No. 37
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 08. Mai
1868
achtunddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1868 Nr. 37 Seite 1]

Anzeigen.

Vorladung.

Antragsmäßig soll über die dem Webermeister Joachim Franck zu Menzendorf gehörige, daselbst belegene Büdnerstelle c. p. ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Freitag den 12. Juni d. Js. Morgens 10 Uhr, peremtorisch und unter dem Nachtheil hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Schönberg, den 23. März 1868.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. von Oertzen.
(L. S.) A. Dufft.


Präclusiv=Bescheid.

In Sachen betreffend die Niederlegung eines Hypothekenbuchs über das zu Schönberg im Neuenwall belegene Wohnhaus c. p. des Zimmermeisters Chr. Egert hieselbst, und zwar über dasjenige seiner beiden Wohnhäuser, welches der Siemzerstraße zunächst liegt, giebt das Großherzogliche Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg auf das am 28. d. M. abgehaltene Liquidationsprotocoll, nachdem die gehörige Bekanntmachung des Termins zu den Acten docirt worden, hiermit den

Bescheid:

daß alle weder in dem Liquidationstermine am 28. April c. noch bis jetzt angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.

Von Rechts Wegen!

Schönberg, den 28. April 1868.
C. L. v. Oertzen.
(L. S.) A. Dufft.


In Sachen betreffend die Niederlegung eines Hypothekenbuchs über das zu Schönberg im Neuenwall belegene Wohnhaus c. p. des Zimmermeisters Chr. Egert hieselbst, und zwar über dasjenige seiner Häuser, welches unmittelbar neben seinem anderen daselbst befindlichen, der Siemzerstraße zunächst liegenden Wohnhause steht, giebt das Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg auf das am 28. April c. abgehaltene Liquidationsprotocoll, nachdem die gehörige Bekanntmachung des Termins zu den Acten docirt worden, hiemit den

Bescheid:

daß alle weder in dem Liquidationstermine am 28. April c. noch bis jetzt angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.

Von Rechts Wegen!

Schönberg, den 28. April 1868.
C. L. v. Oertzen.
(L. S.) A. Dufft.


Der bisher von dem Registrator Baumast hieselbst benutzte Dienstgarten soll auf ein Jahr öffentlich meistbietend verpachtet werden, und wollen Pachtliebhaber sich zu dem Ende am Sonnabend, den 9. Mai, Mittags 11 Uhr auf der Amtsstube allhier einfinden.
Schönberg, den 5. Mai 1868.
Großherzogl. Mecklenb. Domainen=Amt.
F. Graf Eyben.


Verkaufs=Anzeigen.

Am Sonnabend den 9. Mai, Mittags 12 Uhr, soll die Lohe von folgenden Eichen verkauft werden:

a) im Carlower Revier, im Sahmkower Zuschlage:
von 34 Eichen;
b) im Hohemeiler Revier, im Heidenholz und Hohemeiler Tannen:
von 17 Eichen;
c) im Schlagbrügger Revier, in den Möörken:
Abth. 1. von 62 Eichen,
Abth. 2. von 62 Eichen.
Der Verkauf geschieht auf der hiesigen Amtsstube öffentlich meistbietend, und wollen Kaufliebhaber sich dazu einfinden.
Schönberg, den 4. Mai 1868.
Großherzoglich Mecklenb. Domainen=Amt und Forst.
F. Graf Eyben. Danckwarth.


Holzverkauf.
Unter den bekannten Bedingungen sollen am Montag den 11. Mai im Samkower Zuschlage gegen baare Zahlung

20 Faden buchen Kluft=, Knüppel= u. Olmholz,
und bei freier Concurrenz
13 Fuder eichen Durchforstungsholz

[ => Original lesen: 1868 Nr. 37 Seite 2]

meistbietend verkauft werden und wollen sich Kaufliebhaber Morgens 10 Uhr am Schlagbaum des Zuschlages auf dem Lindow=Pogetzer Wege einfinden.
Schönberg, den 7. Mai 1868.
Danckwarth.


Verkaufs=Anzeigen.

Am Mittwoch den 13. d. Mts., Nachmittags 4 Uhr, soll der auf 27 Parcellen wachsende Klee des früher Oldenburg'schen Ackerstückes an der Rottensdorfer Scheide parcellenweise meistbietend verkauft werden.
Schönberg, den 7. Mai 1868.
Der Magistrat.


Verpachtungs=Anzeige.

Am Sonnabend den 9. d. M., Nachmittags halb 4 Uhr sollen die beiden früher zur Oldenburgschen Ackerbürger=Stelle gehörigen Grundstücke im Schlauen und Galgenbruch parcelenweise auf 6 hintereinander folgende Jahre meistbietend verpachtet werden.
Schönberg den 4. Mai 1868.
Der Magistrat.


Vermischte Anzeigen.

Durch mehrfache Erfahrungen in letzter Zeit sehen wir uns veranlaßt, den in unsern Landesherrlich bestätigten Statuten enthaltenen § 33 ad k
"ferner ist jedes Mitglied verbunden, sobald auf seinem Gehöfte Kathenhäuser, auch Backhäuser, kleine Vieh= und andere Ställe neu aufgeführt werden, solche mit Steinen und zwar Kathen= und Backhäuser in Kalk einzudecken, bloße Backöfen aber allemal 100 Fuß von anderen Gebäuden anzulegen."
in Erinnerung zu bringen, und zu bemerken, daß wir künftig Dawiderhandelnde der Großherzoglichen Landvogtei anzeigen werden.
Die Direction der vaterländischen Feuer=Versicherungs=Societät.
H. Boye. J. P. Bade.


Auf Veranlassung des patriotischen Vereins, District Gadebusch, hat das Großherzoglich Mecklenburgische Ministerium des Innern folgende Bekanntmachung erlassen:

Es wird hierdurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß am Montag, den 7. Sept. d. J. zu Gadebusch ein allgemeiner Markt für Jungvieh wird abgehalten werden.
Schwerin, am 19. April 1868.
Großherzogl. Mecklenb. Ministerium des Innern.
                      Wetzel.
welches hiemit zur weiteren Kenntnißnahme mitgetheilt wird.
                           Das Districts-Directorium.


Zum diesjährigen Johannis=Termin kann ich Geld zur größten Sicherheit und zu 4 % jährlicher Zinsen unterbringen und nehme ich Posten von Einhundert Thaler und darüber kostenfrei an, bitte aber, mir Anmeldungen recht bald zu machen.
Schönberg, den 30. April 1868.
Kindler, Advocat.


Mit sehr schönen schwarzem Tuche, 9/4 und 10/4 breit, à Elle 1 Thlr. 16 ßl., 1 Thlr. 36 ßl., 2 Thlr., 2 Thlr. 24 ßl., Sommer=Buckskin, 9/4 breit, in reiner Wolle, sowie 9/4 schwarzem Cachemire zu Herren=Röcken empfiehlt sich Ludwig Creutzfeldt.

Zu Johannis suche ich ein zuverlässiges Kindermädchen.
Schönberg.
Assessor Saur.


Ein sehr gut assortirtes Lager von billigen Tapeten, Borden und Rouleaux empfiehlt C. Schwedt.


Gußeiserne Keller= und Stallfenster, Dachfenster, Ofenthüren, Ofenröhren, Grabkreuze, Gartenbänke, Rosten und Ofenplatten und emaillirtes Kochgeschirr empfiehlt C. Schwedt.


Bruchbänder,
einfache und doppelte in reichlicher Auswahl, verschieden gearbeitet und von den billigsten Preisen an, sowie Suspensor (Tragbeutel), Fontanellbinden, Wundspritzen zu jeglichem Gebrauch, runde und Flügel=Mutterkränze, Milchpumpen oder Warzenzieher, die Warze hervorzuholen und die Milch damit abzunehmen, Warzendeckel zum Gebrauch bei wunder Warze, Gummi=Zahnringe, sehr gut für Kinder beim Zahnen, Gummi=Luftkissen und =Eisbeutel mit festem Verschluß für Kranke, Gummi=Zahnkitt, gut für hohle Zähne, wasserdichtes Zeug, sehr praktisch in Wiegen zum Schutz des Durchnässens für die Betten, sowie ächte Milchsauger von reinem Gummi sind stets zu haben in Schönberg bei
Emil Jannicke, Bandagist und Handschuhmacher.


Diejenigen, welche in der bevorstehenden Frühjahrsbleiche Leinen bei mir bleichen lassen wollen, ersuche ich, dasselbe bis zum 12 Mai beim Hrn. Gastwirth Fick in Schönberg niederlegen zu wollen, an welchem Tage ich dasselbe dort abholen werde. Ich bemerke noch, daß das Leinen mit reiner buchen Asche gebükt wird.
Domhof bei Ratzeburg, den 4. Mai 1868.
J. C. Wihe, Bleicher.


Zum bevorstehenden Jahrmarkte halte ich mein wohlassortirtes Tuch-, Manufactur- & Modewaaren-Geschäft unter reellster und billigster Bedienung bestens empfohlen.
Ergebenst Heinrich Creutzfeldt.
Schönberg, im Mai 1868.


Die Hagel=Assecuranz=Gesellschaft im Fürstenthum Ratzeburg,
gegründet auf Gegenseitigkeit und Allerhöchst bestätigt im Jahre 1847,
wird den geehrten Landwirthen hiesigen Landes bestens empfohlen. - Die laufende Versicherungssumme derselben beträgt jetzt schon "325,000 Thaler". - Anmeldungen zur Aufnahme wolle man beim Herrn Director Boye oder beim Rechnungsführer Wilh. Heincke machen.
Schönberg, den 4. Mai 1868.


[ => Original lesen: 1868 Nr. 37 Seite 3]

An den beiden Markttagen und ferner werde ich einen
AUSVERKAUF
über diejenigen Waaren halten, die dem bevorstehenden Zoll unterworfen sind, und empfehle daher mein assortirtes Lager von Cattunen von 3 ßl. an, Jaconetts von 4 ßl. an, gelbe Gardinen, gestreift Damast, 8 ßl., Kleiderzeuge, Seidenzeuge, Umschlagtücher, alle Sorten Futter und viele andere Artikel zu sehr billigen Preisen.
Ludwig Creutzfeldt.


Preußische Hagel=Versicherungs=Actien=Gesellschaft in Berlin. Grundkapital 1 Million Thaler; davon emittirt 750,000 Thaler.
Verwaltungsraths=Mitglieder:

Hugo, Fürst zu Hohenlohe, Herzog von Ujest.
Wilhelm, Fürst zu Putbus.
Emmo, Graf Schaffgotsch, Königl. Kammerherr, Vice=Ober=Ceremonienmeister.
Rittergutsbesitzer von Treskow auf Grocholin.
Rittergutsbesitzer Graf von Kleist=Juchow auf Juchow.
Hermann Henckel, Haupt=Director der Preußischen Hypothekenbank.
Die Gesellschaft versichert Bodenerzeugnisse gegen Hagelschaden. Die Prämien sind fest und billig, Nachschüsse werden also niemals erhoben. Die Schäden werden wie in früheren Jahren coulant und unter Zuziehung von Landesdeputirten regulirt und binnen Monatsfrist nach Feststellung voll und baar bezahlt. Versicherungen auf mehrere Jahre genießen einen angemessenen Prämien=Rabatt, welcher sofort von der Jahresprämie in Abzug gebracht wird.
Gleichzeitig sind wir auch von unserer Gesellschaft ermächtigt, allen öffentlichen oder geheimen Concurrenz=Verdächtigungen gegenüber zu erklären:
Daß die Preußische Hagel=Versicherungs=Actien=Gesellschaft im verflossenen Geschäftsjahre bei einer Prämien=Einnahme von Thlr. 291,345 an Entschädigungen Thlr. 412,180 prompt und zur Zufriedenheit unserer Herren Versicherten bezahlt und trotz der Ungunst des Geschäftes in 31 Fällen aus Liberalität Entschädigung gewährt hat, wo keine Verpflichtung vorlag.
Ohnerachtet tiefer Verluste ist das Grundkapital von den Herren Actionairen sofort wieder ergänzt worden, ohne die Actien=Wechsel zu berühren, so daß nur eine Einbuße von Thlr. 46,530 constatirt und die danach vorhandenen Fonds theils in baar, theils in täglich bereiten und statutenmäßig sicher gestellten Mitteln vorhanden sind, wovon sich die Revisions=Commission überzeugt hat und wie solches der Königlichen Staats=Regierung vorschriftsmäßig nachgewiesen ist und solches jederzeit auf deren Verlangen geschehen muß.
Danach tritt die Gesellschaft mit dem bisherigen Garantiekapital, abzüglich der gedachten 46,530 Thlr. in die diesjährige Compagne ein.
Die Unterzeichneten sind zu jeder Auskunft und zur persönlichen Aufnahme von Versicherungen stets bereit und empfehlen dem landwirthschaftlichen Publikum obige Gesellschaft ganz ergebenst
Wm. Ganslandt & Götze in Lübeck, General=Agenten.
Moritz Stein in Ratzeburg, Special=Agent.


Preußische Hagel=Versicherungs=Actien=Gesellschaft.
Dieselbe versichert Bodenerzeugnisse gegen Hagelschäden. Die Prämien sind fest und billig, Nachschüsse werden also niemals erhoben. Die Schäden werden wie in früheren Jahren coulant und unter Zuziehung von Landesdeputirten regulirt und binnen Monatsfrist nach Feststellung voll und baar bezahlt. Versicherungen auf mehrere Jahre genießen einen angemessenen Prämienrabatt, welcher sofort von der Jahresprämie in Abzug gebracht wird.
Die Unterzeichneten sind zu jeder Auskunft und zur persönlichen Aufnahme von Versicherungen stets bereit und empfehlen dem landwirthschaftlichen Publikum obige Gesellschaft ganz ergebenst.
August Creutzfeldt in Schönberg.


Geschäfts=Eröffnung. Den geehrten hiesigen, sowie auswärtigen Bewohnern erlaube mir, die ergebene Anzeige zu machen, daß ich hieselbst ein Geschäft in Colonial=, Material-, Porcellan- und Kurzwaaren, Spirituosen und Baumaterialien u. s. w. etablirt habe. - Unter Zusicherung einer reellen Handlungsweise bitte ich um gütigen Zuspruch und empfehle mich
Hochachtungsvoll
F. Heitmann.
Schönberg, den 1. Mai 1868.


[ => Original lesen: 1868 Nr. 37 Seite 4]

August Groth,
Marienstraße,
empfiehlt dem geehrten Publikum zum bevorstehenden Markt sein in jeder Hinsicht completes Manufactur=Waaren=Lager, wie Tuche, Buckskins, halbwollene Hosenstoffe, Kattune und Halbleinen von 3 ßl. an pr. Elle, sowie eine große Auswahl der neuesten Kleiderstoffe u. s. w.
Die Preise sind fest aber möglichst billig gestellt.


THURINGIA
Nachdem durch Ableben des Herrn Fr. Baars zu Demern diese Agentur erledigt wurde, haben wir wiederum Herrn F. Heitmann in Schönberg mit einer Agentur für Schönberg und Umgegend betraut.
Erfurt, 1. Mai 1868.
Die Versicherungsgesellschaft "Thuringia".
Morgenroth.     C. Grosse.
Mich auf obige Anzeige beziehend, empfehle ich mich dem geehrten Publikum zur Abgabe von Prospecten und Entgegennahme von Anträgen, sowohl der Feuer= als Lebens= und Transportbranche.
Schönberg den 1. Mai 1868.
F. Heitmann.


Den geehrten Landleuten mache ich hierdurch die Anzeige, daß ich mit einer großen Auswahl Sensen den bevorstehenden Jahrmarkt besuche, die ich unter Garantie verkaufe. Mein Stand ist vor dem Ackerbürger Böckmann'schen Hause.
Fr. Grevismühl, Schmiedemeister aus Rehna.


J. Burchard aus Rehna besucht mit seinen Tuch= & Manufacturwaaren wieder den Schönberger Markt. Die neuen Waaren von der Leipziger Messe sind eingetroffen und empfehlen sich sowohl durch reichhaltige Auswahl als billige Preise, und bitte um zahlreichen Besuch.
"Ganz neue Muster von blankem, schwarzem und Mützenband , sehr billige schwarze Tuche, Zanellas und Seidenzeug, Cattune zu 3, 4 bis 6 Schilling (Mecklenburg) die Elle, eine Partie graue Lüstres zu 4 Schilling (Mecklenburg) die Elle, eine Partie graue und schwarze Zanellas zu 12 und 14 Schilling (Mecklenburg), weiß Halbleinen und Stouts, alle billige Preise. Mantillen und Jacquetts in Seide und Wolle."
Achtungsvoll empfiehlt sich J. Burchard.
wie immer im Hause des Hrn. Goldschmied Fischer.


W. Kolls,
Juwelen-, Gold- u. Silber-Waaren-Handlung
Lübeck, Sandstrasse 1006.
Reparaturen werden billig und prompt ausgeführt.


G. A. Levissohn aus Rehna besucht den Schönberger Frühjahrs=Markt mit einem großen Lager von Tuch=, Manufactur= & Modenwaaren und bittet das geehrte Publikum Schönbergs und Umgegend um zahlreichen Zuspruch.
Rechtzeitige Einkäufe in Hamburg und persönlicher Besuch der jüngsten Leipziger Messe haben mich in den Stand gesetzt, die Preise für meine Waaren, welche im städtischen und Landgeschmack reichhaltig vertreten sind, sehr billig stellen zu können.
Die Bude ist vor dem Hause des Gastwirths Herrn Fick.


Karl Kindt aus Rehna empfiehlt sich zum diesjährigen Schönberger Frühjahrsmarkt mit einer großen Auswahl Schuhzeug für Damen darunter namentlich Zeug= und Leder=Gamaschenstiefel in allen Größen, hohe Schnürstiefel, Morgenschuhe und lackirte Schuhe, und Kinder=Arbeit in verschiedenen Sorten; Alles in geschmackvollster Facon.
Sein Stand ist wie gewöhnlich vor dem Hause des Herrn Kaufmann Boye; die Bude ist mit seiner Firma versehen.


Weißer flüssiger Leim von E. Gaudin in Paris.
Dieser Leim, welcher ohne Geruch ist, wird kalt angewendet bei Porcellan, Glas, Marmor, Holz, Kork, Pappendeckel, Papier etc. Vorräthig, pr. Flacon 4 und 8 Sgr. in Schönberg bei J. F. Eckmann.


Durch den Empfang sämmtlicher Leipziger Meß= und Englischer Waaren ist unser Lager auf's Reichhaltigste sortirt, und empfehlen wir noch besonders:
Tuche, Buckskins und Sommerstoffe moderne Kleiderstoffe, Seidenzeuge u. s. w.
in großer Auswahl.
Gebr. Schweigmann.


Hiezu eine Beilage.


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1868 Nr. 37 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 37 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 8. Mai 1868.


Zum Schönberger Markte werde ich wieder mit meinem Lager von Tuch-, Manufactur- und Modewaaren eintreffen.
Durch persönliche Einkäufe in Leipzig und Berlin ist dasselbe mit allen Neuheiten der Saison versehen.
Für die geehrten Landbewohner empfehle ich besonders

Schwere schwarze Tuche und Satins,
Sommer=Rock= und Hosenstoffe,
Atlas=Schürzen,
Schwarze, bunte und blanke Bänder in ganz neuen Mustern zu sehr billigen Preisen.
Auch führe ich, wie immer, Proben von
Bettfedern und Dunen, Bettparchend und Drelle
bei mir, wonach auf Bestellung fertige Betten zu soliden Preisen liefere.
Achtungsvoll
H. Rohde aus Rehna.


Der Unterzeichnete macht hierdurch die ergebenste Anzeige, daß er vom 10. Mai d. J. an mit seinem Omnibus wöchentlich dreimal, am Montag, Mittwoch und Freitag, von hier nach Lübeck fahren und Abends zurückkehren wird. Die Abfahrt geschieht in Schönberg vom Boye'schen Gasthause Morgens 6 1/2 Uhr, die Abfahrt von Lübeck Abends 5 U.
Auch wird derselbe jeden zweiten Sonntag mit seinem Omnibus gleichfalls nach Lübeck fahren und damit am Sonntag den 10. Mai beginnen.
Der Unterzeichnete bittet zugleich um eine recht lebhafte Benutzung dieser Fahrgelegenheiten und bemerkt, daß der Preis für die einfache Fahrt 12 Schilling (Mecklenburg) beträgt.
Schönberg.
Fuhrmann Beck.


Auf meinem von der Stadt gepachteten Acker vor dem Siemzerthore wird seit einiger Zeit ein Fußsteig, nach der Ziegelei auf der städtischen Feldmark führend, angelegt. Ich sehe mich genöthigt, diesen Fußsteig hiermit zu verbieten, und werde jeden künftig unberufen darauf Betroffenen dem Gerichte zur Bestrafung anzeigen.
Malermeister Rütz.


Am Montag und Dienstag vor Pfingsten, beide Tage Nachmittags, wird bei mir ein Scheibenschießen stattfinden, wozu ich meine Freunde und Bekannte hierdurch freundlichst einlade.
Die Gewinne sind:

1 Kleiderschrank,
1 Koffer,
1 Wanduhr,
1 Klapptisch,
1 Uhr,
1 Spiegel,
2 Rohrstühle,
2 do.
1 do.
1 do.
Krüger Jabs, Schlagresdorf.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.

Sonntag, den 10. Mai.
Früh=Kirche: Pastor Fischer.
Vormittags=Kirche: Pastor Kämpffer.
Amtswoche: Pastor Kämpffer.


Meteorologische Beobachtungen.
1868
Mai
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
5.
6.
7.
38.59
39.78
38.17
2.4
1.2
3.4
9.5
8.2
10.4
NNW
NNW
NNW
1
1
1
heiter.
zieml. heit.
-


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. d. Pfund12 - 12 1/2 Schilling (Mecklenburg).
Holst. d. Pfund13 - 13 1/2 Schilling (Mecklenburg).
Enten, d. St.24 Schilling (Mecklenburg).
Hühner, d. St.16 - 20 Schilling (Mecklenburg).
Tauben, d. St.4 - 6 Schilling (Mecklenburg).
Spickgans, d. St.24 - 32 Schilling (Mecklenburg).
Flickgans, d. St.24 - 28 Schilling (Mecklenburg).
Schinken, d. Pfd.8 Schilling (Mecklenburg).
Schweinskopf, d. Pfd.5 - 5 1/2 Schilling (Mecklenburg).
Wurst d. Pfd.10 Schilling (Mecklenburg).
Eier 8 St.4 Schilling (Mecklenburg).
Kartoffeln, d. Faß7 - 8 Schilling (Mecklenburg).


Getreide=Preise in Lübeck.
(per Sack in Lüb. Crt.)
Weizen28 - 28Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)
Roggen21 - 21Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Gerste16 - 16Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Hafer13 - 13Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Erbsen18 - 20Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Wicken14 - 16Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen15 - 16Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rapssaat-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rübsen-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleinsaat20 - 21Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)


- Wie sich Süddeutsche und Norddeutsche im Zollparlamente zu einander stellen, ist die Spannung nicht nur Deutschlands, sondern noch mehr des lauernden Auslands. Die Herren sind um der Zölle willen zusammengekommen und es wäre bedenklich, wenn sie um der Politik willen, wie es den Anschein hat, auseinander kämen. Die Verhandlungen über eine Antwort=Adresse an den König wird eine Prüfung der Geister werden. In der Adresse wird der Nordbund leise über den Main hinübergeführt; darin liegt der Anstoß für die Süddeutschen, während ein Theil der Norddeutschen Werth darauf legt, daß die Süddeutschen in irgend einer Weise erklären, Frankreich gegenüber sind wir alle eins und zur Abwehr bereit.
- Der Hofmarschall des preußischen Königs scheint ein vorsichtiger Mann zu sein und den stillen Geistern des Südens nicht recht zu trauen. Er stellte die Männer des Zollparlaments, als sie zur königlichen Tafel geladen wurden, dem König gegen den Brauch vor Tisch vor. Die stärksten oder schwächsten Schwaben waren aber noch vorsichtiger, sie blieben fern. Der französische Gesandte saß auch an der Tafel, stellte sich ziemlich erschrocken, als Rheinwein präsentirt wurde und riskirte den Witz, daß heute eigentlich nur Main=Wein getrunken werden dürfe. Die tapfern Parlamenter antworteten damit, daß sie die Main= und Rheinlinie überschritten und zu Ende der Tafel bis in die Champagne vorrückten.
- Wie die A. A. Z. berichtet, hat Preußen bei Napoleon angefragt, was die französischen Rüstungen bedeuten. Zu diesen Rüstungen rechnet es die mit aller Eile in's Werk gesetzte Armirung der nördlichen Grenzfestungen, die fortdauernde Verstärkung der Armee, die außergewöhnlich starken Getreideeinkäufe und den Ankauf von 115,000 Militairpferden in den letzten Monaten. Ueber die officielle Antwort der französischen Regierung verlautet noch nichts. Oesterreich soll seinen ganzen Einfluß für Erhaltung des Friedens anwenden.
- Die Engländer haben in Magdala vier goldene Königskronen, 20,000 Dollars an Geld, 10,000 Speere, ebensoviel Flinten und 28 Kanonen erobert. Der Schmuck des Königs Theodor ist ebenfalls an Napier ausgeliefert worden. Dieser

[ => Original lesen: 1868 Nr. 37 Seite 6]

hat von der Königin von England das Großkreuz des Bathordens erhalten.
- Die Hamburger Nachr. lassen sich aus Lübeck schreiben, daß die Schweriner Regierung ein neues Nivellement der Lübeck=Kleinen Eisenbahn vornehmen lasse, da beabsichtigt werde, die ganze Bahnlinie, soweit sie auf Lübecker Gebiet festgestellt und selbst zum großen Theile der Erdarbeiten schon vollendet ist, wieder aufzugeben und sie weiter südlich zu verlegen, damit für den Güterverkehr eine möglichst directe Bahnverbindung Mecklenburgs mit Hamburg hergestellt werde. Der Personenverkehr auf der Lübeck=Kleinen Bahn werde dagegen unter allen Umständen auch für die von Lübeck aus anschließenden Züge der Lübeck=Büchener und Lübeck=Hamburger Bahn nur über den Lübecker Bahnhof gehen können. - Bei Schönberg und weiter bis Kleinen bleibt, wie es heißt, die schon früher festgestellte Bahnlinie unverändert. Bei Kleinen sollen die Bauarbeiten bereits wieder aufgenommen sein.
- Kaiser Ferdinand von Oesterreich lebt auf seinem Altentheil in Prag, er ist ein gewaltig reicher Herr, der überall helfen muß! Im Jahre 1848 mußte er auf Andringen des Familienrathes abdanken zu Gunsten seines Neffen Franz Joseph II.; man sagte ihm, daß die Revolution jüngere Kräfte am Steuerruder bedürfe. Die Ereignisse der Neuzeit veranlaßten den alten gutmüthigen Herrn neulich zu der Aeußerung: "Die Lombardei verlieren, Venetien verlieren, aus Deutschland verdrängt werden, das hätte ich auch gekonnt."
- Der alte Graf Chorinsky hat sein Statthalteramt niedergelegt und sich nach Laibach zurückgezogen. - Gablenz soll Höchstcommandirender in Ungarn werden. - In Berlin hat der größte und reichste Getreide=Speculant, der vor zwei Jahren noch durch riesige Käufe Aufsehen machte, Bankerott gemacht. - Im Dessau'schen wird alles Wild, das aus den Forsten auf die Felder tritt, von den Förstern auf Befehl des Fürsten erlegt und damit vielen Klagen ein Ende bereitet. - Der Proceß gegen den jungen Grafen Chorinsky wird in München im Juni zur Verhandlung kommen. - In Kissigen ist bereits die Kurliste Nr. 1 ausgegeben. Sie enthält die Namen der ersten 50 Kurgäste. - In Bornheim bei Frankfurt vertilgte ein junger Mann Abends 30 hart gesottene Eier. Er gewann seine Wette, verlor aber am andern Tage sein Leben.


Der Zwanzigender.
(Novelle von Otto Hörth.)
(Fortsetzung.)


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