No. 90
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 08. November
1867
siebenunddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1867 Nr. 90 Seite 1]

- Neustrelitz, 3. Nov. Seine Königl. Hoheit der Erbgroßherzog ist gestern Abend in Begleitung des Gouverneurs, Hauptmanns von Petersdorf, zum Beginn der academischen Studien nach Göttingen abgereist. (Neustr. Z.)
- Neustrelitz, 26. October. Se. Königliche Hoheit der Großherzog haben nach dem Ableben des Actuars Reinhardt in Schönberg den bisherigen Registrator August Dufft zum Actuar und den bisherigen Landvogtei=Copiisten, Registrator Wilh. Baumast zum Registrator bei dem Justizamte der Großherzoglichen Landvogtei daselbst wiederum zu ernennen geruhet.
- Die in der Sonntagsnummer (257) der Neuen Preußischen Zeitung enthaltene, unserer Nummer 123 vom 27. Oct. entnommene Nachricht über eine Erklärung der Großherzoglichen Regierung, betreffend die Verfassungs=Verhältnisse des Fürstenthums Ratzeburg war nicht offiziellen Ursprungs, und wie wir seitdem in Erfahrung gebracht, dem Sachverhalt nicht entsprechend. Zur bessern Orientirung glauben wir für heute aus dem interessanten Artikel in Nr. 106 der "Mecklb. Anz.", betreffend die Mecklenburgischen Petitionen vor dem Reichstage, den Ratzeburg betreffenden Passus abdrucken zu können, worin es heißt:
"Es handelt sich zunächst um die Petition des Advokaten Kindler und Genossen um Verleihung einer Verfassung für das Fürstenthum Ratzeburg. Der Correferent, Abg. Wiggers (Rostock), gab einen kurzen geschichtlichen Ueberblick über die Verhältnisse des Fürstenthums, erwähnte einiger, neuerdings vorgekommenen, aber bereits geschlichteten Differenzen, räumte übrigens ein, daß die Ratzeburger "im Ganzen auch ohne Verfassung glücklich operirten", und beantragte schließlich im Namen der Petitions=Commission über diese Petition zur Tagesordnung überzugehen, da die Angelegenheit nach Mittheilung des Bundes=Commissars bereits beim Bundesrath anhängig sei, was mit großer Majorität angenommen wurde. Freilich enthält der Beschluß in seiner Motivirung auch noch den Satz, "daß das Gesuch an sich zur Berücksichtigung geeignet erscheinen würde," und der correctere Antrag des Abg. Grafen Bassewitz, diesen Satz zu streichen, da er schon in die Sache selbst hineingehe, wurde abgelehnt; indessen geschah dies, nachdem der Abg. v. Hagemeister als Referent erklärt hatte, es solle darin noch kein Urtheil über die Sache selbst, sondern nur die eventuelle Competenz des Reichstags zur Prüfung und Erledigung der Sache ausgesprochen sein.
"Ohne über die Auffassung der Großherzoglichen Regierung zu Neustrelitz unterrichtet zu sein, glauben wir doch, daß dieser Beschluß derselben nur genehm sein kann, zumal, wenn sich die Nachricht bestätigen sollte, daß die Großherzogliche Landesregierung ohnehin schon seit einiger Zeit das Nöthige vorbereitet habe, um nach der Publikation des in der bäuerlichen Erbfolge=Differenz kürzlich ergangenen und wesentlich zu ihren Gunsten ausgefallenen Schiedsspruches des Ober=Appellationsgerichts zu Rostock einige Anordnungen zu treffen, welche zur Beruhigung der durch eine gewisse Agitation hie und da aufgeregten Gemüther dienen möchten." (Neustr. Z.)
- Neustrelitz, 4. Nov. Leider hat die Wahl unsers Abgeordneten zum Reichstag deßhalb für ungültig erklärt werden müssen, weil, wie sich schließlich ergeben, bei Zusammenstellung des Ergebnisses der Wahlresultate in den einzelnen Wahlbezirken ein Irrthum vorgefallen war. Da sich der genauere Zusammenhang noch aus den stenographischen Berichten über die Reichstags=Verhandlungen nicht ersehen läßt, geben wir nachstehend aus den Acten die vollständigen Data. In der hier aus den einzelnen Wahlprotokollen zusammengestellten Uebersicht waren aufgezählt: für den Kammerherrn v. Oertzen 3753 Stimmen, für Herrn Pogge 3678, als auf andere Candidaten abgegeben 57. Die schließliche Prüfung hat nun ergeben, daß ein Protokoll (Louisenhof bei Neuenkirchen) mit elf Stimmen für Hrn. v. Oertzen ganz übersehen war, dagegen die in Blankenhof und Rehberg für Herrn Pogge abgegebenen resp. 7 und 16 Stimmen irrthümlich Herrn v. Oertzen zu Gute gezählt waren. Es war sonach die Summe sämmtlicher in Betracht kommender Stimmen nicht 7488, sondern 7499, die absolute Majorität 3750 und beide Candidaten unter der absoluten Majorität, Herr v. Oertzen mit 9, Herr Pogge mit 49 Stimmen. (Neustr. Z.)
- Die "Rost. Z." brachte in letzter Zeit wiederholt längere Abhandlungen über die Verfassungspetition aus dem Fürstenthum Ratzeburg, die veranlaßt wurden durch den auch in diesen Blättern abgedruckten Artikel der "Neustr. Z.", in welchem die Landesregierung zu Neustrelitz als Rückantwort dem Reichsrathe angeblich mitgetheilt habe, "es stände dem Eintritt des Fürstenthums Ratzeburg in die Mecklenburgische Verfassung nichts entgegen, falls die Bevölkerung dies wirklich wünschen sollte". Die "Rost. Z." versucht die Unausführbarkeit dieser Rückantwort darzulegen, indem dadurch nur die drei Gutsbesitzer des Fürstenthums, sowie der Bürgermeister der Stadt Schönberg zum Mecklenburger Landtag zuzulassen seien; zwei der erstern aber bereits als Gutsbesitzer in Mecklenburg=Schwerin Mitglieder des Mecklenburger Landtages seien, während der Dritte, v. Gundlach=Torriesdorf, erklärt habe, daß er unter diesen Verhältnissen an solchem Landtage nicht Theil nehmen werde. Es bliebe also als alleiniges Element zur Aufnahme in die Mecklenburger Ritter= und Landschaft nur der Bürgermeister der Stadt Schönberg übrig! - Wenn daher die Großherzogliche Regierung zu Neustrelitz der Verfassungslosigkeit des Landes abzuhelfen beabsichtige, so werde dies, wenigstens unter den zur Zeit obwaltenden Verhältnissen nicht anders geschehen können, als durch den Versuch , eine von der mecklenburgischen unabhängige Ratzeburgische Landesverfassung zu schaffen. Die Skizze einer solchen, wie sie den einfachen Verhältnissen des Fürstenthums entsprechen würde, sei kürzlich von

[ => Original lesen: 1867 Nr. 90 Seite 2]

einem preußischen Staatsmanne (?) entworfen worden. Danach würden die Grundsätze etwa folgende sein: 1) Repräsentativ=Verfassung, etwa 20 und einige Vertreter, gewählt von der Stadt und den Landgemeinden (Bauerschaften); 2) möglichst ausgedehnte Selbstverwaltung; 3) Auseinandersetzung mit dem Fürsten wegen eines mäßigen, möglichst ein= für allemal zu fixirenden Beitrags zur Civilliste und den allgemeinen Verwaltungskosten, bei Verwendung der weitern Ueberschüsse zur Aufbesserung des Ländchens mittelst gemeinsamer Institute nach den Beschlüssen des Landtags; 4) einem vom Großherzog ernannten oder auf Vorschlag des Landtags bestätigten Landesdirector (Amtmann oder Landrath) müßte ein vom Landtage gewählter Ausschuß von 3 bis 6 Mitgliedern für Polizei und Administration, resp. zur Ausführung der Beschlüsse des Landtages zur Seite stehen; 5) allenfalls könnte noch dem Besitzer von Torriesdorf eine Virilstimme am Landtage zugestanden werden. - Die Hauptgesichtspunkte bleiben: Wahrung der Selbstständigkeit und möglichst ausgedehnte Selbstverwaltung unter entscheidender Mitwirkung von Landesrepräsentanten und Sicherung der Einnahmen so weit möglich für Landeszwecke.
- Die neueste und wichtigste Nachricht aus Italien ist, daß die päpstlichen Truppen am 3. Nov. Garibaldi angriffen, ihn total geschlagen und zum Rückzug aus dem Kirchenstaate gezwungen haben. Garibaldi, der mit seinen beiden Söhnen aus dem Kirchenstaate entkam, wurde von italienischen Truppen angehalten und nach Spezzia geführt. 500 seiner Freiwilligen wurden theils getödtet, theils verwundet. Durch diesen Sieg tritt die italienische Frage in ein neues Stadium. Victor Emanuel hat seine Truppen bereits aus dem Kirchenstaat zurückgezogen, da Niemand das päpstliche Gebiet mehr bedroht. Dennoch kann für die italienische Regierung eine schwierige Lage entstehen; das italienische Volk wird sich durch diesen Rückzug auf's Neue in seinem Nationalgefühl gekränkt fühlen und es den Franzosen nie vergessen, Italien in diese Lage gebracht zu haben.
- Papst Pius hält es für seine erste Pflicht, in Vertheidigung seiner geschichtlichen Stellung auszuharren bis ans Ende seiner Tage; persönlich verleugnet er dabei niemals seine humane Gesinnung. 200 gefangene Garibaldianer besuchte er selber im Gefängniß, gab sich ihnen zu erkennen und sagte: Sehet hier vor euch, den euer General den Vampyr Italiens nennt. Gegen mich habt ihr die Waffen ergriffen, und was seht ihr? - Einen armen alten Mann! - Du, mein Freund, fuhr er fort, hast deine Schuhe verloren, du dein Hemd, du den Rock, du den Hut. Ich werde euch neue Kleider schicken und euch in eure Heimath entlassen. Nur bitte ich euch zuvor, als Katholiken in einer kurzen Zeit frommer Abgeschiedenheit meiner im Gebete zu denken. - Die Garibaldianer fielen vor ihm auf die Kniee, küßten den Saum seines Kleides und empfingen von ihm den Segen.
- Die Betheiligung an den Wahlen zum preußischen Landtage war fast überall lächerlich gering. Die Urwähler scheinen des Wählens müde zu sein.
- Für die Nothleidenden im nördlichen Schweden fließen, wie es aus Stockholm heißt, noch fortwährend reiche Gaben ein, und da die für die jetzige Jahreszeit so ungewöhnlich milde Temperatur die Schiffahrt so begünstigt, wird es möglich, die Tausende von Collis mit Korn, welche sowohl land= als seewärts in die Hauptstadt gelangen, den Hungernden zuzuführen.
- Ein höchst beklagenswerther Unglücksfall hat sich am 4. d. M. in der Schönberger Mühle ereignet. Ein unglücklicher Zufall wollte, daß der Müllergesell J. F. A. Mickla aus Barzig bei einer Arbeit, die er außerhalb der Mühle über dem Wasserrade vorzunehmen hatte, das Gleichgewicht verlor und zwischen Wasserrad und Grundwerk, wo sich ein kaum handhoher Raum befindet, durch den Schlag des Rades hindurchgetrieben wurde. Natürlich war der Unglückliche arg verletzt, namentlich der Brustkasten eingedrückt, während der Kopf, zufällig in eine der Schaufelöffnungen gedrückt, unverletzt geblieben war. In diesem Zustande lebte der Unglückliche noch zwei Stunden bei voller Besinnung. Er war 22 Jahre alt und hatte sich, obgleich erst kurze Zeit hier in Arbeit, bereits die Zuneigung seiner Umgebung erworben.
- Auf einem Gletscher in der Schweiz sind die Scelette von drei menschlichen Körpern aufgefunden worden, die auf dem Eisfelde neben einander gebettet lagen. Nach den Bekleidungsstücken, die sich bei ihnen fanden, stammen dieselben von drei französischen Soldaten, die im Jahre 1794 mit ihrem Capitain auf dem Gletscher verirrten und verunglückten. Die Leiche des letzteren wurde damals am Fuße des Gletschers gefunden, während die Ueberreste der andern erst jetzt, nach Ablauf von 73 Jahren, von dem Gletscher ausgestoßen wurden.
- Einer, der sich selber kennt. Ein Wäscher in Wien war wegen Majestätsbeleidigung in Untersuchung. Vor der öffentlichen Hauptverhandlung ließ er sich bei dem Vorsitzenden melden, "er hätt' dem kaiserlichen Roth was Wichtig's z'sagen". Er wurde vorgelassen und erklärte: "I hob Ihna nur bitten woll'n, daß Ihna bei der Verhandlung an mei grobe Red' nit kehren sollen, i kann nix dafür, i bin holt von aner groben Racen her." - "Geben Sie sich nur Mühe, anständig zu bleiben", sagte der Richter. - "I werd's probiren, Herr Roth, glaub' aber net, daß geh'n wird, unseroans ist's holt nit anders g'wöhnt."
- Immer mehr hohe und niedere Geistliche in Italien setzen den Apostel Paulus mit seinem Rathe: "Es ist besser freien etc." über den Papst und nehmen Frauen und wärmen sich ihren häuslichen Herd. Die neuesten Zeitungen zählen wenigstens 20 solcher geistlicher Herren mit Namen auf.
- Ein Künstler in Bern kündigt ein Conzert auf Punschgläsern, ein anderer auf dem Thüringer Walde eins mit Kochlöffeln an.
- Wir haben heute die angenehme Pflicht, die Leser und Leserinnen zum Bankett im Louvre=Hotel in Paris zu führen, mit welchem die Industrieausstellung geschlossen wurde. Leider sind es für sie und uns nur Schaugerichte. Die stattliche Versammlung aus allen Völkern ließ sich an einer riesigen Hufeisentafel nieder. Präsident des Bankets war der englische Lord Granville, der die Honneurs vortrefflich machte. Aufgabe war es, alle erdenklichen, jedem Lande eigenthümlichen Delikatessen und Weine aus allen Welttheilen in möglichster Echtheil, Frische und Vollkommenheit den Gästen vorzusetzen, eine Weltausstellung für den Gaumen. Die Austern kamen aus England und Belgien, es gab französische und russische Suppen und englische und amerikanische Schildkrötensuppe und die zwei besten französischen Gerichte, ein Fischragout und getrüffelte Truthähne. England lieferte das Roastbeef und die feinsten Schnepfen, Oesterreich böhmische Fasanen und Wiener Kaisersemmeln und Rothkraut. In ähnlicher Weise waren Spanien, die Türkei, Nordamerika, Holland, Italien, Norddeutschland, Bayern, Malta, Ostindien, namentlich aber Rußland mit ihren besten Nationalgerichten vertreten, nur die Thüringer Klöße fehlten. Die Gäste mußten einen Straußenmagen mitbringen, denn es gab 40-50 Gerichte zu vertilgen. Die Speisen wurden gehörig begossen; 21 Sorten Wein wurden aufgetragen, spanische, französische, italienische und vor allen die besten Rheinweine, Chateau d'Yquem und Rüdesheimer und Johannisberger trugen den Preis davon und schlugen den besten Champagner aus dem Felde. Es ist einmal Zeit, sagten die Kenner, daß man das wahre Verdienst von dem zudringlich prickelnden Charlatan unterscheiden lernt.


Das böse Gewissen.
[Erzählung]
(Schluß.)

[ => Original lesen: 1867 Nr. 90 Seite 3]

Das böse Gewissen.
[Erzählung]
[Schluß.]


Anzeigen.

Vorladung.

Antragsmäßig soll über das dem Zieglermeister Fritz Beck zu Schönberg gehörige, allhier in der Schlauentrifft belegene Wohnhaus c. p. ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das niederzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Freitag den 10. Januar 1868, Morgens 11 Uhr, peremtorisch und unter dem Nachtheile hiemit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem, mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermin ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel richtig und vollständig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 28. October 1867.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
(L.S.) A. Dufft.


Vermischte Anzeigen.

Ludwig Siegfried,
Advocat und Notar.
Rehna, Anfang November 1867.


Ernst Beer,
Advocat und Notar
Ratzeburg, Langenbrückerstraße Nr. 15.


[ => Original lesen: 1867 Nr. 90 Seite 4]

Die modernsten Winter= Mäntel und =Jacken in sehr bedeutender Auswahl!
Lübeck, Klingberg 927.
U. Beermann & Comp.


Kalender
für das
Fürstenthum Ratzeburg
auf das Schaltjahr
1868

ist bei mir, wie auch bei den Buchbindern Herren Bade und Sievers, das Stück für 3 Schillinge zu haben.
Inhalt: Kalender für 1868.- Tagesordnung und Wetterregeln. - Großherzogliches Haus. - Landes=Staat. - Postkourse. - Jahrmarkts=Verzeichniß. - Vom Vetter Märten, der sich so oft betrank. - Die Tigerjagd. - Der Bär auf dem Maskenballe. - Ein famoses Kunststück. - Die Audienz - Anekdoten. - Fahrpläne und Tarife der Lübeck=Büchener und Lübeck=Hamburger=Eisenbahnen.
L. Bicker.


Am Freitag den 15. November wird bei mir ein Ball stattfinden, wozu ich meine Freunde hindurch ergebenst einlade.
Krüger Böttcher in Rieps.


Frischen Seifenstein per Pfd. 5 Schilling empfiehlt J. F. Eckmann.


Für den herannahenden Winter empfehle ich mein Lager von Mänteln, Paletots, Jacken, wie auch Double=Stoffen, Pilots, Ribbed etc.,
ferner:
Cachenz, Comfortables, wollene Shawls, Fanchons, Seelenwärmer, Handschuhe von Buckskin und anderen Stoffen, Unterjacken und =Hosen, Alles zu den billigsten Preisen.
Hermann Wilde.
= Lübeck, Markt 251. =


Für Weber.
Leinengarne und Twiste zu ermäßigten Preisen bei Hermann Wilde.


Eine neue Auswahl von angefangenen u. musterfertigen Stickereien, Weißstickereien, sowie sehr hübsche Galanterie=Sachen in Marmor, Holz, Leder, etc. als Wandtaschen, Handtuch=, Garderoben=, Zahnbürsten=, Cigarren= und Flaconhalter, Feuerzeuge, Cigarrenetuis, Cigarrenkasten u. =Teller, Portemonnaies, Brieftaschen, visites, Aschbecher etc. mit und ohne Stickerei=Einrichtung empfehle zu billigen Preisen.
Carl Bade.


Die Schlutuper Schmiede
mit Ländereien, Wiesen und Torfmoor ist zu verkaufen oder zu verpachten. Reflectanten werden gebeten sich zu melden bei Krüger & Comp. in Lübeck, Beckergrube Nr. 198.


Neue geschmackvolle Galanterie=Waaren und Lampenschirme in den neuesten geschmackvollsten Mustern und verschiedenen Farben erhielt Soeben und empfiehlt zu billigen Preisen J. P. Bade.


In Stelle eines erkrankten Mädchens suche ich gleich gegen hohen Lohn ein anderes brauchbares Dienstmädchen, welche gute Empfehlungen aufzuweisen im Stande ist.
Aug. Spehr.


Auf dem Wege von Schönberg nach Zarnewenz ist vor einiger Zeit eine lederne Jagdtasche mit Pulverhorn und Hagelbeutel verloren gegangen. Wer diese mit Zubehör beim Herrn Senator A. Spehr in Schönberg abliefert, oder ihm Denjenigen namhaft macht, der sie gefunden oder in Besitz hat, erhält eine angemessene Belohnung.


Auf dem Wege von Löwitz über Schönberg nach Rottensdorf ist am Mittwoch den 30. October eine silberne Cylinderuhr mit Goldrand verloren worden. Der Finder wird ersucht, dieselbe gegen eine sehr gute Belohnung abzugeben bei Hauswirth Benck in Menzendorf oder in der Expedit. d. Anz.


Backtafel für die Stadt Schönberg
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
Schönberg, den 6. Nov. 1867.
Bürgermeister und Rath.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.

Sonntag, den 10. November 1867.
Früh=Kirche: Pastor Fischer.
Vormittags=Kirche: Pastor Kämpffer.
Amtswoche: Pastor Kaempffer.


Meteorologische Beobachtungen.
1867
Nov.
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
5.
6.
7.
35.40
41.08
39.68
2.8
-0.8
-1.0
4.6
2.2
7.4
NNW
NNW
NW
2
1
1
wolkig.
-
trübe.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. d. Pfund13 1/2 - 14 Schilling (Mecklenburg).
Holst. d. Pfund14 - 14 1/2 Schilling (Mecklenburg).
Enten, d. St.24 - 28 Schilling (Mecklenburg).
Hühner, d. St.12 - 16 Schilling (Mecklenburg).
Küken, d. St.6 - 8 Schilling (Mecklenburg).
Tauben, d. St.4 - 5 Schilling (Mecklenburg).
Gänse, d. Pfund7 - 7 1/2 Schilling (Mecklenburg).
Wurst d. Pfund10 Schilling (Mecklenburg).
Eier 5 - 6 St. für4 Schilling (Mecklenburg).
Kartoffeln, d. Faß6 - 7 Schilling (Mecklenburg).
Hasen, d. St.32 - 38 Schilling (Mecklenburg).


Getreide=Preise in Lübeck.
(per Sack in Lüb. Crt.)
Weitzen27 - 27Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)
Roggen21 - 21Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Gerste15 1/2 - 16Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Hafer11 - 11Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Erbsen17 - 20Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Wicken-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen14 1/2 - 15Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
W.=Rapsaat-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Wint.=Rübsen-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleinsaat21 - 21Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit der Buchdruckerei von L. Bicker in Schönberg.


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