No. 91
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 12. November
1867
siebenunddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1867 Nr. 91 Seite 1]

- Es heißt, Graf Bismarck werde das Zoll=Parlament schon im Januar n. J. zusammenberufen, und zwar, um dem Auslande gegenüber die Vereinigung Nord= und Süddeutschlands, wenigstens in militairischer und handelspolitischer Hinsicht, als vollendete Thatsache darzustellen.
- Der preußische Landtag ist auf den 15. d. nach Berlin einberufen, an welchem Tage er vom Könige selbst eröffnet werden wird. - Nach den jetzt beendeten Wahlen zählen sich die 432 Landtagsmitglieder zu folgenden Parteien: 142 conservativ, 42 freiconservativ, 50 altliberal, 88 national=liberal, 26 linkes Centrum, 39 Fortschrittspartei, 15 Clericale, 15 Polen, 15 Particularisten, 2 Dänen.
- Die neueste römische Expedition war für Napoleon eine Art Feuerprobe. Wenn sein Stern noch leuchtet, so hat er es der Schwäche Victor Emanuels zu verdanken. Seine Pariser sind sehr mißgelaunt über die Sache. Die Börsenmänner waren ungehalten und flüsterten einander zu: Der Mann kostet uns ja beinahe so viel als eine Revolution! - Das hätte nichts gethan, denn die Herren von der Börse haben gar oft anders gedacht als gethan. Aber das Heer der Arbeiter sagte, was es dachte: Nieder mit der Intervention, es lebe Garibaldi! Sie gingen freilich auseinander, als die Polizei kam, aber die Polizei schüttelte selber bedenklich mit den Köpfen. Das ist das Erstemal, sagte sie, daß die Leute so laut werden! Der Respect ist fort! Napoleon selber las jeden Morgen in den Zeitungen, daß die Pariser seinen Gast, den Kaiser Franz Joseph hoch leben ließen, wenn er ausfuhr. Sofort setzte er sich zu dem Kaiser und fuhr mit ihm durch die Straßen, aber alles blieb still. Noch einmal probiren, sagte er, aber auch die zweite Probe fiel schlecht aus.
- Kaiser Franz Joseph hat auf der Rückreise von Paris den Höfen in Carlsruhe und Stuttgart kurze Besuche gemacht, in München übernachtete er.
- Ein Heizer auf dem Bremer Dampfschiff Deutschland hatte 40 Gallonen Spirituosen heimlich in das Schiff eingeschmuggelt, welche die Zollbeamten in Newyork an der Seite des Schiffes zwischen Planken und dem Dampfkessel versteckt fanden. Die Fässer waren sehr heiß und mehrere kleine waren bereits explodirt. Die Zollbeamten haben der Versicherungsgesellschaft Anzeige gemacht.
- Seit Erfindung der Nähmaschinen sind in den Vereinigten Staaten 151,135 Zweifaden=Maschinen und 18,970 Einfaden (Steppstich=) Maschinen fabricirt. Während in der Zeit des amerik. Krieges alle Geschäfte stockten, arbeiteten die Nähmaschinenfabriken ununterbrochen fort, was wohl dadurch zu erklären ist, daß die amerikanischen Nähmaschinen größtentheils nach Europa und andern Welttheilen ausgeführt wurden.
- Mit dem 15. d. M. werden die Herzogthümer Schleswig und Holstein in den Zollverein aufgenommen.
- Zwischen Königsberg und Berlin sind am 5. d. große Schneemassen gefallen; der Eisenbahnzug verspätete sich dadurch um mehrere Stunden.
- In voriger Woche feierten die Tagelöhner Ehrich'schen Eheleute in Panstorf, zur Rempliner Begüterung gehörig, ihre goldene Hochzeit. An einem gottesdienstlichen Akt in der Wohnung derselben betheiligte sich auch Seine Hoheit der Herzog Georg von Mecklenburg=Strelitz, welcher dem Jubelpaare seine Glückwünsche persönlich überbrachte und neben seinen eigenen Geschenken auch der Ueberbringer der Geschenke seiner hohen Gemahlin war.
- Vor dem Rathhause in Turin steht König Victor Emanuel in Marmor. Vor ein paar Tagen näherte sich ihm eine kleine Schaar Männer; einer, ein Schmied, stieg hinauf und schlug dem König das Schwert aus der Hand. Das Volk wollte damit sagen: der König ist nicht mehr das Schwert Italiens.
- Man hat den Vorschlag gemacht, den neuen Dom, der in Berlin gebaut werden soll, auf dem Kreuzberg zu errichten und dorthin auch das neue Parlamentshaus zu verlegen. Eine monumentale Erinnerung an: Bete und arbeite!
- Da in Ungarn, Galizien, Mähren, Schlesien und Siebenbürgen die Rinderpest herrscht, so hat Bayern die üblichen Transport=Verbote erlassen, um die Einschleppung aus diesen Ländern zu verhüten.
- In Regensburg ist der hochwürdige Bischof zugleich Bierkönig; denn er hat die größte Bierbrauerei, den Bischofshof. Ich weiß nicht genau, ob Gambrinus in Bayern zu den Heiligen gehört, die Justiz scheint wenigstens anderer Meinung zu sein; sie verurtheilte in diesen Tagen die Braumeister des bischöflichen Bierkönigs jeden zu 50 Gulden Strafe, weil sie in das Bier allerlei bedenkliche Mittel gethan hatten, um es zu entsäuern.
- Die Frau des früheren Präsidenten der nordamerikanischen Union, Lincoln, klagt die Republik in öffentlichen Briefen an, sie lasse die Wittwe ihres Präsidenten Noth leiden - obwohl sie 25,000 Dollars empfing und ein Vermögen von 70,000 Dollars besitzt -, sie bezeichnet öffentlich die Männer, denen sie zu stellen verholfen, klagt sie des Geizes an und versteigert öffentlich die Geschenke an Schmuck, Kleidern, Shawls, Pelzen etc., die sie von Stellenjägern erhalten.
- Von der Einführung der Civilehe in Oesterreich sind die geistlichen Herren daselbst wenig erbaut. In der Schottenkirche in Wien behauptete der Pfarrer von der Kanzel herunter: "Gewisse Herren wollten die Ehe so eingerichtet wissen, daß man nach jedem Maskenball ein neues Weib heimführen könne."
- In Straubing verurtheilte das Schwurgericht dieser Tage den Bauernsohn Schmid wegen Mord= und Raubversuchs zu 20 Jahren Zuchthaus. Der Verurtheilte, nachdem er seinerseits alles gethan hatte, um sein Opfer zu tödten, eilte nach vollbrachter That nach Altötting und opferte dort,

[ => Original lesen: 1867 Nr. 91 Seite 2]

(wie er vor Gericht aussagte) sein im Griffe stehendes Messer, der Mutter Gottes!
- In Wien hat ein Arbeiter bei der Eisenbahn seiner Geliebten aus Aerger ein Stück aus der Nase gebissen und ist zu 2 Jahren Gefängniß verurtheilt worden.
- Der Kaiser von Oesterreich hat bei seiner Abreise 100,000 Francs für die Armen von Paris hinterlassen.
- Von Jaffa nach Jerusalem soll eine neue Straße gebaut werden. Der Sultan hat auf seiner Reise große Klagen über diesen Mangel gehört, und hat darum sofort nach seiner Rückkehr den Bau angeordnet. Aus jedem Dorfe, das 100 Einwohner zählt, sollen 20 zum Straßenbau genommen werden.
- Der österreichische Reichskanzler v. Beust hat seine Villa Laubegast bei Dresden an den Industriellen Hartmann in Chemnitz verkauft und will sich einen größeren Grundbesitz im Oesterreichischen dafür erwerben.
- Vor einigen Tagen starb in Wien in einem Alter von 87 Jahren der Privatier Ludwig Franz Gosier. Derselbe wurde als der Sohn eines Dieners des unglücklichen Königs Ludwig XVI. in Paris geboren. Als er zehn Jahre alt war, brach die Revolution aus, sein Vater starb auf dem Schaffot und seine Mutter flüchtete mit ihm nach Deutschland. Glücklicherweise hatte sie einiges Vermögen gerettet, daß sie ihren Sohn studiren lassen konnte. Dieser trat bald die Stelle eines Secretairs an, sein Vermögen erlaubte ihm jedoch, als Privatmann zu leben. Er kaufte sich in Döbling ein kleines Haus und hat dies seit dem Jahre 1831 nicht wieder verlassen; nur zwei Freunde hatten Eintritt und diese erzählen seine Sonderbarkeiten. Das Haus hatte fünf Gemächer, das größte benutzte er zu Versuchen einer Verbesserung der Guillotine, es war ganz mit Balken, Stricken und Guillotinemessern gefüllt; so oft er das Mordinstrument nach seiner Idee umgeändert hatte, mußten ihm seine Freunde eine Anzahl Katzen und Hunde verschaffen, denen er dann mit der Maschine die Köpfe abschlug. Er zeigte dabei eine solche Lust zum Morden, daß er einst einem der beiden Freunde, der eben zu einer solchen Execution gekommen, ebenfalls den Kopf abschlagen wollte, und nur dem Umstand, daß derselbe stärker war als G. war es zu verdanken, daß er mit dem Leben davon gekommen ist. Er wälzte sich in dem Blute der Thiere, beschmierte sich damit das Gesicht, so daß er mehr einem Kannibalen als einem civilisirten Menschen ähnlich sah. Er lag stets im Bette, nur zwei Stunden täglich, von 3-5 Uhr, verließ er dasselbe, um die eben erzählten Experimente zu machen. Schlug es 5 Uhr, so legte er sich wieder zu Bette, worin er schrieb, las und aß. Am 25. October war er wieder in seinem Experimentirsaal, als er sich plötzlich unwohl fühlte. Er läutete der im Parterre wohnenden Haushälterin, als diese kam, fand sie ihren Herrn als Leiche unter dem schwebenden Messer des Schaffots liegen. Ein Schlaganfall hatte ihn getödtet.
- Die Steuern der Bürger New=Yorks. Die Bürger der Stadt New=York haben dieses Jahr an Steuern aufzubringen: für Staatszwecke 3,890,544.41 Dollars, für Provinzialzwecke 7,071,077.35 Doll., für Stadtzwecke 10,599,898.03 Doll., für Defizit der vorjährigen Steuerauflage 615,359.04 Dollars, Summa 22,176,878.83 Dollars. Das steuerpflichtige Eigenthum ist auf 830,594,713 Dollars geschätzt, folglich beträgt die Steuerrate 2.67 Proc.
- In Wien spielte sich vor dem Landesgerichte in Strafsachen eine Betrugsanklage ab, die schwerlich ihres Gleichen hat. Der Angeklagte war der Finanzsecretair Pelka Ritter v. Osorio. Auf Grund gefälschter Studienzeugnisse bezog er einst die Universität, auf Grund gefälschter Urkunden heirathete er, auf Grund eines gefälschten Schreibens der Erzherzogin Elisabeth wurde er in den Staatsdienst aufgenommen, auf Grund eines gefälschten Handschreibens des Kaisers wurde er zum Finanzsecretair befördert und ein bloßer Zufall verschuldete es, daß er nicht jetzt auf Grund einer abermaligen Fälschung, die er in der Uniform eines Kabinetssecretairs unternahm, zum Finanzrath gemacht, sondern dem Gericht überliefert wurde. Pelka wurde zu 3 Jahren schweren Kerkers verurtheilt.


Rouge et noir.
[Erzählung]

[ => Original lesen: 1867 Nr. 91 Seite 3]

Rouge et noir.
[Erzählung]
[Fortsetzung.]


Anzeigen.

In Sachen betreffend die Subhastation des hier belegenen Wohnhauses c. p. der Schlosserwittwe Abels hieselbst ist das in der Edictalladung vom 16. October c. - cf. Nr. 85 und 88 der Schönberger wöchentlichen Anzeigen - angedrohete Präjudiz, wonach die nicht erschienenen Gläubiger als in den über den betreffenden Punkt Gerichtsseitig gefaßten Beschluß einwilligend anzusehen sind, sofort zu Protocoll vollstreckt worden.
Schönberg, den 9. November 1867.
Großherzogliches Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
Seip.
(L.S.) A. Dufft.


Verkaufs=Anzeigen.

Montag den 18. November d. J. soll bei der Gastwirthin Wittwe Boye hieselbst von Morgens 9 1/2 Uhr an meistbietend verkauft werden:

1 Eckschrank, 1 Glasschrank, 1 Sopha, Sophatisch, mehrere Bettstellen, 1 Sprungfedermatratze, Tische, Stühle, 1 Küchenschrank, mehrere Borten, 1 Guitarre, 2 Wanduhren, 1 Schreibtisch, 1 Kommode, 1 Pfeifentisch, Spiegeln, Betten, 1 Waschtisch, Schreibtisch, Bilder, 5 Rouleaux mit Stangen, 1 Blumenstuhl, Mannskleidungsstücke, verschiedenes Küchengeschirr und noch mehrere Sachen.
Seegert, Landreiter.


Am Montag den 18. d. Mts., Morgens 10 Uhr, soll im hiesigen Kruge öffentlich meistbietend gegen gleich baare Zahlung verkauft werden:

1 brauner Wallach, 6 Jahre alt, 2 rothe Kühe, 7 und 8 Jahre alt.
Carlow, den 10. November 1867.
Struck.


Auctions=Anzeige.

Am Dienstag und Mittwoch den 19. und 20. November d. J. soll im Wirthshause zu Mannhagen pr. Mölln öffentlich meistbietend gegen baare Zahlung in Pr. Cour. verkauft werden, wie folgt:

1) Eine bedeutende Quantität best erhaltenes Haus= und Küchengeräth;
2) An Bett= und Leinenzeug: ca. 50 Federbettstücke verschiedener Qualität, 6 feine Tischgedecke mit zusammen 102 Servietten, ca. 50 feine flächsene Tischtücher, 60 Betttücher, 102 Handtücher, beides theils flächsen, theils heeden, an Tisch= und Handtücherdrell ca. 130 Ellen, ebenso ca. 100 Ellen Leinen;
3) Eine Menge Frauenkleidungsstücke der verschiedensten Art und Qualität, worunter 10 Kleider, 9 Unterröcke etc. etc.;
4) An Mobiliar: diverse Schränke, Sopha, Spiegel, Tafeln und Wanduhren, Tische, Kommoden , Secretaire, Bettstellen mit Matratzen, theils mahagoni, theils von geringerer Holzart, sowie diverse eichene und tannene Koffer;
5) Diverse Gold= und Silbersachen.
Anfang der Auction: Morgens präcise 10 Uhr.
H. Krüger, Auctionator.


Vermischte Anzeigen.

Zur Deckung des diesjährigen Hagelschadens und der laufenden Verwaltungskosten vernothwendigt sich ein Beitrag von 5 (fünf) Schillingen pro 100 Taler (Mecklenburg) Versicherungssumme und werden unsere Mitglieder ersucht, dieselben am Donnerstag den 21. d. Mts., Morgens 10 Uhr, im Hause des Herrn Directors H. Boye hieselbst einzahlen zu wollen.
Schönberg, den 11. November 1867.
Direction der Hagelversicherungs=Gesellschaft für das Fürstenthum Ratzeburg.


Ludwig Siegfried,
Advocat und Notar.
Rehna, Anfang November 1867.


Ernst Beer,
Advocat und Notar
Ratzeburg, Langenbrückerstraße Nr. 15.


[ => Original lesen: 1867 Nr. 91 Seite 4]

Die modernsten Winter= Mäntel und =Jacken in sehr bedeutender Auswahl!
Lübeck, Klingberg 927.
U. Beermann & Comp.


Schiller's sämmtliche Werke, Duodez=Ausgabe in 12 Bänden, zu 1 Taler (Mecklenburg),
Schiller's sämmtliche Gedichte für nur 4 Schilling (Mecklenburg) sind, wie überhaupt alle im Buchhandel erscheinenden neuen billigen Classiker=Ausgaben, sonstige Werke, Zeitschriften etc. stets zu den billigsten Preisen zu haben bei
J. P. Bade.


Wiederholte Anerkennung aus ehrenhaften Quellen.
"Herrn Hoflieferanten Johann Hoff in Berlin (Filiale: Hamburg, Schauenburgerstraße 36). Schwedt a. O., 5. Sept. 1867.
Seit sechs Jahren lag ich an Nervenschwäche und gänzlicher Verdauungsunfähigkeit so sehr darnieder, daß ich mich fast gar nicht von der Stelle rühren konnte. Durch Ihr Malzextract=Gesundheitsbier, das der Herr Oberstabs= und Regimentsarzt Dr. Hennet, der mich behandelte, mir verordnete, bin ich Gottlob nun soweit wiederhergestellt, daß ich mich frei bewegen und wieder alle Speisen genießen kann. Ich habe die feste Ueberzeugung, daß der Genuß Ihres Malzextractes mich vom sichern Tode gerettet hat. Da ich ohne dies Gesundheitsbier jetzt gar nicht mehr leben kann etc. (folgt Bestellung). Frau Ober=Steuer=Inspector Schleich." -"Dem Genuß Ihrer vortrefflichen Malz=Gesundheits=Chocolade verdanke ich Leben und Gesundheit; ohne diese gehörte ich nach dem Urtheile des Arztes zu den längst Vergessenen. E. Meyer, Klosterstraße 101, Berlin."
Niederlage in Schönberg bei Wilh. Heincke.


Zahnschmerz Die heftigsten Zahnschmerzen
beseitigen augenblicklich unfehlbar die berühmten
Tooth-Ache Drops.
Verkauf in Originalgläsern à 12 Schilling (Mecklenburg) in Schönberg bei J. P. Bade.
Aehnliche Anzeigen beruhen auf Anmaßung und Fälschung.



2 Thlr. Belohnung!
Donnerstag den 7. Nov. ist mir von meinem Felde eine eiserne Brechstange (mit der Fabrikmarke P. L.) entwandt worden, und warne ich hiermit vor Ankauf derselben. Wer mir den Thäter so nachweist, daß ich ihn gerichtlich belangen kann, erhält 2 Thlr. Belohnung.
Blüssen, den 9. Nov. 1867.
H. Eckmann.


Eine neue Auswahl von angefangenen u. musterfertigen Stickereien, Weißstickereien, sowie sehr hübsche Galanterie=Sachen in Marmor, Holz, Leder, etc. als Wandtaschen, Handtuch=, Garderoben=, Zahnbürsten=, Cigarren= und Flaconhalter, Feuerzeuge, Cigarrenetuis, Cigarrenkasten u. =Teller, Portemonnaies, Brieftaschen, visites, Aschbecher etc. mit und ohne Stickerei=Einrichtung empfehle zu billigen Preisen.
Carl Bade.


Kalender
für das
Fürstenthum Ratzeburg
auf das Schaltjahr
1868

ist bei mir, wie auch bei den Buchbindern Herren Bade und Sievers, das Stück für 3 Schillinge zu haben.
Inhalt: Kalender für 1868.- Tagesordnung und Wetterregeln. - Großherzogliches Haus. - Landes=Staat. - Postkourse. - Jahrmarkts=Verzeichniß. - Vom Vetter Märten, der sich so oft betrank. - Die Tigerjagd. - Der Bär auf dem Maskenballe. - Ein famoses Kunststück. - Die Audienz - Anekdoten. - Fahrpläne und Tarife der Lübeck=Büchener und Lübeck=Hamburger=Eisenbahnen.
L. Bicker.


Ich erlaube mir hiermit, die ergebenste Anzeige zu machen, daß ich von heute ab an meinem Geschäft wieder nachkommen kann.
Schönberg, den 11. November 1867.
Frau Dettmann, Hebamme.


Verloren.
Auf dem Weg von Lockwisch über Rupensdorf nach Schönberg: 1 Muff. Der Finder wird gebeten, dieselbe gegen Belohnung abzugeben beim Kaufmann J. F. Eckmann in Schönberg.


Am Mittwoch den 20. d. Mts. wird beim Unterzeichneten ein
Concert mit Ball
stattfinden. - Anfang präzise 6 Uhr.
Um recht zahlreichen Besuch bittet freundlichst
Menzenberg, den 11. November 1867.
J. P. Kohs.


Am Freitag den 15. November wird bei mir ein
Ball
stattfinden, wozu ich meine Freunde hiedurch ergebenst einlade.
Krüger Böttcher in Rieps.


Meteorologische Beobachtungen.
1867
Nov.
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
8.
9.
10.
11.
38.55
40.68
41.24
38.25
4.8
2.1
-1.0
4.3
8.2
6.3
6.0
6.3
NW
NW
NW
NW
2
1
1
1
trübe.
heiter.
wolkig.
trübe.

Am 10. 5 Cubikz. regen auf 1 []'.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. d. Pfund14 1/2 - 15 Schilling (Mecklenburg).
Holst. d. Pfund14 1/2 - 15 Schilling (Mecklenburg).
Enten, d. St.24 - 28 Schilling (Mecklenburg).
Hühner, d. St.12 - 16 Schilling (Mecklenburg).
Küken, d. St.6 - 8 Schilling (Mecklenburg).
Tauben, d. St.4 - 5 Schilling (Mecklenburg).
Gänse, d. Pfund7 - 8 Schilling (Mecklenburg).
Wurst d. Pfund10 Schilling (Mecklenburg).
Eier 5 St. für4 Schilling (Mecklenburg).
Kartoffeln, d. Faß6 - 7 Schilling (Mecklenburg).
Hasen, d. St.32 - 38 Schilling (Mecklenburg).


Getreide=Preise in Lübeck.
(per Sack in Lüb. Crt.)
Weitzen27 - 27Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)
Roggen21 - 21Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Gerste15 1/2 - 16Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Hafer11 - 11Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Erbsen17 - 20Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Wicken-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen14 1/2 - 15Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
W.=Rapsaat-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Wint.=Rübsen-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleinsaat21 - 21Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit der Buchdruckerei von L. Bicker in Schönberg.


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