No. 22
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 18. März
1870
vierzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1870 Nr. 22 Seite 1]

- Dem Reichstag ist der Ausgabeetat für das Bundesheer zur Kenntnißnahme vorgelegt worden. Wir entnehmen, daß die Gesammtausgabe sich auf 66,856,638 Thaler, mithin um 156,873 Thaler mehr als im Vorjahr beläuft. Darunter befinden sich indeß 1,138,468 Thlr. einmalige Ausgaben für Magazin-, Lazareth- und andere Bauten, sowie zur Fortsetzung der Festungsbauten in Königsberg, Boyen, Danzig, Neiße. Das Invalidenwesen beansprucht eine Summe von 6,752,115 Thlr., wovon allein 323,500 Thlr. auf Sachsen und 145,285 Thlr. auf Mecklenburg entfallen. Die Geldverpflegung der Truppen erheischt insgesammt 22,773,238 Thlr, die Naturalverpflegung 14,356,831 Thlr., die Bekleidung 4,678,148 Thlr., größere Garnisons-Neu- und Retablissementsbauten, sowie die Unterhaltung der Uebungsplätze 2,523,674 Thlr., das Serviswesen 4,184,260 Thlr. - Die Bundesarmee hat insgesammt 13,012 Offiziere, 35,160 Unteroffiziere, 9498 Spielleute, 245,714 Gefreite und Gemeine, 2189 Lazarethgehülfen, 7143 Oeconomieverwalter, Summa 299,704 Mann, außerdem 1290 Aerzte, 507 Zahlmeister, 573 Roßärzte, 454 Büchsenmacher, 75 Sattler, 75,312 Pferde.
- Es hat wirklich den Anschein, als ob der Papst Pius IX. die alten heidnischen Kaiser an Hochmuth und Verblendung übertreffen wolle. Diese stellten sich den Göttern gleich, die aber auch noch menschliche Schwächen und Gebrechen an sich trugen. Der Papst aber hört auf das alte Wort der Schlange im Paradies: Ihr werdet sein wie Gott, wenn Ihr von der verbotenen Frucht esset. Und wer sind die Leute, die diese Sprache führen ? Es sind die Jesuiten, die noch nie der Welt Segen gebracht haben. Am 25. März, dem Tage Maria Verkündigung, soll der Welt und der Stadt das neueste Dogma verkündigt werden: Der Papst ist unfehlbar wie Gott.
- Daß der Fürst von Rumänien nicht auf Rosen gebettet ist, hat man schon länger gewußt. Jetzt aber dringt man darauf, daß er alle preußischen Landsleute aus seinen Diensten entlasse. Das will er sich nicht gefallen lassen und hat seinen Privatsecretair eilends nach Berlin geschickt.
- In Berlin findet die erste Aufführung der Meistersinger von Wagner am Geburtstage des Königs, 22. März, statt. Die Oper soll prachtvoll ausgestattet sein.
- Geheimer Medicinalrath Dr. Gräfe in Berlin ist schwer erkrankt und kann seiner Klinik nicht vorstehen.
- Der bayerische Minister Fürst Hohenlohe ist nun abgetreten und hat seinem Nachfolger Grafen Bray, Platz gemacht. In diesen Tagen hat der abgetretene Minister seinen Beamten ein Abschiedsdiner gegeben.
- Ein wichtiges, schwieriges und großartiges Unternehmen ist der Bau der St. Gotthardsbahn. Es ist dazu eine Subvention von 85 Millionen Francs erforderlich, von denen 45 Mill. auf Italien, 20 Mill. auf die Schweiz und 20 Mill. auf Deutschland kommen. Die betr. deutschen Staaten haben bis zum 30. April ihre Erklärung abzugeben, ob der Vertrag in Kraft treten soll oder nicht. Man zweifelt aber, daß das Anlagecapital aufgebracht und noch mehr, daß es sich rentiren wird. In der Schweiz ist man sehr rührig, die Subventionssumme zu beschaffen.
- Die Beurlaubungen, die der italienische Kriegsminister vorgenommen hat, reduciren den Effectivstand des italienischen Heeres um ungefähr 30,000 Mann.
- Der Herzog von Montpensier hat sich in Madrid mit dem Infanten Heinrich von Bourbon auf Pistolen duellirt und ihn erschossen. Man weiß zur Stunde noch nicht, welcher von Beiden der Beleidigte war.
- Hahnemann, der Erfinder der Homöopathie, ward eines Tages von einem reichen englischen Lord um seinen ärztlichen Rath gefragt, aufmerksam hörte der Doctor die Darlegung des Leidenden an. Dann nahm er ein Fläschchen, öffnete dasselbe und hielt es dem Lord unter die Nase. "Riechen Sie! - Gut, Sie sind geheilt !" Ueberrascht entgegnete der Sohn Albions: "Was bin ich schuldig?" - Tausend Francs, lautete die Antwort. Ohne Zögern zog der Engländer eine Banknote hervor und hielt sie unter die Nase des Arztes. "Riechen Sie! - Gut Sie sind bezahlt!"
- In London haben einige Aerzte die Behörden auf Verfälschungen aufmerksam gemacht, die im größten Maßstabe mit chinesischem Thee vorgenommen sind. Man hat in Schangai die bereits abgekochten Blätter theilweise in halbverfaultem Zustande gesammelt, an der Sonne getrocknet und sie nach Europa verkauft. Es sollen über 7 Millionen Pfund von diesem übelriechenden und ganz ekelhaft schmeckenden Zeug abgesetzt worden sein. Die Behörden haben sofort die strengsten Maßregeln getroffen, um dem Uebel Einhalt zu thun.
- Der Bundeskanzler Graf Bismarck hat wieder wie früher alle Sonnabende seine Salons für die Abgeordneten des Reichstags vom 12. März bis 2. April geöffnet.
- Die Feier seiner silbernen Hochzeit, welche Herr Dr. Strousberg am vergangenen Sonntag beging, bot für den Jubilar eine Fülle von Ueberraschungen, wie sie wohl selten Jemandem zu Theil wird. Eine wahre Wagenburg hatte sich vor dem prächtigen Palais in der Wilhelmsstraße angesammelt. Die Deputationen von Nah und Fern wollten schier kein Ende nehmen, die Glückwünsche und Deputationen drohten in ihrem Uebermaß fast gefährlich zu werden. Noch ein solches Fest in Berlin und unsere arme Stadt ist von der schrecklichsten Blumentheuerung bedroht. Zwei Salons, die ursprünglich zur Aufnahme der Festgaben bestimmt waren, reichten bald nicht mehr aus; es mußte ein dritter Salon geöffnet werden, und bei alledem litt der Bazar von Geschenken, der sich allmählig aufbaute, an Ueberfülle. Wir geben in Folgendem eine Skizze des Gabentischchens, damit unsere Leser einen annähernden Begriff von seinem Reichthum erhalten. Ein großer silberner Tafelaufsatz erregte großes Aufsehen; am Fuße desselben bemerkte man einen silbernen Myrthen- und einen goldenen Lorbeerkranz, auf welchem die Worte eingravirt standen: 'Möge die Myrthe sich färben, wie es der Lorbeer schon gethan' eingravirt waren. - Eine große silberne Vase mit den wohlgetroffenen Reliefs dreier Freunde des Jubilars sei erwähnt, daneben ein kostbares, von Edelsteinen fast erdrücktes Schmuckkästchen, oben die Gruppe von Amor und Psyche, zu ihren Füßen ein silberner Myrthenzweig, mit der Inschrift: 'Die Myrthe spricht: Mein Silberwort

[ => Original lesen: 1870 Nr. 22 Seite 2]

soll heut Euch offenbaren, Mein Schwesterlein, das goldene, kommt nach fünfundzwanzig Jahren'. Als ein Cabinetsstück müssen wir einen sehr großen Toilettentisch, reich mit Silber ausgelegt und beschlagen, erwähnen, dessen ganze Garnitur, Spiegel, Waschbecken etc. von Silber war. - Eine silberne Schaale und Kanne nach Bevenuto Cellini mit den Emblemen der Kunst und der Industrie. - Ein kostbares Armband, um welches sich ein blau emaillirtes Band mit den Namen der 7 Kinder des Jubelpaares schlingt. - Eine enorme silberne Säule (nach dem Muster der Vendome-Säule), auf deren Spitze Hymen, den goldenen Myrthenkranz zeigend, und an deren Fuß die Genien des Handels, der Kunst und des Ackerbaues angebracht waren. - Eine zweite Säule mit dem Reliefportrait des Jubilars.
- Ein silberner, mit zwei Pferden bespannter und von einem Bauern geleiteter Pflug en miniature. - Die en relief in Silber gearbeitete Kirche, in welcher der Jubilar 1845 in London getraut wurde. -
- Ein prachtvoller Marmor-Mosaiktisch. - Ein reicher Opalschmuck, der die seltensten Steine vereint, und ein kostbarer Perlenschmuck. - Eine prachtvolle Porcellan-Schaale, von drei silbernen Schwänen getragen. - Ein großer silberner Humpen mit den Bildern der 7 Kinder. - Ein enormer silberner Eichbaum mit Tausenden von silbernen Blättern - das sind annähernd die Hauptstücke der Präsente, welche, auf das geschmack- und kunstvollste aus dem Atelier der königl. Hofjuweliere Gebr. Friedeberg in Berlin hervorgegangen sind. Außerdem hatte die Dortmunder Hütte zwei massive in Silber ciselirte Gestalten von dortigen Bergleuten, jede über zwei Fuß hoch, dem Jubilar gesandt; ein Berliner Unternehmer beschenkte ihn mit einem luxuriös ausgestatteten Spreedampfer. - Die vereinigten Ingenieure hatten einen Eisenbahn-Salonwagen geschenkt, der 4000 Thlr. gekostet hat; in Aquarell-Zeichnungen war derselbe ausgehängt und ersichtlich mit fürstlichen Luxus ausgestattet. - Aus Rumänien wurden 16 Pferde edler Race als Ehrengabe gebracht. - Das interessanteste und originellste Geschenk war indeß ein kunstvolles Album, welches der Rechtsanwalt Stemmler dem Jubilar überreichte. Dasselbe enthält in kalligraphischer Schrift, nach den Staaten und Provinzen geordnet, ein vollständiges Verzeichniß der Strousberg'schen Besitzungen und bildet, auf jedem Blatte eine Besitzung ausführend, einen respectablen, mehrere Zoll dicken Band.


Anzeigen.

Antragsmäßig soll über die zu Herrnburg belegene Büdnerstelle Nr. 2 c. p. des Schustermeisters Johann Heinrich Hagen daselbst ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Dienstag den 5. April 1870, Vormittags 10 Uhr, peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel richtig und vollständig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 8. Januar 1870.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
(L. S.) A. Dufft.


Antragsmäßig soll über die zu Wahrsow belegene Schulzenstelle c. p. des unter Vormundschaft des Schulzen Burmeister zu Bechelsdorf und des Hauswirths Blanck zu Wahrsow stehenden Georg Heinrich Bernhard Kohlhaase zu Wahrsow ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Dienstag den 5. April 1870, Vormittags 10 Uhr, peremtorisch und unter dem Nachtheile hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 10. Januar 1870.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
(L. S.) A. Dufft.


Antragsmäßig soll über die Cronscamp belegene kleine Büdnerstelle c. p. des Maurergesellen Joachim Kaben daselbst ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Gründstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Dienstag den 5. April 1870, Vormittags 10 Uhr, peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel vollständig und richtig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 10. Januar 1870.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
(L. .S.) A. Dufft.


Verkaufs-Anzeigen.

Auction in Lübeck über Planken und Bretter.
Am Dienstag den 22. März d. J. Vormittags 10 Uhr, sollen durch den unterzeichneten beeidigten Makler auf Ordre und für Rechnung wen es angeht auf dem Bahnhofsplatze, bei der Bastions-Scheune, öffentlich meistbietend in bequemen Cavelingen verkauft werden:
ca. 1301 Zwölfter 8 St. Planken und Bretter in diversen Dimensionen.
Verzeichnisse sind am 15. märz entgegenzunehmen bei Joh. Havemann.
Lübeck im März 1870.


Im Israelsdorfer Forstreviere werden vom 1. März an bis auf Weiteres Kiefern, Bohnenstangen, Baumpfähle, Latten und Schleete gegen baare Bezahlung abgegeben.
Vorherige Bestellungen werden Vormittags im Försterhause zu Israelsdorf entgegengenommen.


Vermischte Anzeigen.

Club im Hause des Herrn Aug. Spehr am Mittwoch den 23. März 1870.
Mittagessen 3 Uhr.


Loose zur Neubrandenburger Pferde-Lotterie à Stück 1 Thlr. sind zu haben bei Wilh. Heincke.


[ => Original lesen: 1870 Nr. 22 Seite 3]

Zuchtmarkt für edlere Pferde in Neubrandenburg.
Der diesjährige Zuchtmarkt findet am 18., 19. und 20. Mai in Neubrandenburg statt, und ist mit einer Verloosung von Equipagen, Pferden, und Reit-, Fahr- und Ställ-Utensilien, welche am 20. Mai statthaben wird, verbunden.
Der Absatz, welcher die Züchter auf dem vorjährigen Markt in sehr befriedigender Weise gefunden haben, wird auf dem diesjährigen Markt noch dadurch vermehrt werden, daß eine große Zahl auswärtiger Händler und Pferdeliebhaber, insbesondere auch Gestütsvorsteher ihre Betheiligung fest zugesagt haben und daß 100 Pferde, nämlich:

1. ein Viererzug,
2. zwei Züge zu je zwei Pferden,
3. vier Paar Wagenpferde,
4. vier Paar Ackerpferde,
5. sechsundsiebzig Reitpferde, Wagenpferde und Ackerpferde leichteren und schwereren Schlages,

welche zu Gewinnen für die Verloosung bestimmt sind, vom Comité auf dem Zuchtmarkt angekauft werden sollen.
Anmeldungen werden bis zum 1. April d. J. an die Adresse des unterzeichneten Comité-Mitgliedes erbeten und müssen mit sofortiger Einzahlung des Standgeldes (4 Thlr. pro Pferd) verbunden sein, wenn sie Berücksichtigung finden sollen. Dieselben werden am einfachsten per Einzahlung auf Postkarte mit der Bezeichnung "Zuchtmarkt" beschafft. Für angemeldete Hengste wird ein Kastenstand ohne Preiserhöhung geliefert; auf Verlangen wird für je fünf Pferde, resp. je zehn Pferde ein verschließbarer Stall zur alleinigen Disposition gestellt. - Erwünscht ist die Anmeldung eingefahrener Züge mit Angabe der Zahl der Pferde.
Nach dem 1. April finden Anmeldungen nur noch in soweit Berücksichtigung, als Stände frei sind.
Stall-Ordnung, Preis-Courant der Fourage und Anweisungen auf die Stände werden nach dem 1. April auf die Anmeldungen expedirt werden.
Neubrandenburg, den 14. Februar 1870.
Das Comité.
gez. M. Loeper, Adv.


Epileptische Krämpfe (Fallsucht) heilt brieflich der Specialarzt für Epilepsie Doctor O. Killisch in Berlin, Mittelstraße 6. - Bereits über Hundert geheilt.


H. J. Lange's Kleider-Magazin hält eine bedeutende Auswahl Winter-Röcke, Beinkleider und Westen, sowie zum bevorstehenden Confirmationsfeste ganze Confirmanden-Anzüge von vorzüglichen Zeugen schon von 7 1/2 Thlr. an für Rock, Hose und Weste, vorräthig, welche einem geehrten Publikum unter Zusicherung reeler und billiger Bedienung bestens empfehle.
Schönberg im Februar 1870. H. J. Lange.


Gelder, die mir anvertraut werden, kann ich jeder Zeit zu der bekannten großen Sicherheit und zu fünf pro Cent verzinslich unterbringen.
Schönberg, 16. December 1869.
Kindler, Advocat.


Niederlage von vollwichtigen Chocoladen der Herren Franz Stollwerck & Söhne in Cöln a. Rh. bei F. Heitmann.


Cakes und Queen-Bisciuts bei F. Heitmann.


Lager von Uhren aller Art, auf's Beste regulirt, empfiehlt zu billigen Preisen C. Rohr, Wwe. Schönberg.


Der Unterzeichnete kauft gute Schlachtpferde und bezahlt dafür die höchsten Preise.
Ratzeburg. H. Möller, Roßschlachter.


F. Heitmann empfiehlt Hand-Harmonica's in verschiedenen Größen und vorzüglicher Construction nebst Anleitung zur Erlernung des Spielens.


Druck und Schönfärberei in Seide, Wolle und Leinen empfiehlt G. Heller, Lübeck, Beckergrube 140.
N.B. Daselbst kann Ostern 1870 ein Bursche in die Lehre treten.


"Alte Mühle".
Am Markt-Dienstag den 22. März große Tanz-Musik, wozu ergebenst einladet.
Ratzeburg.
J. Bohn.
NB. Guter Stallraum für Pferde ist vorhanden.


[ => Original lesen: 1870 Nr. 22 Seite 4]

Für Confirmanden.
Sehr billige schwarze Tuche und Buckskin, schwarze und couleurte Kleiderstoffe, Seiden-zeuge, die neuesten Umschlagtücher und Double-Chawls zu 2 1/2 Taler (Mecklenburg) bei Ludwig Creutzfeldt, 166 Siemzerstraße 166.


Für Haarleidende.
Nachdem ich überhäufter Aufträge wegen meiner bereits vorläufig angezeigten Reise nicht nicht früher antreten konnte, zeige hiermit allen Haarleidenden ganz ergebenst an, daß ich am 23. März in Rostock, am 24. März in Wismar, am 25. März in Schwerin und am 21. in Lübeck eintreffen, und daselbst in meinem nachstehenden Absteige-Quartier unentgeltliche Consultationen ertheilen werde.
Da ich nur einen kleinen Vorrath von Präparaten für die üblichen Haarkrankheiten mitnehme, so werden die ertheilten Aufträge, speciell dort, wo es sich um besondere Fälle handelt, direct aus meinem Haupt-Depôt gegen Postvorschuß des halben Betrages effectuirt werden, die ander Hälfte dagegen ist bei der Bestellung selbst baar zu honoriren.
In dieser als Geschäftsprincip festgestellten Zahlungs-Methode liegt kein beleidigendes Mißtrauen gegen die mir durchweg unbekannten P. T. Haarleidenden, es ist vielmehr einzig und allein eine Folge des vielfach erlittenen Schadens durch knabenhafte Angabe falscher Adressen bei meinen früheren Geschäftsreisen.
Ich werde in Lübeck Hôtel "Stadt Hamburg" wohnen, und daselbst von 9-12 Uhr, dann von 4-8 Uhr Abends für Herren, von 12-4 Uhr nur für Damen zu sprechen sein.
Auf briefliche Anmeldung auch Consultationen außer Hause.
Haarleidende, die verhindert sind, persönlich zu erscheinen, wollen gütigst einige Haare aus der Nähe der leidenden Stelle zum Behufe mikroskopischer Untersuchung einsenden und gleichzeitig a) das Alter, b) die bekannte oder muthmaßliche Ursache, und c) die Dauer desselben anzeigen.
Meine Brochüre "wissenschaftliche Abhandlung über das menschliche Haar mit Bezug auf meine Haar-Präparate" ist gegen Einsendung von 5 Sgr. in Postmarken durch mich zu beziehen.
Preis pr. Flcon Pommade Thlr. 1.
Preis pr. Flacon Balsam Thlr. 1.
Hamburg, Brodschragen 10b.
Heinrich Siggelkow.


Zum Markt empfehle einem geehrten Landpublikum mein Manufacturwaaren-Lager, besonders:
Hübsche billige Umschlagtücher,
Kleiderzeuge in ganz neuen Mustern,
Schwarze Zanella's, 2 1/2 Elle breit, schon zu 28 ßl. und besser,
Seidenzeuge, Tuche, Buckskins u.s.w.
Ratzeburg.
Moritz Stein.


Dachpappe aus der rühmlichst bekannten Fabrik der Herren C. Haurwitz & Co., Stettin und Berlin, Dachpappennägel empfiehlt F. Heitmann.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.

Freitag den 18. März.
Passionspredigt (Vormittag 10 Uhr): Pastor Kämpffer.

Sonntag den 20. März.
Vormittags-Kirche: Pastor Kämpffer.
Nachmittags-Kirche: Pastor Fischer.
Amtswoche: Pastor Kämpffer.


Meteorologische Beobachtungen.
März
1870.
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
15.
16.
17.
39.36
37.14
33.10
-1.0
-0.8
0.5
2.6
3.6br>2.0
S
S
O
1
1
0
zieml. heit.
trübe.
(Neb.) bed.

Am 17. auf 1 []' 22 Cubikz. Regen.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. d. Pf.13 - 13 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Holst. d. Pf.13 1/2 - 14 Schilling (Mecklenburg),
Enten d. St.22 - 24 Schilling (Mecklenburg),
Hühner d. St.18 - 20 Schilling (Mecklenburg),
Küken d. St.14 - 15 Schilling (Mecklenburg),
Tauben d. St.6 - 7 Schilling (Mecklenburg),
Schinken d. Pf.10 - 10 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Schweinskopf d. Pf.6 Schilling (Mecklenburg),
Wurst d. Pf.10 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Eier 6 St.4 Schilling (Mecklenburg),
Kartoffeln d. Faß.6 Schilling (Mecklenburg).


Getreide=Preise in Lübeck.
(pro Sack in Lüb. Crt.)
 PfundMark (Lübeck)Schilling (Mecklenburg)
Weizen23015-16-
Roggen22012-1210
Gerste20010 1/2-1212
Hafer1708 1/2-9-
Erbsen24012-138
Wicken24013-168
Buchweizen20012-13-
Winter=Rapssaat200--
Winter=Rübsen200--
Schlagleinsaat20019-20-


(Hiezu eine Beilage.)


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1870 Nr. 22 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 22 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstenthum Ratzeburg.
Schönberg, den 18. März 1870.


Ein Heimgekehrter.
Novelle von Dr. Friedrich Friedrich.
(Fortsetzung.)


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