf einer Station ein Kutscher auf den Bock, der sehr bald hin und her schwankte, wie ein Perpendikel und jedenfalls das kaiserliche Trinkgeld vorher getrunken hatte. Das war kein Spaß, denn die Tyroler Berge sind himmelhoch und die Abgründe bergetief. Zum Glück verstehen sich die Preußen auf's Fahren. Der Kutscher wurde vom Bock heruntergeholt und in den Chausseegraben gelegt, wo er vielleicht heute noch schnarcht, wenn er seinen Rausch nicht ausgeschlafen hat. Der Kammerdiener bestieg den Bock und kutschirte. Bald kommt ihm ein k. k. Postwagen entgegen. Condukteur, ruft der Adjutant, borgen sie uns Ihren Postillon, so und so ist's uns ergangen. - Der Condukteur erschrickt; meinen Postillon borgen? unmöglich, ich kann's nicht verantworten, mein Postillon ist ein Bauernbursche, der in der Noth aushelfen mußte und selber nicht fahren kann. - Was half's? Der Kammerdiener führte den kaiserlichen Wagen bis zur nächsten Station. In Gastein drückte der Kaiser dem bewillkommenden Kanzler Beust noch einmal so warm die Hand und sagte lächelnd: Gottlob, endlich doch ein guter Kutscher! - Was das heißen sollte, erfuhr Graf Beust vom Adjutanten.
- Zwei vornehme Kurgäste in Soden fanden auf einem Spaziergange ein kostbares mit Brillanten besetztes Medaillon. Im Begriff, dasselbe der Badeinspection zu überbringen, vernahmen sie durch den Ausrufer, daß ein Frankfurter Kaufmann dasselbe verloren und dem redlichen Finder 20 Thaler zur Belohnung ausgesetzt habe. Sie suchten denselben auf und übergaben ihren Fund. Der Kaufmann bedankte sich schön und meinte, damit sei es abgethan. Die Finder aber baten sich die versprochene Belohnung aus und erhielten sie endlich auch. Sie gingen in die Kuranlagen und vertheilten die

[ => Original lesen: 1871 Nr. 69 Seite 2]

20 Thlr. unter 10 hessische verwundete Krieger, die sich dort aufhielten.
- Kaiser Alexander scheint ein anderer Salomo zu sein. Als jüngst ein kleiner Gutsbesitzer nach Petersburg kam und in einem Gasthofe abstieg, übergab er seine Reisetasche mit mehreren tausend Rubeln Silber dem Gastwirthe, einem Juden, mit der Bitte sie gut aufzubewahren. Der Wirth versprach es ihm, als aber der Gast von seinen Geschäftsgängen zurückkehrte und sein Geld zurückverlangte, wurde der Wirth grob, rief, er habe nichts erhalten und blieb dabei auch vor dem Friedensrichter; er schwor, nichts erhalten zu haben und der Fremde verlor den Proceß und sein Vermögen. In der Verzweiflung warf er sich vor dem Wagen des Kaisers Alexander auf der Straße nieder und flehte die kaiserliche Gnade an. Der Kaiser hörte ihn aufmerksam an und sagte: Komm' Sogleich zum Friedensrichter. Als der Gutsbesitzer kam, war der Kaiser schon da, der Gastwirth wurde eiligst citirt. Der Kaiser legte sich die goldene Amtskette um und setzte sich auf den Richterstuhl. Der Fremde mußte noch einmal seine Klage vortragen der Jude sich verteidigen; er sagte, er habe nichts von dem Fremden erhalten, er habe das bereits beschworen. Setz' Dich nieder und schreibe, was ich dictire, befahl der Kaiser. "Liebe Frau, sende mir durch diesen Boten sofort die bewußte Reisetasche mit dem Gelde, welche mir von dem bewußten Reisenden eingehändigt wurde. Dein N. N." Der Kaiser schickte den Brief durch einen zuverlässigen Mann an die Frau des Juden und in kürzester Zeit kam der Bote mit Tasche und Geld zurück. - Hier ist Dein Eigenthum sagte Alexander zu dem erfreuten Gutsbesitzer, und Du, rief er dem Gastwirth zu, gehst nach Sibirien! - So geschah's und so erzählte ein aus Rußland zurückgekehrter Preuße Namens Görz.
- Zu dem Strike der Maurergesellen singen die Meister, die nun Zeit zum Dichten haben, folgendes Maurer-Liedlein:

Eine Stunde messen sie,
Eine Stunde essen sie,
Eine Stunde lauern sie,
Eine Stunde mauern sie,
Eine Stunde feiern sie,
Eine Stunde leiern sie,
Eine Stunde schwatzen sie,
Eine Stunde kratzen sie,
Eine Stunde priesen sie,
Eine Stunde niesen sie,
Eine Stunde wird geraucht.
So wird der ganze Tag verbraucht.
- Am 20. d. Mts. fand in Lübeck das Gruppenturnfest und der Gruppenturntag statt. Das Fest war in jeder Beziehung schön und für Turner äußerst anregend. Der Gruppenturntag hat auf Antrag des Vorsitzeden Dr. Sommer, eine Neuerung beschlossen, welche für die Vereine der kleinen Städte von großer Bedeutung sein wird. Für die Folge werden demnach die Gruppenturnfeste nur in Lübeck abgehalten werden, dagegen werden die Lübecker Turnvereine ab und zu Turnfahrten nach den kleinen Städten machen, welche letztere die Nachbarvereine dazu einzuladen haben. In Rehna werden am 3. Sept. die Schönberger und Grevesmühlener Vereine zum gemeinsamen Turnen zusammentreffen.


Lebensverirrungen.
Criminalnovelle von R. Schubert.
(Fortsetzung.)

[ => Original lesen: 1871 Nr. 69 Seite 3]

Lebensverirrungen.
Criminalnovelle von R. Schubert.
(Fortsetzung.)


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Nachdem der Büdner und Tischlermeister Heinrich Timm zu Walksfelde unter dem Erbieten zur Güterabtretung sich am 16. d. Mts. insolvent erklärt hat, ist unter Vorbehalt der creditorischen Rechte der formelle Concurs über sein Vermögen eröffnet.
Es ist daher ein Liquidations-Termin auf Freitag den 13. Oktober d. J., Morgens 10 Uhr, vor dem Großherzoglichen Justizamte hieselbst angesetzt, zu welchem Alle, welche aus irgend einem Grunde Ansprüche und Forderungen an den Cridar und dessen Vermögen, in specie an die zur Concursmasse gehörig zu Walksfelde belegene Büdnerstelle c. p. zu haben vermeinen, Zwecks Anmeldung ihrer Ansprüche und Vorlegung ihrer schriftlichen Beweismittel unter dem hierdurch ein für alle Mal angedroheten Nachtheile der Abweisung von der vorhandenen Masse und des Ausschlusses mit ihren Beweismitteln hiermit peremtorisch geladen werden.
Zugleich ist auch ein Termin auf Dienstag den 7. November d. J., Morgens 10 Uhr, vor dem hiesigen Justiz-Amte anberaumt zum Versuche gütlicher Aufgreifung des Debitwesens und event. zur Prioritätsausführung, zu welchem die Heinrich Timm'schen Gläubiger unter dem ein für alle Mal angekündigten Nachtheile der Einwilligung in die Gerichtswegen zu machenden Vergleichsvorschläge - wobei etwanige Ablehnungen oder Fristgesuche von Bevollmächtigten nur im Falle einer auf Widerspruch gerichteten, Specialvollmacht, bloße schriftliche Erklärungen aber überall nicht berücksichtigt werden können - und der Ausschließung mit der Pioriätsdeduction hiedurch geladen werden.
Gleichzeitig sind auch Termine vor dem Großherzoglichen Justizamte hieselbst anberaumt,

1) zum Verkaufe der zur Masse gehörigen, zu Walksfelde belegenen Büdnerei c. p. auf Freitag den 13. Oktober d. J., Vormittags 11 Uhr,
2) zum Ueberbot auf Dienstag den 7. November d. J., Vormittags 11 Uhr,
wozu Kaufliebhaber hiedurch mit der Bemerkung geladen werden, daß die Besichtigung des Grundstücks nach voraufgegangener Meldung bei dem zum Curator bonorum bestellten Hauswirth Hans Joachim Christ. Schmidt zu Walksfelde jeder Zeit freisteht und die Verkaufsbedingungen 14 Tage vor dem Verkaufstermine auf der Justizamts-Registratur einzusehen, auch gegen die Gebühr in Abschrift zu erhalten sind.
Sämmtlichen Gläubigern wird freigelassen, in dem zur endlichen Regulirung der Verkaufsbedingungen auf Freitag den 13. Oktober d. J., Morgens 10 1/2 Uhr anberaumten Termine zu erscheinen.
Schließlich wird bemerkt, daß die erforderlichen Sicherheitsmaßregeln in dieser Concurssache getroffen sind, und wird den etwanigen Heinrich Timmschen Schuldnern hierdurch bei Strafe doppelter Zahlung aufgegeben, fortan nicht an den Cridar, sondern nur an das unterzeichnete Justizamt oder den Curat. bonor., Hauswirth Schmidt zu Walksfelde, Zahlung zu leisten.
Schönberg, den 22. Juli 1871.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. v. Oertzen.
(L. S.) A. Dufft.


Verkaufs-Proclam und Edictal-Ladung.
Zum öffentlichen meistbietenden Verkaufe des dem Einwohner Heinrich Johannsen hierselbst gehörigen, in der Barackenstraße unter Nr. 217 hierselbst belegenen, im Schuld- und Pfandprotocoll der Stadt Ratzeburg Vol. V. fol. 214. pag. 401. verzeichneten Wohnhauses c. p. ist im Wege der Hülfsvollstreckung erster Termin auf den 27. September 1871, Mittags 12 Uhr, zweiter Termin auf den 25. October 1871, Mittags 12 Uhr, und dritter und letzter Termin auf den 22. November 1871, Mittags 12 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle angesetzt worden. Es werden daher Kaufliebhaber geladen, sich an den gedachten Tagen in dem Geschäftslocal des unterzeichneten Amtsgerichts einzufinden und im dritten Termine des Zuschlages gewärtig zu sein.
Zugleich werden alle Diejenigen, welche dingliche Forderungen oder Ansprüche an das zu verkaufende Wohnhaus c. p. zu haben vermeinen, aufgefordert, solche bei Vermeidung der Ausschließung mit denselben in dem auf den 25. Oktober 1871, Mittags 12 Uhr, angesetzten Professionstermine anzumelden und sofort gehörig zu bescheinigen.
Ratzeburg, den 6. August 1871.
Königlich Herzogliches Amtsgericht.
Sachau.
Bodmer.


Auctions-Anzeige.
Am Sonnabend den 2. September d. J., Morgens von 9 Uhr an, sollen beim Hauswirth Faasch in Kuhlrade in öffentlicher Auction gegen gleich baare Zahlung verkauft werden:

4 Pferde, 1 Füllen, 7 Kühe, 4 Starken, 6 Kälber, 24 Schafe, 5 Lämmer, 1 Sau mit 5 Ferkel, 4 einjährige Schweine, 20 Gänse, 4 Bauwagen mit Zubehör, 1 Stuhlwagen, 1 Walze, 1 Paar schott. Eggen, 1 Krümmel, 4 eis. Eggen, 24 Scheffel Aussaat Weizen im Stroh.
Carlow, den 21. August 1871.
Struck, Landreiter.


Vermischte Anzeigen.

Bekanntmachung.
Alle diejenigen Temporär-Invaliden, deren Pensions-Bewilligung bis zum Schluß dieses Jahres abläuft, sowie diejenigen Mannschaften aus dem Feldzuge 1870/71, welche glauben, Pensions-Ansprüche erheben zu können, haben ihre bezüglichen Anträge schleunigst an das Landwehr-Bezirks-Commando in Neustrelitz einzureichen.
Neustrelitz, den 26. August 1871.
Großherzogl. Landwehr-Bezirks-Commando.


Bekanntmachung.
Das diesjährige Missionsfest in unserem Fürstenthum wird in der Kirche zu Carlow am Mittwoch den 6. (sechsten) September gefeiert werden und der Gottesdienst um 10 Uhr Morgens anfangen. Es werden dazu alle Freunde der Missionssache von nah und fern freundlich eingeladen.
Nach Beendigung des Gottesdienstes wird im Locale der Gastwirthin Kreutzfeld ein einfaches Mittagessen (à Person 16 ß) bereitet sein. Auch wird eine Nachmittagsfeier stattfinden.
Der Vorstand des Missionsvereins.


Geschnitt. Stuhlrohr in verschiedenen Nrn. und Qualitäten, Steinpapp-Verzierungen zu Schränken, Bettstellen, Spiegeln u. s. w., Möbellack in vorzüglicher Güte empfehle billigstens.
F. Heitmann.


Frischen Gothl. Kalk empfiehlt F. Heitmann.


[ => Original lesen: 1871 Nr. 69 Seite 4]

Wohnungs-Veränderung.
Dem geehrten Publikum Schönbergs und Umgegend mache ich die ergebene Anzeige, daß ich von jetzt ab im Hause des Hrn. Grünthal - in der Nähe der Kirche - wohne, und bitte das mir bisher geschenkte Vertrauen auch ferner zu bewahren, während ich bemüht sein werde, mich desselben durch reelle Behandlung, geschmackvolle Auswahl und billige Preise würdig zu halten.
Ergebenst J. Borchardt.


Der L. W. Egers'sche Fenchelhonig-Extract *) aus der Fabrik von L. W. Egers in Breslau hat sich bei meinen Kindern bei starkem Keuchhusten als vorzügliches Heilmittel bewährt, und empfehle denselben allen Mitmenschen aufs Angelegentlichste.
Neu Karmunkau, Kreis Rosenberg O/S.
A. Seeliger, Königlicher Förster.
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*) Allein-Verkauf bekanntlich nur beim Buchbinder C. Sievers in Schönberg.


Prof. Dr. Lapiérre's Einspritzung heilt *) innerhalb von 3 Tagen jeden Ausfluss der Harnröhre sowie weiss Fluß, selbst ganz veralteten. Preis pro Flasche mit Gebrauchsanweis. 1 Thlr. 20 Sgr. Gegen Einsend. des Betrages streng discret zu beziehen durch A. Witt, Linden-Strasse 18, Berlin.
*) Hunderte geheilt.


F. Schlüter in Ratzeburg empfiehlt zu billigsten Preisen seine Fabrikate, wie:
Selters, Sodawasser und Brauselimonade angelegentlichst.
Niederlage hält zu Fabrikpreisen Aug. Spehr in Schönberg.


3. Klasse (Ziehung 5., 6. u. 7. September, versendet gegen baar: 1/4 Originale 14 Thlr., Antheile: 1/8 6 Thlr., 1/16 3 Thlr., 1/32 1 1/2 Thlr.
C. Hahn in Berlin, Neanderstr. 34.


Abhanden gekommen: eine holländ. Wagschaale. Abzugeben gegen gute Belohnung im Comptoir von Joh. Siegm. Mann in Schönberg.


Hiedurch sehe ich mich zur Bekanntmachung genöthigt, daß die an mich gerichteten Briefe in Bank-, Assecuranz- und anderen Angelegenheiten nur frankirt angenommen werden, und nur dann berücksichtigt und beantwortet werden können, wenn für die Rückantwort eine Freimarke dem betreffenden Schreiben beigefügt ist.
Schönberg, den 24. August 1871.
Carl Bade.


Versammlung des Imker-Vereins am Sonntag den 3. Sept., Nachmittags 2 Uhr, im Hause des Hrn. Lehrer Wegner hieselbst.
Hauptzweck dieser Versammlung ist: Mittheilung über die am 12. bis 14. Sept. d. J. stattfindende Versammlung deutscher Bienenzüchter zu Kiel. Zugleich werden die Mitglieder ersucht, ihre rückständigen Beiträge zu entrichten.
D. Hempel.


Junge Mädchen, um sich wissenschaftlich auszubilden, finden freundliche Aufnahme in einer geb. Familie Hannovers. Pensionspreis 250 Taler (Mecklenburg) Pr. - Sie haben Gelegenheit, den Haushalt, feinere weibl. Handarbeiten, sowie auch Schneidern, Putzmachen und Maschinen-Nähen gründlich zu lernen. Offerten unter Chiffre L. C. 244 werden an die Annoncen-Expedition von Haasenstein & Vogler in Lübeck erbeten.


Auswanderungslustige werden auf eine Brochure über den Staat Michigan, Vereinigte Staaten von Nordamerika, mit Specialkarte, aufmerksam gemacht. Dieselbe wird vom Commissär dieses Staates, M. H. Allardt, Hamburg, Jedem auf Anfrage gratis zugesandt.


Epileptische Krämpfe (Fallsucht) heilt brieflich mit hundertfach bewährten Mittel A. Witt, Linden-Strasse 18. Berlin.


Baek.
Mittwoch den 30. August 6tes Abonnements-Concert. Anfang 5 1/2 Uhr.
J. Winkler.


Meteorologische Beobachtungen.
Aug.
1871.
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
26.
27.
28.
37.16
39.86
41.60
9.6
9.8
8.9
13.6
13.5
15.4
WSW
W
WNW
3
2
2
bewölkt.
zieml. heit.
-


Getreide=Preise in Lübeck.
(Alles per 200 Pfund in Lüb. Cour.)
Weizen18 1/2 - 19Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Roggen13 1/4 - 13Mark (Lübeck)10Schilling (Mecklenburg)
Gerste11 - 12Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Hafer12 1/2 - 12Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Erbsen13 - 14Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Wicken-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen11 - 12Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rapssaat 30Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübsen29Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Schlagleinsaat19 - 20Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. d. Pf.12 1/2 - 13Schilling (Mecklenburg),
Holst. d. Pf.13 1/2 - 14 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Enten d. St.20 Schilling (Mecklenburg),
Hühner d. St.14 - 18 Schilling (Mecklenburg),
Küken d. St.8 - 11 Schilling (Mecklenburg),
Tauben d. St.4 - 5 Schilling (Mecklenburg),
Schinken d. Pf.9 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Schweinskopf d. Pf.5 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Wurst d. Pf.10 - 11Schilling (Mecklenburg),
Eier 6-7 St.4 Schilling (Mecklenburg),
Kartoffeln d. Faß.7 - 8 Schilling (Mecklenburg),
Hamb. Blumenkohl d. Kopf5 - 6 Schilling (Mecklenburg),
Hamb. Kirschen d. Pfd.6 Schilling (Mecklenburg).


Redigirt, gedruckt und verlegt von L. Bicker in Schönberg.


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