No. 44
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 31. Mai
1867
siebenunddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1867 Nr. 44 Seite 1]

- Neustrelitz, 28. Mai. Seine Königliche Hoheit der Großherzog ist von London, über Berlin und Neubrandenburg zurückkehrend, gestern Abend in erwünschtem Wohlsein hier eingetroffen. Seine Königliche Hoheit der Erbgroßherzog ist schon vor einigen Tagen von London nach Dresden gereist.
- Am 1. Juni tritt bekanntlich der Mecklenburger Landtag in Schwerin zur Berathung über die norddeutsche Bundesverfassung zusammen.
- Die Krönung des Kaisers von Oesterreich als König von Ungarn ist jetzt auf den 8. Juni festgesetzt.
- Der Sultan wird auf seiner Reise nach Paris, die sich übrigens auch nach England erstrecken soll, vom französischen Botschafter begleitet sein. Die Geschwader Englands und Frankreichs sollen ihm von den Dardanellen bis Toulon das Ehrengeleit geben.
- Timm Thode hat jetzt seine Mordthaten in Groß Kampen eingestanden. Eine mehr empörende Unthat mag wohl seit Jahrzehenten nicht verübt worden sein. Timm Thode ist der Urheber eines achtfachen Eltern= und Geschwisternmordes. Die Einzelheiten der That sind über alle Begriffe entsetzlich; nur eine menschliche Mißgeburt ist solcher That fähig. Zuerst hat er einen Bruder im Pferdestall mit einer hölzernen Speiche erschlagen; dann, da ihm das Instrument nicht genügte, mit einem Beile zwei Brüder; bei diesen Leichen hat er zwei Stunden lang gesessen, harrend auf den Augenblick wo er seine Eltern, die übrigen Geschwister und die Magd im Schlafe ebenfalls ermorden wollte. Nach vollbrachter That hat er sich völlig gewaschen und umgezogen und das Wohnhaus und die Scheune angezündet sich mit den geretteten Sachen auf dem nahen Deich niedergesetzt, um seinem grauenhaften Werke zuzusehen; erst als er bemerkte, daß die Scheune hell brannte, ist er zu dem 270 Schritte entfernten Hause des Nachbars gelaufen, hat denselben durch Feuerruf geweckt und sich dann in scheinbarer Ohnmacht niedergeworfen. Der Verdacht gegen ihn erwachte zunächst wegen seines nur mäßigen Rufes, wegen der Abenteuerlichkeit des von ihm erzählten Anfalls durch 5 schwarzbemalte Kerle und wegen der auffälligen Rettung sämmtlicher Werthpapiere aus dem Feuer bei gänzlicher Unversehrtheit seiner Person. Vater und Mutter waren Mitte der Fünfziger, die drei älteren Brüder in den Zwanzigern, der jüngste Bruder 14, die Schwester, die mit 34 Hieb=, Schnitt= und Stichwunden gefunden ward, 17 1/2 Jahr alt. Ihr Gehirn war zermalmt, die Hirnschädel des Vaters und jüngsten Bruders zerschmettert, das Dienstmädchen verkohlt, alles Vieh verbrannt. - Timm Thode ist gegenwärtig 20 Jahr alt und hat vor mehreren Jahren erst bei einem Hofbesitzer in Ottensen, später, um das Müllerhandwerk zu erlernen, auf der Krummendiecker Mühle conditionirt, welche während seiner Dienstzeit im Jahre 1864 abbrannte.
- Die Erzherzogin Mathilde in Wien ist von einem schweren Unfall betroffen worden. Ihre Kleider fingen - durch ein weggeworfenes Zündhölzchen - Feuer und verbrannten Hals, Schultern und Brust.
- In New=York sind jetzt Tausende von Handlungsdienern ohne Stellung. Die dortige Handelszeitung giebt daher solchen Commis, die nicht mindestens 6 Monate aus der Tasche leben können, den Rath, nicht nach Amerika zu kommen.
- Graf Czabaska betheiligte sich an der letzten polnischen Revolution und wurde auf Lebenszeit nach Sibirien geschickt. Seine Frau that jüngst einen Fußfall vor dem Czaar, ohne erhört zu werden. Sie reiste heim, errichtete aus Holz, Papier, Kleidern etc. einen Scheiterhaufen und verbrannte sich auf demselben. Sie hinterläßt 5 Kinder.
- Die Pariser Blätter erzählen Wunderdinge von dem Balle, den der englische Gesandte in Paris zu Ehren des englischen Kronprinzen gab. Napoleon und Eugenie, der König und die Königin der Belgier nahmen Theil. Von Allen aber zeigte nur eine Frau, die Königin der Belgier, wie's ihr um's Herz war. Sie saß bei Tafel neben Napoleon und behandelte den Kaiser äußerst kalt; auf alle seine Fragen antwortete sie mit einem trockenen Ja oder Nein, der Kaiser gab sie zuletzt ganz auf und unterhielt sich mit seiner andern Nachbarin, der Großfürstin Marie. Die Königin konnte und wollte nicht vergessen, daß ihr kaiserlicher Nachbar ihre Schwägerin Charlotte und ihren Bruder Max von Mexiko unglücklich gemacht hatte. Es hieß, sie habe kurz vorher die schlimmsten Nachrichten aus Mexico erhalten. - Der Prinz von Wales ist nicht nach Paris gekommen, um sich zu geniren, sondern um sich zu amüsiren, am liebsten auf eigene Faust. Er thuts auf den Bällen mit den schönsten Frauen und in der Ausstellung; die Hofherren schütteln oft den Kopf dazu.
- Die Kirche zu Lübsee erhält nächstens zwei neue Glocken, die in der Glockengießerei des Herrn Hausbrandt in Wismar gegossen sind und wegen ihres Schönen Klanges und tadellosen Gußes sehr gelobt werden. Die größte dieser Glocken wiegt nach dem R. T. 2300 Pfund und ist in dem Tone d bestellt worden; die zweite ist in dem Tone a bestellt, weil beide mit der im Thurme vorhandenen mittleren Glocke, die den Ton f hat, im Molldreiklange harmoniren sollen.
- Auf der Insel Mauritius herrscht das gelbe Fieber in einer furchtbaren Weise. Die officiellen Angaben zählen die Todesfälle in der Zeit vom 10. Februar bis 17. April auf 13,564 Personen.
- In Landau, Ludwigshafen, Zweibrücken etc. ließ ein Mann "eine Sklavin sehen, ein Mädchen von 16 Jahren, welches 12 Jahre bei Damaskus in Syrien in unterirdischem Gewölbe schmachten mußte. Ihr ganzer Körper sowie das Haar auf dem Kopfe ist verwildert und das arme Ding keiner Sprache mächtig." Alles drängte sich für 6 Kreuzer die Unglückliche zu sehen, die Bühne brach zusammen etc. Die Polizei ermittelte endlich, daß das Syrische Mädchen eine gute Pfälzerin und sehr sprechlustig war. Das Geheimniß der Sklaverei bestand einfach darin, daß das Mädchen sich seit Monaten nicht gewaschen und nicht gekämmt hatte.
- Sechs Farinas haben in Paris ihr ächtes Kölner Wasser ausgestellt und keine Nase der Prüfungs=Commissare ist sein genug, um herauszubrin=

[ => Original lesen: 1867 Nr. 44 Seite 2]

gen, wer der ächte Farina ist. Keines von den Wassern ist übrigens ächtes "Kölner Wasser"; denn es heißt in Paris: Eu de Cologne.
- Ein Kampf zwischen einem Adler und Fuchs wird in einem englischen Blatte folgendermaßen erzählt: Der Adler war beim Verzehren eines Hasen, den er todt auf freiem Felde gefunden hatte, als plötzlich ein Fuchs, der in einem nahen Strauche auf der Lauer gelegen hatte, sich auf den Vogel stürze und ihm die Beute streitig machte. Der Adler leistete mit Krallen und Schnabel tapfere Gegenwehr und es gelang ihm auch sich loszumachen; doch bevor er noch sich aufwärts zu schwingen vermochte, stürzte sich der Fuchs von Neuem auf ihn und packte ihn diesmal bei der Brust. Da nach einigen fruchtlosen Flügelschlägen des Gegners der Vierfüßler nicht losließ, so entschloß sich der Vogel Jupiter, sich himmelwärts zu schwingen, und plötzlich sah man ihn sich in die Luft erheben und den Fuchs mit sich emporheben. Einige Secunden lang gewährte es ein interessantes Schauspiel, die beiden Thiere fest an einander hangen zu sehen, den Vierfüßler unbeweglich, den Vogel sich in gerader Linie emporhebend. Doch bald fand die Unvermeidliche Trennung statt. Der Fuchs umkollerte sich mehrmals in der Luft und lag zerschmettert am Boden. Der Adler dagegen, seiner unbequemen Last ledig, nahm seine Richtung südwärts und verschwand in den Wolken.


Das Versprechen auf der Teufelsbrücke.
[Erzählung]
(Fortsetzung.)

[ => Original lesen: 1867 Nr. 44 Seite 3]

Das Versprechen auf der Teufelsbrücke.
[Erzählung]
[Fortsetzung.]


Anzeigen.

Vorladung.

Antragsmäßig soll über das im s. g. Neuenwall hieselbst belegene Wohnhaus c. pert. des Arbeitsmanns Heinrich Köster ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das anzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf
Dienstag, den 25. Juni 1867, Morgens 11 Uhr,
peremtorisch und unter dem Nachtheil hiermit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem, mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermin ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel richtig und vollständig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 6. April 1867.
Großherzogl. Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
(L.S.) O. Reinhardt.


Verkaufs=Anzeigen.

Der auf Sonnabend d. 1. Mai, Vormittags um 11 Uhr, im hiesigen Kruge angesetzte Verkauf einer 6jährigen Kuh findet nicht statt.
Carlow den 30. Mai 1867.
Struck, Landreiter.


Am Tage nach Pfingsten, Dienstag den 11. Juni, Morgens 9 Uhr, sollen im Hause des Schuhmachers Christern zu Pogetz öffentlich und gegen gleich baare Bezahlung versteigert wenden:
sämmtliches Mobiliar, Haus= und Küchengeräth, verschiedene Kleidungsstücken, Betten etc.
Landreiter Struck.


Der Erbmüller Herr Grüschow zu Kirch=Mummendorf, R.=A. Grevesmühlen, hat sich entschlossen, das ihm gehörige Erbmühlengehöft daselbst mit Saaten öffentlich meistbietend zur Tradition zu Johannis d. J. zu verkaufen und setze ich auftragsmäßig dazu einen einzigen Termin auf Freitag, den 7. Juni d. J., Morgens 11 Uhr,
hierselbst im Hause des Herrn Gastwirths Schleuß hiermit an.
Der Superficial=Flächeninhalt des zu verkaufenden Erbmühlengehöfts beträgt = 7424 []Ruthen, wovon 1228 []Ruthen zu Hof und Garten, 5632 []Ruthen zu Acker und 564 []Ruthen zu Wiesen und Weide bonitirt sind. - Die Hofgebäude sowohl wie die holländische Windmühle mit 3 Gängen sind in sehr gutem baulichen Zustande. - Der jährliche Canon für die Mahlgerechtigkeit beträgt 11 Thlr. 32 Schill. Crt., für den Acker 82 Thlr. Crt.
Die Besichtigung des Erbmühlengehöfts ist nach zuvoriger Meldung beim Herrn Grüschow jeder Zeit gerne gestattet und liegen die Verkaufsbedingungen hier bei mir zur Einsicht, können auch abschriftlich mitgetheilt werden.
Grevesmühlen, den 25. Mai 1867.
T. Goosmann, Gerichtsactuar.


[ => Original lesen: 1867 Nr. 44 Seite 4]

Vermischte Anzeigen.

Thierschau in Schönberg
am Freitag den 31. Mai 1867.
1) Die Thierschau findet, wie in den früheren Jahren, auf dem s. g. Baubrink statt.
2) Jedem steht es frei, Thiere zur Schau zu stellen. Indessen concurriren zu den Prämien nur Viehbesitzer des Fürstenthums Ratzeburg.
3) Es sind folgende Preise ausgesetzt:
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
4) Es dürfen, nicht mehrere Prämien für dasselbe Thier ausgegeben und darf daher ein Pferd nicht gleichzeitig als Stute und als Wagen= oder Arbeitspferd prämirt werden.
Jeder Preis wird nur ertheilt, wenn mindestens zwei Thiere concurriren, es sei denn, daß die Preisrichter das allein zur Bewerbung stehende Thier für besonders preiswürdig erklären.
5) Die Stellung sämmtlicher Thiere auf dem Baubrink, wo ihnen der Platz angewiesen werden wird, muß bis spätestens 9 Uhr Morgens des Thierschautages geschehen sein. Die Thierschau wird pünktlich um 9 Uhr eröffnet.
6) Etwaige freiwillige Beiträge für die Thierschau nimmt der Advocat Rackow entgegen. Derselbe vertheilt auch die für die Mitglieder des landwirthschaftlichen Vereins, sowie diejenigen, welche sich mit freiwilligen Beiträgen betheiligt haben, bestimmten Karten.
Einlaßkarten à Stück 16 Schilling (Mecklenburg) sind bei dem Rathmann A. Spehr und der Gastwirthin Wittwe Boye, sowie am Tage der Thierschau auf dem Baubrink zu bekommen.
Sämmtliche ausgegebenen Eintrittskarten gelten auch für die mit der Thierschau verbundene Gewerbe=Ausstellung.
Schönberg, den 13. Mai 1867.
Der Vorstand des landwirthschaftlichen Vereins.
F. Graf Eyben.


Die diesjährige General=Impfung der Schutzblattern findet in nachstehender Ordnung statt:

I. Im Schönberger Kirchspiel

1. für die in der Stadt Schönberg geborenen Kinder am Sonnabend den 1. Juni, Morgens 10 Uhr, im Hause der Frau Gastwirthin Boye;
2. für die in den zur Schönberger Gemeinde gehörenden Dorfschaften geborenen Kinder ebendaselbst am Sonnabend den 8. Juni, Morgens 10 Uhr;

II. Im Selmsdorfer=Kirchspiel

am Sonnabend den 15. Juni, Nachmittags 3 Uhr, im Hause des Herrn Gastwirth Michaelsen;

III. In den nach Mummendorf, Lübsee und Rehna eingepfarrten Ortschaften

am Sonnabend den 8. Juni, Morgens 10 Uhr, im Hause der Frau Gastwirthin Boye in Schönberg;

IV. Im Herrnburger Kirchspiel

am Sonnabend den 8. Juni, Nachmittags 3 Uhr, in der Schule;

V. Im Carlower Kirchspiel

1. für die in dem Kirchdorf Carlow geborenen Kinder Sonnabend den 8. Juni, Nachmittags 2 Uhr, im Hause des Herrn Gastwirth Robrahn;
2. für die in den nach Carlow eingepfarrten Ortschaften geborenen Kinder ebendaselbst Sonnabend den 15. Juni, Nachmittags 2 Uhr;

VI. Im Schlagsdorfer Kirchspiel

am Sonnabend den 22. Juni, Nachmittags 3 Uhr, im Gasthause des Herrn Siebenmark;

VII. Im Demernschen Kirchspiel

am Sonnabend den 15. Juni, Nachmittags 4 Uhr, im Schulhause zu Demern;

VIII. Im Ziethener Kirchspiel mit Einschluß des Dorfes Lankow, und in der Dom=Gemeinde

nach Bestimmung des Herrn Dr. Arndt auf dem Domhofe bei Ratzeburg.

Schönberg, den 26. Mai 1867.

Dr. Marung.        Dr. Liebenow.


Zum diesjährigen Johannis=Termine sind bisher 53,725 Taler (Mecklenburg) zum Landkasten bei mir angemeldet. Da es mir inzwischen gestattet ward, mit einem Theile dieser Gelder mehreren Grundbesitzern im hiesigen Fürstenthume zu helfen, so kann ich jetzt noch fernere Anmeldungen entgegennehmen.
Schönberg, den 16. Mai 1867.
Kindler, Advocat.


Alle Diejenigen, welche im bevorstehenden Termin Gelder und Sparkassen=Bücher durch mich an die Sparkasse in Schwerin besorgt zu haben wünschen, werden ersucht, solche bis spätestens zum 26. Juni bei mir abzugeben.
J. P. Bade, Buchbinder.


Gegen größtentheils hypothekarische, oder sonst gute Sicherheit suche ich noch zu Johannis folgende Geldpöste
1) in Landstellen:
1 von 1900 Thlr. - 3 von 1000 Thlr. - 1 von 700 Thl. - 2 von 500 Thl. - 1 von 400 Thl. 2 von 300 Thlr. - 1 von 200 Thlr. - 1 von 160 Thlr.
2) In städtische Grundstücke:
1 von 1200 Thlr. - 1 von 1000 Thlr. - 1 von 700 Thl. - 2 von 600 Thlr. - 1 von 400 Thlr.
J. P. Bade, Buchbinder.


Ich ersuche freundlichst Alle, in deren Händen sich noch Bücher aus der Bibliothek meines seligen Mannes befinden, mir dieselben in nächster Zeit zurücksenden zu wollen.
Selmsdorf, den 27. Mai 1867.
Verwittwete Consistorialräthin R. Rüdiger, geb. Giese.


Die Gewinnliste
der mit der diesjährigen Gewerbe=Ausstellung verbundenen Verloosung wird am Thierschautage eine halbe Stunde nach Beendigung der Ziehung bei mir und auf dem Markte zu haben sein.
L. Bicker.


(Hiezu eine Beilage.)


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit der Buchdruckerei von L. Bicker in Schönberg.

[ => Original lesen: 1867 Nr. 44 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 44 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 31. Mai 1867.


Uhren,

empfiehlt zu den billigsten Preisen, wie folgt:

Silberne Cylinder=Uhren mit gutem Werk und starkem Gehäuse von 6 1/2 bis 14 Thl.,
Silberne Anker=Uhren von 10 bis 20 Thl.
Pariser Pendulen von 12 bis 30 Thl.,
so wie eine große Auswahl von Rahm=,
Schwarzwälder und Amerikaner Uhren.

Uhrketten,

in beliebiger Facon und verschiedenen Preisen, namentlich:

silberne Westenketten mit goldenem Schieber und Talmi=Ketten.
Ernst Rohr,
Uhrmacher.


Ich habe in meinem Hause eine Wohnung zu vermiethen, bestehend aus 4 Stuben, 1 Kammer, 1 Küche, 1 Keller, 3 Ställen und Stallboden; und bei meinem Sohne eine Wohnung mit 4 Zimmern durcheinander, 1 Küche, 1 Dachkammer.

J. Wolgast, Schuhmacher.     


Dem Vernehmen nach werden die hiesigen Vereinsmusiker am nächsten Sonntag, den 2. Juni, ein Concert in dem auf dem Baubrink hierselbst stehenden Zelte der Wittwe Krüger veranstalten. Bei dem ernsten und aufrichtigen Streben, das dieselben stets gezeigt, um den billigen Anforderungen des hiesigen Publikums zu genügen, wäre es wohl zu wünschen, daß ein zahlreicher Besuch ihre Mühen lohne und sie zu weiterem Bestreben aufmuntere, um so mehr, da dieselben durch Heranziehung fremder Musiker zur Thierschau eine Zurücksetzung erfahren haben.

Mehrere einheimische Musikfreunde.     


Ball
am Thierschautage, Freitag den 31. d. M., Abends,
im Spehr'schen Hotel.


Heute, am Thierschautage, Sonnabend und Sonntag: große
musikalische u. Gesangs=Unterhaltung
von der Gesellschaft Hesse aus Altona, bestehend aus 5 Damen und einem Komiker. - Komische Vorträge in Costüm.
Es ladet dazu freundlichst ein                          
                          J. Köster, Gastwirth vor Schönberg.


[ => Original lesen: 1867 Nr. 44 Seite 6]

Am Sonntag nach der Thierschau, den 2. Juni,

Harmonie=Musik

von Nachmittags 4 Uhr an im großen Krüger'schen Zelte auf dem Baubrink, von 7 Uhr an Tanz=Musik, wozu freundlichst einladet

Gastwirthin Krüger.     


Am Montag und Dienstag, den 17. und 18. Juni, beide Tage Nachmittags, findet bei mir ein

Scheibenschießen

statt, wozu ich ergebenst einlade.
Büchsen werden geliefert.
Campow, den 26. Mai 1867.

Knabjohann, Krüger.     


Die beiden Tage nach Pfingsten, am Dienstag und Mittwoch, den 11. und 12. Juni, beide Tage Nachmittags, wird bei mir ein

Scheibenschießen

stattfinden, wozu ich meine Freunde und Bekannten hierdurch freundschaftlichst einlade.
Büchsen, Pulver und Blei werden von mir gehalten.

Krüger Böttcher in Rieps.     


Alles Grasschneiden und Hüten in unseren Holzkoppeln und auf unserer ganzen Feldmark verbieten wir hiermit und werden künftig Jeden, der unbefugter Weise dort betroffen wird, dem Gerichte zur Bestrafung anzeigen.

Die Dorfschaft Petersberg.     


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.

Geboren: 16. Mai. Ein unehel. Sohn zu Lockwisch. - 18. Mai. Dem Eigenthümer Arndt vor Schönberg eine Tochter. - 19. Mai. Dem Schustermeister Nevermann vor Schönberg eine todte Tochter. Dem Zimmergesellen Maaß vor Schönberg ein Sohn. - 21. Mai. Dem Müller Rocksien a. d. Lockwischer Mühle ein Sohn. - 24. Mai. Dem Arbeitsmann Meyborg vor Schönberg ein Sohn. - 28. Mai. Dem Arbeitsmann Möller in Gr. Siemz eine Tochter.

Gestorben: 16. Mai Catharina Maria Dierk zu Torriesdorf, 1 Jahr alt. - 21. Mai. Hans J. Matthias Hahn, Schneidergeselle hieselbst, 28. J. 6 M. alt.

Copulirt: 17. Mai. Joachim Heinrich Böttcher, Arbeitsmann hieselbst, und Anna Catharina Söhlbrandt zu Retelsdorf - Joachim Heinrich Arndt, Wittwer, Eigenthümer vor Schönberg, und Engel Elisabeth Rickhof zu Gr. Rünz. - 24. Mai. Franz Ernst Johannes Hülsemann, hiesiger Bürger und Kürschnermeister, und Catharina Maria Elisabeth Maaß hieselbst. - Johann H. C. Friedrich Draeger, hiesiger Arbeitsmann, und Wittwe Sophie F. Charlotte Groth hieselbst, geb. Regelin - Hans Peter Rehmer, hiesiger Arbeitsmann, und Catharina Elisabeth Wittfoth zu Niendorf. - Joachim Heinrich Friedrich Eckner, Wittwer, Chausseewärter hieselbst, und Catharina Elisabeth Maaß hieselbst.

Sonntag, den 2. Juni 1867.
Früh=Kirche: Pastor Kämpffer.
Vormittags=Kirche: Pastor Fischer.
Amts=Woche: Pastor Fischer.


Meteorologische Beobachtungen.
1867
Mai
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
28.
29.
30.
37.07
38.91
37.70
9.0
7.4
11.5
16.2
21.3
22.8
WSW
SW
SSW
1
1
1
ziemlich heiter
völlig heiter.
-

Am 28. 14 Kubikzoll Regen auf 1 []'.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. d. Pfund12 1/2 - 13 Schilling (Mecklenburg).
Holst. d. Pfund13 1/2 - 14 Schilling (Mecklenburg).
Hühner, d. St.16 Schilling (Mecklenburg).
Küken, d. St.8 - 9 Schilling (Mecklenburg).
Tauben, d. St.4 - 5 Schilling (Mecklenburg).
Spickgans, d. St.24 - 28 Schilling (Mecklenburg).
Flickgans, d. St.16 - 20 Schilling (Mecklenburg).
Schinken, d. Pfund8 - 9 Schilling (Mecklenburg).
Wurst d. Pfund10 - 11 Schilling (Mecklenburg).
Schweinskopf, d. Pfund5 - 5 1/2 Schilling (Mecklenburg).
Häringe, 5 - 8 St.2 Schilling (Mecklenburg).
Eier 9 St. für4 Schilling (Mecklenburg).
Kartoffeln, d. Faß7 - 8 Schilling (Mecklenburg).


Getreide=Preise in Lübeck.
(per Sack in Lüb. Crt.)
Weitzen26 - 26Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Roggen18 - 18Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)
Gerste14 - 14Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Hafer11 - 11Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Erbsen14 - 16Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Wicken-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen14 - 15Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
W.=Rapsaat-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Wint.=Rübsen-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleinsaat20 - 21Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit der Buchdruckerei von L. Bicker in Schönberg.


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